Die deutschen Landschaften und Stämme.
49
und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die
Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten
in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle-
sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be-
trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch
hessische und mainfränkische Einwanderer teil.
Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge-
zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf,
und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind,
so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar-
steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm-
licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun-
gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich
wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten
deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel-
deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän-
del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege
Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes.
Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge-
staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus-
druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch
heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit
größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau,
Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Ludwig Ludwig Brehm Paul_Gerhard Rudolf_Baumbach Rudolf Ludwig_Richter Ludwig Sebastian_Bach Georg_Friedrich_Hän- Friedrich Robert_Schumann Richard_Wagner
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
59
5. Politische Übersicht über die Staaten Süddeutschlands.
§ 77. Das betrachtete Gebiet verteilt sich über folgende sechs Staaten:
Die Königreiche Bayern und Württemberg, die Großherzogtümer Baden
und Hessen, Elsaß-Lothringen, die Hohenzollernschen Lande.
Aufgabe. Suche von diesen Staaten die politischen Grenzen, nenne die
wichtigsten fließenden und stehenden Gewässer, die Gebirge mit ihren höchsten
Punkten, die Tief- und die Hochebenen!
§ 78. 1. Königreich Bayern.
Fast 76000 qkm, 6,9 Mill. E>, 91 auf 1 qkm. 70,8% Katholiken, 28,2% Evangelische.
a) Bewohner und Einteilung. Die Altbayern bewohnen den
ältesten Teil des Landes, das alte Herzogtum Bayern zwischen Lech,
Donau und Inn.
Aufgaben. 1. Wo wohnen Franken, Schwaben, Pfälzer? 2. In
welche beiden Hauptteile zerfällt das Land?
b) Erzeugnisse und Beschäftigung. Aufgaben. 1. Welches ist die Haupt-
beschäftigung, und wo blüht sie besonders? 2. Welche Pflanze wird wegen der
Bierbereitung im großen angebaut? 3. Wo gedeihen besonders Wein, Obst,
Tabak? 4. Wo gewinnt man Salz, Eisen, Torf, lithographischen Schiefer?
5. Wo blüht die Glasindustrie? 6. Wo liegen die Waldlandschaften?
c) Städte. — Aufgaben. 1. Was weißt du von der Hauptstadt zu
sagen? 2. Welche Städte liegen a) am Bodensee und in den Bayrischen
Alpen? b) auf der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene? c) an der Donau?
d) in der Oberpfalz? e) am Main? f) in der Bayrischen Pfalz?
§ 79. 2. Königreich Württemberg.
Reichlich 19500 qkm, 2,4 Mill, E,, 125 auf 1 qkm. Annähernd 70^ Evangelische,
30% Katholiken.
Aufgaben. Gib an: Grenzen, natürliche Landschaften, Flüsse, Bergeshöhen!
a) Bevölkerung. Im S Schwaben, im N Franken.
b) Produkte und Beschäftigung. — Aufgaben. 1. Warum ist auch hier
die Landwirtschaft die wichtigste Erwerbsquelle? 2. Wo herrscht Wein-, wo Obst-
bau vor? 3. Wo gewinnt man Salz? 4. Wo blüht die Industrie, der Buchhandel?
e) Städte. — Aufgaben. 1. Was weißt du von der Hauptstadt zu
sagen? 2. Welche Städte liegen a) am Neckar und seinen Nebenflüssen?
b) an der Donau? c) am Bodensee?
§ 80. 3. Großherzogtum Baden.
Rund 15000 qkm, 2,1 Mill. E>, 142 auf 1 qkm. 60^ Katholiken, 38% Evangelische.
Aufgaben. 1. Wo bildet der Rhein die Grenze, wo der Main, der Boden-
see? 2. Welche Staaten berührt Baden? 3. Welche Gebirge füllen den 0?
