2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 1000 km lang am Nile hin und wird im Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, die das nur 10—20 km breite Flußtal umschließen. 3m Norden erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Rrmen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer .Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben {J) das Delta genannt wird. Diese Ebene und das schmale Flußtal sind außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn da es in dem Lande fast gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein (Betreibe gedeihen, und der Boben müßte zur oben Wüste verborren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die während der Regenzeit die großen Seen steigen macht, denen er entspringt. Er tritt über seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten fast vier Monate lang weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sondern nur zu säen braucht, um die reichsten (Ernten zu erhalten, vorzüglich gedieh das Getreide, weshalb Ägypten im Rltertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.
5. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Seiten war das Land, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Die größten und herrlichsten unter ihnen waren Memphis im unteren Niltale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunderttorige Theben im oberen Teile des Landes.
3. Die Kasten und die Religion der Ägypter.
1. Die Kasteit. Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk.. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinander gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, jonbern jeder mußte in
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
24 Alte Geschichte.
auch diese Juselstadt ihren Untergang: und von da an verlor sich allmählich der phönicische Handel und Name (s. Hesek. 26.).
4. Der Welttheil Afrika.
§ 11. Wir wenden uns zu einem andern Welttheile, nach Afrika, wohin der Weg von Asien her über die nur 24 Stunden breite Landenge von Suez führt. Außer dieser Landenge ist Afrika ganz von Meer umgeben. Nach Osten grenzt es an das rothe Meer und fceu indischen Ocean, nach Westen an das atlantische und nach Norden an das mittelländische Meer. Es liegt größtenteils in der heißen Zone und erstreckt sich wohl 2000 Stunden in gerader Linie von Norden nach Süden. Fast überall steigt das Laud vom Meere aus in mehreren Stufen oder Terrassen nach dem Innern zu, das somit meist ein Hochland ist. Im Norden ist jedoch eine große Sandwüste, die Sahara mit ihren Oasen. Das südlicher gelegene Hochland mit seinen Seen wird erst jetzt bekannt, nachdem man lange von Afrika fast nur die Küsten genau erforscht hatte. Denn wie an Buchten und Häfen, so ist Afrika arm an schiffbaren Strömen; seine Flüsse haben wenig Wasser, oder wegen der Höhe des Inlandes viele Wasserfälle; ein Hauptgrund, warum das Innere bisher so verborgen geblieben ist. Die Hauptflüsse sind der Nil, dessen Hauptquelle jetzt im See Nyanza gesunden ist, im Westen der Senegal, Gambia und Niger, welche sämmtlich in's atlantische Meer münden. Unter den Seen sind im Hochlande der Njassa, Tanganjika, Njanza u. ct., im Tieflande Sudan, der Tschad die merkwürdigsten. Groß ist die afrikanische Hitze und Dürre, doch ist in der Regenzeit der Pflanzenwuchs sehr üppig. Wilde und reißende Thiere gibt es in Menge: Zebra's, Ouaggn% verschiedene Arten von Antilopen kommen im Süden herdenweise vor; Löwen, Elephanten, Leoparden, Hyänen, Nilpferde und Straußen ohne Zahl. Im Norden herrscht Pferdezucht, im Süden Rindviehzucht; und durch die
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Extrahierte Personennamen: Hesek
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Asien Suez Afrika Afrika Afrika Nyanza Senegal Gambia Niger Njassa Tanganjika Njanza Ouaggn
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iii.? Die ältesten Weltvölker. 25
unabsehbaren Sandmeere zieht das Schiff der Wüste, das Kaineel.
Wie Asien, so wurde auch Afrika frühzeitig, besonders von Hamiten bevölkert. Die Einwohner im Innern sind meist Neger, die durch die schwarze Farbe und wolliges Haar, wie auch durch besondere Gesichts- und Schädelbildung von den Stämmen Asiens sich ausfallend unterscheiden. Sie lebten immer völlig abgeschieden von der übrigen Welt, obwohl viele Karawanen den Weg zu ihnen fanden, und tragen heute noch alle Zeichen von Rohheit und Barbarei au sich. Im Süden herrschen dunkle Bantustämme und hellere Hottentotten vor. Im Hochlande Habe sch oder Abessinien, einst Aethiopien genannnt, gab es auch uralte hochcimlisirte Staaten: und von Meroe, wo ein Priesterstaat war, sind noch Ruinen vorhanden. Sie wurden durch Handel reich; und ihre Kunstfertigkeit war auch den Griechen bekannt. Doch war ihre Herrlichkeit bald verschwunden; und selbst in äußerlichen Dingen stehen die Einwohner jetzt auf sehr niedriger Stufe.
