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1. Geschichte des Altertums - S. 22

1879 - Mainz : Kunze
22 Erster Abschnitt. Könige und reiche Leute Purpurzeuge kaufen konnten. Mit der Er-oberung von Constantinopel (1453) ging diese Kunst der Purpur-frberei verloren; gegenwrtig gebraucht man gedrrte Cochenillen-wrmer zur Bereitung der Scharlachfarbe. Wie die Schrift entstanden ist, wird uns nicht genau erzhlt, es wird nur gesagt, da Kadmus d. i. der Mann aus Osten (. 9, 3) sie nach Griechenland mitgebracht habe. Als Schreibmaterial benutzte man anfangs Steine, Holz und Erz. Auf gyptisches Papier *), auf Baumbast, auf Kokos-und Palmenbltter, so wie auf wchserne Tafeln schrieb man mit einem spitzen Griffel. Spt erst richtete man in Pergamum in Klein-asien Thierhute zum Schreiben zu, woher sie auch den Namen Per-gament führen. Unser Lumpenpapier ist erst vor 500 Jahren erfunden worden **). Die Ph- Die Phnizier waren khne Seefahrer und kluge Handelsleute. ker alten Welt hat so weite und so entfernte Lndergebiete See colonisiert, als sie. Gold und Silber holten sie aus Spanien, Zinn aus England, Bernstein aus der Ostsee. Auf dem Landwege zogen ihre Karawanen nach Aegypten, Persien und Indien, und was sie von einem Volke erstanden, das verhandelten oder vertauschten sie bei dem andern. So holten sie Rucherwerk aus Arabien und brachten es den Griechen; aus Indien (Ophir?) holten sie Zimmt, Pfauen und Affen und verkauften sie in Aegypten, wo sie feine Baumwollenzeuge und Glas einhandelten. Auf ihren Handelsreisen grndeten sie neue Städte an Pltzen, welche fr ihre Geschfte vortheilhaft gelegen waren, und dies machte sie sehr bekannt. Der gyptische König Necho befahl ihnen, als er sie unterworfen hatte, ganz Afrika zu umschiffen, da man dessen Ausdehnung nicht kannte. Drei Jahre sollen sie zu dieser Entdeckungsreise gebraucht und dieselbe glcklich vollbracht haben. Die phni- Die wichtigsten Städte im Lande der Phnizier waren Tyrus, D?o g^wdet das aus der Jnselstadt und der gegenber auf dem Festlande ge-Carthago. legenen Altstadt bestand, und Sidon. Von Tyrus aus soll 888 *) Man nahm von der Papyrusstaude die innere feinere Bltterhaut, legte einige Lagen kreuzweise der einander, bego sie mit warmem Nil-wasser, prete und glttete sie dann. **) Die Erfindung des Glases, welche gewhnlich den Phniziern zuge-schrieben wird, kommt ihnen wohl nicht zu, denn sie bezogen selbst solches aus Aegypten. Im Bergbau, in der Verarbeitung der Metalle und in der Weberei, welche sie von den Babyloniern erlernt haben, waren die Phnizier Meister.

