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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 62

1908 - Halle a. S. : Schroedel
62 Die fremden Erdteile. Afrika. Flußbetten mit Wasser. In der langen D ü r r e z e i t darauf bleicht das büschelförmig stehende Gras und wird zu Heu auf dem Halme, so daß es jahrelang seine Nährkraft behält. Aus dem gelben Gras heben sich die Schirmakazien wie grüne Riesenpilze, die Akazien verkümmern an trockenen Stellen zu einem dichten Dornengestrüpp, das ein Fortkommen sehr erschwert. Das Grundwasser sickert unterirdisch, vor Verdunstung geschützt, in den Rinnsalen fort, tritt wohl hier und dort zutage und kann in den Rinnsaalen häufig ergraben werden. So vermag das Land trotz seiner Regenarmut und Sonnenglut große Rinderherden zu ernähren, die den Reichtum der Hererö, eines Negerstammes nördlich Windhuk und der gelbgrau gefärbten Nama oder Hottentotten im 8. ausmachten. Im wenig bekannten N. leben die Landbau treibenden Ovambo. Das trockne Klima läßt die große Wärme am Tage leichter ertragen, die kühlen Nächte gewähren auch dem Europäer erquickenden Schlaf, im sonnenbestrahlten Lande gedeihen kaum Krankheitskeime: Dentsch-Südwest- asrika hat ein gesunderes Klima, als unser Vaterland und vermag daher Weiße als Ansiedler aufzunehmen. Von dem durch eine Mole gegen Brandung geschützten Hafen Swa- kopmuud führt je eine schmalspurige Eisenbahn nach dem Hauptort Windhuk und nach den Otaviminen, die Kupfer bergen. Im 3. verbindet eine Eisenbahn Lüderitzbncht mit Keetmannshoop. b) Englisch-Südafrika. Vor 100 Jahren erwarben die Engländer von den Niederländern das Kapland, das ein wichtiger Rastort war für Schiffe, die von der Heimat nach Ostindien fuhren. Die Kapholländer wanderten aus und gründeten neue Staaten, die am Ende des vorigen Jahr- Hunderts alle den Engländern unterworfen waren. So umfaßt Englisch- Südafrika hauptsächlich Kapland, Natal, Oranjekolonie, Transvaal (sprich säl), Betschnanenland und Rhodesia (nach Rhodes, einem um Engl.-Südasrika verdienten Manne). Zeige sie! Engl.-Südafrika liefert hauptsächlich Gold (^Johannisburg),, Diamanten (aus Kimberley), Wolle, Angorawolle (Mohair) und Straußenfedern. Südafrika ist durch Eisenbahnen gut erschlossen. Die größte Stadt ist ^Kapstadt am Tafelberg mit dem größten Seeverkehr Afrikas. Trotzdem ist die Bedeutung der Sadt seit Eröffnung des Sueskauals geringer geworden. Durban, Hst. von Natal, hat ebenfalls lebhaften Verkehr. c) Portugiesisch-Ostafrika s. bei Ostafrika. 6. Ostafrika. 1. Das Land. Es ist der höchste Teil Afrikas, der breite, östliche Raud des afrikanischen Tafellandes, das im X. mit Abessinien endet und dessen Westgrenze unweit der westlichen Ufer des Njafsa-, Tanganjika- und Albertfees geradlinig nach Snakin läuft. Ostafrika wird durch zwei nordsüdliche Grabenbrüche gegliedert, deren tiefste Stellen große Seen bedecken. In und an den Gräben finden sich zahlreiche erloschene und tätige Vulkane. Der westliche, innerafrikanische Grabenbruch enthält den Tanganjikasee, dessen Küste die Länge der Ostseeküste von Lübeck—meinet hat. Nördlich von.

