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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 78

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
78 Die Verkehrswege der Gegenwart. In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle (Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan- nien voran. 3. Asien. Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen- bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über- wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker. Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen. Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien (1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt. Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß- land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend). Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver- bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa- markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent. Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen- netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki über Tokio nach Aomori im N. möglich ist. i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen. Berlin—southampton......1 Tag Southampton — New Hork .... 51/, Tage New Dort—vancouver.....5 „ Vancouver— Yokohama .....13v2 „ Yokohama— Wladiwostok.....2 „ Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,, 40 Tage. Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.

2. Für Präparandenanstalten - S. 178

1912 - Breslau : Hirt
178 C. Länderkunde. bedeutende Glasgow [gldsgü] (800). Der Hauptsitz der schottischen Hoch- seefischerei ist Dundee ^dandi^; auch Aberdeen 'äb'rdin^ treibt viel Fisch- fang. In beiden Städten blüht die Juteindustrie. In Europa besitzt Großbritannien außerdem noch Gibraltar, am Ein- gang zum Mittelmeer, und Malta mitten in diesem Meer. 1878 erwarb es von den Türken die Insel Cypern. Für das Deutsche Reich ist Großbritannien der größte Waren- abnehmer und einer der größten Warenlieferanten. Aufgaben. 1. Was lehrt die Karte über die Bodeugestalt und Bewässe- rung Irlands? 2. Nenne den größten Fluß und die beiden größten Städte des Landes! Zeichnung: Großbritannien. Beim Gradnetz ist zu beachten, daß die Abstände der Längengrade im N geringer sind als im 8 (Benutzung des Zirkels). Hauptsächlich muß die Küstengliedernng hervortreten; die kleineren Ausbuchtungen bleiben unberücksichtigt. 14. Das Kaiserreich Rußland. 22 Mill. qkm, 160 Mill. E. — In Europa mehr Einw. als die Hälfte des Erdteils, 10 mal so groß wie das Deutsche Reich, 130 Mill. E., fast 1/3 Europas, doppelt so viel wie das Deutsche Reich, aber nur >/g so dicht bevölkert. § 279. Lage und Grenzen. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 45. (Po- und Donaumünduug), der 55. Breitenkreis (Memeldelta) und der Polarkreis durch Rußland? 2. Wieviel beträgt der Zeitunterschied zwischen dem Westpunkte Polens und dem Südfuße des Ural? 3. Berechne diese Strecke mit dem Maß- stab, ebenso die nordsüdliche Ausdehnung von der Nordwestspitze der Halb- insel Kola bis zur Krim (35° 0)! 4. Wie lange hätte ein Wanderer bei täglichem Marsch von 30 Km an diesen Strecken zu gehen? 5. Wo berührt Rußland das offene Weltmeer, wo einen Landsee, wo Binnenmeere? 6. Wie- viel km greifen letztere in das Land ein? 7. Wer beherrscht die Ausgänge? 8. Wo dringt Rußland tief in das Deutsche Reich vor? 9. Was ist von der Art der Grenze gegen Deutschland zu sagen? Miß die Entfernung von Berlin bis zur polnischen Grenze! 10. Wo steht der Österreichisch-Ungarische Staat ohne natürliche Grenzen mit Rußland in Verbindung? Grenzen. 'Siehe die Karte!) Das Europäische Rußland ist gleich- bedeutend mit dem riesenhaften Osteuropäischen Flachland. Es ist durch den sanft ansteigenden Ural in Wirklichkeit von Asien nicht geschieden, darum ein halbasiatisches Land ohne bequeme Verbindung mit dem Ozean. Bei ungeheurer Ausdehnung hat es geringe Gliederung. Moskau, der Mittel- puukt der altrussischen Kultur, ist vom nächsten Meere 650 km entfernt. Die ozeanische Küste gehört dem Nördlichen Eismeer an, die übrigen Küsten stoßen an Binnenmeere. Darum entwickelt sich Rußland nur langsam. § 280. Bodengestalt. Das weite Tiefland wird von flachen Höhen- rücken durchzogen. Der Nordrussische Rücken verläuft in westlicher Rich- tnng, drei Rücken ziehen von N nach S: die Wolgaschwelle, die Zen- tralrnssische Schwelle und die Südrussische Schwelle, die sich mit dem Vorlande der Karpaten verbindet. An ihrem Ostrande fließen Dujepr,

