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1. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 18

1852 - Osnabrück : Rackhorst
18 die Sonne. — Die senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen er- wärmen am stärksten (am Aeq., zwischen den Wendekr.) ; je schräger die Strahlen auffallen, um so geringer ihre Wirkung. — Thermometer. d. Die Wärme bewirkt die Verdampfung des Wassers; die Wasserdämpfe verbreiten sich in der Atmosphäre, werden, durch kältere Luftschichten wieder zusammengezogen, zu Nebel, Wolken, Regen, Schnee, Than. — Atmosphärischer Niederschlag. — Die Verdunstung, am größten unter dem Aeq., nimt nach den Polen hin allmälig ab. — Jährl. Regenmenge: unter dem Aeq. 90 — 100", Hinterindien 116", Hayti 120", Malabar 123", brit. Guyana 157", Westghats 283v2" (größte); Italien 40 — 50", Ndeutschland 23", Schweden 18". c. Das Land erwärmt und erkaltet schneller als das Wasser. Beide theilen ihre höhere Temperatur (Wärme) der Atm. mit. — Auf dem Meere Nachts u. Winters eine höhere Temperatur, als auf dem Lande. — Niedrigste Temp. kurz vor Sonnenaufgang. 6. Die warme Luft dehnt sich aus; dadurch wird sie dünner, also auch leichter, als die kalte; sie steigt deshalb auf, und an ihren Platz strömt, um das Gleichgewicht zu erhalten, die käl- tere Luft. Daher Bewegung der Luft, Wind. Fortwährendes Strömen der kälteren Luft (polarer Luftstrom, unterer Passatwind) gegen den Aeq.; die erwärmte Luft steigt erst auf (äquatorialer od. senkrechter Luftstrom, oberer Passatw.), senkt sich dann allmälig nach den Polen zu und wird, der Erd- rotation vorauseilend, für Europa zu Sw. und Wwind. — Der untere Passat bleibt hinter der Rotation zurück u. wird in den Aeq.-Gegenden Owind. — Beständige u. verändert. Winde. — Land- und Seewind. — Windstille am Aeq. 8. 66. Bestände die Erdkugel aus einem einzigen, durchweg gleichartigen Stoffe, u. hätte sie eine vollkommen ebene Oberfläche: so würden die Isothermen (Jsotheren, Jsochimenen) ohne alle Störung dem Aeq. parallel laufen, ferner der Aeq. die größte Wärme, die Pole die größte Kälte besitzen (mathematisches Klima). Zwar hangt das Klima wesentlich v. dem geograph. Breiten- grade ab (d.h.je weiter ein Ort vom Aeq. entfernt, desto kälter); indeß die Verschiedenheit des Absorptions- u. des Ausstrahlungs- vermögens der Körper u. A. veranlaßt viele Störungen. Durch das Zusammenwirken mehrer die Temperatur entweder erhöhen- den od. vermindernden Ursachen entsteht das physische od. wahre Klima. — Solche Ursachen sind: 1. Die Seehöhe eines Ortes. Die Temperatur vermindert sich auch nach oben zu. — Schneeregion, Schneelinie

