1.
Himmelsgewölbe und Horizont.
Einen günstigen Standpunkt für die Belehrungen über
den Horizont bietet in unserer Gegend der Winsberg. Falls
das Wetter für den unterrichtlichen Ausflug dahin anfangs
nicht günstig ist, können sie unbedenklich auf eine beliebige
spätere Zeit verschoben werden. Für die in Betracht kommende
Unterrichtsstufe wird das Folgende genügen.
Im Zimmer haben wir unter uns den Fußboden und
über uns die Zimmerdecke. Hier im Freien stehen wir auf
einem andern Boden und unter einer andern Decke. Der
Boden unter uns ist der Erdboden oder kurzweg die Erde,
die Decke über uns der Himmel. Der Himmel ist genau
über unserm Haupte am höchsten; nach allen Seiten wird er
niedriger, senkt er sich; er ist gewölbt, bildet ein Gewölbe.
Bei unserer Stadt senkt sich, von hier aus gesehen, das
Himmelsgewölbe so tief, daß es dort auf der Erde zu stehen
scheint. So sieht es in der Ferne nach allen Seiten hin aus.
Was wir von der Erde überblicken, hat die Gestalt eines
großen Kreises. Wenn wir von unserm Standpunkt aus
nach allen Seiten bis zum Rande dieses Kreises messen könnten,
so würden wir finden, daß alle Strecken gleich lang sind.
Wir stehen also in der Mitte des Kreises und ebenso mitten
unter dem Himmelsgewölbe. Die Kreislinie, in welcher Himmel
und Erde sich scheinbar berühren, nennt man, weil unser
Auge — unser Gesicht — so weit reicht, den Gesichts-
kreis oder Horizont. Das kreisförmige Stück der Erde,
das wir übersehen können, heißt Horizontfläche. (Man lasse
von den Schülern Gegenstände nennen, die sie an der
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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— 32 —
nach No. ist die Juliusstraße, die der Adlerstraße nach N.
Wohlers Allee. Letztere endigt im N. bei dem sogenannten
Stern. Dieser Platz heißt deshalb so, weil sich von hier
aus nach allen Richtungen hin Straßen abzweigen: nach S.
Wohlers Allee, nach Sw. die Allee, nach Nw. und So. die
kleine Gärtnerstraße, nach No. die Hamburger Straße. Außer-
dem schneidet die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn den
Stern in der Richtung von Sw. nach No. Von der Holsten-
straße geht nach O. die Norderreihe ab, deren Fortsetzung die
große Gärtnerstraße ist. (In den Schulen des Norderteils
müssen natürlich auch die übrigen Straßen dieses Stadtteils
in Betracht gezogen werden.)
An der Nordseite der Norderreihe, westlich von Wohlers
Allee, bemerken wir einen Kirchhof. Nördlich von diesem liegt
die St. Johanniskirche, benannt nach dem Apostel Johannes.
Die Grundform der Kirche ist die eines Kreuzes, das sich der
Länge nach von O. nach W., der Breite nach von N. nach S.
erstreckt. Am westlichen Ende steht der Turm. Seine Spitze
ist mit einem Knopf und einem Kreuz verziert, die viel kleiner
aussehen, als sie wirklich sind, weil der Turm eine so große
Höhe (84 m) hat. Diejenigen Straßen, welche einer Kirche
zugewiesen sind, bilden ein Kirchspiel und die Bewohner
derselben eine Kirchengemeinde. (St. Johannisgemeinde.)
Im Bau begriffen ist eine zweite Kirche im Norderteil,
die nach dem Apostel Paulus benannte Paulskirche an
der Paulsstraße, die sich von der Adolfstraße — zwischen
der Rosen- und der großen Gärtnerstraße — nach O. und
W. abzweigt. An der Nordseite der großen Gärtnerstraße,
zwischen Wohlers Allee und Adolfstraße, liegt das Lejastift,
das seinen Namen nach einem früheren Altonaer Bürger,
Namens Leja, führt, der das Geld zum Bau des Hauses
hergegeben hat (vgl. S. 38). Es enthält eine Anzahl von
Freiwohnungen für solche alte Leute, deren Mittel wohl zum
Lebensunterhalt ausreichen, aber nicht, um dafür auch noch
eine Wohnung mieten zu können. Etwas östlich von dem
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: Wohlers_Allee Wohlers Wohlers
Allee Apostel Johannes O._nach_W. Apostel Paulus Namens_Leja
Extrahierte Ortsnamen: Norderreihe Johanniskirche O. Wohlers_Allee
— 73 —
Hörstel, nördlich von Winterhude Alsterdorf mit den
„Alsterdorfer Anstalten" (dem Nicolaistift und dem Asyl
für blödsinnige Kinder).
Alle Örter an einem Flusse, welche nach der Quelle zu
liegen, befinden sich oberhalb derjenigen, die von jenen aus
näher nach der Mündung gelegen sind; diese liegen unter-
halb jener Ortschaften. Alsterdorf liegt also oberhalb Winter-
Hudes, dieses unterhalb Alsterdorfs; Eppendorf liegt oberhalb
Harvestehudes, dieses unterhalb Eppendorfs.
26.
Das Hamburger Gebiet und Wandsbek.
Alles Land, das zu Hamburg gehört, heißt Hamburger
Gebiet. Von diesem liegt der größte Teil um die Stadt
herum; das übrige liegt zerstreut in den angrenzenden Pro-
vinzen, z. B. in Holstein. Einige der benachbarten Örter, die
zu Hamburg gehören, haben wir in dein vorigen Kapitel be-
reits kennen gelernt; außerdem merken wir folgende. Nördlich
von Altona liegt Eimsbüttel, von dem ein kleiner Teil
zu Altona gehört. Die Gegend zwischen Uhlenhorst und
St. Georg, östlich von der Außenalster, heißt Hohenfelde.
Von hier gelangt man in nordöstlicher Richtung nach Eilbek
an dem gleichnamigen Flusse. Nordöstlich von Uhlenhorst
liegt Barmbek am Osterbek, der wie der Eilbek in die Außen-
alster mündet. Solche Gewässer, die sich in Nebenflüsse ergießen,
heißen Zuflüsse. Südlich von Hohenfelde liegt Borgfelde,
getrennt von jenem durch die Hamburg-Lübeker Eisenbahn.
Von hier führt die Landstraße östlich nach Hamm und Horn.
Hamm ist ein Kirchdorf. Der Name findet seine Erklärung
darin, daß diese Gegend früher mitten in der Hamma, einem
großen Walde, lag. (S. 70). Das Dorf Horn, bekannt
durch das f. g. „Rauhe Haus", eine große Rettungsanstalt
für sittlich verwahrloste Kinder und zugleich eine Bildnngs-
stätte für Missionäre (was sind das?), grenzt unmittelbar an
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
— 13 —
richtig bestimmen, lege der Lehrer die Tafel zunächst wage-
recht, etwa auf den Lehrertisch. Die Zeichnung selbst wird
nachher am besten auf der Wandtafel in ihrer gewöhnlichen
Stellung ausgeführt, damit die Kinder sämtlich die Ausführung
sehen können). Die östliche Wand muß also an der rechten
Seite der Wandtafel von oben nach unten, die westliche
ebenso an der linken Seite, die nördliche Wand oben an der
Wandtafel von links nach rechts, die südliche ebenso unten
gezeichnet werden. Nach oben an der Wandtafel ist
demnach N., nach rechts O., nach unten S. und nach
links W.*) Nun können wir auch leicht die Nebenhimmels-
gegenden bestimmen: Nw. ist nach links oben, No. nach
rechts oben, So. nach rechts unten und Sw. nach links
unten. Damit ihr alles besser behalten könnt, will ich eine
Windrose oben links auf die Tafel zeichnen, wie ich's neulich
auf dem Schulhofe that. (Die Schüler zeichnen sie gleichzeitig
auf ihrer Schiefertafel nach, indem sie für die Herstellung des
Kreises ihre Schwammdose benutzen).
