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Das Deutsche Reich.
2. Die Bewohner, 0,7 Evangelische, gehören zum Volksstamme der
Schwaben S. 149. Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau
nebst Wein- und Obstkulkur. Fast */« des Bodens ist bewaldet. Die
Industrie hält sich an die Linien des Bahnetzes. Im Neckargebiet Salz-
gewinnung.
^ 3. Ortsk u n d e: S. 142: Ulm. — S. 143: Reutlingen. — S. 150:
Stuttgart. Ludwigsburg, Tübingen, Eßlingen, Marbach, Heilbronn.
(4. Geschichtliches. In Schwaben walteten seit den Zeiten des Kaisers
Konrad I. Herzöge. Mit dem Untergange der Hohenstaufen zerfiel das Herzog-
tum Schwaben in viele kleine Gebiete, aus dem Württemberg allmählich empor
wuchs. Die Grasen von Württemberg wußten ihren Besitz immer mehr
zu erweitern, so daß Eberhard mit dem Barte 1495 die Herzogswürde
erwarb. Seine Nachfolger führten die Reformation in Württemberg ein.
Durch den Anschluß an Napoleon erlangte Württemberg wesentliche Ver-
größerungen, und wurde zunächst zum Kurfürstentum, dann 1895 zum
Königreich erhoben. — Von den Städten des Schwabenlandes ist besonders
das seste Ulm oft umkämpft worden.)
1. Sjand. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern
Rhein, vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht nnt der fränkischen
Platte bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des rechtsrheinischen
Tieslandes, den Hauptteil des Schwarzwal'des und das Neckarbergland, die
s. Höhen des Odenwaldes und einen Teil der fränkischen Platte. Fast die
Hälfte des Bodens ist Gebirgsland, und 2/5 sind mit Wald bedeckt. — Das
Klima ist, abgesehen von den rauhen Bergeshöhen mild und dem Landbau
sehr zuträglich.
2. Die Bewohner, s/5 Katholiken, sind im .8. Schwaben und Ab-
kömmlinge der Alemannen, irrt N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen fir. >
Land- und Waldwirtschaft und Industrie. Blühender Ackerbau, Wein-"
Tabak- und ^Hopfenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und Gebirgs-
induftrie im Schwarzwalde. Gewerbtätigkeit in den Städten. Handel und
Verkehr wird durch den Rhein und die Rheinbahnen gefördert.
3. Orts künde. S.'140: Konstanz. — S. 145: Karlsruhe, Heidelberg,
Mannheim, Baden-Baden, Freiburg. — S. 150: Pforzheim.
(4. Geschichtliches. Das Herrschergeschlecht der Zähringer besaß
bereits im 11. Jahrhundert ausgedehnte Gebiete im sw. Deutschland. Durch
mancherlei Teilungen und wechselvolles Kriegsgeschick wurde der Besitz seit
dem 14. Jahrhundert arg zerstückelt, dann wieder allmählich vereinigt und
vergrößert. Die n. Markgrafschaft, Baden-Durlach, nahm die Reformation
an,' die f. Baden-Baden'blieb katholisch. Die evangelische Herrscherlinie
vereinigte die Markgrasschasten (1771), erhielt im Luneviller Frieden bedeutenden
Länder'zuwachs und die Kurwürde. Durch den Anschluß an Napoleon er-
langte Baden weitere Vergrößerungen und wurde 1805 ein Großherzogtum
1. Das Land, a) Das Hauptland umsaßt den nördlichen Teil der
Oberrheinischen Tiefebene, fast den ganzen Odenwald und die n. Ausläufer
des Pfälzer Berglandes, das fruchtbare, aber waldarme rheinhessische Hügel-
land. Der Teil r. vom Rhein ist das Gebiet von Starkenburg, l. Rheinhessen,
b) Oberhessen, durch die Umgebung von Frankfurt a. M. vom Hauptlande
getrennt, ist ringsum von preußischem Gebiet umschlossen. Es umfaßt den
unwirtlichen Vogelsberg (S. 157) und die fruchtbare Wetter au. Fast des
ganzen hessischen Bodens ist bewaldet.
2. Die Bewohner, s/s Evangelische, sind im Hauptlande fränkisch-
alemannischer Abstammung, in Oberhessen Abkömmlinge der alten Chatten.
Die Hauptnahrungsquellen sind Acker-, Obst- und Weinbau m der
gesegneten Rheinebene und der fruchtbaren Wetterau, Industrie in den großem
Städten, Waldwirtschaft und Holzindustrie in den Gebirgen.
/ ni- G rotzherzogtum Baden. f
\
Iv. Groszhcrzogtum Hessen.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_I. Eberhard Napoleon Sjand Napoleon
150 Das Deutsche Reich.
und in den Städten Großgewerbe. Alljährlich wandern viele arbeitsame
Schwaben aus, nm in der Ferne in fremden Ländern eine neue Heimstätte
zu suchen.
e) Ortskunde: In Württemberg: * Stuttgart, Hst. in einem
schönen Seitental des Neckars gelegen. Hauptsitz des Buchhandels und der
Buchdruckerei Süddeutschlands. Mittelpunkt des schwäbischen Bahnnetzes.