4. Welche Eisenbahnen durchqueren das Gebirge?
a) Bevölkerung. Wie in Württemberg, dazu im 8 Alemannen.
b) Beschäftigung. —Aufgabe. Was kommt vom Schwarzwald her zur
Ausfuhr?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Königreich_Württemberg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Baden Hessen Elsaß-Lothringen Altbayern Donau Schwaben Bayrischen
Alpen Schwäbisch-Bayrischen Donau Oberpfalz Main Bayrischen_Pfalz Schwaben Donau Baden Rhein Main Baden Württemberg Schwarzwald
— 47 —
Elbe ziehen. Es ist von großer Fruchtbarkeit und treibt Weizen-,
Zuckerrüben- und Gemüsebau. Brau n schweigt □ (143), die
Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums, hat bedeutende Ge-
werbtätigkelt in Gemüsekonserven und Wurstwaren, ist ferner be-
kannt durch seinen Buchhandel und die Technische Hochschule.
Staatenkundliches. Welches ist die politische Verteilung dieses
ganzen Abschnittes deutschen Landes?
Die Staatengruppe, welche mit dem Namen thüringische
Staaten zusammengefaßt wird, fällt mit dem oben begrenzten
Thüringen nicht zusammen, sondern greift im W, S und O
darüber hinaus. Das Eisen ach er Oberland reicht nach der
Rhön hin, das s e Meiningen und Coburg nach' Franken;
die reußischen Fürstentümer, Altenburg und ein Teil
von Weimar (der Neustädter Kreis) liegen auf dem Sächsischen
Berglande. Von preußischen Gebietsteilen liegen auf dem
Thüringerwalde die Kreise Schmalkalden (zum Reg.-Bez.
Cassel gehörig), Schleusingen und Ziegenrück (zum Reg.-
Bez. Erfurt); dem Berg' und Hügellande gehören die Reg.-Bez.
Erfurt (fast gauz) und Merseburg (zum Teil) an.
Gib von den nachstehend aufgeführten Staaten die Hauptteile, deren
Lage und Grenzen an! Sie sind sämtlich konstitutionelle Monarchien.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar. 3600 qkm, 417000 meist
evangelische Einwohner, 116 auf 1 qkm.
Orte: Weimar, Jena, Eisenach, Ruhla.
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. 2500 qkm, 278 800 meist
evangelische Einwohner, 111 auf 1 qkm.
Meiningen, Residenz. Sonneberg, Saalfeld.
Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha. 1950 qkm, 257000 meist
evangelische Einwohner, 132 auf 1 qkm.
Coburg, die Sommerresidenz des Herzogs. Gotha, meist Winter-
residenz.
Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. 940 qkm, 100000
Einwohner, 106 auf 1 qkm. Hauptstadt ist Rudolstadt.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. 860 qkm, 90000
Einwohner, 105 aus 1 qkm. Die Hauptstadt ist Sondershausen.
vas Sächsische ^ und das Lausitzer3 Bevgland.
_ Das Sächsische Bergland umsaßt das Vogtland, das Erz-
gebirge, das Elbsandsteingebirge und einen Teil des Lausitzer
Berglandes.
Das Vogtland, zwischen dem Fichtel- und Erzgebirge einge-
senkt, ist ein flachwelliges Bergland, das im n-en, niederen Teile
wegen seines milden Klimas Ackerfelder und Wiesengründe trägt.
Das s-e, obere Vogtland ist ein bis 600 m aufsteigender, mit
Nadelwald bestandener Wall, das Elstergebirge^, so genannt
1 Brunos Stadt, tat. Brunonis vicus, woraus weiter Bruneswic'
Brunswich entstand. 2 Sachsen = Schwertmänner, vom ahd. sahs = kurzes
Schwert. 3 Lausitz — Sumpfland, von luza = Sumpf. 4 Elster — das
eilende Wasser, strawa — Fluß. Vgl. Alster.
