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der dispositio Achillea übertrug Joachim seinem zweiten Sohne die Neumark (Hauptstadt Küstrin).
6. Joachim Ii. Hektor und Johann v. Küstrin, 1535-1571. Joachim Ii. trat im Jahre 1539 ebenso wie sein Bruder zur lutherischen Lehre über; beide führten in ihrem Lande die Reformation durch. Joachim war, wie schon sein Beiname Hektor andeutet, ein tapferer Fürst; schon als Kurprinz zeichnete er sich in dem Reichskriege gegen die Türken aus. Er war prachtliebend, ja verschwenderisch, so daß er sich häufig in Geldverlegenheit befand. Für die Folgezeit wurde ein Erbvertrag wichtig, den der Kurfürst 1537 mit dem Herzoge von Liegmtz, Brieg und Wohlau (aus dem Stamme der Piasten) abschloß. Diese Länder sollten beim Aussterben des herzoglichen Hauses an Brandenburg fallen, wogegen beim Aussterben der brandenburgischen Hohenzollern Kottbns und einige andere Gebiete dieses Staates an das Herzogshaus fallen sollten. Auf dieser Erbverbrüderuug beruhten die Ansprüche, die später Friedrich der Große aus Schlesien geltend machte. Joachim Ii. starb 1571; in demselben Jahre starb auch Johann von Küstrin. Ungeachtet der Säkularisation mancher Stifter hinterließ der Kurfürst dem Lande eine bedeutende Schuldenlast.
7. Johann Georg, 1571 — 1598. Er war ein ernster, sehr strenger und sparsamer Fürst. Die verschwenderische Hofhaltung seines Vaters, Joachims Ii., war ihm verhaßt. Er entließ fast alle Räte und Hofbeamten; alle, die ihr Amt zur eigenen Bereicherung mißbraucht hatten, wurden bestrast. Der betrügerische Münzmeister Lippold, ein Jude, wurde hingerichtet. Der Kursürst bemühte sich, die unter seinem Vater angewachsene Schuldenlast zu vermindern. Die Stände bewilligten zwar eine neue direkte Steuer, den Hufenschoß, und einen Zuschuß zu der bereits eingeführten „Bierzinse", nahmen aber diese Steuer selbst in Verwaltung. Dadurch wuchs natürlich die Bedeutung des Adels. Der Kursürst erließ strenge Verordnungen gegen den Luxus, der in jener Zeit in Kleidung, bei Gastmählern u. s. w. herrschte. Unter Johann Georg wurde, da Johann von Küstrin ohne Nachkommen gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark vereinigt.
8. Joachim Friedrich, 1598—1608. Joachim Friedrich setzte es durch, daß er im ungeteilten Besitz der Marken blieb. Sein Vater Johann Georg hatte seinem zweiten Sohne die Neumark vermacht. Joachim Friedrich erklärte dies als unvereinbar mit den Bestimmungen des Hausgesetzes (Dispositio Achillea), wobei der Kaiser auf feine Seile trat. Dafür übertrug der Kurfürst beim Aussterben der m Franken
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Entartung, die damals nach dem Vorbilde Frankreichs an fast allen deutschen Hosen herrschte, hielt sich der König völlig sern. Ihm war das französische Wesen und die „Schelmfranzosen" überhaupt sehr zuwider. Außer der Jagd, die er leidenschaftlich liebte, teilte er mit seinen fürstlichen Zeitgenossen keine einzige ihrer kostspieligen Liebhabereien. Selbst die französische Mode war ihm zuwider, und er führte anstatt der Allongenperücke den bald allgemein üblich werdenden Zopf ein. Sofort bei feinem Regierungsantritt entließ er die Mehrzahl der Hofbeamten und führte auf seinen Schlössern in Berlin und Potsdam, das er zur zweiten Residenz erhob, eine äußerst sparsame Hofhaltung ein. Die liebste Erholung des Königs bei Hofe war das Tabakskollegium. Die einfache Einrichtung desselben stand in schroffem Gegensatz zu dem verschwenderischen Hos-leben der übrigen Fürsten. Bei einer Pseise Tabak — ein jeder der Anwesenden mußte rauchen — und einem Glase Bier brachte hier der König mit seinen Generälen, Ministern und sonstigen Gästen die Abende zu. Oft wurden hier die wichtigsten Staatsangelegenheiten besprochen und entschieden.
