Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 39

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 39 — der dispositio Achillea übertrug Joachim seinem zweiten Sohne die Neumark (Hauptstadt Küstrin). 6. Joachim Ii. Hektor und Johann v. Küstrin, 1535-1571. Joachim Ii. trat im Jahre 1539 ebenso wie sein Bruder zur lutherischen Lehre über; beide führten in ihrem Lande die Reformation durch. Joachim war, wie schon sein Beiname Hektor andeutet, ein tapferer Fürst; schon als Kurprinz zeichnete er sich in dem Reichskriege gegen die Türken aus. Er war prachtliebend, ja verschwenderisch, so daß er sich häufig in Geldverlegenheit befand. Für die Folgezeit wurde ein Erbvertrag wichtig, den der Kurfürst 1537 mit dem Herzoge von Liegmtz, Brieg und Wohlau (aus dem Stamme der Piasten) abschloß. Diese Länder sollten beim Aussterben des herzoglichen Hauses an Brandenburg fallen, wogegen beim Aussterben der brandenburgischen Hohenzollern Kottbns und einige andere Gebiete dieses Staates an das Herzogshaus fallen sollten. Auf dieser Erbverbrüderuug beruhten die Ansprüche, die später Friedrich der Große aus Schlesien geltend machte. Joachim Ii. starb 1571; in demselben Jahre starb auch Johann von Küstrin. Ungeachtet der Säkularisation mancher Stifter hinterließ der Kurfürst dem Lande eine bedeutende Schuldenlast. 7. Johann Georg, 1571 — 1598. Er war ein ernster, sehr strenger und sparsamer Fürst. Die verschwenderische Hofhaltung seines Vaters, Joachims Ii., war ihm verhaßt. Er entließ fast alle Räte und Hofbeamten; alle, die ihr Amt zur eigenen Bereicherung mißbraucht hatten, wurden bestrast. Der betrügerische Münzmeister Lippold, ein Jude, wurde hingerichtet. Der Kursürst bemühte sich, die unter seinem Vater angewachsene Schuldenlast zu vermindern. Die Stände bewilligten zwar eine neue direkte Steuer, den Hufenschoß, und einen Zuschuß zu der bereits eingeführten „Bierzinse", nahmen aber diese Steuer selbst in Verwaltung. Dadurch wuchs natürlich die Bedeutung des Adels. Der Kursürst erließ strenge Verordnungen gegen den Luxus, der in jener Zeit in Kleidung, bei Gastmählern u. s. w. herrschte. Unter Johann Georg wurde, da Johann von Küstrin ohne Nachkommen gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark vereinigt. 8. Joachim Friedrich, 1598—1608. Joachim Friedrich setzte es durch, daß er im ungeteilten Besitz der Marken blieb. Sein Vater Johann Georg hatte seinem zweiten Sohne die Neumark vermacht. Joachim Friedrich erklärte dies als unvereinbar mit den Bestimmungen des Hausgesetzes (Dispositio Achillea), wobei der Kaiser auf feine Seile trat. Dafür übertrug der Kurfürst beim Aussterben der m Franken
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer