Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 7

1893 - Altona : Uflacker
1. Himmelsgewölbe und Horizont. Einen günstigen Standpunkt für die Belehrungen über den Horizont bietet in unserer Gegend der Winsberg. Falls das Wetter für den unterrichtlichen Ausflug dahin anfangs nicht günstig ist, können sie unbedenklich auf eine beliebige spätere Zeit verschoben werden. Für die in Betracht kommende Unterrichtsstufe wird das Folgende genügen. Im Zimmer haben wir unter uns den Fußboden und über uns die Zimmerdecke. Hier im Freien stehen wir auf einem andern Boden und unter einer andern Decke. Der Boden unter uns ist der Erdboden oder kurzweg die Erde, die Decke über uns der Himmel. Der Himmel ist genau über unserm Haupte am höchsten; nach allen Seiten wird er niedriger, senkt er sich; er ist gewölbt, bildet ein Gewölbe. Bei unserer Stadt senkt sich, von hier aus gesehen, das Himmelsgewölbe so tief, daß es dort auf der Erde zu stehen scheint. So sieht es in der Ferne nach allen Seiten hin aus. Was wir von der Erde überblicken, hat die Gestalt eines großen Kreises. Wenn wir von unserm Standpunkt aus nach allen Seiten bis zum Rande dieses Kreises messen könnten, so würden wir finden, daß alle Strecken gleich lang sind. Wir stehen also in der Mitte des Kreises und ebenso mitten unter dem Himmelsgewölbe. Die Kreislinie, in welcher Himmel und Erde sich scheinbar berühren, nennt man, weil unser Auge — unser Gesicht — so weit reicht, den Gesichts- kreis oder Horizont. Das kreisförmige Stück der Erde, das wir übersehen können, heißt Horizontfläche. (Man lasse von den Schülern Gegenstände nennen, die sie an der

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 102

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Allgemeine Erdkunde. 1. Der Horizont. Wir sind in der Schulklasse und haben unter uns den Zußboden und über uns die Decke- sobald wir hinaus auf den Spielplatz gehen, stehen wir auf einem anderen Loden und haben über uns eine andere Decke. Den Loden, den wir im Freien unter uns haben, nennen wir den Erdboden, und die Decke über uns ist der Himmel oder die Himmelsdecke. Die Decke in unserer Stube ist überall gleich hoch über uns- anders ist es mit der Himmelsdecke- stehen wir im freien Zelde, wo unsere Aussicht nach allen Seiten frei ist, so scheint der Himmel über unserm Haupte am höchsten zu sein und sich nach allen Seiten hin gegen die Erde zu senken, ja in der Kerne auf die Erde zu stoßen. Die Himmelsdecke über uns ist überall rund, und der Rand, der auf der Erde zu ruhen scheint, bildet eine runde Linie um uns, die überall gleichweit von uns entfernt ist und in sich selbst zurückkehrt- eine solche Linie nennt man Kreislinie. Es scheint uns, als ob wir ganz genau sehen könnten, wo die Himmelsdecke oder das Himmels- gewölbe auf der Erde aufliegt- gehen wir jedoch nach dieser Gegend hin, so rückt auch das Himmelsgewölbe weiter. Stehen wir auf ebener Erde, so kommt es uns vor, als ob wir auf einer Scheibe stünden und der Himmel bedecke uns, wie eine Käseglocke. Gehen wir auf einen Turm oder einen Berg, so haben wir auch wieder einen solchen Kreis um uns, aber er ist größer, und je höher wir gehen, desto größer wird der Kreis. Diesen Kreis, in dessen Mitte wir stehen, nennt man, da unser Kuge, d. i. unser Gesicht, so weit reicht, den Gesichtskreis oder Horizont. Der Gesichtskreis oder Horizont wird ein anderer, wenn wir unsern Standpunkt verändern, und der Gesichtskreis wird größer, wenn wir einen höheren Standpunkt einnehmen. 2. Oer tägliche Lauf der Sonne. Km Tage sehen wir am Himmel die Sonne, wenn keine Wolken sie ver- decken. Ehe sie morgens erscheint, färbt sie den Himmel rot. Dieses Rot ist das Morgenrot. Noch ist es dunkel. Der Schein des Mondes wird blasser, und die Sterne verschwinden nach und nach. Allmählich wird es Heller. Der Morgen dämmert. Den Übergang aus dem Dunkel zum Tage nennen wir Morgen- 5ibb. 48. Das Himmelsgewölbe.

2. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 489

1867 - Altona : Hammerich
----- 489 -------- zu ruhen scheint, bildet eine Kreislinie, d. h. eine überall gleich runde Linie, welche in sich selbst-zurückkehrt. Eine grade Linie an dem Himmelsgewölbe oder an jedem andern Kreisgewölbe zu ziehen, ist uns gar nicht möglich; von welchem Punkte wir auch anfangen und wie weit wir die Linie auch führen mögen, immer ist es eine Kreislinie oder ein Theil einer >olchen, ein Kreis- bogen. Wiederholung: 1. Der Himmel ist über uns. 2. Der Himmel ist gewölbt. 3. Das Himmelsgewölbe scheint auf der Erde zu ruhen. Was diesen dritten Punkt betrifft, so glauben wir es so deutlich zu sehen, wenn wir auf freiem Felde stehen, daß wir sogar das Dorf oder die Stadt bei Namen nennen, hinter welcher der Himmel auf der Erde zu ruhen scheint. Stehen wir z. B. hier in S. auf dem landbekannten Gypsberge, von wo wir recht weit sehen können, so scheint das Himmelsgewölbe rund um uns herum bald hinter diesem oder jenem Dorfe, bald hinter einem Ge- hölz oder See fest auf der Erde zu stehen. Einige von euch sind aber schon in einem von jenen fernen Dörfern gewesen und wissen ans eigenem An- schauen, daß dort die Welt keineswegs zu Ende ist, sondern daß der Him- melsrand von dort noch ebenso weit entfernt zu sein scheint, als von hier, daß er (rückwärts gesehen) etwa hier hinter unserm jetzigen Standpunkte auf der Erde zu stehen scheint. — Wir müssen uns also über die Größe und Ausdehnung des Himmelsgewölbes ganz gewaltig tauschen und wenn wir die Erfahrung der Reisenden in Erwägung ziehen, daß 10, 20, 100 und 1000 Meilen von hier die Himmelskuppel noch ebenso rund, ebenso groß, kurz ebenso beschaffen ist, wie hier, so gelangen wir zu der Vermuthung, daß wir, auf welchem Punkte der Erde wir auch sein mögen, immer nur ein kleines Stück des Himmels zur Zeit sehen können und daß dieses Stück immer gewölbt und mit seinem untern Kreisrunde auf der Erde stehend erscheint. " Denken wir uns im Freien zu ebener Erde stehend, so kömmt eö uns, da das Kreisgcwölbe des Himmels nach allen Seiten unsere Aussicht be- schränkt, so vor, als ob wir auf einer Kreisfläche oder Scheibe ständen, deren Rand vom Himmel berührt wird. Gehen wir nun auf einen Berg oder einen Thurm, so sehen wir freilich wieder einen solche» Kreis, — aber derselbe ist größer; auch das Himmelsgewölbe ist größer. Nach allen Seiten hin scheint es aber bis zu dem Kreisrande gleich weit zw sein; wir stehen gleichsam in der Mitte dieses Kreises. Nennen wir den Kreis, in dessen Mitte wir stehen, weil unser Auge, d. i. unser Gesicht so weit reicht, den Gesichtskreis, so ist klar, 1) daß unser Gesichtskreis ein anderer wird, wenn wir unsern Standpunkt ändern; 2) daß unser Gesichtskreis ein größerer wird, wenn wir einen höhern Standpunkt einnehmen. Unser Gesichtskreis hat, wie jeder andere Kreis, eine Kreisstäche »ud eine Kreislinie. Tie Kreislinie, d. i. diejenige Linie, in welcher Himmel und E>'de sich zu berühren scheinen, nennt man meistens mit einem fremden Worte Horizont. Das Himmelsgewölbe ist über dem Horizont ausgespannt; zwei Mal am Tage steht die Sonne am Horizonte, — beide Male nur kurze Zeit. Nach dem Aufgange ist sie über dein Horizonte; nach dem Untergange unter demselben. — Die Kreisfläche nennt man wohl Horizontfläche oder Horizont-

3. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 412

1903 - Braunschweig : Appelhans
schweig auf der Erde ruhte. Wovon haben irnr uns aber überzeugt, als wir zurückkamen? — Was können wir also vom Himmelsgewölbe nicht sagen? Daß es auf der Erde steht. Es sieht nur so aus, es scheint nur so. Wir sagen deshalb: Das Himmelsgewölbe scheint auf der Erde zu stehen. Sprecht das zusammen! — Ich stelle diese Glasglocke auf einen flachen Teller. Was stellt dann die Glasglocke dar? Das Himmelsgewölbe. Was stellt der Teller dar? Die Erdscheibe. Was bildet der Rand der Glasglocke? Einen Kreis. Wenn wir nun da, wo der Himmel auf der Erde zu stehen scheint, rundum eine Linie ziehen könnten, was für eine Linie würde dadurch auch entstehen? Eine Kreislinie. Und zwar eine sehr, sehr große Kreislinie. Was liegt innerhalb dieses Kreises? Städte, Dörfer, Felder, Wälder, Berge usw. Womit können wir alle Gegenstände in diesem großen Kreise wahrnehmen? Mit den Augen. Wie weit reicht aber unser Gesicht nur? Bis an den Kreis. Was außerhalb dieses Kreises liegt, können wir nicht sehen. Nenne einen Ort, den du von hier aus nicht sehen kannst, der aber doch nicht sehr weit von hier liegt! — Weshalb kannst du ihn nicht sehen? Dieser Ort (Berg) liegt außer- halb unseres Kreises. Wo nicht? — Wie nennen wir diesen großen Kreis, weil bis zu ihm unser Auge oder Gesicht nur reicht? Gesichts- kreis. Mit einem fremden Worte nennt man den Gesichtskreis Horizont. Erfragen! Was scheint an dem'horizonte aufzuhören? Der Himmel. Wo scheint auch die Erde aufzuhören? An dem Horizonte. Was trifft scheinbar in dem Horizonte zusammen? Himmel und Erde. Unser Gesichtskreis hat nicht immer dieselbe Größe. Bis zu welchem Orte (Berge, Walde usw.) reicht unser Gesicht jetzt aus dieser Seite? — Auf jener Seite? — Und dort? — Jetzt besteigen wir diesen Berg. Kannst du jetzt auch nur noch bis nach N. usw. sehen? — Wie weit reicht unser Gesicht jetzt? — Wir können jetzt bedeutend weiter sehen als vorhin. Wie ist dadurch unser Horizont also geworden? Größer. Was wird mit dem Horizonte geschehen, wenn wir noch höher, etwa auf einen hohen Turm steigen? Er wird noch größer werden. Wie wird also der Horizont, je höher wir steigen? Sprecht: Je höher wir steigen desto größer wird unser Horizont. Umgekehrt? — Wir stehen draußen und überblicken die Erdscheibe. Wie werden wir den Punkt unter unseren Füßen nennen? Fußpunkt. Wie können wir diesen Pnnkt auch noch nennen, weil wir aus demselben stehen? Standpunkt. Sprecht deshalb: Der Ort, auf dem wir stehe», heißt Fußpunkt oder Standpunkt. Nach allen Seiten hin scheint es von hier bis zum Horizonte^gleich iveit zu sein. Wo auf der Erdscheibe befindet sich also unser Stand- punkt? In der Mitte. Sprecht: Unser Standpunkt liegt in der Mitte der Erdscheibe. Wo scheint das Himmelsgewölbe am höchsten zu sein? Über unserem Kopfe. Wie heißt der obere Teil unseres Kopfes? Scheitel. Der höchste Punkt des Himmelsgewölbes scheint also gerade über unserem Scheitel zu liegen. Wie nennt man ihn deshalb? Scheitelpunkt.

4. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 1

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Aus der allgemeinen Erdkunde. 1. Der Horizont. Stehen wir auf freiem Felde und schauen uns ringsum, so über- sehen wir einen Teil der Erdoberfläche. Die Linie, in welcher der Himmel mit dem übersehbaren Teil der Erdoberfläche scheinbar sich be- rührt, ist eine Kreislinie. Wir nennen diesen Kreis, den wir mit dem Gesicht wahrnehmen, den Gesichtskreis oder Horizont (V. grtech. horizein — begrenzen; es ist die „begrenzende Linie" gemeint). Der Gesichts- kreis oder Horizont ist also die Kreislinie, in der Himmel und Erde sich zu berühren scheinen. Man teilt den Horizont wie jede Kreislinie in 360 Grades), die Grade in Minuten ('), die Minuten in Sekunden ("). Das Stück der Erdoberfläche, welches vom Horizont eingeschlossen wird, heißt die Horizontfläche. Sie hat die Gestalt einer Kreisfläche. Sie er- scheint uns als eine Ebene. Sie erscheint aber nur eben, in Wirklichkeit ist sie gekrümmt. Wir stehen auf der Horizontfläche. Der Punkt der Horizontfläche, auf dem wir unfern Stand haben, heißt unser Standpunkt. Es ist der Mittelpunkt der Horizontfläche. Der Himmel über uns hat die Gestalt eines Gewölbes oder einer hohlen Halbkugel. Unter unsern Füßen liegt ein gleiches Stück des Himmels. Wir würden es sehen, wenn die Erde durchsichtig wäre. Es ergänzt die für uns sichtbare Himmels- halbkugel zur Himmelskugel oder Himmelssphäre (v. griech. sphaira — Kugel). Denken wir uns nun in unserm Standpunkte auf der Hori- zontfläche eine Senkrechte errichtet, so trifft diese in ihrer Verlängerung einen ganz bestimmten Punkt des Himmelsgewölbes. Er liegt genau senkrecht über unserm Kopfe, über unserm Scheitel, und er heißt deshalb Scheitel- Punkt oder Zenit. Denken wir uns die eben erwähnte Senkrechte durch die Erde hindurch verlängert, so trifft sie im entgegengesetzten Teile der Himmelskugel einen Punkt, der senkrecht unter unsern Füßen liegt und darum Fußpunkt oder Nadir genannt wird. Die gerade Linie, welche den Scheitelpunkt und den Fußpunkt verbindet, heißt die Scheitel- oder Vertikallinie (v. lat. vertex — Scheitel). Diese Linie geht also durch unsern Standpunkt. Wandern wir weiter, so verändert sich unser Horizont. Er verändert sich also, sobald wir unsern Standort verändern. Natur- gemäß sind dann auch Horizontfläche, Zenit, Nadir und Vertikallinie andere. Sie sind also großen Schwankungen unterworfen. Tritt eine Erhöhung unseres Standortes ein, indem wir einen Kirchturm oder einen Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. I. 1