3. Nicht nur im Hofleben drang der König, auf Sparsamkeit und Einfachheit, aus Vermeidung jeden unnötigen und nutzlosen Gepränges, sondern dem ganzen Staatswesen flößte er diesen Geist nüchterner Sparsamkeit und unerbittlich strenger Zucht ein und drückte damit dem preußischen Staate ein scharfes, gleichsam spartanisches Gepräge aus.
Den Künsten und Wissenschaften war er wenig gewogen. Die von seinem Vater gestiftete Akademie der Künste hob er aus, die Akademie der Wissenschaften fand nur deshalb Gnade vor ihm, weil sie auch den Kalender verfaßte und Wundärzte für das Heer ausbildete. Dabei ist aber der sparsame König der Vater des Volksschulweseus der preußischen Monarchie. Er war rastlos bemüht, überall einen regelmäßigen Volks-fchnlunterricht zu schaffen lind führte auch den Zwang ein, die Kinder zur Schule zu schicken. Der König hob die Einnahmen des Staates durch eine musterhaft streng geordnete Verwaltung. Sämtliche Staatseinnahmen beaufsichtigte er bis ins kleinste. Er war unausgesetzt thätig und überwachte durch häufige Reisen alle seine Beamten selbst. Durch Sparsamkeit und gute Wirtschaft gelang es ihm, einen bedeutenden Schatz von 9 Millionen Thalern anzusammeln und seinem Nachfolger zu hinterlassen. Ackerbau und Viehzucht wurden mächtig gefördert. Wo es galt, diese zu heben, konnte der sonst so sparsame Monarch mit vollen Händen spenden. Auf Urbarmachung wüster Streckeu und Entwässerung von
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regierenden Hohenzollern die erledigten Besitzungen seinen Stiefbrüdern, welche die Gründer der Linien Ansbach und Bayreuth wurden. Er erneuerte im Hausvertrag von Gera die Bestimmungen des Hausgesetzes von Albrecht Achilles. Er erwarb das in Schlesien gelegene Fürstentum Jägerndors. das er an seinen zweiten Sohn vererbte. Unter Joachims Regierung erfreute sich das Land eines ungestörten Friedens und blühte mächtig auf. Der Finowkanal wurde unter ihm angelegt, ebenso aus dem Jagdschloß Joachimsthal das Gymnasium gegründet, das, in die Nähe Berlins verlegt, heute noch diesen Namen trägt.
9. Johann Sigismund, 1608 —1619. Unter diesem Fürsten gewann der brandenburgische Staat bedeutend an Ausdehnung und faßte zugleich im äußersten Westen und im äußersten Osten des deutschen Landes sesten Fuß. Seit dieser Zeit überragte der Staat der Hohenzollern an Flächeninhalt und Einwohnerzahl die Gebiete der andern Reichsfürsten bedeutend und begann deshalb eine Sonderstellung einzunehmen. Daher urteilt Friedrich der Große: „Die Geschichte Brandenburgs interessiert erst seit Johann Sigismund." Die beiden wichtigen Erwerbungen, die Johann Sigismund durch Erbschaft zufielen, sind: a) das Herzogtum Kleve und die westfälischen Grafschaften Mark und Ravensberg (f. S. 20); b) das Herzogtum Preußen.
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Extrahierte Ortsnamen: Bayreuth Gera Joachims Joachimsthal Berlins Brandenburgs
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2- Die Besteuerung. Bisher bestand die Hauptsteuer in der Kontribution, einer Grundsteuer, welche zumeist von der Landbevölkerung aufgebracht wurde. Der Kurfürst suchte diese Steuer durch eine auf die wichtigsten Lebensbedürfnisse gelegte Verbrauchssteuer, die Accise, zu ergänzen. Aber bei dem Widerstreben des Adels gegen diese Steuer begnügte er sich, sie nur in der Mark einzuführen.
