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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 177

1911 - Erfurt : Keyser
— 177 — Kriegssteuer, 100 000 Taler von der Stadl und 50 000 Taler von der katholischen Geistlichkeit, in den vier Tagen nicht zusammengebracht worden war. Reichstruppen und Franzosen in Erfurt: Bald daraus sah Ersurt ein anderes soldatisches Schauspiel. Reichstruppeu und Franzosen quartierten sich in überaus großer Zahl in ihr ein. Der Obergeneral der französischen Truppen, Prinz v. Sonbise, hielt am 25. August 1757 seinen Einzug. Er stieg mit seinem ihm in 5 sechsspännigen Kutschen nachfahrenden Gefolge in der Statthalterei ab. Eine Kompanie kurmaiuzifche Grenadiere besetzte mit fliegender Fahne und klingendem Spiel vor ihr die Wache. Der Prinz wurde von dem Statthalter, einigen Gesandten der kurfürstlichen Regierung und von den Abgeordneten der Universität aufs ehrenvollste „bekomplimentiert" (s. Nr. 58). Abermalige Besetzung der Stadt durch die Preaitzen: Mitte September rückte die Besatzung wieder ab, um den heranziehenden Preußen zu entgehen (s. Nr. 59). Das Jahr 1759 sah abermals eine große Menge Preußen in Erfurts Mauern. An Kriegssteuern wurden diesmal 200000 Reichstaler gefordert. Diese Summe wurde aber aus 100 000 Taler, zahlbar in drei gleichen Raten mit sechswöchigem Abstande, ermäßigt. Außerdem hatte die Stadt 80 vierspännige Wagen, die auf drei Tage mit Futter zu versehen waren, zu stellen. Straßenkampf: In diesem Jahre kam es auch zu einem Straßenkampfe. Gegen Abend des zweiten Weihnachtstages langten einige hannovrische Packwagen an (England, dem Hannover gehörte, war mit Preußen verbündet), und die sie begleitenden hannovrischen Jäger wurden hier einquartiert. Die Bürger übernahmen wie immer, wenn Preußen oder ihnen verbündete Truppen in der Stadt waren, die Wache, während sich die mainzische Besatzung aus die Festung zurückzog. Da sielen am 28. Dezember gegen 11 Uhr vormittags ganz unerwartet zwei Kanonenschüsse vom Petersberg, und sogleich geriet alles in Ausregung. Die Hannoveraner liefen mit ihren Tornistern zusammen und stellten sich in der Gegend der Gasthöfe zum Schlehendorn (Hotel Rheinischer Hos) und Huscisen (Regierungsstraße Nr. 14) aus. Es dauerte auch nicht lange, da kamen kaiserliche reitende Jäger zum Löbertor her-eingesprengt. Sofort schlossen sich die Hannoveraner eng zusammen und feuerten tapfer auf die Reiter. Doch von der Uebermacht hart bedrängt, mußten sie sich auf die Langebrücke zurückziehen. Die kaiserlichen Jäger solgten nach, und es entspann sich ein heftiges Scharmützel. Der Kugelvorrat der Hannoveraner war bald verschossen. Sie mußten sich ergeben und wurden samt ihren Wagen zum Löbertor hinaus nach Arnstadt abgesührt. Während des Gefechtes waren die Einwohner in großer Bestürzung; einen so hitzigen Straßenkampf hatten sie noch nicht erlebt. Aengstlich wurden alle Türen und Fensterläden der Häuser geschlossen, und 12

