Oi/Hß 9300 D61? ßs"
Uitder aus der deutschen und bayerischen Geschichte.
1. Das alte Deutschland und seine Bewohner.
1. Das Land der alten Deutschen erstreckte sich von der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen, von den Vogesen bis zur Weichsel. Dichte Wälder bedeckten das Land. Der hereynische Wald zog sich im N. der Donau über 60 Tagereisen weit ostwärts; dabei war er 9 Tagereisen breit. In den snmpsreichen Forsten mit ihren riesigen Lau b-und Nadelbäumen hausten Bären, Auerochsen, Wisente, Wildschweine, Wölfe und Luchse. Auf den grasreichen Weideplätzen gab es große Herden von Rindern, Schafen und Rossen. Ans dem Tierreiche sind noch Jagdhunde, Schweine, Gänse, Fische und Bienen zu nennen. Wegen der großen Wälder und Sümpfe war die Luft rauher und feuchter als heutzutage. Doch wurde der Boden auch schon bearbeitet. Auf den Feldern wurde besonders Gerste, Haber und Flachs gebaut. Die alten Deutschen verzehrten von Pflanzen auch Gemüse, wie Sauerampfer, wilden Spargel, Pastinaken und Rüben; edles Obst gab es noch nicht. Aus dem Min eral-reiche kannten sie das Eisen und im Norden den sehr geschätzten Bernstein. • Salz gewann man aus salzhaltigen Quellen. Gold und Silber in Form gemünzten Geldes lernten unsere Vorfahren erst später von den Nachbarvölkern kennen.
2. Das Wolk der Germanen (so wurden die alten Deutschen von den Römern genannt) bestand aus Freien, den Herren, und aus Unfreien, zinspflichtigen Bauern oder leibeigenen Sklaven. Alle Freien hatten Grundbesitz; sie
Dittmar, Bilder ans der deutsch, u. bayer. Gesch. 1
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ostsee Donau Bernstein
(M /Nfi> 93ob H8c? 63 (4)
Keschrchte. A. Bilder aus der preußischen Geschichte.
1. Die Gründung der Morömark.
Preußen ist nicht immer so groß gewesen wie jetzt, sondern aus kleinen Anfängen allmählich zu seiner heutigen Größe herangewachsen. Das Stamm» land des preußischen Staates ist die Provinz Brandenburg; erst im Laufe der Jahrhunderte sind die anderen Provinzen hinzugekommen.
In früherer Zeit war das Land von Deutschen bewohnt (S. 45). Diese
verließen es aber, von slavischen Stämmen gedrängt, und zogen nach Westen. In die leer gewordenen Wohnsitze drangen nun Slaven ein, welche den ganzen Osten Europas besetzt hatten. Der Slavenstamm, welcher sich in Brandenburg niederließ, war der Stamm der Wenden.
Die Wenden waren von gedrungener Gestalt und mittlerer Größe; Augen
und Haare waren dunkel. Sie bebauten den Acker mittelst einfacher Werk-
zeuge, trieben Viehzucht und Fischerei und verstanden die Herstellung kunstloser Gewebe. Frühzeitig legten sie Städte an, von denen Brennabor (Brandenburg) genannt wird, doch waren dieselben von unseren Städten sehr verschieden, da die Kunst des Steinbaues den Wenden noch unbekannt war. Sie waren Heiden und verehrten ihre Götter in Tempeln.
Das Kand sah damals ganz anders aus als jetzt. Berühmt waren die herrlichen Wälder desselben, in denen die stattliche Eiche damals noch häufig zu finden war. Über weite Strecken breitete sich Flugsand aus, und undurchdringliche Moore, dem deutschen Krieger der schlimmste Feind und dem Wenden der sicherste Schutz, begleiteten den Laus der Flüsse. Wo die Gegend bewohnt war, da erhoben sich die Hütten, aus Lehm und Reisig erbaut, doch nur wenig über den Erdboden; eine Umfriedigung heimischer Rüsterbüsche umgab das ärmliche Gehöft.
