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urteil aus. Aber das gengte dem rachschtigen Franzosen, den letzten Staufer hinrichten zu lassen.
3. Die Freunde saen ahnungslos im Kerker beim Schachspiel, als ihnen ihr Los verkndet wurde. Wrdig und gefat hrten sie das Urteil, so ungerecht es auch war. Konradin setzte seinen letzten Willen auf, und nur dann drohte ihn der Schmerz zu bermannen, wenn er an die ferne Mutter dachte. Auf sie waren auch seine Gedanken gerichtet, als er auf dem Markt-platz in Neapel das Blutgerst bestieg. Zu den Umstehenden sprach er mit ungebrochener Stimme die Worte: Euch alle, ihr Lebenden, frage ich: verdiene ich den Tod, weil ich mein Recht verteidigt habe? Und verdient die Treue den Tod. da alle, die zu mir standen, ihn erleiden sollen?" Das Schicksal seines Freundes, den er in seinen Untergang hineinzog, schmerzte ihn tief. Seine letzten Worte aber waren: O Mutter, welches Herzeleid bereite ich Dir!" Dann fiel sein Haupt; laut auf schrie vor Schmerz bei diesem Anblick Friedrich von Baden. Dann wurde auch er enthauptet, ein hehres Beispiel deutscher Freundestreue.
4. Der grausame Karl von Anjon erfreute sich seiner Frevelthat nicht lange. Aus der Insel Sizilien machten sich seine Franzosen ganz besonders verhat. Da brach ein gewaltiger Volksaufstand los (die sizilianische Vesper), bei dem alle auf der Insel befindlichen Franzosen ermordet wurden. Man schttelte die franzsische Herrschaft gnzlich ab. Von Kummer und Gewissensbissen verfolgt, sank Karl in das Grab.
5. Wie der letzte mnnliche Staufer ein trauriges Geschick hatte, so auch die letzte Frau. Margarethe war mit einem Landgrafen von Thringen vermhlt worden. Dieser behandelte sie so unwrdig, da sie schlielich fr ihr Leben frchten mute. Sie entschlo sich zu fliehen und, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Shne zu verlassen. Im berma des Abschiedsschmerzes soll sie ihren Sohn Friedrich in die Wange gebissen haben. Sie sah ihre Kinder nicht wieder. In Drftigkeit und von den Ihrigen vergessen, starb sie in Frankfurt a. M., wohin sie sich geflchtet hatte.
11. Mdolf von Kasburg (127391).
1. Mit dem Tode Konrads Iv., des letzten regierenden Fürsten aus dem Hause der Staufer, geriet Deutschland in eine arge Zeit der Ver-wirrung. Man whlte zu Herrschern fremde Fürsten, die nur nach dem Glnze der Krone trachteten, ohne die Brde der Regierung tragen zu wollen. Da that denn jeder, was ihm beliebte; die Starken und Mchtigen befehdeten die Schwachen und Friedlichen; es herrschte das Faustrecht, weil
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Extrahierte Personennamen: Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjon Karl Karl Karl Margarethe Friedrich Friedrich Konrads_Iv. Konrads_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Frankfurt Kasburg Deutschland
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trug er an sich. In der Kirche hatte er die 12 Apostel in vergoldetem Silber aufstellen lassen und eine goldene Lilie mit Edelsteinen. Der Speise-saal war mit goldenen Tapeten behngt, und auf dem Schanktische stand viel Goldgeschirr, herrlich gearbeitet. Wie stach davon der Aufzug des Kaisers ab, der immer in Geldnot war, so da er manchmal in einem mit Ochsen bespannten Wagen fahren mute und sich vor seinen Glubigern kaum zu retten wute! Friedrich Iii. fhlte sich durch den Hochmut Karls, der es darauf anzulegen schien, ihn zu demtigen, so gekrnkt, da er Pltz-lich, in der Nacht vor dem festgesetzten Krnungstage, ohne Abschied zu nehmen, davonzog. Dies erbitterte den ehrgeizigen Herzog natrlich der die Maen; von einer Verlobung Marias mit Maximilian war keine Rede mehr; vielmehr fiel Karl der Khne in Deutschland ein, um sich zu rchen. Doch richtete er nichts aus. Ebenso milang ihm ein Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Er kam in diesem Kampfe um. Nun fhlte sich seine Tochter Maria so schutzlos, da sie Maximilian herbeirief und sich mit ihm vermhlte.