2. Für Präparandenanstalten - S. 169

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdemschen Länder Europas, 169 Mit Ausnahme des von Dünen und Kiefernwaldungen eingenommenen öden Küstenlandes südlich der Gironde, der Landes, ist das Garonnebecken sehr fruchtbar und Frankreichs größtes Weingebiet (Bild 95). Unter den Städten steht voran Bordeaux (260), der bedeutendste Hafen Frankreichs am Atlantischen Ozean ivgl. seine Lage mit Bremen, Hamburg!). Es ist auch der Hauptausfuhrort der uach ihm benannten Bordeauxweine. Am östlichsten Punkte der Garonne liegt der lebhafte Jndustrieplatz Toulouse. W. Weinbau an der Gironde bei Bordeaux. § 258. Die auswärtigen Besitzungen und Schntzstaaten Frankreichs sind die wertvollsten Kolonien (etwa 52 Mill. E.) nach denen Englands und Hollands. Sie liegen in Afrika, Asien, in Amerika und in der Süd- see und bildeu die Grundlage des französischen Welthandels. § 259. Staatsverwaltung. Bald nach der Schlacht bei Sedan, am 4. September 1870, wurde Frankreich in eine Republik umgewandelt. Der auf 7 Jahre gewählte Präsident regiert mit Hilfe der Minister und zweier Kammern (dem Seuat und den Deputierten). Beide Kammern wählen als „Nationalversammlung" durch Stimmenmehrheit den Präsidenten. Zeichnung: Das Städte- und Festungsbild Frankreichs. Frank- reich ist als Fünfeck in das Gradnetz einzuzeichnen; die Grenze kann teils als gerade Linie, im W und So als flacher Bogen gezeichnet werden. Nach Ein- Zeichnung der genannten Städte ist die große Bahn Pyrenäen—brüssel durch eilte ziemlich gerade Liuie zu markiereu, die Toulouse, Lirnoges, Orleans, Paris, ^?t. Qnentin verbindet, gleichfalls die Bahn Bayonne—bordeaux—limoges.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 7

1909 - Leipzig : Hirt
104. Auflsung der alten Staatsordnung in Frankreich. war Mirabeau, ein Adliger, der sich mit seinen Standesgenossen ent-zweit hatte und von den Brgern als Vertreter des dritten Standes ge-whlt worden war. Als die Regierung mit Gewalt drohte, indem sie Truppen zwischen Paris und Versailles zusammenzog, entstand ein Aufstand des Pariser Pbels, der die Erstrmung der Bastille (am 14. Juli), eines Staatsgefngnisses, die Bildung einer Nationalgarde und den Abfall vieler Truppen zur Folge hatte. Das ganze Land geriet in Grung; das er-bitterte Volk wandte sich drohend gegen die Adligen, die zum groen Teil auswanderten (Emigranten). Welches war die erste revolutionre Tat? 4. Die Verfassunggebende Nationalversammlung, 17891791, Unter dem Eindruck dieser Ereignisse hob die Nationalversammlung in der auf-geregten Nachtsitzung vom 4. bis 5. August die ganze rechtliche Ungleichheit, die sich doch nicht mehr aufrecht erhalten lie, mit einem Schlage auf. Die Bauern waren fortan von allen Lasten und Leistungen fr die Gutsherren befreit; der Adel verlor die Steuerfreiheit, das Jagdvorrecht und alle sonstigen Vorrechte; die Kuflichkeit der mter hrte auf, ebenso die Vorrechte der Znfte. Die nchste Folge dieser libert, 6galite, fraternite" war eine allgemeine Unsicherheit und Unbotmigkeit; Habsucht und Roh-heit hatten freies Spiel. In spteren Sitzungen wurden die Reformen fortgesetzt: u.a. schaffte man den Erbadel (und damit den Adel als be-sonderen Stand) ab; zur Abhilfe der Geldnot wurden die Kirchengter eingezogen und Assignaten (Anweisungen auf diese Gter) als Papier-geld ausgegeben. Nicht so einig waren die Volksvertreter der die nderung der Verfassung, die erst im September 1791 vollendet war. Eine Erklrung der 1791. Menschenrechte wurde vorangestellt (nach welchem Vorbilde?). Der König behielt nur die vollziehende Gewalt, während man die Gesetzgebung einer auf zwei Jahre zu whlenden Gesetzgebenden Nationalversammlung bertrug. Als Grundlage fr die Wahlen und die Verwaltung erhielt Frankreich eine neue Einteilung in 83 Departements. 5. Das Volk und der König. Unterdessen war der König m trauriger Lage. Der heruntergekommene Herzog Philipp von Orleans, ein Nach-komme der Elisabeth Charlotte, bekannt unter dem Namen Brger Egalite", und andere Umsturzmnner benutzten eine in Paris entstandene Brotteuerung, den König zu verdchtigen, er wolle Paris aushungern. Ein dadurch ausgeregter Pbelhaufe, zum Teil aus Weibern bestehend, zog im Oktober 1789 nach Versailles und holte den König und seine 1789. Familie nach Paris, wo sie in den Tnilerien ihren Wohnsitz nehmen muten. Vergebens rieten Mirabean und die Knigin dem unschlssigen König zu mutigem Handeln. Nach dem Tode Mirabeans, des Vermittlers zwischen König und Volk, war jede Sttze verloren. Die Flucht im

