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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 161

1855 - Heidelberg : Winter
161 §. 146. Karl der Xii. Peter der Große. Der siebente ihrer Wahlkonige war der Retter Wiens, Joh. S ochiesky, der wohl Podolien und Kaminiec den Türken entriß, aber durch die Un- einigkeit der Parteien gehindert war, in seinem Lande stlbst Ordnung zu schaffen. Sein Nachfolger August Ii- der Starke, Kurfürst von Sachsen, der die polnische Krone durch seinen Ucbertritt zum Katholizismus erkaufte, ver- band sich mit Peter dem Großen, um die verlornen Ostsecprovinzcn Schwe- den wieder abzunehmen. Auch Christian V. von Dänemark und sein Nachfolger Fried- rich Iv. trat diesem Bündniß zu dem gleichen Zwecke bei; und so begann 1700 der nordische Krieg, indem König August in Liefland, die Dänen in Holstein einfielen, dessen Herzog ein Schwager Karls Xii. war. Aber K a r l Xii. von entschlossenem Willen und kühnem, nur zu aben- teuerlichem Geiste, dabei aber strengsittlich, edel und wahrheitsliebend, landete rasch auf Seeland und zwang Dänemark in demselben Jahre im Frieden von Travendal dem Bündniß mit Rußland zu entsa- gen, und dem Herzog von Holstein-Gottorp alles Entrissene zurückzugeben. Daraus wandte sich Karl gegen die Russen, schlug ihr fünffach größe- res Heer bei Narwa, ging über die Düna, schlug die Sachsen bei Riga, rückte nach Polen, eroberte Warschau, besiegte den König August bei Pultusk (1703) und ließ einen polnischen Edelmann, Stanislaus L e s c i n s k y, zun: König von Polen wählen. Nach neuen Siegen drang er in Sachsen selbst ein und zwang der König August im Alt-Naustädter Frieden 1700 seinem Bündnisse mit Rußland und der polnischen Krone zu entsagen. Unterdessen hatte Peter einen großen Theil der Ostseeländer er- obert, 1703 Petersburg, 1704 Kronstadt gegründet und Lithauen besetzt. Karl vertrieb ihn daraus, schlug die Russen bei Holofczin und überschritt den Dnjepr, ließ sich aber nun von dem Kosakenhettmann Mazeppa bereden, in die Ukraine zu ziehen, wo er in sumpfigen und verödeten Gegenden durch Hunger und Seuchen viele Leute verlor und ihm die Zufuhr von Lebensmitteln durch die Russen abgeschnitten wurde. Nun rückte ihm Peter nach, und schlug ihn in der Schlacht bei Pultäwa so gänzlich, daß Karl nur mit wenigen Begleitern in die Türkei entkam, wo er vom Pascha in Bender ausgenommen wurde. Dort bewog er die Türken zum Krieg gegen Rußland; Peter rückte in die Moldau ein, wurde aber am Pruth so eingeschlossen, daß er ohne die Hilfe seiner muthigen und klugen Gemahlin Katharina, die den türkischen Vezier bestach, verloren gewesen wäre. Karl Xii. hielt sich in kindischem Eigensinn und Trotz noch einige Jahre in der Türkei auf und entschloß sich erst I7t4zur Heimkehr in sein Reich, das er in der schwierigsten Lage fand. Er stellte sich jedoch allen seinen Feinden wieder muthig entgegen, fiel Leitfaden der Weltgeschichte. > \\

