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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 12

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 12 — § 12. Bewegung der Fixsterne. Die Fixsterne bewegen sich von Osten nach Westen. Im Meridian erreichen sie. ihren höchsten Punkt. Ihre Bahnen liegen zueinander und zum Äquator des Himmels parallel. Die Bogen, welche die Sterne, die im Äquator lausen, beschreiben, betragen 180°. Südlichere Sterne beschreiben Bogen von weniger, nördlichere Bogen von mehr Graden über dem Horizonte. Je näher ein Stern dem Polarstern steht, desto größer wird sein Bogen, so daß schließlich von Sternen, die um den Polarstern herumstehen, vollständige Kreise über dem Horizonte beschrieben werden. Dieselben gehen nie aus Sch. .Nord pol 21. März 23.Sept2 Siidpol F 7. und nie unter und durchschneiden den Meridian über dem Horizonte zweimal, erreichen also in demselben einen höchsten und einen tiefsten Punkt. Man nennt sie Zirkumpolarsterne^). Sie stehen bald höher, bald tiefer als der Polarstern. Dahin gehören z. B. sämtliche Sterne des großen und kleinen Bären und der Kassiopeia. Die Kreise, welche dieselben durchlaufen, werden nach einem ruhenden Punkte immer kleiner. Diesen ruhenden Punkt nennt man den Nordpol des Himmels. Er liegt nahe bei dem Polarsterne. Die Erhebung des Pols, vom Horizonte aus gemessen, heißt P o l h ö h e. Sie !) circum (lat.) — herum.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 18

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 18 — zuerst die Spitzen sichtbar; wäre die Erde eine Scheibe, so müßten wir diese Gegenstände, wenn sie uns überhaupt sichtbar würden, sofort ganz erblicken. c) Aus den Mondfinsternissen. Bei der Mondfinsternis fällt der Schatten der Erde auf den Mond, und dieser Schatten ist immer ein runder, die Lage der Erde sei, wie sie wolle. Einen beständig runden Schatten kann aber nur eine Kugel Wersen. Eine Scheibe gibt nur dann einen kreisförmigen Schatten, wenn ihre Deck- oder Grundfläche dem Lichte zugekehrt ist; ist aber die Seitenfläche dem Lichte zugewandt, so ist der Schatten nur ein Streifen. d) Aus den von Cook, Kotzebue und anderen Männern ausgeführten Reisen um die Erde.1) Aus diesen geht allerdings nur eine Krümmung der Erde von O. nach W. hervor, da diese Reisen — der Hauptrichtung nach — von O. nach W. ausgeführt sind, nie auch von N. nach S. Daß die Erde aber auch von N. nach S. gekrümmt ist, läßt sich daraus schließen, daß bei einer Reise von N. nach S. beständig neue Sternbilder auftauchen, andere dagegen verschwinden. An der Kugelgestalt der Erde braucht man sich nicht irre machen zu lassen durch den Gedanken an ein Oben und Unten, denn diese Begriffe können bei einem frei im Weltenraume schwebenden Körper gar nicht in Frage kommen; alles, was aus der Oberfläche ist, ist oben und wird hier durch die Anziehungskraft der Erde festgehalten. Ebenso verändern die hohen Berge nichts an der Kugelgestalt der Erde, da sie aus derselben nicht mehr ausmachen als Sandkörnchen auf einer Kegelkugel. Die Erde liegt so im Weltenraume, daß der eine Punkt derselben beständig nach dem Nordpole, ein anderer stets nach dem Südpole des Himmels gerichtet ist; jener heißt der Nordpol, dieser der Südpol der Erde. Der Kreis, der gleichweit entfernt von den beiden Polen um die Erde herumgelegt gedacht wird, heißt der Äquator (Gleicher) der Erde. (Figur 15). Derselbe zerlegt die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel oder Hemisphäre. Er durchschneidet Südamerika (Ekuador), den atlantischen Ozean, i) Jetzt sann man den Erdball in einigen Monaten auf dem Wege Bremen — Newyork — St. Franzisko — Indischer Ozean — Suez - Brindisi — St. Gotthardstnnnel umreisen, indem man Eisenbahn und Dampfschiff benutzt.

