50
Einzelgebiete.
Provinz Oberhessen, die Fürstentümer Waldeck, Lippe, Schaumburg-
Lippe, das Herzogtum Braunschweig, das Großherzogtum Sachsen-
Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg,
Sachsen-Koburg-Gotha, die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt,^
Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, endlich das Königreich
Sachsen mit einem ansehnlichen Gebiet und das Königreich Bayern mit
Teilen des Frankenlandes. (Nenne die wichtigsten Siedelungen der einzelnen
Gebiete!)
3. Das Südwestdeutsche Landöecken.
Einheitliche Natur der Landschaft. Das Südwestdeutsche Landbecken, die
gesegnetste Landschaft Deutschlands, ist nach allen Seiten wohlbegrenzt und bildet
in Bezug auf Bodengestalt und Bewässerung, Klima und Bodenbau, endlich auch in
seiner Kultur ein einheitliches Ganzes. Im N. umschließen es die Glieder der Mittel-
deutschen Gebirgsschwelle, im O. und S. der Jura, im W. die ebenfalls aus Jurakalk
bestehenden Argonnen, die am linken Ufer der Maas vom Plateau von Langres bis
zu den Ardennen nordwärts ziehen.
Symmetrischer Bau der Landwirtschaft. Die Oberrheinische Tiefebene, ein
Einbruchstal, teilt das ganze Becken in zwei gleichartige Seitenflügel. An die Ur-
gesteinsmassive des Schwarzwalds und des Wasgenwalds (Nenne die höchsten Gipfel!)
1: ■'.'•'•1 drundqcbirqe {Hüt/vczi* l l Tprhnr 1 _ \Düuoiluti Cdu Vulk.gcsftine
J J/Uwllutl
Die Rheintalversenkung.
Trias und Jura, ursprünglich dem Grundgebirge aufgelagert, sind eingebrochen und wurden später vom Rhein
mit Geröll und Sand überschüttet. Die stehengebliebenen Gebirgsränder nennt man Horste.
reihen sich die Buntsandsteinplateaus der Haardt, des Odenwalds und des Spessart
mit ihren prächtigen Wäldern. Nach O. und W. legen sich an Schwarzwald und
Vogesen in allmählichem Abfall Muschelkalkschichten mit dem schweren Gäuboden in
Württemberg, um Schweinfurt und in Lothringen. Daran reihen sich endlich die
Keuperzonen in Württemberg, Mittelfranken und Lothringen mit ihrem bald mehr
sandigen Waldland, wie um Nürnberg, bald mehr tonigen Ackerboden, wie namentlich
im Württembergischen.
Hinsichtlich seiner Bewässerung umfaßt das Landbecken die ganze Entwick-
lung des Mittelrheins von Basel bis Mainz mit den Stufenländern des Neckar und
Main (dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenland) im O. und dem Lothringischen
Stufenland, dem Flußgebiet der Mosel, im W. (Nenne die Zuflüsse des Rheins!)
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Tie deutschen Landschaften und Stämme, 55
Gemütstiefe, die, genährt durch den stillen Zauber einer überaus lieblichen Natur, Schwa-
den zum „Land der Dichter" macht; hier haben Wieland, Uhland, Schwab, Justinus
Kerner, Hölderlin, Hauff, Mörike, Hertz und Gerok ihre Geburtsstätte.
Staaten des Südwestdeutschen Landbeckens. Das Südwestdeutsche Land-
becken umfaßt an Staatengebieten das Reichsland Elsaß-Lothringen, die
bayerische Pfalz, das Großherzogtum Baden, das Großherzogtum
Hessen mit dem s. des Mains gelegenen Teile, das Königreich Württemberg
und das bayerische Franken (Ober-, Mittel- und Unterfranken). (Nenne
die wichtigsten Siedlungen der Gebiete!)
4. Z)as Alpenvorland.
Natur und Gliederung des Alpenvorlands. An den Fuß der Alpen legt
sich in dachartiger Absenkung bis zum Jura und Bayerischen Wald ein Vorgelände,
das in seiner Bodenbeschaffenheit und Bewässerung, teilweise auch in Klima und
Bodenwirtschaft alpine Züge aufweist: das Schweizerische, Schwäbisch-Baye-
rische und Osterreichische Alpenvorland.
Der Boden dieser Flachländer setzt sich zum größten Teil aus alpinen Ablage-
rungen, Flußschottern und Moränen, zusammen, in die sich die reißenden Ge-
birgsflüsse tiefe, streckenweise oft canonartige, höchst malerische Täler ein-
gegraben haben, wie z. B. die Isar aufwärts von München und der Inn bei
Wasserburg. Fast alle größeren Flüsse der Schwäbisch-Bayerischen Hochebene
(Nenne sie!) haben die weiten Seebecken, die sie einst durchflössen, ausgefüllt,
während die schweizerischen Täler und die kleinern Flußläufe Südbayerns und
Oberösterreichs sich noch dieses überaus reizenden Schmucks der Landschaft erfreuen.
