4
Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte
unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen
deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der-
einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher
Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut
zu schirmen, wie es die Väter gethan!
Eis leben den 26. Juni 1861.
Per Versager.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
51
1714 Friede zu Rastatt und Baden.
Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt
die ipan. Niederlande, Mailand, Neapel
und (statt Sicilien) S a r d in ie n. 1) Der Kurfürst
von Da iern wieder eingesetzt.
1682—1725 Czar Peter der Große.
Peter I. regierte anfangs mit seinem Bruder Iwan
unter Vormundschaft feiner herrschsüchtigen Schwester
Sophie, die ihn zu beseitigen trachtet. Peter
stellt sich an die Spitze des Adels, unterdrückt den
Aufstand der Strelitzen, schickt seine Schwester in's
Kloster.
Neugestaltung des Heeres durch den Genfer Le-
fort. Ueberhaupt sucht P. die Russen zu civilisi-
ren,m) besonders nach seiner großen Reise durch
Deutschland, Hollandn) und England. Herbeiziehung
von Fremden. Die wegen der Neuerungen aufständi-
schen Strelitzen werden grausam bestraft und auf-
gelöst. — Peters Gemahlin Katharina aus niede-
rem Stande, nach seinem Tode Selbstherrscherin.
1703 Peter der Große gründet Petersburg, o)
In In g er m a n n l an d, welches er kurz vorher den
Schweden entrissen hatte; denn
1700—1721 Der nordische Krieg gegen Karl Xu. von
Schweden.
Um den noch unmündigen Karl zu berauben, verbin-
det sich Peter mit Dänemark und König August
von Polen gegen ihn. Aber Karl, trotz seiner Jugend
tapfer, landet auf Seeland und erzwingt von Dä-
nemark den Travendaler Frieden. In dems.
Jahre
1700 Sieg Karls Xii. bei Narva über Peter den Gr.
Mit 8000 Schweden besiegt er 40000 Russen. In
den folg. Jahren erobert er Polen, fetzt daselbst den
Stanislaus Lescynski auf den Thron, und
1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches
dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar-
dinien.
Moderne Kleidung befohlen. Die Bärte der Russen,
n) Schiffszimmermann in Saardam.
v) Die alte Hauptstadt war Moskau, noch jetzt Krönungsstadt
der russischen Czaren.
4*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_V. Philipp_V. Karl Karl Peter_der_Große Sophie Peters Katharina Peter_der_Große Karl_Xu Karl Karl Peter August Karl Karl Karls Peter Stanislaus_Lescynski Schiffszimmermann
Extrahierte Ortsnamen: Baden Spanien Mailand Neapel Sicilien Deutschland Hollandn England Petersburg Schweden Polen Seeland Karls Polen Haus_Savoyen Sicilien Saardam Moskau
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
246 * Amerika.
/ ' * - v ' \
der Insel, wo sie nicht wild wachsen, aus dem Samen zu ziehen, fast
durchaus mißlungen sind.
Ein anderes nützliches Produkt Westindiens ist der Orlean oder
Roucou, ein fast auf ähnliche Weise wie der Indigo (s. Bd. Ii.
S. 250) durch Gährung bereitetes Färbematerial, das als getrockneter
Teig von gelb- oder braunrother Farbe aus mehreren Westindischen
Inseln, noch mehr aber von Südamerika aus dem Französischen
Guayana, aus der Republik Venezuela und in neuerer Zeit auch aus
Brasilien in Menge in den Handel kommt, und zum Roth- und
Gelbfarben, besonders in den Seidenfärbereien gebraucht wird. Rur ist
zu bedauern, daß die unvergleichliche Farbe des Orlean so wenig Dauer
hat und bald verbleicht. Dieser Färbestoff kommt von dem Oclean-
baum, der an feuchten Orten wachst und auch mit Fleiß angebaut
wird. Er erscheint mehr strauch- als baumartig, bis zu 15 und 20 F.
Höhe, und soll einem Haselstrauche einigermaßen ähnlich sehen. Die
Blätter sind groß, herzförmig und immergrün; die bloß rosenrothen
Blüthen kommen am Ende der Zweige in schönen Büscheln hervor.