2. Geschichte des Altertums - S. 35

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 35 gezeichneten Wohlthters und ihres grten Helden; auf Befehl des Orakels holten sie seine Gebeine zurck und weihten ihm ein Grabmal, Opfer, Festspiele und einen prachtvollen Tempel, welcher noch heutigen Tages ziemlich gut erhalten ist. 3. Der thebanische Sagenkreis. Fern von Griechenland, in Phnizien, regierte einmal ein König Namens Agenor; der hatte zwei Kinder, die Europa und den Kad-mus, welche beide ein seltsames Schicksal erfuhren. Jupiter, ,der Herrscher der Götter, begab sich einst in Gestalt Europa. vn eines weien Stieres an das Meeresgestade, wo Europa mit ihren v raubt. Frauen spazieren ging. Das junge Mdchen sprang herzu, das Herr-liche Thier zu bewundern, und war so dreist, sich auf den Rcken desselben zu setzen. Dieses sprang aber auf, trug das Mdchen dem Meere zu und strzte sich mit solcher Geschwindigkeit hinein, da jeglicher Hlferuf vergeblich war. Der Stier trug seine Beute nach der Insel Creta und nahm hier seine gttliche Gestalt wieder an. Europas Vater Agenor war in Verzweiflung der den Verlust seines theuren Kindes und ertheilte seinem Sohne Kadmus den Auf-Kadmus sucht ~ . rm r v , . r ,die Schwester trag, Europa m der ganzen wetten Welt zu suchen und ja mcht und grndet heimzukehren, ehe er sie gefunden htte. Kadmus reiste ab, die Theben. Schwester aufzusuchen; aber alle seine Nachforschungen waren ver-geblich. Da er nun zu dem Vater nimmer zurckkehren durfte, so fragte er das Orakel um Rath, wo er sich niederlassen und eine neue Heimat grnden solle. Er erhielt den Befehl, an dem Orte eine Stadt zu erbauen, zu welchem ein Stier ihn leite. Kadmus gehorchte und baute Theben in Botien. Die Sage berichtet weiter, seine Gefhrten htten an einer Quelle Wasser schpfen wollen, feien aber von einem Drachen verschlungen worden. Kadmus habe hierauf ihren Tod gercht, das Ungeheuer erlegt und auf den Rath der Athene die Zhne desselben in ein naheliegendes Feld geset. Aus dieser seltsamen Saat seien bewaffnete Männer hervorgegangen, welche anfangs den Kadmus angegriffen, dann aber ihre Schwerter gegen sich selbst gewandt und sich bis auf 5 aufgerieben htten. Diese sollen ihm geholfen haben, die neue Stadt zu grnden. Kadmus fhrte in Griechenland auch phnizifchen Gottesdienst und den Gebrauch der Buchstaben ein. Da ihm aber das Orakel Buchstaben-mitgetheilt hatte, da seinen Nachkommen die grten Unglcksflle ^rift' bevorstnden, so verbannte er sich selbst aus Theben und zog nach 3*

3. Geschichte des Mittelalters - S. 83

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. 2c. 83 Sdurch ihn erreichte das deutsche Reich eine Ausdehnung von der Rhone erweitert bis zur Aluta und dem Bug, vom Mittelmeer bis zur Eider. Es umfaßte drei Königreiche, Italien, Burgund und Ungarn, sechs deutsche Herzogtümer, Schwaben, Baiern, Franken, Sachsen, Ober- und Niederlothringen, drei slavische Herzogtümer, Böhmen mit Mähren, Polen und Kärnthen. Eroberungen zu machen war Heinrichs Sache nicht; wo er sich aber im Kriege gegen widerspenstige Vasallen und feindliche Ruhestörer zeigen musste, trat er als Held und Krieger aus. Schon 1032 war Er führt 104> allgemeiner Friede unter den Menschen beschlossen, allein nicht allent- 5®^? halben treulich gehalten worden. 9 Jahre nachher ward derselbe genauer also bestimmt: „Von Mittwoch Abend an bis zum Sonnenaufgang des folgenden Montags soll Niemand dem Andern Etwas gewaltsam nehmen, noch einen Andern zur Rechenschaft wegen einer That ziehen, noch eine Bürgschaft einfordern. Wer diesem Beschlusse zuwider handelt, sott Buße zahlen oder aus der christlichen Gemeinschaft ausgestoßen werden." Dieser „Gottesfriede" drang in alle Lande, auch über das Meer nach England. 1043 berief Heinrich eine Reichsversammlung nach Gonstanz. Hier fanden sich insbesondere die Großen des Schwabenlandes ein, welches durch die Fehden der Herrn vom Adel arg zerrüttet war. Heinrich söhnte die Einzelnen mit einander aus und gebot, daß fortan Friede walten solle im Lande. Heinrich war ohne Heuchelei, demüthig und fromm; er ließ sich Heinrich setzt oft von seinem Beichtvater blutig geißeln und setzte die Krone nur dann 3 S^apste a6 aufs Haupt, wenn eine öffentliche Feier es erforderte, und auch in biefem Falle nur, wenn er zuvor gebeichtet und Buße gethan hatte. 1046 eilte Heinrich nach Rom, um dem in der römischen Kirche Damals herrschenden Unfug ein Ende zu machen. Seit 1033 schaltete selbst ein lasterhafter Papst, Benedikt Ix., welcher alle Stellen für ©elb verkaufte und wegen seines sittenlosen Lebens verjagt würde. Man wählte einen Nachfolger, allein Benebikt that benselben in den Bann und verkaufte die päpstliche Würbe an einen eblen Priester, Gregor Vi., legte aber selbst seine Würbe nicht nieber. So regierten gleichzeitig 3 Päpste. Alles gerieth in Aufruhr und Verwirrung; keine und ernennt Orbnung beftanb, kein Gesetz warb gehanbhabt. Die Lanbstraßen 3 ?äpfie-wimmelten von Räubern, und als Gregor Soldaten gegen sie ausschickte, schalten ihn ^ die Römer einen harten, grausamen Mann. Heinrich berief die Bischöfe nach Sutri, 10 Stunben nörblich von Rom, setzte die 3 Papste ab und ließ die alte Satzung Ottos I. erneuern, daß ohne Genehmigung des Kaisers eine Papstwahl nicht gültig sei. Darauf