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 69

1909 - Leipzig : Hirt
129. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Wilhelms H. 69 2. Der Russisch-Japanische Krieg, 19041905. Die Japaner, das tchtigste Volk der mongolischen Raffe, blieben bis in die zweite Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts unberhrt von fremden Einflssen. Der Mikado (Kaiser) in seinem Palast in Kioto war dem Volke unsichtbar, stand nicht in Verbindung mit den Daimio (Statthaltern der Provinzen) und wurde beherrscht von dem Oberfeldherrn, der die Regierungsgewalt hatte. Alle Versuche europischer Völker, mit ihnen Handelsverbindungen anzuknpfen, wiesen die Japaner ab. Da erschienen 1853 acht Kriegs-schisse der Vereinigten Staaten von Amerika, und der Befehlshaber ber-brachte einen Brief seines Prsidenten, worin dieser um einen Freund-schasts- und Handelsvertrag bat. Der japanische Oberfeldherr gab nach, und bald folgten hnliche Vertrge mit europischen Mchten. Damit hrte auch das Verbot fr die Japaner, ihr Vaterland zu verlassen, auf. Die Folge war, da die Regierung des Oberfeldherrn, dem die nationale Partei aus der Verbindung mit den Fremden einen schweren Vorwurf machte, 1868 gestrzt wurde und der Mikado seine ursprngliche Gewalt zurckerhielt. Nun begann eine tiefgreifende und schnelle Umwandlung aller Staats- und Kulturverhltnisse. Der Mikado verlegte seine Residenz nach Tokio und gab eine Verfassung nach europischem Muster mit Ministerien und Volksvertretung. Die Japaner befreundeten sich mit den handgreiflichen Vorzgen der abendlndischen Kultur, schickten ihre Shne auf europische Hochschulen, riefen Europer als Lehrmeister ins Land und bewiesen in der Nachahmung des Fremden ein erstaunliches Geschick. Als Rußland, das bis an den Stillen Ozean vorgedrungen war und seine dortigen Hfen, Wladiwostok und Port Arthur, durch die Sibirische Bahn mit Europa verbunden hatte, seine Hand auch nach Korea ausstreckte, sah sich Japan in seinen Interessen bedroht und be-gann den Krieg. Bald muten die Russen Korea rumen. Dann wurde 1904. die sdliche Mandschurei der Kriegsschauplatz. In allen greren Schlachten wichen die Russen zurck, ohne da es den Japanern gelang, ihnen den Rckzug abzuschneiden, zuletzt bei Mukden, wo mehr als eine halbe Million Menschen kmpften. Die Festung Port Arthur hatte sich schon nach erbitterten Kmpfen ergeben. Bald nach der Schlacht bei Mukden wurde die groe, aber minderwertige russische Flotte von den Japanern in der Koreastrae vernichtet. Dann kam durch die Vermittlung des Prsidenten der Union der Friede zu Portsmouth (in Nordamerika) 1905. zustande: Japan erhielt den sdlichen Teil von Sachalin, Port Arthur und die Oberherrschaft der Korea. Die Mandschurei wurde an China zurckgegeben. 3. Die russische Revolution, 19051906. Die Niederlagen und die durch den Krieg hervorgerufene Geldnot vermehrten die Unzufriedenheit des russischen Volkes mit den bestehenden Zustnden ( 127,1). Unzufrieden waren auch die angegliederten Vlkerschaften, besonders die Finnen,

