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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Kreuzzug 1096—1099. 49 Auch das geistige Leben regte sich stärker. Neben den lateinischen Bildung. Prosawerken entstanden bereits deutsche Heldenlieder. Die wundervollsten Denkmäler jener Zeit aber sind die herrlichen Kirchen, die am Rheine und anderswo im romanischen Stil oder Rundbogenstil aufgerichtet wurden, vor allen anderen die Dome zu Mainz, Speier und Worms (s. § 71). Der erste Kreuzzug. 1096 — 1099. § 52. Der erste Kreuzzug. In der Zeit, als der erste der großen Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum ausgefochteu wurde, entstand die tiefe religiöse Erregung der christlichen Völker des Abendlandes, welche zum ersten Kreuzzug führte. Von jeher waren Wallfahrten nach dem heiligen Vorgeschichte Lande, um an Christi Grabe zu beten und seine Sünden zu büßen, in Kreuzzüge, der Christenheit Brauch gewesen; sie hatten auch unter der Herrschaft der Araber, die seit dem siebenten Jahrhundert im Besitze Palästinas waren, fortgedauert, ohne daß die Pilger wesentlich belästigt worden wären. Aber seit die seldschu(fischen Türken Palästina erobert hatten, wurde es anders, und die Christen hatten Mißhandlungen und Grausamkeiten zu erdulden. Unter diesen Umständen regte sich der Gedanke, durch eine gemeinsame kriegerische Unternehmung die heiligen Stätten zu befreien. Der ritterliche, kampflustige Adel, der das Abendland erfüllte, von der religiösschwärmerischen Stimmung der Zeit ergriffen, zugleich nach abenteuerlichen, beutereichen Fahrten in weite Ferne verlangend, nahm die Anregung mit Begeisterung auf. Die Päpste aber förderten den Plan, weil er eine ungeheure Erhöhung der kirchlichen Macht versprach. 1095 berief Urban Ii. ein Konzil nach der Stadt Clermont im mittleren Frank-Konzil von reich. Dort versetzte sein Wort die Menge in solche Erregung, daß sich etermont Tausende mit dem Ausruf „Gott will es" das Kreuz aufhefteten und sich dadurch zur Teilnahme an dem Zuge verpflichteten. Feurige Prediger trugen die Begeisterung weiter, unter ihnen der Einsiedler Peter von Amiens, von dem die Sage erzählte, ihm sei im heiligen Lande Christus erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, den Befehl zur Befreiung des heiligen Landes dem Papste zu überbringen. Die ersten ungeordneten Scharen freilich, die unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts nach Osten zogen und zum großen Teil aus Gesindel jeder Art bestanden, erreichten nicht einmal das Ziel ihrer Fahrt; wer nicht auf dem Marsche das Leben einbüßte, verlor es unter den Schwertern der Türken in Kleinasien. Dann Der erste aber zogen im Frühjahr 1096 auf verschiedenen Wegen wohlgerüstete Ritterheere dem zum Versammlungsort bestimmten Konstantinopel zu; kein König Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Hi. 6. Aufl. 4

