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1912 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Pf- 5* Cell; Für die' mittlere Semlnarklaüei
Mndeikunde von Deutfdiland (Wtederholunssküts)/
Perkehrskundei11 ntäfftemäfifche, €idkunde
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1912 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Georg-Eckert-Institut Bs78
1 145 745 7
3
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- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Fischer-Geistbeck
Erdkunde für höhere Schulen
Ausgabe D. In 5 Heften.
Für Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten
bearbeitet von ,
r, a „ . georg^ckertjnsti^.
Dr. Hans Bappert. 96 » . !orsc
Oberlehrer. % '^rnaüonsle bcslufck •
Fünftes Heft: Für die mittlere öeminarklasse
/Länderkunde von Deutschland Wiederholungskurs),
Verkehrskunde, mathematische Erdkunde und
Kartenkunde.
Mit 3 Farbentafeln, 75 Abbildungen, Diagrammen und Kärtchen.
Büefr^£er-Nummer; fit'
Internatbr^^
Braunst
- B i b 1 i o
Berlin und München.
Druck und Verlag von R. Oldenbourg.
Abteilung für Schulbücher.
1912.
Twontqrislört ufäfei
Is"!-Sb-?
4
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Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Vorwort.
Vorliegender V. Teil der Bearbeitung für Lehrer- und Lehrerinnenbildungs-
anstalten enthält den Stoff für die mittlere Seminarklasse, alfo Wiederholungskurs
von Deutschland, Verkehrskunde, mathematische Erdkunde und Kartenkunde. Bei
der wiederholenden Besprechung von Deutschland ist von topographischen Einzel-
heiten abgesehen und es wird die allgemeine wirtschaftliche Bedeutung der ein-
zelnen Landesteile in den Vordergrund gestellt. In der mathematischen Erdkunde
und der Kartenkunde ist der Stoss ziemlich reichlich bemessen, damit der Lehrer
je nach der Begabung und dem Interesse der Klasse genügend Spielraum hat.
Da am Schluß des Jahres die wissenschaftliche Abschlußprüfung abgelegt wird,
gelangt mit diesem Heft die Ausgabe — für die anfangs sechs Heste vorgesehen
waren — zum Abschluß. Möge sie sich recht viele Freunde erwerben!-
Auch für Beihilfe bei diesem fünften Teil, namentlich in dem Abschnitt über
mathematische Erdkunde, gebührt meinem Kollegen Schulze viel Dank.
A a ch e n, im Juni 1912.
Dr. Hans Bappert,
Oberlehrer an der Lehrerinnenbildungsanstalt.
l*
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1912 -
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: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Inhaltsübersicht.
Das
Einleitung .........
A. Überschau der geographischen Ver-
Hältnisse des Reiches . . .
I. Deutschlands Naturgrenzen
Ii. Die geographische Lage des Deut-
scheu Reiches......
Iii. Der geologische Aufbau des deut-
scheu Bodens......
Deutschlands Bodengestalt in ihrer
Bedeutung für Bewässerung und
wirtschaftliche Verhältnisse . .
V. Teutschlands Gewerbe u, Judustrie
Vi. Der deutsche Handel . . . .
Vii. Deutschlands Verkehrswesen . .
Vi Ii. Das deutsche Volkstum . ' . .
1
Iv
Deutsche Reich.
Seite Seite
B. Einzelgebiete.......'28
I. Die deutschen Meere n. ihre Küsten 28
Die Nordsee und ihre Küste . . 28
Tie Ostsee und ihre Küste . . .. 33
Tie Grundlagen der deutschen See-
macht.........36
Ii. Tie deutschen Landschaften und
Stämme........39
11
15
17
21
25
28
1. Das Norddeutsche Tiefland .
2. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle
3. Das Südwestdeutsche Laudbecken
4. Das Alpenvorland ....
5. Die Deutschen Alpen ....
C. Deutschland als Staatengebilde
Handelsgeographie.
Werte des Welthandels.....62
Welthandelsgüter...... 62
Vergleichende Übersicht der wichtigsten Ver-
kehrs- u. Handelswege bis zur Gegenwart 68
Der Verkehr des Altertums und des
Mittelalters.......68
Der Verkehr der Neuzeit.....71
Der Verkehr der neuesten Zeit ... 72
Bedeutung der modernen Verkehrsinittel 73
Die Verkehrswege der Gegenwart . . 75
A. Die Eisenbahnen......75
1. Amerika........75
2. Europa......
3. Asien.......
4. Afrika.......
5. Australien......
B. Wasserwege......
I. Seewege und Seeschiffahrt.
Ii. Seekanäle......