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— 131 —
Wie die Niederlande, so ist auch Belgien ein bedeutsames
Hasengebiet sür das w-e und sw-e Deutschland. Der Haupthafen
ist das befestigte Antwerpen □ (302), nach Hamburg der zweit-
größte Hafen des Festlandes. Antwerpen ist nach Brüssel die
zweitgrößte Stadt des Königreichs und zeichnet sich durch Seiden-
industrie und Diamantschleiferei aus.
Die Bewohner sind zu */? germanischer Abkunft, Vlaemen
(ae-ä) im Niederlande, dem Scheldegebiet; 3/7 sind romanisierte
Kelten, Wallonen, im Oberlande, dem Maasgebiet. Die offizielle
Sprache des Landes ist die französische. Fast die ganze Bevölkerung
ist katholisch, und ihre Haupterwerbszweige sind Bodenanbau und
Industrie. Ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen ver-
mittelt den Austausch der Erzeugnisse. Das Eisenbahnnetz Bel-
giens ist das dichteste aller Staaten Europas.
Staatenwndliches. Belgien ist eine konstitutionelle, im
Mannesstamme erbliche Monarchie und gehört wie die Schweiz und
Luxemburg zu den neutralen Staaten, d. h. sie dürfen im Falle eines
Krieges zwischen den benachbarten Staaten nicht zum Ausgangs- oder
Stützpunkt einer kriegerischen Unternehmung gemacht werden. Belgien ist
etwa so groß wie Pommern (29000 qkm), hat aber 7,4 Mill. Einwohner,
252 auf 1 qkm, und ist nächst dem Königreich Sachsen der dichte st be-
völkerte Staat Europas. Belgische Kolonie ist der Kongo st aat in
Afrika, 2,4 Mill. qkm groß, mit 15 Mill. Bewohnern.
Das Königreich der Niederlanden
Lage. Mit welchen Teilen Mittel- und Niederdeutschlands liegen die
Niederlande in gleicher Breite? Bestimme die Grenzen! Wie greift die
Nordfee in das Land ein?
Das Königreich der Niederlande bildet den w-en Teil des
Norddeutschen Tieflandes, begrenzt im O durch eine Linie vom
Dollart bis zum unteren Lauf der Maas.
Oberflächenbild. Was lehrt die Karte über die Form und die
Höhe des Bodens?
Das Land führt feinen Namen mit vollem Recht, da es durch-
weg Tiefland ist, ja sogar zu einem großen Teil (mehr als 1/i)
unter den Spiegel der Nordsee hinabsinkt. Nur in die s-e Aus-
stülpung dringen die letzten Wellen des Rheinischen Schiefer-
gebirges herein. Im übrigen zeigt der Boden dieselben Formen
in derselben Reihenfolge wie im w-en Deutschland. Der äußerste
Saum ist ein 8 sörmig gekrümmter Zug von Dünen, der im N
und S zerbrochen ist. Im N werden dadurch die w est friesisch en
Inseln gebildet. 2
Der mittlere Abschnitt erstreckt sich zusammenhängend von
der Zuidersee bis zur n-en Rheinmündung; er wird nur durch
den Nordsee-Kanal unterbrochen, an dessen ö-em Ende die Haupt-
und Universitätsstadt Amsterdam □ (574) liegt, die See- und
1 Zur Aussprache des Holländischen: ae — a, eeu = e, eu — ö, ieu
— t, oe = u, oo — u, ou — au, ui — eu, ch und g — ch, tief in der Kehle
gesprochen, sch = sch, o = f, j = ff, g = f. * 73.