3. Schulj. 4 - S. 8

1912 - Braunschweig : Hafferburg
erinnert auf der Westseite der Burg der eherne Löwe. Vor dem hohen Chore im Mittelschiffe des Dornes befindet sich das Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde. V. Kaiser Iriedrich Wotbarts Kreuzzug 1190. 1. Der erste Kreuzzug. Da die zum Heiligen Grabe nach Jerusalem wallfahrenden Pilger von den wilden Türken gemißhandelt wurden, so wurden von den Christen in Europa Kriegszüge zur Befreiung des Heiligen Landes unternommen. Der tapfere Gottfried von Bouillon eroberte 1099 Jerusalem und nannte sich Beschützer des Heiligen Grabes. Aber die fortgesetzten Angriffe der Türken veranlaßten noch viele Kreuzzüge. 2. Friedrichs Kreuzzug, Im Jahre 1190 zog der 70 Jahre alte Kaiser Friedrich Rotbart mit einem stattlichen Heere durch Ungarn über Konstantinopel nach Asien. Unter fortwährenden Kämpfen bewegte sich der Zug langsam durch Kleinasien: „Viel Steine gab's und wenig Brot. und mancher deutsche Reitersmann hat dort den Trunk sich abgetan. Den Pferden war's so schwach im Magen, fast mußte der Reiter die Mähre tragen/' 3. Friedrichs Tod. Endlich erreichte man den Fluß «Sales. Über denselben war eine Brücke gebaut, über welche das Heer nur langsam marschieren konnte. Ungeduldig und voll heiligen Eifers spornte der greise Held trotz aller Warnungen der Seinen sein Roß in die Flut. Die starke Strömung riß ihn hinweg, und nur als Leiche zog ihn ein Reiter aus den Wellen. Die Krieger und später das deutsche Volk konnten es sich gar nicht denken, daß ein so ruhmvoller Held von ihnen genommen sei. Immerfort ging die Sage, er fei niemals gestorben, er schlafe im Kyffhäufer nur einen langen Schlaf und werde zu feiner Zeit wieder hervorgehen, um des Reiches und des deutschen Volkes Herrlichkeit zu erneuern. (D. I. 3, Friedrich Barbarossa.) Vi. Die Stadt Hraunschweig im Wittelatter. 1. Wachstum der Stadt Braunschweig. Da nach altem Rechte „die Luft der Stadt frei macht", so suchten viele Leibeigene in den Mauern der Stadt Schutz vor den Bedrückungen ihrer Herren. Wenn sie dann Jahr und Tag in der Stadt gelebt hatten, so durften sie nicht zurückgefordert werden. Wer innerhalb der Stadtmauern keinen Platz fand, siedelte sich vor denselben im Weichbilde an und schützte sich durch ein Pfahlwerk. Diese nicht als Vollbürger angesehenen Leute hießen Pfahlbürger. Als die Stadt Braunfchweig größer geworden war, wurden die um die Stadt herumliegenden Äcker durch eine Landwehr geschützt, welche bei den Durchgängen