4. Geschichte des Mittelalters - S. 182

1878 - Mainz : Kunze
182 Vierte Periode des Mittelalters. dem König und ihm zur Verachtung dem Hut keine Ehrfurcht erwiesen habe. Tell entgegnete: „Lieber Herr! Es ist von ungefähr und nicht aus Verachtung geschehen; verzeiht mir's; wäre ich witzig, so hieß ich nicht der Tell, ich bitte um Gnade, es soll nicht mehr geschehen!" Nun war Tell ein guter Armbrustschütze und hatte hübsche Kinder, mnbe eben1 Iie6 "^n. Darum gebot ihm der Landvogt, einen Apfel Apfel Dem Haupte seines Kindes zu schießen und wohl zu zielen; denn sonst Haupt, müsse er sein Leben lassen. Tell erschrack und bat den Vogt um Gotteswillen, daß er ihm den Schuß erlasse; es sei unnatürlich, auf das Haupt des lieben Kindes zu zielen, er wolle lieber sterben. Allein der Landvogt entgegnete: „Das mußt du thun, oder du und dein Kind müsset sterben!" In dieser Not flehte Tell zu Gott für sich und sein liebes Kind, nahm die Armbrust, spannte sie, legte einen Pfeil auf und steckte einen andern hinten in das Goller. Der Meisterschuß ward gethan, der Apfel getroffen, der Knabe nicht verletzt. Der Vogt lobte den Tell wegen seiner Sicherheit und fragte ihn, was das bedeute, daß er noch einen andern Pfeil aus dem Köcher genommen und hinten ins Goller gesteckt habe. Anfangs wollte Tell nicht antworten, als ihm aber Geßler das Leben sicherte, sprach er fröhlich die Wahrheit: „Hätte ich mein Kind getroffen, so hätte ich mit dem andern Pfeil Euch sicher nicht gefehlt." Darüber ward der Vogt zornig und entgegnete: „Nun wohlan Tell, deines Lebens hab' ich dich gesichert, das will ich halten; aber da ich deinen bösen Willen und soll nach gegen mich verstanden, so will ich dich an einen Ort führen lassen, wo Küßnacht ab-, . r r cm , ^ . , , „ , „ ' M geführt dich weder Sonne noch Mond bescheint, auf daß ich vor dir sicher sei." »erben. Unverzüglich ließ er den führten Schützen greifen, binden und auf ein Schiff gen Küßnacht führen, wohin er selbst zu fahren gedachte. Es wehte aber heftiger Föhn, der See ging hoch, und die Wellen schlugen schäumend an den Felsen empor. Mitten auf dem See vermochten die Schiffer das zerbrechliche Fahrzeug nicht mehr zu steuern, und da Tell ein starker Mann und trefflicher Schiffer war, so befahl Geßler auf $unifeurm ^gehren seiner Leute, dem Tell die Fesseln abzunehmen. Sogleich kühner ergriff Tell das Steuer, und als er das Schiff dem Ufer genähert frekitisnt 100 der Axenberg erhebt, ergriff er fein Schießzeug, sprang auf die Felsplatte, stieß das Fahrzeug mit gewaltiger Wucht in den See zurück und eilte über Berg und Thal bis auf die Höhe an der Landstraße zwischen Arth und Küßnacht, wo eine hohle Gasse war und Gesträuch darüber. Darin lag er verborgen. Denn er wußte, daß der Landvogt da vorbei zu seiner Burg nach Küßnacht reiten werde. Geßler und seine Leute landeten nach unsäglicher Not und Mühe bei