2. Der Erzherzog war damals 19 Jahre alt, ein schner Jngling, hochgewachsen, von wahrhaft kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswand, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Luft schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tyrolers befreit. Er hatte mit dem Leben schon abgeschlossen und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein Engel erschien ihm der Retter, der mit eigener Lebensgefahr auf nur ihm bekannten Stegen den jungen Fürsten rettete.
3. Ein so khner Mann wie Maximilian gehrte dazu, um Maria von Burgund vor den ueren Feinden, den Franzosen, wie vor den Gegnern im Innern des Landes, besonders den trotzigen Brgern von Gent, zu beschtzen. Ritterlich unterzog sich Maximilian diesen Aufgaben und gewann dadurch die innige Liebe seiner Gemahlin. Aber ein jher Tod vernichtete schon nach wenigen Jahren das Glck dieser Ehe. Maria
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Marias Deutschland Gent
67. Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhunderl. 71
ihres Gemahls zu entgehen, nach dem Kurfrstentum Sachsen, wo sie Schutz und im Verkehr mit Luther Trost und Strkung sand.
2. Joachim Ii-, wegen seiner Gewandtheit in Ritterspielen Hektor genannt, fhrte die Reformation ein, indem er am 1. November 1539 1539. mit dem gesamten Hofe und zahlreicher Ritterschaft zur lutherischen Lehre bertrat. In wenigen Tagen folgte das ganze Land, und der im fllen lngst vorbereitete bergang vollzog sich ohne jede Erschtterung. Am schmalkaldischen Bunde aber und am schmalkaldischen Kriege nahm Joachim Ii. nicht teil, da er wie Luther Glaubenssachen nicht durch Waffen entscheiden wollte.
Auch in anderer Beziehung hat Joachim Ii. bahnweisend gewirkt: er schlo mit dem Herzoge von Brieg, Liegnitz und Wohlau einen Erb-vertrag und erlangte vom polnischen Könige, dessen Schwiegersohn er war, die Mitbelehnnng mit dem Herzogtum Preußen.
67. Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert.
\. Frankreich, a) Religionskriege. Von der Schweiz kam die reformierte Lehre nach Frankreich. Ihre Bekenner, die Hugenotten (d. i. Eidgenossen), wurden von den franzsischen Knigen Franz I., Heinrich Ii. und Franz Ii. verfolgt, während diese die Protestanten in Deutschland begnstigten. Trotzdem fand die reformierte Lehre auch im franzsischen Adel viele Anhnger. An ihrer Spitze standen die Bonrbonen, ein Seitenzweig der kniglichen Familie. In die Zeit Karls Ix., der unter der Vormundschaft seiner Mutter Katharina von Medici stand, fllt der Anfang der blutigen Hugenottenkriege,
welche mit Unterbrechungen 30 Jahre wteten. Als nach mehrjhrigen Kmpfen Friede geschlossen war, brach der Krieg 1572 von neuem aus durch die Pariser Bluthochzeit: die Mutter des Knigs betrieb durch 1572. die Vermhlung ihrer Tochter mit dem Bonrbonen Heinrich von Na-varra scheinbar die Ausshnung der Parteien, lie aber unter den Hugenotten, die zur Feier der Hochzeit in groer Zahl nach Paris ge-kommen waren, in der Bartholomusnacht (2z./24. August) ein entsetz-liches Blutbad anrichten. In anderen Stdten Frankreichs wurde das Beispiel der Hauptstadt nachgeahmt; aber die Hugenotten leisteten nur um so krftigeren Widerstand.
b) Heinrich Iv. Lngerer Friede trat erst ein, nachdem mit Heinrich Iv. von Navarra 1589 das Haus Bonrbon auf den Thron 1589. gekommen war. Durch den Ubertritt zum Katholizismus sicherte sich Heinrich seine Stellung, verlieh aber durch das Edikt von Nantes 1598 den Hugenotten Religionsfreiheit und staatliche Rechte. Unter der 1598.