Die Wenden unternahmen oftmals Streifzüge in die deutschen Grenzmarken, beraubten und plünderten dieselben. Deshalb unternahm der deutsche König Heinrich I. (S. 52) einen Kriegszug gegen die Wenden. Diese zogen sich aber in ihre Feste Brennabor zurück. Heinrich folgte ihnen dahin, geriet jedoch bald in eine üble Lage. Die Wenden umschwärmten das deutsche Heer und nahmen alle Lebensrnittel weg; der Sumpfboden erzeugte Krankheiten unter den Belagerern. Da kam der Himmel den Christen zu Hilfe: ein starker Frost trat ein, Heinrich überschritt die Sümpfe und nahm die Feste Brennabor ein.
Hübner u. Richter, Realienbuch. gtuig.b. Ii. (iv. Tausend.) 1
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europas Brandenburg Brandenburg
Die Lüneburger Heide an der mittleren Luhe. Im Gegensatz zu den beträchtlichen Hügeln an der oberen Luhe zeigt hier die Landschaft eine
sanftwellige Form. In ihrer tiefsten Rinne führt der Flusz seine stets klaren Wasser in Schlangenwindungen durch moorige Wiesen der Ilmenau zu. Wo der
Sandboden lehmhaltig ist, liegen im Windschutz knorriger Eichen, öfter umhegt mit einem Walle von Findlingsblöcken, umgeben von Wiesen und Äckern, nieder-
sächsische Langhäuser. Sie bilden zugleich Wohnstätte, Viehstallung und Scheuer der mühsam arbeitenden Heidebauern. Der Schäfer treibt seine Herde auf die
feuchteren Landstriche, wo Binsen, Sauergräser und Sumpfheide (Erica) locken Die kiesreichen Stellen schmückt im Frühling gelbblühender Einster, der jetzt im
Mittsommer dunkle Schoten trägt. Nun ist die Heide am schönsten. Sie schimmert und duftet im Purpurgewande des blühenden Sandheidekrautes (Calluna),
soweit das Auge über die menschenleere Fläche mit silberstämmigen Birken, mit Eichen, Wacholdern und Kieferngehölzen dringt.
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Dorf der Ewencger bei Bismarckburg (710 m) im Innern Togos mit einziehender Hanssa-Karawane.
Der wanderlustige Haufsa besucht als eifriger Händler vom Sudan aus das Innere Togos. Er bringt vorwiegend Baumwollstoffe und Salz. Die Eweneger
liefern ihm als tüchtige Schmiede, Gerber, Sattler, Töpfer, Pflanzer und Viehzüchter Tauschwaren mancher Art, besonders Kolanüsse. Ansehnlich ist der Wohlstand
der Ewe, luftig und geräumig sind ihre Wohnungen, die in den Küstenorten schon gern nach europäischem Vorbild gebaut werden Das Gebirge im Innern
ähnelt in seinen Formen dem Harz. Über den Wald ragen an feuchten Stellen Ölpalmen und Wollbäume hoch empor.
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2
I. Anleitung zum Verständnis von Plan, Karte, Relief und Globus.
Westen oder Abend. Dem Süden gerade gegenüber liegt der Norden oder
Mitternacht. Osten (0), Süden (8), Westen (W), Norden (N) bilden die
vier Haupt-Himmelsgegenden.
An einer sonnigen Stelle des Schulhofes lasse man eine Anzahl Pfähle oder
Stangen senkrecht einschlagen, die etwa meterlang aus den: Erdboden hervorragen.
Hierhin führe der Lehrer zu verschiedenen Zeiten die Sextaner und lasse sie mit einen:
Bindfaden oder Maßstabe die trach der Tageszeit verschiedene Richtung und Länge
des Schattens (morgens, mittags und womöglich auch abends) seststellen, dann
aber genau mittags den kürzesten Schatte:: durch eure Furche in der Erde festlegen
und N bzw. 8 in den Boden kratzen (vgl. S. 18). Wer von de:: Schulen: einen
freigelegenen Garten oder freien Platz zur Verfügung hat, beobachtet gen: auch allein
den Schatten eines Stabes am Nachmittag und besonders gegen Abend.