5. Geschichte des Mittelalters - S. 226

1878 - Mainz : Kunze
226 Vierte Periode des Mittelalters. die Probe des Angeschuldigten unter den ärgsten Verwünschungen eine geweihte Hostie Essens" *n ^n Mund. Konnte er diese ohne Mühe verschlucken, und blieb er auch nachher ohne Krankheit und Schmerzen, so wurde er sür un-das Bahr- schuldig erklärt. Endlich wird noch das Bahrrecht erwähnt. Man re^t- legte die Leiche eines Ermordeten auf eine Bahre und ließ den des Mordes Verdächtigen die Wunde berühren. Sobald das Blut aus derselben oder Schaum aus dem Munde des Gemordeten trat, oder wenn der Todte sich bewegte und veränderte, so war der Angeklagte des Mordes schuldig. Manchmal nahm man statt der Leiche nur die Hand des Ermordeten; dies nannte man „das Scheingehen." Verschiedene Länger als die Ordalien, welche im 15. Jahrhundert abkamen, &muvv erhielt sich die Tortur. Unter Tortur oder Folter versteht man das Hülfsmittel, welches durch Erregung heftiger körperlicher Schmerzen dem Munde des Angeklagten ein Geständnis entlocken soll. Die Tortur hatte mehrere Grade. Der erste, die bambergische Tortur, bestand in Peitschenhieben bei ausgespanntem Körper und im Zusammenquetschen der Daumen in eingekerbten oder mit stumpfen Spitzen versehenen Schraubstöcken; der zweite in heftigem Zusammenschnüren der Arme mit härenen Schnüren, im Zusammenschrauben der Beine mit ähnlichen Werkzeugen, den spanischen Stiefeln. Ein kreuzweises Zusammenpressen der Daumen und großen Zehen geschah durch das sogenannte mecklenburgische Instrument. Der dritte Grad bestand im Ausrecken des Körpers mit rückwärts aufgehobenen Armen auf einer Bank oder Leiter oder durch die eigene Schwere des Körpers, wobei Gewichte an die Füße gehängt wurden. Diefe Marter wurde noch durch Brennen in der Seite, aus den Armen, an den Nägeln erhöht. Außerdem gab es noch eine Menge anderer Peinigungsmittel, z. B. die pommersche Mütze, welche den Kopf auf eine bedenkliche Weise zusammenpreßte; der gespickte Hase, eine Rolle mit stumpfen Spitzen, über welche bet auf der Leiter ausgespannte Körper aus- und abgezogen wurde. Gewöhnlich setzte man die Folter fort, bis ein Geständnis erfolgte. Leugnete der Jnquisit, so fuhr man fort, denselben zu martern und zu quälen. Ein abgelegtes Geständnis mußte am folgenden oder dritten Tage ungezwungen wiederholt werden. Friedrich der Große, König von Preußen, schaffte zuerst in Deutschland die Qualen der Tortur ab. Das Fem- Abgesehen von dem Jnquisitionsgericht war das furchtbarste aller gericht. Gerichte die heilige Feme oder das Femgericht, welches in Westfalen und später in ganz Deutschland im Gange war und so viel als Strafgericht bedeutet. Als die Gesetze im deutschen Reiche durch die Willkür der Herrn vom Adel in Abwesenheit des Kaisers immer mehr mis-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1878 - Mainz : Kunze