Im X. von der Hst. die zweite Residenzstadt. Lud wigsbürg. — Am Neckar:
Tübingen. Universitätsstadt. — Eßlingen, erste Fabrikstadt des Landes —
Marbach. Geburtsort Schillers. — .£>eübronn*). treibt Flußschiffahrt und
einträglichen Holzhandel.
In Baden: Pforzheim, bekannt durch seine Gold und Silberwaren.
4. Das lothringische Stufenland.
1. Das Ttufenland von Lothringen bildet das westliche Vorland
des Südwestdeutschen Beckens. Es erstreckt sich vom Wasgenwalde und der
Haardt gen. W. über die Mosel hinaus bis zur Maas, wo es in einem
Höhenzuge seinen Abschluß findet. Nur der nö. Teil ist Reichsgebiet, die
übrigen Gebiete gehören zu Frankreich. Das Stufenland bildet eine fast
ebene Hochfläche mit geringen Bodenwellen und wird von der Mosel in
einem tiefeingeschnittenen Tal durchzogen.
Die Mosel. Quelle, Laufrichtung? Die tiefeingeschnittenen, aufzwecke
Strecken von Felsengehängen begrenzten Flußtäler der Mosel, der Saar
und der anderen Nebenflüsse verleihen, von den Talniederungen aus gesehen,
dem Lande ein gebirgsähnliches Aussehen, während es von höher gelegenen
Punkten als wellige Hochfläche erscheint.
Wegen der sw. Lage und mäßigen Erhebung ist das Klima milde. Das
Land ist fruchtbar und wird gut und wechselvoll angebaut. Im nördlich
gelegenen Saargebiet finden sich Steinkohlenlager von großer Aus-
dehnnng. Nordlothringen birgt Deutschlands größte Eifeusteinlager,
die fast die Hälfte des deutschen Eisens liefern.
2. Die meist katholischen Bewohner des deutschen Anteils von
Lothringen sind zu 8/9 deutsch, 1/9 Mill. französisch. Die Hauptnahrungs-
quellen sind Ackerbau und in der Nähe der Kohlenschätze des Saargebiets
Industrie, und zwar vorwiegend Glas- und Porzellanindustrie. Auch
Gewerbe und Kleinhandel nähren viele Leute. — Die Reichsregierung ist
bestrebt, unter der Bevölkerung deutsche Art und Sitte heimisch zu machen.
— Als Grenzmark des Deutschen Reiches hat das Reichsland eine starke
militärische Besatzung.
3. Ortskunde, a) In Lothringen: Metz, in einer größeren Talebene
an der schiffbaren Mosel gelegen. Hst. von Deutsch-Lothringen, starke Reichs
sestung mit weit vorgeschobenen Außenwerken. Knotenpunkt der Eisenbahnen.
Die Bevölkerung ist zur Hälfte deutsch. Die Umgebung der Stadt war der
Schauplatz gewaltiger Entscheidungsschlachten im Kriege 1870/71.
d) In der Rheinprovinz: Saarbrücken, im Mittelpunkt des
großen Kohlenbeckens an der Saar.
*) Aus den Grundmauern des Doms quoll früher eine heilkräftige
Quelle.
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Rückblick aus Süddeutschland. 151
Rückblick auf die Ttaatcn Süddeutschlands*).
I. Königreich Bayern.
1. Das Land, a) Das Hauptland breitet sich um die obere Donau
und den oberen und mittleren Main aus. Es umfaßt die deutschen Alpen,
den größten Teil der fchwäbifch-bayrifchen Hochebene, die Hochfläche der
Oberpfalz, den Westabhang des Böhmer Waldes, das Fickstelgebirge, den
südlichen Teil des Frankenwaldes und der hohen Rhön, den Spessart, einen
Teil des Odenwaldes, das fränkische Stufenland, den Fränkischen und den
n. Teil des Schwäbischen Jura. — Das mildeste Klima herrscht im Maintal.
Hier und in Niederbayern (im Straubinger Becken) ftndet sich auch der
ergiebigste Boden. Unfruchtbar sind die Riede der Hochebene und die Sand-
ebene von Mittelfranken. — b) D i e Rheinpfalz breitet sich in der Haardt
mit dem Pfälzer Berglande und der diesen Höhen vorgelagerten Rheinebene
aus. Das Klima ist besonders in der gesegneten Rheinebene sehr mild;
aber auch das Bergland ist ein freundlicher, größtenteils fruchtbarer
Landstrich.
2. Die Bewohner, 0,7 Katholiken, sind im 8. Bayern und Schwaben,
im N. Franken, in der Pfalz Rheinfranken. Hauptnahrungsquelle ist die
Landwirtschaft. Hervorzuheben sind der reiche Ertrag des Ackerbaues in
einzelnen Gegenden, die Viehzucht in den Alpen, der Weinbau in der Pfalz
und in Unterfranken, der Hopfenbau, ihauptfächlich in Mittelfranken und in
Niederbayern), der 2/s des Ertrages im Deutschen Reiche liefert; die Pfalz ist
das größte Tabaksgebiet des Reiches; 1js der Bodenfläche ist waldbedeckt. —
Die Industrie beschränkt sich auf die großen gewerbtätigen Städte, als
Nürnberg, Augsburg, München, und tritt als Gebirgsindustrie in den Alpen-
tälern, im Böhmer Walde und im Fichtelgebirge auf. Handel und Ber-
kehr ist besonders an die großen Knotenpunkte des Bahnnetzes (München und
Nürnberg) geknüpft.