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 172

1873 - Heidelberg : Winter
172 Kap. 149. Der nordische Krieg. Tod Karl's Xii. (5.) Jetzt erst kehrte sich Karl Xii. wieder gegen die Russen, deren Czar Peter unterde einen groen Theil der Ostseelnder erobert, Peters-brg (1703) und Kronstadt gegrndet und Litthauen besetzt hatte, schlug sie bei Holosczin und berschritt den Dnjepr. Anstatt nun aber die Richtung gegen Moskau einzuschlagen, lie er sich wider den Rath der Seinen von dem Kosakenhettmann Mazeppa in die Ukraine ziehen, wo ihn dieser mit Mannschaft und Lebensmitteln zu unter-sttzen versprach. In den sumpfigen und den Gegenden dieses Landes wurde sein Heer durch Hunger und Krankheit, Winterklte und feindliche Angriffe so geschwcht, da er nicht nur Poltwa nicht einnehmen konnte, sondern von dem nachgerckten Czar und seinem berlegenen Heere in der Schlacht 1709 bei Poltwa so vllig geschlagen wurde, da er nur mit wenigen der den Bug in die Trkei entkam, wo er vom Pascha von Bender ausge-nommen wurde. Von dort aus bewog er die Trken zu einem Krieg gegen Ru-land, in welchem Czar Peter am Pruth eingeschlossen wurde, so da er verloren gewesen wre, wenn ihn nicht seine entschlossene (zweite) Gemahlin Katharina durch Bestechung des trkischen Vezir's und durch die Zurckgabe Asow's befreit htte. Vergebens suchte Karl die Trken zu einem nochmaligen Kriege gegen Rußland zu bewegen; endlich wurde er selbst den Trken lstig, deren Boden er in seinem Eigensinn nicht eher verlie, bis ihn die Drohung des schwedischen Reichsraths, einen Reichsvor-fleher zu whlen, endlich zur Heimkehr in sein Reich bewog (1714). Schweden befand sich bei Karl's Rckkehr in der schwierigsten Lage. Denn unterde hatte Peter auch Esthland, Livlaud und einen Theil Finn-land's erobert, August Ii. den polnischen Thron wieder eingenommen und Dnemark Bremen und Verden an sich gerissen. Muthig stellte sich Karl wieder allen seinen Feinden entgegen: er wute durch seinen Minister Grz Rußland zu Unterhandlungen zu bewegen und fiel in Norwegen ein, um es den Dnen zu entreien. Allein beim zweiten Zug dahin wurde er während der Belagerung von Friedrichshall 1718 erschossen. Hierauf berief der Reichsrath Karl's jngere Schwester Ulrike Eleonore (Gemahlin des Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel) zur Thronfolge; doch mute sie dem Erbrecht und der Souverainett entsagen und dem Reichsrath und den Stnden die Mitregierung einrumen. In den darauf folgenden Friedensschlssen niit den gegnerischen Mchten verlor Schweden alle seine deutschen Lnder (bis auf einen Theil von Pommern) und die genannten Ostseeprovinzen (mit einem Theile von Finnland), so da es von da an, zugleich durch innere Parteiungen gelhmt, seine ganze vorige Bedeutung verlor (f. Kap. 159, 2). (6.) Dagegen wurde durch diesen Krieg Rußland die erste Macht im Norden. |)>ter der Groe nahm den Titel Kaiser aller Reuen an und machte sich durch Aufhebung des im 16. Jahrhundert in der rufst-schert Kirche entstandenen Patriarchats (1721) selbst zum Haupt der russisch-griechischen Kirche. Er eroberte auch noch einen Theil der kaukasischen Lnder, fuhr fort, die Cultur zu frdern und bahnte durch alles die seinen Nachfolgern den Weg zu kuftiger Gre. Seine nchsten Nachfolger, die Kaiserin Katharina I. (17251727), Peter Ii. (17271730), die Kaiserin Anna (17301740) und die Regentin Anna (Mutter Jwan's Iii.) regierten durch Gnstlinge, welche (wie Menzikow, Dolgorucky,