9*
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Belgien Deutschland Antwerpen Hamburg Antwerpen Niederlande Europas Luxemburg Pommern Sachsen Europas Afrika Niederdeutschlands Niederlande Niederlande Maas Deutschland Rheinmündung Amsterdam Holländischen
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Extrahierte Personennamen: Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Rotterdam Dordrecht Maas Maastricht_O1 Aachener_Jndustriebezirk Nordsee Deutschland Belgien Westindien Südamerika Asien Luxemburgs Sw_Grenzfluß Frankreich Luxemburg Sachsen-Meiningen Maas Lützelburg
— 30 —
anbaufähig ifi, so ist der Bodenanbau die Hauptbeschäftigung der Be-
wohner. Acker- und Gartenland, Obsthaine und Rebengelände sind mit
Ausnahme des hohen Gebirges über das ganze Land verteilt. Die Weide-
flächen des Gebirges und die trefflichen Wiesen bilden die Grundlage der
hoch entwickelten Viehzucht. Von Jndustriezweigen sind die Schmuck-
waren-, Gewebe- und Holzindustrie (Uhren und Musikwerke) am besten
entwickelt. Die große Lebensader des Landes ist die Straße Frankfurt—.
Basel; aber auch die Fortsetzung der Linie Paris—straßburg nach der
Donau ist von großer Wichtigkeit.
Das Großherzogtum Baden ist eine konstitutionelle Monarchie.
4 Bezirke (f. Karte!).
2 Großstädte: Karlsruhe, Mannheim.
Orte: a) am Rhein: Konstanz, Alt-Breisach, Kehl, Mannheim; unweit
Karlsruhe.
l>j am und im Schwarzwalde: Freiburg, Offenburg, Baden.
c) am Neckar und in seinem Gebiet: Pforzheim, Heidelberg.
d) an der Donau: Donaueschingen.
Das Großherzogtum He^en. Welches sind die beiden getrennt
liegenden Teile des Großherzogtums? Bestimme deren Lage und Grenzen?
Welche Anteile am deutschen Boden weisen H. Süddeutschland, welche
Norddeutschland zu? Welchen Flußgebieten gehört es an?
H. ist 7700 qkm groß und hat über 1,3 Mtll. Einwohner, auf 1 qkm 166.
213 der Einwohner sind evangelisch, 1js ist katholisch. Im n-en Teile ist die Be-
völkerung h essisch, im s-en rh einsränkisch. Wie Baden ist das s-e Hessen
vorzugsweise ein Obst-, Wein- und Waldland. Als Industriezweige
sind besonders hervorzuheben die Lederwaren- und Möbelfabrikation, der
Maschinenbau und die Herstellung von Chemikalien.
Hessen ist eine konstitutionelle Monarchie. 3 Provinzen
(s. Karte!). 1 Großstadt: Mainz.
Orte: a) am Rhein: Worms, Mainz, Bingen: r. vom Rhein
Darmstadt.
b) am Main: Offenbach.
c) in Oberhessen: Gießen.
Das Reichsland Elsaß ^-Lothringens Welchen Teil des Deutschen
Reichs der Lage nach bildet das Reichsland? Bestimme die Grenze gegen
Frankreich, die Sprachgrenze! An welche Staaten grenzt Elsaß-Lothringen
im N, £), S? Welche Anteile des deutschen Mittelgebirges erfüllen es?
Nenne die Flüsse! Welche natürlichen Straßen durchziehen es?
E.-L, ist 14500 qkm groß und hat 1,9 Mill. Einwohner, 129 auf 1 qkm.
s/4 der Gesamtbevölkerung sind Katholiken, '/s Evangelische. Der Ab-
stammung nach ist der fränkische Stamm der herrschende, im S
und im Gebirge wohnen Alemannen. Landwirtschaft ist auch im Reichs-
lande eine Hauptbeschäftigung der Bewohner. Als Weinland nimmt
Elsaß-Lothringen den ersten Rang unter den Staaten des Deutschen Reichs
ein. In seiner Industrie steht es dem gewerbtätiasten deutschen Lande,
dem Königreich Sachsen, nahezu gleich; den hervorragendsten Anteil hat
die Baumwollindustrie im Elsaß. Daneben weist E.-L. Bergbau,
Hütten- und Salinenwesen auf.