3. Örtskunde. S. 140: Lindau. — Hohenschwangau und Neu-
'Zchwanstein, Oberammergau, Berchtesgaden, Kempten. — S. 141: München,
Augsburg, Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Passau. — S, 145: Speyer,
Landau, Ludwigshafen. — S. 149: Kaiserslautern, Zweibrücken. — S. 149:
Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Würzburg,
Kissingen. — S. 159: Wunsiedel.
(4. Geschichtliches. Bayern steht seit den Zeiten Barbarossas unter
der Herrschaft der Wittelsbacher. Im 30iährigen Kriege erlangte das
Herzogtum Bayern die Oberpfalz und die Kurwürde. Als nach Aus-
sterben der bayrischen Linie das pfälzische Haus der Wittelsbacher 1777 zur
Regierung, kam, wurde die Rheinpfalz mit Bayern vereinigt. Zur Zeit der
Napoleonischen Wirren erlangte Bayern infolge feines Anschlusses an den
Franzosenkaiser die fränkischen Länder und zahlreiche Reichsstädte und wurde
1806 zum Königreich erhoben. Der Wiener Kongreß gab ihm seinen setzigen
Umfang. Bayern ist nächst Preußen der größte und einflußreichste Staat
un Deutschen Reiche.
Schlachtorte: Lechfeld, Regensburg, Nördlingen, Höchftädt, Pirmasens
und Kaiserslautern, Kissingen und Aschassenburg.)
Ii. Königreich Württemberg.
1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und den
oberen und mittleren Neckar aus. Im 8. reicht es bis an den Bodensee. Es
umfaßt das schwäbische Stufenland, die westlichen Gebiete des Schwarzwaldes,
fast das ganze Gebiet der rauhen Alp und den kleinen westlichen Teil der
Ichwamsch-bayrischen Hochfläche. — Das Klima ist mild in der Bodensee-
gegend und im schwäbischen Stufenlande, besonders im Neckartal. Die
u) t b a r E e i t ist im Stufenlande bedeutend, geringer dageaen in den
ludllchen Hochländern.
*) Jnbezng auf die Größenverhältnisse vergl. die Ubersichtstafel S. 138.
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Alpen und Vorland. 141
Die mittlere Höhe beträgt 500 m. Von der Donau bis zum Alpen-
saum steigt sie an, macht fast überall den Eindruck einer Ebene und wird
nur im 8. und an der Donau bergig. Zu den größeren Ebenen in der
Mitte des Gebietes gehören das Lechfeld und die I s a r e b e u e bei
München.
Das Alpenvorland ist nach seiner Natur und Entstehung dem Nord-
deutschen Flachlande ähnlich: in der Tertiärzeit wurde das Meer hier zu-
geschwemmt. Während der Eiszeit wurde auch hier der fruchtbare Geschiebe-
lehm durch Gletscher abgelagert.
2. Der Hauptfluß des Landes ist die Donau. Quellen? Richtung?
Welche deutschen Staaten durchfließt sie? Warum ändert der Fluß bei
Regensburg seine Laufrichtung? Das Donautal zeigt bereits hier im
oberen Stromlauf die Neigung zur Beckenbildung (vergl. S. 99!) Durch drei
Engen gliedert sich das Tal in die unfru cht baren Becken von
Ulm und Ingolstadt und das fruchtbare Becken von Strau-
b i u g. — Nenne die rechten Nebenflüsse der Donau im Hochflächeugebiet!
Beschreibe ihren Lauf und vergleiche sie hinsichtlich ihrer Größe! Zu den
zahlreichen Seen des s. Alpenvorlandes gehören Ammersee, Starn-
berger See und Chiemsee. Es sind voll Wasser gelaufene Täler,
die am untern Ende durch die Erdmoräne abgesperrt wurden. — Zu den
wasserärmeren, linken Nebenflüssen der Donau gehört die Altmühl, die
in einem malerischen Tal den Jura durchbricht, ferner die Na ab und der
knieförmige Regen. Quelle, Laufrichtung?
3. Das Klima der Hochebene ist ziemlich ranh, besonders im s. Teil
Am mildesten ist das Donautal unterhalb der Lechmündnng, Nw.-Winde
verursachen starke Regen. Die Fruchtbarkeit wird beeinträchtigt durch
große Hochmoore, Riede genannt, die mangelnden Wasserabfluß haben und
sich um die Flüsse lageru, besonders um Isar und Donau. Indessen wird
Getreide auf der Hochebene gebaut. Besonders fruchtbar ist das Becken von
Straubing, wo Getreide, Obst und Hopfen in großer Menge angebaut wird.
— Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls rauhes Klima und steiuichtes,
wenig fruchtbares Land mit Hopfenbau.
4. Die Bewohner sind Bayern und Schwaben und katholisch. Ihre
Hauptuahrungsqnelle ist Landwirtschaft, und zwar herrscht im 8. wegen
größerer Feuchtigkeit Wiesen- und Waldwirtschaft mit Viehzucht vor, während
im N. der Ackerbau überwiegt. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist daher weit
unter dem Reichsdurchschnitt.