Will man einen Ort zwischen 0 und 8 bezeichnen, so gibt man seine Lage
nach den beiden angrenzenden Himmelsgegenden an und sagt: der Ort liegt
im Südosten (80). Diese Richtung heißt Zwischen- oder Neben-Himmels-
gegend. Die anderen Zwischen-Himmelsgegenden sind Südwesten (Sw),
Nord westen (Nw) und Nordosten (No).
Der Lehrer gibt auf der Wandtafel die Himmelsgegenden mit vier dicken und vier
dünnen geraden Linien an, die Durchmesser eines Kreises bilden. An die nach
dem oberen Rande weisende Linie wird N gesetzt. Dann liegt 8 an: unteren Rande,
0 rechts, W links. Genau so werden ein für allemal die Hinunelsrichtungen auf allen
geographischen Zeichnungen, Karten und Plänen eingetragen. Jeder Schüler ahmt
die so entstandene Figur der Hinnnelsgegenden, so gut er eben kann, in seinen: Hefte
nach und schreibt die lateinischen Buchstaben daran.
2. Durch die Beobachtung des Sternenhimmels. Dieser Weg ist für
den Steuermann besonders wichtig (§ 16, 17, 48), denn die weite See bietet
nirgends Erkennungszeichen für den Weg, den er das Schiff führen soll.
Stets finden sich einige Sextaner, die bereits das Sternbild des Großen
Bären (Fig. 14) kennen und sogar wissen, lvie der Polarstern zu finden ist.
N
3. Durch den Kompaß. Dieser besteht aus
einem Gehäuse mit Glasdeckel. Der Boden zeigt eine
Windrose (Fig. 1). Auf einen: Stifte in der Mitte
der Windrose schwebt eine Nadel, die Magnetnadel.
Sie dreht sich auf dem Stifte, und ihre Spitze zeigt
0 stets nach N, aber nicht genau nach N, sondern mit
einer geringen westlichen Abweichung. Liegt also N ein
wenig links oder rechts von der Richtung der Magnet-
nadel? Wir stellen uns nun mit der Nase nach kl: dann
ist rechts 0, links W, hinter uns 8.
4. Durch die Kirchen. Der Turm steht fast immer
an der Westseite und gibt so die Westrichtung an.
Jeder Schüler n:uß vom Schulzimmer aus anfangs nach dem Sonnen-
stände, dann nach dem Konrpaß, später aus den: Gedächtnis mit völliger
Sicherheit die Hinnnelsgegenden bezeichnen können.
Nach welchen Himmelsgegenden hin liegen also die Wände des Zimmers? Seine
Fenster? Seine Tür? Wo befinden sich das Katheder und die übrigen im Zimmer
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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2 Wie es in der Provinz Brandenburg aussieht.
berg bei Sorau, erhebt sich nur 235 m (718 Fuß). Oder wer von dem
gesegneten Rhein her käme und in der Mark die Rebenhügel an den
steilen Felsenufern mit den alten Ritterburgen wiederzufinden dächte, der
fände an unserer Oder, Havel und Spree und an den zahlreichen
Seen zwar manche liebliche Userlandschaft, aber nur Flüsse mit trä-
gerem Laufe ohne Felsschluchten und tiefe Thäler. Und wer aus den
reichen Fruchtauen Süddeutschlands, Sachsens, Westfalens, Schle-
siens mit den goldenen Saaten in unsere Provinz kommt, der wird
sich freilich seine Heimath loben, wenn er bei uns öfter weite san-
dige Strecken mit dünnem Hafer, niedrigem Roggen und magerem
Buchweizen sieht. Und doch ist auch in diesen wenig bevorzugten
Gegenden gut wohnen, und wer genügsamen Sinnes ist, liebt seine
Heimath, das stille Dörflein mit den Lehmhütten und dem Strohdache,
auf dem der Storch nistet. Wie friedlich liegt es da in seiner grü-
nen Umgebung! Birnen- und Aepfelbäume beschatten Häuser und
Gärten; Buchfinken nisten in den Zweigen, und die Nachtigall schlägt
in dem Gebüsch! Der Kürbis und die Bohnen ranken am niedrigen
Fenster, die Schwalbe nistet zutraulich unter dem Dachgebälk, und die
Lerche singt auch hier dem großen Herrn der Welt ihr Loblied.