3. Für Präparandenanstalten - S. 179

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Läuder Europas. 179 Don und Wolga. So entstehen im W die hohen Bergufer, im 0 die flachen Wiesenufer. Die höchsten Erhebungen übersteigen kaum 350 m, so die als Quellmittelpunkt bemerkenswerte Waldäi'-Höhe südöstlich von St. Petersburg und das Bergufer der Wolga. Nur an den Rändern weist Rußland Gebirge auf. Im 0 steigt der Ural kaum merklich an, während er nach Sibirien steil abfällt. Der höchste Punkt dieses unter 60° 0 verlaufenden längsten Gebirges Europas (wie lang?) erreicht noch nicht 1700 m. An der Südseite der Krim zieht sich als westliche Fortsetzung des schon zu Asien gehörenden Kaukasus das Jä'ila- Gebirge (1500 m hoch, so lang wie das Erzgebirge) hin. 99. Die Wolga unterhalb Nishnij Nowgorod im Frühjahr bei Hochwasser, von Norden gesehen. Das weit entfernte linke „Wiesenufer" im Osten ist eine angeschwemmte, niedrige Ebene. Rechts auf dem Bilde, d. i. im Westen, erscheint das „Bergufer", das die Wolga fortschreitend unterwäscht. Bei Tief- wasselstand zeigt sich vor dem Bergufer ein sanft geneigter, sandiger Strand, den zur Frühjahrszeit infolge der Schneeschmelze die hohe Flut verdeckt. Die Wolga ist im Sommer wegen ihres geringen Gefälles von zahlreichen Schiffen belebt, unter denen die langen Züge der von Dampfern gezogenen Lastschiffe auffallen. $ 281. Die Entwässerung Rußlands findet nach vier Richtungen statt: a) nach dem Nördlichen Eismeer durch die 8-förmige, für den Ver- kehr bedeutungslose Petschora und die Dwina, deren Mündung ein halbes Jahr zugefroren ist; d) nach der Ostsee durch deu kurzen Ausfluß der beiden größten Seen Europas, des Lädoga-s—-Württemberg) und des Onega-Sees, die Newa (Finnischer Meerbusen», die von der Waldäi'-Höhe kommende Düna srigaer Busen), den Njemen oder die Memel Mündung in Deutschland) und die nur im Mittellauf russische Weichsel; 12-«-