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Extrahierte Personennamen: Joachim_Ii- Joachim_Ii Luther_Glaubenssachen Joachim_Ii Franz_I. Franz_I. Heinrich_Ii Heinrich Franz_Ii Franz Karls_Ix. Katharina_von_Medici Heinrich_von_Na-varra Heinrich August Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Brieg Liegnitz Frankreich Frankreich Deutschland Karls Paris Frankreichs Navarra Haus_Bonrbon Nantes
16. Maximilian I.
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ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; aber er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erb-lnder vorenthalten; dasr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Waldsttte blieben frei.
16. Maximilian I. (1493-1519).
In den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen seiner ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da ihm nur eine Tochter Maria erblhte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigs-krne des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer ver-leihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat konnte der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg neu wachsen, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erzherzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hochgewachsen, von wahrhaft kniglichem Anstnde, mit leb-haften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er aus der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswand, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kund-gegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete,
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Landenberg Albrecht Albrecht Johann_von_Schwaben Johann Maximilian_I. Karl_von_Burgund Karl Maria Maria Friedrich_Iii Friedrich Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Habsburg Deutschland Frankreich
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Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte.
urteil aus. Aber das gengte dem rachschtigen Karl, dieses Urteil am letzten Hohenstaufen vollstrecken zu lassen.
Die Freunde saen ahnungslos im Kerker beim Schachspiel, als ihnen ihr Los verkndet wurde. Wrdig und gefat hrten sie das Urteil, so ungerecht es auch war. Konradin setzte seinen letzten Willen auf, und nur dann drohte ihn der Schmerz zu bermannen, wenn er an die ferne Mutter dachte. Auf sie waren auch seine Gedanken gerichtet, als er auf dem Marktplatz in Neapel das Blutgerst bestieg. Zu den Umstehenden sprach er mit ungebrochener Stimme die Worte: Euch alle, ihr Lebenden, frage ich: Verdiene ich den Tod, weil ich mein Recht verteidigt habe? Und verdient die Treue den Tod, da alle, die zu mir standen, ihn er-leiden sollen? Vor Gott habe ich als Snder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt." Das Schicksal seines Freundes, den er in seinen Untergang hineinzog, schmerzte ihn tief. Seine letzten Worte aber waren: O Mutter, welches Herzeleid bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt; laut auf schrie vor Schmerz bei diesem Anblick Friedrich von Baden. Dann wurde auch er enthauptet, ein hehres Bei-spiel und Opfer deutscher Freundestreue.
Der grausame Karl von Anjou erfreute sich des Erfolges seiner Frevel-tat nicht lange. Auf der Insel Sizilien machten sich seine Franzosen ganz besonders verhat. Da brach ein gewaltiger Volksausstand los (die Sizi-lianische Vesper), bei dem alle auf der Insel befindlichen Franzosen er-mordet wurden. Man schttelte die franzsische Herrschaft gnzlich ab. Von Kummer und Gewiffensbiffen verfolgt, sank Karl in das Grab.
Wie der letzte mnnliche Stauser ein trauriges Geschick hatte, so auch die letzte Frau. Margarete war mit einem Landgrafen von Th-ringen vermhlt worden. Dieser behandelte sie so schlecht, da sie schlie-lieh fr ihr Leben frchten mute. Sie entschlo sich zu fliehen und, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Shne zu verlassen. Im berma des Abschiedsschmerzes soll sie ihren Sohn Friedrich in die Wange gebissen haben. Sie sah ihre Kinder nicht wieder. In Drftigkeit und von den Ihrigen vergessen starb sie in Frankfurt a. M., wohin sie sich geflchtet hatte.
14. Rudolf von absburg (127391).
Mit dem Tode Konrads Iv., des letzten regierenden Fürsten aus dem Hause der Staufer, geriet Deutschland in eine arge Zeit der Ver-wirrung. Man whlte zu Herrschern fremde Fürsten, die nur Könige heien, aber nicht die Mhen des hohen Amtes auf sich nehmen wollten.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Karl Karl Margarete Friedrich Friedrich Rudolf Rudolf Konrads_Iv. Konrads_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Sizilien Frankfurt Deutschland
Ausgang der Staufer und der Kreuzzge.