Einige Strecken in der Mark sind aber wirklich öde, z. B. im süd-
lichen Theile und in der Niederlausitz. Der lockere Sand ernährt nur eine
sparsame Pflanzendecke und der Wind spielt mit ihm. Die lichten Kiefer-
wälder bieten keine Erfrischung, kein kühler Quell, kein lebendiger Bach
tränkt das Land weit hin, des Wanderers Fuß ermüdet in dem tiefen
Sande oder gleitet auf den trocknen, glatten Nadeln. Die Bewohner
sind arm, aber rührig und ein nachdenkendes Volk. Die Regierung
hilft überdies überall nach. Feste Steinstraßen verbinden die Städte,
und die Landwirtschaft hat es gelernt, auch den armen Boden für die
fleißige Pflege dankbar zu machen. Vielfach begegnen uns schon Kirsch-
bäume und nützliche Pflanzen, wo vor 30 Jahren noch Heidekraut und
Besenpfriem wucherte; manches Dorf hat in der Zeit ein freundliches
Ansehen erhalten und ragt mit dem alten Kirchthurme aus jungen Gärten
hervor. In den Häusern steht oft noch der alte Webstuhl und der große
Kachelofen, die Leute spinnen und weben noch vielfach selbst ihren Kleider-
bedarf. Sie müssen fleißig sein, sparsam leben und gut Haus halten,
wenn sie ihr tägliches Brot erwerben und ihre Steuern pünktlich zahlen
wollen. Aber es erheben sich auch durch das ganze Land größere
Anstalten des Gewerbefleißes und Fabriken aller Art, und der Ver-
kehr stockt nirgends, nur sehr wenige Strecken liegen weit ab von
den großen Handelsstraßen. Unter dem Volke herrscht Liebe zur
Heimath und zum Könige. Aus seinem Dienste im Kriegsheere
bringt der junge Landmann viele neue Erfahrungen und Gedanken mit,
die er nun durch seine Arbeit verwerthet. Ueberall ist ein Scherflein
übrig für Nothleidende, und das Wort Gottes wohnet reichlich in
der Mark; es ist vielfach in ihr durch die That zu erfahren, wie
es ein großer Gewinn ist, wer gottselig ist und lasset ihm genügen.
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Der tzeimat.
1. Du Land der Niedersachsen,
da meine Wiege stand,
du Land der herben Eigenart,
du tiefes, ernstes Land,
2. da knorrig wächst die Eiche,
die Buche kronenweit,
die Ufa stumm hinausgereckt
in öde Einsamkeit,
4. da an den kahlen Dünen
die See das Land bedroht:
Erkämpft, erstritten jeder Zoll
mit eigner Lebensnot,
5. da langsam sind die Menschen,
doch grade, wenn auch schwer,
doch wetterfest wie Eichenstamm
und seelentief wie Meer:
3. da über dunkle Moore 6.
und tzeidebruch und Kraut
ein ernster ew'ger Himmel stumm
herab jux Erde schaut,
Du Land der Niedersachsen,
da meine Wiege stand,
ich grüße dich mit heißem Gruß,
mein teures Vaterland!
Georg Freiherr o. Ompteda.
Deerg-Eckert-lnstnaff
für internationale
Schulbuchtorschkh
Braunschweig
me--l •
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Ergänzung für die Mittelstufe.
3
Ii. Die Niederungsmulde.
1. Der Baruther Talzug.
Der Spreewald.
Im Norden des südlichen Höhenzuges zieht der Baruther Talzug, der nach
der Glashüttenstadt Barnth benannt ist, von Südosten nach Nordwesten. Sein
wichtigster Teil ist der Spreewald. Dieser verdankt seinen Namen der Spree,
die sich hier wegen der geringen Neigung des Bodens in etwa 300 Wasser-
ädern auflöst und eine Unzahl Inseln schafft.
Früher befand sich hier ein See, in dem die Spree ihre Sand- und
Schlammassen ablagerte. Dadurch wurde' allmählich ein Sumpf aus ihm,
den diese nun in vielen Armen durchzog. Er bedeckte sich mit einem dichten
Urwalde aus Eichen, Buchen, Eschen und Erlen. In ihm trieben Wölfe,
Bären, Auerochsen, Elentiere, Wildkatzen, Wildschweine, Hirsche, Uhus und
Wasservögel ihr Wesen.