4. Für Präparandenanstalten - S. 180

1912 - Breslau : Hirt
180 C. Länderkunde, c) nach dem Schwarzen Meer! durch den Dnjestr (von den Wald- karpaten), den südlich der Waldm-Höhe entspringenden Dnjepr zweimal Weichsel), den fast gleichlangen Don, der ins flache Asowsche Meer geht; 6) nach dem Kaspischen Meere, dessen Spiegel 26 m unter dem des Schwarzen Meeres liegt: 1. durch die Wolga (Bild 99), den längsten Strom Europas (3600 km). Sie entquillt den Waldai-Höhen, strömt zuerst östlich und empfängt von rechts die durch die Moskwa verstärkte Oka [afd], schlägt von Kasan an südliche Richtung ein und wendet sich endlich nach 30 zum Kaspischen Meer, in das sie ein vielverzweigtes Delta baut; 2. durch den Ural. Rußlands Flußsystem ist also großartig entwickelt. Lange, wasserreiche, langsam stießende und darum weit hinauf schiffbare Flüsse sind vorhanden; dazu liegen sie im Oberlaufe so nahe beieinander, daß sie durch kurze Kanäle verbunden werden konnten (z. B. Dwina mit Wolga und Newa, Düna und Njemen mit dem Dnjepr). Wasserstraßen sind Rußlands wichtigste Verkehrsadern. Die Flüsse leiden aber im Winter unter langer Vereisung, im Sommer wird besonders im 30 die Schiffahrt durch sehr niedrigen Wasserstand behindert. (§ 48.) Aufgaben. 1. Gib unter Benutzung des Maßstabes von den Flußquellen aus die westöstliche Ausdehnung des oberen Wolgagebietes an! 2. Wie ist durch die Bodenverhältnisse am oberen Dnjepr die Bildung von Sümpfen (Name?) begünstigt? 3. Suche die auf Bild 99 dargestellte Gegend auf der Karte! § 282. Rußland hat ein Festlandsklima. Bei der Ansdehnuug des Riefenreiches sind die Unterschiede groß. Da aber Gebirge fehlen, voll- ziehen sich die Klima-Übergänge allmählich. Der Nordrand ragt in die kalte Zone mit dauernd gefrorenem, nur im Sommer an der Oberfläche auf- tauendem Boden; die Krim hat Mittelmeerklima (heiße, trockene Sommer, milde Winter). Im Innern herrscht im Sommer beträchtliche Wärme, im Winter große Kälte. § 283. Die Pflanzendecke und die Tierwelt entsprechen dein Klima. Im X herrscht die Tundra vor, das sind meist gefrorene Sümpfe mit kümmerlichem Gebüfch. Die trockenen Gebiete sind mit Flechten bedeckt, die dem Renntier Nahrung geben. Nach 8 folgt ein breiter Wald- streifen mit Mooren und Wiesen, die Heimat der Pelztiere. Im X finden sich Nadelhölzer und Birken, im 8 treten an ihre Stelle die Laub- Hölzer. Das beste Ackerbaugebiet, die russische Schwarzerde, liegt zwischen dem geschlossenen Waldland und der eigentlichen Steppe. Weiden und Getreidefelder wechseln hier miteinander, aber Kälte, Dürre und Heu- schrecken verursachen oft Mißernten und Hungersnot. Öde ist die nieder- fchlagsarme Kafpische Salzsteppe. (Bild 100.) Am Schwarzen'meere bleibt der Wald auch im Winter grün. (Mittelmeerklima.-

5. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

6. Für Präparandenanstalten - S. 182

1912 - Breslau : Hirt
C. Länderkunde. Die Bevölkerung ist also nach Zusammensetzung und Religion bunt gemischt. Der lauge Winter regte die Russen zu Handwerkstätigkeit au und erzog sie zu Handgeschicklichkeit, Handelstüchtigkeit (Hausierer) und prak- tischem Sinn, sührte sie aber auch zu Trägheit und Trunksucht. Die Volks- bilduug steht aus niedriger Stufe. § 285. Siedlungen. Durchschnittlich leben aus 1 qkm nur 24 Men- schen. Der N, 0 und So ist besonders dünn bevölkert; dichter bewohnt sind die Grenzstriche gegen Deutschland und Österreich sowie die Moskauer Gegend. Hauptstadt und erste Handelsstadt Rußlands ist das prächtige, erst 17o3 von Peter dem Großen gegründete St. Petersburg an der Newa, im innersten Winkel des Finnischen Busens unter 60° N (l1^ Mill. E.). Nach der See ist es geschützt durch deu Kriegshaseu Kronstadt. Nach St. Peters- bürg ist in den sogenannten Ostseeprovinzen (Jngermänland, Estland, Liv- land, Kurland) Riga {an der Düna), Rußlands wichtigste Handelsstadt an der Ostsee, eine Gründung Bremer Kaufleute, die seit der Mitte des 13. Jahrhunderts an diesen Küsten verkehrten und hier einen Getreide- speicher, eine „Riege", anlegten. Riga wurde der Mittelpunkt des nordi- sehen Handels und zeigt noch heute das Gepräge einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Wichtig ist wegen der hier sich kreuzenden Bahnen Wilna, die Haupt- stadt des ehemaligen Großfürstentums Litauen. In Polen liegt Warschau (770) au der Weichsel, die stark befestigte Hauptstadt des frühereu Königreichs Polen, die drittgrößte Stadt des Reiches. Zum Mittelpunkt einer großartigen Wollindustrie ist Lodz [htdsch*! geworden. In Klein- und Südrußland sind Kiew [ftjeff] am Dujepr und Charkow : fcirfoffj bedeutende Handelsstädte. Am Schwarzen Meer, zwischen Douau- und Dnjeprmündung, ist Odessa der erste Getreideanssnhrhasen des Reichs. Als Kriegshasen am Schwarzen Meer ist Sewastopol bekannt. (Lage?) In Großrußland, dem Kern des Zarenreiches, liegt in der Mitte des Europäischen Rußland die frühere Hauptstadt Moskan an der Moskwa (fast l1/2 Mill. E.), der Hauptkuoteupuukt des russischen Eisenbahnnetzes. In ihrer Mitte erhebt sich der Kreml mit seinen goldschimmernden Palästen und Kirchen, wo noch heute die Zaren gekrönt werden. Die Bedeutung Moskaus bernht jetzt auf Haudel und Industrie. Eine große Industrie- stadt Massen und Metallwaren) ist auch Tula südlich vou Moskau. Am Zusammenflüsse von Oka und Wolga liegt Nishuij Nowgorod, die Stadt der großeu Messen, auf denen vor dem Bau der Sibirischen Bahn zahl- lose Kaufleute, auch ans dem fernsten Asien, zusammenkamen (durchschnitt- lieh 400000 jedes Jahr). Am Nördlichen Eismeer hat sich an der Dwina- mündung Archangelsk als Fischerei- und Holzhafen entwickelt. Dieser nach dem Erzengel (arch-angelos) Michael genannte Platz war lange der einzige Hafen Rußlands und führt Schiffbauholz und Getreide aus. Die Küsten

7. Für Präparandenanstalten - S. 183

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 183 des Weißen Meeres sind den längsten Teil des Jahres vereist, während auf gleicher Breite in Norwegen noch Obst reif wird. Im meist mongolischen Wolgaland sind zu nennen: die Handels- und Industriestadt Kasan, sowie Samara, wo die Bahnen nach Sibirien und Orenbnrg am Ural sich trennen. In der Nähe von Sarätow sind zahlreiche deutsche Kolonisten angesiedelt. Im Delta liegt Astrachan, das den Handel auf dem Kaspischeu Meere beherrscht und bekannt ist durch seinen Störfang Kaviar). Das ehemals schwedische Großsürstentnm Finnland, das „Land der tausend Seen", ist größer als Preußen, hat aber noch nicht 3 Mill. E. Es gehört seit 1809 zum Russischen Reiche. Sitz der Regierung ist Hel- singförs am Finnischen Busen. Hier leben auch viele Schweden. An auswärtigen Besitzungen hat Rußland Sibirien, Zentralasien und Kaukasieu. Sie sind dreimal so groß wie das Europäische Rußland, aber schwach bevölkert (etwa 30 Mill. E.). Der bisher absolute Russische Staat ist im Übergang zum Verfassuugs- staate begriffen. Die „Duma" ist die Volksvertretung. Zeichnungen. 1. Die russische Ostfeeküste. Die finuläudischen Schären sind durch Puukte anzudeuten. 2. Der Nordbogen des Schwarzen Meeres von der Donau- mündung bis Asöw. Städte: Odessa, Cherson, Sewastopol, Kertsch, Asöw. 3. Der Nordostbogen des Kaspischen Meeres von der Kura bis zum Ural. Baku, die Wolga- und die Uralmündung. 15. Skandinavien. Fast 800000 qkm — 11/2 Deutsches Reich, aber nur 7/> Mill. E., V12 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 286. Lage, Größe. Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas. Es erstreckt sich vom Nordkap, dem nördlichsten Punkte Europas (71° N), bei einer Breite von 400 km gegen 2000 km nach Sw. Ausgaben. 1. Wie liegt der südlichste Punkt Schwedens zum nördlichsten Punkte Deutschlands? 2. Welche Meere berühren die Halbinsel, wo hat sie eine Festlandsgrenze? 3. Welcher Meeresteil spaltet im 8 die Halbinsel in zwei Teile? 4. Welches Binnenmeer berührt die schwedisch-russifche Grenze? 5. Welche Inseln liegen in der Nähe der Süd- und Ostküste, und wem gehören sie? 6. In welcher Zeit könnte ein Fußgänger die Strecke von der Südspitze bis zum Nordkap zurücklegen, wenn er täglich 30 km ginge? § 287. Boden- und Küstengestalt. An der Westseite Skandinaviens zieht von Saa nach No ein mächtiges Gebirge. Nach dem Ozean stürzt es steil ab (an den Fjorden bis 1700 m hoch), nach der Ostfee hin erscheint es als eine felsige Gebirgsplatte, die sich in Stufen zu dem breiten Tief-