2. Teil 2 - S. 50

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 § 25. Die Sahara. bedeutend für den Karawanenverkehr von der N.-Küste Afrikas durch die w. Sahara. Zwischen Niger und Benue liegen die Haussa-Staaten, Sokoto und Adamaua, deren gewerbfleißiges Negervolk die für die Wüstenwanderung so nötigen Schläuche vorzüglich anzufertigen versteht. W. vom Tsadsee liegt Bornu, ein unter englischer Oberhoheit stehendes Sultanat, mit der Hauptstadt Kuka, dem wichtigen Endpunkt der Karawanenstraßen von den Syrien her. d) Ostsudan, das Land ö. vom Tsadsee bis zum Nilgebiet, umfaßt die beiden Sultanate Bagirmi und Wadai, aus denen viel Elfenbein und Straußenfedern, leider aber auch noch trotz aller Bemühungen der Europäer, es zu unterdrücken, Sklaven nach Ägypten verhandelt werden. §25. Die Sahara. 1. Bodengestaltung. Durch einen Gürtel magerer Steppen geht die sudanische Hochebene nordwärts allmählich in die Sahara (sähara), die größte Wüste der Erde, über, welche sich von den Küsten des Atlan- tischen Ozeans bis zum Roten Meere ausdehnt. Ihr ö. Teil, die Libysche Wüste, setzt sich jenseits des Niltales als Nubische und Arabische fort. Die Sahara ist durchaus keine ununterbrochene, sandbedeckte Ebene, vielmehr wechseln steinbesäete Flächen mit sandigen Mulden, massige dunkle Felsengebirge, von denen das höchste Tibesti bis zu 2700 m gipfelt, mit lichtfarbigen Sanddünen. 2. Klima. Das ganze Gebiet der Sahara ist außerordentlich wasserarm, so daß in manchen Teilen jahrelang kein Tropfen Regen fällt. Denn die von N. wehenden Winde des Sommers geben keinen Regen ab, weil das Innere durch den Zenitstand der Sonne zu stark erhitzt ist. So steigt die Temperatur bis 56°, sinkt aber in der Nacht bis — 7°, so daß Nachttau reichlich, Gewitterregen nicht selten sind. Die hierbei in das Erdinnere eindringenden Wassermengen treten an tieferen Stellen als Quellen zutage, und so entsteht die Oase (altägyptisch = Rastort). Ein Zug solcher Oasen, der sich etwa unter 15° ö. L. von dem Busen der großen Syrte gegen den Tsadsee hinzieht, dient hauptsächlich bei seinem größeren Quellenbesitz zur Verbindung der n.-afrikanischen Küste mit dem Sudan im Karawanenverkehr vermittelst des einhöckrigen Kamels. Die größte Oase ist die in der Libyschen Wüste gelegene Siwe (27 m unter dem Meeresspiegel), deren Ammon-Tempel einst Alexander d. Gr. be- suchte. Im w. Teil der Sahara haben die Franzosen durch artesische Brunnen das Grundwasser künstlich an die Oberfläche geleitet und so Oasen geschaffen.