3. Ansiedelungen. Um seine durch den dreißigjährigen Krieg verödeten Länder wieder zu bevölkern, rief der Kurfürst aus Holland und der Schweiz Ansiedler herbei. Durch diese Ansiedler wurde der Ackerbau und die Viehzucht bedeutend gehoben, auch die in Holland blühende Gartenkunst eingebürgert. Als Ludwig Xiv. in Frankreich das zu Gunsten der Hugenotten (Kalvinisten) 1598 erlassene Edikt von Nantes im Jahre 1685 aufhob, wanderten viele der Hugenotten, die zum großen Teil den wohlhabenden Ständen angehörten, aus und wurden von dem Kurfürsten in den Marken, besonders in Berlin, angesiedelt. Die Einwanderer, zumeist dem Bürgerstande angehörig, brachten Geld ms Land und mancherlei Kunstfertigkeiten und Handwerke, wie die Uhrmacher- und Goldschmiedekunst, die Damastweberei in Seide und Sammet in die neue Heimat mit. So würde bnrch ihre Aufnahme die Gewerbthätigkeit be-beutenb gehoben.
4. Der Handel. Der Handel würde durch Anlage von Straßen und Kanälen, unter beuen der Ober und Spree verbinbenbe Friebrich-Wilhelms- Kanal der bebentenbste ist, und durch die Einführung einer regelmäßigen Post, welche in 10 Tagen von Kleve bis Königsberg fuhr, gehoben. Der Kursürst suchte sogar den Grunb zu einer Seemacht zu legen. Er ließ von einem hollänbischen Schiffsbaumeister mehrere Kriegsschiffe bauen, welche den Stamm einer Kriegsflotte bilben sollten. Dann ließ er an der Küste von Oberguinea nach Unterhanblungen mit beit bortigen Negerstämmen ein Fort Großsriebrichsburg errichten, welches den Handel nach jener Küste schützen sollte. Die kleine Flotte griff sogar eine spanische Silberflotte an, weil Spanien seit dem hollänbischen Kriege an Brandenburg Hilfsgelber fchulbete. Aber der Handel nach Oberguinea warf nur geringen Gewinn ab. Daher würde unter Friedrich Wilhelm I. die neue Kolonie an die Hollänber verkauft; später ist sie in die Hänbe der Englänber übergegangen. Zur Hebung des Hanbels in seinen Länbern erschwerte er durch hohe Eingangszölle die Ausfuhr von Rohprobukten, währenb die Ausfuhr von Erzeugnissen der Jnbustrie erleichtert wurde. Auch dadurch, daß er den Städten das Recht der
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Holland Frankreich Nantes Berlin Kleve Königsberg Oberguinea Spanien Brandenburg Oberguinea
Sümpfen (z. B. des havelländischen Luches, b. H. Sumpfes) verwenbete er ebenfalls bebeutenbe Summen. Viele Städte und Dörfer, die in dem dreißigjährigen Kriege gelitten und sich noch nicht roieber erkolt hatten, würden wieber ausgebaut. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft begann der König ebenfalls, zunächst auf den Staatsgütern. vorzugehen. Auch durch neue Ansiebler suchte er sein Land mehr zu bevölkern. Als der Erzbischof von Salzburg von dem selten mehr zur Anwenbung kommenben, aber noch zu Recht beftehenben Grunbsatz: cuius regio, eius religio Gebrauch machte und feine protestantischen Unterthanen zwang, das Erzbistum zu verlassen (1732), nahm der König die Vertriebenen bereitwillig in seinem Laube auf und siebelte sie in dem durch anflecfenbe Krankheiten entvölkerten Ostpreußen und in der Neumark an. Er gab ihnen alles, was sie zu ihrer Einrichtung und zur Begrünbung eines neuen Heims brauchten.
Nicht weniger war der König um Hebung der Gewerbthätigkeit in seinem Lande besorgt. Er bestimmte, daß das Heer alle Waffen, sowie Bekleibungs- und Ausrüstungsgegenstände aus inlänbifchen Fabriken beziehen sollte, und brachte es soweit, daß bies in der That möglich würde. Um die einheimische Gewerbthätigkeit zu heben, verbot der
König die Einführung frember Waren, befonbers frember Tuche und Wollwaren.