Elsaß-Lothringen ist heute durch seine Verfassung ein selbständiger
Bundesstaat des Reichs. Das Staatsoberhaupt ist der Kaiser, der durch
einen Statthalter vertreten wird.
1 Großstadt: Straßburg.
Orte: a) l. vom Rhein: Neu Breisach, Straßburg, Mülhausen,
Colmar, Zabern, Wörth, Weißenburg.
b) an der Saar: Saargemünd.
c) an der Mosel: Metz.
i Elsaß = Fremd sitz, Sitz der auf fremdem, auf römischem Boden an-
gefiedelten Alemannen. ^ Nach Lothar Ii., der das Land 855 erhielt.
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— 80 —
geht aus allgemeinen Wahlen hervor. Die Wahl ist (im Gegensatz zum
Reiche) mittelbar oder indirekt. Neben der Landesvertretung bestehen zum
Zwecke einer ausgedehnten Selbstverwaltung der allgemeinen (inneren)
Angelegenheiten die Provinziallandtage und Kreistage.
Die Staatsbehörden gliedern sich in Zentral-, Mittel- und Orts-
behörden. Die Zentralbehörden sind die Ministerien. Die einzelnen
Ministerien sind folgende:
1. Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, das mit dem
Auswärtigen Amte im Reiche zusammenfällt.
2. Das Kriegsministerium.
3. Das Justizministerium.
4. Das Finanzministerium.
5. Das Ministerium des Innern, dem die innere Verwaltung, die
Polizei, ein Teil der Gewerbepolizei und die Medizinalangelegenheiten
unterstellt sind.
6. Das Ministerium der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten.
7. Das Ministerium für Handel und Gewerbe, dem auch das Berg-
wesen, die Privatbanken und die Schiffahrt zugewiesen sind.
8. Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten, das dem Bauwesen
und Eisenbahnwesen vorsteht.
9. Das Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Neben den Ministerien bestehen noch drei selbständige Oberbehörden'
diese sind:
1. Das Oberverwaltungsgericht, die höchste Instanz im Verwaltungs-
streitverfahren.
2. Die Oberrechnungskammer.
3. Der evangelische Oberkirchenrat.
Die Mittelbehörden gliedern sich in Provinzial-, Bezirks- und
Kreisbehörden. Die Ortsverwaltung liegt in den Händen der Bürger-
meister (in den Städten) und der Gemeindevorsteher (auf dem Lande); die
Handhabung der Ortspolizei wird in den größeren Städten und auf dem
Lande von besonderen Organen ausgeübt.
Flächengröße und Bevölkerungszahl der Provinzen:
Prov. Ostpreußen 37000 qkm, etw. üb. 2 Miß.1 Einwohner, auf 1 qkm 56
102
57
72
129
123
85
70
206
141
268
62
Die größten Provinzen sind Schlesien und Brandenburg, ihnen an-
nähernd an Größe gleich sind Ostpreußen und Hannover, etwa halb so
groß Westfalen und Schleswig-Holstein, etwas größer Westpreußen und
Sachsen, bis Su der Größe Rheinland, Pommern, Posen; Hessen-Nassau
etwas mehr als Vs. In der Dichte der Bevölkerung haben etwas mehr
als 100 auf 1 qkm Brandenburg, Sachsen, Schlesien: Hessen-Nassau fast l1/,
Hdt; mehr als 2 Hdt. Westfalen und Rheinland; etwa »/. Hdt. Schleswig-
Holstein, Hannover und Posen; die übrigen ungefähr 1/1 Hdt.