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 151

1877 - Essen : Bädeker
151 Ii. Keschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Sonne. Ausgehen, steigen, sinken, untergehen, leuchten, beleuchten, strahlen, schei- nen, bescheinen, erwärmen, glänzen, blenden, trocknen, versengen, schmelzen. Das Ausgehen, der Aufgang u. s. w. Die Sonne scheint. Scheint die Sonne? Sonne, scheine! Schiene doch die Sonne! Ich meinte, die Sonne schiene. Die Sonne schiene, wenn der Himmel nicht mit Wolken bedeckt wäre. U. s. w. 1. Der Punkt, wo wir im Freien auf der Erde stehen und die Erde und das blaue Himmelsgewölbe über uns betrachten, heißt unser Standpunkt. Zur Seite, rings um unsern Standpunkt sehen wir die Erd fläche. Sie kommt uns wie eine runde Scheibe vor, die mit ihrem Ende das Himmelsgewölbe zu berühren scheint. * Das Ende dieser sichtbaren Erdscheibe bildet einen Kreis um uns her und scheint zugleich das Ende der Erde zu sein. Aber wenn wir dahin gehen, wo die Erde das Himmelsgewölbe zu berühren scheint, so finden wir, daß sie sich gar nicht berühren. Vor uns sehen wir dann wieder neue Dinge; dagegen können wir manche Dinge hinter uns nicht mehr sehen, welche wir auf unserm frühern Standpunkte wohl sahen.» Wir mögen hingehen, wohin wir wollen:, überall, auf jedem Standpunkte erscheint uns ein Kreis auf der Erde mit dem darüber ausgespannten Himmelsgewölbe. Dieser Kreis heißt unser Gesichtskreis oder Horizont. Über unserm Gesichtskreise sehen wir die Sonne, aber nicht immer. Wenn die Sonne über unserm Gesichtskreise steht, haben wir Tag; die Mitte des Tages heißt Mittag. Steht die Sonne aber nicht über unserm Gesichtskreis, so haben wir Nacht;>j)ie Mitte der Nacht heißt Mitternacht. Die Sonne erscheint uns als ein runder, glänzender, gelbrother Körper am Himmelsgewölbe. Von ihr gehen nach allen Seiten Lichtstrahlen aus; sie erleuchtet die Erde. Die Sonne erwärmt auch die Erde, aber nicht überall gleich sehr; denn auf den höchsten Bergen schmilzt der Schnee nie. Wo die Lichtstrahlen der Sonne hinfallen, da scheint die Sonne — da ist Sonnenschein; wo sie aber abgehalten werden, da ist Schatten. Alle Körper, welche nicht durchsichtig sind, werfen Schatten. Der Schatten fällt aber immer nach der entgegengesetzten Seite von derjenigen Seite, wo die Sonne oder das Licht sich befindet. Die Sonne steht nicht den ganzen Tag an derselben Stelle, sondern sie geht des Morgens am Rande des Himmelsgewölbes auf, erhebt sich des Vormittags bis zum Mittag hoch über die Häuser und Berge, sinkt während des Nachmittags wieder und geht des Abends am' Rande des Himmelsgewölbes unter. Sie ist dann nicht mehr über, sondern unter unserm Gesichtskreis, bis sie wieder aufgeht. Die Zeit von einem Aufgange der Sonne bis zum andern, oder Tag und Nacht zusammen nennt man einen Tag. Ost muß die Tageszeit aber noch genauer angegeben werden, als durch die Worte: Morgen, Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend, Nacht und Witter-

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 151

1865 - Essen : Bädeker
|]. Beschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Sonne. Aufgehen, steigen, sinken, untergehen, leuchten, beleuchten, strahlen, schei- ne^ bescheinen, erwärmen, glänzen, blenden, trocknen, versengen, schmelzen. Das Aufgehen, der Aufgang u. s. w. Die Sonne scheint. Scheint die Sonne? Sonne, scheine! Schiene doch die Sonne! Ich meinte, die Sonne schiene. Die Sonne schiene, wenn der Himmel nicht mit Wolken bedeckt wäre. U. s. w. 1. Der Punkt, wo wir im Freien auf der Erde stehen und die Erde und da3 blaue Himmelsgewölbe über uns betrachten, heißt unser Standpunkt. Zur Seite, rings um unsern Standpunkt sehen wir die Erdf.lächc. Sie kommt uns wie eine runde Scheibe vor, die mit ihrem Ende das Himmelsgewölbe zu berühren scheint. Das Ende dieser sichtbaren Erdscheibe bildet einen Kreis um uns her und scheint zugleich das Ende der Erde zu sein. Aber, wenn wir dahin gehen, wo die Erde das Himmelsgewölbe zu berühren scheint, so finden wir, daß sie sich gar nicht berühren. Vor uns sehen wir dann wieder neue Dinge; dagegen können wir manche Dinge hinter uns nicht mehr sehen, welche wir auf unserm frühern Standpunkte wohl sahen. Wir mögen hingehen, wohin wir wollen: überall, auf jedem Standpunkte erscheint uns ein Kreis auf der Erde mit dem darüber ausgespannten Himmelsgewölbe. Dieser Kreis heißt unser Gesichtskreis oder Horizont. Über unserm Gesichtskreise sehen wir die Sonne, aber nicht immer. Wenn die Sonne über unserm Gesichtskreise steht, haben wir Tag; die Mitte des Tages heißt Mittag. Steht die Sonne aber nicht über unserm Gesichtskreis, so haben wir Nacht; die Mitte der Nacht heißt Mitternacht. Die Sonne erscheint uns als ein runder, glänzender, gelbrothcr Körper am Himmelsgewölbe. Von ihr gehen nach allen Seiten Lichtstrahlen aus; sie erleuchtet die Erde. Die Sonne erwärmt auch die Erde, aber nicht überall gleich sehr; denn auf den höchsten Bergen schmilzt der Schnee nie. Wo die Lichtstrahlen der Sonne hinfallen, da scheint die Sonne — da ist Sonnenschein; wo sie aber abgehalten werden, da ist Schatten. Alle Körper, welche nicht durchsichtig sind, werfen Schatten. Der Schatten fällt aber immer nach der entgegengesetzten Seite von derjenigen Seite, wo die Sonne oder das Licht sich befindet. Die Sonne steht nicht den ganzen Tag an derselben Stelle, sondern sie geht des Morgens am Rande des Himmelsgewölbes auf, erhebt sich des Vormittags bis zum Mittag hoch über die Häuser und Berge, sinkt währenddes Nachmittags wieder und geht des Abends am Rande des Himmelsgewölbes unter. Sie ist dann nicht mehr über, sondern unter unserm Gesichtskreis, bis sie wieder aufgeht. Die Zeit von einem Aufgange der Sonne bis zum andern, oder Tag und Nacht zusammen nennt man einen Tag. Oft muß die Tageszeit aber noch genauer angegeben werden, als durch die Worte: Morgen, Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend, Nacht und Mit-

7. Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre - S. 13

1902 - Leipzig : Hofmann
Ii. Frühling. 13 Ii. Frühling. 6. Der Korizont, die Kimmeksgegenden. Zur Orientierung. I. Ein Gang ins Freie. Die Kinder versammeln sich im Schulzimmer und gehen paarweis, Hand in Hand, vom Lehrer geleitet hinaus ins Freie, wo möglich auf einen nahen Berg. — Hier wollen wir einmal stehen bleiben. Der Ort, wo wir unsern Stand haben, ist unser Standort. Was ist unter uns? Was ist aber über uns? Was ist in der Schulstube über uns? — Die Decke unserer Schulstube ist überall gleich hoch, in der Mitte, auf der rechten und linken Seite. Die Zimmerdecke ist flach. Erscheint uns der Himmel auch flach? Wie erscheint uns der Himmel über uns? Dagegen dort in weiter Ferne? So ist auch die Decke in unserer Kirche gebaut. Die Decke der Kirche ist nicht flach, sie ist gewölbt. Was bildet also auch der Himmel über uns? Wie wollen wir das Gewölbe über uns nennen? Himmelsgewölbe. Von wieviel Seiten ist unsere Schulstube umgeben? Was bilden die Seiten, wo sie zusammenstoßen? Wieviel Ecken sind in unserer Schulstube? Wie ist unsere Schulstube? Ganz anders sieht es aus da, wo die Erde und das Himmelsgewölbe sich um uns her zu berühren scheinen. Seht euch nach allen Seiten um! Erblickt ihr einen Winkel? Wie erscheint die Erde? Wie heißt die krumme Linie, die die Kreisfläche begrenzt? Kreislinie. Auf welchem Punkte dieser Kreisfläche stehen wir? Von hier aus können wir alle Dinge in diesem Kreise sehen bis an die Kreislinie, wo der Himmel auf der Erde zu stehen scheint. So weit reicht unser Gesicht. — Wie heißt deshalb dieser Kreis? Gesichtskreis. — Die Kreislinie, in welcher Himmel und Erde sich zu berühren scheinen, nennt man Horizont. Welche Dörfer liegen in unferm Gesichtskreis? — Was seht ihr dort am Himmel? Wie ist der Himmel, wenn er ganz mit Wolken bedeckt ist? Die Wolken gehören auch nicht zum Himmel, sondern zur Erde. Die Wolken sind Nebel, welche in der Luft schweben. Wie ist der Himmel, wenn er nicht bewölkt ist? Heiter, klar, blau. — Wie ist der Himmel jetzt? — Was erblicken wir dort am Himmel? Erblicken wir die Sonne immer an derselben Stelle? Wo geht sie des Morgens auf? Wo geht sie des Abends unter? Wo steht sie am Mittage? Die Sonne macht täglich einen Bogen am Himmel. Dort geht sie am Morgen auf; dann steigt sie höher und höher bis zu Mittag; dann senkt sie sich wieder im Bogen, bis sie endlich dem Aufgangspunkte gegenüber untergeht. Die Gegend, wo sie aufgeht, heißt Morgen oder Osten. Wo ist von hier aus Osten oder

8. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 11

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Heimatkunde. 11 meisten aber lichtweiß. Einzelne Sterngrnppen denkt man sich durch Limen verbunden oder umzogen. Die dadurch entstehenden Bilder nennt man Stern- bilder. Sehr bekannte Sternbilder sind das Siebengestirn, der Orion, der große und der kleine Himmels- wagen, auch großer und kleiner Bär genannt. _ Der letzte, helle Stern im Schweif des kleinen Bären heißt der nördlichepolarstern. Auch andere Sterne führen besondere Namen. So heißt der helle, schöne Stern, den wir abends oder gegen Morgen erblicken, der Abend- oder Morgen- stern (Venus). Der helle, nebel- artige Lichtstreifen, der wie ein breiter, zerteilter Gürtel den Himmel um- spannt, heißt die Milchstraße. Sie besteht aus unzähligen Sternen. Diejenigen Sternerscheinungen, die * * -i-Polarstern. Kleiner Bär. Großer Bär. in manchen Nächten in blitzartig schnellem Laufe einen Teil des Himmel durch- eilen und dann verschwinden, heißen Sternschnuppen. *) 5. Per Korizont. Wenn wir uns draußen auf freiem Felde befinden, so haben wir über uns das hohe Himmelsgewölbe, unter uns ein kreisförmiges Stück Erde. Über dieser Erdfläche wölbt sich der Himmel wie eine hohle Halb- kugel. Über uns haben wir den höchsten Punkt des Himmelsgewölbes. Er heißt der Scheitelpunkt. An der Grenze der kreisförmigen Erdfläche scheinen sich Himmel und Erde zu berühren. Bis zu jener Kreislinie können wir von unserm Standpunkt aus sehen, nur so weit reicht unser Gesicht. Man nennt diese Linie daher den Gesichtskreis oder Horizont. Die kreisförmige Erd- fläche heißt Horizontfläche. Horizontbeobachtungen. Von einer Anhöhe aus reicht unser Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höher unser Standpunkt ist, desto größer ist unser Horizont. Er erweitert sich also bei erhöhtem Standpunkte. Je niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. Auch richtet sich die Größe des Horizontes nach der Sehweite unseres Auges. — Zeige Ostpunkt, Westpunkt, Nordpunkt und Südpunkt am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von deinem Standpunkt aus! Wenn wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen zu stoßen scheinen, so bemerken wir doch bald, daß über uns das Himmelsgewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über uns den Scheitelpunkt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, die vom ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichtskreises lagen. Der Horizont verändert sichmitunsermstandpunkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizontlinie; der Himmel wölbt sich also nur scheinbar über der Erd - fläche. Ünser Auge täuscht uns. * Auch mancherlei andere Erscheinungen belehren uns, daß die Wirklichkeit bieier_ Vorgänge oft nicht mit unsern Wahrnehmungen übereinstimmt. In stürmischer Nacht scheint der Mond mit rasender Eile durch die zerrissenen Wolkenmassen zu schießen. Wir überzeugen uns leicht, daß in Wirklichkeit die

9. Das dritte Schuljahr - S. 308

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
308 Die Decke unserer Stube ist so niedrig, daß wir sie mit der Hand berühren können, wenn wir aus eine Leiter steigen. Nicht so scheint cs mit der Himmelsdecke zu sein. Stehen wir draußen im freien Felde, wo nichts unsere Aussicht behindert, so scheint der Himmel über unserem Haupte oder Scheitel am höchsten zu sein und nach allen Seiten hin sich gegen die Erde zu senken, ja sogar in weiter Ferne die Erde zu berühren oder auf der Erde zu stoßen oder zu ruhen. Der Baumeister des Himmels hat also wohl nach einem andern Plane gebaut, als der- jenige, welcher unsere Zimmerdecke machte; etwa so, wie der Erbauer unserer Kirche. In dieser ist die Decke auch nicht platt, sondern ge- wölbt; sie bildet eine Wölbung, ein Gewölbe. Wir sagen darum auch: Der Hinimel ist gewölbt (Himmelsgewölbe). Ecken und Winkel nehmen wir an dem Himmelsgewölbe nicht wahr; es ist überall rund, und ein Rand, der auf der Erde zu ruhen scheint, bildet eine Kreislinie, d. h. eine überall gleich runbe Linie. Das Himmelsgewölbe scheint auf der Erde zu ruhen. Was diesen Punkt betrifft, so glauben wir es so deutlich zu sehen, wenn wir auf freiem Felde stehen, daß wir sogar das Dorf oder die Stadt bei Namen nennen, hinter welcher der Himmel auf der Erde zu ruhen scheint. Stehen wir z. B. hier auf dem Sülzeuberge, von wo wir recht weit sehen können, so scheint das Himmelsgewölbe rund um uns herum bald hinter diesem oder jenem Dorfe, bald hinter einem Gehölz auf der Erde zu stehen. Einige von euch sind aber schon in einem von jenen fernen Dörfern gewesen und wissen aus eigenem An- schauen, daß dort die Welt keineswegs zu Ende ist, sondern daß der Himmelsrand von dort noch ebenso weit entfernt zu sein scheint, als von hier, daß er (rückwärts gesehen) etwa hier hinter unserem jetzigen Standpunkte auf der Erde zu stehen scheint. Wenn wir im Freien zu ebener Erde stehen, so kommt es uns, da das Kreisgewölbe des Himmels nach allen Seiten unsere Aussicht beschränkt, so vor, als ob wir auf eiuer Kreisfläche oder Scheibe ständen, deren Rand vom Himmel berührt wird. Gehen wir nun auf einen Berg oder einen Turm, so sehen wir freilich wieder einen solchen Kreis, — aber derselbe ist größer. Nach allen Seiten hin scheint es aber bis zu dem Kreisrande gleich weit zu sein; wir stehen gleichsam in der Mitte dieses Kreises. Alles was in diesem Kreise liegt, können wir mit unserem Gesichte, d. h. mit unseren Augen sehen (soweit eben das Auge reicht), und deshalb nennen wir diesen Kreis Gesichtskreis.