5. Aegypten.
§ 12. Bekannter istaegy pten geworden, das lange, nur wenige Stunden breite Tiefland des Nils. Vom Juni bis September werden die Niederungen vom Nil überschwemmt; und das lange Thal wird in einen unabsehbaren See verwandelt, aus dem die Dörfer sich wie Juseln erheben. Der reichliche Schlamm, den der Strom mit sich führt, befruchtet die Felder und macht den ausgebrannten staubigen Boden zu einem grünenden Garten, in welchem Getreide, Reis und Baumwolle auf's Ueppigste gedeihen. Erreicht der Wasserstand nicht die erforderliche Höhe, so erfolgt Theurung; ist die Überschwemmung stark genug, so wächst alles im Uebemnß. Die ältesten Einwohner sind Nachkommen von Mizraim, dem Sohne Hams; und nach diesem nennen die Bewohner das Land jetzt noch Misr. In Oberägypten gründeten die Pathrn-
Handbüchl. d, Weltgesch. (7. «.) 3
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Asiens Abessinien Meroe Weltgesch
140
der Handel in der Richtung des Kanals, den im Altertum Dareios be-gnnen und die Ptolemer vollendet hatten, vom Nil zum Roten Meer oder durch Vorderasien und der die Insel Ormus am Eingang des Persischen Meerbusens nach der Kste Malabar, dann um Ceylon herum nach Indien und China sowie nach den Molulfen.
Ein dritter Weg fhrte der das Schwarze Meer zum Don, dann die Wolga hinunter nach Astrachan und der das Kaspifche Meer durch die Steppen Innerasiens nach dem Seidenlande,- in dieser Richtung machte im letzten Viertel des dreizehnten Jahrhunderts der venezianische Kauf-mann Marco Polo eine langjhrige Reise der das Hochland Pamir, das Dach der Welt" (am bergang vom Orus nach Ostturkestan), nach Peking, wo er lange Zeit lebte und wirkte, und kehrte um Indien herum und auf der Strecke, die Tenophon einst mit den Zehntausend durchzog, der Trapezunt zurck.
Dieser Handel war wegen des weiten Landtransportes beraus kost-spielig, und das Abendland besa nichts, was es in den Osten htte aus-fhren knnen. Es galt also, einen billigern Weg nach Indien zu finden.
2. Das khne Seevolk, das sich zuerst auf die hohe See wagte und diese Aufgabe lste, waren die Portugiesen.
Prinz Heinrich der Seefahrer war Gromeister des Christusordens, der eine Abzweigung des Templerordens war. Die reichen Einknfte des Ordens samt seinen eigenen Mitteln verwendete er nun, um zunchst die Lnder der Heiden aufsuchen zu lassen, die man bekehren wollte. Die Um-seglung des Grnen Vorgebirges widerlegte den alten Wahn von der Unfruchtbarkeit der heien Zone, die berwindung der Sdspitze Afrikas den Glauben, da der Erdteil bis zum Sdpol reiche.
3. Portugal unternahm alsbald die Grndung eines Kolonialreiches. Mit den kriegerischen Mamelucken in gypten und ihren Handelsfreunden, den Venezianern, rang der erste portugiesische Vizeknig Almeida in groartigen Kmpfen um den festen Hafen Diu; drei Schiffe seiner Flotte hatten die Welser ausgerstet. Sein Nachfolger, der herrschgewaltige Albuquerque, besetzte und behauptete Goa, das er zu seiner Haupt-stadt machte, und die Insel Ormus; das Morgenland bezeichnete sie als den Edelstein im Weltring: er machte sie zum Riegel, der den Zu-gang nach Indien sperrte.