(Am zweckmäßigsten ist es, wenn das Klassenzimmer für
den heimatkundlichen Unterricht so liegt, daß die Schüler vor
sich die Nordgegend haben. Wo sich dies nicht ermöglichen
*) Daß die beliebte Ausdrucksweise: Oben ist N., rechts O. u. s. w.
unrichtig ist, ergiebt sich, wenn man fragt: Welche Himmelsgegend ist
dann in der Mitte?
N
Fig. 2.
S
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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— 9 —
letztgenannte Zeitpunkt ist der zweckmäßigste, weil die Mittags-
stellnng der Sonne, abgesehen von ihrer Höhe, immer die
gleiche ist, während ihr Auf- und Untergangspunkt stets
wechseln. Aus diesem Grunde geht die folgende Betrachtung
von dieser Stellung aus.
Seht alle dahin, wo jetzt die Sonne am Himmel steht
und merkt euch: Die Gegend des Himmels, wo die Sonne
des Mittags steht, heißt Süden. Stellt euch nun so, daß
ihr der Sonne den Rücken zukehrt! Vor euch im Sande
bemerkt ihr euren Schatten. In der Richtung des Schattens
ziehe ich eine gerade Linie. Diese zeigt mit dem Ende, das
euch zugekehrt ist, nach Süden. Die Gegend des Himmels,
nach welcher sie mit dem andern Ende zeigt, liegt Süden
gegenüber. Diese Gegend heißt Norden. Jetzt ziehe ich
durch die Mitte der Linie eine zweite Linie, so, daß ein gerades
Kreuz entsteht. Die zuletzt gezogene Linie zeigt mit jenem
Ende nach der Gegend, wo heute morgen die Sonne aufge-
gangen ist. Die Gegend, wo morgens die Sonne aufgeht,
heißt Osten. Mit dem andern Ende zeigt die Linie nach der
Gegend, wo abends die Sonne untergeht. Diese Gegend
heißt Westen. S., N., O. und W. nennt man Himmels-
oder Weltgegenden. Einander gegenüber liegen S. und
N., O. und W. Außer diesen vier unterscheidet man noch
andere. Die Gegend, welche zwischen S. und O. liegt, heißt
Südost, die zwischen S. und W. Südwest, die zwischen N.
und W. Nordwest und die zwischen N. und O. Nordost.
(Durch Linien zu bezeichnen, welche die Winkel des gezeichneten
Kreuzes halbieren). Jene vier nennt man Haupt-, diese
vier Nebenhimmelsgegenden. Von diesen liegen einander
gegenüber: So. und Nw., Sw. und No. Ihre Namen
werden aus je zwei der Haupthimmelsgegenden gebildet, indem
man diese zusammensetzt. Dabei müßt ihr euch merken, daß
S. und N. stets in dem zusammengesetzten Wort voranstehen.
Jetzt will ich noch die Endpunkte der im Sande gezogenen
Linien durch eine Kreislinie verbinden. So entsteht ein Bild
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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— 68 —
brücke, welche über die Alster führt, und diese in die Außen-
und die Binnenalster teilt, besteht aus drei Bogen und ist die
breiteste Brücke Hamburgs. Ihren Namen hat sie nach dem
Lombard, dem städtischen Leihhaus, erhalten, welches früher
in dieser Gegend stand. Auf dem sog. Lombardswall, zwischen
der Lombardsbrücke und dem Klosterthor, steht das eherne
Standbild des Dichters Friedrich von Schiller, der Kunst-
halle gegenüber, welche viele wertvolle Bildwerke der Mal-
und der Bildhauerkunst enthält.
Die Verbindungsbahn beschreibt einen großen, nach S.
offenen Bogen.
Auch mit der Pferdebahn können wir von Altona nach
Hamburg gelangen. Die Pferdebahnwagen fahren wie die
Eisenbahnzüge zu bestimmten Zeiten ab. In Altona sind
außer den schon genannten noch zwei Pferdebahnlinien; die
eine geht durch die König-, die andere durch die große Berg-
straße. Die Haltestellen der Wagen befinden sich beim Bahn-
hof und am westlichen Ende der Marktstraße. In der
Reichenstraße vereinigen sich beide Linien, und von da geht
das Schienengeleise durch das Nobisthor nach St. Pauli
(Langereihe), wo es sich wieder in zwei Linien teilt, die neben-
einander herlaufen.