Iii. Binnenschiffahrt . . . .
C. Telegraphie......
D. Das Fernsprechwesen . .
E. Die Post.......
Mathematische Erdkunde.
A. Scheinbare Bewegungen der Him-
melskörper........91
Der Horizont .......91
Tie scheinbare Bewegung der Him-
melskörper........92
B. Wirkliche Bewegungen der Him-
melskörper........95
I. Tie Erde........95
Ii. Der Mond ......
Iii. Die Bewegungen der Planeten
Iv. Das Sonnensystem . . . .
V. Tie Firsterne......
Kartenkunde......
Die wichtigsten Projektionsarten
Geländedarstellung ...
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1912 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Das Deutsche Reich.
Einleitung.
Germanisches Mitteleuropa. Das Germanische Mitteleuropa ist ein geo-
graphischer, kein politischer Begriss. Wir verstehn darunter das Land, „soweit die
deutsche Zunge klingt", soweit also deutsches Volkstum, deutsche Sprache und Ge-
sittung reichen, sonach außer dem Deutschen Reich noch Holland, Belgien, Luxem-
bürg, die Schweiz und Osterreich. Dieses Germanische Mitteleuropa bildete zur
Blütezeit des mittelalterlichen Kaisertums auch eine politische Einheit, das
„Heilige römische Reich deutscher Nation".
Das Deutsche Reich. Größe und Einwohnerzahl. Das Deutsche Reich
umfaßt einen Flächenraum von 540 000 qkm mit 65 Mill. Einw.
In Europa nimmt ldeutschland
nach seiner Größe den 3.' Rang ein,
seiner Bevölkerungsziffer nach steht es
an 2. Stelle. Nur Rußland mit 160
Mill. Einw. ist noch volkreicher, nur Ruß-
land und Österreich-Ungarn gehn ihm in
der Größe voran. Im Gegensatz zu
Frankreich, dessen Bevölkerungszahl nahe-
zu unverändert bleibt, beträgt Deutsch-
lands Bevölkerungszuwachs jährlich ge-
gen 11/2 % (800 000 Seelen).
Deutschland als Großmacht. Nach
Flächenraum und Bevölkerungsziffer, in
wirtschaftlicher, militärischer und poli-
tischer Hinsicht zählt das Deutsche Reich
zu den Großmächten.
Im Welthandel nimmt Deutsch-
land unter allen Ländern der Erde
den 2. Rang ein, im raschen Wachs-
tum seines Außenhandels (1911: 17,6
Mill. M.) hat es alle Mitbewerber über-
slügelt. (S. S. 21.)
Millionen Einwohner Beuölkerungsxunahme in Deutschland u Franjtreick in den Jahren '■
1 1 1 1800 1 i 1 1 | 1
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' Bewegung der deutschen
Bevölkerung
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1885 1910 Zunahme
Mill. Mark Mill. Mk. seit 1885
1) Außenhandel Deutschlands....... 5 800 16 409 183%
„ Großbritanniens...... 10 700 22 624 157 °/0
„ der Vereinigten Staaten von Amerika 5 500 13 872 152 %
Frankreichs........ 5 800 10 212 76%
S. auch die graphische Darstellung S. 21.
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1912 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
2
Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
Deutschlands Wehrmacht zu Land beträgt im Frieden 545 000
Mann = nicht ganz 1% der Gesamtbevölkerung, in Kriegsstärke über
3 Millionen. Tie wird an Zahl nur von jener Rußlands übertroffen.
Auch in der Ausbildung seiner Seestreitkräfte hat es die übrigen Staaten
überholt und wird nur noch von England — von diesem allerdings um ein beträcht-
liches — übertroffen.
Seine wirtschaftliche und militärische Machtstellung sichert dem Reich großen
politischen Einfluß und macht es im Berein mit seinen Verbündeten zu
einem „Schirmer des Friedens" in Europa.
A. Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
l. Deutschlands Naturgrenzen.
Der Alpenwall im S., Salzach und Inn, der Böhmerwald, das Erzgebirge
und die Sudeten scheiden Deutschland vom Kaisertum Osterreich, der Wasgenwald
von Frankreich. Im N. sichern es die Nord- und Ostsee. Deutschlands Grenzen
find demnach nur teilweife von der Natur vorgezeichnet. Gegen Rußland, Däne-
mark, Holland, Belgien und zur Hälfte gegen Frankreich, alfo hauptsächlich im No.
und Nw. des Reiches, fehlen natürliche Marken. Deutschlands Grenzfäume find zu-
meist offen, und diefer Umstand begünstigt neben der zentralen Lage des Reiches
in hohem Maß die Ausbildung des deutfcheu Verkehrs.