3. Teil 2 - S. 54

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 27. Die Länder am Nil. gebiete des Oberlaufes dehnen sich weite Urwälder aus, Nubien ist un- fruchtbar, dagegen Ägypten einer der fruchtbarsten Landstriche der Welt und daher seit über 6000 Jahren von fleißigen Menschen besiedelt. Der Nilschlamm wird durch Kanäle und Schöpsräder überall hingeleitet, die nach dem Sinken des Wassers übrigbleibende Schwarzerde bringt reichen Ertrag an Weizen, Mais, Reis, Zuckerrohr, Dattelpalmen, Tabak und Baumwolle. Wälder und Wiesen fehlen aber ganz. Der Fluß ist von Nilpferden, Krokodilen und zahlreichen Wasservögeln bevölkert. 3. Staatliche Verhältnisse. а) Im s. Quellengebiet gibt es einige kriegerische Negerstaaten, z. B. am Viktoriasee Uganda, und nach W. hin das Reich der Akka, eines Zwergvolkes. d) Das Kaiserreich Abessinien, das alte Äthiopien (so groß wie das Deutsche Reich, mit 4 Mill. Einw.), ist der älteste der noch be- stehenden Staaten Afrikas und hat sein uraltes, wenn auch durch jüdische und mohammedanische Einflüsse stark geschädigtes Christentum in dem schwer zugänglichen Lande bewahrt. In diesem Lande zeigt sich infolge der so verschiedenen Wärme, welche am Fuße der Berge tropenheiß und aus den Hochebenen im Innern ganz gemäßigt ist, eine mannigfaltige Pflanzenwelt, welche z. T. der europäischen Hochgebirgsflora gleicht. Das Abessinien vorgelagerte Küstengelände am Roten Meere bildet das italienische Schutzgebiet Erythräa mit der Hafenstadt Massaua, zu dem auch an der Meerenge von Bab el Mandeb (= Tor der Tränen) Assab gehört. c) Nilsudan und Nubien. Das frühere Reich des moham- medanifchen Propheten, des Mahdi, umfaßte die Gebiete Dar For, Kordofan und Sennar (am Blauen Nil), sowie den größeren Teil von Nubien. Nach Vernichtung der Derwische oder Mahdisten 1898 steht der ganze „ägyptische Sudan" und Nubien unter englisch-ägyptischer Herrschaft. Die hamitische Bevölkerung treibt Rinder- und Kamelzucht. Hauptort ist Chartum. б) Ägypten, das von einem unter türkischer Oberhoheit stehenden erblichen Vizekönig oder Khediv regiert wird, ist das geschichtlich be- deutungsvollste Land Afrikas, das durch seine Natur seit über 6000 Jahren die Menschen zwang, als seßhafte Ackerbauer zu leben. Die Nachkommen des altägyptischen Volkes heißen Fellachen (arabisch = Pflüger) und sind seit der Eroberung des Landes durch die Araber im 7. Jahrhundert Mohammedaner; nur ein Zehntel blieb Christen, und diese heißen Kopten. Die Herrschaft der arabischen Mamluken (Leibwache der Fürsten) ver- nichtete 1811 Mehemmed Ali; seine Nachkommen sind die heutigen

4. Teil 2 - S. 17

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 7. Die Arabische Halbinsel. 17 eine Zeitlang unter der am Mittellauf des Tigris begründeten Säbel- Herrschaft der ihnen verwandten Assyrer standen. Seit der Eroberung Mesopotamiens durch die 2l£aliߣ (im 7. Jahr- hundert) herrscht daselbst Islam und arabische Sprache; seit der türkischen Eroberung verödete auch dieses Land. Die Bewässerungskanäle, die „Wasserbäche Babylons", verfielen, die Schöpfräder, welche das Wasser verteilten, verminderten sich, die Schutzdämme stürzten ein. In blinden Läufen verschwendet der Euphrat jetzt sein Wasser größtenteils an die Wüste oder führt es Sumpfseen zu, so daß die Felder, auf denen das Korn einst 200fältige Frucht trug, heute auf weite Strecken in Steppe und Sumpf verwandelt sind. Von der Vereinigung an heißt der Fluß Schat el Arab (= Strom der Araber) und mündet in einem sumpfigen Delta in den Persischen Golf. «, Die größten Städte lagen stets unterhalb der ersten Annäherung, von der an auch beide Ströme ab- und aufwärts (nicht wie ober- halb bloß abwärts) zu befahren sind. Das alte Babel (griechisch Babylon) lag an beiden Seilen des Euphrat innerhalb einer quadra- tischen Mauer von 20 km Seitenlänge. Von dieser größten Stadt der Welt sind nur noch Trümmer übrig. Unzählige Backsteine und Ton- scherben mit Keilschrift bedecken die Ebene, aus welcher der Rest des „Turms von Babel" (d. h. des Bel-Tempels) hervorragt. Im N. dieser Ruinenstätte liegt Bagdad am Tigris (200000 Einw.), erst von den Kalifen erbaut, Harun al Raschids Residenz, wichtig als Stapelplatz für den persischen Handel. Am Mittellauf des Tigris liegt Mo-s-u^ nach dem der Musselin benannt ist. Von hier führt ein wichtiger Weg über das iranische Randgebirge. Daher lag Mosul gegen- über (auf dem l. User) die assyrische Hauptstadt Ninive, und daher fand hier auch die Entscheidungsschlacht von Gaugamela (dicht bei dem schon damals zerstörten Ninive) statt, in welcher Alexander der Große den letzten Perserkönig besiegte. Die Hafenstadt Basra (das Balsora in Tausend und Eine Nacht) am Schat el Arab führt namentlich Datteln aus. § 7. Die Arabische Halbinsel. 1. Bodengestaltung und Kultur. Arabien, die größte Halb- insel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, ist eine Hochebene, im N. mit schwarzgrauem Gestein überdeckt, im S. von einer Wüste losen, rötlichen Sandes eingenommen, nach O. und W. durch Gebirgszüge vom Meere getrennt, so daß nur an einzelnen Stellen schmale heiße Küsten- Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 2