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 50

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Die deutsche Kaiserzeit 919 —1260. zog mit, wohl aber hohe Adlige, zumeist französischer Herkunft, doch auch ein deutscher Fürst, Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Auf griechischen Schiffen setzten die Kreuzfahrer über den Bosporus nach Kleinasien hinüber, wo sie viele Kämpfe mit den Türken zu bestehen und viele Mühseligkeiten auf dem öden, wasserlosen Hochland zu erdulden hatten. Noch schlimmere Nöte warteten ihrer, als sie Anti-ochia in Syrien acht Monate lang belagerten. Aber sie nahmen die Stadt endlich durch Verrat und schlugen darauf, begeistert durch die Auffindung der heiligen Lanze, mit der einst der Kriegsknecht dem Herrn am Kreuz die Seite durchstochen haben sollte, ein übermächtiges feindliches Heer in die Flucht. Dann näherte sich der Rest des Kreuzheeres der heiligen Stadt Jerusalem. Sie wurde im Juli 1099 unter furchtbarem Blutvergießen erstürmt und zur Hauptstadt eines christlichen Staates gemacht, dessen erstes Haupt, Gottfried von Bouillon, sich in seiner Demut uur Beschützer des heiligen Grabes nennen wollte; erst sein Bruder und Nachfolger Balduin nahm den Königstitel an. Der Kreuz- § 5z, Der Kreuzfahrerstaat. Der neue Christenstaat reichte Mmft00t' nach Norden bis über den Euphrat und umfaßte außer dem Königreiche Jerusalem mehrere Vasallenstaaten. Die königliche Gewalt war freilich schwach; weder die Vasallen noch die Kirche waren immer bereit, sich dem Machtworte des Königs unterzuordnen. Und doch wäre Eintracht und Gehorsam nötig gewesen; denn der neue Staat stand auf der Spitze des Schwerts, und in stetem Kampfe mußte der erworbene Besitz gegen die Mohammedaner verteidigt werden. Nur dadurch konnten sich die Christen im Morgenlande behaupten, daß immer neue Scharen bewaffneter, kampfbereiter Pilger aus dem Abendlande nachzogen; und in der Tat fehlte es lange Zeit hindurch keineswegs an Zuzug frommer oder Abenteuer aufsuchender Ritter. Eine besondere Bedeutung für die Kriegführung mit den Ungläubigen Der Ritter-hatten die geistlichen Ritterorden, die hier entstanden, zunächst otben- die Orden der Tempelritter und der Johanniter, zu denen später kurz nach dem dritten Kreuzzuge der Orden der Deutschritter trat. Die Mitglieder dieser Orden zerfielen in Geistliche. Ritter und dienende Brüder, die besonders die zur Pflege der Pilger errichteten Krankenhäuser zu versorgen hatten. Sie vereinigten in eigenartiger Weise mönchisches und ritterliches Wesen, indem sie die Mönchsgelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams mit dem Gelübde des Kampfes gegen die Ungläubigen verbanden.

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. § 59. Friedrich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden, und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrichs Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des «ermdhlung normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien Konstanze. ^ ^ Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde. Kreitzzug* Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan Sa lad in 1189® tmn Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192‘ habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkouium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossa- ^bin ruhmvolles Leben in ©ltc’tcn ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. Papsttum zu einer alles überragenden Macht. Er hat mehrere Staaten Europas genötigt, seine Lehnshoheit anzuerkennen, insbesondere England, dessen König Johann ohne Land, der treulose Bruder und Nachfolger des tapferen Richard Löwenherz, sich vor ihm demütigen mußte. Vierter Er gab die Anregung zu einer neuen Kreuzfahrt, dem vierten Kreuz-*1204?’ zug; dieser führte allerdings nicht zur Wiedereroberung von Jerusalem, sondern zur Einnahme von Konstantinopel und zur Gründung des „lateinischen" Kaisertums, das sein Dasein nicht lange gefristet hat. Innocenz hat auch die Inquisition, d. H. die gerichtliche Aufsuchung und Verfolgung der Ketzer, ins Leben gerufen. In dem deutschen Thronstreit gelang es Philipp allmählich, Boden Philipps zu gewinnen. Da wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittels-€ri208.n9' f> ci ch, der sich von ihm beleidigt glaubte, zu Bamberg ermordet. Jetzt Otto iv. fand Otto It., der Welfe, auch bei den Staufen Anerkennung; er konnte bald nach Italien ziehen und sich dort von Innocenz Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt setzen lassen. Als er aber einen Angriff auf das unteritalische Reich Friedrichs, des Sohnes Heinrichs Vi., unternahm, trat ihm Innocenz entgegen, sprach den Bann über ihn ans und gestattete Friedrich, dem Ruf der staufischen Partei zu folgen und sich in Deutschland als Gegenkönig ausstellen zu lassen. Anfangs war dessen Anhang nur gering; aber 1215 konnte sich Friedrich Ii. im Dome zu Aachen frönen lassen. Otto Iv. starb 1218 machtlos und verlassen auf der Harzburg. Friedrich Ii. 1315 —1250. Zriedrichs ii. § 62. Friedrichs Ii. Persönlichkeit, Kreuzzug und Landesverwaltung. Persönlich- Friedrich, der jetzt allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein frühreifer, hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Königen, dazu hochgebildet, da er am Hofe zu Palermo einen vorzüglichen Unterricht genossen und mit christlichen und arabischen Gelehrten in Verkehr gestanden hatte. Er war ein Staatsmann von feinster Berechnung und klarstem Urteil; dazu ein hochstrebender Manp von großen Gedanken und mächtiger Willenskraft. Von Wärme des Gemüts aber war bei diesem Fürstensohne, der in frühester Kindheit Vater und Mutter-verloren und sich an kalte Verstellung hatte gewöhnen müssen, wenig zu spüren. Er konnte, wie sein Vater, von unerbittlicher Härte sein. Dazu war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach Italien als nach Deutschland, sein italienischer Besitz erschien ihm als der Mittelpunkt feiner Politik; dieser gewaltige Hohen-staufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Die deutsche Kaiserzeit 919-1260. Asiens und sodann Rußland und Polen erobernd und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „Walstatt" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten feiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. Jnnocen»Iv. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortfetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort ©esenttintge.wurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelm von Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe feine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne Enzio. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu feinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Fried- 1250. rich da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben feinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er fei nicht ge- storben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäufers sitzend dachte, und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiferherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Allsgang der Kreuzzüge. Konradiv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte feinem Batet schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Manftcd.sohnes. Da fetzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalifchen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibelliuifchen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalifche Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldfchlacht und kam selbst um.