Deutfchlauds Landgrenzen. Nur % der deutschen Grenzen wird von Gebirgen
gebildet, und auch diese besitzen wieder zahlreiche Lücken oder niedrige, leicht über-
schreitbare Pässe, so daß ihre verkehrshemmende Bedeutung keine allzu beträcht-
liehe ist.
a) Die Alpengrenze. Die Allgäuer und Königsseer Alpen sind im S. durch
hohe Gebirgsriegel abgeschlossen, dagegen zeichnet sich der übrige Anteil der Deutschen
Alpen durch Durchgängigkeit ganz besonders aus. Nach Vorarlberg und der Schweiz
sühren Bodensee und Oberrheintal, nach Tirol Lech-, Isar- und Inntal, ins
Salzburgische das Salzachtal. Den Hauptverkehr trägt heute das Jnntal (Linie
München—innsbruck), das zum Brenner sührt. Nächstdem sind die für dieses
Gebiet wichtigsten Alpenbahnen die Arlbergbahn, die vom Bodensee aus Inns-
brück und den Brenner erreicht, und die Linie München-Salzburg, die in der
Tauernbahn Anschluß nach Kärnten und Trieft findet. Als Touristenstraße ge-
winnt die 1897 neu erbaute Kesselbergstraße steigende Bedeutung, die den Kochel-
und Walchensee miteinander verbindet und wohl eine der schönsten Eingangspforten
in die Alpen überhaupt bildet. — Der Lage vor den großen Alpendurchgängen ver-
dankten die schwäbischen Städte, besonders Augsburg und Ulm, im Mittelalter ihre
hohe wirtschaftliche und geistige Blüte. Ihre Rolle hat heute München über-
nommen.
b) Die bayerisch-österreichische Grenze zwischen den Alpen und dem
Böhmerwald ist völlig offen. Jahrhundertelang bildete sie die breite Durchgangs-
Pforte ostwestlicher und westöstlicher Völkerzüge (Völkerwanderung, Hunnenzug,
Einwanderung der Bayern, Avarenkämpfe, Ungarnkriege, Kreuzzüge, Türken-
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- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Teutschlands Naturgrenzen. 3
kriege, 30 jähriger Krieg, Span. Erbfolgekrieg, die Napoleonischen Kriege), und die
Donaustraße vermittelte bis zum Emporkommen der italienischen Städterepubliken
den Handel nach der Levante. Regensburg ward der Stapelplatz orientalischer
und indischer Waren und die reichste und blühendste Stadt Deutschlands. Noch
heute ist die Donaulime der Hauptträger des binnenländischen Orientverkehrs (Orient-
Expreßzug).
c) Längs der bayerisch-böhmischen Grenze öffnen sich dem Verkehr zwei
wichtige Senken:
1. die Linie Schwandorf—furth—pilsen—prag (über den Tauser Paß)
und
2. die Waldsassener Senke, die von Wiesau nach den böhmischen Bädern führt.
Wie von N., so drangen im Mittelalter auch durch diese Tore die germanischen
Kolonisatoren ins Tschechenland vor, und umgekehrt ergossen sich durch diese Pässe
die kriegerischen Scharen der Hussiten. Heute befördert der Güterverkehr durch
diese Lücken hauptsächlich böhmische Kohle, Pilsener Bier, böhmischen Hopfen und
böhmische Glaswaren.
d) Die sächsisch-böhmische Grenze. Der geschlossene Aufbau des Erz-
gebirgstocks und sein Steilabfall gegen Böhmen drängen den Verkehr hauptsächlich
ins Elbtal und in die Lausitzer Senke, die durch die Lausitzer Neiße zur Oder ent-
wässert wird. Hier liegen in rascher Folge hintereinander die drei Industriestädte
Reichenberg in Böhmen, Zittau in Sachsen und Görlitz in Schlesien. Auch an der
überaus belebten Elbstraße folgt zwischen Dresden und Aussig Stadt auf Stadt:
Pirna, Königstein, Schandau, Tetschen.
e) Große Verkehrs- und kriegsgeschichtliche Bedeutung haben die Sudeten-
pässe (S. das Kärtchen S. 49!) und zwar (abgesehen vom Reichenberger Paß):
1. die Landshuter Senke am Ostrand des Riesengebirgs (Bahnlinie
Landeshut—josefstadt—königgrätz),
2. das Tal der Glatzer Neiße (Bahn von Glatz nach Brünn und
Wien),
3. die Odersenke oder Mährische Pforte (Bahnlinie Oderberg Brünn—
Wien).