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 130

1873 - Heidelberg : Winter
130 Kap. 121. Das russ. u. mongol. Reich. Kap. 122. Das griech. Kaiserthum. Kap. 121. Das russische Reich und das Reich der Mongolen. (1.) Das russische Keich war 862 durch drei normannische Brder aus dem schwedischen Stamm Ru gegrndet worden. Der lteste derselben fturik, der zu Nowgorod sa, wurde nach dem Tode seiner Brder Allein-Herrscher. Sein Sohn Igor nahm Kiew ein, und dessen Wittwe Olga trat 955 zum Christenthum der. Rurik's Urenkel, Wladimir der Groe, 988 nahm sodann den griechisch-katholischen Glauben an (). Kap. 99) und herrschte vom Dnjepr bis zur Dna. Nach seinem Tode verlor 'das Reich durch viele Erbtheilungen seine Ein-heit und zerfiel in viele Frsteuthmer, die einander bekriegten und von angrenzenden Vlkern bedrngt wurden. Unter diesen Theilfrste nthmer n waren Moskau, Kiew und Wladi-mir die wichtigsten. Nowgorod gab sich eine freistdtische Verfassung. Die West russischen Provinzen wurden den Russen von den Polen entrissen. Als in der ersten Hlfte des dreizehnten Jahrhunderts die Mongolen ein-brachen, machten diese sich die meisten Theilfrstenthmer zinsbar. Der mos-kowitische Grofrst Iwan I. widerstand ihnen inde schon nicht ohne Erfolg; aber erst der kraftvolle Iwan Wasiljewitsch (1462 1505) machte Rußland von der Herrschaft der Mongolen vollends frei. Zwan Iv. der Schreckliche, sein Enkel, nahm den Titel Czar an, er-richtete die Strelitzen (eine Leibgarde), vereinigte Kasan und Astrachan mit seinem Reiche und nannte sich Selbstherrscher aller Reuen. Er starb 1584, und mit seinem Nachfolger Feodor erlosch 1598 der Manns-stamm Rurik's. (Forts. Kap. 149, 2). Die Mongolenmacht, die seit dem dreizehnten Jahrhundert fr den europnchen Osten so bedrohlich wurde, hatte Temud schin, ein Oberhaupt tartarisch-mongolischer Horden, gegrndet, indem er als Dschingischan (t>. i. allgemeiner Chan) die Chowa-resmier (Turkomanen aus Chvrasan (Khiwa) zwischen dem Indus und kaspischen Meer) unterwarf und in Rußland eindrang, wo unter seinem toohn und Nachfolger Oktai die russischen Theilfrsten groenteils unterjocht wurden. Nachdem die Mongolen auch Ungarn und Schlesien verheert und be: Lieg-nitz 1241 zwar gesiegt hatten, aber vor den christlichen Waffen (besonders nach ihrer Niederlage bei Olmtz) wieder nach dem Osten gewichen waren, setzten sie ihre Er-oberungen in Asien fort, bis das groe Mongolenreich in vier Chanate (China, Persien, Kaptschak und Dschagatai) zerfiel. Unter dem grausamen Tlmur oder Tamerlan (13691405), der ganz Westasien und Rußland eroberte, erhob sich die tartarisch-mongolische Herrschaft noch einmal zu einer ungeheuren Macht, lste sich aber gleichfalls durch Uneinigkeit wieder auf. Kap. 122. Das griechische Kaisertum vom 12. bis 15. Jahrhundert und die Herrschaft der Osmanen. Nach dem Erlschen der macedonischen Dynastie 1056 (Kap. 109) gelangte Isaak Eomnenus zum Thron, trat ihn aber nach zwei Jahren an Eon-staut in Ducas ab, unter dessen Nachkommen der grte Theil von Kleinasien an die Seldschucken verloren gieng. Mit Alexius I. kam wieder die 1081 Dynastie der Eomnenen auf den Thron. Er und fein Nachfolger be-nahmen sich standhaft in den Conflicten mit den Kreuzfahrern und hielten die Seldschucken von weiterem Vordringen ab.

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 300

1845 - Heidelberg : Winter
300 ß. 101. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. das stets sich empörende Kasan wieder zur Lehnspflicht gebracht und Astrachan erobert. Da aber mit seinem Sohne Feodor 1588 der Mannsstamm Rurik's erlosch, so wurde das Reich durch Thronstreitigkeiten erschüttert, bis durch die vereinigten russischen Großen 1613 das Geschlecht der Romanow zur Erbfolge berufen und die Ruhe hergestellt wurde. Der Enkel des Stifters dieser neuen Czaarendynastie, Peter der Große, faßte, als er 1689 die Regierung selbst übernahm, den fruchtbaren Gedanken, die Macht sei- nes Reiches durch Einführung europäischer Kultur zu he- den. Er gab die Reisen ins Ausland frei, setzte das See- und Kriegswesen auf europäischen Fuß, gab der Staats- verwaltung europäische Formen, zog zur Beförderung der Industrie geschickte Ausländer ins Land, gründete Bildungs- schulen und machte sich zum Haupt der russisch-griechischen Kirche. Nachdem er in einem glücklichen Kriege mit den Türken, deren Schwäche seit längerer Zeit zugenommen hatte, Asow erobert und den freien Handel auf dem schwarzen Meere errungen hatte, machte er, nach Dämpfung einer Strelitzenempörung, selbst Reisen zu seiner Ausbildung ins Ausland, und lernte in Holland Schiffe bauen, in England aber das Schiffswesen in seiner Vollkommenheit kennen. Als ihn ein Aufstand der Strelitzen zurückgerufen und er diese stets aufrührerische Leibwache nach furchtbarer Bestrafung aufgehoben hatte, dachte er darauf, sich durch Eroberung der schwedischen Ostseeländer auch eine Seemacht im baltischen Meere zu gründen, und zu diesem Zwecke > verband er sich, die minderjährige Regierung Karl's Xii benützend, mit Dänemark und Polen. Polen, — das unter den letzten beiden Zagellonen (§. 81) durch Erwerbung von Masovien, Kurland und Litthauen den Gipfel seiner Macht erreicht, aber nach dem Aussterben des jagellonischen Man ns st am m 's