4. Schulj. 4 - S. 20

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 20- sches Heer nach Frankreich, mußte aber zurückweichen. Die Festungswerke von Braunschweig und Wolfenbüttel ließ er abtragen. 3. Karl Wilhelm Ferdinands Tod. In dem unglücklichen Kriege des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm in. gegen die Franzosen führte der Herzog das preußische Heer an (Schlacht bei Jena und Auerstedt). Bei Auerstedt wurde er durch einen Schuß des Augenlichts beraubt. Als der schwerverwundete Herzog den Kaiser Napoleon bat, er möge ihm das Krankenlager im Braunschweiger Schlosse gestatten, ließ ihm der gefühllose Sieger sagen, er werde ihn als Räuber behandeln, wenn er ihn fange: „Das Haus Braunschweig hat aufgehört zu regieren". Nach flüchtigem Besuche im Schlosse seiner Väter mußte der Herzog weiterfliehen und starb bald an den Folgen der auf der Flucht verschlimmerten Wunde in Ottensen bei Hamburg. Später wurde die Leiche feierlich nach Braunschweig gebracht und in der Fürstengruft des Domes beigesetzt. Auf dem Schloßhofe errichtete das dankbare Volk ihm ein Reiterdenkmal. 4. Friedrich Wilhelm, der Schwarze Herzog. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt hatte Napoleon das Herzogtum Braunschweig dem Königreiche Westfalen zugeteilt, dessen Herrscher sein jüngster Bruder Hieronymus geworden war. (D. I. 3, Ein rechtes Wort.) Nun wurden französische Gesetze und Sitten eingeführt. Vergebens kämpfte der unglückliche Major von Schill gegen die Franzosen. (Schill-Denkmal.) Friedrich Wilhelm war nach der Thronentsagung seines älteren, erblindeten Bruders rechtmäßiger Herzog von Braunschweig und wollte sich sein Erbe nicht rauben lassen. Er beschloß deshalb im Jahre 1809, mit seiner schwarzen Schar den Österreichern zu Hilfe zu ziehen, hörte aber in Böhmen, daß der Kaiser Frieden geschlossen hatte. Nun bahnte er sich den Weg mitten durch die Feinde (Halberstadt, Ölper) bis zur Nordsee und gelangte glücklich nach England, von wo aus die Schwarzen nach Spanien gesendet wurden, um an dem Freiheitskampfe jenes Volkes gegen den Unterdrücker teilzunehmen. (D. I. 3, Friedrich Wilhelm, der Schwarze Herzog.) 5. Der Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm. Gegen Ende des Jahres 1813 kehrte der Herzog nach Braunschweig zurück (D. I. 2, Herzog Friedrich Wilhelm im Herzoglichen Waisenhause), zog 1815 mit gegen Napoleon und starb in der Schlacht bei Quatrebras (katterbra) den Heldentod. Die Leiche des Heldenherzogs Friedrich Wilhelm wurde alsbald nach Braunschwecg gebracht, um hier in dem Erbbegräbnisse bestattet zu werden. Um Mitternacht kam sie an. Hinter dem Trauerwagen gingen zunächst die jungen elternlosen Prinzen Karl und Wilhelm. Nach dem Trauergottesdienste im Dome erfolgte die Beisetzung in der Fürstengruft.

5. Schulj. 4 - S. 32

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 32 — Bei Bingen wendet sich der Rhein nach Nordwesten und durchfließt in einem tiefen, engen Tale das Schiefergebirge. Da, wo der Fluß die Biegung beginnt, liegt mitten im Rhein auf einem Felsen der Mäuseturm = Mautsturm (Maut — Zoll). Mit diesem Turme bringt die Sage zu Unrecht den Erzbischof Hatto von Mainz in Verbindung. Zwischen meist steilen und oft 300 m hohen Felswänden wälzt der Rhein seine Fluten dahin. Wein- und Obstgärten bedecken die Bergabhänge; altersgraue Ruinen, weinumrankte Schlösser und Landhäuser sind entweder gleich Schwalbennestern an die Felsen geklebt, oder sie schauen vom hohen Bergesrand ins tiefe Tal herab. Am Fuße der Bergwände bleibt mitunter kaum Platz für die Eisenbahnen, die sich an beiden Ufern entlang ziehen. Häufig müssen sie in langen Tunnels die Felsenvorsprünge durchbrechen. Der bekannteste ist der am rechten Ufer gelegene Loreleyfelsen. Der Sage nach erscheint auf ihm in mondhellen Nächten die schöne, aber den Schiffern so gefährliche Stromnixe Lore. Wo die Felswände ein wenig zurücktreten, füllen den Raum zwischen Fluß und Fels malerisch gelegene Städtchen aus. Unterhalb Bonns tritt der Rhein in die Norddeutsche Tiefebene ein. Er fließt an der größten und wichtigsten Handelsstadt des Rheintales, an Köln, vorbei, wendet sich nach Westen, betritt Holland und mündet in die Nordsee. Rückblick: Der Rhein und seine Nebenflüsse. Vii. Jas Kesfische und das Weserbergland. 1. Das Hessische Bergland erstreckt sich vom Rheinischen Schiefergebirge bis zur Werra. Seine höchsten Erhebungen, Vogelsgebirge und Rhön, liegen im Süden; beide werden durch das Fuldatal getrennt. Vogelsgebirge und Rhön sind kalte und unfruchtbare Gebiete. Die Abhänge sind mit Wald bedeckt, auf den Höhen dagegen wechseln kahle Felsen mit Sümpfen und sauren Wiesen. Mit Ausnahme der Täler ist das Bergland durchweg unfruchtbar; es ist daher dünn bevölkert, und seine Bewohner sind arm. Neben dem Ackerbau und der Viehzucht bildet die Leinenweberei eine Hauptbeschäftigung. 2. Das Weserbergland. Nördlich des Hessischen Berglandes verläuft auf beiden Seiten der Weser das Weserbergland. Zu den Weserbergen, welche den südwestlichen Teil Braunschweigs durchziehen, gehören der sandsteinreiche Solling (Sollinger Platten), der waldreiche Hils und der schmale Ith. In einiger Entfernung vom linken Weserufer zieht in nordwestlicher Richtung der Teutoburger Wald. Sein nordwestlicher Teil birgt im Innern Kohlen und Eisen. (Hermannsdenkmal bei Detmold.)

