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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 7

1893 - Altona : Uflacker
1. Himmelsgewölbe und Horizont. Einen günstigen Standpunkt für die Belehrungen über den Horizont bietet in unserer Gegend der Winsberg. Falls das Wetter für den unterrichtlichen Ausflug dahin anfangs nicht günstig ist, können sie unbedenklich auf eine beliebige spätere Zeit verschoben werden. Für die in Betracht kommende Unterrichtsstufe wird das Folgende genügen. Im Zimmer haben wir unter uns den Fußboden und über uns die Zimmerdecke. Hier im Freien stehen wir auf einem andern Boden und unter einer andern Decke. Der Boden unter uns ist der Erdboden oder kurzweg die Erde, die Decke über uns der Himmel. Der Himmel ist genau über unserm Haupte am höchsten; nach allen Seiten wird er niedriger, senkt er sich; er ist gewölbt, bildet ein Gewölbe. Bei unserer Stadt senkt sich, von hier aus gesehen, das Himmelsgewölbe so tief, daß es dort auf der Erde zu stehen scheint. So sieht es in der Ferne nach allen Seiten hin aus. Was wir von der Erde überblicken, hat die Gestalt eines großen Kreises. Wenn wir von unserm Standpunkt aus nach allen Seiten bis zum Rande dieses Kreises messen könnten, so würden wir finden, daß alle Strecken gleich lang sind. Wir stehen also in der Mitte des Kreises und ebenso mitten unter dem Himmelsgewölbe. Die Kreislinie, in welcher Himmel und Erde sich scheinbar berühren, nennt man, weil unser Auge — unser Gesicht — so weit reicht, den Gesichts- kreis oder Horizont. Das kreisförmige Stück der Erde, das wir übersehen können, heißt Horizontfläche. (Man lasse von den Schülern Gegenstände nennen, die sie an der

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 32

1893 - Altona : Uflacker
— 32 — nach No. ist die Juliusstraße, die der Adlerstraße nach N. Wohlers Allee. Letztere endigt im N. bei dem sogenannten Stern. Dieser Platz heißt deshalb so, weil sich von hier aus nach allen Richtungen hin Straßen abzweigen: nach S. Wohlers Allee, nach Sw. die Allee, nach Nw. und So. die kleine Gärtnerstraße, nach No. die Hamburger Straße. Außer- dem schneidet die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn den Stern in der Richtung von Sw. nach No. Von der Holsten- straße geht nach O. die Norderreihe ab, deren Fortsetzung die große Gärtnerstraße ist. (In den Schulen des Norderteils müssen natürlich auch die übrigen Straßen dieses Stadtteils in Betracht gezogen werden.) An der Nordseite der Norderreihe, westlich von Wohlers Allee, bemerken wir einen Kirchhof. Nördlich von diesem liegt die St. Johanniskirche, benannt nach dem Apostel Johannes. Die Grundform der Kirche ist die eines Kreuzes, das sich der Länge nach von O. nach W., der Breite nach von N. nach S. erstreckt. Am westlichen Ende steht der Turm. Seine Spitze ist mit einem Knopf und einem Kreuz verziert, die viel kleiner aussehen, als sie wirklich sind, weil der Turm eine so große Höhe (84 m) hat. Diejenigen Straßen, welche einer Kirche zugewiesen sind, bilden ein Kirchspiel und die Bewohner derselben eine Kirchengemeinde. (St. Johannisgemeinde.) Im Bau begriffen ist eine zweite Kirche im Norderteil, die nach dem Apostel Paulus benannte Paulskirche an der Paulsstraße, die sich von der Adolfstraße — zwischen der Rosen- und der großen Gärtnerstraße — nach O. und W. abzweigt. An der Nordseite der großen Gärtnerstraße, zwischen Wohlers Allee und Adolfstraße, liegt das Lejastift, das seinen Namen nach einem früheren Altonaer Bürger, Namens Leja, führt, der das Geld zum Bau des Hauses hergegeben hat (vgl. S. 38). Es enthält eine Anzahl von Freiwohnungen für solche alte Leute, deren Mittel wohl zum Lebensunterhalt ausreichen, aber nicht, um dafür auch noch eine Wohnung mieten zu können. Etwas östlich von dem