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
106. Das Ende der Franzsischen Republik. 13 war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (von denen vierzig Jahrhunderte auf die Soldaten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschaft fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten, bis dahin ziemlich unbekannten Wunderlandes und wurden somit die Begrnder der gyptischen Alter-tumskunde. Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten hatte, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vorn trkischen Sultan abgeschickten Truppen 1799. entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Eng-lndern verteidigten Akkon, als auch die Pest in seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die aus Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Den Oberbefehl der das Heer bergab er dem Elssser Kleber, der aber bald von einem fanatischen Trken ermordet wurde. Das Heer hatte nun Mhe, sich gegen die Englnder zu halten, und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf englischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. Malta behielten die Englnder. Vergleiche Napoleon und Ludwig Ix. in gypten! 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit war zwischen England, sterreich, Rußland und der Trkei 1798 die zweite 1798. Koalition geschlossen worden. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien verschiedene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, der das Volk auf seiner Seite hatte, nach Paris. Er hatte die fr seine Absicht 1799. gnstige Lage erkannt und verstndigte sich mit einflureichen Generalen zum Sturze der unbeliebten Direktorialregierung. Durch Anwendung von Waffengewalt in der Volksvertretung erzwang er die Einfhrung einer neuen Verfassung. Drei Konsuln sollten auf zehn Jahre an die Spitze des Staates treten; er selbst wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt, die beiden Mitkonsuln hatten nur beratende Stimme. Eine Volksvertretung (Senat und Gesetzgebender Krper), die aber nur geringen Einflu besa, blieb bestehen. 6. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem sich Rußland von der Koalition zurckgezogen hatte, setzten nur England und sterreich den Krieg gegen Frankreich fort. Napoleon bekam dadurch Gelegenheit, seine Regierung mit einer glnzenden Tat zu beginnen. Er sammelte im stillen ein groes Heer an den Alpen, zog mit ihm im Frhjahr 1800

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. 21

1909 - Leipzig : Hirt
110. Die Zeit der hchsten Machtentfaltung Napoleons. 21 walten. Die Znfte, die ihren ursprnglichen Zweck, das Handwerk zu heben, lngst nicht mehr erfllten, durften zwar fortbestehen, aber nur als freie Vereinigungen. Auch die von Friedrich Wilhelm I. herrhrende Form der Staats-Verwaltung ( 97, 1) wurde gendert. An die Stelle des General-direktoriums traten getrennte Fachministerien (fr Auswrtiges, Inneres, Justiz, Finanzen und Krieg). 3. Die Neubildung des Heerwesens leitete Scharnhorst, der sich als Sohn eines hannverischen Bauern bis zum General emporgearbeitet hatte. Unter seinen Mitarbeitern tat sich Gneisen an hervor. Die allgemeine Wehrpflicht wurde eingefhrt, wenn auch noch nicht durch-gefhrt. Die Gre des preuischen Heeres war von Napoleon auf 42000 Mann beschrnkt worden. Man half sich dadurch, da die Re-kruten nach kurzer Ausbildung entlassen und neue einberufen wurden. So erhielten in fnf Jahren 120000 Mann ihre Ausbildung. 4. Geistiges Leben. Wissenschaft und Dichtkunst nahmen eine Vater-lndische Haltung an. Die 1810 gegrndete Berliner Universitt 1810. zhlte die bedeutendsten Vertreter der Wissenschaft zu den Ihrigen, u. a. den Theologen Schleiermacher, der durch seine Reden der die Religion die durch die Aufklrung" geschwundene Achtung vor dem Christentum wiederherstellte, und den Philosophen Fichte, der in seinen Reden an die deutsche Nation" eine nationale sittliche Erziehung als erste Be-dingung fr die knstige Hebung des Staates forderte. Die Dichter sangen in dem von Schiller im Tell angeschlagenen Tone weiter. Lebten auch die Romantiker noch mehr in dem bis dahin unbekannten Mittel-alter als in der trben Gegenwart, so wirkten andere, wie Arndt und Rudert, unmittelbar auf das Leben der Zeit ein. 5. Das Volk. Im ganzen Volke wehte der Geist der Auflehnung gegen die Herrschaft der Fremden, die durch Erpressungen und ber-mtiges Auftreten das Ihrige dazu beitrugen, diese Stimmung zu nhren. Willig zahlte man die hohen Steuern, die zur Abtragung der Kriegs-schuld notwendig waren, und bte nach dem Beispiele der kniglichen Familie Entsagung und Sparsamkeit, um dem Staate alle Krfte zu erhalten. Geheime Verbindungen verbreiteten vaterlndische Gesinnung (der Tugendbund). Der urwchsige Turnvater" Jahn legte in Berlin die ersten Turnpltze an, um die mnnliche Jugend fr den Waffendienst vorzubereiten. 110. Die Zeit der hchsten Machtentfaltung Napoleons. 1. Portugal und Spanien. Nach dem Tilsiter Frieden lie Napoleon Portugal, weil es sich der Festlandsperre nicht fgen wollte, durch ein 1807. franzsisches Heer besetzen, dessen General nun das Land nach den Be-