6. Schulj. 4 - S. 1

1912 - Braunschweig : Hafferburg
A. Bilder aus der vaterländischen Geschichte. I. heidnische Sagen aus der Keimat. 1. Hackelberg, der wilde Jäger. Der braunschweigische Oberforstmeister Hans von Hackelberg ging Tag und Nacht, Alltag und Sonntag, auf die Jagd. Im Solling bei Neuhaus verwundete er sich am Fangzahn eines erlegten riesigen Ebers und starb. Vor dem Tode wünschte er noch, bis zum Jüngsten Tage jagen zu dürfen, verfluchte sich auch und sagte: „Lieber will ich jagen bis zum Jüngsten Tage, als in den Himmel kommen". Zur Strafe jagt er nun zur Mitternachtszeit in den Lüften im Solling, im Harz, am Fallstein usw. In stürmischen Nächten hört man Pferdegetrappel, Peitschenknall, Hundegebell und wilde Rufe und sieht allerlei Spukgestalten. (D. I. 3, Hans von Hackelberg. De Wille Jagd.) 2. Hubertus. In den Hainbergen zwischen Lutter a. B. und Derneburg lebte einst ein wilder Jäger, der sogar am Stillen Freitag auf die Jagd ging. Als er einst einen Hirsch jagte, verwandelte sich der Speer in ein Kreuz, welches zwischen dem Geweih des Hirsches aufrecht stehen blieb. Da sank der Jäger zur Erde, wurde Christ und erhielt den Namen Hubertus. (D. I. 3, Von Braunschweig nach Holzminden.) 3. Die Teufelsmauer. Der Teufel wollte die Gegend zwischen Blankenburg und Thale mit dem lieben Gotte teilen. Er forderte für sich die fruchtbare Ebene, Gott sollte das Gebirge haben. Dieser Vertrag sollte gelten, wenn der Teufel in einer Nacht die Grenz-. mcmer bauen könne. Da der Teufel das Werk nicht fertig brachte, schleuderte er zornig die letzten Steine weit umher. Der höchste Punkt der Teufelsmauer heißt der Großvater, weil hier der altdeutsche Gott Donar, „der große Vater", verehrt wurde. 4. Riesen. Auf dem St. Annenberge bei Helmstedt liegen die Lübbensteine, ein Hünengrab. Der Sage nach sind die gewaltigen Steine von Riesen hierher geworfen. — Die vielen großen Steine bei dem Dorfe Groß Steinum haben sich der Sage nach die Riesen aus ihren Schuhen geschüttet. Der Wippstein soll von einem Riesen dorthin geschleppt sein. — Bei Ottenstein hatte ein Riese eine Mühle, Weltkunde I. i