8. Für Präparandenanstalten - S. 185

1912 - Breslau : Hirt
I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas, 185 („Elf") ist zu merken der Klar-Elf. Er fließt in den Weuersee, verläßt diesen als Göta sjötaz-Elf, bildet die Trollhätta-Fälle und ergießt sich ins Kattegatt. Skandinaviens Flüsse dienen wegen ihrer Schnellen und Fälle fast nur der Flößerei, sind aber als Krafterzeuger sehr wichtig für die sich namentlich in Schweden entwickelnde Industrie. Aufgaben. 1. Stelle nach der Karte die ungefähre Zahl der eingetragenen Gebirgsseen fest! 2. Beschreibe eine Durchschleusung unter Benutzung des Bildes! § 289. Klima und Produkte. Die atlantische Küste ist durch den warmen, an ihr von Sw entlang fließenden Golfstrom viel milder, als bei der nördlichen Lage zu erwarten wäre. Die Häfen der Westküste ge- frieren niemals. Das milde Klima gestattet das Bewohnen der Küste weit gegen Norden. Kartoffeln und Getreide werden bis zum 70. Grade gebaut; Hammerfest (Grad?) ist noch durch einen Birkenwald geschmückt. Die Ost- seeabdachung ist kälter, hat weniger Regen und größere Temperatur- gegeusätze. Für den Handel liefert Skandinavien Holz, Eisenerz, Eisen und Fische. § 290. Bevölkerung, Staaten. Die Bevölkerung besteht bis auf eine kleine Zahl mongolischer Finnen und Lappen im N aus Schweden und Norwegern. Die beiden letzteren sind Germanen, evangelisch und von guter Schulbildung. Skandinavien bildet zwei getrennte Königreiche: Schweden und Norwegen. a) Königreich Schweden. 4/7 der Halbinsel, nicht ganz 5/7 ihrer Bewohner, auf 1 qkm 12 (i/10 des Deutschen Reiches). § 291. Schweden ist die Ostseeabdachung der Halbinsel; nur im Sw berührt es durch Skagerrak und Kattegatt die Nordsee. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung leben im 8 und in der Mitte vom Ackerbau. Fast die Hälfte des Bodens ist mit Wald bedeckt; Holz- bearbeitnng und Holzausfuhr bilden daher einen wichtigen Zweig schwedischer Erwerbstätigkeit. Kohlen fehlen, aber reiche Schätze an Eisenerz sind vor- handen („Eisenberg" bei Kirnna und Gellivära im N; Ausfuhr nach Deutschland). Siedlungen. Im Norden liegt Haparända an der Mündung des Tornea-Elf, eine bekannte Wetterwarte; hier schließt die schwedische Bahn an die finnische an. Westlich davon führt die nördlichste Bahn der Welt nach den Eisenlagerstätten bei Kirnna und Gellivära über den Polarkreis hinaus bis Narvik an der Küste Norwegens. — In der Mitte ist die Hauptstadt Stockholm (350) am Ausfluß des Mälarsees an einem „Stock" (Sund) auf „Holmen" (Inseln) erbaut. Es ist der Mittelpunkt des Handels und der Industrie. Nördlich von ihm liegt die alte Universitätsstadt Upsala [üpstilaj. — Im Süden ist Göteborg [jöteborj] am Kattegatt die zweite Handelsstadt Schwedens. Die im Jahre 1909 errichtete Dampffährver- bindnng über Trelleborg-Saßnitz vermittelt den Hanptverkehr mit Deutschland.