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 21

1852 - Osnabrück : Rackhorst
21 Die Wirkungen des Klimas. §. 68. Vom Klima hangt das Vorkommen und Gedeihen der Pflanzen u. Thiere, ferner die Lebensweise u. der Bildungsgrad des Menschen ab. Jede Zone hat ihre ausgeprägten Eigenthüm- lichkeiten, ihren besonderen Charakter. — Mit der abnehmenden Wärme nimt auch die Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit der Pflanzen u. Landthiere ab, während die Seethiere vollkommener werden. Ebenso nehmen auch die Farben des Thierreichs an Stärke u. Zahl allmälig ab, bis nur Weiß, Grau, Schwarz übrig bleiben. Unabhängig vom Klima ist das Mineralreich; es ist in allen Zonen dasselbe. Doch scheinen die wärmeren Gegenden vorzugs- weise reich zu sein an edlen Metallen, Edelsteinen, dagegen die kühleren an Eisen und Steinkohlen. §. 69. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, daher in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Cha- rakteristische Pflanzen. Die Pflanzengeographie gibt die Ver- breitungsbezirke an (Zonen, Regionen; — die Flora der einzelnen Gegend). 1. Die heiße Zone besitzt die größten, schönsten, säst- und gewürzreichsten, geringer Feuchtigkeit bedürftigen Pflanzen; sie ist sehr reich an Gattungen und einzelnen Pflanzen. — Ungemeine Üppigkeit und Streben aller Gewächse, z. B. der Farrenkräuter u. Gräser, baumartig zu werden. Immergrüne Pflanzen. — Charak- teristisch : die Palme, ferner Banane, Vanille, Cacao, Kaffee, Zucker, Gewürze, Cactus, feine Hölzer, Schlinggewächse. — Man- gel an saftigem, dichtem Rasen, außer der Regenzeit. 2. Die gemäßigte Zone. — Gräser (Cerealien) sind hier die wichtigsten Pflanzen. *) u. Die subtrop. Zone, mit immergrünen Laubhölzcrn, pracht- vollen Blüten, aromatischen Gewächsen. Charakteristisch: Oel- baum, Pomeranze, Ci tro ne, Kastanie, Feige, Mandel, Lorbeer, Myrte; — Nahrungspflanzen: Waizen, Mais, Hirse, Reis; — Mangel an Wiesen und dichten Wäldern. 6. Der kältere Theil der gemäßigten Zone. — Er hat vor- zugsweise Sommerregen. — Die eigentliche Region der europ. Getreide, großer dichter Wälder, des europ. Ob- stes, trefflicher Wiesen. — Getreide: im S. vorherrschend Waizen, im R. Roggen; außerdem überall Hafer u. Gerste (diese letztere bis Nordcap). — Kartoffel. — Die Buchen- *) Sn der nachfolgenden Darstellung wird vorzugsweise auf solche europäische Producte des Pflanzen- und Thierreichs Bezug genommen, welche für die menschliche Thätigleit von Belang sind.

3. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 23

1852 - Osnabrück : Rackhorst
23 und Hund. — Zahlreiche dichtbesiedelte Seevögel. — Keine In- letten und Reptilien. Im Gebirgslande finden sich vorzugsweise kräftig entwickelte, schlanke, muntere Thiere (Gemse, Steinbock, Lama, Adler, Kon- dor); — im Sumpflande massenhafte, plumpe, schwerfällige (Crocodill, Nilpferd, Rhinoceros, Elephant, Kröten), auch viele Insetten und Amphibien. Der Mensch. 8. 71. Nur eine Menschenart bewohnt die Erde. Verschieden- heit des Klimas, der Beschäftigung und der Nahrung und andere locale Verhältnisse haben auffallende Unterschiede hervorgebracht. — Eintheilung nach geistigen u. noch mehr nach körperlichen Abwei- chungen (Hautfarbe, Schädel- und Gesichtsbildung, Haar) in 5 Menschenracen: Kaukasier, Mongolen, Äthiopen, Amerikaner, Malayen; — sie reicht aber nicht aus. — Unterabtheilungen: Volksstamm oder Völkerfamilie, Völker, Geschlechter, Familien, Individuum. — Das sicherste Merkmal der Stammverwandtschaft ist die Sprache (indogermanische und semitische Völker). Klimatische Einflüsse. — Die Bewohner der heißen Z. in Folge der Hitze u. des natürl. Überflusses schlaff; ferner reiz- bar, leidenschaftlich, tyrannisch. Dunklere Hautfarbe.—Die kalte Z. hemmt den Menschen durch Kälte u. Mangel. — Der Bewoh- ner der gemäßigten Z. an Leib und Seele der gesundeste und tüchtigste. Er leidet nicht Mangel, kann aber ohne Arbeit nicht bestehen. Im steten Ringen mit der Natur hat er sich geistig am höchsten entwickelt u. ist zum Herrn der Erde geworden.— Wohlthäter des Menschengeschlechts nur aus dieser Zone. — In der heißen Z. nährt sich der Mensch fast ausschließlich mit vegeta- bilischen, in der kalten mit animalischen Stoffen, in der gemäßig- ten mit beiden. — Die Gebirgsvölker körperlich kräftiger, schlan- ker, lebensfroher. 8. 72. Geistige Entwickelung des Menschen. Bildung, Cnltur. — Natur- od. Urzustand der pseudo-paradiesischen Völker in der heißen Zone, wo die Natur keine Arbeit fordert. — Kulturstufen. Unterste: Jagd- u. Fischvölker; — zweite: No- maden (patriarchalische Verfassung); — dritte: Ackerbau, als nothwendige Grundlage aller ferneren Bildung. — Staatenbildung. Handel, Gewerbe. — Kulturvölker. Die Lebensweise, Beschäftigung und Entwickelung eines Volkes ist abhängig von der gesammten Beschaffenheit seines Wohlstandes hinsichtlich des Bodens, der Witterung u. s. w. — Ein Volk