7. Die Zeit der Umwälzungen - S. 42

1909 - Leipzig : Hirt
42 Il Die Zeit der nationalen Staatenbildung. 119. 1847. das allgemeine Verlangen nicht unbercksichtigt zu lassen, berief er 1847 den Vereinigte u Landtag, der aus einer Vereinigung der Provinzial-stnde bestand, und erklrte sich zu weiterem Ausbau der Verfassung bereit. Aber das durch gewissenlose Schriftsteller ( 121,1) aufgewiegelte Volk verlangte strmisch, was der König nur schrittweise gewhren wollte. Als er in einer Bekanntmachung eine freiere Staatsverfassung in Aussicht gestellt und auerdem versprochen hatte, an der Verbesserung 1848. der Bundesverfassung mitzuwirken, zog am 18. Mrz 1848 eine lrmende Volksmenge vor das Schlo, um ihren Dank auszudrcken. Da ent-brannte durch ein Miverstndnis ein Straenkampf zwischen dem Volke und den Soldaten. Obgleich die Soldaten Sieger blieben, zog der fried-liebende König am Morgen des 19. die Truppen aus der Stadt zurck und suchte die aufgeregten Berliner zu beruhigen. Er berief Vertreter des Volkes, die sich mit den geplanten Einrichtungen zu beschftigen hatten. 1850. Nach langen Beratungen wurde im Januar 1850 die Verfassung eingefhrt. 5. Die wichtigsten Bestimmungen der preuischen Verfassung, a) Die Krone ist erblich im Mannesstamme der Hohenzollern. Der König leistet bei seinem Regierungsantritt den Eid auf die Verfassung. Er allein hat die vollziehende Gelvalt. b) Der König ernennt und entlt die Minister. Seine Erlasse bedrfen der Gegenzeichnung eines Ministers, der dadurch die Verantwortung bernimmt. Jetzt bestehen im Staate folgende Ministerien: das des Krieges (Verwaltung militrischer Angelegenheiten), der Justiz (Verwaltung des Gerichtswesens), des Innern (allgemeine Verwaltungs-und Polizeiangelegenheiten), der Finanzen, des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten), der Landwirtschaft, des Handels und Gewerbes und das der ffentlichen Arbeiten (Eisen-bahn- und Bauwesen). c) Der König beruft und schliet den Landtag, er kann ihn vertagen und auflsen. Der Landtag besteht aus zwei Kammern, dem Herrenhause und dem Abgeordnetenhause. Die Mitglieder des Herren-Hauses sind teils durch die Verfassung bestimmt, teils werden sie vom König auf Lebenszeit ernannt. Das Abgeordnetenhaus geht alle fnf Jahre aus mittelbaren (indirekten) Wahlen des Volkes hervor: die Wahlberechtigten (Urwhler), nach der Besteuerung in drei Klaffen geteilt, whlen nur die Wahlmnner, diese den Abgeordneten. Jedes Gesetz, auch der jhrliche Staatshaushalt, bedarf der Zustimmung beider Kammern. Der König teilt also die gesetzgebende Gewalt mit dem Landtage. d) Im Gerichtswesen hat der König das Recht der Strafmilde-rung und der Begnadigung. e) Die Provinzen, an deren Spitze ein Oberprsident steht, waren schon frher in Regierungsbezirke und landrtliche Kreise (auer den greren Stdten) eingeteilt worden.