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 230

1845 - Heidelberg : Winter
230 §. 83. Ungarn. die griechisch-katholische Religion an, und herrschte vom Dnjepr bis zur Düna. Durch vielfache Erbthei- lungen aber verlor das Reich seine Einheit und zerfiel in viele Fürstenthümer, die sich im Laufe mehrerer Jahrhunderte stets unter einander bekriegten, während das Reich von an- dern benachbarten Völkern verheert und geschmälert, beson- ders aber in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Mongolen größtentheils zinsbar gemacht wurde und fast zwei Jahrhunderte hindurch vom Chan von K a p t sch a k ab- hängig war. Erst der G r o ß f ü r st Iwan l, welcher Moskau zur Re- sidenz machte, unterwarf sich wieder viele Fürsten. Er starb 1340. Seine Nachfolger erweiterten, unter vielen Kämpfen mit den.mongolen, Tartaren, Litthauern rc., das Reich so- wohl im Südosten, als im Nordwesten, und der kraftvolle Iwan 11 ! Wasiljewitsch (gest. 1505), welcher Ruß- land vollends von der Herrschaft der Mongolen befreite, Kasan zins - und lehenspflichtig machte und die Eroberun- gen in Sibirien begann, konnte sich billig „Selbstherrscher aller Reußen" nennen. 7. Ungar n. 83. Ungarn wurde 889 von den Madyaren, einem nomadischen Volke, unter seinem Führer Arpad erobert. Von da an machten sie verheerende Raubzüge nach Griechen- land, Italien und Deutschland, bis ihr Herzog Geisa gegen das Ende des 10. Jahrhunderts (973) das Christen- thum annahm, und sein Sohn Stephan der Heilige (der im Jahr 1000 zu Gran die Königskrone empfieng) dasselbe durch Errichtung von Klöstern und Bisthümcrn auch im Volke befestigte, das sich dann immer mehr an Ruhe und Ordnung, so wie an Landbau und Handel gewöhnte. Ladislaus der Heilige fügte Kroatien, sein Neffe Ko- lomann Dalmatien dem Lande hinzu.

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 302

1845 - Heidelberg : Winter
302 tz. 10í. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. sich nach der Ukräne, wo er vergebens die Hülfe der Kosa- ken erwartete, und Mangel und Winterkälte und beständige Angriffe der Russen sein Heer so schwächten, daß er von Peters überlegener Macht 1709 in der Schlacht bei Pultawa gänzlich geschlagen wurde und in die Türkei fliehen mußte. Dort aber bewog er die Türken zu einem Kriege mit Rußland, und als Peter deßhalb in die Moldau einrückte, wurde dieser von ihnen am Pruth so eingeschlossen, daß er verloren gewesen wäre, wenn ihn nicht seine entschlossene Gemahlin Katharina durch Bestechung des türkischen Ve- ziers und durch Verzichtleistung auf Asow befreit hätte. Nachdem Karl Xii sich noch einige Jahre lang in ei- nem festen Lager bei Bender (inder jetzigen südruffischen Provinz Bessarabien) aufgehalten hatte, ohne die Türken wieder zum Krieg gegen Rußland bringen zu können, kehrte er endlich rasch nach Schweden zurück: denn unterdeß hatte August wieder den polnischen Thron eingenommen, Peter Finnland erobert, Dänemark und Preußen aber einen Theil der schwedisch-deutschen Länder in Besitz genommen. Muthig widersetzte sich Karl allen gegen ihn verbündeten Mächten, zu denen sich nun auch England gesellte; da er sich ganz auf Schweden zurückgedrängt sah, fiel er zweimal in Nor- wegen ein, fand aber zuletzt bei der Belagerung von Friedrichshall 1718 durch einen meuchelmörderischen Schuß seinen Tod. In den darauf folgenden Friedensschlüssen mit Däne- mark , Preußen und Hannover verlor Schweden alle seine Länder in Deutschland bis auf einen Theil von Pommern, und im Frieden mit den Russen Liesl and, Esthland, Ing ermannland nebst einem Theile von Finn- land, und dadurch sowohl, als auch durch innere Partei- ungen seine ganze vorige Bedeutung. Dagegen wurde durch diesen Krieg Rußland die erste Macht im Norden, und Peter der Große, der nun

7. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 145

1864 - Regensburg : Manz
Mittel-Europa. Die deutschen Mittelgebirge rc. 145 reich an Waldungen: das Klima rauh. — Ackerbau, Viehzucht und Bergbau (Steinsalz) machen die Haupterwerbszweige aus. Galizien, ehemals ein Bestandtheil des polnischen Reiches, hat auf 1550 ^Meilen an 5 Millionen Ein- wohner, worunter eine große Anzahl von Juden. Lemberg, Hauptstadt des Königreichs, mit 70,000 Einwohnern, wovon fast '/3 Juden, Universität. — Brody an der russischen Grenze, Haupthandelsplatz mit 4o,0oo Ein- wohnern, worunter 30,000 Juden. — Krakau, an der Weichsel, 41,000 Einwohner, katholische Universität. Einst die Hauptstadt von Polen. — Wieliczka (spr. Wielitschka) mit einem der größten Steinsalzbergwerke auf der ganzen Erde. Fragen und Aufgaben. Wie werden Ungarn, Siebenbürgen und Galizien begrenzt? — Die geographische Länge und Breite von diesen Ländern ist anzugeben. — Wie verhält sich Ungarn zu Spanien, Italien, Skandi- navien u. a. hinsichts der Größe und Einwohnerzahl, der geographischen Lage und der Naturproducte? — Wie lie- gen zu Pesth und Ofen die Städte: Moskau, Konstan- tinopel, Athen, Stockholm, Rom, Paris? — Wie liegt Kronstadt in Siebenbürgen zu Kronstadt im finischen Meer- busen? — Welcher türkischen Festung liegt Semlin gegen- über? — Welcher Bestandtheil Oesterreichs wurde bereits früher im Bereiche der dinarischen Alpen angegeben? — Wo ist Galizien am breitesten, am schmälsten? in welcher vorherrschenden Richtung erstrecken sich seine politischen Grenzen? — Eine Reise von Preßburg über Krakau, Warschau nach St. Petersburg mit Angabe der Richtung, Flüsie, Gebirgstheile rc. §. 29. Iv. Die deutschen Mittelgebirge und das germanische Tiefland. Wie die deutschen oder nördlichen Mittelge- birge begrenzt werden, wurde schon bei der allgemeinen Uebersicht der orographischen Verhältnisse Europas ange- Arendts, Erdbeschreibung. 7te Aufl. 10

8. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 220

1864 - Regensburg : Manz
220 Hi. Lehrstufe. Iv. Asten. Hoch-Asiens. Der nördliche Theil ist eine schreckliche, von Morästen und Sümpfen erfüllte Einöde, welche fast das ganze Jahr hindurch gefroren und daher aller Kultur unfähig ist. Der südwestlichste Theil ist theils fruchtbarer Boden mit mildem Klima, theils wasserarme Steppeulandschaft. b) Die Bergketten von Ost-Sibirien und Kamtschatka bilden die Ostgrenze dieses Tieflandes, sie tragen auf der Halbinsel viele theils erloschene, theils noch thätige Vulkane auf sich. o) Der Ural, 6000 ^Meilen groß, schließt das Tiefland im Westen ab und bildet theilweise die Grenze gegen Europa. Er besteht aus einem System mehrerer schmalen, meist dicht aneinander liegenden Parallelketten. Bei einer zunehmenden Höhe von Süd nach Nord (bis zu 5000') zeigt er einen steilen Abfall gegen Sibirien. In ihm ist ein beträchtlicher Reichthum an edlen Me- tallen, besonders an Platin und Silber, enthalten. 6) Im Süden wird das Tiefland durch den Nord- rand des hinterasiatischen H och lau des begrenzt, der noch zum Theil innerhalb der politischen Grenzen Sibiriens liegt und das Altai-Gebirge als einen für Rußland wichtigen Abschnitt enthält. Die in das Eismeer mündenden Ströme Sibi- riens sind die größten und wasserreichsten der östlichen Halbkugel, haben aber wegen der ungünstigen klimatischen Verhältnisse nur geringe Bedeutung für Asien. Die größ- ten darunter sind: der Ob, der Jenisei, welcher die Angara aus dem Baikal-See ausnimmt; die Lena.— Der ebengenannte Bai kal-See, 700 (^Meilen

9. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 221

1864 - Regensburg : Manz
Asiatisches Rußland. 221 (— der Hälfte des Königreichs Bayern) groß, ist der größte Hochgebirgs-See der alten Welt. Die Eingebornen , Samojeden, Tungusen, Jakuten,'Tschuktschen re. sind mongolischer Race; treiben meist Jagd und entrichten als Tribut an die russische Regierung die Pelze von Hermelinen, Zobeln, schwarzen und blauen Füchsen rc. — Die russischen Kolonisten und Deportirten müssen entweder eben- falls auf Pelzthiere jagen, oder in den Bergwerken, na- mentlich des lcholdreichen) Altaigebirgetz, arbeiten. In West-Sibirien ist Tobolsk die Hauptstadt, 25,000 Einwohner, mit größtentheils hölzernen Häusern. Hauptniederlage der abzuliefernden Pelzwerke. In Ost-Sibirien die Hauptstadt Irkutsk an der Angara, 15,000 Einwohner. ■— Ochotsk am großen Ozean. — Auf Kamtschatka die russische Hauptniederlage Petro- pawlowskaja (d. h. Peter-Pauls-Hafen). Zu Sibirien gehören noch die Inseln: Neu-Sibirien im nördlichen Eismeere, reich an Knochen urweltlicher Thiere; ferner im großen Ozean die Ale Uten (e-u) und die nördlichen Kurilen. 6. Die Kaukasusländer.*) 1) Zwischen dem kaspischen See und dem schwarzen Meere zieht in der Richtung der Parallelkreise das Hoch- Gebirge des Kaukasus. Die Hauptkette desselben hat eine Kammhöhe von 10,000 bis 11,000'. Im In- nern sind plateanförmige Hochterrassen vorherrschend, gegen Nord und Süd fällt das Hochgebirge zu Vorber- gen ab. Die höchsten Gipfel sind der Elbrus, 17,300' und der Kasbek, 14,400'. Erdflammen und Erdbeben sind im Süd-Osten nicht selten. — Im Süden des Ge- *) Siehe im Atlaö das Blatt europäisches Rußland.

10. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 72

1864 - Regensburg : Manz
72 I. Lehrstufe. Ueberstchtl. Darlegung der fünf Erdtheile. im Allgemeinen zu den Flußseen; im Nord-Osten sind sie am zahlreichsten, besonders umlagert die Ostsee ein Kranz solcher stehender Gewässer. Ihr Rang erscheint aber überall gegen andere Erdtheile untergeordnet, da der größte See Europas (Ladoga-See) nur eine Fläche von 300 ^Meilen (—Oberbayern) bedeckt. Arm an Seen sind die südlichen Halbinseln und Frankreich. Die Hauptflüsse des eigentlichen Festlandes von Europa werden nun nach den Meergebieten aufgezählt: A. Gebiet des nördlichen Eismeeres. Die Dwina, mündet (65° N.) in's weiße Meer.— Archangel. ß. Gebiet der Ostsee. 1) Die Newa, der Abfluß aus dem Ladoga-See, geht in die Kronstädter Bucht. — Petersburg. 2) Die Weichsel, Quelle auf dem karpathischen Gebirge, Mündung in drei Hauptarmen. — Krakau. War- schau. Danzig. 3) Die Oder entspringt unter dem Parallel der Weichselquelle, mündet in drei Ausflüssen. — Breslau. Frankfurt. Stettin. 6. Gebiet der Nordsee. 1) Die Elbe, Quelle im Riesengebirge, Ausfluß unter dem Parallel der Oder-Mündung. — Dresden. Magdeburg. Hamburg. 2) Der Rhein, kommt aus den Alpen, wo er sich aus 3 Quellflüssen bildet, geht durch den Bodensee und ergießt sich nach einem eigenthümlichen Laufe in vielen Armen. — Basel. Straßburg. Speyer. Mannheim. Mainz. Koblenz. Bonn. Köln. Wesel. Utrecht. Leyden.
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