Jenseit der Thalsenkung, in welcher sich das Nobisthor
und die südlich von demselben belegenen Thore befinden, er-
hob sich in alten Zeiten eine sanft aufsteigende Anhöhe, der
„Hamburger Berg", eine Bezeichnung, die im Munde des
Volks noch fortlebt. — Gegenwärtig liegt auf dieser Anhöhe
die unter dem Namen St. Pauli bekannte Vorstadt (kleinere
Stadt vor den Thoren) von Hamburg. Sie liegt östlich von
Altona. Das umfangreiche Heiligengeistfeld teilt St. Pauli
in zwei Teile; der eine Teil liegt zwischen Holstenthor unfr
Sternschanze, der andere vor dem Millernthor an der Elbe
entlang. St. Pauli hat seine eigene Kirche. An der Elbe ist
eine Landungsbrücke für Dampfschiffe. Die verkehrsreichste
Straße ist der Spielbudenplatz in Verbindung mit der Reepen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schiller Friedrich
309
die andern Glieder des Europa-Körpers führen. Dieß große,
reiche, schöne Land ist — freilich nicht mein Holstein, es heißt
Deutschland, aber Holstein und ich gehören mit dazu, sind
Glieder des deutschen Reichs. Denn sieh', im nördlichen Theile
Deutschlands liegt Holstein, eingefaßt im N. vom Schlesw.-
Holst. Canal, der Eider und der Ostsee, im O. von der Ost-
see, dem Fürstenthum Lübeck und der freien und Hanseestadt
Lübeck, im S. vom Herzogthum Lauenburg, vom Gebiet der
freien und Hanseestadt Hamburg und der Elbe, und im
W. von der Nordsee. Da liegt's und soweit geht's nach
allen Seiten. Groß ist es eben nicht. Die Länge desselben
beträgt vom Südpunkte (bei Bergedorf) bis zum nördlichsten
Ufer der Probstei (an der Ostsee) 14 Meilen, die größte
Breite von der westlichsten Ecke (Büsum) bis zur Nordostecke
19h M., und der Flächeninhalt 155| O..-M. Groß also
nicht, aber immerhin groß genug, um seine 455,000 Bewohner
zu beherbergen und zu ernähren, und auch wol noch einige Tau-
send ordentliche Menschen mehr, so anderswo kein Unterkommen
finden könnten.
Da liegt's, weit von den heißen und kalten Ländern der Erde,
nicht zu heiß und nicht zu kalt, so recht angenehm. Denn weit ent-
fernt sind wir von der heißen Zone; vom Äquator, wo die Sonne
den Leuten so m senkrechter Linie über dem Kopfe steht und durch
ihre Hitze wol manches Leben aussaftet, sind wir ja gegen 800
Meilen entfernt; und ehe die Kälte des Nordpols und der kal-
ten Zone die 4—500 Meilen zu uns macht, wird sie auch
schon matt.
2. Wenn ich Dir eine Relief-Karte von Holstein vorlegen
könnte, so würdest Du die Form der Oberfläche dieses Lan-
des deutlicher erkennen. Jetzt wird's Dir schwerer, und das
um jo mehr, als hier keine eigentliche Gebirge und Thäler sind,
wie wol in andern Ländern, sondern die Oberfläche sich nur all-
mälig ein wenig hebt und eben so wieder senkt. Darnach
zerfällt denn auch das Land in drei Abtheilungen: a. die Ost-
seite, b. der Rücken und c. die Westseite (die Marsch.)
Vom Rücken, dem mittleren Landstrich, neigt sich das Land
nach beiden Seiten; am stärksten ist die westliche Abdachung.