Im Kampfe mit den Dschonken der Malaien und Chinesen eroberte Albuquerque auch Malakka, den Stapelplatz fr Kampfer und Gewrz-ngelein; auf Ceylon faten die Portugiesen Fu; auf den Banda-Inseln, der Heimat der Muskatnu, erhoben sich portugiesische Wappensteine. Bis nach Siam und China drangen verwegene Portugiesen; schon damals haben sie Macao besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Marco_Polo Heinrich Heinrich Portugal Malakka
Da schwillt der Nil durch die Regengüsse, welche während de§ Winters in seinem Quelllande fallen, mächtig an, übersteigt seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten weithin die Thalebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Und wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst Zu Pflügen braucht, sondern nur säen kann, um die reichsten Ernten zu erhalten.^ Vorzüglich gedieh das Getreide, daher Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.»
3. Ägyptens Hauptstädte. — Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, kann man sich denken. Schon in den ältesten Zeiten war es, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter denselben hervor das hundertthorige Theben im oberen Teile des Landes und Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas. Später als diese uralten Hauptstädte und Königssitze wurde an der Meeresküste die Stadt Alexandria gegründet, die gleichfalls mächtig und volkreich wurde und noch heutzutage ein wichtiger, vielbesuchter Handelsplatz des Morgenlandes ist.
3. Die Kasten trofr die Religion -er Ägypter.
1. Die Kasten. — Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng von einander gesonderte erbliche Stände, in welchen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, welches der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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128
Anhang. Alke Geographie.
von Carmania, meist ein weites Steppenland, zum Theil auch sehr
fruchtbar/ besonders an Wein; östlich zog sich bis zum Indus das
gebirgige Land der Paropamisaden. 8. Drangiana (Sedschestan)
zwischen Aria und Gedrosien. 9. Arachosia, zwischen den Paro-
pamisaden und Gedrosien, Drangiana und Indien. 10. Parthi en
(der westliche Theil des Plateau's von Khorasan), östlich von Me-
dien, rauh und gebirgig. 11. Hyrcanien, südöstlich vom caspi->
sehen Meere und nördlich von Parthicn. 12. Bactrien mit der
Hauptstadt Bactra zwischen den Paropamisaden und dem Oxus, ein
durch Handel und Fruchtbarkeit reiches Land; theils zu diesem,
theils zu Aria gehörte biö auf Alexander's Zeit das nachmals geson-
derte Margiana. 18. Sogdiana, zwischen dem Oxus und Iaxar-
tes mit der Hauptstadt Maracanda (spater Samarkard).
B. Africa oder Libyen.
Nur die nördlichen Gegenden dieses Erdtheils sind für die Ge-
schichte des Alterthums wichtig, obgleich Handel die Kenntniß des-
selben auch über einen Theil des Innern erweiterte: sie zerfallen
nach ihrer natürlichen Beschaffenheit in das Hochland der Berberei
oder das Atlas-Gebirgsland nebst dem Plateau von Barca und die
Stufenlander des Nil's.
I. Aegypten zerfallt in das 2 — 4 Meilen breite Thal des
Nil's, welches den regelmäßigen Ueberschwemmungen des Flusses
und Canalanlagcn seine Fruchtbarkeit verdankte, das östliche steinige
Gebirgsland, welches Granit, Sandstein und Kalkstein enthalt, den
westlichen, auch hochgelegenen und mit Saud bedeckten, Wüsten-
sirich und das Delta, und es wurde in römischer Zeit in drei Theile
getheilt: 1. Oberägypten oder Thebais von Syene (Assuan) und den
Inseln Elephantine und Phila bis Chemmis mit Theben oder Tape,
Eilsilis (Diebel Selseleh), Groß-Apollinopolis (Edfu), Latppolis
(Esne), Tentyris (Denderah). 2. Mittelägypten oder Heptano-
mis mit dem See Möris, theils Natur-, theils Menschcnwerk,
Memphis, Hcrmopolis. 3. Unterägypten, größtentheils ein von
vielen Canälen durchschnittenes Nicderungsland zwischen den sieben
Mündungen des Nil's, jedoch auch westlich von diesem die Land-
schaft Mareotis umfassend und östlich sich über die wüste ägyptisch-
arabische Landenge gegen Syrien erstreckend mit Sais, Pelusium,
Momemphis, Alexandria.
Ii. Ae-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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142
Drucke der Priester wie eine lebendige Maschine arbeitend, durch
Ausdauer und Geduld so ungeheure Werke hervorbringen.
Die ältesten Bauwerke finden sich in Oberägypten. Mau baute
theils in Felsen, theils mit Backsteinen, welche in der Sonne ge-
trocknet waren, theils mit sehr großen Werksteinen. Für die Ge-
bäude ist Sandstein das gewöhnlichste Material. Holz verwandte
man schon wegen der Holzarmnth des Landes sehr wenig zum Bauen.