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 73

1893 - Altona : Uflacker
— 73 — Hörstel, nördlich von Winterhude Alsterdorf mit den „Alsterdorfer Anstalten" (dem Nicolaistift und dem Asyl für blödsinnige Kinder). Alle Örter an einem Flusse, welche nach der Quelle zu liegen, befinden sich oberhalb derjenigen, die von jenen aus näher nach der Mündung gelegen sind; diese liegen unter- halb jener Ortschaften. Alsterdorf liegt also oberhalb Winter- Hudes, dieses unterhalb Alsterdorfs; Eppendorf liegt oberhalb Harvestehudes, dieses unterhalb Eppendorfs. 26. Das Hamburger Gebiet und Wandsbek. Alles Land, das zu Hamburg gehört, heißt Hamburger Gebiet. Von diesem liegt der größte Teil um die Stadt herum; das übrige liegt zerstreut in den angrenzenden Pro- vinzen, z. B. in Holstein. Einige der benachbarten Örter, die zu Hamburg gehören, haben wir in dein vorigen Kapitel be- reits kennen gelernt; außerdem merken wir folgende. Nördlich von Altona liegt Eimsbüttel, von dem ein kleiner Teil zu Altona gehört. Die Gegend zwischen Uhlenhorst und St. Georg, östlich von der Außenalster, heißt Hohenfelde. Von hier gelangt man in nordöstlicher Richtung nach Eilbek an dem gleichnamigen Flusse. Nordöstlich von Uhlenhorst liegt Barmbek am Osterbek, der wie der Eilbek in die Außen- alster mündet. Solche Gewässer, die sich in Nebenflüsse ergießen, heißen Zuflüsse. Südlich von Hohenfelde liegt Borgfelde, getrennt von jenem durch die Hamburg-Lübeker Eisenbahn. Von hier führt die Landstraße östlich nach Hamm und Horn. Hamm ist ein Kirchdorf. Der Name findet seine Erklärung darin, daß diese Gegend früher mitten in der Hamma, einem großen Walde, lag. (S. 70). Das Dorf Horn, bekannt durch das f. g. „Rauhe Haus", eine große Rettungsanstalt für sittlich verwahrloste Kinder und zugleich eine Bildnngs- stätte für Missionäre (was sind das?), grenzt unmittelbar an

4. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 13

1893 - Altona : Uflacker
— 13 — richtig bestimmen, lege der Lehrer die Tafel zunächst wage- recht, etwa auf den Lehrertisch. Die Zeichnung selbst wird nachher am besten auf der Wandtafel in ihrer gewöhnlichen Stellung ausgeführt, damit die Kinder sämtlich die Ausführung sehen können). Die östliche Wand muß also an der rechten Seite der Wandtafel von oben nach unten, die westliche ebenso an der linken Seite, die nördliche Wand oben an der Wandtafel von links nach rechts, die südliche ebenso unten gezeichnet werden. Nach oben an der Wandtafel ist demnach N., nach rechts O., nach unten S. und nach links W.*) Nun können wir auch leicht die Nebenhimmels- gegenden bestimmen: Nw. ist nach links oben, No. nach rechts oben, So. nach rechts unten und Sw. nach links unten. Damit ihr alles besser behalten könnt, will ich eine Windrose oben links auf die Tafel zeichnen, wie ich's neulich auf dem Schulhofe that. (Die Schüler zeichnen sie gleichzeitig auf ihrer Schiefertafel nach, indem sie für die Herstellung des Kreises ihre Schwammdose benutzen). (Am zweckmäßigsten ist es, wenn das Klassenzimmer für den heimatkundlichen Unterricht so liegt, daß die Schüler vor sich die Nordgegend haben. Wo sich dies nicht ermöglichen *) Daß die beliebte Ausdrucksweise: Oben ist N., rechts O. u. s. w. unrichtig ist, ergiebt sich, wenn man fragt: Welche Himmelsgegend ist dann in der Mitte? N Fig. 2. S

5. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 9

1893 - Altona : Uflacker
— 9 — letztgenannte Zeitpunkt ist der zweckmäßigste, weil die Mittags- stellnng der Sonne, abgesehen von ihrer Höhe, immer die gleiche ist, während ihr Auf- und Untergangspunkt stets wechseln. Aus diesem Grunde geht die folgende Betrachtung von dieser Stellung aus. Seht alle dahin, wo jetzt die Sonne am Himmel steht und merkt euch: Die Gegend des Himmels, wo die Sonne des Mittags steht, heißt Süden. Stellt euch nun so, daß ihr der Sonne den Rücken zukehrt! Vor euch im Sande bemerkt ihr euren Schatten. In der Richtung des Schattens ziehe ich eine gerade Linie. Diese zeigt mit dem Ende, das euch zugekehrt ist, nach Süden. Die Gegend des Himmels, nach welcher sie mit dem andern Ende zeigt, liegt Süden gegenüber. Diese Gegend heißt Norden. Jetzt ziehe ich durch die Mitte der Linie eine zweite Linie, so, daß ein gerades Kreuz entsteht. Die zuletzt gezogene Linie zeigt mit jenem Ende nach der Gegend, wo heute morgen die Sonne aufge- gangen ist. Die Gegend, wo morgens die Sonne aufgeht, heißt Osten. Mit dem andern Ende zeigt die Linie nach der Gegend, wo abends die Sonne untergeht. Diese Gegend heißt Westen. S., N., O. und W. nennt man Himmels- oder Weltgegenden. Einander gegenüber liegen S. und N., O. und W. Außer diesen vier unterscheidet man noch andere. Die Gegend, welche zwischen S. und O. liegt, heißt Südost, die zwischen S. und W. Südwest, die zwischen N. und W. Nordwest und die zwischen N. und O. Nordost. (Durch Linien zu bezeichnen, welche die Winkel des gezeichneten Kreuzes halbieren). Jene vier nennt man Haupt-, diese vier Nebenhimmelsgegenden. Von diesen liegen einander gegenüber: So. und Nw., Sw. und No. Ihre Namen werden aus je zwei der Haupthimmelsgegenden gebildet, indem man diese zusammensetzt. Dabei müßt ihr euch merken, daß S. und N. stets in dem zusammengesetzten Wort voranstehen. Jetzt will ich noch die Endpunkte der im Sande gezogenen Linien durch eine Kreislinie verbinden. So entsteht ein Bild

6. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 68

1893 - Altona : Uflacker
— 68 — brücke, welche über die Alster führt, und diese in die Außen- und die Binnenalster teilt, besteht aus drei Bogen und ist die breiteste Brücke Hamburgs. Ihren Namen hat sie nach dem Lombard, dem städtischen Leihhaus, erhalten, welches früher in dieser Gegend stand. Auf dem sog. Lombardswall, zwischen der Lombardsbrücke und dem Klosterthor, steht das eherne Standbild des Dichters Friedrich von Schiller, der Kunst- halle gegenüber, welche viele wertvolle Bildwerke der Mal- und der Bildhauerkunst enthält. Die Verbindungsbahn beschreibt einen großen, nach S. offenen Bogen. Auch mit der Pferdebahn können wir von Altona nach Hamburg gelangen. Die Pferdebahnwagen fahren wie die Eisenbahnzüge zu bestimmten Zeiten ab. In Altona sind außer den schon genannten noch zwei Pferdebahnlinien; die eine geht durch die König-, die andere durch die große Berg- straße. Die Haltestellen der Wagen befinden sich beim Bahn- hof und am westlichen Ende der Marktstraße. In der Reichenstraße vereinigen sich beide Linien, und von da geht das Schienengeleise durch das Nobisthor nach St. Pauli (Langereihe), wo es sich wieder in zwei Linien teilt, die neben- einander herlaufen. Jenseit der Thalsenkung, in welcher sich das Nobisthor und die südlich von demselben belegenen Thore befinden, er- hob sich in alten Zeiten eine sanft aufsteigende Anhöhe, der „Hamburger Berg", eine Bezeichnung, die im Munde des Volks noch fortlebt. — Gegenwärtig liegt auf dieser Anhöhe die unter dem Namen St. Pauli bekannte Vorstadt (kleinere Stadt vor den Thoren) von Hamburg. Sie liegt östlich von Altona. Das umfangreiche Heiligengeistfeld teilt St. Pauli in zwei Teile; der eine Teil liegt zwischen Holstenthor unfr Sternschanze, der andere vor dem Millernthor an der Elbe entlang. St. Pauli hat seine eigene Kirche. An der Elbe ist eine Landungsbrücke für Dampfschiffe. Die verkehrsreichste Straße ist der Spielbudenplatz in Verbindung mit der Reepen