5. Teil 2 - S. 119

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Die Alpen. 119 An diesem weiten Gebiete haben Anteil: Italien, Frankreich, hauptsächlich die Schweiz und Österreich, nur ein Mittelstück des Nord- saums (vergl. § 78) gehört zum Deutschen Reiche. 12. Entstehung. Die Alpen sind ein Faltengebirge, d.h. siebe- stehen aus Gesteinsschichten, die durch Gebirgsdruck gefaltet sind. Ehe- mals bildeten diese Gesteinsschichten den Boden eines großen und tiefen Meeres. Dieser alte Meeresboden wurde durch Seitendruck von S. her emporgedrängt und zu mächtigen Falten zusammengeschoben. Die Höhe derselben war im mittleren Teile am bedeutendsten. Indessen die obersten und höchstliegenden Schichten wurden durch das fließende Wasser fort- gewaschen. Daher treten hier die ältesten Gesteine, die ehedem am tiefsten lagen, zutage: kristallinische Schiefer. Angelagert sind ihnen im N. wie im S. jüngere Gesteine, hauptsächlich Kalke. Diese bilden die n. und s. Kalkalpen. Diese Entstehung des Alpengebirges erklärt die unregelmäßige Lage der Hochgipfel, die ungleichmäßige Massenverteilung im Gebirge, die Störung der Regelmäßigkeit in den Streichungslinien, aber auch die Wegsamkeit des Alpengebirges. Erst im ö. Drittel unterscheidet man deutlich eine Mittelkette mit den höchsten Gipfeln von einer n. und einer s. Kette. 13. Gestaltung. Nach der Höhe unterscheidet man: a) Voralpen bis 1500 m Meereshöhe; die Zone des Ackerbaues, der Obstzucht, des Laubwaldes und der ziemlich dichten Besudelung; Anlage von Städten. d) Mittelalpen bis 2500 m, die Zone der Nadelwälder, der Alpenwirtschaft. Ergiebige Viehzucht auf den Almen, die Senner und Sennerinnen im Sommer in den Sennhütten. c) Hochalpen über 2500 m, die Region der Schnee- und Eiswüsten, der Gletscher und Lawinen. 4. Gewässer. Bei dem Regenreichtum des Gebirges sind Ge- wässer in jeglicher Form und überall zu finden. Auf den Hochalpen liegt der ewige Schnee, der entweder, in großen Massen zusammengeballt, als Lawine zum Tale stürzt und unter sich alles begräbt, oder zwischen Fels- wände eingekeilt, zu Eis erstarrt, in großen Gletschern bis zur Schnee- grenze vordringt, um aus dem Gletschertor in bläulich trübem Wasser hervorzubrechen. In dunklen Schluchten, den sogenannten Klammen, zu deren Sohle kein Lichtstrahl dringt, rieselt das Wasser in kleinen Bächen, um dann plötzlich an einer Stelle zutage zu treten und jäh herabzustürzen. In weiten Becken hat es sich zu oft eng durch die Felsen eingeschnürten

6. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 37

1897 - Leipzig : Hirt
37 kein Richter da war, Frevelthaten zu bestrafen. Dieser Zustand (Zwischen-reich oder Interregnum genannt) dauerte beinahe 20 Jahre. Schwer litten darunter besonders die Geistlichen, welche nicht Gewalt mit Gewalt ver-gelten sollten. 2. Da rief der Erzbischof von Mainz die zur Wahl berechtigten Fürsten zusammen und schlug ihnen vor, den Grafen Rudolf von Habsburg zum Könige zu kren (whlen). Es war ein kluger Vorschlag. Htte er einem mchtigen Herzoge die Krone verschaffen wollen, so wrden sich die anderen Groen gestrubt haben, zuzustimmen, aus Furcht, da der neue König mit starker Hand ihnen die Vorrechte bestreiten wrde, die sie sich allgemach angeeignet hatten. Das schien bei dem schlichten Grafen von Habsburg, der nur kleine Besitzungen um seine Stammburg in der Schweiz hatte, ausgeschlossen. Aber wenn er auch durch seine Hausmacht nicht einflureich werden konnte, so brgte doch seine Tapferkeit und Gottesfurcht dafr, da er dem Unrecht und den Gewaltthaten steuern und der Gerechtigkeit wieder zu An-sehen verhelfen werde. Diese Eigenschaften kannte der Erzbischof aus eigener Erfahrung. Er hatte einst nach Rom zum Papste ziehen mssen und gefrchtet, er werde auf dem Wege der die Alpen ausgeplndert werden. Da hatte ihn Graf Rudolf, der am Fue des Gebirges (bei Zrich) die Habsburg besa, mit groer Umsicht ungefhrdet hinber geleitet und ebenso tapfer auf dem Rckwege geschirmt. In der Umgebung des Erzbischofs war ein Priester, der einen schnen Zug von der Gottesfurcht Rudolfs zu erzählen wute. Er war einmal in frheren Jahren, als er in der Schweiz Seelsorger war, zu einem Sterben-den gerufen worden, um ihm das heilige Abendmahl zu reichen; da war er an einen reienden Wildbach gekommen, der alle Brcken und Stege weg-gerissen hatte; eben hatte er sich angeschickt, die Schuhe abzulegen, um das Wasser zu durchwaten, als der Graf Rudolf herangesprengt kam, der mit seinem Knappen auf die Jagd geritten war. Als er die Absicht des Priesters erfuhr, setzte er ihn sogleich auf sein eigenes Ro, damit jener gewissenhaft seine Pflicht erfllen knnte. Das Pferd aber, das die geweihte Hostie, den Leib des Herrn, getragen habe, nahm er, als der Priester es am folgen-den Morgen zurckbrachte, nicht wieder an, sondern bestimmte, da es fortan der Kirche gehren solle. Rudolf lag eben gegen den Bischof von Basel zu Felde, als sein Schwager, der Burggraf von Nrnberg Friedrich Iii. (aus dem Hause Hohen-

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 50

1896 - Breslau : Hirt
50 Außereuropäische Erdteile. Afrika. streitbares Hirtenvolk, das für den Islam nach den Vorschriften des Korans äußerst thätig ist. — Am W.-User des Tsad das Sultanat Bornu, mit der Hst. Kuka. — Am ^Rande der Wüste, etwas abseits l. vom nördlichsten Bogen des Nigirs, Timbuktu, der Vereinignngspunkt von 5 Karawanenstraßen durch die Wüste. Y. Die Sahara (b. h. Wüste)*). 1. Ausdehnung und Teile. Die ungeheure Wüste, die größte der Erde, liegt bis auf einige weniger umfangreiche Bodensenkungen 300 bis 500 m über dem Meeresspiegel, der auch früher nur kleinere Strecken derselben bedeckte. Sie erstreckt sich von der atlantischen Dünenküste zwischen den kanarischen und kapverdischen Inseln bis an das hohe O.-Ufer des Nils. Durch den Meridian von Tripolis zerfällt die Sahara in einen größeren w. Teil, die Sahel, und einen kleineren ö., die libysche Wüste ge- nannt. Diese setzt sich jenseits des Nilthals als nubische Wüste bis an das Rote Meer fort. 3. Die Oberfläche der Sahara ist keineswegs einförmig. Ausgedehnte Felsengebirge, wie das die Wüste in n.w. Richtung durchziehende Bergland von Tibesti, steigen bis zu 2400 m au. Dann wechseln Hochflächen, auf denen Steingeröll den harten Salzthonboden bedeckt, mit niedrigen Kies- flächen, die von scharssplitterigen Steinen wie übersäet sind. Weite Flächen sind mit Sand bedeckt, den der Wind zu endlos sich wiederholenden Dünen- reihen aufwirft, die bis 150 m hoch werden. 3. Klima, Pflanzen und Tiere. Ans glühend heiße Tage folgen kalte Nächte, da der tägliche Temperaturwechsel der dünnen Lust sich zwischen -f 56° und — 7° bewegt. Sonst ist das Klima gesnnd, aber Jahre hindurch fällt kein Regen. Judessen der beträchtliche Nachttau und vereinzelte Gewitterregen, die rasch in den lockern Boden einsickern, speisen unterirdische Wasseradern, die an den Rändern der Bodensenkungen als Quellen zu Tage treteu und deren thonigen Boden aufs höchste besruchteu. Artesische Brunnen kommen der Natnr zu Hilfe, und weithin wird das lebenspendende Naß geleitet: so entsteht eine Oase (von dem altägyptischen Worte Uah, d. i. Wohnstätte oder Rastort), die Speisekammer der hungernden Wüstenstämme. Denn reichlich trägt der bewässerte Boden Dattelpalmen, Orangen-, Granat- und Aprikosenbäume, Getreide u. s. w. Die berühmteste Oase ist das — 29 m tief gelegene Siwah in der libyschen Wüste, der uralte Sitz des Ammön-Orakels, zwischen blauen Seeen im gelben Wüstensande „wie ein Smaragd auf Goldgrund". Die Wüste durcheilen die schnellfüßigen Strauße und die schlanke, im Liede des Arabers gefeierte Gazelle. Ihre bleibenden Wohnstätten sind am Rande der Wüste, wo auch der Löwe sein Lager hat. 4. Bewohnerund Verkehr. Die aus verschiedenen Stämmen bestehenden mohammedanischen Bewohner sind nicht sehr zahlreich. Sie leben teils als nomadisierende Kamelhirten, teils haben sie feste Wohnsitze in Dörfern und Städten, dienen den Karawanen — die sie freilich bisweilen räuberisch überfallen — als Fü hrer, bauen Obst und Getreide und verhandeln das in der Wüste gewonnene Steinsalz uach dem Sudan. Erschwert wird der Verkehr nicht nur durch deu *) S, Bilderanhang S. 91.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 26