Die Frucht ist eine rundlich-herzförmige, mit Borsten besetzte Kapsel
von der Größe einer Kastanie, welche 20—40 Samenkörner enthält,
fast so groß, wie Erbsen, und in einer fleischigen hochrothen Substanz
eingehüllt, welche eben das Nutzbare dieses Gewächses ausmacht. Man
kocht den Samen in rejnem Wasser, wobei sich alle rothen Theile ab-
lösen und zu Boden sinken. Wenn dies geschehen ist, wird das Wasser
abgegossen, der Bodensatz in flache Gefäße vertheilt, und sodann in
Tafeln oder Kugeln geformt und getrocknet verführt. Die Indianer
bedienen sich des Orlean, um damit ihren Leib roth zu bemalen, be-
sonders wenn sie in den Krieg gehen. Auch Ostindien liefert eine
Art Orlean von dunkel orangerother Farbe, der aus einer andern
Pflanze gewonnen wird und in dünnen Kuchen in den Handel kommt.
Der sogenannte Wunderbaum (Ricinus communis) liefert
das Ricinusöl, welches aus den Samenkörnern sowohl durch kaltes
Auspressen, als durch Abkochung gewonnen, in der Arzneikunst als
wirksames Mittel wider verschiedene Krankheiten gebraucht und in West-
indien auch zum Brennen benutzt wird; das durch die kalte Presse
gewonnene ¡Öl ist die feinere und bessere Sorte und gleicht an Farbe
und Konsistenz dem schönsten verdickten Arabischen Gummi. Der
Wunderbaum wachst nicht allein in Westindien und andern Landern
des wärmern Amerika, sondern auch in der alten Welt und ist
eigentlich kein Baum, sondern nur ein krautartiges Gewächs mit
einem hohlen Stengel und handförmigen Blattern, die denen des
Feigenbaums gleichen. Die Frucht ist eine dreifächerige, mit fleischigen
Stacheln besetzte Kapsel von der Größe einer Haselnuß; in jedem Fache
liegt ein Samenkorn von Gestalt einer Mandel und von einer schönen,
glanzend schwarzen Farbe mit glänzend gelben Streifen. Diese Sa-
menkörner werden eben so wie das aus ihnen bereitete Ol in der
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
247
Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis
15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- -
thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze
gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf-
schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren.
Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist
besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird
30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat
etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers
und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei-
sen und auch in der Medizin gebraucht.
Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der
Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove
genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in
der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh-
rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen-
den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West-
indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe,
bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine
gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein
feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken,
Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als
den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach
allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche
fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des
Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man
ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen
sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von
den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden
können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des
Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab-
senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme
bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind,
daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch-
dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine
Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch-
tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch
an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh-
lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und
endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am
Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das
Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein-
zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen
Anblick gewährt.
Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
248
Amerika.
schinellbaum, der an Gestalt einem Apfel» oder Birnbaum gleicht,
und eine glatte Rinde, Blätter ähnlich den Blattern des Lorbeerbau-
mes und blaßrothe Blüthen hat. Seine Früchte, an Gestalt, Farbe
und Geruch kleinen Äpfeln täuschend ähnlich und von einem höchst
einladenden Äußern und lieblichem Gerüche, die man zu Tausenden in
den Gegenden, wo diese Bäume wachsen, auf dem Boden liegen sieht,
sind giftig, und der Fremde würde seine Neugier sehr theuer bezahlen,
wenn er diese Äpfel kosten wollte, deren scharfer, schädlicher Saft au-
genblicklich im Munde, in der Gurgel und an allen Stellen, die er
berührt, Entzündungen hervorbringt und die Haut wegbeizt. Selbst
das Wasser, welches beim Regen von den Blättern träufelt, verursacht
demjenigen, der unter diesen Bäumen Schutz sucht, Blasen auf der
Haut. Überhaupt sind alle Theile dieses Baumes voll einer ätzenden,
zum Vergiften der Pfeile von den Indianern gebrauchten Milch, die
wenn sie auf den bloßen Körper kommt, sehr giftig und fressend ist.
