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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 62

1861 - Eisleben : Reichardt
62 1792—1795 Der N a t i on a l co n v e n t. 1793 Hinrichtung Ludwigs (am 21. Jan.) und seiner Gemahlin Marie A n t o i n e 11 c a) (am 14. Oe t.). Schreckensherrschaft der Iacobiner. Die Hervorragendsten unter den letzteren waren Ma- ral,b) Danton und Robespierre. Dieser bald sehr mächtig, läßt Tausende hinrichten, schafft das Christenthum ab, aber 1794 selbst hingerichtet. Inzwischen bringt W i l l i a m Pitt die erste Coa - litio n (England, Rußland, Oestreich, Preußen u.a.) gegen Frankreich zu Stande. Zwar sind die Verbündeten anfangs glücklich (Ero- berung Belgiens), werden aber durch die Siege des Generals Jour da n über den Rhein getrieben. Hol- land zur b a t ao i s ch e n Republik erklärt. 1795 P r e u ß e n o) schließt mit Frankreich d e n F r i e d c n zu Basel. Die Länder auf dem linken Rheinufer sollten bis zum Reichsfriedcn in den Händen der Franzosen bleiben. 1795—99 Frankreich unter d e in D i r e c t o r i u ni. ck) 1796 I o u r d a n und Moreau durch den Erzherzog Karle) aus Deutschland vertrieben. Napoleon Bo n a p ar t e' s Siege in Italien. Bonaparte geboren 1769 zu Asa cc io auf Corsica, auf der Kriegsschule zu Brienne gebildet. Er schlug als Obergeneral die Sardinier bei Millesirno, die Oestreicher bei Lodi (Erstürmung der Addabrücke) und Areale. Nach der Einnahme von Mantua bedroht er Steiermark. Da 1797 Friede zu Campo Fornno. Oestreich tritt Belgien und Mailand an Frankreich ab, wird aber durch Venedig und dessen Besitzungen Istrien und Dalmatien entschädigt. Ober-Italien wird in eine ligurische und eine cisalpt nische Republik verwandelt. In den 2 folg. Jahren wird der Kirchenstaat zur römischen, ch Tochter der Moria Theresia, pcachttiebend. b) 1793 durch Charlotte Cordav ermordet. c) Welches damals auch in Polen gegen Kosciusko zu kämpfen hat. d) Bestehend aus 5 Directoren, 2 Kammern und dem Roth der litten. e) Bruder des Kaisers Franz.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 148

1865 - Eisleben : Reichardt
148 Danzig, Thorn und die jetzige Provinz Posen (Südpreußen». Darauf neuer Widerstand der Polen, der jedoch durch die Erstürmung vonpraga und Einnahme Warscha ne < durch den russ. General Suwarolv» blutig unterdrückt wurde. Kosciusko gefangen, y) Der Rest des polnisch. Reiches wird 1795 unter Rußland, Oestreich- und Preußen getheilt, wobei letzteres Neu-Ostpreußeu (mit Warschau» erhielt, Oestreich Westgalizien, Rußland den großen Rest im Osten. 1790—1792 Kaiser Leopold 11 1792—1806 Franz 11., letzter Kaiser des deutschen Rei- ches. (Als K. v. Oestreich bis 1835.) 1797—1840 Friedrich Wilhelm 111., König von Preußen. Dritte Periode. Zeitalter der Revolution. 1775-1783 Freiheitskrieg der vereinigten Staaten von Nordamerika gegen England. * Der Abfall der 13 Staaten wurde durch den Ver such Englands hervorgerufen, dieselben willkürlich zu be- steuern. z» Kampf unter dem großen Georg Was- hington, von Frankreich unterstützt, a) England erkannte im Frieden zu Versailles die Unabhängigkeit der 13 Staaten an. Dieselben gaben sich eine republikanische Verfassung mit einem auf 4 Jahre gewählten Präsidenten an der Spitze. Washing- ton erster Präsident. 1775—1792 Ludwig Xvi., König von Frankreich. Durch die Regierungen Ludwig Xiv. und Xv. war tie- fes sittliches Verderben, Volksbedrückung b) und Geldnoth immer mehr gestiegen. Ludwig Xvi., obwohl edel und wohlwollend, kann die heillosen Zustände nicht bessern. Namentlich lastet die ungeheure Staatsschuld (4000 y) „Finis Poloniae " z) Die Theeladung bei Boston in's Meer geworfen. a) Der Buchdrucker B. Franklin als Gesandter nach Paris. b) Die berüchtigten Haftbriefe lettres cke cachet), durch welche jeder ohne Verhör und Gericht in's Gefängniß geworfen werden konnte.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 143