5. Ortskunde. In Bayern: Gmünchen, Hst. des Königreichs, dritt-
größte Stadt des Deutschen Reichs, an der Isar, mitten auf der Bayrischen
Hochfläche an der Grenze der Gebiete mit Viehzucht und Ackerbau, daher
größter Getreidemarkt Bayerns. Die Stadt ist durch die Fürsorge der Fürsten
groß geworden. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt
mit prächtigen Bauten, und machte sie zu einem Sammelplatz deutscher.kunst
und Wissenschaft. Universität. Die Bierbrauereien sind weltberühmt. —
Augsburg, Hst. von Schwaben, alte Handelsstadt am Lech, dessen Wasserkraft
von jeher dem Gewerbe zugute kam, die besonders im Mittelalter durch den
Handel nach Italien große Machr und Pracht entfaltete, so daß die „Stadl
der ,Mgger" den europäischen Geldmarkt beherrschte; jetzt ein Hauptsitz der
bayrischen Industrie.*) — Donaustädte: Ingolstadt, Festung, an? —
*) Ungarnschlacht auf dem Lechfelde 955. — Reichstag 1530. — Tilly am
Lech geschlagen 1632.
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Alpen und Vorland, 143
Namen „Rauhe Alb". Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von
Kegelbergen vorgelagert, unter denen der Hohen zollern und der
Hohenstaufen die bekanntesten sind.
Der breite Rücken des Schwäbischen Jura zeigt rauhes Klima, Wald-
armnt und eine dünne Ackerkrume, auf der der „Älbler" seinen Dinkelweizen
baut. Mit der Kalknatur des Landes hängt seine Wasserarmut zusammen,
da die Niederschläge schnell von dem Kalkstein aufgesogen werden. Einen
freundlichen Gegensatz zur Natur der Rauheu Alb bilden die fruchtbaren
Quertäler mit tonigem Boden. — Dem Jura eigentümlich sind die zahlreichen
Versteinerungen, Abdrücke und Einschlüsse, sowie sein Höhlenreichtum,
weil das Wasser den Kalk auflöst. Man kennt mehr als 70 größere Höhlen
und mehrere Hundert kleinere Grotten. Gewöhnlich sind die Höhlen mit
wundervollen Tropffteinbilduugeu geschmückt. In manchen hat man große
Mengen Knochen vom Höhlenbären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie
Steinwerkzeuge, Waffen u. dergl. gefunden. Die bekannteste ist die Nebel-
höhle bei dem Lichtenstein.
Die Bewohner sind katholische Schwaben,
Nenne ote Staaten, durch die sich der Schwäbische Jura hinzieht! —
Unter den Städten des Juragebiets ist das historisch bekannte Reutlingen
zu nennen - sie gehört zu Württemberg.
Die Hohenzollernschen Lande ziehen sich in Knieform langgestreckt vom
Neckartal quer durch die Rauhe Alb und das Donautal bis ins Gebiet der
Schwäbischen Hochfläche hin und bilden den Regierungsbezirk Sigmaringen.
Die Hst. dieses Stammlandes der preußischen Könige ist die kleine Stadt
Sigmaringen an der Donau. Auf dem Hohenzollern erhebt sich das wieder-
hergestellte Stammschloß der Hohenzollern.
2. Der Fränkische Jura behält bis Regensburg die nordöstliche Richtung
bei und wird auf dieser Strecke von dem reizenden Tale der Altmühl durch-
krochen. Hier finden sich die berühmten, an Versteinerungen der Jurazeit
reichen Solnhofer Schiefer, die die geschätzten lithographischen^) Platten zum
Steindruck liefern. Von Regensburg ab wendet sich der Fränkische Jura nach
N. und endet in der Ebene des obern Main, nahe am Fichtelgebirge. —
Wie der Schwäbische Jura, besteht auch er aus einer höhlenreichen, wasfer-
armen Kalkplatte, die nach N. zu breiter und niedriger wird. Doch ist die
Natur des Gebietes weniger rauh. Es hat fruchtbare, waldreiche Quertäler
und bildet im u. Teile die an landschaftlichen Reizen reiche „Fränkische
Schweiz".
B. Das Südwestdeutsche Becken.
Es nimmt den ganzen Sw. Deutschlands ein. Der Kern dieses
großen Landbeckens ist die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Grenz-
gebirgen. Wie heißen die 3 Gebirge im 0., im W. ? An diesen Kern
des Beckens lehnt sich das große schwäbisch-sränkische Stufenland
als östliches, das kleine lothringische Stufenland als westliches Vor-
land an, — Alle süddeutschen Staaten sind durch Anteile an dem Land-
becken beteiligt. Das Stufenland von Lothringen reicht zudem noch in
das preußische Rheinland hinein, die Oberrheinische Tiefebene bis hinter,
Frankfurt a. M.
*) Vgl. Hauffs romantische Erzählung „Lichtenstein".