Auch auf Vermehrung der Staatseinnahmen durch neue birekte Steuern war der König bebacbt und zwang auch den Adel zur Steuerzahlung. Als sich die abeligen Herren in einer schriftlichen Eingabe über Zu hohe Steuern beklagten, erfolgte von dem König, der keinen Wiber-sprach vertragen konnte, ein harter Bescheib, in dem es hieß: „Der Junker Autorität wirb ruiniert werben: ich stabiliere die Souveränität wie einen rocher von bronce." (Diese Antwort ist zugleich ein Zeugnis für das Frembwörterunwefen, das bamals in der beutfchen
Sprache Herrschte.)
4. Seine Hauptforge wanbte Friedrich Wilhelm I. dem Heere zu, das unter feiner Regierung von 38 Ooo Mann bis auf 85 000 Mann vermehrt würde. Nicht nur die Zahl der Truppen vermehrte der „Soldatenkönig" bebeutenb, fonbern er sorgte auch unablässig für gute Bewaffnung , Bekleibung und Ausbilbung berfelben. Hierbei leistete ibm befonbers der Fürst Leopolb von Dessau, der „alte Deffauer", der den eisernen Labestock, das Bajonett und den Gleichschritt einführte, große
Dienste. Derselbe staub lange in Halle in Garnison, wo er ebenso wie
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Er klagte wohl gelegentlich darüber, daß der Tag nur 24 Stunden habe. Er prüfte und bestimmte alles selbst. In kurzen, schlagenden Randbemerkungen erfolgte aus den Eingaben der Entscheid. Alljährlich unternahm er wie sein Vater eine Rundreise, um die Truppen zu besichtigen und den Zustand der Provinzen kennen zu lernen.
1. Das Heerwesen. Die Hauptsorge des Königs galt dem Heere,
das unter ihm bis aus 200 000 Mann vermehrt wurde. Da die Einwohnerzahl des Staates zuletzt kaum 6 Millionen betrug, war dasselbe verhältnismäßig drei bis viermal so stark wie das stehende Heer heute. Die Mannschaften bestanden nur zum kleinern Teil aus Landeskindern, mehr als die Hälfte wurde durch Werbungen in den andern deutschen Ländern oder im Ausland zusammengebracht. Fast durchweg ging das Heer aus den untern Klassen der Bevölkerung hervor. Dagegen wurden die Offiziere größtenteils dem Landesadel entnommen. Für eine bessere Ausbildung des Offizierstandes sorgte die von Friedrich in Berlin gegründete Kriegsakademie. Sehr glücklich war der König besonders in der Wahl seiner Heerführer, vou denen Schwerin, Keith, Zieten, Seyd-litz und Winterfeld, sowie der Herzog von Braunschweig und Prinz
Heinrich von Preußen besonders zu nennen sind. Die Disciplin im
Heere war streng, selbst das Gassenlaufen war noch üblich.
2. Finanzen. Die Ausgaben wurden möglichst beschränkt. Die Verwaltung und der Beamtenstand blieben in demselben vorzüglichen Zustande wie unter Friedrich Wilhelm I. Im ganzen Staatshaushalt herrschte die größte Sparsamkeit; die Gehälter waren knapp bemessen, der König selbst bestritt seinen ganzen Hofhalt mit etwa 200000 Thalern. Daneben suchte mau die Einnahmen zu vermehren. Der Verkauf von Tabak und Kaffee wie auch von Salz wurde zu einem Staatsmonopol gemacht. Nicht nur auf den wichtigsten Lebensrnitteln, sondern auch auf den meisten Luxusartikeln lastete eine Steuer. Diese Steuereinrichtung, Regie genannt, war sehr unbeliebt, besonders wegen des „Nachschnüffelns" nach Steuerhinterziehungen. Sie war nach dem Plan eines Franzosen eingerichtet, die Beamten waren ebenfalls Franzosen. Der in den Kriegen erschöpfte Staatsschatz füllte sich durch den Ertrag aus diesen Steuern bald wieder und betrug beim Tode des Königs 50—60 Millionen Thaler; die Staatseinnahmen betrugen zuletzt etwa 20 Millionen.