Die Ost seit e zeigt meistentheils ziemlich hohe, sanftgerundete,
wellenförmige Hügel, die in allen Richtungen dicht neben ein-
ander liegen und nicht jowol durch eigentliche Thalsenkungen, als
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
310
vielmehr durch kesselförmige, aus Wiesen, Moren und Landsee'n
bestehenden Vertiefungen von einander getrennt sind. Von die-
ser Hügelbildung, welche die Gegenden um Kiel, Plön, Lütjen-
burg und Eutin zu wahren Naturschönheiten erhebt, weicht die
Ostseite nur selten ab, und die hauptsächlichsten Ausnahmen bil-
den: das Land Oldenburg, die Probstei und eine Strecke zwi-
schen Plön, Eutin und Lübeck. Die Hügelreihen sind zum Theil
Äste des Hauptrückens, und einer der höchsten Punkte im öst-
lichen Holstein ist der Pielsberg (Hessenstein) im Gute
Panker unweit Lütjenburg.
Der mittlere Landstrich mit dem Hauptrücken des
Landes ist westlich durch die Marsch, östlich im Allgemeinen
durch eine Linie begränzt, welche von Oldesloe längs der Trave
stromabwärts, von da nach den westlichen Ufem des Plöner
Sees, ferner von der Swentine bis Preetz und der Schulen-
Eider zu, von Süden nach Norden gezogen wird. Dieser Land-
strich ist östlich am erhabensten und verflacht sich nach Westen
hin zu einer weit ausgedehnten Ebene, welche selten mehr von
Höhen durchbrochen ist, aber häufig von Moorgründen und Wie-
sen durchschnitten wird. Von Bornhöved über Segeberg nach
Oldesloe bildet dieser Hauptrücken eine Hochebene, an deren öst-
lichen und westlichen Abdachung die meisten holsteinischen Flüsse
entspringen. Der höchste Punkt dieses Rückens ist der Kalk-
berg (Gypsfelsen) bei Segeberg, darnach der Klingsberg,
westlich von Oldesloe.
Die Westseite, am Meere gelegen, mit einer südöstlichen
Krümmung längs der Elbe, heißt Marsch und ist ein flaches
Tiefland.
161/ Ebenen, Erhöhungen, Gebirge.
Und Gott..sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel
an besondere Örter, daß man das Trockene sehe. Und es geschahe
also. Und Gott nannte das Trockene Erde und die Sammlung der
Wasser nannte er Meer. I Mos. I, 9 u. 10. — Der du das Erd-
reich gründetest aus seinem Boden, daß cö bleibet immer und ewiglich.
Die Berge gehen hoch hervor und die Breiten, die Ebenen, setzen sich
herunter mm Ort, den du ihnen gegründet hast. Du hast den Wassern
eine Grenze gesetzt, darüber kommen sic nicht und müssen nicht wiederum
das Erdreich bedecken. Du lassest Brunnen quellen in den Gründen,
daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen. Ps. 104, 5—10.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
313
hohen, oben mit ewigem Schnee bedeckten oder meistens von
Wolken umhüllten Gebirges, der Anblick der Schneegebirge:
sie scheinen, in unzugängliche Räume hinausragend, (von 10,000'
absoluter Höhe und darüber) als mächtige Säulen das Ge-
wölbe des Himmels zu tragen; die Phantasie der Völker hat
sie daher als Rieseng ebrrge, als sogenannte Himmels-
gebirge bezeichnet; von geringerer Höhe (6—10,000') sind
die Hoch- oder Alpengebirge. Nur freundlich und an-
muthig dagegen, und gleichsam als langgedehnte Schwellen des
Erdbodens die Länder begrenzend, erscheinen die sanftgeformten,
niederen Züge der meisten Mittelgebirge (von 2—6000'),
denen ihre größtentheils ununterbrochene, gleichartige Wald-
bedeckung und die herrschende Luftbeschaffenheit in der Ferne
eine einfarbige, sanfte Färbung ertheilt. Diese Färbung ist in
der dunstfreieren Luft südlicher Landstriche eine andere, als unter
dem düstern Himmel des Nordens; sie ist eine andere bei den
hohen, in dem blendenden Weiß eines ewigen Schneemantels
schimmernden Alpengebirgen, in den weißen, kahlen, ungastlichen
dinarischen Kalkalpen, in den grellfarbigen Kreidefelsen der fran-
zösischen und englischen Küste und der Stubbenkammer auf
Rügen, eine andere wieder in den nackten oder moosbedeckten,
stark verwitterten Felsgebirgen des hohen Nordens.
