§. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 13
einrichteten und ausbauten, soll zunächst an den wichtigsten
und einflußreichsten derselben gezeigt werden.
Die gesellschaftliche Verbindung, welche man Staat nennt,
wurzelt zutiefst in der allerersten und einfachsten Form des
Zusammenlebens der Menschen, welche man Familie heißt,
deren Haupt der Hausvater ist, welcher sämmtliche Familien-
glieder durch die von seinem Willen ausgehende Hausordnung
und Haussitte zusammenhält und als Versorger und Erzieher
der Seinigen zugleich ihr Regent und häuslicher Priester ist.
In weiterer Entwicklung erwuchs aus der Familie, und zwar
aus den herangewachsenen, neue Familien bildenden Gliedern,
welche beisammenblieben und die im Vaterhaus geübte Lebens-
art fortführten,— ein Geschlecht oder Stamm, an dessen
Spitze der Geschlechts- odep Stammälteste steht.
Diese Volkseinrichtung heißt die patriarchalische, und
findet lange Zeit besonders bei Stämmen statt, die unbeengt
und unbehindert auf größerem Raume, vorzüglich auf Hoch-
ebenen und in Gebirgsthälern, nomadisch leben können. Der-
gleichen Völker mit patriarchalischer Verfassung haben (wie
noch heute die Beduinen in Arabien, die Horden der In-
dianer in Amerika :c.) keine eigentliche Geschichte.
Diese beginnt erst, wenn solche Nomadenstämme, frei-
willig oder gezwungen, auf kleinerem Raume zusammenge-
drängt, vorzüglich in fruchtbaren Niederungen und Fluß-
thälern, sich ansiedeln. Denn von da an erst tritt der Mensch
mit der Natur in thätigen Kampf, um ihr seinen
Unterhalt abzuzwingen, und zugleich mit seinem Nach-
bar in Verein, um mit seiner Hülfe die Hemmnisse der
Natur, z. B. Regen und Kälte (durch schützendes Obdach),
ausgetretene Flüsse (durch Eindämmung), ausgedürrten Boden
(durch Bewässerung) und ähnliche Übel, denen er vorher
bei seinem Wanderleben mehr hatte ausweichen können, leichter
zu besiegen, theils um Beeinträchtigungen anderer, feindlicher
Stämme kräftiger abzuweisen.
Mit der Entstehung einer Niederlassung ergab sich eine
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Mittel-Europa. Die karpalhischen Mittelgebirge. 141
höchsten Gipfeln desselben gehören die L om n itz er-Spitze
und der Eisthaler-Thurm, beide über 8000' hoch.
Nördlich von dem Tatra liegen die Beskiden, von
denen südwestwärts die kleinen Karpathen bis zur
Donau hin auslaufen. Südlich von Tatra breitet sicb
das ungarische Erzgebirge aus, welches aus meh-
reren Berghaufen besteht.
2. Die Tiefebenen, welche hier betrachtet wer-
den, gehören der Donau an, und zwar die beiden ersten
ihrem Mittlern, die letzte ihrem untern Laufe.
a) Die obere oder kleine ungarische Ebene;
sie beginnt da, wo die kleinen Karpathen und auf
der andern Seite Alpen-Ausläufer an die Donau
treten. Ihre Höhe beträgt an 400'; sie ist fruchtbar
und schön und enthält den seichten Neusiedlersee.
b) Die untere oder große ungarische Ebene ist
von der vorigen theils durch Karpathen-Ausläufer,
theils durch den B a k o n y e r - W a l d, einem Alpen-
Zweige, getrennt. Sie ist um 100' niedriger und
enthält den Platten-See. Westlich der Donau
sind noch anmuthige Hügellandschaften, östlich aber
steppenartige Grasfluren und Sumpfstrecken.
e) Die walachisch-bulgarische Ebene ist im
Allgemeinen steppenartig wie das vorige; doch ent-
hält sie längs der Donau fruchtbare Stellen, am
Meere aber undurchdringliche Sümpfe.
3. Die Donau bildet den Hauptstrom; die Neben-
flüsie, welche ihr hier zukommen, theilen sich nach den
genannten drei Tiefebenen ein, in denen sie münden.
a) In der obern Ebene empfängt sie die Raab;
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Nord-Amerika.