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 62

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Die deutsche Kaiserzeit 919 —1260. mußte die letzte Feste der Christen im heiligen Lande, Akkon, geräumt werden. Die geistlickikn Auch die geistlichen Ritterorden mußten nun das Feld ihrer Tätig-' feit anderswohin verlegen. Der deutsche Orden hatte schon vorher die Eroberung Preußens begonnen; der Sitz des Ordensmeisters wurde die hochragende Marienburg an der Nogat. Der Johanniterorden siedelte zuerst nach der Insel Rhodus, später, als ihn der türfische Sultan Suleiman in der Reformationszeit von dort vertrieb, nach Malta über. Dort hat der Orden geherrscht, bis Napoleon auf seiner Fahrt nach Ägypten die Insel besetzte. Der Tempelorden fand ein frühes Ende. Er reizte durch seinen Reichtum die Habgier des Königs Philipp des Schönen von Franf-retch; von diesem gedrängt, hob zu Beginn des vierzehnten Jahrhunderts der Papst den Orden auf. Deittschland im dreizehnten Jahrhundert. Das Lehns- z 8 67. Das Rittertum. In jenen Jahrhunderten beherrschten das tücf Clt Lehnswesen und das Rittertum bei den Nationen des Abendlandes alle Verhältnisse des Lebens. Das Lehnswesen bestand, wie wir wissen, darin, daß Grundstücke, Grafschaften, Rechte jeder Art von dem obersten Lehnsherrn, dem König, den Belehnten gegen einen Eid der Treue und des Gehorsams verliehen wurden. Zunächst galt die Belehnung nur für die Person des Belehnten; aber im Laufe der Zeit war die Anschauung allgemein geworden, daß die Lehen zu erblichem Besitz verliehen würden. Der Belehnte sonnte die Lehen wieder an andere verleihen. Der Lehnseid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet, beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Also konnten nur Ritter belehnt werden. Diese bildeten jetzt die Heere; die Bauern, die zur Zeit Karls des Großen so schwer unter der Last der Wehrpflicht gelitten hatten, wurden jetzt nur in Notfällen, zur Landesverteidigung, aufgeboten. Es war eine scharfe Scheidung der Nation in einen Wehr st and, welcher herrschte, und einen Nährstand, welcher beherrscht wurde, eingetreten. Der ritterliche Dieser ritterliche Berufsstand bildete den Adel der Nation; damals Sl6ei" saniert die Geschlechtsnamen und die Wappen auf. Die Kreuzzüge, in denen deutsche neben französischen, italienischen, englischen Rittern fochten, hatten bewirkt, daß sich die Ritter der gesamten abendländischen Christenheit als eine große Genossenschaft mit bestimmten Bräuchen und Sitten und mit Ritterliche gemeinsamen Pflichten fühlen lernten. Auch eine besondere ritterliche Er-wun8-sie^ung 6iibete au§ Wer eines Ritters Sohn war und sich dem