Wenn daher ein solcher Baum abgehauen werden soll, so macht man
zuerst rings um denselben an der Wurzel Feuer an, damit die Rinde
und der Saft verbrenne, worauf man alsdann das Holz mit Sicherheit
hauen kann. Es ist bisweilen geschehen, daß Sklaven, welche derglei-
chen Holz hauen sollten, von dem Safte, welcher während des Hauens
auf ihre bloßen Körper gekommen war, sehr zübel gebrannt und be-
schädigt wurden. Das Holz ist röthlich und wird zu Tischlerarbeiten
verbraucht.
Von Palmen wachsen in Westindien, außer einigen andern, vor-
züglich die Kokospalme (Bd. Ii, S. 420) und die Kohlpalms
(Areca oleracea). Letztere hat, wie überhaupt die Palmen, einen
majestätischen Wuchs, wächst vollkommen gerade, 80 bis 100 F. *)
hoch, trägt eine der Dattel (Bd. I. S. 100) ähnliche Frucht und
hat an ihrem Gipfel, der mit einem Büschel Blätter versehen ist, den
sogenannten Palmkohl, der zu einer Speise dient, wie das Palm-
hirn der Kokospalme (Bd. Ii. S. 422) und ein vortreffliches
Gericht gewährt. Gekocht schmeckt es wie Artischocke, auch läßt er
sich zu Eingemachten anwenden. Dieser Kohl findet sich in eine grüne
Hülse eingeschlossen, welche in einzelnen Schichten abgelöset wird, bis
der weiße Kohl oder die innern Blätter in langen, dünnen, weißen
Platten erscheinen, die im Geschmack sehr dem Nußkern gleichen; das
Herz davon schmeckt am köstlichsten, und wird häufig als Salat ver-
speist. Diesem Baume ist ein Wurm oder eine Made eigenthümlich,
welche unter die feinsten Leckerbissen Westindiens gezählt wird; derselbe
ist die Larve eines schwarzen Roßkäfers, wächst bis zu der Größe von
5 Linien und wird so dick wie ein Mannsdaumen; er heißt Grogro
und liefert, ob er wohl ein häßliches Äußere hat, wenn er gut zube-
reitet wird, ein köstliches Gericht, das den Wohlgeschmack aller Gewürze
*) Uebertrieben scheint wohl die von Einigen angegebene Höhe von 200 F.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
250
Amerik a.
ihres saftigen, im Munde zerschmelzenden Fleisches, Vegetabilisches
Mark. Man hat zweierlei Arten dieser Frucht; die eine hat eine
purpurfarbene, die andere eine blaßgrüne Schale. Man genießt sie
entweder mit Salz und schwarzem Pfeffer, oder auch mit Zitronensaft
und Syrup, oder ganz ohne Zubereitung. Vorzüglich wohlschmeckend
ist sie mit Fischen oder Fleisch genossen. Der Same dieser Frucht,
der beinahe den dritten Theil derselben ausmacht, und wenn sie reif
ist, ganz lose darin liegt, sieht wie der innere Theil einer Roßkastanie
aus und giebt eine sehr dauerhafte gelbe Farbe.
Der Amerikanifche Mammeybaum (Mammea Ameri-
cana), ein hoch wachsender Baum mit immergrünen Blattern und
schneeweißen, wohlriechenden Blumen tragt eßbare kugelförmige Früchte,
bisweilen von der Größe einer kleinen Melone, bisweilen nur von der
Größe einer Aprikose, die eine dicke, lederartige, bei der Reife, gelb-
braune äußere und eine zarte innere Schale haben, welche man beide,
vor dem Genusse, sorgfältig abschälen muß. Das darunter liegende
Fleisch, in welchem drei große Kerne oder Steine befindlich sind, ist
weich, saftig, von der Farbe einer Möhre, wohlschmeckend und gleicht
im Geschmacke einer Pfirsiche, und wird theils roh oder mit Zucker
und Wein genossen, theils mit Syrup zu einer Art von Eingemachtem
eingekocht. Aus den Blumen wird der als Lau Creole bekannte
Likör gemacht. Die Blüthen und Früchte sind nicht in den Gipfeln
der Zweige, sondern weiter gegen den Stamm zu befestigt. Der Stamm
des Baumes treibt viele Aste, hat eine weit ausgebreitete Krone und
sein Holz ist sehr schön, daher es zu Möbeln verarbeitet wird.