1890 - Leipzig : Reichardt
wurde. Kosciusko gefangen1). Der Rest des polnischen Reiches wird 1795 unter Rußland, Osterreich und Preußen geteilt, wobei letzteres Neu-Ostpreuen, Sdpreuen und Neuschlesien (mit Warschau) erhielt; Oster-reich Westgalizien; Rußland den groen Rest im Osten vom Bug und Niemen. 1790-1792 Kaiser Leopold Ii. 17921806 Franz Ii, letzter Kaiser des alten Deutschen Reiches. (Als Kaiser von sterreich bis 1835.) 17971840 Friedrich Wilhelmiii., König von Preußen. Dritte Periode. Zeitalter der Revolution. 17751783 Freiheitskrieg der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika gegen England. Der Abfall der 13 Staaten wurde durch den Ver-such Englands hervorgerufen, dieselben willkrlich zu be-steuern2). Kampf unter dem groen Georg Washing-ton, von Frankreich untersttzt3). England erkannte im Frieden zu Versailles die Unabhngigkeit der 13 Staaten an. Dieselben gaben sich eine republikanische Verfassung mit einem auf 4 Jahre gewhlten Prfidenten an der Spitze. Wafhing-ton erster Prsident. 17741792 Ludwig Xvi., König von Frankreich. Durch die Regierungen Ludwigs Xiv. und Xv. waren sittliches Verderben, Volksbedrckung 4) und Geldnot immer mehr gestiegen. Unzufriedenheit mit den bestehen-den Staatseinrichtungen war durch Schriftsteller wie Vol-taire und Rousseau verbreitet worden. Ludwig Xvi., obwohl wohlwollend, kann die heillosen Zustnde nicht bessern. Namentlich lastet die ungeheure Staatsschuld (4000 Mill.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche, in deren Hnden 2ls des Grundbesitzes sich befanden, sehr bevorzugt und faft steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstnde, die sich bald als konstituierende Nationalversammlung erklären. x) Der Ausruf Finis Poloniae" ist demselben flschlich zugeschrieben worden. 2) Die Theeladung bei Boston ins Meer geworfen. 4. Juli 1776 Unabhngigkeitserklrung. 3) Der Buchdrucker B. Franklin als Gesandter nach Paris. 4) Die berchtigten Haftbriefe (lettres de cachet), durch welche jeder ohne Verhr und Gericht ins Gefngnis geworfen werden konnte.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 146