3. Sociale Verhältnisse. Ackerbau, Handel und Gewerbe. Der König war der Ansicht, es sei für das Wohl des Staates unerläßlich, daß die drei Stände: Adel, Bürger und Bauern in ihrer Eigentümlichkeit
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einseitigen Teilungsvertrag schließen, wonach Preußen leer ausgehen sollte. Dies bewog Preußen, von dem ersten Koalitionskriege zurücktreten, um für ein Eingreifen in die polnischen Verhältnisse freie Hand zu haben: es erhielt auch seinen Anteil an der Beute. Die drei Staaten einigten sich zur dritten und letzten Teilung Polens. 1795. Der König Stanislaus Poniatowski wurde abgesetzt, Polen verschwand völlig aus der Reihe der Staaten. Preußen erhielt diesmal das Gebiet zwischen Weichsel, Bug und Niemen (Neu-Ostpreußen), einige Gebiete mit der Stadt Warschau, die zu Südpreußen geschlagen wurden, und einen Teil des Krakauer Gebiets als Neu-Schlesien. Rußland hatte bei den drei Teilungen Polens den Löwenanteil erhalten, fast zwei Drittel des ganzen Landes. Österreich und Preußen etwa je ein Sechstel.
Eine weitere Vergrößerung Preußens unter Friedrich Wilhelm Ii*) trat dadurch ein, daß die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth nach dem Tode des letzten, kinderlosen- Markgrasen 1791 an Preußen zurückfielen.
I>er erste Koatitionskrieg gegen Irankreich (1793—1797).
Per Kongreß von Wastadt (1797—1799).
Österreich und Preußen waren nicht die einzigen Mächte, die mit Frankreich in Krieg gerieten (f. S. 30). Die Ausschreitungen der französischen Revolution, besonders die Hinrichtung des Königs hatten zur Folge, daß auch England und aus Betreiben seines Ministers Pitt des Jüngeren noch andere europäische Mächte sich an die Verbündeten an-schlossen, so daß eine große Koalition gegen Frankreich zu stände kam. So entstand der erste Koalitionskrieg. Er wurde am Niederrhein, in Süddeutschland und in Italien geführt. Die Österreicher eroberten anfänglich die Niederlande (Belgien) zurück und drangen in Frankreich ein. Die Preußen nahmen das von den Franzosen besetzte Mainz wieder. In dieser Not wurde von dem mit der Leitung des Krieges betrauten Carnot, welcher Mitglied des Wohlfahrtsausschusses war, die von dem Konvent angeordnete allgemeine Aushebung der ganzen waffenfähigen Mannschaft durchgeführt (levee en masse). In kurzer Zeit war aus den zusammenströmenden Massen ein den Verbündeten an Zahl weit überlegenes Heer geschaffen. Junge, verwegene Generäle traten an die Spitze der begeisterten Scharen und entrissen den Verbündeten die errungenen Vorteile wieder. Die Preußen mußten, obwohl sie wiederholt bei
*) Bon berühmten Bauten, die unter dieses Königs Regierung entstanden, ist das Brandenburger Thor zu nennen.
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Extrahierte Personennamen: Stanislaus_Poniatowski Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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hatten ein russisches und ein österreichisches Heer Berlin eingenommen und geplündert. Allerdings verließen die Feinde, als Friedrich zum Schutze seiner Hauptstadt herbeieilte, diese wieder; aber Daun hatte den Abzug des Königs benutzt, um sich in Sachsen auss neue festzusetzen. Deshalb ging Friedrich wieder nach Sachsen zurück. Er griff den auf den steilen Süptitzer Höhen bei Torgau verschanzten Daun am 3. November in der Front an, während Zieten den Feind umgehen sollte. Während der König unter furchtbaren Verlusten ohne Erfolg rang, gelang es Zieten, den Sieg zu erringen. Daun ging nach Dresden zurück. Friedrich hatte den größten Teil Sachsens zwar behauptet, feine Lage gestaltete sich aber immer trüber. Seit dem Tode des Königs Georg Ii. von England und dem Rücktritt des Ministers Pitt blieben die englischen Hilfsgelder aus, und Friedrich sah sich zu den verwerflichsten Maßregeln gedrängt, um den Krieg weiterführen zu können. Er ließ minderwertiges Geld prägen, bezahlte feine Beamten mit wertlosen Kassenscheinen und zwang die benachbarten deutschen Staaten zu hohen Kontributionen. Unter Anwendung von List und Gewalt preßten in ganz Deutschland preußische Werber die jungen Männer zu Soldaten.