Der gemeine Melonen bäum oder Papaya bäum hat wie
der Pisang einen weichen, schwammigen, inwendig hohlen Stamm,
der einen Fuß dick und 20 bis 30 F. hoch wird. Dieser Baum hat
das Ansehen von Palmen und treibt, wie diese, nur am Gipfel Blätter,
die 1 bis 1* F. lang, dünn, schön grün sind und auf 2 bis 3 F.
langen hohlen Stielen stehen, sich nach allen Seiten hin verbreiten
und einen Busch an der Spitze des Baumes bilden. Die Blüthen,
von einer schönen weißen und gelben Farbe, brechen aus dem Stamme
zwischen den Blättern hervor und riechen sehr angenehm. Die Früchte
wachsen traubenweise an Stengeln, gleichen an Größe und Gestalt
einer kleinen Melone, haben einen süßlichen Geschmack, und wenn sie
völlig reif sind, eine glänzend gelbe Farbe. In der Regel aber, wer-
den sie, so lange sie noch grün sind, eingesammelt und nachdem man
den ätzenden Milchsaft, den sie enthalten, herausgezogen hat, gekocht
und als Gemüse aufgetragen, oder auch mit Zucker eingemacht. Vor-
züglich schön sieht dieser Baum aus, wenn die untersten Früchte am
Gipfel des Stammes reifen, die Blätter zwischen denselben abfallen
und nun die zahlreichen Früchte allein den Stamm umgeben, während
der Gipfel immer höher und höher emporschießt und oben in der
Krone wieder neue Blätter treibt, so daß der Baum zugleich Blüthen,
n
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Inhalt: Zeit: Geographie
We st indi en.
25 J
reife und unreife Früchte und die herrliche Blätterkrone trägt. Die
Blüthen werden mit Zucker eingemacht, die Samenkörner sind gekocht
ein wirksames antiskorbutisches Mittel und der Saft der Früchte sieht,
wenn sie noch unreif sind, wie dicke Milch aus und dient, zähes
Fleisch, das man damit einreibt, weich und mürbe zu machen.
Die Passifloren oder Passionsblumen, Leidensblu-
men bilden eine Pflanzenfamilie, die kraut- oder strauchartig, gewöhn-
lich kletternd und rankend, selten baumartig sind. Sie machen den
Schmuck der Westindischen und Amerikanischen Wälder, wo sie sich
in Menge finden und von Baum zu Baum klettern. Ihre Blüthen
sind von vorzüglicher Schönheit und sehr merkwürdigem Ansehen.
Diese Gewächse haben ihren Namen daher erhalten, weil man in den
Blumen einiger derselben die Zeichen des Leidens Christi z. B. die
Nagel, die Dornenkrone, den Kelch rc. zu sehen glaubte. Zwei Arten
dieser Passifloren tragen eßbare Früchte, nämlich die lorbeerblätterige
Passiflore (Passiflora laurifolia), deren Frucht (auch Wasserlimonie
genannt) von der Größe und Gestalt eines Hühnereies ist, und eine
glänzend gelbe Schale hat. Das Innere ist voll kleiner platter Kerne,
die mit einem saftigen Mark bedeckt sind, welches einen sehr ange-
nehmen Geschmack und moschusähnlichen Geruch hat — und die
Passiflora quadrangularis, deren Frucht unter dem Namen Gre-
nadile bekannt, so groß wie ein Gänseei ist, in einer weichen Hülse
steckt und gleichfalls eine gelbe Schale hat, deren Inneres voll Samen-
kerne ist, die mit einem saftigen Fleische bedeckt sind, das einen süßen,
sehr kühlenden, höchst angenehm schmeckenden Saft enthält. Man
ißt diese Frucht mit Wein und Zucker und hält sie für eine gesunde,
magenstärkende Speise.
In Hinsicht des Mineralreichs ist der Erdpech- (Bd. I. S.