7. Schulj. 4 - S. 16

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 16 — ! England, Hessen, Braunschweig und Gotha widerstand der große Kriegsheld trotz mancher Niederlage mit Hilfe seiner tüchtigen Feldherren (Schwerin, Seydlitz, Zieten, Herzog Ferdinand von Braun-schweig) siegreich dem halben Europa und Behielt Schlesien. Das Jahr 1 7 5 7. Früh brach Friedrich aus den Winterquartieren auf und drang in Böhmen bis Prag vor, wo sich die Österreicher auf den Höhen verschanzt hatten. „Frische Fische, gute Fische", sprach Friedrich und befahl den Angriff. Nach schwerem Ringen, bei welchem Tausende niedergeschmettert wurden, gelang es, die Österreicher in die Stadt zurückzutreiben. In dieser Schlacht starb der greise Feldmarschall Schwerin den Heldentod. Bei Kolin an der Elbe griff der König gegen den Rat seiner Generale den Feind an, obgleich dieser in der Überzahl war und eine sehr feste Stellung auf einer Anhöhe innehatte. Hier erlitt der bisher unbesiegte Feldherr seine erste Niederlage. Friedrich drang bis an die feindlichen Kanonen vor, ohne zu merken, daß er ohne Truppen war. „Wollen denn Ew. Majestät die Batterie allein erobern?" rief ihm ein Offizier zu. Da kehrte er um. Am Abend des Schlachttages saß er auf einer umgestürzten Brunnenröhre und zeichnete mit seinem Krückstöcke Figuren in den Sand. Zu dem vorüberziehenden Reste seines Heeres sagte er: „Kinder, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt, aber ich will alles wieder gut machen". Bei Roßbach in Thüringen besiegte der Heldenkönig die Franzosen und die Reichsarmee gänzlich. Friedrichs Reitergeneral v. Seydlitz, welcher schon vorher auf dem Schlosse zu Gotha die französischen Offiziere beim herrlichen Mahle überrascht hatte, fiel mit der ganzen Reiterei über die siegesgewissen, eiteln Franzosen her. Der König vollendete die Niederlage, indem er mit der „Berliner Wachtparade" einen Front-Angriff machte. Von jähem Schrecken ergriffen, floh die „Reißausarmee" bis an den Rhein. Die preußischen Soldaten sangen von der Zeit an: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur aus die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen". (Panduren hießen Fuß-soldaten aus Ungarn.) Friedrich marschierte sofort nach Schlesien, wo die Österreicher in der Nähe von Breslau, bei L e u t h e n , standen. Bevor er das fast dreifach überlegene Heer angriff, sangen die Soldaten das Lied: „Gib, daß ich tu' mit Recht und Fleiß, was mir zu tun gebühret". Der König fragte einen Offizier, was da gesungen würde, und als dieser dann fragte, ob er das Singen verbieten sollte, antwortete Friedrich: „Laß Er das!" und richtete an Zieten die Frage: „Meint Er nicht, daß ich mit solchen Truppen siegen werde?" Die Preußen kämpften tapfer und errangen den Sieg. Auf dem Schlachtfelde sangen die Krieger in der Nacht das Lied: „Nun danket alle Gott". Später stimmte man an: „Es lebe durch des Höchsten Gnade der