1 Nach der Zählung vom 1. Dezember 1910.
Westpreußen 25500
Stadt Berlin 63
Prov. Brandenburg 40000
Pommern 30100
Posen 29000
Schlesien 40300
Sachsen 25200
Schl.-Holstein 18900
Hannover 38500
Westfalen 20200
Hessen-Nassau 15 700
Rheinland 27000
Hohenzollern 1140
V
über 2,0
4
1,7
2.1
5.2
über 3
1,6
2,9
4.1
2.2
7,1
71000
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
— 83 —
Stelle mit Hilfe der Karte „Stromgebiete" die fahrbaren Wasser-
straßen des Deutschen Reichs zusammen! Welches sind die von Berlin
nach allen Richtungen ausgehenden Eisenbahnlinien? Welche Haupteisen-
bahnlinien Europas durchziehen Deutschland? Nenne die Hafenorte an der
deutschen Küste!
Der Außenhandel des deutschen Zollgebiets ist nach dem Groß-
britanniens der größte der Erde. Die Gesamteinfuhr betrug 1911 10 000
Mill. Jt, die Gesamtausfuhr über 8000 Mill. dabei hat sich seit 1888 der
Gesamthandel Deutschlands mehr als verdoppelt, während der Groß-
britanniens in derselben Zeit die doppelte Höhe noch nicht erreicht hat.
Die wichtigsten Länder sür die Einfuhr sind Großbritannien, die Union,
Rußland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Argentinien, Britisch-Ostindien.
Dem Werte nach besteht die Einfuhr zu vier Fünfteln aus industriellen
Rohstoffen und aus Nahrungsmitteln, die Ausfuhr zu beinahe drei Vierteln
aus Fabrikaten der verschiedenen Industrien. Dazu kommt der Handel
mit den Kolonien. Der Außenhandel ist etwa zu drei Vierteln Seehandel:
die Handelsflotte ist in Hinsicht auf ihre Leistungsfähigkeit nach der Groß-
britanniens die zweite der Welt, und Hamburg gehört zu den ersten See-
Häfen der Erde. Daraus geht hervor, daß Deutschlands Geltung zur See
eine Lebeusbedingnng für das Reich ist.
Abstammung und Geistesleben der Bevölkerung.
Der Abstammung nach besteht die Bevölkerung des Deutschen Reichs
fast ganz aus Deutschen; nur etwa 6% sind nicht deutsch, nämlich 3,8
Mill. Polen und Tschechen, 90000 Wenden, 115 000 Litauer, 150000 Dänen,
240000 Franzosen und Wallonen. Außerdem zählt man gegen 600000
deutsch redende Juden, namentlich in Berlin, Schlesien, im Rheinland, in
Hessen-Nassau, Posen, Bayern, Elsaß-Lothringen, Baden und Hessen. Im
Auslande leben mehr als 3vs Mill. Reichsangehörige, und zwar in den
deutschen Kolonien, den Vereinigten Staaten von Ämerika, in Osterreich,
in der Schweiz, in Frankreich, in Großbritannien, in Australien, in Brasilien,
in Belgien, in Dänemark, in den Niederlanden nebst Kolonien, in Britisch-
Nordamerika und in Rußland.
Die wichtigste Scheidung der Deutschen ist heute die in Nord- und
Süddeutsche oder mundartlich in Nieder- und Ober- oder Hoch-
deutsche (ick und ich, dat und das). Die Grenze zwischen nieder- und
oberdeutsch zeigt die Völkerkarte im Schulatlas. Hinsichtlich des religiösen
Bekenntnisses kommen 63% der gesamten Einwohnerzahl auf die evange-
tischen, 35,8% auf die katholischen Christen; 1,2 % sind Juden oder gehören
noch anderen Bekenntnissen an. Die evangelische Kirche zerfällt in Landes-
kirchen; in den alten Provinzen Preußens, in Baden, Nassau und in der
Rheinpfalz ist die unierte, in Mecklenburg, Sachsen, in den preußischen
Provinzen Hannover und Schleswig-Holstein ist die lutherische Kirche vor-
herrschend; duneben gibt es reformierte Gemeinden.