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 147

1867 - Essen : Bädeker
147 Zehnter Abschnitt. Die Luft — der Himmel. 1. Namen der Dinge am Himmel und in der Lust. Die Sonne, der Mond, der Stern, das Gestirn oder Sternbild, der Sternschnuppen, das Irrlicht, der Dunst, der Dampf, der Thau, der Reif, der Nebel, der Regen, der Schnee, der Hagel, die Wolke, der Blitz, der Donner, das Gewitter, der Regenbogen, der Wind, der Sturm, das Licht, die Dämmerung, die Dunkelheit, die Finsterniß, die Morgenröthe, die Abendröthe, die Wärme, die Kälte. tl. Bcschrcibrmg und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Sonne. (Zeiteintheilung.) Aufgehen, steigen, sinken, untergehen, leuchten, beleuchten, strahlen, schei- nen, bescheincn, erwärmen, glänzen, blenden, trocknen, versengen, schmelzen. Das Aufgehen, der Aufgang u. s. w. — Die Sonne scheint. Scheint die Sonne? Sonne, scheine! Schiene doch die Sonne! — Ich meinte, die Sonne schiene. Die Sonne schiene, wenn der Himmel nicht mit Wolken bedeckt wäre. U. s. w. 1. Der Punkt, wo wir auf der Erde stehen, heißt unser Standpunkt. Über uns sehen wir das blaue Himmelsgewölbe und rings um uns die Erdfläche. Sie kommt uns vor wie eine runde Scheibe, die mit ihrem Ende das Himmelsgewölbe zu berühren scheint. Das Ende dieser sichtbaren Erdscheibe bildet einen Kreis um uns her und scheint zugleich das Ende der Erde zu sein. Aber wenn wir dahin gehen, wo die Erde das Himmelsgewölbe zu berühren scheint; so finden wir, daß sie sich gar nicht berühren. Vor uns sehen wir dann wieder neue Dinge; dagegen können wir manche Dinge hinter uns nicht mehr sehen, welche wir auf unserm frühern Standpunkte wohl sahen. Wir mögen hingehen, wohin wir wollen: überall, auf jedem Standpunkte erscheint um uns ein Kreis auf der Erde mit dem darüber ausgespannten Himmelsgewölbe. Dieser Kreis heißt unser Gesichtskreis oder Horizont. Über unserm Gesichtskreise sehen wir die Sonne, doch nicht immer. Wenn die Sonne über unserm Gesichtskreise steht, haben wir Tageslicht oder den natürlichen Tag; die Mitte des Tages heißt Mittag. Steht die Sonne aber nicht über unserm Gesichtskreis, so haben wir Nacht; die Mitte der Nacht heißt Mitternacht. Die Sonne er- scheint uns als ein runder, glänzender, gelbrother Körper am Himmels- gewölbe. Von ihr gehen nach allen Seiten Lichtstrahlen aus; sie erleuchtet und erwärmt die Erde. Wo die Lichtstrahlen der Sonne hinfallen, da scheint die Sonne — da ist Sonnenschein; wo sie aber abgehalten werden, da ist Schatten. Alle Körper, welche nicht 10*

11. Teil 1 = Grundstufe B - S. 11

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Die Umgebung des Heimalortes. 11 * * * Kleiner Bär. * * * Polarstern. Sterngruppen denkt man sich durch Linien verbunden oder umzogen. Die dadurch entstehenden Bilder nennt man Sternbilder. Sehr bekannte Sternbilder sind das Siebengestirn, der Orion, der große und der kleine Himmelswagen, auch großer und kleiner Bär genannt. * Großer Bär. * Der letzte, mittelhelle Stern im Schweif des kleinen Bären heißt der nördliche Polarstern. Andere helle Sterne führen be- sondere Namen, z. B. Venus, Jupiter. Der nebelartige Licht- streifen, der den Himmel umspannt, heißt die Milchstraße. Die Stern- schnuppen durcheilen in manchen Nächten in blitzartig schnellem Laufe einen Teil des Himmels. Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in der Nähe des Polarsterns umkreisen ihn und sind die ganze Nacht sichtbar, wie z. B. der große Bär 5. Der Horizont. Wenn wir uns draußen ans freiem Felde be- finden, so haben wir unter uns ein kreisförmiges Stück der Erde. Über dieser Erdfläche wölbt sich der Himmel wie eine hohle Halbkngel. Über uns haben wir den höchsten Punkt des Himmelsgewölbes, den Scheitelpunkt. An der Grenze der kreisförmigen Erdoberfläche scheinen sich Himmel und Erde zu berühren. Bis zu jener Kreislinie reicht unser Gesicht. Man nennt diese Linie daher den Gesichtskreis oder Horizont. Horizontbeobachtungen. Von einer Anhöhe aus reicht unser Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höher unser Standpunkt ist, desto größer ist unser Horizont. Je niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. — Zeige 0., W., S., N. am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von deinem Standpunkte aus! Weuu wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen zu stehen scheinen, so bemerken wir bald, daß über uns das Himmelsgewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über uus den Scheitel- puukt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, die vom ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichtskreises lagen. Der Horizont verändert sich mit unserm Standpunkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizontlinie; der Himmel wölbt sich also nur scheinbar über der Erdfläche. Unser Auge täuscht uns. Auch mancherlei andere Erscheinungen belehren uns, daß die Wirklichkeit vieler Vorgänge oft nicht mit unfern Wahrnehmungen übereinstimmt. In stürmischer Nacht scheint der Mond mit rasender Eile durch die zerrissenen Wolkenmassen zu schießen. Wir überzeugen uns leicht, daß in Wirklichkeit die Wolken vom Winde in entgegengesetzter Richtung getrieben werden. — Führe andere Beispiele an!

12. Heimatkunde - S. 81

1906 - Bonndorf (bad. Schwarzwald) : Spachholz & Ehrath
Allgemeines. I. Der Horizont. Wenn wir im Zimmer sind, haben wir unter uns den Fuß- boden und über uns die Decke; sobald wir hinaus ins Freie gehen, stehen wir ans einem andern Boden und haben über uns eine andere Decke. Den Boden, den wir im Freien unter uns haben, nennen wir den Erdboden, und die Decke über uns ist der Himmel oder die Himmelsdecke. Die Decke in uuserer Stube ist überall gleich hoch über uns; anders ist es mit der Himmels- decke; stehen wir im freien Felde, wo unsere Aussicht nach allen Seiten frei ist, so scheint der Himmel über nnserm Haupte am höchsten zu sein und nach allen Seiten hin gegen die Erde sich zu senken, ja in der Ferne auf die Erde zu stoßen. Die Himmels- decke über uns ist überall rund, und der Rand, der auf der Erde zu rühm scheint, bildet eine runde Linie um uns, die überall gleichweit von uns entfernt ist und in sich selbst zurückkehrt; eine solche Linie nennt man Kreislinie. Es scheint uns, als ob wir ganz genau sehen könnten, wo die Himmelsdecke oder das Himmels- gewölbe auf der Erde aufliegt; jedoch gehen wir nach dieser Ge- gend hin, so rückt auch das Himmelsgewölbe weiter. Stehen wir ans ebener Erde, so kommt es uns vor, als ob wir auf einer Scheibe stünden und der Himmel bedecke uns, wie eine Käseglocke. Gehen wir auf einen Turm oder einen Berg, so haben wir auch wieder einen solchen Kreis um uns, aber derselbe ist größer, und je höher wir gehen, desto größer wird der Kreis. Diesen Kreis, in dessen Mitte wir stehen, nennt man, da unser Auge, d. i. unser Kappes, Hzimatkimd?. (i