**) Gr, lithos — Stein, graphos — schreibend, geschrieben.
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Südwestdeutsches Becken. 149
der Bauern ist die fränkische Hofanlage. Wohnhaus und Nebengebäude
sind stets getrennt. Der rebennmrankte Giebel des Wohnhauses ist nach der
Straße gekehrt; daneben ist das Einfahrtstor. Der Hofraum ist an der
andern Seite von den Stallungen und Schuppen, im Hintergrund von der
Scheuer abgeschlossen. Hinter ihr und dem Wohnhause sind Gartenanlagen.*)
Die fränkische Hofanlage ist wegen ihrer bewährten Einrichtung über einen
großen Teil Deutschlands verbreitet.
e) Ortskunde. Sämtliche Orte in B a y e r n : x Nürnberg, Mittel-
punkt eines lebhaften Industriegebiets, erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns,
in einförmiger Gegend gelegen. Die Stadt hat in ihrer Bauart noch viel
Mittelalterliches bewahrt Ihren alten Ruf als Sitz des Kunstgewerbes hat
sich die Stadt bis auf den heutigen Tag zu erhalten gewußt. Im „Germanischen
Museum" besitzt sie eine der reichhaltigsten Sammlungen des deutschen Kunst-
gewerbes früherer Zeiten. Hervorragende Gewerbezweige sind Metallindustm,
Spielwaren-, Bleistift- und Spiegelfabrikation. Ihre Blüte im Mittelalter
verdankte die Stadt hauptsächlich der Lage an der großen Handelsstraße,
die von S. über Augsburg und Nürnberg nach dem deutschen Norden führte.
Heute ist sie Mittelpunkt'des fränkischen Schienennetzes. — Fürth, Fabrik-
stadt unweit Nürnbergs). — Nördlich von Nürnberg die Universitätsstadt
Erlangen, große Bierbrauereien. — Bayreuth, in schöner Lage am?
Wagnertheater. — Kulmbach, am? Berühmte Brauereien. — Bamberg,
inmitten eines großen Gartenbaugebietes unfern des Mains gelegen. —
Würzburg, alte Bischofsstadt, am? Mittelpunkt des Mainw'einhandels.
Universität. — Kissingen, berühmtes Mineralbad an der fränkischen Saale.
Wie heißen die Mainstädte?
2. a) Das schwäbische Stusenland umfaßt das württembergische
Neckarland und reicht mit der schwäbischen Platte bis an den Main. Außer
dem größten Teile Württembergs gehören die nordöstlichen Teile von Baden
zu diesem Gebiete. — Das Stufenland zeigt Landschaften von wechselvoller
Schönheit, hat ein mildes Klima und bedeutende Fruchtbarkeit. Seine
schönsten Reize entfaltet es in dem an Rebengeländen, Getreidefeldern und
Städten reicheu Neckartal.
Der Neckar entspringt da, wo Schwarzwald und Schwäbischer Jura in
einem Winkel zusammenstoßen. Als ein schmales, wildbrausendes Bergwasser
fließt er zunächst nach N. und begleitet dann in nö. Richtung den Nordrand
des Jurazuges bis oberhalb Eßlingen. Oberhalb Heilbronn wird der Fluß
schiffbar. In tiefem, reizendem Tale durchbricht er in feinem weiteren Laufe
den Odenwald, tritt bei Heidelberg in die Oberrheinische Tiefebene und
mündet bei Mannheim in den Rhein.
d) Die Bewohner gehören zu den Schwaben und sind überwiegend
evangelisch. Ihre Vorzüge sind ein tiefes Gemüt, ein lebendiger Geist
und froher Sinn, ein treues, mutiges Herz und eine fleißige, geschickte Hand.
Volkslied, Sang und Sage sind im Schwabenlande daheim, und berühmte
Dichter entstammen den schwäbischen Bergen. Die Fruchtbarkeit ihres Landes
führte sie zu Acker-, Obst- und Weinbau. Ihr Wohnhaus ist auf dem
Lande das „schwäbische Bauernhaus". Es steht mit der Längsseite
nach der Straße, und Wohnhaus und Stallungen befinden sich unter einem
Dach. Hinter dem Gebäude Gartenanlagen. — Die Landwirtschaft allein
kann die zahlreichen Bewohner nicht ernähren. Bei der Dichtigkeit der
Bevölkerung sind auch Industriezweige heimisch, wie Spinnerei und Weberei
*) Bergl. die Beschreibung des Besitztums vom Wirt zum aoldenen
Löwen m Goethes „Hermann Dorothea".
**) Zwischen Nürnberg und Fürth 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland.
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Landeskunde. 59
2. Die oberdeutsche Hochebene mit ihren Nandgebirgen.
1. Die Hochebene. 1. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich
nach X. bis über die Donau hinaus eine weite Hochfläche, oberdeutsche
oder süddeutsche Hochebene genannt. Sie gehört größtenteils zu
Bayeru, nnr der Teil westlich der Jller ist württembergisch und badisch.
Der große Teil südlich der Donau heißt nach den deutschen Bolksstämmen
der Schwaben und Bayern die schwäbisch-bayrische Hochebene; der
kleine Teil nördlich der Donau die Hochebene der Oberpfalz. Im N.
wird die Hochebene vom schwäbisch-fränkischen Jura und dem Böhmerwalde
begrenzt, im 80. geht sie in das österreichische, im Sw. in das schweizerische
Alpenvorland über. Die mittlere Erhebung der Hochfläche beträgt im 8.
über 500, im N. 400 m.