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 309

1843 - Altona : Schlüter
309 die andern Glieder des Europa-Körpers führen. Dieß große, reiche, schöne Land ist — freilich nicht mein Holstein, es heißt Deutschland, aber Holstein und ich gehören mit dazu, sind Glieder des deutschen Reichs. Denn sieh', im nördlichen Theile Deutschlands liegt Holstein, eingefaßt im N. vom Schlesw.- Holst. Canal, der Eider und der Ostsee, im O. von der Ost- see, dem Fürstenthum Lübeck und der freien und Hanseestadt Lübeck, im S. vom Herzogthum Lauenburg, vom Gebiet der freien und Hanseestadt Hamburg und der Elbe, und im W. von der Nordsee. Da liegt's und soweit geht's nach allen Seiten. Groß ist es eben nicht. Die Länge desselben beträgt vom Südpunkte (bei Bergedorf) bis zum nördlichsten Ufer der Probstei (an der Ostsee) 14 Meilen, die größte Breite von der westlichsten Ecke (Büsum) bis zur Nordostecke 19h M., und der Flächeninhalt 155| O..-M. Groß also nicht, aber immerhin groß genug, um seine 455,000 Bewohner zu beherbergen und zu ernähren, und auch wol noch einige Tau- send ordentliche Menschen mehr, so anderswo kein Unterkommen finden könnten. Da liegt's, weit von den heißen und kalten Ländern der Erde, nicht zu heiß und nicht zu kalt, so recht angenehm. Denn weit ent- fernt sind wir von der heißen Zone; vom Äquator, wo die Sonne den Leuten so m senkrechter Linie über dem Kopfe steht und durch ihre Hitze wol manches Leben aussaftet, sind wir ja gegen 800 Meilen entfernt; und ehe die Kälte des Nordpols und der kal- ten Zone die 4—500 Meilen zu uns macht, wird sie auch schon matt. 2. Wenn ich Dir eine Relief-Karte von Holstein vorlegen könnte, so würdest Du die Form der Oberfläche dieses Lan- des deutlicher erkennen. Jetzt wird's Dir schwerer, und das um jo mehr, als hier keine eigentliche Gebirge und Thäler sind, wie wol in andern Ländern, sondern die Oberfläche sich nur all- mälig ein wenig hebt und eben so wieder senkt. Darnach zerfällt denn auch das Land in drei Abtheilungen: a. die Ost- seite, b. der Rücken und c. die Westseite (die Marsch.) Vom Rücken, dem mittleren Landstrich, neigt sich das Land nach beiden Seiten; am stärksten ist die westliche Abdachung. Die Ost seit e zeigt meistentheils ziemlich hohe, sanftgerundete, wellenförmige Hügel, die in allen Richtungen dicht neben ein- ander liegen und nicht jowol durch eigentliche Thalsenkungen, als