13. Der heimatkundliche Anschauungsunterricht - S. 3

1891 - Gießen : Roth
— 3 — 4. Das Himmelsgewölbe. Der Horizont. Der Lehrer führt die Schüler in das Freie, womöglich ans eine Anhöhe. Seither haben wir die Gegenstände im Schulzimmer betrachtet; nun wollen wir anch andere Gegenstände kennen lernen. Wo sind wir jetzt? (Im Freien auf einem Berg.) Was befindet sich Über uns? (Der Himmel.) Was unter unseren Füßen? (Die Erde.) Welche Gegenstände seht ihr jetzt auf der Erde? Welche am Himmel? Alle diese Dinge zusammen bilden einen Teil des Weltalls. Was bezeichnet man mit dem Worte Weltall? (Alle Dinge der Welt.) Denkt euch in das Schnlzimmer zurück. Ist dort die Decke eben oder gewölbt? Wer hat schon eine ge- wölbte Decke gesehen? Wo? (In der Kirche, im Keller, an einem Tunnel, einem Viadukt.) Wo ist in der Kirche die Decke am höchsten? (In der Mitte.) Wo mehr abgerundet? (Nach den Seiten.) Wie sind auch die Decken in einem großen Keller? (In der Mitte hoch und nach den Ecken abgerundet.) Wie nennt man eine solche Decke? (Ein Gewölbe.) Nun betrachtet einmal die Decke, die wir über uns sehen, den Himmel! Wie scheint auch er zu sein? (Gewölbt.) Wie nennt man ein Gewölbe über einem Keller mit einem Worte? (Kellergewölbe.) Wie werden wir das Gewölbe am Himmel nennen? (Himmelsgewölbe.) Nach wieviel Seiten ist das Kellergewölbe ab- gerundet? (Nach zwei Seiten.) Nach wieviel Seiten das Himmelsgewölbe? (Nach allen Seiten.) Welcher Körper ist nach allen Seiten gleichmäßig ab- gerundet, so daß er beim Austoßeu aus einer ebenen Fläche fortrollt? (Die Kugel.) Wie nennt man eine Kugel, die hohl ist? (Eine Hohlkugel.) Denkt euch eine hohle Kngel in der Mitte durchschnitten; was bildet die Hälfte? (Eine halbe Hohlkugel.) Was bildet anch dieser halbe Gummiball, den ich hier zeige? Ich spanne meinen Schirm ans. Zeige den Punkt, welcher am höchsten liegt! Wo befindet sich auch die Mitte? Wie ist von der Mitte aus das Schirmdach abgerundet? (Gleichmäßig.) Denken wir uns nun eine große, halbe Hohlkugel über uns gehalten,- wo wäre der höchste Punkt? (In der Mitte.) Wie wäre die Hohlkugel nach den Seiten zu? (Gleichmäßig abgerundet.) Betrachten wir nun den Himmel. Wo scheint er am höchsten? (In der Mitte.) Wie ist er nach den Seiten zu? (Gleichmäßig abgerundet.) Womit können wir also das Himmelsgewölbe vergleichen? (Mit einer großen, halben Hohlkugel.) Seht euch uach allen Seiten nm, soweit ihr sehen könnt! Über- blicken wir die ganze Erdoberfläche oder nur einen Teil davon? (Nur einen Teil.) Seht alle hierher! Was ist das für eine Linie, die ich hier mit dem Stocke auf den? Sande bilde? (Eine Kreislinie.) Die dazwischen liegende Fläche nennen wir eine Kreisfläche. Was bildet anch die große Fläche, die wir übersehen können? (Eine Kreisfläche.) Wie können wir diesen großen Kreis nennen, den wir sehen oder der uns zu Gesicht tommt? (Gesichtskreis.) Wo stehen wir ungefähr in diesem Gesichtskreise? (In der Mitte.) Wie werden wir die äußerste Grenzlinie des Gesichts- 1*

14. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 25

1834 - Münster : Deiter
• . - , Horizont. 25. §. 22. Horizont. Ausser den schon genannten Cirkeln der Erdkugel gibt es noch einen, der angeführt werden muß, Horizont oder Gesichtskreis genannt. Wenn wir im Freien stehen, so bildet das Firmament über uns eine hohle Halbkugel, und wo diese hohle Ku- gel den, Erdboden berührt, da bildet sie um uns her einen Cirkel, in dessen Mitte wir stehen. Dieser Cirkel, den das Himmelsgewölbe auf- dem Erdboden um uns her zu bilden scheint, heißt Horizont oder Gesichtskreis, weil wir von der Erdoberfläche nicht mehr im Gesichte haben, als was von diesem Kreise eingeschlossen ist. Eigentlich heißt aber dieser Horizont, den unser Auge erreicht, der scheinbare Horizont, denn es gibt in Rücksicht des Himmelsgewölbes auch einen wahren Horizont, der von unserm Standpunkte überall 90° entfernt ist, und zum Mittelpunkte den Mittelpunkt der Erde hat. Bis an den wahren Horizont können wir die Erde nicht überse- hen, weil wir dann die halbe Erdkugel müßten übersehen können. Aber die Gestirne des Himmels sehen wir schon, wenn sie über unsern wahren Horizont hervorkommen; der weiten Entfernung wegen hindert die Wölbung der Erd- kugel solches nicht, obgleich sie dann noch fast 900 unter unserm scheinbaren Horizonte stehen. Jeder Ort der Erdkugel hat seinen besondern Horizont, und-beim Globus dient der hölzerne Cirkel, der ihn um- gibt, als der wahre Horizont eines Ortes, wenn man den Globus so stellt, daß der Ort genau oben ist. Den Horizont als Cirkel theilt man nicht nur in 360°, sondern auch in vier gleiche Theile, und, die Theilungs- . punkte, nennt man die vier Weltgegenden, nämlich Süden, Westen, Norden und Osten. In Süden steht uns Mittags- die Soüne, in Osten geht sie beim Aequinoctium auf, und dann in Westen unter; Norden ist Süden gegenüber. Die Pfarrkirchen sind so gebauet, daß nach Osten der Hochaltar steht, so daß man, nach dem Hochaltare hin gekehrt, hinter'sich Westen, rechts Süden, links Norden hat. — Theilt man die vier Welt- gegenden wieder in zwei gleiche Theile, so kommen vier treue Weltgegenden heraus, nämlich Südost, Nor dost,

15. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 147

1876 - Essen : Bädeker
147 Zehnter Abschnitt. Die Luft — der Himmel. I. Namen der Dinge am Himmelund in der Luft. Die Sonne, der Mond, der Stern, das Gestirn oder Sternbild, der Sternschnuppen, das Irrlicht, der Dunst, der Dampf, der Thau, der Reif, der Nebel, der Regen, der Schnee, der Hagel, die Wolke, der Blitz, der Donner, das Gewitter, der Regenbogen, der Wind, der Sturm, das Licht, die Dämmerung, die Dunkelheit, die Finsterniß, die Morgenröthe, die Abendröthe, die Wärme, die Kälte. Ii. Beschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Sonne. (Zeiteinteilung.) Aufgehen, steigen, sinken, untergehen, leuchten, beleuchten, strahlen, schei- nen, bescheinen, erwärmen, glänzen, blenden, trocknen, versengen, schmelzen. Das Aufgehen, der Aufgang u. s. w. — Die Sonne scheint. Scheint die Sonne? Sonne, scheine I Schiene doch die Sonne I — Ich meinte, die Sonne schiene. Die Sonne schiene, wenn der Himmel nicht mit Wolken bedeckt wäre. U. s. w. 1. Der Punkt, wo wir auf der Erde stehen, heißt unser Standpunkt. Über uns sehen wir das blaue Himmelsgewölbe und rings um uns die Erdfläche. Sie kommt uns vor wie eine runde Scheibe, die mit ihrem Ende das Himmelsgewölbe zu berühren scheint. Das Ende dieser sichtbaren Erdscheibe bildet einen Kreis um uns her und scheint zugleich das Ende der Erde zu sein. Aber wenn wir dahin gehen, wo die Erde das Himmelsgewölbe zu berühren scheint; so finden wir, daß sie sich gar nicht berühren. Vor uns sehen wir dann wieder neue Dinge; dagegen können wir manche Dinge hinter uns nicht mehr sehen, welche wir auf unserm frühern Standpunkte wohl sahen. Wir mögen hingehen, wohin wir wollen: überall, auf jedem Standpunkte erscheint um uns ein Kreis auf der Erde mit dem darüber ausgespannte« Himmelsgewölbe. Dieser Kreis heißt unser Gesichtskreis oder Horizont. Über unserm Gesichtskreise sehen wir die Sonne, doch nicht immer. Wenn die Sonne über unserm Gesichtskreise steht, haben wir Tageslicht oder den natürlichen Tag; die Mitte des Tages heißt Mittag. Steht die Sonne aber nicht über uyserm Gesichtskreis, so haben wir Nacht; die Mitte der Nacht heißt Mitternacht. Die Sonne er- scheint uns als ein runder, glänzender, gelbrother Körper am Himmels- gewölbe. Von ihr gehen nach allen Seiten Lichtstrahlen aus; sie erleuchtet und erwärmt die Erde. Wo die Lichtstrahlen der Sonne hinfallen, da scheint die Sonne — da ist Sonnenschein; wo sie aber abgehalten werden, da ist Schatten. Alle Körper, welche nicht 10*

16. Unsere Heimat - S. 75

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 75 — 46. Erscheinungen am Himmelsgewölbe. 1. Der Horizont. Wenn wir von den Höhen, die unsere Stadt umgeben, Umschau halten, so sehen wir ringsum Felder, einen Teil der Stadt Nordhausen, andere Ortschaften, Berge und Täler, Wälder und Wiesen. Das ganze Stück Erde, das wir von nnserm Standpunkt aus übersehen können, nennen wir unser Gesichtsfeld. Wären keine Berge und Täler vorhanden, so würden wir nach allen Richtungen gleichweit sehen können. Das Gesichtsfeld wäre alsdann ein Kreis. Darum uennen wir das Gesichtsfeld auch Gesichtskreis. Die Grenzlinie unseres Gesichtskreises ist der Horizont. Die von dem Horizont ein- geschlossene Fläche nennt man auch Horizontfläche. Selten ist die Horizontflüche eine völlige Ebene, weil sie meist von Bergen unterbrochen wird. Die Berge verengen den Horizont. Wenn wir unsern Standort verändern, so verändert sich auch unser Gesichtsfeld. Je höher wir stehen, desto größer ist das Gesichtsfeld und desto weiter der Horizont. Aber der Horizontfläche wölbt sich der Himmel. Er erscheint als eine hohle Halbkugel. Darum nennen wir den Himmel über uns auch das Himmelsgewölbe. Es sieht blau, weiß oder auch grau aus. Am Horizont scheint das Himmelsgewölbe auf der Erde zu ruhen. 2. Die Sonne. Des Tages steht am Himmel die Sonne. Sie erscheint uns als eine runde Scheibe von weißer oder hellgelber Farbe. Von ihr erhalten wir Licht und Wärme. Ihr Licht ist so hell, daß unsere Augen bei ihrem Anblick geblendet werden. Auch wenn das Himmelsgewölbe mit Wolken bedeckt ist, dringt ihr Licht doch durch diese hindurch. Die Sonne steht für unsere Augen nicht still, sondern bewegt sich am Himmelsgewölbe hin. Früh am Morgen erhebt sie sich über den Horizont: sie geht auf. Bis Mittag steigt sie am Himmelsgewölbe immer höher; nachmittags senkt sie sich nach der entgegengesetzten Seite, bis sie am Abend unter dem Horizonte verschwindet. Dieser am Tage durchlaufene Weg der Sonne wird Tagesbogen genannt. Der Wechsel zwischen Tag und Nacht geschieht nicht plötzlich. Wenn die Sonne am Abend unter dem Horizont verschwunden ist, sendet sie als letzten Scheidegruß ihre Strahlen zu den Wolken und in die Luft; je tiefer sie sinkt, desto weniger Strahlen kommen über den Horizont. So verschwindet das Licht auf Erden ganz allmählich. Die Zeit des Übergangs vom Verschwinden der Sonne bis zum Beginn der Dunkelheit nennt man Abenddämmerung. Ebenso ist es mit der Morgen- dämmernng. Bereits ehe die Sonne aufgeht, erleuchten ihre Strahlen die Luft und durch sie unsere Erde. Wenn vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang einzelne Wolken am Himmelsgewölbe durch die Sonnenstrahlen beleuchtet werden, erscheinen sie oft in rotglänzendem Lichte. Diese Erscheinung nennt man Morgen- und Abendrot.

17. Teil 1 = Grundstufe - S. 13

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Die Umgebung des Heimatsortes. Siebengestirn, der Orion, der große und der kleine Himmelswagen, auch großer und kleiuer Bär genannt. Ter letzte, sehr helle Stern im Schweis des kleinen Baren heißt der nördliche Polar- stern. Auch andere Sterne führen besondere Namen. So heißt der helle, schone Stern, den wir abends und gegen Morgen erblicken, der Abend- * und Morgenstern oder auch Venus. Ter helle, nebelartige Lichtstreifen, welcher wie ein breiter, zerteilter Gürtel deu Himmel umspannt, heißt die Milchstraße. Sie besteht ans unzähligen Sternen. Diejenigen Sternerscheinungen, welche in manchen Nächten in blitzartig schnellem Laufe einen Teil des Himmels durcheilen und dann verschwinden, heißeu Sternschnuppen. *) Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in der Nähe des Polarsterns umkreisen denselben und sind die ganze Nacht sichtbar, bald über, bald unter dem Polarstern, wie z. B- der kleine und der große Bär. Ändere, wie das Siebengestirn, sind aber nicht immer sichtbar. Die meisten Sterne verändern ihre Stellung zu einander nicht. *) 5. Der Horimt. Wenn wir uns draußen ans freiem Felde befinden, so haben wir über uns das hohe Himmelsgewölbe, unter uns ein kreisförmiges Stück der Erde. Über dieser Erdslüche wölbt sich der Himmel wie eine hohle Halbkugel. Über uns haben wir den höchsten Punkt des Himmelsgewölbes. Er heißt der Scheitelpunkt. An der Grenze der kreisförmigen Erdfläche scheinen sich Himmel und Erde zu berühren. Bis zu jener Kreislinie können wir von nnserm Standpuukt aus sehe», nur so weit reicht unser Gesicht. Man nennt diese Linie daher den Gesichtskreis oder Horizont. Die kreisförmige Erdfläche heißt Horizontfläche oder Horizontebene. Horizontbeobachtuugen. Von einer Anhöhe ans reicht unser Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höherun serstandpunkti st, d e st o größer i st n n s e r H o r i z o n t. Er erweitert sich also bei erhöhtem Standpunkte. Je niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. Auch richtet sich die Größe des Horizontes nach der Sehweite unseres Auges. — Zeige Ostpuukt, Westpunkt, Nordpunkt und Südpunkt am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von dei- nem Standpunkt aus! Wenn wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen zu stoßen scheinen, so bemerken wir doch bald, daß über uns das Himmels- gewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über uns deu Scheitelpunkt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, welche vom ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichts- kreises lagen. Der Horizont verändert sich mit nnserm Stand- Punkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizont- * * * ^Polarstern. * * '* Kleiner Bär. * * Großer Bär.

18. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 1

1913 - Nürnberg : Koch
l. Allgemeine €infübrung in die Heimatkunde und Srundbegriffe. Die Erdkunde (oder Geographie) ist diejenige Wissen- s ch a f t, welche uns Runde von der Erde gibt. Wir selbst bewohnen einen Teil der Erdoberfläche. Nun unterscheiden sich freilich die einzelnen Teile der Erdoberfläche in mancherlei Beziehung. Aber vieles, was wir bei Betrachtung unseres Wohnortes und seiner Umgebung wahrnehmen können, ist auch in anderen Gegenden zu finden. Oeshalb können wir uns schon viel erdkundliches Wissen aneignen, wenn wir unsere Heimat aufmerksam und verständnisvoll erforschen und betrachten. Einige I)immelsbeobacbtungen und ihre Verwertung. Den Himmel beobachten wir am besten im „Zreien", wo wir einen möglichst ungehinderten Rundblick haben, hier erscheint uns die Erdoberfläche als eine große runde Scheibe. Darauf steht der Himmel wie ein gewal- tiges Gewölbe (Himmelsgewölbe). Weit von uns weg scheint es rundum den Rand der Scheibe zu berühren. Die Kreislinie, wo Himmel und Erde scheinbar zusammentreffen, heißt der Gesichtskreis (weil bis zu diesem Rreis unser „Gesicht", d. i. unsere Seh- kraft, reicht). Man nennt ihn auch mit einem griechischen Wort Horizont, d. h. Legrenzungslinie. Wir s e l b st stehen im Mittelpunkt unseres Gesichtskreises. Scheitelrecht über uns scheint das Himmelsgewölbe am höchsten zu sein. Diesen höchsten Punkt des Himmelsgewölbes heißen wir Scheitel- punkt. Sonnenbahnen und Himmelsgegenden. In einer Gegend des Gesichts- kreises geht tagtäglich die Sonne auf. Sie steigt dann schräg empor, erreicht einen Höhepunkt und senkt sich wieder in gleich schräger Richtung, worauf sie schließlich wieder unter dem Gesichtskreis verschwindet. Würde sie auf ihrer Lahn einen leuchtenden Streifen hinterlassen, so sähen wir am Himmel einen schräg auf der Erde stehenden Logen. Den Höhepunkt des Logens erreicht die Sonne in der Mitte des Tages (Mittag). Dröber-Lory-Weyrauthcr, Erdkunde. Teil I. 1

19. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 115

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
Geographie. Himmelskunde. Himmel und Himmelsgewölbe. Der Horizont. Wenn du draußen im Freien stehst, so erblickst du rund um dich einen Teil der Erdoberfläche; über dir schaust du das' Hhimmels- gewölbe oder den Himmel. Himmel und Erde scheinen sich in der Ferne zu vereinigen. Die scheinbare Vereinigungslinie ist der Horizont (= Gesichts- kreis). Er ist immer eine gekrümmte Linie, auf dem Meere ein Kreis, auf dem Lande eine der Kreislinie sich nähernde Linie. Du als Beobachter stehst genau in der Mitte und übersiehst die Horizontfläche, die vom Horizont begrenzt ist. Veränderst du deinen Standpunkt, so wird auch der Horizont ein anderer. Je höher du deinen Standpunkt wählst, desto größer wird dein Horizont. Aus der Horizontebene stehst du immer senkrecht. Denkst du dir eine senkrechte Linie von deinem Haupte zum Himmelsgewölbe gezogen, so trifft diese Linie einen Punkt am Himmel, der Scheitelpunkt oder Zenit heißt. Der entgegen- gesetzte Punkt unter deinen Füßen wird Fußpunkt oder Nadir genannt. — Die Gegend, wo die Sonne über dem Horizont am Morgen herauskommt, heißt Morgen oder Osten. Die Gegend, wo sie am Abend unter den Horizont hinab- sinkt, nennt man Abend oder Weste n. Wenn die Sonne des Mittags um 12 Uhr ihren höchsten Stand erreicht hat, so steht sie im Mittag oder Süden. Dem Süden gerade entgegengesetzt ist Mitter- nacht oder Norden. Wenn du des Mit- ost tags 12 Uhr dein Gesicht der Sonne zu- ckehrst, so hast du vor dir Süden, hinter dir Norden, links Osten, rechts Westen. so Wenn du als Frühaufsteher den Aufgang der Sonne beobachtet hast, so wird dir aus- gefallen sein, daß die Sonne nicht immer an ein und demselben Punkte aufgeht. Hast du am Abend der untergehenden Sonne deine Aufmerksamkeit zugewendet, so wirst du das Gleiche bemerkt haben. .Wenn du dir aber am 21. März und 23. September den Auf- und Untergang genau merkst, so wirst du finden, daß diese Punkte dieselben bleiben und in jedem Jahre wiederkehren. Der erste ist der O st p u n k t, der zweite der West Punkt. Denke dir beide Punkte durch eine Linie verbunden, so geht diese durch deinen Standpunkt. Denke dir eine zweite Linie durch deinen Stand- punkt, welche die er)te senkrecht schneidet, so wird diese Linie, vorausgesetzt, daß 8* West

20. Erdkunde - S. 3

1911 - Bamberg : Buchner
Iii. Erdkunde. I. Das Weltgebäude. 1. Himmel oder Firmament nennt man den unermeßlichen Raum, in welchem sich alle Himmels- oder Weltkörper — Sonne, Erde, Mond lind Sterne — befinden ^und frei bewegen. Obwohl die meisten dieser Körper vielmal größer sind als unsere Erde, sehen wir sie wegen ihrer anßerordent- lichen Entfernung doch nur als leuchtende Punkte. Viele derselben können wir mit unbewaffneten Augen gar nicht wahrnehmen. Wir übersehen von der Erde aus uur einen Teil des Himmels- räum es oder des Weltalls. Dasselbe bildet eine hohle Kugel mit einer sichtbaren Hälfte über uns und einer unsichtbaren Hälfte unter uns. Die Erde ist daher ringsum vom Himmelsraume umgeben; der sichtbare Teil des Himmelsraumes bildet über uns ein Gewölbe. 2. Stehen wir auf einem freien Platze, wo keine Berge die Aussicht hemmen, so überblicken wir einen Teil der Erdoberfläche, der scheinbar nach allen Seiten hin durch das Himmelsgewölbe begrenzt ist. Diese Begrenzung bildet einen Kreis, in welchem sich Erde und Himmel zu berühren scheinen; derselbe heißt Horizont oder Gesichtskreis. Der davon eingeschlossene Teil der Erdoberfläche ist die Horizontebene*). Mit der Erhöhung unseres Standpunktes erweitert sich auch unser Horizont. Der Punkt am Himmelsgewölbe über unserem Haupte heißt Scheitel- Punkt oder Zenith, jener am entgegengesetzten Himmelsgewölbe unter uus der Fußpunkt oder Nadir. Jeden Morgen kommt die Sonne scheinbar über den Horizont herauf (Aufgang), bewegt sich in einem Bogen am Himmelsgewölbe fort und verschwindet dann wieder unter dem Horizonte (Untergang) an einer Stelle, welche dem Ausgaugspuukte gerade gegenüber liegt. Die Sonne geht nun am Firmaments der uns unsichtbaren Hälfte der Himmelskugel in gleicher Weise weiter fort und erscheint uns nach kurzer Zeit abermals im Horizonte. Die von der Sonne über dem Horizonte zurückgelegte *) Jeden Kreis teilt man in 360 Teile. Man nennt einen solchen Teil Grad (°). Der 60. Teil eines Grades ist eine Minute ('), der 60. Teil einer Minute aber eine Sekunde (")•