63
Die Willkr Karls von Anjou und die rohen Gewaltttigkeiten der mit ihm ins Land gekommenen Franzosen erzeugten einen stets zunehmenden Ha gegen die Fremd-Herrschast, der sich in Sizilien 1282 in einem blutigen Aufstande, der Sizilianischen Vesper, entlud. Der Kampf begann am Ostermontag um die Vesperzeit in Palermo und fhrte zu einer allgemeinen Ermordung der Franzosen auf der ganzen Insel. Die Sizilianer erhoben Peter von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds, zu ihrem König. Neapel blieb in den Hnden Karls.
2. Das Zwischenreich (Interregnum), 12541273. Wilhelm von Holland besa auch nach Konrads Iv. Tode nur geringes Ansehen. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung bildete sich ein Rheinischer Stdtebund, dem sich auch mehrere Fürsten anschlssen und an dessen Spitze der König trat (bezeichnend fr die gesunkene Knigsgewalt!). Bei der Verschiedenheit der Interessen zerfiel der Bund aber nach kurzer Zeit. Nachdem Wilhelm in einer Fehde gegen die Friesen 1256 gefallen war, dachten die Fürsten nicht ernstlich daran, sich ein Oberhaupt zu setzen. Einige koren den Englnder Richard von Cornwallis, andere den Spanier Alfons von Kastilien zum König; beide bezahlten die ihnen angetane Ehre mit klingender Mnze, aber jener lie sich nur einige Male, dieser nie in Deutschland sehen. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Nicht nur die Zugehrigkeit Italiens, auch der Zusammenhang mit Burgund hrte auf. (In der Folge fielen die Teile Burgunds einer nach dem andern an Frankreich.) Statt des Landfriedensgesetzes, der das niemand wachte, herrschte das Faustrecht"; die Ritter entarteten, seit der Eifer fr die Kreuzzge erkaltet war, vielfach zu Rubern und lebten vom Stegreif". Wirtschaftliche Verhltnisse waren es meistens, die das Rittertum zur Ent-artung fhrten. Der Grundbesitz des Ritters war zu klein, um eine ganze Reihe von Hausstnden, die oft auf einer kleinen Burg zusammenlebten, zu ernhren. Manche Ritter vermieteten daher ihre Mannschaft an Städte oder Kaufleute, um diesen ihre Warenzge zu schtzen. Andere^ glaubten ein Recht zu haben, die Wege, die durch ihr Gebiet fhrten, mit hohen Zllen zu belegen. So suchten die Schnapphhne ihre Gewaltsamkeiten zu rechtfertigen. Unter der allgemeinen Unsicherheit hatten Handel und Verkehr schwer zu leiden.
3. Die letzten Kreuzzge. Das Knigreich Jerusalem fiel schon bei Lebzeiten Friedrichs Ii. wieder an den Sultan von gypten. Aber in dem Kampfe gegen das Papsttum und seine Verbndeten konnten die Staufer an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm Ludwig Ix.,
der Heilige, von Frankreich 1248 einen in schwerer Krankheit gelobten 1248. Kreuzzug nach gypten, das man als Schlssel des Heiligen Landes er-kannt hatte. Auf dem Marsche nach Kairo erlitt er eine Niederlage und geriet mit dem Rest seines Heeres in Gefangenschaft. Mit einem Lsegeld von 100000 Mark Silber (etwa 4 Millionen Mark nach unserem Gelde)
mute er sich loskaufen.
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Extrahierte Personennamen: Karls_von_Anjou Karls Peter_von_Aragonien Schwiegersohn_Manfreds Karls Wilhelm Konrads Wilhelm Richard_von_Cornwallis Alfons_von_Kastilien Friedrichs Ludwig_Ix. Ludwig_Ix.