203
2) In Nordamerika findet sich nur ein getrenntes
Gebirge, nämlich das Kettengebirge der Apalachen
oder der Alleghany (spr. Allegeni), welches parallel
den Ostküsten zieht und verschiedene Namen (z. B. blaue
Berge) führt. Seine mittlere Höhe beträgt 3000'.
3) Ebenen sind weniger vorhanden, als in Süd-
Amerika. Südöstlich von den Alleghanys breitet sich die
atlantische Küsten-Terrasse aus, das gesegnetste Kultur-
land Nord-Amerikas. —
Vom Ostfuße der Ost-Cordillere an bis zum Mis-
sisippi hin nennt man die Ebenen Savanen oder Prai-
rien; sie sind im Norden grasreich, im Süden sandig
und pflanzenarm.
Den noch übrigen nördlichen Theil von Nordamerika
erfüllen die Polarniederungen, rauhe, von Klippen-
reihen durchzogene Ebenen.
4) Ein Blick auf die Karte zeigt den Ungeheuern
Reichthum Nord-Amerikas an fließenden und stehenden
Gewässern.
a) Zum Gebiet des nördlichen Eismeeres ge-
hört: der Mackenzie; er entsteht aus dem großen
Sklaven-See und nimmt auf der rechten Seite den
Abfluß des großen Bären-Sees auf.
d) Im Gebiet des atlantischen Ozeans sind wichtig:
a) Der St. Lorenzo-Strom, er kommt aus
den 5 kanadischen Seen, und mündet 20 Meilen breit
unter 50° N. 50° W. Von Quebeck abwärts kann er
mit den größten Seeschiffen befahren werden. — Die
5 zusammenhängenden Seen bedecken einen Flächenraum
von 4600 ^Meilen (— der Hälfte von Frankreich) und
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Nordamerika Amerika Nordamerika Frankreich
Die Wüste Sahara.
213
gleichsam eine Vorstufe zu Hoch-Afrika und Hoch-Sudan.
Es ist ein wellenförmiges Hügelland von etwa 1200'
mittlerer Erhebung. Wasser- und Waldreichthum, üppige
Vegetation, aber auch tropische Hitze zeichnen diesen Land-
gürtel aus. Am Niger gibt es viele große Städte, die
aber meist nur aus Hütten bestehen, z. B. Timbuktu.
Der Handel ist hier, wie auch im östlichen Theil von
Nigritien, wo der Tschad-See mit seinen wenig bekannten
Zuflüssen liegt, lebhaft. — Die Einwohner, verschiedene
Neger-Stämme, sind theils Heiden, theils Muha-
medaner, stehen aber in der Gesittung höher als viele
andere afrikanische Völker.
§. 13. Die Wüste Sahara.
Die Sahara, 110,000 ^Meilen, ist fast gänzlich
ohne Bewässerung und ohne Vegetation. Nur wenige
kleine Stellen haben Pflanzenwuchs und Quellen; sie
ragen wie Inseln aus dem Sand-Meere hervor und
werden Oasen genannt, wie Fezzan, Siwah, Dar-
fur u. a. —Der westliche Theil der Wüste heißt Sah el
und besteht aus leicht beweglichem Flugsande; der östliche
wird lybische Wüste genannt, er ist reicher an Oasen
und wird häufig von niedrigen Felskämmen durchzogen.
Ungeachtet der unerträglichen Hitze und des nicht
seltenen Glutwindes Samum durchreisen Karawanen
unter vielen Gefahren die Wüste.
Die Bewohner der Oasen, Mauren, Araber
und Tibbos, treiben Handel mit Straußfedern, sind aber
auch mitunter gefürchtete Räuber.
§. 14. Die Stufenländer des Nil.
Im Nordosten von Hochafrika beginnen die Stufen-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
220
Hi. Lehrstufe. Iv. Asten.
Hoch-Asiens. Der nördliche Theil ist eine schreckliche, von
Morästen und Sümpfen erfüllte Einöde, welche fast das
ganze Jahr hindurch gefroren und daher aller Kultur unfähig
ist. Der südwestlichste Theil ist theils fruchtbarer Boden
mit mildem Klima, theils wasserarme Steppeulandschaft.
b) Die Bergketten von Ost-Sibirien und
Kamtschatka bilden die Ostgrenze dieses Tieflandes,
sie tragen auf der Halbinsel viele theils erloschene, theils
noch thätige Vulkane auf sich.
o) Der Ural, 6000 ^Meilen groß, schließt das
Tiefland im Westen ab und bildet theilweise die Grenze
gegen Europa. Er besteht aus einem System mehrerer
schmalen, meist dicht aneinander liegenden Parallelketten.