1890 - Leipzig : Reichardt
146 Nach dem Sturze der Schreckensherrschaft wurde die Direktorialverfassung durch den Konvent gegeben: 5 Direktoren, 1 Kammer und der Rat der Alten. Ein Roya-listen-Aufstand wurde von dem jungen Napoleon Bona-parte aus Corsica^) mit Karttschen niedergeschmettert. 1796 Jourdan und Moreau durch den Erzherzog Karl^) aus Deutschland vertrieben. Napoleons Siege in Italien. Napoleon schlug die Sardinier bei Millesimo, die fter-reicher bei Lodi (Erstrmung der Addabrcke) und Ar-cole. Im folgenden Jahre dringt Bonaparte nach der Einnahme Mantuas durch die Alpen bis nach Steiermark vor. Hier wird zu Leoben ein Waffenstillstand geschlossen, in welchem sterreich das Gebiet der neutralen Re-publik Venedig als Entschdigung versprochen wird. Darauf nach Eroberung des letzteren 1797 Friede zu Campo Formio. sterreich trat Belgien und Mailand an Frankreich ab, wurde aber durch Venedig und dessen Besitzungen, Jstrien und Dalmatien, entschdigt. Frankreich behlt das linke Rheinufer; der die Enfchdigung der deutschen Fürsten soll auf dem Kongre zu Rastadt verhandelt werden. Oberitalien wird zur ligurischen und cisalpini-schen Republik gemacht. In den beiden folgenden Jahren wird der Kirchenstaat in die rmische, das Knigreich Neapel in die parthenopische, die Schweiz in die helvetische Republik verwandelt. 1798 Napoleons Zug nach gypten. ^ Er galt eigentlich den Englndern, die nach der Eroberung gyptens in Ostindien angegriffen werden sollten. Zwar siegte Napoleon bei den Pyramiden (Cairo) und drang in Syrien ein, aber seine Flotte wurde durch den eng-tischen Admiral Nelson bei Abnkir zerstrt. Pest in Syrien, Rckkehr nach gypten. Auf die Nachricht von den Unfllen der Franzosen in Italien kehrt Napoleon pltzlich nach Frankreich zurck. Der Zug nach gypten blieb zwar ohne ueren Erfolg, wurde aber wichtig fr die Wissenschaft. 17991801 Krieg der zweiten Koalition gegen Frankreich. Als sich 1799 eine zweite Koalition gegen Frankreich gebildet hatte, an welcher England, Rußland, Osterreich, !) Geboren 15. August 1769 zu Ajaccio, auf den Kriegsschien zu Brienne und Paris gebildet; tchtiger Artillerist. Toulon 1793. Er der-mahlt sich mit Josephine, der Witwe des enthaupteten Generals Beauharnais. 2) Bruder des Kaisers Franz.

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 158

1890 - Leipzig : Reichardt
158 der Polen werden dieselben unterworfen; 1832 das Knigreich Polen zu einer russischen Provinz gemacht. 1830 Erste Lokomotiv-Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. George Stephenson Erfinder der Lokomotive; bald groartige Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. In Deutschland erste Eisenbahn Nrnbergfrth 1835, Leipzigdresden 1837. 18331840 Karlistenkrieg in Spanien. Wegen Verletzung seines Erbrechtes beginnt Don Carlos, der Bruder des 1833 verstorbenen Ferdinand Vii., dem seine Tochter Jsabella Ii. (vertrieben 1868) gefolgt war, einen greuelvollen Brgerkrieg, der erst nach 7 Jahren mit dem Siege Jsabella Il endet. 1837 Thronbesteigung der Knigin Viktoria von England. Da in Deutschland das salische Gesetz Frauen von der Thronfolge ausschliet, so wird Hannover ein selb-stndiges Knigreich (1866 von Preußen annektiert). 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. Bei seiner Thronbesteigung mit groen Erwartungen be-grt; die Hoffnung auf eine konstitutionelle Verfassung wird zunchst nicht erfllt; 1847 wird der vereinigte Landtag berufen. 1848 (24. Febr.) Die Pariser Februar-Revolution. Durch einen Volksaufstand wird Ludwig Philipp (f 1850) vertrieben. Frankreich Republik 184852, deren Prsident seit Ende 1848 Louis Napoleon (Sohn des Knigs Louis von Holland, Bruder Napoleon I.) wird. Fast in ganz Europa, namentlich auch in den deutschen Staaten, revolutionre Erhebungen. Inosterreich blutige Volksaufstnde in Wien. Sturz des Fürsten Metternich. In der Zeit groer innerer und uerer Bedrngnis legt der eigentlich regierungsunfhige Kaiser Ferdinand I. die Krone nieder, ihm folgt sein Neffe Kaiser Franz Joseph I. (Dezember 1848). In Preußen stieg die politische Aufregung immer hher. Der König verhie am 18. Mrz 1848 eine freisinnige Verfassung und Verbesserung des Deutschen Bundes; dennoch aber kam an demselben Tage (infolge eines Miverstndnisses?) ein Straen kmpf zum Ausbruch. Der König berief eine preuische Na-tionalversammlung", konnte aber die beabsichtigte neue Verfassung mit ihr nicht vereinbaren; auch herrschte in Berlin groe Unordnung, welcher, in Abwesenheit des Militrs, die Brg'erwehr" nicht zu steuern vermochte. Das im Nov. vom Könige berufene Ministerium Bran-

8. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den

9. Bd. 3 - S. 495

1838 - Eisleben : Reichardt
Neu Holland. 495 untersuchte den schon früher bekannten Morumbrdschi bis zu sei- ner Einmündung in den Murray, den größten und ansehnlichsten Fluß Neuhouands, den man bis jetzt kennt, der in dem letzten Theile seines Laufes zwischen hohen Kalksteinwanden fließt, hier ein maje- stätisches Ansehen hat, nirgends unter 1200 F. breit und gewöhnlich über 2o F. tief ist. Er verfolgte diesen schönen Fluß bis zu seiner Einmündung in den großen Landsee Alexan brina, den nur eine Dünenkette von der an der Südküste gelegenen Encounterbai trennt, in welche Bai aus diesem See eine Einfahrt führt. Nicht minder wichtig für die Erforschung des Binnenlandes sind auch die Reisen des Major Mitchel, der schon in den I. 1831 und 1832 derglei- chen gemacht hatte, 1835 aber den Auftrag erhielt, den Lauf des Darling bis zu seiner Vereinigung mit dem Murray und den Lauf des letztem Flusses aufwärts zu erforschen. Auf dieser 1835 und 1836 unternommenen Reise begleitete ihn der oben erwähnte Cun- ningham, der aber nicht wieder zurückkehrte sondern umgekommen ist. Auf dieser Reise entdeckte Milchet unter andern die Gipfel einer schönen Bergkette, Gram pi ans genannt, und fand bei späterer Untersuchung, daß sie zwischen dem Murray und der Südküste sich ausdehne und in ihr eine Menge Flüsse entspringen. Der östlichste höchste Berg dieser Gebirgskette, an deren Nordseite der Wimme- rn, als vorzüglichster Fluß strömt, heißt der Williams-Berg. Alle diese Untersuchungen des Innern von Neuholland erstrecken sich auf seinen östlichen Theil, der also am besten bekannt ist. Im west- lichen Holland, wo am Schwanenfluß 1829 eine neue Kolonie ge- gründet worden ist, hat man seitdem auch einige Versuche ins Innere vorzudringen gemacht, ohne jedoch bis jetzt weit vorgerückt zu seyn. Am wenigsten ist noch für die Erforschung des nordwestlichen Theiles von Neuholland geschehen. Überhaupt ist kaum von diesem großen Lan- de untersucht und f sind noch völlig unbekannt, so daß ungeheure Landstriche im Innern der Forschungsbegierde und dem Muthe unter- nehmender Reisender ein noch unbegränztes Feld darbieten. Freilich muß der Mangel an schiffbaren Flüssen in Neuholland nothwendiger- weise die Fortschritte der Entdeckungen erschweren. Kein Festland der Erde ist so einförmig wie Neuholland. Schon in der äußern Begränzung gegen das Meer zeigt sich große Einfach- heit; die Küsten sind sehr regelmäßig und meist ohne die großen Ein- schnitte und Meerbusen, die andere Kontinente auszeichnen; dennoch aber zeigt das Land in dem Verhältniß zwischen Küstenentwicklung und Flächeninhalts gar nicht so ungünstige Verhältnisse, als man er- warten sollte, es übertrifft darin nicht bloß Afrika, den abgeschlossen- sten Erdtheil, sondern auch Asien und Südamerika. Was das Innere betrifft, so herrscht daselbst die Form des Flachlandes auf eine Weise vor, wie dies in den übrigen Kontinenten (vielleicht nur Südamerika ausgenommen) ohne Beispiel ist. Die Form des Gebirgslandes ist