Die Kirchenprovinzen der katholischen Kirche sind die Erzbistümer
Bamberg, München Freiburg, Gnesen-Posen, Cöln; daneben sind selbst-
ständig der Fürstbischof von Breslau, die Bischöfe von Ermland, Hildes-
heim, Metz, Osnabrück und Straßburg. In Schlesien gehört die Grasschaft
Glatz zum Sprengel des Erzbifchofs von Prag. Die Altkatholiken stehen
unter ihrem Bischof in Bonn.
Jnbezug aus geistige Bildung steht das Deutsche Reich allen übrigen
europäischen Staaten voran. Volksschulen gibt es über 59000 mit nahezu
9 Mill. Schülern; sür die Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen sorgen
gegen 300 Seminare. Eine höhere Schulbildung vermitteln höhere Bürger-
schulen, Realschulen, Oberrealschulen, Realprogymnasien, Realgymnasien,
Progymnasien und Gymnasien. In allen Teilen des Deutschen Reichs
gibt es Universitäten: Berlin, Leipzig, München, Halle, Würzburg, Bonn,
6*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Metz Glatz
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Europas Deutschland Deutschlands Frankreich Argentinien Britisch-Ostindien Hamburg Deutschlands Berlin Schlesien Rheinland Hessen-Nassau Posen Bayern Elsaß-Lothringen Baden Hessen Ämerika Osterreich Schweiz Frankreich Großbritannien Australien Brasilien Belgien Dänemark Niederlanden Britisch-
Nordamerika Rußland Nieder- Baden Nassau Rheinpfalz Mecklenburg Sachsen Hannover Schleswig-Holstein München_Freiburg Breslau Schlesien Prag Bonn Berlin Leipzig Würzburg Bonn
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des sächsischen Staates und besitzt die älteste Porzellanfabrik
Deutschlands.
In der Mitte der Talweitung von Pirna nach Meißen liegt
die Hauptstadt des Königreichs Sachsen, Vreden □ (547).
Dresden, zu beiden Seiten der Elbe, heiyr fotgen seiner lieblichen
Lage und seiner Kunstschätze, (Gemäldegalerie, Grünes Gewölbe) „Elb-
Florenz". Die Stadt ist ausgezeichnet durch großartige Gewerbtätigkeit,
Sitz einer Akademie der bildenden Künste und einer Technischen Hochschule.
Das Lausitzer Bergland. Welches ist die Hauptrichtung des
Lausitzer Gebirges? Gib die Lage des Gebirges zu Böhmen, Sachsen und
Schlesien an! Welche Flüsse entströmen dem n angelagerten Berglande?
Beschreibe ihren Lauf!
Das Lausitzer Bergland erstreckt sich ö von der Elbe bis
zum Tale der Lausitzer Neisse und ist eine mächtige Granitplatte,
die im allgemeinen von nach So streicht. Im O bricht
die Platte zu der Lausitzer Pforte ab, dem nichtigen Ein-
gangstor von N her nach Böhmen. Im S erhebt sie sich auf
der Grenze von Sachsen und Böhme» zu der Sa»dstei»mauer
des Zittauer Gebirges, das ähnliche Formen aufweist wie
die Sächsische Schweiz.
Nach N verbreitert und verflacht sich das Bergland zu weiten
Ebenen, die von flachen Tälern (Schwarze Elster, Spree)
durchschnitten werden und »eben ma»che» fruchtbare» Stellen im
ganzen nur trockenen Sandboden tragen; daher hier wie in dem
ganzen Norddeutschen Tieflande vielfach magere Heiden, aus-
gedehnte Kiefernwälder, we»ig ergiebige Getreidefelder und weit
auseinander liegende Dörfer.
Wie der W des Sächsischen Berglandes, so ist auch das
Lausitzer Bergland Sitz eiuer lebhafte» Webemdustrie. Zittau G
ist der Mittelpunkt der Leinen- und Damastindustrie. Bautzen O,
mit Handel- und Gewerbfleiß, ist der Mittelpunkt des Wenden-
tums. Auf den: No-Vorsprung der Lausitzer Platte, au dem
Ausgang der Lausitzer Pforte nach N Görlitz2 O, die zweit-
größte Stadt Schlesiens, »nt vielseitiger Industrie.