481) oder Asphaltsee merkwürdig, der sich auf der südlichsten West-
indischen Insel Trinidad befindet. Er liegt auf der Südwestfeite
dieser Insel, etwa 8 M. südlich von Puerto de Espana, der Haupt-
stadt derselben, in der Nahe des Vorgebirges Brea, auf einer kleinen,
etwa 1 Stunde langen, 80 F. hoch über dem Meer erhabenen Halb-
insel, unweit des Golfs von Paria, der Trinidad von dem Festlande
Südamerikas scheidet, und wird auf der Nordwestseite von einer schma-
len, ihn von dem Meere trennenden Landenge, südlich von einer Fel-
senerhöhung und östlich von dem gewöhnlichen Thonboden der Insel
begränzt. Diese ganze Halbinsel ist Pechgrund und besteht aus Erd-
pechmassen, verglasetem Sande und Erde, die mit einander zusammen-
gekittet sind. Landet man bei dem Kap Brea, so sieht man große,
schwarze Pechfelsen sich thurmartig 50 bis 100 F. hoch am Meere
erheben, die gänzlich aus hartem, festem Erdpech bestehen, und Stücke
davon rollen in Menge, glatt wie Kiesel, in der Bai umher. Jeder
Schritt, den man hier thut, ist auf Pechgrund, der jedoch keine fort-
laufende Masse, sondern eine Reihe unregelmäßiger, auf beträchtlichen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
324
Amerika.
der es hauptsächlich wegen der Wolle jagt, die aber nicht abgeschoren
wird, sondern man zieht die Haut mit der Wolle ab und bringt sie
so zum Verkauf. Das Fleisch kommt an Wohlgeschmack dem herr-
lichsten Wildpret gleich. Zur Jagd dieses sehr scheuen und flüchtigen
Thieres, vereinigen sich mehrere Indianer zusammen. Sie schleichen
sich, wenn sie eine Heerde solcher Thiere am Abhange eines Berges
weiden sehen, über dieselben hinauf, dringen dann plötzlich herab und
treiben sie in eine Schlucht oder in ein Thal, wo schon vorher Stricke
mit daran gebundenen Lappen ausgespannt sind. Die darüber erschro-
ckenen Thiere laufen auf einen Haufen zusammen, und werden hier-
mit leichter Mühe ergriffen und getödtet, indem man ihnen kleine
Stricke mit Bleikugeln an den Enden zwischen die Beine wirft, so
daß sie sich verwickeln. Leicht wäre es ihnen übrigens über die aus-
gespannten Stricke wegzusetzen und zu entfliehen, aber die große Furcht-
samkeit bei Erblickung der von der Luft bewegten Lappen hindert sie,
den Versuch zu machen. — Noch müssen wir bemerken, daß zwar
die Reisenden meistentheils und mit Bestimmtheit behaupten, daß alle
diese 4 genannten Thiere eben so viel verschiedene Arten waren, hin-
gegen viele Naturforscher das Paco als das zahme Vicuna und das
Llama als das zahme Huanaco ansehen.
Zu den merkwürdigen und nützlichen Produkten des Pflanzen-
reichs gehört die Aracacha (spr. Arakatscha), ein Gewächs mit eß-
baren, mehlhaltigen Wurzelknollen, gleich den Kartoffeln, das in
Südamerika dieses Nutzens wegen häufig angebaut wird und einen
fruchtbaren, lockern Boden erfordert. Die erste Nachricht von diefer
nützlichen Pflanze erhielt man in Europa im I. 1805. Sie würde
in dem mittlern und südlichen Deutschland sehr gut fortkommen, treibt
einen 2| bis 3 F. langen Stengel, blüht Anfangs hellgelb, spater
ins Purpurröthliche übergehend und hat Blatter, die denen des Selle-
rie gleichen, und 2 bis 2^ Zoll dicke, in 4 bis 5 Äste getheilte und
8—9 Zoll lang in die Erde hinunter gehende Wurzeln deren Ober-
fläche beinahe glatt, mit einer dünnen .Haut bedeckt und wie die
Kartoffel mit Äugen versehen ist. Das Innere dieser Wurzeln ist
fleischig und fest, gelb, weiß oder purpurroth und gleicht im Geschmack
einer Mischung von Pastinaken und Kartoffeln. Sie lassen sich sehr
leicht kochen, sind ungemein leicht verdaulich, und gewähren sowohl für
Reiche als Arme eine kräftige Speise. Auch kann man aus densel-
den Starke machen. Die Anpflanzung der Aracacha geschieht, wie
bei den Kartoffeln, durchs Einlegen in die Erde, nur werden dabei
die Wurzeln, weil sie so groß sind, vorher zerschnitten, doch muß jedem
abgeschnittenen Stücke ein Auge gelassen werden. Nach 3 bis 4 Mo-
naten gelangen die Wurzeln zur völligen Reife, daß sie verspeist wer-
den können, laßt man sie aber länger in der Erde, so werden sie weit
größer, ohne in Hinsicht des Geschmacks etwas zu verlieren.