8. Die Zeit der Umwälzungen - S. 40

1909 - Leipzig : Hirt
40 Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung. 118. gedehnt werden sollte. Auf Reformbanketten" fand dieses Verlangen beredten Ausdruck. 1848. 2. Die Februarrevolution. Am 22. Februar 1848 sollte ein solches Zweckessen in Paris stattfinden, wurde aber von der Negierung verboten. Erregte Arbeitermaffen durchzogen die Straen und fingen an, Barrikaden zu errichten. Am folgenden Tage entlie der König, um das Volk zu beruhigen, den verhaten Ministerprsidenten Guizot. Als aber am Abend die vor des Ministers Wohnung aufgestellten Soldaten, durch einen Schu gereizt, auf den Volkshaufen feuerten, der sich angesammelt hatte, entbrannte der Straenkampf. Am 24. waren die Tuilerien bedroht, die Truppen waren lssig und fielen zum Teil ab, und der verzweifelnde König entfloh nach England. Eine vorlufige Regierung unter dem Vor-sitze des Dichters Lamartine verkndete die Republik, berief eine National-Versammlung, die die knftige Verfassung Frankreichs beraten sollte, und gab, um die Sozialisten zu befriedigen, L. Blanc freie Hand, feine Nationalwerksttten einzurichten. 3. Der Aufstand im Juni 1848. Die Nationalwerksttten machten schlechte Geschfte und konnten die vielen Arbeiter, die aus den Provinzen nach der Hauptstadt gekommen waren, nicht beschstigen. Die National-Versammlung beschlo deshalb im Juni, sie aufzuheben. Dadurch brach ein wilder Aufstand der Sozialisten aus. Aber der zum Diktator er-nannte General Cavaignac verschaffte in blutigem Straenkampfe der gemigten Republik den Sieg der die rote". 4. Die Prsidentschaft Napoleons. Die Beratungen der die Ver-fassuug waren im November beendet. An der Spitze der Republik sollte ein auf vier Jahre vom ganzen Volke gewhlter Prsident stehen, ihm zur Seite eine gesetzgebende Nationalversammlung. Prsident wurde der Prinz Napoleon (mit sechs von acht Millionen Stimmen). Ludwig Napoleon Bonaparte, ein Sohn des Knigs Ludwig von Hol-land und der Hortense Beauharnais, hatte, nachdem er das Gymnasium zu Augs-brg besucht, ein bewegtes Leben gefhrt. Seine Versuche, 1836 von Straburg und 1840 von Boulogne aus die Regierung Ludwig Philipps zu strzen, mi-langen. Er wurde auf die Festung Ham gebracht, von wo er 1846 nach London entfloh. 1848 erschien er in Paris und wute sich durch geschicktes Auftreten und republikanische Haltung allgemein beliebt zu inachen. Die Nationalversammlung verlor durch Parteistreitigkeiten das Zu-trauen der Nation, der Prsident dagegen befestigte sein Ansehen. Das Heer gewann er schon durch seinen Namen, die Geistlichkeit dadurch, da er dem Papst gegen die aufstndischen Rmer Truppen zu Hilfe schickte, und die Brger und Bauern, indem er auf seinen Reisen durch das Land sich als den Beschtzer der Ordnung hinstellte. So konnte er es 1851. wagen, am 2. Dezember 1851 durch einen Staatsstreich die Nationalversammlung auseinanderzujagen und sich durch Volksabstimmung zum Prsidenten aufzehnjahre whlen zu lassen (71/, Millionen Stimmen).

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 222

1911 - Breslau : Hirt
222 Aus der Geschichte der Neuzeit, Aber Alexander Faruese, dem Sohne der Statthalterin Margarete von Parma, dem grten unter den spanischen Staatsmnnern und Feldherren, gelang es, die Sdprovinzen von den nrdlichen zu trennen. Die ersteren blieben spanisch und katholisch. Die sieben nrdlichen Provinzen vereinigte Wilhelm von Ora-nien der Schweigsame" zur Utrecht er Union; sie sagten sich 1581 von dem Könige los und erklrten ihre Unabhngigkeit. Durch diese Vorgnge wurde die durch nationale und konfessionelle Gegenstze bereits vorbereitete Trennung der Niederlande, wie sie auch heute besteht, vollzogen. 1584 fiel Wilhelm von Oranien, der erste wahrhaft groe Staats-mann unter den Vorkmpfern der evangelischen Sache in Europa und Grnder der niederlndischen Unabhngigkeit, in Delst durch Meuchelmord. Alexander Farnese gefhrdete die Freiheit der nrdlichen Staaten ernstlich durch seine glcklichen Unternehmungen im Felde. Seine Eroberung Antwerpens (1585) kann als der Hhepunkt der spanischen Erfolge be-trachtet werden. Die Untersttzung der Union durch Elisabeth von England und die Verflechtung des niederlndischen mit dem franzsischen Kriege ver-besserten allmhlich die Lage der Niederlnder. Den Wendepunkt des Krieges bildet der Untergang der Groen Armada im Kanal (1588). Nach der Abberufung Farnefes gewann Moritz von Oranien, Wil-Helms I. Sohn, mehrere feste Pltze zurck. 1609 wurde zwischen den Niederlanden und Philipp Iii., Philipps Ii. Sohn, ein Waffenstillstand abgeschlossen. Die Niederlnder eroberten die ehemals portngie-fischen, 1581 spanisch gewordenen Kolonien in Asien und wurden die ersten Seefahrer der damaligen Welt. Der zweite Teil des Krieges verlief gleichzeitig mit dem Dreiig-jhrigen. 1648 wurde die Unabhngigkeit der Niederlande im West-flischen Frieden anerkannt. Zugleich schieden sie aus dem Deut-Ichm Reiche aus, das sie in ihrer Not vergeblich um Hilfe augerufen hatten. Die neue Verfassung der Niederlande legte die gesetzgebende Ge-walt, das Steuerbewilligungsrecht und einen Teil der Regierungsgewalt in die Hnde der Generalstaaten, die sich aus den Abgeordneten der sieben Provinzen zusammensetzten. Unter den Provinzen hatte Holland mit der zum Mittelpunkt des Welthandels aufblhenden Hauptstadt Amsterdam, das allein den grten Teil der Staatseinnahmen auf-brachte, das bergewicht. Die Oranier hatten die erbliche Wrde von Statthaltern und Generalkapitnen und damit die Leitung des Kriegswesens. Die glcklichen Seeunternehmungen der nchsten Zeit und der auf-blhende Handel gaben der kleinen Republik der Vereinigten Niederlande die Stellung einer europischen Gromacht.