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 310

1843 - Altona : Schlüter
310 vielmehr durch kesselförmige, aus Wiesen, Moren und Landsee'n bestehenden Vertiefungen von einander getrennt sind. Von die- ser Hügelbildung, welche die Gegenden um Kiel, Plön, Lütjen- burg und Eutin zu wahren Naturschönheiten erhebt, weicht die Ostseite nur selten ab, und die hauptsächlichsten Ausnahmen bil- den: das Land Oldenburg, die Probstei und eine Strecke zwi- schen Plön, Eutin und Lübeck. Die Hügelreihen sind zum Theil Äste des Hauptrückens, und einer der höchsten Punkte im öst- lichen Holstein ist der Pielsberg (Hessenstein) im Gute Panker unweit Lütjenburg. Der mittlere Landstrich mit dem Hauptrücken des Landes ist westlich durch die Marsch, östlich im Allgemeinen durch eine Linie begränzt, welche von Oldesloe längs der Trave stromabwärts, von da nach den westlichen Ufem des Plöner Sees, ferner von der Swentine bis Preetz und der Schulen- Eider zu, von Süden nach Norden gezogen wird. Dieser Land- strich ist östlich am erhabensten und verflacht sich nach Westen hin zu einer weit ausgedehnten Ebene, welche selten mehr von Höhen durchbrochen ist, aber häufig von Moorgründen und Wie- sen durchschnitten wird. Von Bornhöved über Segeberg nach Oldesloe bildet dieser Hauptrücken eine Hochebene, an deren öst- lichen und westlichen Abdachung die meisten holsteinischen Flüsse entspringen. Der höchste Punkt dieses Rückens ist der Kalk- berg (Gypsfelsen) bei Segeberg, darnach der Klingsberg, westlich von Oldesloe. Die Westseite, am Meere gelegen, mit einer südöstlichen Krümmung längs der Elbe, heißt Marsch und ist ein flaches Tiefland. 161/ Ebenen, Erhöhungen, Gebirge. Und Gott..sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Örter, daß man das Trockene sehe. Und es geschahe also. Und Gott nannte das Trockene Erde und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. I Mos. I, 9 u. 10. — Der du das Erd- reich gründetest aus seinem Boden, daß cö bleibet immer und ewiglich. Die Berge gehen hoch hervor und die Breiten, die Ebenen, setzen sich herunter mm Ort, den du ihnen gegründet hast. Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, darüber kommen sic nicht und müssen nicht wiederum das Erdreich bedecken. Du lassest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen. Ps. 104, 5—10.

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 313

1843 - Altona : Schlüter
313 hohen, oben mit ewigem Schnee bedeckten oder meistens von Wolken umhüllten Gebirges, der Anblick der Schneegebirge: sie scheinen, in unzugängliche Räume hinausragend, (von 10,000' absoluter Höhe und darüber) als mächtige Säulen das Ge- wölbe des Himmels zu tragen; die Phantasie der Völker hat sie daher als Rieseng ebrrge, als sogenannte Himmels- gebirge bezeichnet; von geringerer Höhe (6—10,000') sind die Hoch- oder Alpengebirge. Nur freundlich und an- muthig dagegen, und gleichsam als langgedehnte Schwellen des Erdbodens die Länder begrenzend, erscheinen die sanftgeformten, niederen Züge der meisten Mittelgebirge (von 2—6000'), denen ihre größtentheils ununterbrochene, gleichartige Wald- bedeckung und die herrschende Luftbeschaffenheit in der Ferne eine einfarbige, sanfte Färbung ertheilt. Diese Färbung ist in der dunstfreieren Luft südlicher Landstriche eine andere, als unter dem düstern Himmel des Nordens; sie ist eine andere bei den hohen, in dem blendenden Weiß eines ewigen Schneemantels schimmernden Alpengebirgen, in den weißen, kahlen, ungastlichen dinarischen Kalkalpen, in den grellfarbigen Kreidefelsen der fran- zösischen und englischen Küste und der Stubbenkammer auf Rügen, eine andere wieder in den nackten oder moosbedeckten, stark verwitterten Felsgebirgen des hohen Nordens. Mehr noch als die Verschiedenheit der allgemeinen Färbung und die Mannichfaltigkeit der durch die verschiedene Beleuchtung bewirkten Schatten, bestimmt die Hauptform der Gebirge ihre Wirkung in die Ferne. Eine in fast gleicher Höhe, ohne oder nur mit geringer Unterbrechung fortlaufende Linie, mit welcher ein Gebirge sich gegen den Horizont absetzt, benimmt demselben jede angenehme Wirkung, und läßt es bloß als wand- oder dammartige Erhöhung erscheinen; Kegel- und Spitzberge und die mit ihnen verwandten Zacken, Nadeln und Hörner sind es vorzüglich, die den Gebirgen das Gepräge der Man- nichfaltigkeit und Schönheit ertheilen, da zwischen ihren Gipfeln die Bläue des Himmels einen Raum gewonnen hat. Die Gipfel der Berge erheben und kräftigen den Menschen, der sie besteigt, regen ihn durch eine stille Begeisterung an und erweitern sein Herz. Er fühlt sich frei und herausgerissen aus den beengenden Schranken des gewöhnlichen Lebens; was ihn umgibt, ist nicht mehr die Welt, die er zu sehen gewohnt ist; er steht über ihr, frei wie der Adler, der noch höher im ein-