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Palermo Neapel Karls Holland Deutschland Italiens Burgund Burgunds Frankreich Jerusalem Friedrichs Frankreich Kairo
170
Die Neuzeit,
(Galeerenstrafen, Peitschungen, Hinrichtungen), erhoben sie sich 1702 zu allgemeinem bewaffneten Widerstande. Der Spanische Erbsolgekrieg kam ihnen zustatten, und erst nach drei Jahren konnten die kniglichen Truppen den Aufstand niederwerfen.
8. Das Ergebnis der Regierung Ludwigs Xiv. Frankreich mute den
1715. Ruhm seines Knigs teuer bezahlen. Als er 1715 die Augen schlo, betven mit dem Fluche der Unterdrckten, waren die Krfte des Landes erschpft. Die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen, in vielen Gegenden herrschte Armut und Not, und die allgemeine Unzufriedenheit lie sich durch Polizei und Gefngnisse nicht beseitigen. Die vom Hofe ausgehende Sittenlosigkeit hatte in den Kreisen des Adels weit um sich gegriffen.
120. England im 17. Jahrhundert.
1603. 1. Jakob I. 1603 bestieg der schottische König Jakob Vi., der Sohn der Maria Stuart, den englischen Thron und vereinigte dadurch Schottland mit England und Irland zu einem Reiche. Er war von Elisabeth als Nachfolger anerkannt worden und hatte dafr die Sache der Katholiken und die seiner gefangenen Mutter mitgegeben. Sein hchstes Ziel war der Absolutismus^ und in der anglikanischen Kirche mit ihrer bischflichen Verfassung erblickte er eine bessere Sttze der Knigsgewalt als in den demokratischen Einrichtungen der schottischen Presbyterialkirche. Aber er besa nicht die Volkstmlichkeit und das Geschick'"der Elisabeth, und sein Streben schlug vllig fehl. Vergebens gewhrte er den Katholiken alle Nachsicht; sie versuchten ihn durch die ,^Pulververschwruug" samt dem Parlament in die Luft zu sprengen. Schlechte Finanzwirtschaft und Ver-schwendung brachten ihn in Abhngigkeit vom Parlament, vor das er mit immer neuen Geldforderungen treten mute, das aber dem fremden König nur Mitrauen entgegenbrachte. Die bertriebene Anschauung von der Stellung des Knigtums und auch die Abneigung des Parlaments erbte sein Sohn
2, Karl I. Er erhielt das Tonnen- und Pfundgeld (einen Ein-fuhrzoll, "Tjer~"von jeder Tonne Wein und jedem Pfund fester Ware er-hoben wurde) immer nur auf die Dauer eines Jahres, während es den Tudors ein fr allemal gewhrt worden war. Andererseits berschritt er sein Recht, indem er Steuern eintrieb, die nicht bewilligt waren. Noch mehr schadete er sich, indem er des Parlaments Bitte um Recht (Petition of right), die gegen willkrliche Besteuerung uu5"Verhaftung gerichtet war, zu erfllen versprach, ohne sich an sein Versprechen zu binden. Er regierte sogar zwlf Jahre lang ohne Parlament, also unumschrnkt. Willkrlich erhhte er das Schiffsgeld (eine Abgabe der Seestdte zur Beschaffung von Schiffen) und unterdrckte jeden Widerstand durch willkrliche Ein-kerkernngen. Durch die Begnstigung katholischer Einrichtungen und die
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Maria_Stuart Maria Elisabeth Karl_I.
Extrahierte Ortsnamen: Spanische_Erbsolgekrieg Ludwigs_Xiv Frankreich England Schottland England Irland
Quellenstze.
237
sonst Gert hinein, als ob alsdann besser darauf zu schlafen wre; andere schlugen fen und Fenster ein, gleichsam als htten sie einen ewigen Sommer zu verkundigen. Kupfer- und Zinngeschirr schlugen sie zusammen und packten die gebogenen und verderbten Stcke ein, Bettladen, Tische, Sthle und Bnke verbrannten sie, da doch viel Klafter drres Holz im Hofe lag, Hfen und Schsseln mute endlich alles ent-zwei, weil sie gedachten, nur eine einzige Mahlzeit allda zu halten. Den Knecht legten sie gebunden auf die Erde, steckten ihm ein Sperrholz ins Maul und schtteten ihm einen Melkkbel voll garstiges Lachen-Wasser in den Leib, das nannten sie emen schwedischen Trunk, wodurch sie ihn zwangen, eine Partei anderwrts zu führen, allda sie Menschen und Vieh hinwegnahmen und in unsern Hof fhrten.