Heute ist von dem ehemaligen Walde nur uoch wenig zu finden. Friedrich
der Große beauftragte seine alten Unteroffiziere damit, ihn auszuroden und das
Land urbar zu machen. Es wechseln daher Wasserläufe, Wiesen, von Äckern
und Gemüsegärten umgebene Gehöfte mit Waldbeständen ab. Aber noch
immer gedeihen im Spreewalde herrliche Laubbäume aller Art. Blumen zieren
den Boden von Wald und Wiese; unzählige Sing-, Sumpf- und Wasser-
Vögel, auch Hirsche und Rehe beleben sie.
Die Dörser bestehen meist aus so vieleu Inseln, als sie Gehöfte haben.
Ein Spreearm bildet die Dorfstraße, in die von beiden Seiten schmale Wasser-
gassen einmünden. Dicht an der Hauptstraße stehen die Wohnhäuser, dahinter
die Stallungen, daneben mächtige Heuschober vou kegelförmiger Gestalt. Die
Wohnhäuser sind noch fast alle Blockhäuser mit kleinen Fenstern und einem Stroh-
oder Schilfdache. Die Brückeu, die die breitereu Flußarme überspannen, find
schmal und so hoch, daß die in den Kähnen ausrechtstehendeu Männer sie nicht
berühren können. Bon beiden Ufern steigt man auf treppenartigen Stiegen hinauf.
Bei jedem Gehöft befiudet sich ein kleiner Hasen für die Kähne, die das ein-
zige Verkehrsmittel bilden und nur im Winter durch Schlitten und Schlittschuh
abgelöst werden. Pferd und Wagen sind hier nicht zu brauchen.
Der Graswuchs der Wiesen ist von seltener Üppigkeit und ermöglicht eine
bedeutende Heuausfuhr. Der übrige Boden eignet sich besonders zum Ge-
müsebau. Man gewinnt Gurken, Zwiebeln, Meerrettich, Majoran, Kraut,
Rüben usw. in Ungeheuern Mengen, die von den Städten Lübben und
Lübbeuau aus weithin verschickt werden. Auch die Erträge der Fischerei
(große Karpfenteiche bei Peitz) werden nur zum geringen Teil im Spreewald
verbraucht.
Industrie ist in den Städten des Randes zu finden, so in dem Eisen-
bahnknotenpnnkt Kottbus (46 300 E.) und in der ehemaligen Festung Peitz,
in denen besonders die Tuchfabrikation blüht.
l*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Barnth Friedrich Peitz Peitz
Vorwort.
Das Studium der fremden Erdteile bietet der Jugend viel Neues und Reizvolles, aber durch das Auftreten völlig fremder geographischer Erscheinungen auch mancherlei Schwierigkeiten, die sich durch einfache Vergleichung mit der heimischen Landschaft nicht völlig überwinden lassen. Steppe und Heide, Wüste und weiße Düne, Galeriewald und Ufergebüsch bekunden wohl eine gewisse Ähnlichkeit der äußeren Erscheinung, doch wie wechselvoll ist ihr Auftreten in den fremden Erdteilen! Ich erinnere nur an die Typen Steppe, Prärie, Llanos, Pampas und Savanne. Ant wenigsten erreicht hierbei die Schule durch Definitionen. Aber auch das Bild, wiewohl es viel lehrhafter ist als die Definition, erscheint nicht immer zulänglich. Wir haben deshalb zu einem weiteren, zuletzt von dem großen Meister der Länderkunde, Friedrich Ratzel, besonders hoch bewerteten Hilfsmittel gegriffen, zu den Schilderungen hervorragender Forschungsr/isender die unter dem gewaltigen Eindruck ihrer Entdeckungsfahrten fast immer auch die klassischen Schilderer der betreffenden Länderränme^ geworden sind. Wir hoffen dadurch entern wichtigen Ziele des erdkundlichen Unterrichtes in den Schulen ein anschauliches Bild der fremden Natur zu geben, näher gekommen zu fein' Als Ergänzung dieser Bestrebungen wird der Verlag in der nächsten Zeit ein einschlägiges größeres, den heutigen Anforderungen entsprechendes Werk erscheinen lassen Diese Einfugungen dienen selbstverständlich nichtzum Auswendig lernen sondern !mr jk \ J ä *ejt1 fr e n 2 ektür e. Größere Berücksichtigung erfuhr ferner auch
Sswü u rlej^5tf,Utl0' to0rin ebenfalls Friedrich Ratzel der Wissenschaft und der Schule neue Wege gebahnt hat. Seiner edlen, humanen Würdigung der Naturvölker sind wir hierbei freudig gefolgt. Die einschlägigen Vollbilder entstammen dem fchonen Werke von L a m p e r t, die Völker der Erde (Deutsche Verlagoanstalt Stuttgart), dessen pompöse illustrative Ausstattung wie dessen gediegener Inhalt Lehrern und Schülern Vortreffliches bietet. Für' einfachere Sckul-bedmfmsse empfiehlt sich der eben erschienene Leitfadender Völkerkunde
Wof. vr. K-irl Weule «Leipzig, Bibliographisches Institut».