44 Erste Periode des Mittelalters. Die Nöthen Nach Belisars Abberufung hatte Narses die Führung des Krieges "sich^tapfer" übernommen. Unter ihren heldenmütigen Königen Totilas und Tejas gegen Narses, wehrten sich die Gothen noch sechs Jahre; als diese gefallen waren, schickten sie Gesandte an Narses und erklärten, sie sähen jetzt wohl ein, daß Gott ihnen das Land Italien nicht zum Eigentum bescheert habe; ziehe^ 553 ^arum T00^en nurt abziehen und freies Geleit erbitten. Narses gewährte ihnen dies, und so wurde nach 19jährigem Kriege dem Ostgothenreiche (553) ein Ende gemacht. Italien wurde eine Provinz des griechischen Reichs und Narses Statthalter; er hatte seinen Sitz in Ravenna. Auch Narses fiel, wie sein großer Vorgänger, in Constantinopel in Ungnade und wurde, als ihn die Römer verklagten, abberufen. Die ebenfalls^ Kaiserin Sophie, die zweite Gemahlin Justinians, schickte dem Besieger Ungnade und der Gothen Rocken und Spindel und lud in ein, er möge Nun heim Langobarden ^ommen und in den Stuben weibliche Arbeiten verrichten. „Ja," ließ 568. der gekränkte Exarch von Ravenna antworten, „ich will der Frau Kaiserin einen Faden spinnen, den sie, derweil sie lebt, nicht wird abwickeln können." Narses sandte sofort Boten mit allerlei schönen Früchten und Erzeugnissen des herrlichen Italiens an die Langobarden und ließ sie einladen, Besitz von Italien zu nehmen. Und diese erschienen rasch und freudig (568). §. 11. 2)ic £ango6actfen. üosamimtfe. ?rden"90' Langobarden wohnten ursprünglich an der langen Börde auf lassen ihre dem linken Elbufer zwischen Magdeburg und Lüneburg und waren ein ;peimat kriegerisches, raublustiges und kräftiges Volk. Aus unbekannten Ursachen verließen sie ihr Heimatland und nahmen ihren Wohnplatz in Ungarn, wo ihnen Kaiser Justinian (548) Land anweisen ließ. Hier führten sie unter ihrem König Alboin, einem kühnen, ritterlichen Herrn, mit den benachbarten Gepiden blutige Kriege, welche mit der Niederlage der letzteren endigten. Alboin erlegte ihren König und benutzte dessen Schädel fortan als Trinkschale; sein Name ward seitdem weit suboin hei utt‘) ^eit gefeiert und feine Tapferkeit in Liedern gepriesen. Die schöne ratet Rosa- Rosamunde, die Tochter des letzten Gepidenkönigs, ward Alboins Frau munde. und Königin der Langobarden. Als Narses die Oberleitung im Kriege mit den Ostgothen über-2>ie Laugo- nommen hatte, wandte sich derselbe an Alboin und bat um den Beistand Narses ge- der Langobarden. Mit großer Bereitwilligkeit schickte derselbe eine ausrufen, erlesene Schaar, welche nach dem Ende des Kriegs reichlich beschenkt zu Alboin zurückkehrte. Narses wandte sich, als er in Ungnade gefallen