Fast alle Decken der Tempel bestehen aus horizontalen Quadersteinen;
Gewölbe kommen erst kurz vor der Eroberung durch die Perser vor.
Die berühmtesten Werke der ägyptischen Baukunst sind die Fel-
sengräber, die Pyramiden, die Tempel und die Obelisken. Die Fel-
sengräber sind in großer Menge in den Gebirgen zu beiden Seiten
des Nils, besonders in dem der Westseite angebracht. Sie sind so-
wohl in Beziehung auf die Zahl und Größe der Gemächer und
Gänge, als auch in der Pracht der Ausschmückung sehr verschieden.
Sie haben nur eine enge Thür und werden nicht durch das Tages-
licht erhellt. Die Wände sind mit Inschriften, Sculpturen und Ma-
lereien bedeckt.
Die Pyramiden sind vierseitige Gebäude, deren Seitenflächen
Dreiecke sind und oben in eine Spitze zusammenlaufen. Die mei-
sten befinden sich bei der Stadt Memphis auf Plateaus der liby-
schen Bergkette. Die Seiten derselben sind genau nach den vier
Weltgegenden gerichtet. Die meisten sind aus Kalkstein, einige aus
ungebrannten Backsteinen erbaut, andere bestehen an den Kanten aus
Quadersteinen, im übrigen aus Backsteinen. Sie hatten früher mei-
stens eine Bekleidung von polirtem und mit Sculpturen und In-
schriften versehenem Granit oder Marmor, welche aber jetzt größ-
tenteils verschwunden ist. Der Eingang zum Innern, den ein
einziger Stein verschließt, ist schwer zu finden, durch ihn gelangt
man in schmälere und breitere Gänge, welche am Ende in eine
oder mehrere Kammern führen; die ansehnlichste enthält den Sar-
kophag des Königs. Die Erbauung der Pyramiden wird auf fol-
gende Weise angegeben: war der Platz zur Aufführung der Pyra-
miden geebnet, so wurde die erste Steinlage horizontal gelegt, so-
dann richtete man die innern Gänge und Kammern ein, füllte den
Raum ringsum mit Steinen ans und legte außen die großen Werk-
stücke stufenweise über einander, so daß man wie auf Treppen hin-
aufsteigen und um die Pyramiden herumgehen konnte. Tie Stufen
wurden dann mit Bekleidungssteinen ausgefüllt, so daß die pyra-
midale Form oder schiefe Fläche hervorgebracht wurde. Der oberste
Theil wurde zuerst fertig. Die größten und berühmtesten Pyra-
miden sind drei, von derjenigen Gruppe, welche man nach einem
neuern Orte die Pyramiden von Ghize zu nennen pflegt. Sie sind
von zahllosen Felsengräbern umgeben und werden nach ihren angeb-
lichen Erbauern die Pyramiden des Cheops, des Chephren und des
Mycerinus genannt. Die größte von ihnen ist die Pyramide des
Cheops. Sie besteht aus 203 Steinschichten, jede Seite ihrer Grund-
fläche mißt 716 pariser Fuß, die Höhe beträgt ohngefähr 450 Fuß.
Oben bildet die Pyramide jetzt eine Fläche von ohngefähr 30 Fuß
Durchmesser, und 38 Fuß über dem Boden befindet sich der Ein-
gang in das Innere. Nach Herodot sollen 100,000 Menschen, welche
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Babylon. Assyrien.