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 630

1843 - Altona : Schlüter
630 gerecht in einer vollkommen runden Zirkel-Linie um die Sonne, also daß die Sonne genau im Mittelpunkt ihres Zirkelkreises stände; so müßte Jahr aus Jahr ein, und auf allen Orten der Erde Tag und Nacht gleich sein. Ja, es müßte mitten auf der Erde rechts und links um den rothen Faden ein ewiger Sommer glühen, weiterhin zu beiden Seiten am Abhang der Kugel milderte und kühlte sich die Hitze ein wenig, je schiefer die Sonnenstrahlen herabfielen, und näher gegen die Pole hin herrschte ein Winter ohne Trost und ohne Ende. Aber eö ist nicht so, sagt der Sternseher. Die Axe der Erde liegt nicht wagerecht und nicht senkrecht gegen die Sonne, sondern schief in einem Winkel von 67 Graden, wer's versteht. In dieser Richtung gegen die Sonne dreht sich die Erde in 24 Stunden um. Wenn am 21. März der Leser sich vor sein Haus stellt, mit dem Gesicht gegen Sonnenaufgang gekehrt, so ist der Kreis, den an selbigem Tage der rothe Faden um die Erde zieht, noch 1470 Stunden Weges oder 735 Meilen rechts von ihm hinaus entfernt; sein Pol aber, dem er am nächsten ist, ist 1230 Stunden oder 615 Meilen von ihm entfernt links hin- aus. In solchem Standpunkt steht der Leser am 21. März. Aber schon am 22. legt sich der Faden nicht mehr ganz an den bewußten Kirschbaum und an seinen Anfang an, sondern er läuft etwas herwärts gegen uns daran vorbei, und so windet er sich von 24 Stunden zu 24 Stunden in einer Schrauben- linie fort, und kommt immer näher' gegen uns bis zum 21. Juni, und ist alsdann gleichwol noch nicht bei uns, sondern ist uns nur ungefähr um 705 Stunden oder 352| Meilen näher- gekommen. Aber vom 21. Juni an kehrt der Faden in den nämlicherr Windungen wieder zurück, immer weiter von uns weg, bis er- ungefähr am 21. September in gleicher Entfernung von beiden Polen wieder hart an dem Kirschbaum vorbei streift. Von die- ser Zeit an wendet er sich jenseits gegen den andern Pol im- mer weiter und weiter von uns weg, bis ungefähr zum 21. De- cember, wo er 1440 Stunden weit rechts hinaus von uns ent- fernt ist ; kehrt alsdann eben so zurück, und trifft am 21. März wieder richtig bei dem Kirschbaum ein. Aber bis zu uns kommt er nie, weil wir so weit von ihm weg wohnen, hinaus gegen den Pol,y 07 Aus dieser bildlichen Vorstellung rst nun zu erkennen,
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