Unter den vielen köstlichen Baumfrüchten, die Peru erzeugt, steht
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
282
Amerika.
Erstarrung wieder aufwecken und dis Vertiefungen sich wieder mit Was-
ser füllen. Doch bieten sich diese Erscheinungen nur an solchen Stel-
len dar, wo die Llanos von keinen Flüssen durchströmt werden, denn
am User derselben, so wie der Bache und um die kleinen Lachen von
Sumpfwasser stößt man von Zeit zu Zeit, sogar auch wahrend der
größten Trockenheit, auf Büsche der Mauritia, einer Palmenart, de-
ren fächerförmige Blatter ihr glanzendes Grün nie verlieren *). Über-
haupt sind die Llanos die Regenzeit hindurch mit schönem Pflanzen-
grün bedeckt und selbst die von den Flüssen entferntesten Gegenden
derselben bekleiden sich mit reichlichem Grün, so daß mit dem Eintritt
dieser Regenzeit das ganze Ansehen der Llanos sich urplötzlich ändert
und dieselben Steppen, welche kurz zuvor dürr und den Wüsten gleich
schienen, den Anblick eines grünen Meeres gewahren.
Diese Regenzeit beginnt in den Llanos nach Verhältniß gegen
den Anfang oder das Ende des Aprils, nämlich mit dem Eintritt der
Sonne in den Scheitelpunkt. Die Hitze nimmt wahrend dieser Zeit
bedeutend zu und steigt im Julius im Schatten auf 31—32^° Reau-
*) Die Mauritia oder Muri che ist eine Palmenart, die man den
Amerikanischen Sagobaum nennen könnte; denn sie giebt den Einwoh-
nern Mehl, Wein, Fasern zur Verfertigung von Hängematten, Kör-
den, Netzen und Kleidern. Ihre tanncnzapfförmigen und mit Schup-
pen bekleideten Früchte gleichen vollkommen denjenigen des Rotang
(B. Ii, 557), und haben etwas vom Geschmacke der Äpfel. Bei völ-
liger Reife ist ihre Farbe von Innen gelb und von Außen roth. Es
behält dieser Palmhaum, auch in der Iahrszeit der größten Trocken-
heit, das schöne Grün seiner glänzenden und fächerförmig gefalteten
Blätter. Sein Anblick allein schon gewährt ein angenehmes Gefühl
von Kühle, und es bildet die mit ihren schuppigen Früchten beladene
Murichi-Palme einen sonderbaren Kontrast mit dem traurigen Aus-
sehen der Palma de Co bij a oder der D a ch p a lm e, deren Blät-
ter allezeit grau und mit Staub überzogen sind. Die Dachpalme hat
nur wenige und handförmige Blätter, die denjenigen der Zwergpalme
gleichen, und von denen die unteren allezeit vertrocknet und dürr sind.
Die Höhe der Stämme dieser Bäume beträgt 20—24 F. Ihr Wachs-
thum ist fast unmerklich und der Unterschied von 20—30 Jahren läßt
sich kaum wahrnehmen. Übrigens liefert diese Palmenart, die in den
Llanos äußerst häufig vorkommt, ein vortreffliches, jedoch so hartes
Bauholz, daß man Mühe hat, einen Nagel hineinzuschlagen. Die fä-
cherartig gefalteten Blätter werden zur Dachbedeckung der in den Lla-
nos zerstreuten Hütten gebraucht, und solche Dächer dauern über
20 Jahre. Man befestigt diese Blätter durch Krümmung des End-
stückes der Blattstiele, welche zuvor durch Quetschung zwischen 2 Stei-
nen mürbe und biegsam gemacht worden sind. Man sieht nicht nur
vereinzelt stehende Palmbäume, sondern auch hin und wieder Palm-
gruppen, eigentliche Boskets (Palmares), Außer diesen 2 Palmarten
kommen auch noch einige andere Palmarten und ein gewisser Baum
vor, der von den Eingcbornen Chaparro genannt, und in diesen
ausgedehnten Ebenen, wo so wenige Baumarten wachsen, um seines
Schattens willen, als ein sehr köstliches Gewächs betrachtet wird.