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 96

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Geschichtliche Tabellen. 1106 — 1125 1122 1096 — 1099 1125—1250 1125 — 1137 1134 1138 — 1152 1147 — 1149 1152 — 1190 1176 1189 — 1192 1190 — 1197 Heinrick V. Konkordat von Worms; Beendigung des Jn-vestiturstreits. Der erste Kreuzzug. Konzil von Clermont. Papst Urban Ii. Gründung eines Kreuzfahrerstaats unter Gottfried von Bouillon. Entstehung des Johanniterordens und des Templerordens. 3. Die Zeit der Hohenstaufen. Lothar von Supplinbnrg. Bürgerkrieg mit Friedrich und Konrad von Hohenstaufen. Belehnung des Askaniers Albrecht des Bären mit der Nordmark. Konrad Iii. Krieg mit den Welfen (Heinrich der Stolze). Der zweite Kreuzzug. Bernhard von Clairvaux. Friedrich I. Barbarossa. Kampf mit den lombardischen Städten. Zerstörung von Mailand. Kampf mit Papst Alexander Iii. Der zweite Kampf zwischen Kaiser und Papst. Unglücklicher Römerzug. Seuche. Besiegung durch die Lombarden bei Legnano. Versöhnung mit dem Papst und den Lombarden. Sturz Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Bayern und Sachsen (dessen Kolonialpolitik). Vergebung Bayerns an Otto von Wittelsbach. Heinrich behält Braunschweig und Lüneburg. Der dritte Kreuzzug (Saladin von Ägypten). Tod Friedrichs im Seleph, seines Sohnes Friedrich von Schwaben vor Akkon. Eroberung von Akkon (Richard Löwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich). Gründung des deutschen Ritterordens. Heinrich Vi. Eroberung des Normannenstaates. Weltherrschafts- und Kreuzzugspläne.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190 — 1197. 57 Heinrich Ti. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die Kaiserkrone auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war. und zog siegreich in Palermo ein, der norman-nischen Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christ- "Azm": liches mit Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Althen-^ Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur Lehnshoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zufall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den ge-Heinrichs vi_ wältigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198 — 1208 und Otto It. 1198 — 1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das Innocenz m.

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 59

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Ii. 1215 — 1250. 59 Sein Leben ist erfüllt von schweren Kämpfen mit dem Papsttum. Er hatte bei der Kaiserkrönung versprochen, einen Kreuzzug zu unternehmen. Aber mit anderen Regierungssorgen beschäftigt, verschob er dessen Ausführung von Jahr zu Jahr. 1227 endlich versammelte er ein Kreuzheer in Apulien. Da brach eine Pest aus, an der auch Landgraf Ludwig von Thüringen, der Gemahl der heiligen Elisabeth, starb; und der Kaiser schob den Plan von neuem auf. Jetzt wurde er von dem greisen, aber leidenschaftlichen Papste Gregor Ix. mit dem Banne belegt. Trotzdem trat^Wnfter Friedrich im nächsten Jahre den Kreuzzug an. Er landete an der Küste von 1228 bis Palästina, und es gelang ihm, mit dem Sultan von Ägypten einen Vertrag 1229■ abzuschließen, durch welchen Jerusalem und die andren heiligen Stätten ihm abgetreten wurden. So zog er denn in die heilige Stadt ein; und obwohl der Patriarch das Interdikt über sie aussprach und alle geistlichen Handlungen, Gottesdienst, Glockenläuten verbot, setzte er sich selbst in der Kirche des heiligen Grabes die Krone von Jerusalem aufs Haupt. Zurückgekehrt, schloß er mit dem Papste Frieden und wurde vom Banne gelöst. Es folgten einige Friedensjahre, in denen sich der Kaiser der Verwaltung seiner unteritalischen Lande zu widmen vermochte. Für diese hat er Außerordentliches geleistet. In Deutschland dagegen ist er nur noch selten gewesen. Während er in Unteritalien einen starken, geschlossenen Staat begründete, trat er in Deutschland der wachsenden Zersplitterung nicht entgegen; vielmehr hat gerade er die deutschen Fürsten als Landesherren anerkannt. § 63. Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Da entstand gegen Friedrich eine Empörung unter den lombardischen Städten. Bald schloß sich Papst Gregor Ix. seinen Gegnern an und ^anmu<| bannte ihn, indem er ihn wegen Unglaubens, wegen seines Verkehrs mit Mohammedanern und heimlicher Ketzerei mit Vorwürfen überhäufte. So folgte ein neuer Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum, der dritte der gewaltigen Zusammenstöße beider Weltmächte. In diesem hatte das Papsttum eine starke Hilfe an den vor kurzem gegründeten Bettelmönchsorden der Franziskaner und Dominikaner, welche ihre Aufgabe darin sahen, unter dem niederen Volke Seelsorge zu treiben, ihm zu predigen und die Beichte abzunehmen, und schnell großen Einfluß gewannen. Während Papst und Kaiser in Italien einander gegenüberstanden, wurde Einfall^der die deutsche Ostmark von einer furchtbaren Gefahr bedroht. Die Mongolen 1241. halten unter dem Dschingiskhan, d. H. dem großen Fürsten, weite Gebiete
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