10. Bd. 3 - S. 628

1838 - Eisleben : Reichardt
628 Australien. schreiblichen Szene versunken. Am folgenden Morgen konnte ich, vom heitersten Wetter begünstigt, den Vulkan und seine Umgebung aufs Genaueste aufnehmen. In Begleitung dreier Eingcbornen unternahm ich das Hinabsteigen in den großen Krater. Die Lehnen und Spal- ten der ersten Terrasse des Abhanges waren mit beträchtlich hohem Pflanzenwuchse bekleidet. Vorzüglich scheint der kleine Krater, der von dem großen durch eine Art von Platform getrennt ist, schon seit sehr geraumer Zeit gefeiert zu haben, denn er ist bis dicht an den Saum der Lavarinde mit stattlichen Baumen bewachsen. Auf dem Grunde floß ein Lavastrom, dessen Breite zwischen 120 bis 210 F. betragen mochte, und welcher die einzige da vorhandene flüssige Lava ist. Bei der Ankunft am Rande des schwarzen Lavakranzes eröffnet sich den Blicken des Reisenden eine Szene, die alles Grauen Erweckende in sich vereinigt. Er sieht ein ungeheures Becken vor sich, das sich noch kürzlich in glühender Bewegung befunden haben muß, nun aber in der Verkalkung begriffen, einen Anblick darbietet, der sich etwa mit dem- jenigen vergleichen laßt, wie ihn die großen Nordamerikanischen Seen, wenn das Eis aufbricht, gewahren. Stellenweise ist die Oberstache spiegeleben, hier und da aber stehen gewaltige vielgestaltige Massen emporgethürmt und in tausenderlei Windungen verschränkt, ja stellen- weise ist die Lava gleich feinem Haare ausgefasert und ausgestanzt. Der große Krater auf dem Gipfel des Mauna Roa ist einer der größ- ten. Der Umfang desselben betragt jetzt ohngefähr 3 Stunden, und die Linie der alten jetzt erloschenen Öffnung hat nicht weniger denn 5 M. in der Runde. Vom Gipfel bis zum schwarzen Lavakranze im gegenwärtigen Krater mißt man 1270 F., und er scheint bedeutend aufgefüllt zu seyn." Der sanft ansteigende grasbewachsene Abhang des Mauna Roa enthalt viele zum Theil sehr hohe und breite Höhlen, wovon einige außerordentlich lang und uneben sind. Diese streichen sämmtlich in rechten Winkeln mit dem Dom des Mauna Roa und mit dem Meere. Einige dieser Höhlen haben eine Lange von einer Stunde und darüber und ihre Wölbungen sind hier und da zerklüftet, die Spalten aber durch große Bäume und Farrnkrauter verdeckt; diese Stellen sind daher sehr gefährlich. Stellenweise sind die Höhlen- gewölbe durch Erdbeben ganz eingestürzt und auf solche Weise 600 bis 1800 F. große Vertiefungen entstanden. Das Innere dieser Höh- len, deren Bau und Wölbung vollkommen regelmäßig ist, und die überdies mir mannigfaltigen Farrnkräutern, Moosen und Jngerman- nien aufs Reizendste geschmückt sind, nimmt sich überaus herrlich aus. Über die Höhe der beiden Berge Mauna Roa und Mauna Koa sind die Angaben sehr verschieden. Gewöhnlich hält man den erstern für den höchsten, und Kotzebue giebt ihm 14,900 F>, letzterm aber nur 13,080 F. Höhe. Ja man hat ihnen zuweilen 16,000 bis 18,000 F. Höhe geben wollen. Hingegen nach den von Douglas
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