1761. Der König versuchte in diesem Feldzuge vergeblich in Schlesien die Vereinigung der Österreicher unter Laudon und der Russen unter Bu-turlin zu hindern. Als dieselbe doch erfolgt war, bezog er bei Bunzel-witz (unweit Schweidnitz) ein besestigtes Lager und behauptete sich hier eine Zeit lang gegen die feindlichen Heere. Dieselben zogen endlich ab. Aber kaum hatte Friedrich das Lager von Bunzelwitz verlassen, als er die Kunde erhielt, daß Laudon das wichtige Schweidnitz genommen hatte. Ein anderes russisches Heer hatte nach Eroberung der Neumark sich nach Pommern gewanbt und hier sogar Kolberg genommen. Auf dem westlichen Kriegsschauplätze gelang es Ferbinanb von Braunfchweig, dem Vorbringen der Franzosen erfolgreich Wiberstanb zu leisten.
1762. Das folgenbe Jahr brachte einen für Friedlich günstigen Umschwung der Dinge. Die russische Kaiserin Elisabeth, seine erbittertste Feinbin, starb zu Anfang des Jahres, und ihr Neffe und Nachfolger, Peter Iii., ein glühenber Bewunberer des preußischen Königs, schloß sofort Frieden, gab die gemachten Eroberungen heraus, entließ die preußischen Gefangenen ohne Lösegeld und ries seine Truppen zurück. Auch Schweden schloß jetzt mit Preußen Frieden. Ja, der Kaiser von Rußlanb wollte sich sogar mit Friedrich verbüuben, so daß ein russisches Heer sich mit dem preußischen vereinigte. Doch würde der russische
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Verbündeten. Nach dem Fall von Danzig drang Napoleon wieder gegen die Russen vor. Nach einem unentschiedenen Gefecht zogen diese in der Richtung aus Königsberg ab, wurden aber von Napoleon überrascht und bei Friedland völlig geschlagen. Friedrich Wilhelm mußte nach Memel flüchten. Napoleon nahm sein Hauptquartier in Tilsit und knüpfte von von hier aus Unterhandlungen mit dem Kaiser von Rußland an. In einem Floßpavillon aus dem Niemen kamen daraus die drei Monarchen zusammen, um wegen des Friedens zu verhandeln (1807). Napoleon verstand es, den Kaiser Alexander zu gewinnen und von Preußen zu trennen. Er schloß Frieden mit Rußland, das fast nichts verlor: nur mußte es die Kontinentalsperre annehmen d. h. es mußte sich verpflichten, keine englischen und auf englischen Schiffen kommenden Waren einzuführen. Dieses Gebot der Kontinentalsperre hatte Napoleon, um England empfindlich zu strafen, von Berlin aus für alle ihm untergebenen Staaten erlassen. Die Friedensbedingungen für Preußen waren dagegen sehr hart. Es verlor 1. alles links von der Elbe gelegene Staatsgebiet an Frankreich, also die Altmark, Magdeburg. Mark, Ravensberg, Minden, Halberstadt. Hannover, Ostsriesland, die 1803 erworbenen Gebiete, 2. die in der zweiten und dritten polnischen Teilung erhaltenen Länder. Diese letzteren kamen teils an das neu gebildete Großherzogtum Warschau, das dem König von Sachsen übertragen wurde, teils an Rußland. Danzig wurde sreie Stadt, erhielt aber französische Besatzung. Preußen verlor so mit einem Schlage die Hälfte seines ganzen Staatsgebietes, außerdem mußte es sich ebenfalls der Kontinentalsperre anschließen. Bis zur Bezahlung einer bei der Erschöpfung des Landes unerschwinglichen Kriegsentschädigung (über 150 Mill. Fr.) blieben mehrere preußische Festungen, wie Küstrin und Stettin, von den Franzosen besetzt. Jnsolge eines späteren Abkommens (1808) durfte für die nächsten zehn Jahre die Stärke des stehenden Heeres nicht über 42 000 Mann betragen. Von den preußischen an Frankreich abgetretenen Gebieten sollte Hannover an England fallen, blieb aber in französischer Verwaltung, da es mit diesem Staat Nicht zum Frieden kam; Ostfriesland kam an Holland, die übrigen Gebiete wurden nebst dem Kurfürstentum Heften und dem Herzogtum Braunschweig zu einem Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel vereinigt, welches Napoleons jüngster Bruder Jerome erhielt. Derselbe trat dem Rheinbund bei.