2. Der Hauptfluß des Hochlandes ist die Donau. Sie kommt vom
Schwarzwalde, fließt bis Regensburg nordöstlich und wendet sich von hier
ab südöstlich der österreichischen Grenze zu. Welche deutsche Staaten durch-
fließt sie? Bei welcher Stadt tritt sie über die österreichische Grenze?
Warum macht sie bei Regensburg die bedeutsame Biegung? Bereits ober-
halb dieser Stadt ist der Strom schiffbar und wird von zahlreichen Fracht-
schiffen, Flößen und Dampfern befahren. — Die bedeutendsten Nebenflüsse
der Donau rechts sind die Alpenflüsse Jller, Lech, Isar, Inn. Was
ist bereits über ihre Natur erwähnt? Vergleiche die Flüsse hinsichtlich ihrer
Größe! Welche beiden biegen in ihrem untern Laufe nach No. um? Unter
den linken Nebenflüssen ist die N a a b zu nennen, welche vom Fichtel-
gebirge kommt.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Wegen der hohen Lage des Landes
ist das Klima rauh. Große Hochmoorslächeu, Riede genannt, lagern sich
um die Flüsse, besonders um Isar und Donau, und beeinträchtigen die
Fruchtbarkeit des Landes. Indessen wird doch viel Getreide aus der Hoch-
fläche gebaut. Besonders fruchtbar ist das Donauthal vou Regensbnrg bis
Passau. Hier wird Getreide, Obst und Hopsen in großer Menge angebant. —
Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls kaltes Klima und steinichtes, wenig
fruchtbares Land.
4. Die Bewohner sind Bayern und Franken und bekennen sich zur
katholischen Konfession. Ihre Hanptnahrnngsqnelle ist die Landwirtschaft.
Die Bevölkerungsdichtigkeit ist wegen der unbedeutenden Fruchtbarkeit des
Bodens gering.
5. Ortskunde. In Bayern: München (400000 E.), Hauptstadt des Königreichs,
viertgrößte Stadt des deutschen Reiches, liegt an der Isar, mitten auf der bayrischen
Hochebene, am Kreuzungspunkt ostwestlicher und nordsüdlicher Verkehrsstraßen. Größter
Getreidemarkt Bayerns. Sitz der obersten königlichen und kirchlichen Behörden.
Universität. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt mit prächtigen
Bauten und machte sie zu einem Sammelpunkt deutscher Kunst und Wissenschaft.
Das Großgewerbe macht bedeutende Fortschritte; Die Bierbrauereien sind weltberühmt. -
Augsburg, alte Handelsstadt am Lech, welche besonders im Mittelalter große
Macht und Pracht entfaltete; jetzt ein Hauptsitz der bayrischen Industrie. -
Regensburg, tu günstiger Lage an dem nach N. vorspringenden Donauwinkel. In
früheren Zeiten tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche Reichstag.
Großgewerbe. --- Passau, sehr schöu gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn in
die Donau.
In Württemberg: Ulm, starke Reichsfeftung am linken Donauufer, deckt
emen der wichtigsten Ubergänge über den Jura. Alter Dom, ein Denkmal mittel-
alterlichen Kunstsinnes.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Landeskunde. 65
gelegen. — Kulmbach, am weißen Main, großartige Bierbrauereien. — Bamberg,
inmitten eines großen Gartenbaugebietes unfern des Mainflusses gelegen. -
Würzburg, am Main, Mittelpunkt des Mainweinhandels, berühmte Universität. -
Kissingen, berühmtes Mineralbad an einem Nebenflusse des Mains.
Ii. Das schwäbische Stufellland umfaßt das württembergische
Neckarland und reicht mit der schwäbischen Platte bis an den Main.
Außer dem größten Teile Württembergs gehören die nordöstlichen Teile von
Baden zu diesem Bodengebiete. Der Hauptsluß dieses Stufenlandes ist der
Neckar. Beschreibe seinen Laus uach der Karte! — Das Stuseulaud zeigt
Landschaften von wechselvoller Schönheit, hat ein mildes Klima und weist
bedeutende Fruchtbarkeit auf. Seine schönsten Reize entfaltet es in dem an
Rebengeländen, Getreidefeldern und Städten reichen Neckarthal.
Die Bewohner gehören zum deutschen Volksstamme der Schwaben
und sind überwiegend evangelischer Konfession. Ihre Vorzüge sind:
ein tiefes Gemüt, ein lebendiger Geist und froher Sinn, ein treues, mutiges
Herz und eiue fleißige, geschickte Hand. Die Fruchtbarkeit ihres Landes nötigt
sie zu Acker-, Obst- und Weinban. Doch sind bei der Dichtigkeit der Be-
völkerung auch Industriezweige, wie Spinnerei und Weberei und in
den Städten Großgewerbe, heimisch. Alljährlich wandern viele arbeitsame
Schwaben aus, um in der Ferne in fremden Ländern eine neue Heimstätte
zu suchen.
Ortsknnde. In Württemberg: Stuttgart, in einem schönen Seitenthale
des Neckars gelegen. Hauptstadt des Königreichs, Hauptsitz des Buchhandels und der
Buchdruckerei Süddeutschlands. Mittelpunkt des schwäbischen Bahnnetzes. Im N.
von der Hauptstadt liegt die zweite Residenz des Landes, Ludwigsburg. -
Tübingen, Universitätsstadt am Neckar. — Eßlingen, erste Fabrikstadt des Landes,
am Neckar gelegen. — Heilbronn, treibt lebhafte Flußschiffahrt und einträglichen
Holzhandel.