7. Geschichte des Mittelalters - S. 207

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung k. 207 König ein zur Eröffnung der Ständeversammlung. Kaum angelangt, ward Maximilian von einer Schar Aufrührer, an deren Spitze der Schuhmacher Kopenoll stand, überfallen und 16 Wochen gefangen gehalten. Aus dieser Haft suchte den König sein treuer Hofnarr Kunz von der Rosen zu befreien; in einer Mönchskutte schlich er sich ins frfan9alf Und er6ot ^ 5u bleiben, wenn Maximilian entfliehe. Allem Maximilian nahm dies Anerbieten nicht an, sondern harrte aus, bis sein Vater mit den deutschen Fürsten erschien und die Freilassung stmes Sohnes erzwang (1492). Maximilian wurde jetzt als rechtmäßiger egent der Niederlande angesehen, und Brügge, Gent und Ypern mußten ihres Uebermuthes wegen öffentlich Abbitte thun. Maximilian hatte schon seit 1486 an den Regierungsgeschäften Die Ohn-heilgenommen. Als sein Vater gestorben war, begrüßte Jedermann nmd,t be§ dm Regierungsantritt des ritterlichen Herrschers mit großen Hoffnungen; Ss" aber von diesen ging wenig in Erfüllung. Maximilian war zu ungeduldig und unbeständig; kaum hatte er einen Plan gefaßt, so war er auch wieder aufgegeben. Drohungen pflegte er nie ins Werk zu setzen • feij konnte er nicht umgehen, oft fehlte es ihm ganz. Dabei war der deutsche Kaiser einer der machtlosesten Fürsten in ganz Europa, welchem Niemand gehorchen und Niemand steuern wollte. Maximilian sagte daher selbst einst mit vollem Recht: „Der König von Frankreich herrscht über Esel, welche da tragen, was ihnen aufgelegt wird; der König von England über Engel, die da tragen, was ihnen geboten wird • der König von Spanien über Menschen, die ihm in Allem was rech! rs , so gen nur ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, als ihnen beliebt." ajlmitia!!t^tt°fi9fcit 8ei8‘e l'ch namentlich in den Stiegen, „„b welche et $ut Sbteberoemmgung Mailands mit dem Reiche gegen Srnnfre.ch führte, in dem sogenannten Schmabenktiege gegen die Schweiz (1«9), weichet m,t der Lasreißnng bet 10 Orte*) °°m tömijchen »etche endete, und ,m Streite gegen die Türken Als er auf dem S rtf f Mc ®Üt,e bes R-ich-s gegen die Franzosen und Zutfen forderte »erlangte man zu°°t die Wiederherstellung eines ewigen “n Zt Jan^‘ten8 3cbe S°-bs.h°lf° ward bei Strafe f ... . atj Iot^en ®oibe§ »erboten, und alle Klagen mußten seitdem vor das Reichskammergericht gebracht werden, welches anfangs in Frankfurt und Speier, zuletztm Wetzlar seinen Sitz hatte (1693—1806). #) be“ ta0tten "0rc" ,Iod) und ©olochurn ,48, in den Bund getreten