Bei einer zunehmenden Höhe von Süd nach Nord (bis
zu 5000') zeigt er einen steilen Abfall gegen Sibirien.
In ihm ist ein beträchtlicher Reichthum an edlen Me-
tallen, besonders an Platin und Silber, enthalten.
6) Im Süden wird das Tiefland durch den Nord-
rand des hinterasiatischen H och lau des begrenzt,
der noch zum Theil innerhalb der politischen Grenzen
Sibiriens liegt und das Altai-Gebirge als einen für
Rußland wichtigen Abschnitt enthält.
Die in das Eismeer mündenden Ströme Sibi-
riens sind die größten und wasserreichsten der östlichen
Halbkugel, haben aber wegen der ungünstigen klimatischen
Verhältnisse nur geringe Bedeutung für Asien. Die größ-
ten darunter sind: der Ob, der Jenisei, welcher die
Angara aus dem Baikal-See ausnimmt; die Lena.—
Der ebengenannte Bai kal-See, 700 (^Meilen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Hoch-Asiens Kamtschatka Europa Nord Sibirien Asien Baikal-See
222
Iii. Lehrstufe. Iv. Asien.
birges ist der Boden sehr fruchtbar und das Klima
milde; man erzielt Südfrüchte, Wein, Reis rc.
2) Die Einwohner (kaukasischer Race) sind meist
Muhamedaner oder Heiden und zerfallen in mehrere
kräftige, raublustige Stämme; im Norden des Kaukasus
die Tscherkessen, im Süden die Georgier. Die
völlige Unterwerfung dieser Bergvölker ist Rußland noch
nicht gelungen, daher immerwährende Kämpfe mit den-
selben. — Flächeninhalt 6000 Meilen mit etwa 2
Millionen Einwohner.
Tiflis, eine der Hauptstädte, schön gebaut, wohlhabend
durch Handel und von etwa 50,000 Menschen bewohnt. —
Georgiewök, ist eine der vielen Festungen Kaukasiens.
Z. 18. Turan oder Turkestan.
Turan bildet die Fortsetzung des sibirischen Tief-
landes und besteht großentheils aus Sandwüsten und Step-
pen. Es ist niederer als Sibirien, denn der Aralsee liegt
nur 34' über und der kaspische See (der größte Landsee
der Erde, 6000 f^Meil. groß) 72' unter dem Spiegel des
Meeres. Man vermuthet, daß Turan einst ein Meeresbecken
gewesen sei. Diese beiden Seen betrachtet man als die Reste
hievon, sie haben auch salziges Wasser und Meeresthiere.
Im Osten nimmt Turan an dem östlichen Hochasien
Theil, im Süden schließt der Hindu-Kuh, ein unzu-
gängliches Alpengebirge, ab. Im Nordwesten steht es
mit den Ausläufern des Ural in Verbindung.
Alle Gewässer sind Steppenflüsse. — In den Aral-
See fließen der Amu und Sir. — Der Boden ist nur
in einigen Thälern fruchtbar.
Das Land, 35,000 Meilen mit 6—7 Millionen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Kaukasus Tiflis Kaukasiens Sibirien Hindu-Kuh Aral-
See
Italien. Toscana» 44$
Mittelilalien.
A) Das Groß Herzogthum Tojcana.
ranzen. G. N. und Ä. der Kirchenstaat; g. S. das
Mittelländische Meer, welches hier das Tuscische oder Tyrrhe-
nische Meer genennt wird; g. W. Lucca und Modena.
Flüße. (s. 2. Tb. S. 135.) 1) Auf der Ostseite ist die
Zeiwr; 2) der Fluß (Ombrone entspringt hier, und ergießt
sich ms Tuscische Äcker.
Bodcrr und ¿Lltft. Ein fruchtbares und gesegnetes
Land. Bey dem Flecken Pietra rrrala ist der höchste Gipfel
der Apenninen, la Maschere. Die Hügel um Florenz sind
mit Cypresien, Fichten, Lerchen, Wallnuß-, Oltvenbaumen
und Weinreben besetzt. Manna wird von dem Masholder mit
und ohne Blüthe gesammlet. Oie ¿Luft ist in einigen mora-
stigen unbewohnten Oerkern ungesund.