13
einander liamitische, semitische und japhetitische Elemente bewegt. Hier geschah wahrscheinlich schon um 2200 v. Chr. vom Norden her die Einwanderung der Chaldäer, eines turanischen (finnisch-tartarischen) Volkes, das unter der bis dahin hamitischen Bevölkerung einen priesterlichen, kriegerischen Adel bildete, dessen Cultur jedoch sich später wesentlich semitisch gestaltete. Ihr Hauptsitz war Babylon, schon im grauen Alterthume als eine Weltstadt bewundert, obwohl es sich selten der Selbständigkeit erfreut hat und meist unter der Souveränität des benachbarten Assyriens erscheint. Gepriesen waren die gewaltigen Mauern dieser Stadt, und der Thurm des Beiz dessen Trümmer sich noch heute unter den Schutthügeln von Ämram (nach J. Oppert) und nahe dem Dörfchen Hillah finden. Hierzu kommen grosse Canalbauten, zur Befruchtung des Landes wie zum Handel, ein ausgedehnter Verkehr und eine lebhafte Industrie, besonders Weberei, Waffen- und Schmuckfabrikation, die grosse Reichthümer in diese älteste Weltstadt brachten. Sie hat dem Alterthum Masse und Gewichte gegeben1): das babylonische (Silber) Talent war — 92 Pfund oder im Gelde — 7500 R.-Mark, 1 Talent — 60 Minen, 1 Mine — 50 Sekel, 1 Sekel — 2 Drachmen; die Elle — 234 Pariser Linien, der Fuss — 156. Auch hatten sie die Eintheilung der Woche in 7 Tage, des Jahres in 12 Monate. Ihre Priester besassen mathematische, physikalische und astronomische Kenntnisse, und überlieferten ihre heiligen Sagen, Beobachtungen und Geschichtsurkunden in einer eigenthümlichen Schrift, der sog. Keilschrift, die auf turanischer Einwirkung beruht und die drei officiellen Sprachen, die in dem späteren assyrisch-babylonischen Reiche im Gebrauch waren, chaldäo-assyrisch, turanisch und aramäisch, wiedergiebt.
§ 19.
Assyrien.
I. Das alte Testament an vielen Stellen. Ktesias’ Fragm. ed. Bahr. Xenoph o n, Anab.
Iii, Strabo Xvi, cap. 1. Diodor Ii.
Ii. Layard, Niniveh and its Remains. Lond. 1840. Expedition scientifique en Mesopotamie executee 1851—53 par Fulgence Fresnel, Felix Thomas et Jules Oppert. Oppert, Hist, des empires de Ghaldee et d’Assyrie. Gr. Smith, Assyrian discoveries. London 1875. W. Wattenbach, Ninive u. Babylon, Vortrag 1868. Heeren. Dun-cker I. Ritter B. X u. Xi.
Neben Babylon tritt frühzeitig mit gleicher Cultur Assyrien hervor. Das Land lag zwischen dem Hochland von Armenien im N., dem von Erän und den Waldabhängen des Zagrosgebirges im O. und ging südlich bis zum grossen und kleinen Zab; im W. strömte der Tigris. Die dürftigen griechischen Berichte, vor Allem die des Ktesias (um 400 am persischem Hofe) nennen hier als grosse Eroberer und Reichsgründer denninos und seine Gemahlin
*) Böckh, Metrologie. J. Brandis, das Münz-, Maafs- und Gewichtssystem in Vorderasien u. s. w. Berlin 1866.
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Extrahierte Personennamen: J._Oppert Bahr Fulgence_Fresnel Felix_Thomas Felix Jules_Oppert W._Wattenbach J._Brandis
Extrahierte Ortsnamen: Assyrien Dörfchen_Hillah Assyrien Niniveh London Ninive Armenien Maafs- Vorderasien Berlin
tz. 7. Die Inder.
19
Den schädlichen Einfluß der Letztem durch Opfer und Süh-
nungen abzuhalten, war das Hauptgeschäft der Priester.
Die ganze Religion bat eine astronomische und astrolo-
logische Grundlage, und an die Erscheinung und Bewegung
der Gestirne waren die wichtigsten Verrichtungen des reli-
giösen und bürgerlichen Lebens der Altbaktrer geknüpft.
Auch hatten sie nicbt nur die Erntheilung des Jahrs in
zwölf Monate oder in 360 Tage mit noch 5 Ergänzungs-
tagen, sondern auch die Eintheilung des Himmels durch die
Sonnenbahn nach den bekannten zwölf Sternbildern, oder
den sogenannten Thierkreis (Zodiakus).
Der Gestirndienst des Zendvolks war noch der lauterste,
obgleich er schon alle Anfänge des Aberglaubens cnthielr,
der bei den übrigen sabäischen Völkern zuletzt mehr oder
weniger ins Gräuelhafte sich ausbildete. Die Religions- und
Staatsverfassung des Zendvolks gieng nachher durch seinen
Priesterstand auf die Meder und von diesen auf die Perser
über. (§§. 12 u. 13.)
2. Die Inder.
7. Hon den Ouellgegenden des Indus und Ganges,
ja wohl gar von den nördlich von denselben liegenden Ge-
birgen, gieng die Bevölkerung und Bildung Indiens aus.