9. Für Präparandenanstalten - S. 219

1912 - Breslau : Hirt
11. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 219 H 341. 6. Kaukasien hat seinen Namen vom Kaukasus, dem gewaltigen Riegel zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meere. Welcher Gipfel ist der höchste? Es ist eins der höchsten Gebirge der Erde und der Sitz wilder Bergvölker, die mit den Nachbarn und unter sich in ewigen Kämpfen leben. Überall findet man hier statt stiller Gebirgsdörser Felsen- bürgen und Befestigungen. Den Russen ist es erst im 1.9. Jahrhundert gelungen, in fünfzigjährigen Kämpfen diese Gebirgsvölker zu überwältigen. Eine großartige Straße führt durch die Mitte des Kaukasus von Wladi- kawkäs (= Herr des Kaukasus) nach Tiflis, der schönen Hauptstadt von ganz Kaukasien. Im N des Gebirges liegt Ziskaukasien^, eine Fortsetzung der Kaspischen Steppe, im 8 das zum Teil sehr fruchtbare Transkankasien. (Flüsse?) Bon großer Bedeutung sind die reichen Naphthaqnellen auf der Halbinsel bei Baku (200). Sie haben hier eine russische Großindustrie hervorgerufen. Das Erdöl wird mit einer den Fuß des Gebirges begleitenden Eisenbahn und in einer 800 km langen Rohrleitung durch ganz Kaukasien nach dem Hafen Batüm am Schwarzen Meere geleitet. Kaukasien gehört zu Rußland. § 342. 7. Iran ist das Übergangsland zwischen Vorder- und Hinterasien wie auch zwischenjndien und dem russischen Asien. Es ist eine wüstenreiche Hoch- flache, von waldigen Hochrändern umgeben. Durch den Hindnküsch, der sich über die Schneegrenze erhebt, ist es mit dem Hochlande von Hinterasien ver- blinden. Das Innere ist im allgemeinen nur bei künstlicher Bewässerung an- baufähig, liefert dann aber reiche Ernten. Berühmt sind die Rosengärten von Schiräs im südwestlichen Gebirgsrande; Persien ist die Heimat des Pfirsichs. Einst war das Hochland von den alten Persern bewohnt, denen die Religion den Anbau des Bodens vorschrieb; unter der Herrschaft der Fremden (erst Araber, dann Mongolen, jetzt Türken) ist aber die Kultur zurückgegangen. Staatlich gliedert sich das Gebiet in Persien, Afghanistan und das britische Schutzgebiet Balutschistän. a) Persien, dreimal so groß wie das Deutsche Reich, hat etwa 10 Millionen Einwohner. Teheran ist der erste Handelsplatz des Landes. Die Stadt ist von Lehmmauern umgeben und hat enge, schmutzige Gassen. Die Residenz des Schah Schach] liegt in herrlichen Gärten, an der Süd- straße in einer Flußoase Jspahän. Die Häsen der Südküste werden regel- mäßig von britischen Dampfern, neuerdings auch von deutschen aufgesucht. d) Afghanistan, so groß wie das Deutsche Reich, hat 5 Millionen Einwohner. Es verdankt als Durchgangsland zwischen Vorderindien und Tnrän der Eifersucht zwischen Rußland und England seme Selbständigkeit. Kabul liegt am Flusse gleichen Namens, dessen Tal das wichtigste Ein- fallstor nach Indien ist; in den gepflasterten Straßen und in den Fenstern nach der Straßenseite zeigt sich der europäische Einfluß. c) Balutschistän, halb so groß wie das Deutsche Reich, ist öde und großenteils Wüstenhaft. Daher hat es nur unbedeutende Siedlungen. i eis = diesseit, trans = jenseit.