Die Niederlage und tiefe Demütigung, welche Preußen erlitt, führten diesen Staat zur sittlichen und politischen Wiedergeburt. In dem Streben, die Schäden, an denen der Staat krankte, zu heilen und ihn zeitgemäß
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Preußen unter Friedrich Wittjekm Ii. (1786—1797).
Friedrich der Große war bis zu seinem Tode selber die Triebkraft des ganzen Staatslebens gewesen. Wie die Entscheidung in allen wichtigeren Angelegenheiten von ihm selber erfolgte, so ging auch der Anstoß zu allen Neuerungen und Verbesserungen von ihm aus. Preußens Staatsmännern fehlte deshalb der Geist selbständigen Handelns, und es verfiel nach dem Tode des großen Königs das Land in eine Art Erstarrung. König Friedrich Wilhelm Ii., Nesse Friedrichs des Großen, war als Thronfolger von feinem Oheim, dessen Verhältnis zu ihm ein sehr kühles gewesen war, von jeder Teilnahme an den Staatsgeschäften fern gehalten worden. Er war ein wohlwollender und ritterlicher Herr, aber die Einsicht und Thatkraft seines Vorgängers fehlten ihm. Er ließ sich von Günstlingen beeinflussen; die frühere Sparsamkeit wurde verlassen, Leichtsinn und Genußsucht nahmen am Hofe überhand. Der König schaffte zwar die verhaßte Regie und das Tabak- und Kaffeemonopol ab, aber der Ausfall in den Staatseinnahmen zwang zu neuen Steuern. Der Aufwand des Hofes, mehrere Kriegszüge und die Kosten, die aus der Erwerbung der neuen Gebietsteile erwuchsen, erschöpften bald den Staatsschatz und belasteten das Land sogar mit Schulden. Durch die unentschlossene Haltung dem Auslande, besonders Frankreich gegenüber, verlor es an Ansehen und Einfluß. Die Armee geriet unter greisenhaften Führern in Verfall und zehrte von dem Ruhm Friedrichs des Großen. So kam es, daß Preußen von der Höhe, auf die es dieser erhoben, herabsank.
Die Besorgnis vor der französischen Revolution und die Entrüstung über die Behandlung Ludwigs Xvi. brachte ein Bündnis zwischen Preußen und Österreich zu stände, 1791. Zunächst begnügte mau sich, die französischen Emigranten, die in Koblenz und andern Städten des westlichen Deutschlands ein Heer sammelten, zu unterstützen. Erst als Ludwig Xvi. zur Kriegserklärung gegen Österreich gezwungen wurde, rückte ein preußisches Heer unter Ferdinand von Braunschweig, der schon unter seinem berühmten Oheim im siebenjährigen Kriege gefochten hatte, in Frankreich ein, vereinigte sich mit einem österreichischen Heere und nahm die Ardennenpässe. Ein drohendes Manifest des Herzogs verfehlte indes völlig seine Wirkung: die Einwohner zeigten sich feindlich, anstatt die Preußen als Befreier zu begrüßen. Schlechtes Wetter, grundlose Wege, Krankheiten und Mangel an Lebensrnitteln bedrängten das Heer. Bei Valmy (Champagne) traf man auf den Feind. Nach einer erfolglosen Kanonade ging
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wittjekm Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrichs Friedrichs Ludwigs Ludwig_Xvi Ludwig Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Koblenz Deutschlands Frankreich