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 101

1852 - Osnabrück : Rackhorst
101 Ein fortlaufendes Gebirge an der O. u. Soküste (bis 155 0 Öl.) bald unmittelbar am Meere, bald fruchtb. Küftenflächen Raum lassend; — im S. 50, im R. etwa 25 M. br.; — v. höchst einfachem Bau, mit wenigen hervorragenden Gipfeln;—Pässe sehr selten, dagegen viele gefährl. Stromschluchten mit plötzlichen Überschwemmungen; — sehr gut bewaldet u. mit vielen grasreichen kleinen He. versehen. — Im südlichsten Theil, den austr. Alpen, der höchste Punkt, Kosciusko B., 640g.— Auch an den übrigen Küsten sind hin u. wieder Geb. bemerkt worden. 8. 173. Gewässer. — Im Innern des Contin. die Rinnsaale noch sehr unbestimmt; sie scheinen noch in der Bildung begriffen zu sein. (Muthmaßlich dauerndes Emporsteigen des Cont., jährlich um c. 4"). Kein Strom fortwährend schiffbar. — Den Flußlauf bezeichnet im Sommer eine Reihe von Sümpfen u. Teichen, die manchmal durch schmale, seichte Canäle verbunden sind. — Plötz- liche Anschwellungen u. Überschwemmungen zu ganz unbestimmten Zeiten. — Im Gebirge Durchbruchstäler mit Katarakten. — Die Mündungen verschlammt, daher v. Meere aus schwer zugänglich. — So sind die Flüsse Australiens vielmehr ein Hinderniß des Anbaues u. Berkehrs; die Wege müssen auf Höhen angelegt werden. Au der Ostküste, im S. des 25 0 B., zahlreiche u. im Unterlaufe stets fahrbare Küstenfl. — An der Sküste: I.der Darling, welcher sich mit Murray verbindet; beide sammeln die Gewässer des Sojnueren u. münden in den Alerandrina See, der von S. kaum zugänglich; — 2. der Torrens, b. Adelaide.—- An der Wküste: der Sck w anen fl., b. Perth. — In die Sspitze des Carp. G. der Albertsfl. — Land- seen scheinen zu fehlen. 8. 174. Klima. Im Allgem. oceanisches, mit mäßigen Gegen- sätzen unter den einzelnen Jahreszeiten. — a. Der nördl. Theil hat ein gemäßigtes Tropenklima, mit ungesunder Regenzeit u. meist sehr trockenem Sommer; oft Dürre, da der Thau nicht ge- nügt. Der kühlste Monat noch -ss 23 0 C. — b. Der südl. Theil liegt in der subtrop. Z. — In Oaustr.: im Winter, der an- genehmsten Jahreszeit, an den Küsten nie Schnee, selten Eis, der kühlste Monat, Juli, im Mittel-j- 11 °C.; — im Sommer meist drückende Hitze, oft anhaltende Dürre; heiße Landwinde (bis 50 " C.), jährlich höchstens 2—3 Mal, nicht über 10 Stunden, verhindern die Wolkenbildung. — Milder u. als sehr lieblich wird das Klima v. S. u. Wauftralien geschildert. — Im Allgem. ist das austr. Klima sehr gesund und ausländ. Pflanzen u. Thieren, sowie den Ansiedlern sehr günstig. Endemische und epidemische Krankheiten unbekannt. §. 175. Pflanzenwelt. — Einheimische: große Einförmigkeit, da einige wenige Geschlechter vorherrschen; — honigreiche Blüten, aber

5. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 19

1852 - Osnabrück : Rackhorst
19 in verschiedener Höhe; unter dem Aeq. c. 15,000' h., in den Alpen 8—9000'. — Gebirgsländer kälter als Tiefländer. 2. Die Beschaffenheit des Bodens. — Mit Pflanzen dicht bedeckte Gegenden (Wiesen, Wälder) mindern die Wirkung der Sonnenstrahlen, halten die Feuchtigkeit länger an, ver- breiten Kühle (Aequatorial - Amerika). — Kahle Flachen erhitzen sich stark, lassen die Wärme aussteigen, verhindern die Wolkenbildung und dadurch den atmosph. Niederschlag. (Sahara, Aegypten.) 3. Die Beschaffenheit der Tropenzone. — Letztere ist entweder a. eine kahle, dürre, breite, terrestre (Afrika), od. — b. eine zwar auch terrestre, aber doch mit Vegetation dicht bedeckte, feuchte, vom Ocean vielfach verengte (Amerika), oder aber — c. eine vorherrschend oceanische (Asien).— Einwirkung des senkr. Luftstromes auf die unter entsprechen- der Länge gelegenen außertropischen Landschaften. 4. Die vorherrschenden Winde. 5. Die Richtung u.höhe der Gebirgszüge. — Schutz gegen Winde. — Einwirkung auf Regenwolken (Norwegen). — Von den Schneelagern der Hochgeb. senkt sich kalte Luft herab. 6. Die größere od. geringere Klarheit des Himmels. — Bedeckter Himmel mindert im Sommer die Wirkung der Sonnenstrahlen, verhindert im Winter die Wärmestrahlung des Bodens u. hält dadurch eine starke Erkaltung desselben ab. — Die Klarheit des Himmels wird bedingt durch 7. Die Nähe großer Wasserflächen. — Sumpfstrecken, große Flüsse verbreiten Feuchtigkeit und, sind sie lange beeiset, bedeutende Kälte (Tundra). — Am bedeutendsten ist der Einfluß des Meeres, und zwar am ausgedehntesten da, wo stark entwickelte Küsten und Binnenmeere sich finden. Nämlich das Meer wirkt a. in der gemäßigten Zone erhöhend an den Westküsten der Continente (warme äquatoriale Meeresströme, Golf- strom; — mildes Westküstenklima); — erniedrigend an den Ostküsten (kalte polare Meeresströme); b. in der Eiszone erniedrigend, wenn ein Erdtheil sich mit einer breiten Landmasse in dieselbe hinein ausdehnt. So Amerika und noch mehr Asien, während Europa sich in der Polargegend verengt und der Golfstrom seine Küsten eisfrei erhält. Man unterscheidet daher 2 Hauptarten des physischen Kli- mas, nämlich: 2 *

6. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 20

1852 - Osnabrück : Rackhorst
20 a. das Kontinentalklima mit trocknerer Atmosph., heiterem Himmel, heißen Sommern, sehr kalten Wintern (und Sommer- nächten), großen Temperatur-Unterschieden (Rußland, Sibirien; innerasiatische Hochebenen; Sahara). b. das oceanische oder Seeklima mit bedecktem Himmel, reichlichem Niederschlag, kühlen Sommern, milden Wintern, gerin- gen Temperatur-Unterschieden (Westeuropa). — Die südl. oder oceanische Erdhälfte kühler, als die nördliche; sie umfaßt nur V3 des gestimmten Landes u. hat außerdem Frühling u. Sommer zusammen um 8 Tage kürzer. §. 67. Die 5 wahren Hauptklimagürtel der Erde. 1. Die Zone des Regens oder des unveränderlichen Niederschlags, wo es im Niveau des Meeres nie schneit. a. Die heiße oder Tropenzone, zw. 23% 0 Sb. u. c. 300 Nb. — Nur 2 Jahreszeiten: eine Regenzeit v. 2—3 Monaten, die mit dem höchsten Stande der Sonne beginnt, — und eine heiße, trockene, mit ganz wolkenlosem, tief- blauem Himmel und reichlichem Thau. Bekannte höchste Temperatur, in Fezzan, 56 0 C. b. Die 2 Zonen mit subtropischem Klima; sie umfassen den wärmeren Theil der gemäßigten Zonen u. vermitteln zu diesen den Übergang. — Die 2 Übergangsjahreszeiten treten mit wachsender geogr. Breite allmälig deutlicher auf; doch fehlt der Reiz des Frühlings. Trockener Sommer, tiefblauer Himmel. (Südeuropa bis 45 0 Nb.) 2. Die 2 Zonen des veränderlichen Niederschlags oder die gemäßigten. — Die Polargrenze der nördl. Zone jenseits des Polarkr., die der südl. zw. 53 — 66 0 Sb. — Vier vollständige Jahreszeiten mit zunehmend schrofferen Über- gängen. — Unregelmäßige Winde; häufiger Wechsel der Witterung (Aprilwetter von Europa). 3. Die 2 Zonen des ewigen Schnees, die kalten oder Eiszonen. — Fast immer bedeckter Himmel, Nebel, langsamer, ruhiger Schneefall, große Ruhe der Atmosph. — Nur 2 Jahres- zeiten mit ganz plötzlichem Wechsel; heißer, die Vegetation schnell fördernder Polarsommer von c. 2 Monaten. — Bekannte nie- drigste Temperatur, in Sibirien, — 50 0 C. — Auf der südl. Halbkugel erstreckt sich das Meereis weiter gegen den Aeq. Auch in senkrechter Richtung finden sich dieselben Veränderun- gen des Niederschlages, doch werden die Gebiete hier Regionen benannt.

7. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 22

1852 - Osnabrück : Rackhorst
22 (bis 56 0 Nb.) u. Eichenwälder (bis 60 0 Nb.) gehen nach N. allmälig in mächtige Nadelwaldungen über. — Von Obst reichen am weitesten nördl. Äpfel u. Kirschen (60 o Nb.). — Die angegebenen Polargrenzen werden an der Wküste v. Norwegen überschritten. — Zuletzt noch vorherrschend Kiefer und Birke. Der Wein stock gehört dem ganzen wärmeren Theile der ge- mäß. Z. an. Seine Polargrenze läuft v. Bannes auf Paris, Me- zwres, durch das Moselthal u. das Rheinthal bis Bonn, zieht sich dann bis zum Mainthal zurück, geht No. über Naumburg nach ihrem nördlichsten Punkte, Berlin, zieht sich in So. Richtung durch Schlesien zum Sfuße der Karpathen zurück, hält sich in Rußland auf 49 0 Nb., trifft den casp. See unter 44 °. 3. Die kalte Zone hat kleine, unansehnliche, durstige Pflan- zen, namentlich Moosarten. Keine Cultur. Die Vegetationsgürtel der Gebirge s. bei den Alpen. (§.88.) Sonstige Cultur pflanzen: die Baumwollenstaude, in der heißen Z. heimisch, bis 40 0 Nb., 30 0 Sb.; — Taback, aus dem trop. Amerika, überall bis 55 0 N. u. 40 o Sb.; — Lein u. Hanf, auf der ganzen nördl. Halbkugel, bis 64 0 Nb.; — Safran in Spanien n. Sicilien. — Küchenpflanzen. — Officinelle Pflanzen. §. 70. Das Thierreich ist abhängig von Boden, Klima, Pflanzenwelt. — Die Fauna vd. Thierwelt der einzelnen Gegend, Erdtheile. 1. In der heißen Zone findet sich die größte Mannigfaltigkeit u. Menge von Thieren; der prächtigste Farbenschmuck, aber un- angenehme Stimmen (Vögel); die größten u. vollkommensten Land- thiere; die meisten, stärksten u. gefährlichsten Raubthiere; die gif- tigsten Schlangen. 2. Die gemäßigte Zone hat wenigere u. minder wilde Raub- thiere, wenige Schlangen; viele, oft unansehnliche Singvögel. — Jährlicher Wechsel des Kleides. — Die wildlebenden europ. Thiere schwinden vor der Cultur; Elenn u. Auervchs nur noch in Wruß- land; Jagdthiere; Raubthiere: Bär, Wolf, Fuchs, Luchs, Marder u. a. — Dagegen reich an nützlichen Thieren, Ha ns thieren. Diese sind am vollkommensten n. zahlreichsten im S. (Esel, Maul- esel, Büffel, Kameel, das spanische Schaf.). — Seethiere: Rob- den, Walen, Stör, Hering, Kabliau, Sardelle. — Biene, Seidenraupe. 3. Die kalte Z. besitzt vorzugsweise Wasserthiere, wenige Arten von Landthieren, meistens Pelzthiere; keine giftige (ausgenom- men die Leber des Eisbären). — Als Hausthiere nur Rennthier

8. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 80

1852 - Osnabrück : Rackhorst
80 aus gehe ein auffallend kalter Fluß, Pangani, der in Zanguebar u. 5° 3"Sb. ins Meer falle. So. v. Dschagga sollte der große inselrciche See Asiako liegen. 3. Der Südrand ov. das Capland, hat folgende Abstufung: з. die dürre Scheitclfläche desoranjeriver, 6000' h.; — sie hat als Rand b. das Roggcveld, Nieuveveld u. a. Geb., 10,000'; — aus steilen Kegel-, Pyramiden- u. Tafelbergen bestehend. c. Die 1000 >Hm. gr., 15—20 M. br. Karroo Ebene, 3000' h.; im Som- mer dürr u. öde, in der Regenzeit eine üppige, belebte Grasstur. — Thal- cinfchnitt des Elephantenst. 2000'. — Als Rand 6. Zwarte Berge, 5000'; mit wenigen u. gefährlichen Pässen. e. Die Küstenebene, von der Oranje Mdg. bis zum großen Fischst., 5—7m. br. — Im W. sandig u. wasscrlos, im S. mit vereinzelten guten Culturstä- chen; — viele, aber meist offene, unbrauchbare Baien. — Im Sw. auf einer kleinen Hi. das ganz isolirte Capgebirge mit denr 3600' h. Ta selb erge, der eine wagcrechte breite Scheitelst, u. senkr. Abhänge hat. — Die Küsten- stufe läuft unter dem Meere bis 37" Sb. als Nadelbank fort. 4. Der Westrand. Wenig bekannt. — In Unterguinea das 30—40 M. breite mittlere Stufenland Congo, gut bewässert, fruchtbar, gesund, volkreich. Iii. Das Tiefland. Auster den bereits erwähnten Theilen: dem Nilthale mit dem Delta, dem Tell, den Küstenflächen, sind hier noch zu nennen: 1. Das Biledulgerid, längs dem Sfuße des Barbaresken:Hoch- landes, bis Fezzan, 80 M. br., 270 l.; einst, als »numidische Ebene«, wohlbebaut und mit volkreichen Städten, jeyt voll Trümmer und nur in den Flußthälern oasenartig bewohnt. 2. Die Sahara, der Sandocean, die größte u. furchtbarste Wüste der Erde; — zw. dem atl. M., Biledulg., Nilthale, flachen Sudan; — 200 M. br., 650 l., = 120,000 fom.; — einst vielleicht Boden des Meeres, das meist alle Fruchterde mit weggeschwemmt; — von sehr geringer absoluter Erhebung, zum Theil wohl unter dem Meeresspiegel. — Strenges contin. Klima, mit sehr heißen Tagen, empfindlich kalten Nächten; — weder Regen noch Thau, da der stark erhitzte aufsteigende Luftstrom die Wolkenbildung verhindert, auch der Atlas den ocean. Einfluß hemmt. — Glutwinde (Chamstn od. Harmattan); Sandwolken; Luftspiegelung. — Heerden von Straußen und Gazellen; andere Thiere nur am Rande der Wüste. и. Die östl. (libysche) Wüste bis zum Meridian v. Fezzan, die Sa- hara; — entweder nackter oder mit Gerolle bedeckter Felsboden, daher uncultivirbar u. pflanzenlos. — Gleichsam Brücken über das Sandmeer sind die Oasen d. i. durch Wüstenstrecken isolirte, von nackten Felshöhen umschlossene, auellenreicke Vertiefungen mit Äckern, Wiesen, Baumpflanzungen; Dattelpalme, Obst, Wein, Mais, Weizen, Gerste, Reis. — Vier Oasenzüge: der östl., parallel dem Nilthale: Oase Darfur, Kordofan, Selimah, große u. kleine O.; — der nördl.: Siwah, od. O. des Jupiter Ammon, Au- glla, Fezzan; — der südöstl., nach Borgu; — der südl., nach Bornu, die Hauptkaravanenstraße.

9. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 89

1852 - Osnabrück : Rackhorst
89 Mosquito Küste, eine nieorige, wellenförmige, äußerst humusreiche Ebene, mit vielen guten Flüssen, mehren ausgezeichneten Häfen. Ii. Südamerika. 6. Das kleine Tiefl. des Magdalenenflusses; sehr heiß, voll Wald und wilver Thiere; noch wenig erforscht. 7. Die Llanos des Orinocco. — Eine fast wagerechte Ebene v. 16,000 lum., mit Steppenboden; — ohne Quellen u. Bäume. In der trockenen Jahreszeit fast asrikan. Hitze, nur verdorrte Pflanzen, zer- rissener Boden, größte Stille. In der Regenzeit bedeckt stch die Steppe schnell mit dem üppigsten Graswuchse (»Grasmeer«), die reiche Thier- welt regt sich wieder, zahlreiche Hirten finden sich ein. — Sagopalme; wilde Heerden v. Rindern, Pferden, Eseln; Jaguar; Crocodill; Schlan- gen (Boa eoimtriewr);. elektrischer Aal; Vampyr; Jnsecten. 6. Die Küstenflächen v. Guyana; reich an Regen und lang- samen Flüssen; sumpfig, heißfeucht, ungesund. 9. Das Tiefland des Maranon; — 150,000 Ulm. — Eine schmale Ebene mit einem unmerkbaren Erdrücken, im N. des Rio Ne- groß, verbindet es mit den kahlen Ll. des Orin. u. eine noch schmalere Schwelle bei Santa Cruz mit den grasigen Pampas des La Plata. — Eine mit dichtem, mächtigem Urwalde (Selvas) bedeckte Ebene von sehr geringem Gefälle, durch welche viele wasserreiche, aber lang- same Flüsse als Straßen führen. Sehr fruchtb. Boden n. sehr gesundes Klima; doch dünn bevölkert und kaum colonifirt. 10. Die Pampas des La Plata u. die Ebenen v. Patago- nien; — 76,000 Ulm. Im N. mit Palmen, im S. fast schon mit ewigem Schnee bedeckt. Durch eine Linie längs dem Paraguay Fl. bis zur La Plata Mdg. geschieden in ein östl. waldreiches Hügelland u. in eine westl. baumarme, grasige Ebene. — Die patag. Wküste sandig u. unbewohnt; das innere Patagonien guter Weideboden mit Nomaden- völkern. — Im nördl. Theile der Pampas Heerden von verwiloerten Hunden, Rindern, Pferden; verschiedene Arten v. Ameisenfressern; Casuar. Längs der ganzen Wküste kein Tiefland von Bedeutung. §. 160. Die Gewässer. — Am. ist von allen Erdtheilen am reichsten bewässert; es hat die längsten n. breitesten Ströme, die größten Stromgebiete, die reichste Verzweigung der Flnßnetze, die meisten, n. zwar sehr große Süßwasserseen anfzuweisen. Die zahlr., tief ins Land einschneidenden Flüsse mit sehr mäßigem Gefälle ersetzen die mangelnde Gliederung des Continents und geben sogar der Oseite einen ocean. Character. Gespeist ans den Schneelagern der Cordill. oder durch die, auf dicht bewachsenen Boden fallenden, starken trop. Regengüsse, leiden sie nie Wasser- mangel. — Die Wasserscheiden meistens von geringer Erhebung. A. Gebiet des nördl. Eismeeres u. der Hudsons Bai. Zahlreiche Flüsse u. Seen mit sehr reichen Netzen und größtentheils unter einander in steter od. periodischer Verbindung. — Bifurkationen.

10. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 76

1858 - Osnabrück : Rackhorst
76 diese einzelnen Regenmengen werden zusammengelegt, um dar- nach die Menge des gefallenen Regens für Tage, Monate, Jahre zu erfahren. Nach diesen Messungen für mehre Jahre wird dann die Mittelzahl des an dem gewählten Orte fallenden Re- gens berechnet. Die senkrechte Höhe des gefallenen Regenwassers ist in einfacher Weise das dafür anzugebende Maß, d. h. man gibt die Höhe des Wasserstandes an, welcher nach Verlauf einer gewissen Zeit die Erdoberfläche bedecken würde, wenn von dem gefallenen Regen nichts verdunstet, oder in die Erde gedrungen wäre. In Kopenhagen beträgt so die auf diese Weise gemessene jährliche Regenmenge, nach der Mittelzahl, etwa 20 französische Zoll, im nördlichen Deutschland 20—24" jährlich, in den Tro- pen 100—130", an der Westküste von Frankreich und England 30 — 35", in Petersburg 17", an der Ostgrenze Europas (am Ural) etwa 13", auf der Hochebene Castiliens nur 11" (ver- gleiche unsere Beschreibung von Madrid), zu Coimbra, der por- tugiesischen Universitätsstadt, 100" jährlich. In den Alpen, wo die Regenmenge außerordentlich groß ist, beträgt sie am Nord- abhange durchschnittlich 34, am Südabhange 54, überhaupt im Mittel etwa 40 Zoll, am größten, nämlich 90 Zoll, ist sie in der Gegend von Tolmezzo bei Udine im Venetianischen. Uebri- gens ist der Durchschnitt der Regenmenge oft sehr abweichend von dem in einem Jahre fallenden Regenquantum. Im Jahre 1852 z. B. betrug die in England gefallene Regenmasse etwa 33,17"; während der 26 vorhergehenden Jahre war die größte Regenmasse 1841 gefallen, nämlich 30,97", die geringste 1847 — 16,65", der Durchschnitt betrug 24 Zoll. Fragt man, welche natürliche Verhältnisse und Umstände einen besonderen Einfluß auf die Regenmasse, und ferner auf die Vertheilung des Regens über die verschiedenen Theile der Erd- oberfläche haben, so erwiedert die Erfahrung darauf, daß es unter sonst gleichen Umständen in der Nähe des Meeres mehr regnet als in weiterer Entfernung von demselben. Die Ursachen davon sind leicht zu begreifen. Denn theils steigen aus der See mehr Wasserdünste als vom Lande in die Luft, und theils herrscht zwischen dem Festlande und dem Meer eine größere Abwechs- lung von Wärme und dem daraus entstehenden Wechsel der Winde, als zwischen zweien Theilen des Festlandes, wenn es Ebenen sind. Daher regnet es mehr auf den brittischen Inseln, in Holland und auf den Nordwestküsten Frankreichs, als in Dä- nemark und auf der norddeutschen Ebene, und wiederum hier mehr als in den Steppen und Ebenen von Polen und Rußland.
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