8. Schulj. 4 - S. 47

1912 - Braunschweig : Hafferburg
Bogen durch Süden nach Westen, wo sie untergeht.. Diese Bewegung der Sonne ist jedoch nur eine scheinbare. In Wirklichkeit steht die Sonne still. Durch die Drehung der Erde um sich selbst entsteht der Wechsel von Tag und Nacht. Die der Sonne zugekehrte Halste der Erde hat Tag, die ihr abgekehrte Hälfte Nacht. 4. Das Jahr und die Jahreszeiten. Die Sonne geht leben Tag an einem anderen Punkte unseres Gesichtskreise^ aus und unter und steht somit für uns bald höher, bald tiefer am Himmel. Daher muß sie uns auch bald längere, bald kürzere Zeit scheinen und bte Länge der Tage bald zu-, bald abnehmen. Am 21. Dezember steht die Sonne am tiefsten; dann ist bei uns der kürzeste Tag: bte Sonne geht erst gegen 8 Uhr morgens auf und schon vor 4 Uhr nachmittags unter. Von da ab geht die Sonne jeden Tag an einem mehr nördlichen Punkte des Gesichtskreises früher auf und später unter, also werben die Tage länger, bis sie am 21. März um 6 Uhr auf- und um 6 Uhr untergeht. Am 21. Juni hat die Sonne den nörblichsten Punkt erreicht; sie geht dann gegen ¥24 Uhr auf und V29 Uhr unter, das ist unser längster Tag. Vom 21. Juni ab tombet sich die Sonne toieber südwärts: am 23. September ist toieber Tag- und Nachtgleiche, und am 21. Dezember erreicht sie toieber ihren tiefsten Stanb. Die Zeit, welche die Sonne hierzu gebraucht, nennen wir ein Jahr. Ein Jahr hat etwa 365v4 Tage. Je höher die Sonne am Himmel steht, besto steiler fallen ihre Strahlen zur Erbe, und besto wärmer ist es hier. Warum ist es also mittags in der Regel am wärmsten? — Im Lause des Jahres erreicht die Sonne ihren höchsten Stanb am 21. Juni; daher sinb Juni, Juli und August die wärmsten Monate. Sie bilben den Sommer. Ihren tiefsten Staub erreicht die Sonne am 21. Dezember; beshalb sinb Dezember, Januar und Februar die kältesten Monate (Winter). Die mäßig warmen Jahreszeiten zwischen beiben nennen wir Frühling und Herbst. 5. Der Mond. Der Monb ist von allen Sternen unserer Erbe am nächsten, bar um erscheint er uns so groß. Er ist nicht zu allen Zeiten sichtbar und wechselt sortwährenb seine Gestalt. Sehen wir ihn gar nicht, so haben wir Neurnonb. Ist nur seine rechte Hälfte sichtbar, so haben wir das erste Viertel (zunehmenden Mond^); ist dagegen seine linke Hälfte sichtbar, so haben wir letztes Viertel (abnehmenden Mond(). Leuchtet die ganze Scheibe, dann ist's Vollmond. Die Zeit von einem Neumond bis zum anderen dauert etwa 29v2 Tage.

9. Schulj. 4 - S. 17

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 17 — König, der uns schützen kann, so schlägt er mit der Wachtparade noch einmal 80 000 Mann". Nun hatte sich mit einem Schlage die Lage Friedrichs geändert: Schlesien und Sachsen waren vom Feinde befreit. In den folgenden Kriegsjahren gab es noch manche Schlacht. Der tapfere Feldherr Ferdinand von Braunschweig besiegte nochmals die Franzosen. „Herzog Ferdinand, du teurer Held, schlägst die Franzosen alle aus dem Feld". Als dann Friedrichs Feinde sahen, daß sie nichts gegen ihn ausrichten konnten, schlossen sie Frieden. Friedrich behielt Schlesien. 6. Friedrichs Leutseligkeit und Einfachheit. Der gegen seine Beamten und Offiziere sehr strenge, aber gerechte König war gegen alle seine Untertanen ohne Unterschied des Standes gütig und freundlich. Der am Lagerfeuer eingeschlafene Zieten. Zieten an der königlichen Tafel (D. I. 3, Der alte Zieten). Der arme Page im Vorzimmer des Königs. Die alte Frau, welche sich einst an den Reisewagen des Königs gedrängt hat. Einen guten Scherz und ein freimütiges Wort nahm er nicht übel: Der Soldat von Kolm; Seyd-litz bei der Truppenschau. Seine Kleidung war meist sehr abgetragen; die Stiefel trug er so lange, wie sie irgend halten wollten. Sein Hofstaat durfte nicht zu viel kosten. Er sagte: „Da Preußen arm ist, so muß der Regent dieses Landes sparsam sein". 7. Der Alte Fritz. Das Leben des Königs wurde im Alter freudlos und einsam, auch stellten sich Krankheiten ein. Aber immerfort war er tätig für sein Volk (der Kammerdiener Heise). Sein Volk verehrte ihn und grüßte ihn stets ehrerbietig, wenn er sich sehen ließ; jeden Gruß erwiderte er. Er trug stets die blaue Uniform, den großen dreieckigen Hut und einen Krückstock. Auch die Jugend liebte ihn (D. I. 3, Am Mittwoch nachmittag). Am 17. August 1786 starb er an der Wassersucht auf feinem Schlöffe Sanssouci, 74 Jahre alt. Xi. Friedrich Wilhelm Iii. und die Königin Luise. 1. Friedrich Wilhelm in der Jugend. Friedrich Wilhelm Iii. war als junger Prinz der Liebling seines Großoheims, des Alten Fritz. (Der im Arbeitszimmer des großen Königs Ball spielende Knabe.) Dieser schätzte ihn seiner Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit wegen und sagte einst zu ihm: „Immer ehrlich und aufrichtig! Wolle nie mehr scheinen, als du bist; sei immer mehr, als du scheinst!" Bei einer anderen Gelegenheit ermahnte er ihn: „Nun, Fritz, werde was Tüchtiges. Großes erwartet dich. Ich fürchte, du wirst einmal einen schweren, bösen Stand haben. Begehe keine Ungerechtigkeit, dulde aber auch keine. Halte es stets mit dem Volke, daß Zbelttunbe I o