Als die ersten festen Stammsitze der, durch körperliche und
geistige Vorzüge sich auszeichnenden, alten Inder sind mit
Sicherheit die fruchtbaren Alpenthäler des o st p e r si sch e n
Hochlandes (des heutigen Afghanistans mit Kabuliftan)
anzunehmen. Durch dessen Engpässe sind sie dann, ebenfalls
in urvordenklicher Zeit, in das jetzige Ostindien (Hindustan)
eingedrungen, wo sie die dem negerartigen (ha-
mitischen) Stamme angehörigen Ureinw ohner
theils verdrängten, theils (bis auf einige der rohsten Stämme
im Dekhan) unterwarfen, zahlreiche Städte anlegten und
einen mächtigen P r i e st e r st a a t gründeten, zu dessen ältester
2*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
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aus einem einzigen Stein gehauen. Viele Inschriften und Figuren sind auf den Obelisken eingegraben. Dann kommen lange Alleen von steinernen Thierbildern, durch diese gelangt man in einen großen Säulenhof, hinter welchem der Tempel liegt. Die Decke des Tempels wird von 134 Säulen getragen, von denen manche 30 Fuß im Umfange haben. So ließ Sesostris von den Sklaven Tempel und Paläste bauen; vor seinem schönsten Palaste stand seine eigene Bildsäule, 60 Fuß hoch, und die seiner Frau, eben so hoch; vier steinerne Gestalten, jede40 Fuß hoch, stellten seine vier Söhne vor. Auf den Wänden der Gebäude waren seine Kriege und Triumphzuge abgemalt und alle bezwungenen Völker mit ihren Trachten und Waffen abgebildet.
Nachdem Sesostris länger als ein Menschenalter regiert hatte, ward er blind und brachte sich selber urn's Leben. Alle von ihm unterworfenen Völker machten sich aber wieder von der ägyptischen Herrschaft frei. Von jenen Bildern sind aber noch manche übrig geblieben, doch muß man mit Fackeln in die düstern Tempelgänge einbringen, wenn man sie besehen will. Denn die Aegppter bauten ihre Tempel und Paläste sehr düster, manche sogar in Felsengrotten und unterirdischen Räumen.
3. Cheops und Chephrcn.
Unter dem König Cheops mußte das ganze Volk arbeiten, um für ihn die große Pyramide zu bauen, in der er sich begraben lassen wollte. Da mußten zuerst in dem arabischen Gebirge die Steinblöcke gebrochen werden, die wurden dann bis an den Nil geschleift und auf Schiffen herüber gebracht. Auf dem Wege nach dem Hauptplatze mußte mitten durch einen Berg ein Gang gebrochen werden, der war eine Viertelstunde lang und man mußte zehn Jahre lang daran arbeiten. Bei dem Pyramidenbau waren immer hunderttausend Aegypter zu gleicher Zeit beschäftigt, und alle drei Monate kamen andere Hunderttausend an die Reihe, und zwanzig Jahre dauerte es, bis eine Pyramide fertig war. Sie wurde aber auch so hoch erbaut, wie ein mäßiger Berg, viel höher als der Straßburger Münster. Im Innern machte man Gänge in ein Grabgewölbe , in das der Sarg zu stehen kam. Die innere Steinmasse bestand aus Kalksteinen, die äußeren Steinplatten waren von Granit und Marmor; diese sind jetzt aber nicht mehr vorhanden. Doch der Riesenbau selber hat den Jahrhunderten getrotzt und steht noch unerschüttert da.
Fünfzig Jahre lang soll Cheops regiert haben, und nach ihm sein Bruder Chephren eben so lange Zeit. Auch dieser zwang die Aegypter, eine große Pyramide zu bauen. Diese und die des Cheops und noch eine dritte lind die größten; es giebt aber noch eine Menge kleinerer. Alle sind noch wohl erhalten und stehen in Mittelägypten. Man zählt im Ganzen vierzig und theilt sie in fünf Gruppen. In der Form sind alle gleich; von einer breiten Grundlage ausgehend laufen sie nach oben spitz zu uitf; endigen sich in eine platte Decke. Eine Seite schaut genau nach Ost, di«? . entgegengesetzte nach West, die dritte noch Nord, die vierte nach Süd.
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