Das lothringische Stufenland.
Das Stufenland vou Lothringen bildet das westliche Vorland des
südwestdeutscheu Beckeus. Es erstreckt sich vou dem Wasgenwalde und der
Haardt gen W. bis hinter die Mosel hin. Nur der nördliche Teil ist Reichs-
gebiet, der s. Teil gehört bereits zu Frankreich. Das Stufenland bildet eine
fast ebene Hochfläche mit geringen Bodenwellen und wird von der Mosel in
einem tiefeingeschnittenen Thal durchzogen. Beim Austritt aus der Stufen-
landschaft geht der Mosel rechts die Saar zu. — Seiner s.-w. Lage und
mittleren Erhebung wegen zeigt das Stufenland ein mildes Klima. Es ist
fruchtbar und reich und wechselvoll angebaut. Im nördlich gelegenen Saar-
gebiet finden sich Steinkohlenlager von großer Ausdehnung. — Der Haupt-
fluß des Stuseulandes ist die Mosel.
Die Bewohner des lothringischen Stufenlandes (soweit dieses zu
deutschem Reichsgebiet gehört), siud zu 3/5 deutsch, zu 2/5 französisch (im
ganzen etwa x/3 Mill). Sie bekennen sich fast ausschließlich zur katho-
lischen Konfession. Die Hauptuahruugsquellen sind Ackerbau und in
der Nähe der Kohlenschätze des Saargebiets Industrie, und zwar vor-
wiegend Glas- und Porzellanindustrie. Auch Gewerbe und Kleinhandel
nähren viele Leute. — Die Reichsregierung ist unablässig bestrebt, unter der
Bevölkerung deutsche Art und Sitte immer mehr heimisch zu machen. — Als
Grenzmark des deutschen Reiches hat das Reichsland eine starke militärische
Besatzung.
Tromnau, Schulgeographie I. 5
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Kulmbach Main Bamberg Mainflusses Main Mainweinhandels Mains Main Baden Schwaben Württemberg Stuttgart Buchdruckerei_Süddeutschlands Ludwigsburg Heilbronn Lothringen Frankreich
66 Landeskunde.
Ortskunde, a) In Lothringen: Metz, in einer größeren Thalebene an der
Mosel gelegen. Hauptstadt von Deutsch-Lothringen; starke Reichsfestung; Knotenpunkt
der Eisenbahnen des Stufenlandes. Die Umgebung der Stadt war Schauplatz gewaltiger
Entscheidungsschlachten im Kriege 1870/71.
b) In der preußischen Rheinprovinz: Saarbrücken, im Mittelpunkte
des großen Kohlenbeckens an der Saar gelegen.
c. Rückblick auf die staaten süddeutschlands.
I. Königreich Bayern.
1. Das Land. Das Hauptland breitet sich um die obere Donau und den
oberen und mittleren Main aus. Es umfaßt die deutscheu Alpen, den größten Teil
der schwäbisch-bayrischen Hochfläche, die Hochebene der Oberpfalz, den Westabhang des
Böhmerwaldes, das Fichtelgebirge (S 71), den südlichen Teil des Frankenwaldes
(S. 72), den fränkischen und die nördlichen Teile des schwäbischen Jura, das fränkische
Stufenland, den Spessart, einen Teil des Odenwaldes und der hohen Rhön (S, 70).
Die Pfalz breitet sich im Haardtgebirge und der Rheinebene aus. — Das Klima
ist rauh in den Alpen, den Hochebenen und Mittelgebirgen, mild in der Rheinebene
und im Mainthal. — Die Fruch tbarkeit läßt im allgemeinen zu wünschen übrig.
Recht ergiebigen Boden weisen Niederbayeni, das Mainthal und die Rheinebene auf.
2. Die Bewohner (3/4 Katholiken) sind im 8. Bayern und Schwaben, im N.
Franken. Hauptuahmugsquelle ist die Landwirtschaft. Hervorzuheben sind: die
Viehzucht in den Alpen, der Weinbau in der Pfalz und in Unterfranken, der Hopfen-
bau in Mittelfranken und in Niederbayern, der Tabakbau in der Pfalz. Die
Industrie beschränkt sich auf die großen gewerbthätigen Städte, als Nürnberg,
Augsburg, München, und tritt als Gebirgsindustrie in den Alpenthälem und im
Böhmerwalde auf. Haudel und Verkehr ist besonders an die großen Knotenpunkte
des Bahnnetzes (München und Nürnberg) geknüpft.
3. Ortskunde. S. 59: München, Augsburg, Regensburg, Passau.
S. 62: Speyer.
S. 65: Nürnberg, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Würzburg, Kissingen.
Ii. Königreich Württemberg.
1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und den oberen
und mittleren Neckar aus. Es umfaßt deu kleinen westlichen Teil der schwäbisch-
bayrischen Hochebene, fast das ganze Gebiet der rauen Alp, die westlichen Gebiete des
Schwarzwaldes und das schwäbische Stuseulaud. — Der hochgelegene Süden hat
rauhes Klima; das nördliche Stuseulaud und die Gegend am Bodensee weisen
mildes Klima auf. — Die Fruchtbarkeit des Bodens ist im schwäbischen Stufen-
lande bedeutend, dagegen geringer in den südlichen Gegenden.