Seine Blätter sind hart und klingend.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
365
" La Plata-Provinzen.
theilen durchdrungen. Alle Flüsse führen nur in der obern Gebirgsgegend
reines, süßes Wasser, nach einem Laufe von 10—20 Meilen hat es
schon die Salztheile des Bodens angenommen und ist so gesalzen, daß
es nur den Thieren trinkbar bleibt. Eine Menge dieser Flüsse verliert
sich in den Salzseen und fast alle Seen sind gesalzen.
Die Pampas gewahren, je nach der Entfernung von O. nach
W. einen verschiedenen Anblick. Der Britte Head, welcher in den
Jahren 1824 oder 1825 die ganze Strecke der Pampas von -Buenos
Apres bis Mendoza, am Ostsuße der Anden durchreiste, giebt die
Breite derselben zu 900 Engl. M., also etwa 200 Deutschen Meilen
an, was aber auf 150 Meilen herabgesetzt werden muß. Auf dieser
Strecke sind von 5 bis 7 Meilen Posthäuser, wo die Reisenden frische
Pferde, geklopftes Rindfleisch und brakisches Wasser bekommen können.
Head theilt die von ihm durchreiste Strecke der Pampas in drei ver-
schiedene Striche. Der erste ist mit Klee und Disteln bedeckt und ge-
wahrt nach den verschiedenen Jahrszeiten einen verschiedenen Anblick.
Im Winter sind die Blätter der Disteln groß und üppig und die
ganze Oberfläche sieht einem Rübenfelde ähnlich; der Klee aber ist
ausnehmend dick und kräftig, und der Anblick des wilden Viehs, das
darin in voller Freiheit weidet, ist schön. Im Frühlinge ist der Klee
verschwunden und die Distelblätter breiten sich längs des Bodens aus.
Aber in weniger als 4 Wochen verändert sich die Szene; die ganze
Ebene weit und breit ist ein üppiger Wald ungeheurer Disteln, welche
unterdessen zu einer Höhe von 10—11 F. emporgeschossen sind und
in voller Blüthe stehen. Die Aussicht in die Ferne ist benommen,
kein Stück Vieh sichtbar und selbst die Straße ist versperrt, indem die
Disteln so dicht beisammen stehen, daß sie eine undurchdringliche Wand
bilden. Das plötzliche Wachsthum dieser Pflanzen ist wirklich ecstau-
nungswürdig, und ein feindliches Heer, das um diese Zeit hier ein-
dringen wollte, würde sich in der That von den Distelwäldern einge-
schlossen sehen -und weder rück- noch vorwärts gehen können. Noch
ehe der Sommer zu Ende geht, verändert sich die Szene aufs Neue.
Die Disteln werden welk und farblos; die Köpfe hängen herab, die
Blätter schrumpfen zusammen, die Stengel werden dürr und schwarz,
und lassen, vom Winde bewegt, ein lautes Gerassel vernehmen, bis
endlich die Südwestwmde (Pamperos) kommen und alles zu Boden
wersen. Aus dem durch ihre Verwesung frisch gedüngten Boden
sproßt nun wieder der Klee auf und in kurzer Zeit grünt die Ebene
wie zuvor. — Die beiden übrigen Striche verändern ihr Ansehen
weniger durch den Einfluß der Jahrszeiten. Der zweite Landstrich
bringt bloß Gras hervor, das im Winter nur aus Grün in Braun
sich verwandelt. Im Sommer, wenn es hoch ist, wogt es beim Winde
wie Wellen des Meeres und schön soll es nach Heads Erzählung
aussehen, wenn hier ein Gaucho mit seinem flatternden Scharlach-
Poncho aus seinem gestreckten Rosse, die beiden Endkugeln am Lasso
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