Landesprodrzkre. (s. 2. Tb. S. i;6.) Hierzu
kommt Alabaster. Man trifft auch Gesundbrunnen und warme
Bäder an.
Landesregiemrig. Großherzog von Toscana, jetzt
Peter Leopold.
Gtadre: 1) Florenz, (s. r. Th. S. 136, f.) am
Arno, über welchen 4 Brücken gebaut sind; eine davon ist mit
Kaufläden von Galanterie - und Goldarbeiten besetzt. Florenz,
verdient wegen ihrer Sammlungen von Vildbanerarbeik, Mah-
lereyen und Edelsteinen, noch mehr in Absicht der Alter-
thümer und kostbaren Gebäude den ersten Rang nach Rom.
Sie hat 2 Citadellen, einen Erzbischof, einige Academien, wor-
unter auch eine Mahler-, Kupferstecher-und Bildhaueracade-
wie ist. Im Jahre 1767. war die Zahl ihrer Einwohner
78635. Unter den hiesigen Merkwürdigkeiten verdient vor an-
dern angeführt zu werden: 1) Die rocu'opoltiauforcbe;
sie ist 490 Fußlang, mit Marmor bekleidet, und mit vielen
Gemählden und Statuen aus-geziert. 2) Die
klvche,oder il Battifierio, ist achteckig!, und hat z mcrallne
Thüren , auf welchen verschiedene heilige Geschichten in halber-
hobener Arbeit abgebildet sind. Das Gewölbe enthält schöne
Llementargeogr. U. § f mu-
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Peter_Leopold Leopold Gtadre Arno
Extrahierte Ortsnamen: Italien Lucca Modena Florenz Florenz Florenz Rom
394
von Languedoc, welcher bisweilen über Berge, die 600
Fuß höher als die See liegen, und durch Berge unterirdisch ge-
führt worden ist. Er erstreckt sich von der Garonne bey Tou-
louse bis nach dem Hafen von Cette, und hat eine Lange von
25 deutschen Meilen, und auf der Wasserfläche eine Breite von
60 Fuß.
■23c&ett. (f. 2. Th. S. 118.) Gegen S. und O. hak
Frankreich seine höchsten Gebirge. Ans der Seite gegen Hel-
vetien und Deutschland ist der Iura und Wasgau. •— In ei-
nigen Gegenden findet man Holen, die im Sommer Eis ent-
halten, im Winter hingegen nicht.
jluft. Diese ist nach dem Unterschiede der Lage
Hehr verschieden. In einigen Gegenden am mittelländischen
Meere ist die Luft feucht und ungesund, in den gebirgigten
Theilen etwas kälter; übrigens durchgehends gesund
und,rein.
Produkte, (ebendas. S. n8-) Hiezu kommen auch
Fische in den Flüssen und an den Küsten, ferner die Schar-
lachbeeren, welche vornehmlich in Languedoc und Provence ge-
sauunelt werden. Diese sind eigentlich die ansgetrocknetcn und
mit Eyern augefüllten Balge der Weibchen der Stecheichen-
schildlauö. Im Marz kriechen diese Infecten, welche zu die-
ser Zeit die Größe eines Hirsenkorns haben, auf die Stecheiche,
wo sie sich besonders unter den Blattstielen dieser Bäume fest-
saugen. Im April werden diese Infecten rund und schwellen
nach und nach bis zur Größe einer Erbse auf, in solcher
Zeit aber enthalten sie noch immer eine blaßrothe, wäßrige
Substanz. Nur erst im Monate May erreichen sie ihre vvll-
kommne Reife, alsdenn nimmt mau sie von den Bäumen ab,
besprengt die ciugesammelten Körner mit Weinessig, um die
darin enthaltenen Eyec zu tödten, und trocknet sie so an der hei-
ßen Sonne. An der südlichen Küste werden Thunfische, beson-
ders im April und May häufig gefangen, bisweilen in einem
Tage auf 2002 Stück. Der Sardellen - und Austernfang ist
hin und wieder beträchtlich. Tabaksbau ist in vecschiednen Ge-
genden. Man sammelt auch Manna sowol von der Manna-
Esche als auch vom Lerchenbaume. Kastanien so wie überhaupt
Obst von allen Arten fehlt auch nicht. Von den Aepfeln wird
ein guter Ciderwein, so wie von Birnen Virnwein bereitet.
Färberröche, Waid, Ochille, Süßholz, Mastix, Harz,
sind