In Schlesien vereinigen sich diese Sudetenwege alle in Breslau, dem Zen-
trum des Schleichen Bahnnetzes.
Mit Osterreich hat Deutschland die längste Grenzstrecke gemein; Donau,
Elbe, Oder und zahlreiche wichtige Schienenwege, 39 an der Zahl, verknüpfen die
beiden Staaten miteinander; eine tausendjährige Geschichte, die gleiche Nationalität
sowie der Dreibund verbinden sie auch politisch aufs engste. Durch Österreich-Ungarn
führen Deutschlands Wege nach dem Orient und der Adria, durch Deutschland Öfter-
reichs Wege nach der Nordsee und ihren Gestadeländern und nach den Vereinigten
Staaten von Amerika. Diese Umstände zusammen haben die natürlichen Verkehrs-
schranken zwischen den beiden Ländern überwunden und einen äußerst regen Waren-
austausch erzeugt. Deutschlands Ausfuhr nach Österreich ist nächst der nach England
die größte. (1911: 918 Mill. M., Einfuhr 739 Mill. M.)
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1912 -
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- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
4 Uberschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
f) Die deutsch-russische Greuze unterlag vielen Schwankungen, beson-
ders durch die 3 Teilungen Polens. Sie ist völlig ofseu und begünstigte daher das
Vordringen der deutschen Kolonisatoren weithin gegen £)., so daß heute zahlreiche
deutsche Sprachinseln Polen und die russischen Ostseeprovinzen durchsetzen. Neben
den beiden Hauptlinien Eydtkuhnen—petersburg und Thorn—warschau—moskau
verbinden die Nachbarländer auch die gemeinsamen Ströme Weichsel und Memel,
und so hat Deutschlands Handel mit Rußland seit 1911 sogar den mit England
und den Bereinigten Staaten Übertrossen und steht jetzt an erster Stelle:
(2370 Mill. M., darunter 1679 Mill. M. Einsuhr).
g) Die deutsch-dänische Grenze, obwohl politisch lange Zeit ein Gegenstand
heftiger Kämpfe (1848, 1849,1850, 1864), ist wirtschaftlich ohne erheblichen Belang.
Ii) Die deutsche Westgrenze kann vom Nordende des Wasgenwalds
an als offen gelten. Auch der südliche Teil der Westgrenze hat 4 natürliche Tore:
1. das Moseltal von Koblenz nach Metz,
2. die Senke von Kaiserslautern durch die Vorderpfalz uach Saarbrücken
und Metz,
3. den Zaberner Steig, den Rhein-Marne-Kanal entlang von Straß-
bürg nach Nancy, Toul, Chalous s. M.,
4. die Senke von Belfort oder die Burgundische Pforte (mit dem
Rhein-Rhone-Kanal).
Die politische Spannung seit 1870 behindert eine lebhaftere Handelsentwick-
lung zwischen Frankreich und Deutschland. Trotz des Produktenreichtums beider
Staaten folgt Frankreich in den wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu den
europäischen Staaten erst an fünfter Stelle nach Rußland, den Vereinigten Staaten
von Amerika, Großbritannien und Österreich-Ungarn (1911: 1123 Mill. M.)
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung erscheint die Grenze gegen Bel-
gien und Holland. Beide Länder ziehen, weil Westdeutschland und dem Atlan-
tischen Ozean näher gelegen als die deutscheu Küstengebiete, die Aussuhr der
gewerbetätigsten Provinzen Deutschlands mit Macht nach der Rhein- und Schelde-
mündung, nach Rotterdam und Antwerpen.
Deutschlands Seegrenze. Die Seegrenze nimmt 1270 km, d. i. etwa ein Viertel
der Landgrenze des Reiches ein. In dieser Hinsicht ist Deutschland eine Art Mittel-
stellung angewiesen zwischen den überwiegend kontinentalen Staaten des O., Ruß-
land und Österreich-Ungarn, und dem insularen England wie dem halbinsulareu
Frankreich im W.
Ii. Die geographische Lage des Deutschen Reiches.
1. Teutschland als Herzland Europas.
Das Deutsche Reich liegt inmitten des europäischen Kontinents. Drei Gro^-
mächte und fünf Kleinstaaten umgrenzen es. (Nenne sie!) Nur ein Randmeer, die
Nordsee, trennt Deutschland von England, dem industrie- und handelsreichsten Lande
der Erde, nur schmale Meeresstraßen (Welche?) und ein Binnenmeer, die Ostsee,
scheiden es von den skandinavischen Königreichen. Der Alpenwall bildet zwar eine
hohe natürliche Grenzmauer gegen das an Naturerzeugnissen reiche Italien, aber