1896 - Breslau : Hirt
26 Außereuropäische Erdteile. Amerika. nannt. Den Glanzpunkt derselben bildet der Nationalpark, das Quell- gebiet des Missouri und des ihm zueilenden Jellowstone^elloston^- Flusses. Hier geben inmitten hoher Berge heiße Quellen,*) Geysire, rauchende Vulkane, klare Seeen und tief eingeschnittene Thäler mit mächtig rauschenden Wasserfällen ein so wundervolles Landschaftsbild, daß die Regierung dieses Gebiet, halb so groß wie Württemberg, als Eigentum der Nation erklärt hat, um es in seiner ursprünglichen Schönheit zu erhalten und vor Zerstörung durch Ansiedlungen zu schützen. Da die Randketten die regenbringenden Winde abfangen, fo trägt der ganze Hochlandsgürtel Steppen- oder Wüstengepräge. Am bekanntesten ist das zum Teil von den Mormonen, „den Heiligen des jüngsten Tages", besiedelte wasserarme, salzige Steppen- und Wüstenbecken Utah fjutäj. Ju ihm der Große Salzsee, der, herrlich blau, inmitten einer durch künstliche Bewässerung ge- schaffenen Oase liegt. Hst. der Mormonen ist die Große Salzseestadt, die ihnen als Nen-Jeru salem gilt. Deu s. Teil des Hochlandes durchströmt der Colorado. Dieser ist länger als die Donau und geht durch tiefeingeschnittene Felsenthüler, Canons [fcmjons]**), in den^Californischen Meerbusen. Das n. Hochland durchfließt der Columbia oder Oregon, doppelt so lang wie der Rhein. Er durchbricht die Küstenkette; ebenso der in die Bai von San Francisco mündende Sacramento, der einen bequemen Zugang in das Innere des Landes bildet. An der inneren Seite des „Goldenen Thor es", das den mich für die größten Schiffe fahrbaren Zugang zu der Bai bildet, liegt in fruchtbarer Ebeue Sau Francisco, der wichtigste Hafen an der gesamten W.-Küste Amerikas, 300000 E., Hst. von Calisornien, das durch seine Goldfunde Einwanderer an- lockte und reich ist au Quecksilber, sowie an Ackerbau -Erzeugnissen, namentlich an Weizen und Obst. In der Stadt ist ein berüchtigtes Chinesenviertel. Endpunkt der ältesten Pacisicbahu [nach New-Iorks. 2. Das ö. Bergland. N. von der Florida-Halbinsel erstreckt sich in n.ö. Richtung bis zum Lorenzgolf das bewaldete Alleghanies-Gebirge. Es ist umfangreicher als die Alpen, steigt aber in den Gipfeln nur bis 2000 in auf. Zwischen seinen Ketten breiten sich fruchtbare Thäler aus, von Flüssen durchfurcht, die an der W.-Seite zum Mississippi gehen, an der O.-Seite in tiefeinschneidende Buchten des Atlantischen Ozeans münden. Unter letzteren ist der zwischen prächtigen Ufern hinfließende wasserreiche Hudson, „der amerikanische Rhein", durch Kanüle mit Montreal (f. S. 24) und dem Eriesee verbunden. Das Gebirge ist vornehmlich in seinem n. Teile reich au Petroleum, Eisenerzen und Steinkohlen. Daher sind die dort ent- *) Warme Quellen oder Thermen sind Quellen, deren Wärmegrad höher ist als die mittlere Jahrestemperatur des Ursprungsortes. Eine ganz besonders hohe Temperatur haben Geysire Isländisches Wort für Sprudler, Kochquell), das sind Quellen, die von Zeit zu Zeit eine Menge heißen Wassers springbrunnenartig in die Höhe werfen. Sie finden sich nur in vulkanischen Gegenden. **) Diese sind, wie die meisten Thäler, durch die ausnagende und auswaschende Kraft des fließenden Wassers entstanden.