10. Schulj. 4 - S. 18

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 18 — es dich liebe und dir vertraue. Darin allein kannst du stark und glücklich sein." Der in seiner Lebensweise sehr einfache Prinz hatte schon früh seine Freude am Wohltun. (Der Gärtnerbursche mit den teuren Kirschen.) (D. I. 2, Der kleine Börsenhändler.) 2. Die Königin Luise. Dem bürgerlich schlichten, sittenreinen und ehrbaren Prinzen stand zur Seite seine junge, schöne, hochbegabte Gemahlin Luise, eine Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, „der gute Engel Preußens". Sie zeichnete sich aus durch tiefe Herzensfrömmigkeit, Freundlichkeit und Wohltätigkeit und gewann sich bald die Liebe des ganzen Volkes. Friedrich Wilhelm und Luise führten ein sehr glückliches Familienleben und wohnten am liebsten auf dem Lande. (D. I. 3, Die geraubte Blume. Die Königin als Wirtin.) Große Freude hatten die von allen ihren Untertanen hochgeliebten und verehrten Eltern an ihren Kindern, welche sie mit großer Liebe und Sorgfalt erzogen. 1797, in demselben Jahre, in welchem Friedrich Wilhelm König wurde, erhielten sie ihren zweiten Sohn, Wilhelm, den nachherigen ersten Deutschen Kaiser aus dem ruhmreichen Geschlechte der Hohenzollern. 3. Die königliche Familie auf der Flucht. Der friedliebende König mußte im Jahre 1806 gegen den Kaiser der Franzosen Napoleon I. in den Krieg ziehen, wurde aber völlig geschlagen und mußte fliehen. In Sturmesgraus und Wetterbraus mußte die Königin Luise an der Küste der Ostsee entlang fast bis nach der russischen Grenze fliehen. Hier sprach sie die ihr aus dem Herzen kommenden Worte: „Wer nie sein Brot mit Tränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte". Zum Kronprinzen, dem späteren König Friedrich Wilhelm Iv., sagte sie: „Es ist gut, daß du das Unglück des Lebens schon in früher Jugend kennen gelernt haft; du wirst, wenn später besiere Zeiten kommen, das Glück besser zu schätzen wissen. Da du die Armut kennen gelernt hast, wirst du später als König die Leiden der Armen lindern können." Die Söhne mahnte sie, entweder den Ruhm ihrer Ahnen von den Franzosen zurückzuerobern oder ruhmvoll zu sterben. Wirkliche Not lernte die königliche Familie in Memel und Königsberg kennen. Oft gab es zu Mittag nichts weiter als Mehlbrei. Die Königsberger Kaufmannschaft schenkte der kranken Königin ein Sofa, der englische Gesandte dem Könige ein Dutzend Käse, welchen dieser sehr gern aß. Auch Strümpfe wurden der Königin, die am Notwendigsten Mangel litt, geschenkt. Durch das Unglück wurden König und Königin immer noch enger in Liebe verbunden. Der König sagte oft: „Du, liebe Luise, bist mir im Unglück noch
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