Staatenkundliches. Welche Staaten haben Anteil an dem besprochenen
Gebiet? Gib von dennachstehend aufgeführten thüringisch en Staaten
die Hauptteile, deren Lage und Grenzen an! Die beiden Fürstentümer Reuß
und das Herzogtum Sachsen-Altenburg sind konstitutionelle Monarchien.
Das Fürstentum Reuß ältere Linie. 317 qkm, das kleinste
Fürstentum Europas außer Liechtenstein, 72600 Einwohner, 227 auf 1 qkm.
Hauptstadt Greiz.
Das Fürstentum Reuß jüngere Linie. 827 qkm, 152800 Ein-
wohner, 184 auf 1 qkm. Hauptstadt Gera.
Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 1.320 qkm, 216000 Einwohner,
163 auf I qkm. Hauptstadt Altenburg im ö-en Teile.
Das Königreich Sachsen. Gib Lage und Grenzen des Königreichs
Sachsen an! Welche Abschnitte des deutschen Bodens erfüllen es von S
nach N? Welchen Stromgebieten Deutschlands gehört es an? Welches
sind fruchtbare, welches unfruchtbare Striche? Welches sind die Boden-
schätze des Königreichs?
1 Von altslav. drezga, drensga = Wald. 2 Bergstadt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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B. Das Deutsche Reich.
4. Für st eutu m Reuß j. L.: Ger a.
5. Fürsteittum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstad t.
6. Fürstentum Schwarzburg-Toudershaufeu: Sondershausen.
7. Großherzogtum Sachsen-Weimar: Weimar, Jena, Apolda, Eisenach.
8. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: Gotha, Kobnrg.
9. Herzogtum Sachfen-Meiningen: M e i n i n g e n , Sonneberg.
10. F ü r st e n t u m Woldert: A r o l s e n , Pyrmont.
11. F ü r st e n t u m Lippe: Detmold.
12. F ü r st e n t u m Schaumburg-Lippe: B ü ck e b u r g.
Bon den Provinzen des Königreichs Preußen greifen in die Mitteldeutsche Gebirgs-
schwelle ein: dierheinprovinz,dieprovinzenhessen-Nassan,West-
salen, Hannover, Sachsen und Schlesien.
Iii. Das Norddeutsche Tiefland.
Lage, Umgrenzung, Teile. Das Norddeutsche Tiefland, das etwa
die Hälfte des ganzen Deutschen Reiches einnimmt, setzt sich nach Osten im
Russischen, nach Westen int Holländischen Tieslande fort. Es ist sonach ein Teil des
Rordeuropäischen Tieflandes.
Im Süden bildet seine natürliche Grenze die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle,
im Norden die Nord- und Ostsee.
Durch die Elbe wird das Norddeutsche Tiesland in zwei ungleich große Teile,
in das Westdeutsche und in das Ostdeutsche Tiefland zerlegt.
A. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee.
Oberflächenform. Nur in der Lüneburger Heide erheben sich einige
Rücken bis zu 170 m; im übrigen ist das Westdeutsche Tiefland nahezu vollkommen
flach wie die benachbarten Niederlande.
K l i m a. Infolge der Nähe des Meeres sind die Winter mild, deshalb
frieren die Nordseehäfen niemals zu und gestatten das ganze Jahr hindurch
Schiffsverkehr, während die Ostseehäfen sich im Winter mit Eis bedecken. Die
Sommer sind kühl. Esherrscht Seeklima.
Bewässerung. Tie bedeutendsten Flüsse sind Weser und Ems.
Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda W e r r a ge-
naunt (s. S. 47), tritt durch die Westsälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vor-
herrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebensluß von der
linken Seite ist die Hunte, welche untechalb Bremen mündet; von der rechten Seite
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]