10. Für Präparandenanstalten - S. 220

1912 - Breslau : Hirt
220 C. Länderkunde. C. Westasien. H 343. Wcstasien umfaßt das große Gebiet von den Randgebirgen Irans und vom Hindukusch bis ans Nördliche Eismeer, vom Kaspischen See und vom Ural bis an den Fuß der iuuerasiatischeu Gebirge und zum Berg- land östlich des Jenissei. Es bildet drei Teilen das Tiefland von Tnran, die Kirgisensteppe und die Westsibirische Tiefebene. ^ 1. Das Tiefland von Turän (Westturkestän) vermittelt den Zugang von Rußland nach Tibet und China einerseits, nach Afghanistan und Vorder- indien anderseits. Das Klima ist binnenländisch und zeigt starke Gegensätzen der Sommer ist glühend heiß, im Winter aber wird der Boden von Stürmen gepeitscht, so daß die Reben tief in den Boden eingegraben werden müssen. Da der von Salzwasser durchtränkte Boden die Anlage von Brunnen verbietet, ersetzen an den Wegen gepflanzte saftreiche Pflanzen (Melonen, Kürbisse) das Trinkwasser. Die Niederschläge sind gering, das Innere ist eine Wüste. Die äußerst fruchtbaren Oafen werden von den meist im Sande verrinnen- den Flüffen her künstlich bewässert und bringen in der Gluthitze des Sommers Weizen, Wein, Südfrüchte, Kürbisgewächse und Baumwolle schnell zur Reife. Die westasiatische Baumwolle macht die russische Baum- Wollindustrie von ausländischer Zufuhr unabhängig. Zwei große, schiffbare Flüffe, der Syr und der Amü, durchziehen das Tiefland und münden in den abflußlosen Aräl-See, einen flachen, schwach- salzigen Steppensee. Im W wird das Tiefland begrenzt vom Kaspischen Meere, wie der Arül-See ein Rest des Meeres, das einst das Tiefland überflutete. Er ist über vier Fünftel fo groß wie das Deutsche Reich und mehr als 1000 m tief. Sein Spiegel liegt 26 m unter dem des Schwarzen Meeres, sein Salzgehalt beträgt im 80 über 20%. Die Bewohner sind mohammedanische Nomaden, Schafe züchtende Türk- menen. Russische Bahnen erschließen das Land von X und W her. Die Fürstentümer Buchara, deren Hauptstadt Buchara Mittelpunkt des Landhandels zwischen Indien und Europa wurde, und Chiwa sind von Rußland abhängig. Taschkent, Vereinigungspunkt der Bahnen, ist ein bedeutender Handels- und Fabrikplatz mit einer prachtvollen russischen Neustadt. Das Gebiet am oberen Syr hat die größte wirtschaftliche Zukunft. § 344. 2. Die Kirgisensteppc. Nach X geht Turän allmählich in die Kirgisensteppe über. Sie ist reich an abflußlosen Seen, unter ihnen im 0 der seichte Balkäsch in der Dsuugarei. Dieses Gebiet ist das wichtige Völkertor Asiens, durch das die Völker von Hochasien shnnnen, Mongolen) am Südfuße des Ural vorbei nach W vorstürmten. Die Bewohner, Kirgisen oder Kasäk s—kosaken), sind Nomaden. Unter ihnen haben sich viele europäische Russen als Kolonisten lweizen- und Baumwollbauern, Viehzüchter^ angesiedelt. *
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