2. Die Bewohner (% Evangelische) gehören zum Volksstamme der Schwaben
(S. 65). Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau nebst Wem- und
Obstkultur. Die Industrie hält sich an die Linien des Bahnnetzes. Im Neckargebiet
Salzgewinnung. — Starke Auswanderuug.
3. O.rtskuude. S. 59: Ulm. — S. 65: Stuttgart, Ludwigsburg, Tübingen,
Eßlingen,' Heilbronn.
Iii. Großherzogtum Baden.
1. Das Land. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern Rhein
vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht mit den nordöstlichen Bezirken
bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des obern rechtsrheinischen Tieslcuides,
den Hauptteil des Schwarzwaldes und das Neckarbergland, die s. Höhen des Oden-
Waldes und einen Teil der fränkischen Platte. •— Das Klima ist, abgesehen von den
rauhen Bergeshöhen, milde und dem Landbau sehr zuträglich.
2. Die Bewohner (fast 2/3 Katholiken) sind im 8. Schwaben und Abkömmlinge
der Alamannen, im N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen sind Landwirtschaft,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Das Deutsche Reich.
gebung der Stadt war Schauplatz gewaltiger Entscheidungsschlachten im
Kriege 1870/71.
b) Sn der preußischen Rheinprovinz: Saarbrücken, im
Mittelpunkte des großen Kohlenbeckens an der Saar gelegen.
c. Kiidibltck auf die Staaten Smcutschlands.
I. Königreich Bayern.
1. Das Land. Das Hauptland breitet sich nm die obere Donau
und den oberen und mittleren Main aus. Es umfaßt die deutscheu Alpen,
den größten Theil der schwäbisch-bayrischen Hochfläche, die Hochebene der
Oberpfalz, den Westabhang des Böhmerwaldes, das Fichtelgebirge (S. 33),
den südlichen Teil des Frankenwaldes (S. 34), den fränkischen und die nörd-
lichen Teile des schwäbischen Jura, das fränkische Stufenland, den Spessart,
einen Teil des Odenwaldes und der hohen Rhön. (S. 32) Die Pfalz
breitet sich im Haardtgebirge und der Rheinebene aus. —- Das Klima ist
rauh in den Alpen, den Hochebenen und Mittelgebirgen, mild in der Rhein-
ebene und im Mainthal- — Die Fruchtbarkeit läßt im allgemeinen zu
wünschen übrig. Recht ergiebigen Boden weisen Niederbayern, das Main-
thal und die Rheinebene ans.
2. Die Bewohner (3/4 Katholiken) sind im 3. Bayern und
Schwaben, im N. Franken. Hauptuahruugsquelle ist die Landwirtschaft.
Hervorzuheben sind: die Viehzucht in den Alpen, der Weinbau iu der Pfalz
und in Unterfranken, der Hopfenbau in Mittelfranken und in Niederbayern,
der Tabakbau in der Pfalz. Die Industrie beschränkt sich aus die großen
gewerbthätigen Städte, als Nürnberg, Augsburg, München, und tritt als
Gebirgsindnstrie in den Alpenthälern und im Böhmerwalde auf. Handel
und Verkehr ist besonders an die großen Knotenpunkte des Bahnnetzes
(München und Nürnberg) geknüpft.
3. Ortskuude. S. 22: München, Augsburg, Regensburg, Passau.
S. 24: Speyer-
S. 26: Nürnberg, Bayreuth,Kulmbach,Bamberg, Würzburg, Kissingen.
Il Königreich Württemberg.
1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und
den oberen und mittleren Neckar ans. Es umfaßt den kleinen westlichen
Teil der schwäbisch-bayrischen Hochebene, sast das ganze Gebiet der rauhen Alb,
die westlichen Gebiete des Schwarzwaldes und das schwäbische Stufenland.
Ter Hochgelegeue Süden hat rauhes Klima, das nördliche Stufenland und
die Gegend am Bodensee weisen mildes Klima auf. — Tie Frucht-
barkeit des Bodens ist im schwäbischen Stufenlande bedeutend, dagegen
geringer in den südlichen Gegendeil.
2. D i e B e w o h n e r (2/3 Evangelische) gehören zum Volksstamme der
Schwaben (S- 27). Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau
nebst Wein- und Obstkultur. Die Industrie hält sich an die Linien
des Bahnnetzes. Im Neckargebiet Salzgewinnung. — Starke Aus-
wanderung.
3. Ortskunde. S. 27: Stuttgart, Ludwigsburg, Tübingen,
Eßlingen. Heilbronn.
Iii. G r 0 ß h e r z 0 g t u m B a d e u.
1. D a s L a n d. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am
obern Rhein vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht mit^deu
nordöstlichen Bezirken bis an den Main- Es umfaßt deu größten Teil
des obern rechtsrheinischen Tieflandes, den Hauptteil des Schwarzwaldes
und das Neckarbergland, die f. Höhen des Odenwaldes und einen Teil der
fränkischen Platte. — Das Klima ist, abgesehen von den rauhen Berges-
höhen, milde und dem Landbau sehr zuträglich.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]