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 60

1896 - Breslau : Hirt
60 Außereuropäische Erdteile. Asien, Die stellwandigen Randgebirge halten die Feuchtigkeit des Meeres von dem inneren Hochlande fern, daher ist dieses heiß und trocken und hat, da ihm Gebirge fehlen, nur Regenbäche, aber keinen immer fließenden Strom. Nur wenige Flächen, vornehmlich die des mittleren Binnenlandes Nedsch, d. i. Hochland, bedecken sich mit Gras. Dort werden die treff- lichsten Pferde und Reitkamele gezüchtet. In Vertiefungen liegen Oasen. Somit ist Arabien nach Klima und Bodenbildung ein zum Wohnsitze nomadischer Stämme geschaffenes Land. Nur einzelne Gegenden eignen sich zu festen Ansiedlnngen und zur Entwicklung eiuer auf Ackerbau, 'Industrie und Handel beruhenden Kultur, so die wohlbewässerte s.w. Terrassen-Landschaft Jemen, „das glückliche Arabien". Auf diesen „Stufen des Weihrauchs" wurde der Kaffeebaum heimisch, während die Dattelpalme das Glutklima der Tiefe aufsucht. Bewohner, staatliche Verhältnisse und Städte. Die Bewohner führen ihre Abstammung auf Jsmael, den verstoßenen Sohn Abrahams, zurück. Auf den Steppen führen sie wie vor Jahrtausenden als Nomaden, darunter die räuberischen Beduinen, „die Söhne der Wüste", ein Wander- leben. An der Küste und ans den Oasen des Innern arbeitet der seßhafte Araber, der Fellah, als Bauer. Die Armut des Landes lenkte früh ihre Blicke auf die von der Natur reicher ausgestattete Fremde. Und als die iu Arabien entstandene Lehre Mohammeds von ihren Anhängern die Ausbreitung des Islams mit dem Schwerte forderte, da zogen die be- geisterten Scharen aus, und in schnellem Siegeslauf verbreiteten sie ihre Lehre ostwärts bis zum malaiischen Archipel und westwärts über gauz N.-Afrika, ja bis nach Spanien hin. Das Innere und die S.-Küste bewohnen freie Stämme, die unter Stammes- Häuptlingen stehen. Xa) Die W -Küste gehört zur Türkei. Nahe der Landschaft Jemen und der S.w.-Ecke,^in öder, glühend heißer Umgebung, die befestigte britische Frei- Hafenstadt Aden, Kohlenniederlage für Jndienfahrer. — In der n. Landschaft Hedschäs die heiligen Städte: Mekka, „die Mutter der Städte", Mohammeds Geburtsort, mit der Kaäba, dem uralten Heiligtum der Araber, und Medina, des Propheten Grabesstadt. — Dschidda ist der Landungsplatz für Mekkapilger. b) Die S O -Küste enthält das Sultanat Oman, den am besten angebauten Teil der Halbinsel, der viel Datteln liefert. Maskat, Hafenstadt mit lebhaftem Handel. An den Küsten des Persischen Meerbusens wie des Roten Meeres wird Perlen fisch er ei getrieben. * It. Das Kochland von Iran, d. i. Land der Arier. 1. Natur und Erzeugnisse des Landes. Zu Randgebirgen hat das Hochland im W. die Berge von Kurdistan, im N. den Elbürs, mit dem riesigen Nulkaukegel des Demawend (5900 m)*), weiter ö. den Hinduküsch, d. i. indischer Berg, der das Verbindungsglied mit dem hinter-asiatischen Hochlande bildet, im O. die Suleimän-Kette; auch im *) S. Bilderanhang S. 92.

10. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 21

1907 - Leipzig : Freytag
21 pferd Bukephalos an Alter und Wunden. Alexander benannte dem treuen Tiere zu Ehren eine neu gegrndete Stadt Bukephala. Immer weiter wollte der Eroberer in das Innere des unermelichen Reiches vordringen. Aber seine Soldaten, die auf den weiten Mrschen von Durst und Hitze unsglich zu leiden hatten, fingen an zu murren und wollten endlich in die liebe Heimat zurckkehren. Vergebens zrnte und drohte der König. Als aber alles nichts half, erklrte er sich zur Rckkehr bereit. Mit jubelnder Freude dankten sie ihm fr den Entschlu. Aber auch auf dem Rckzge hatten sie noch viel vom Durste zu leiden. Einmal hatte ein Soldat etwas Wasser entdeckt und brachte seinem Könige einen Helm voll. Dieser aber wollte sich nicht selbst laben und seine Krieger drsten lassen. Er go das Wasser in den Sand mit den Worten: Fr einen zu viel, fr alle zu wenig!" Da vergaen auch die brigen Durst und Mdigkeit und folgten ihm mit neuer Begeisterung, bis sie endlich wieder glcklich nach Babylon kamen. Babylon sollte die Hauptstadt seines Weltreiches werden. Aber hier ereilte ihn der Tod mitten unter neuen Plnen und Entwrfen. Er erkrankte an einem heftigen Fieber. Weinend umstanden die Feldherren sein Lager und fragten den Sterbenden, wen er zu seinem Nachfolger bestimme. Er antwortete: Den Wrdigsten!" Darauf verschied er im Alter von nur 32 Jahren. Nach seinem Tode zerfiel sein Reich in mehrere Teile, die spter eine Beute der Rmer wurden. 14. Romulus und Kemus. Grndung Korne. Nach der Einnahme Trojas durch die Griechen hatte sich neas aus den Flammen der brennenden Stadt gerettet. Dieser kam nach langen Irrfahrten mit anderen Flchtlingen nach Latium an der Westkste Italiens. Er wurde König des Landes, und auch seine Nachkommen regierten daselbst. Zwei derselben waren die Brder Nnmitor und Amnlins, welche gemeinschaftlich die Regierung führen sollten. Aber der falsche Amnlins verstie seinen Bruder Numitor und lie dessen beide Enkel, Romnlus und Remns, in dem angeschwollenen Tiberstrom aussetzen. Doch das Krbchen, in dem sie lagen, blieb am Ufer des Flusses hangen. Und eine Wlfin kam und nhrte die beiden Kleinen, bis ein mitleidiger Hirt sie fand und mit sich nahm. Bei dem Hirten wuchsen die beiden Knaben zu krftigen Jnglingen heran und hteten die Herden ihres Pflegevaters. Einst bekamen sie Streit mit den Hirten Nnmitors, und Remns wurde gefangen und vor Numitor gefhrt. Dieser erkannte in ihm an der hnlichkeit mit seiner Tochter sofort feinen Enkel und erzhlte den beiden Brdern, was Amn-
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