Mehr noch als die Verschiedenheit der allgemeinen Färbung
und die Mannichfaltigkeit der durch die verschiedene Beleuchtung
bewirkten Schatten, bestimmt die Hauptform der Gebirge ihre
Wirkung in die Ferne. Eine in fast gleicher Höhe, ohne oder
nur mit geringer Unterbrechung fortlaufende Linie, mit welcher
ein Gebirge sich gegen den Horizont absetzt, benimmt demselben
jede angenehme Wirkung, und läßt es bloß als wand- oder
dammartige Erhöhung erscheinen; Kegel- und Spitzberge
und die mit ihnen verwandten Zacken, Nadeln und Hörner
sind es vorzüglich, die den Gebirgen das Gepräge der Man-
nichfaltigkeit und Schönheit ertheilen, da zwischen ihren Gipfeln
die Bläue des Himmels einen Raum gewonnen hat.
Die Gipfel der Berge erheben und kräftigen den Menschen,
der sie besteigt, regen ihn durch eine stille Begeisterung an und
erweitern sein Herz. Er fühlt sich frei und herausgerissen aus
den beengenden Schranken des gewöhnlichen Lebens; was ihn
umgibt, ist nicht mehr die Welt, die er zu sehen gewohnt ist;
er steht über ihr, frei wie der Adler, der noch höher im ein-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
630
gerecht in einer vollkommen runden Zirkel-Linie um die Sonne,
also daß die Sonne genau im Mittelpunkt ihres Zirkelkreises
stände; so müßte Jahr aus Jahr ein, und auf allen Orten der
Erde Tag und Nacht gleich sein. Ja, es müßte mitten auf
der Erde rechts und links um den rothen Faden ein ewiger
Sommer glühen, weiterhin zu beiden Seiten am Abhang der
Kugel milderte und kühlte sich die Hitze ein wenig, je schiefer
die Sonnenstrahlen herabfielen, und näher gegen die Pole hin
herrschte ein Winter ohne Trost und ohne Ende. Aber eö ist
nicht so, sagt der Sternseher. Die Axe der Erde liegt nicht
wagerecht und nicht senkrecht gegen die Sonne, sondern schief
in einem Winkel von 67 Graden, wer's versteht. In dieser
Richtung gegen die Sonne dreht sich die Erde in 24 Stunden um.
Wenn am 21. März der Leser sich vor sein Haus stellt,
mit dem Gesicht gegen Sonnenaufgang gekehrt, so ist der
Kreis, den an selbigem Tage der rothe Faden um die Erde
zieht, noch 1470 Stunden Weges oder 735 Meilen rechts von
ihm hinaus entfernt; sein Pol aber, dem er am nächsten ist, ist
1230 Stunden oder 615 Meilen von ihm entfernt links hin-
aus. In solchem Standpunkt steht der Leser am 21. März.
Aber schon am 22. legt sich der Faden nicht mehr ganz an den
bewußten Kirschbaum und an seinen Anfang an, sondern er
läuft etwas herwärts gegen uns daran vorbei, und so windet
er sich von 24 Stunden zu 24 Stunden in einer Schrauben-
linie fort, und kommt immer näher' gegen uns bis zum 21.
Juni, und ist alsdann gleichwol noch nicht bei uns, sondern ist
uns nur ungefähr um 705 Stunden oder 352| Meilen näher-
gekommen.
Aber vom 21. Juni an kehrt der Faden in den nämlicherr
Windungen wieder zurück, immer weiter von uns weg, bis er-
ungefähr am 21. September in gleicher Entfernung von beiden
Polen wieder hart an dem Kirschbaum vorbei streift. Von die-
ser Zeit an wendet er sich jenseits gegen den andern Pol im-
mer weiter und weiter von uns weg, bis ungefähr zum 21. De-
cember, wo er 1440 Stunden weit rechts hinaus von uns ent-
fernt ist ; kehrt alsdann eben so zurück, und trifft am 21. März
wieder richtig bei dem Kirschbaum ein. Aber bis zu uns kommt
er nie, weil wir so weit von ihm weg wohnen, hinaus gegen
den Pol,y 07
Aus dieser bildlichen Vorstellung rst nun zu erkennen,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]