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 36

1876 - Mainz : Kunze
36 Erste Periode der neueren Geschichte der Wall erstiegen werden konnte. 400 Mann drangen Nachts während eines Gewitters ein und öffneten nach hartem Straßenkampfe die Thore. Johann Bockelson, fein Scharfrichter Knipperdolling und fein Kanzler Krechting wurden gefangen, beschimpft und verhöhnt, in mehreren Städten zur Schau herumgeführt und izuletzt mit glühenden Zangen gezwickt. Ihre Leichname wurden zum warnenden Beispiel in eisernen Käfigen am Lambertusthurm aufgehängt. Wer am Leben blieb, erhielt Verzeihung. Die Stadt Münster verlor durch diese unglückliche Begebenheit ihren Wohlstand, und die evangelische Lehre kam daselbst nicht wieder auf. Entstehung des _ Jesuitenordens ^gnatms von Loyola, aus fpamfchem Landadel, um das Jahr 1491 geboren, zeichnete sich im Kriege gegen die empörten spanischen Städte aus. Bei der Vertheidigung von Pampelona (1521) gegen die Franzosen erhielt er so schwere Wunden, daß er zu fernerem Kriegsdienst untauglich wurde. Angeregt durch Heiligenlegenden, welche er auf dem Krankenlager mit großer Begeisterung gelesen hatte, beschloß er, sich der geistlichen Ritterschaft zu widmen. Er hing fein Schwert in einer Kirche auf, legte einen Sack - und Strick um und zog bettelnd von Dorf zu Dorf. Er glaubte die seltsamsten Erscheinungen zu sehen und rühmte sich ihrer als göttlicher Offenbarungen. Durch übertriebene Strenge gegen sich selbst steigerte er diese Schwärmerei; dreimal des Tages geißelte er sich, sieben Stunden brachte er im Gebet zu, feine Nahrung war Wasser und Brot, sein Lager die bloße Erde. Er pilgerte 1523 nach Italien und Jerusalem. Nach Barcelona zurückgekehrt, begann Ignatius 1524 die lateinische Sprache zu erlernen, besuchte sodann die Universitäten zu Salamanea und Paris und erlangte 1534 die philosophische Magisterwürde. In Paris verband er sich mit sechs Gesinnungsgenossen zu einem Orden, welcher gelobte, allen Gütern zu entsagen und sich der Bekehrung der Ungläubigen zu widmen. Den drei Mönchsgelübden der Armuth, der Keuschheit und des Gehorsams wurde noch ein viertes, das des unbedingten Gehorsams gegen den Papst, beigefügt. Da der Papst die Vortheile wohl erkannte, welche eine solche Brüderschaft dem römischen Stuhle bringen werde, so bestätigte er sie 1540 als Gesellschaft Jesu. Ihr erstes Haupt (Ordensgeneral) war Loyola (f 1556); Rom wurde Sitz des Ordensgenerals. Zweck und Seine innere Gliederung erhielt der Orden der Jesuiten durch des^ Jemen- zweiten General Lainez und den fünften, Aquaviva. Der höchste ordens. Zweck des Ordens war die Beherrschung der Kirche. Gut und recht sollte sein, was dem Orden nützte. Alles geschah zur größeren Ehre"

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 16

1876 - Mainz : Kunze
16 Srste Periode der neueren Geschichte. ®‘roa8 969cn b“S zu thun. Hi-r Kaiser Karl ^ 5 ^ ^"N Nicht Onbcti, ©Ott h-lf- mit! Amen." f‘ »'s , Freimüthigkeit und Entschlossenheit, womit Lnthet seine Lebre bm R°'ch-tag° vertheidig. hatt, gewannen ihm viele Henen und überzeugten d.e Anwesenden, daß dieser Streit nicht beizn " fri Sdutnm suchten guther. Gegner den Kaiser zu bewegen, das „ „ ne | ®e[eit demselben nicht zu halten, aber Karl wi S solches An- Lund al,Ct entwiebe4ei‘ a6; “ nicht etlte !■' alte fi»ts S“re ” fcin Du”tier zurückgekehrt war, schickte ihm der 8 er t fr f'-u T d"u"schw°ig eine silberne Kanne mit Eimbecker * 1 ticn’ Ct ™0e sich daran laben. Luther trank es s , C" m' " 6eutc H"zog Erich meiner gedacht hat, also ge- 91n f V r“eu ®Wuä seiner in feinem letzten Stündlein " hei! mit Lutb Eß°rt- Kurfürst Friedrich von Sachsen seine Zusrieden- Zz J T $C*tfcn °uf dem Reichstag: „D wie gut hat atua „v2 ””.Saifcc U"d Reich gesprochen; er war mut ig genug, vrercht zu muthrg." se?nevhre _ ^ drängen des päpstlichen Nuntius erhielt Luther die Weisung "’Z,“’ S°T -r“ D”taffen; f |a“e n°ch 21 Tage sicheres Geleit. Am t n ' Und ecft oier Wochen später, nachdem der über 9 1 l6 rauf9ci0st..mar' «"hängte der Kaiser die Reichsacht , 11 !eme -Inhanger; feine Bücher wurden verboten und 1 outen verbrannt werden. 5- Luther auf der Wartburg 1521 22. , Ä* ,, , .f“^“ 8“6 6eceit8 in Friedberg dem Reichsherolde den kaiserlichen 9h«m, Gctebnef zuruck und benutzte seine Rückreise nach Wittenberg dazu se Verwandten ,n Möhra zu besuchen. Als er Möhra verlassen und "® ™ch Wittenberg eingeschlagen hatte, ward er in der Rähe des chloffesi Altenftem, wo noch jetzt die Lutherbnche steht, von fünf »er- tappten Rtttern angehalten. Sie rissen Luther mit scheinbarer Gewalt au ein Wagen»), jagten mit ihm woldeinwarts und ließen die übrige Reisegesellschaft ziehen. Nachdem Luther eine Strecke weit neben ihren Werden hatte mitlaufen müssen, gaben sie ihm ein Roß und brachten <hn aur die Wartburg bei Eisenach. Dies Alles hotte Friedrich in der anacoi net, um Luthers Person in Sicherheit zu bringen und 1 ‘lf!t S“a,n 0ck Worms abreiste, erfuhr er aus dem Munde 1 mes Herrn diesen sehr besonnen angelegten Plan.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 101