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 180

1896 - Leipzig : Voigtländer
180 Brandenburg und Manteuffel), die Versammlung (5. Dez. 1848) auszulsen. Zugleich lie der König einer neuberufenen Volksvertretung eine Verfassungsurkunde vorlegen, die nach erfolgter Durchberatung und mancherlei Abnderung am 31. Januar 1850 endgiltig festgestellt und dann mit dem Eid des Knigs (6. Februar) besiegelt wurde. In mehreren andern deutschen Staaten schlug Preußen durch seine Kriegsmacht die revolutionren Bewegungen nieder. Seine Heere bezwangen emen Aufstand zu Dresden (Mai 1849), machten dann unter der An-fhrung des Prinzen von Preußen der Republik in Rheinbayern ein Ende und stellten in V a d e n die Regierung des Groherzogs wieder her. Der Umfang des preuischen Staates wurde durch Einverleibung der beiden hohenzollernschen Frstentmer auf 5068 Q.-M. mit 18 Mill. Einwohnern vermehrt. Auch wurde eine preuische Kriegsflotte gegrndet. Die drei letzten Lebensjahre des Knigs waren durch schwere Krankheit getrbt; daher bernahm 1858 sein Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 wurde Friedrich Wilhelm Iv. durch den Tod von seinen Leiden erlst. Der Wahlspruch des frommen Knigs war: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen". 90. Kaiser Napoleon Iii.; Italiens Einigung. 1. Der Staatsstreich Ludwig Napoleons. Da die franzsische National-Versammlung dem Herrsch erstreben des Prsidenten Ludwig Napoleon hinderlich war, trieb er sie durch den Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 gewaltsam auseinander und ri die Alleinherrschaft an sich, indem er sich durch Volksabstimmung zum Prinz-Prsidenten auf zehn Jahre erwhlen lie. Die Republik war seitdem nur noch ein leerer Schein. Schon nach einem Jahre trat an ihre Stelle das zweite Kaisertum in Frankreich, 18521870: nach einer neuen allgemeinen Abstimmung wurde der Prinz-Prsident als Napoleon Iii Zum Kaiser der Franzosen ausgerufen, 2. Dezember 1852. 2. Das zweite Kaiserreich (18521870). Als Kaiser Napoleoniii war Ludwig Napoleon mit Eifer und Klugheit bestrebt, die Macht und den Glanz der Regierung seines Oheims zurckzufhren. Zunchst fhrte Napoleon, mit England und der Trkei verbndet, den Krim krieg gegen Rußland (18531856) mit glcklichem Erfolge. 3. Krieg gegen sterreich 1859. Das Verlangen der Italiener, ihr Land von der sterreichischen Herrschaft zu befreien und zu einem Staate zu vereinigen, fand besonders durch den König Viktor Emauuel von Sardinien und feinen Minister Cavour Untersttzung. Insgeheim wurde ein Bndnis zwischen Sardinien und Frankreich gegen sterreich abgeschlossen. Als in Sardinien gefahrdrohende Kriegsrstungen betrieben wurden, berschritt ein sterreichisches Heer die sardinische Grenze. Hiermit begann der italienische Krieg. Die vereinigten französisch -fardinifchen Truppen schlugen die fter-
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