27) Aus Briefen der Elifabeth Charlotte*).
An ihretante, diekurfrstin Sophievon Hannover, Versailles 1696. Alles ist hir pure Interesse undt falfchheit, das macht da leben sehr unahngenehm. Will man nicht mit intriguen undt galanterien zu tun haben, so mu man apart leben, welches auch langweylig gennng ist. Umb mich die Trauerigen reflectionen au dem Kopff zu bringen, jage ich so viel ich kan; welches aber nicht lenger wirdt dauern knnen, bi meine arme pferde nicht mehr werden gehen knnen, denn Monsieur**) hatt mir nie keine nee gekaufft undt wirdt sie mir auch woll nicht kauffen, der König hatt sie mir bi-her geben. Aber nun ist die zeit schlim, jedoch will ich mich nicht vor der zeitt plagen; gar keine lust kan man hir nicht haben, denn rett man frei), hatt man tglich eine nee querelle der den hlfe, mu man sich aber zwingen, so ist keine luft bey Nichts; die junge lette seindt so brutal, da man sie frchten mu undt nicht mitt ihnen reden noch umb gehen mag; die alten seindt voller politig undt gehen nur mitt einem umb, nachdem sie sehen, da einen der König ahnsicht, also nirgendts kein honeste commerce haben kan.
An ihre Stiefschwester, Raugrfin Luise, Paris 1701. Hertzliebe Louise, ich glaube, es ist ein sonderlich esprit folet, so sich divertirt, mir allemahl verhinder nenzuschicken, wen ich ahn Ech oder Ameufse***) andtworten will; den es ist gewi, da, so offt ich mich in der intention niedergesetzt, umb ahn Euch beyde zu schreiben, ist mir al eine verhindernu dazwischen kommen. So baldt ich wider gantz gesundt worden, seindt wir nach Marli), allwo ich ohnmglich zum schreiben habe gelangen knnen, ob wir zwar sieben tag dort geween. Den sontag, al wir hin sein, ging man nach dem een in die predig, hernach schriebe ich ahn ma tante, die frau kurfrstin zu Braunsweig, fuhr hernach nach Marli), gegen 8 war bat. Andern tag, al montags, schriebe ich ahn mein dochter undt die hertzogin von Sa-voyen bi gegen 6, da kamen die knigliche personnen von St. Germain, umb 8 war bat, umb halb 11 a man zu nacht. Dinstags wollte ich schreiben, aber es kamen so viel lette zu mir, da ichs nicht fnte, undt mute abendts mit monsieur le Dauphin in die muiq, so bis zum nachteen wehrte. Mitwogs schriebe ich ahn mein dochter undt die hertzogin von Hannover undt muste auch noch nach Paris schreiben, also ging der tag vorbei). Donnerstags schriebe ich ahn ma tante, die kurfrstin, undt fuhr hernach nach St. Germain, den ich hatte den knig undt die knigin von Engellandt noch nicht gedanckt, so fleiig in meiner kranckheit vor mich gesorgt zu haben. Wie ich wider kam, war es zeit, zu der muiq zu gehen, damitt ging der tag auch hin. Freitags jagten wir den gantzen Tag ein dnhirsch mitt de conte de Thoullousse Hunden; die jagt war nicht schn, aber da weiter war gar sanfft. Abendts war wider musiq. Sambstag gingen wir auff die Hirschjagt, die war gar schn; abendts fuhren wir wider nach Versaille. Sontag schriebe ich wider nach Hannover
*) 27 und 31 nach I. Wille, Elisabeth Charlotte.
**) Der Herzog von Orleans.
***) Raugrfin Amelie Elisabeth, Stiefschwester der Liselotte.
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Extrahierte Personennamen: Raugrfin_Luise Louise Germain le_Dauphin Germain Elisabeth_Charlotte Amelie_Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Versailles Paris Hannover Paris Hannover