1876 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 101 Prag eilten. Der Kaiser floh sogleich von Prag nach* Wien, und als schon acht Tage nachher der thätige, hin- und herfliegende Torstenson Wien bedrohte, ward die kaiserliche Familie nebst dem Archiv und der Schatzkammer nach Graz in Sicherheit gebracht; der Kaiser selbst wollte das Aeußerste in Wien erwarten. Der Eigensinn des Fürsten Racoczy von Siebenbürgen rettete ihn. Torstenson hatte gehofft sich mit demselben zu verbinden; allein jener verlangte, die Schweden sollten ihm vorher Ungarn erobern helfen. Unwillig darüber brach Torstenson von Wien auf, um zuvor das feste Brünn zu erobern, und da er es nicht nehmen konnte, so legte er mißmuthig darüber den Oberbefehl in die Hände des Generals Wrangel. Dieser unb2brnngel vereinigte sich mit dem französischen Marschall Türenne (1646) und macht die zwang den alten Kurfürsten von Baiern zur Neutralität. Die Lage des Kaisers wack immer mißlicher; er gebot nur noch über 12,000 bedenklicher. Mann, welche der Protestant Peter Holzappel (genannt Melander, aus Hessen) kommandirte. Die Eifersucht der Franzosen auf das Kriegsglück der Schweden rettete den Kaiser. Während Wrangel vor Eger stand, zogen sich die Franzosen an den Rhein zurück. Sofort verletzte Baiern die Neutralität, verband sich mit dem Kaiser und nöthigte die Schweden zum Rückzug an die Weser. Sobald aber die Franzosen ihren Fehler einsahen, erhielt der Marschall Türenne den Befehl, sich mit Wrangel zu vereinigen; dies geschah bei Gelnhausen. Baiern büßte schwer für seinen Neutralitätsbruch, der alte Kurfürst Maximilian mußte entfliehen. Wrangel, welcher sich in dem geplünderten Lande nicht zu halten vermochte, zog nach Böhmen, wo eben der schwedische General Königsmark vor Prag lag. Schon hatte man die Kleinseite Prags genommen, da brachten auf einmal Boten aus Westfalen der ul die lange ersehnte Kunde von dem erfolgten Friedensabschlusse. fieiiconeth-ieg. Prag hatte der unselige Krieg begonnen, in Prag auch fein Ende gefunden. 6. Der westfälische Friede. Die Folgen des Krieges. Schon lange hatten die kämpfenden Parteien Frieden gewünscht, Sne^e§bet’ allein Schweden und Frankreich, welche aus dem Religionskampfe einen politischen machen wollten, zogen den Streit in die Länge, da ihre Länder von den Gräueln des Krieges ganz verschont geblieben waren und die zunehmende Ohnmacht des Kaisers und der katholischen Partei ihren Interessen entsprach. Lange war man uneinig, wo und wie unterhandelt werden sollte, bis endlich festgesetzt wurde, daß zu Osnabrück mit den Schweden, zu Münster mit den Franzosen eine Ver-
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