Neben den K o l o n i e n haben wir überall, wo es geboten erschien, der S t e l -^?/s Deutschtums im Auslande Berücksichtigung angedeihen lassen, besonders da, wo sich neue, zukunftsreiche Arbeitsfelder für unser Volk er-alfbj^anwachsende Jugend soll wissen, daß der Deutsche heute Überall ? Erdenrunde eine bedeutsame Kulturarbeit leistet und daß das deutsche Volk der Gegenwart e i n W e l t v o l k ist wie das englische.
1*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ratzel Friedrich Friedrich_Ratzel Friedrich Weule
I. Aas nltr Deutschland und seine Bewohner.
1, Beschaffenheit des Landes und seine Erzeugnisse.
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Tas alte Deutschland hatte sehr enge Grenzen; es lag^ zwischen Rhein, der Donau, der Weichsel und dem Meer. Tie Länder jenseit des ■ Rheines und der Donau waren den Römern unterworfen.
Zur Zeit der Geburt Christi war uuser Vaterlaud viel feuchter, kälter und unfruchtbarer als es jetzt ist. Ungeheure Wülber, große Sümpfe und weite öde Strecken bebecften das Land; uur ein geringer Teil bavon war angebaut ober wurde als Weibeplatz beuützt. In den Wäldern hausten außer dem gewöhnlichen Wilb der Auerochs, der Bär, der Wolf und das Elentier (eine Art großer Renntiere). Auf den Felsen horstete der Abler und viele andere Arten großer Raubvögel. Zahlreiche Herden von Pferden und Rindvieh trieben sich auf beit freien, grasreichen Weiben umher.
Tie Wülber bestanben vorzugsweise aus Eichen, Buchen und Nabelhölzern. Obstbäume gab es nicht; erst die Römer pflanzten ebles Obst und später auch Reben an den Ufern des Rheins. Dagegen boten die zahlreichen, bichten Waldungen Holzäpfel und Holzbirnen und eine Menge wild-roachsenber Beeren, Kräuter und Wurzeln. Angepflanzt würde Roqoeu, Gerste, Hafer und Flachs.
Die Salzquellen, die sehr hoch geschätzt waren, lieferten reichlich Salz. Im Innern der Erde fand man Eisen. Auch stärkenbe Heilquellen waren damals scholl besannt.
2. Abstammung, Name und Völkerschaften.
Unsere Vorfahren, _ die alten Deutschen, waren in sehr früher, unbekannter Zeit ans Asien emgewanbert. Die Gallier, die Bewohner des linken Rheinufers, und die Römer nannten sie Germanen, b. i. Wehr- oder Kriegsmänner; sie selber 'aber gaben sich beit Namen Deutsche. Dieser Name wirb gewöhnlich von dem gotischen Wort tiiiuda oder diot, d. h. Volk, abgeleitet.
Die alten Deutschen zerfielen itt mehr als fünfzig größere und kleinere Völkerschaften.
Riegel, Der erste gesch. Unterricht. ^
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Rhein Donau Donau Rheins Asien Rheinufers