Geographische Selbständigkeit der Schwäbisch-Bayerischen Hochfläche und
der Oberpfalz. Die Gebiete sind ein selbständiges Glied im Vorgelände der Alpen
und insbesondere auch in der Bodengestaltung des Deutschen Reichs. Dies bekundet
sich nicht bloß in ihrer Größe und Umgrenzung (Gib diese an!), sondern auch in ihrer
bedeutenden Höhenlage (München 520 m), in der Selbständigkeit ihres Entwässerungs-
systems, in ihren eigenartigen klimatischen und bodenwirtschaftlichen Verhältnissen,
endlich auch in ihrer Geschichte.
Landschaften. 1. Der s. Teil des Schwäbisch-Bayerischen Alpenvorlands bis
zum Vorsaum der Seen ist Moränenlandschaft, erfüllt mit den Ablagerungen
der Eiszeit (gekritzten Geschieben, Sand und Lehm und erratischen Blöcken), die sich
amphitheatralisch um die großen Becken des Ammer-, Würm- und Chiemsees lagern.
Zahlreiche kleine Becken, meist sogenannte Moränenseen, umgeben gleich Trabanten
die größeren und sind mit diesen der Hauptschmuck der Landschaft und der stete An-
ziehungspunkt zahlloser Touristen. Der meist wenig ergiebige Moränenboden und das
rauhe Klima verursachen vorwiegend Gras- und Waldwirtschaft wie in den
angrenzenden Alpenrevieren; nur im tiefer gelegenen Jnngebiet hat auch der Ge-
treidebau größere Ausdehnung. Daher übertrifft auch die Bevölkerungsdichte des
Seenvorlands die der Alpen nur wenig, wie denn auch Einzelsiedlung und das alpine
Haus noch vielfach auftreten. Nur am Fuß der Alpen zieht ein Streifen größerer
Siedlungen hin, meist Plätze, in denen der Produktenaustausch der angrenzenden
Zonen betätigt wird. Hierher zählen die Orte Lindau, Jmmenstadt, Füssen,
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20
Tl Frankreich als Kaiserreich.
errang Napoleon hier nicht. Die Entscheidung fiel bei Fried land in Ostpreußen zugunsten Napoleons. Nun stand diesem der Weg nach Königsberg offen; die preußische Königsfamilie floh nach Memel. Im Juli 1807 wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen mußte alle Besitzungen links der Elbe und seine polnischen Besitzungen außer Westpreußen abtreten. Napoleon bildete aus preußischen und russischen Bestandteilen des ehemaligen Königreichs das Großherzogtum Warschau, das er dem Kurfürsten von Sachsen zugleich mit dem Königstitel verlieh. Dieser war nach der Schlacht bei Jena vom Bündnis mit Preußen zurückgetreten und hatte sich dem Rheinbund angeschlossen. Ferner mußte Preußen 130 Million Frcs. Kriegskosten zahlen; bis zu deren Zahlung blieb ein französisches Heer in Preußen; dessen Verpflegung kostete zehn-mal mehr als die Kriegskosten betrugen. Dann mußte Preußen die Verpflichtung eingehen, sein Heer auf 42000 Manu zu beschränken. Napoleon glaubte, in Zukunft vor Preußen sicher zu sein. Aus den preußischen Besitzungen links der Elbe, dem Kurfürstentum Hessen und andern Besitzungen bildete er das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, dessen Verwaltung er seinem Bruder Jeröme übertrug. Dieser erhielt wegen seiner verschwenderischen Hofhaltung und seiner üppigen Feste den Namen „Bruder Lustig". Er pflegte seine Gäste nach den Festlichkeiten mit den Worten zu entlassen: „Morgen wieder lustik."
Mit Rußland schloß Napoleon ein Schutz- und Trutzbündnis; da England dem Bündnis nicht beitreten wollte, verhängte er über die englischen Waren die Kontinentalsperre, d. h. er verbot allen Mächten, die von ihm abhängig oder mit ihm verbündet waren, englische Schiffe in ihre Häfen aufzunehmen. Damit war Englands Stärke, der Handel, lahmgelegt. Der Kontinentalsperre widersetzten sich Portugal, der Papst und Holland. Vor einem französisch-spanischen Heere flüchtete die portugiesische Königsfamilie in ihre Kolonie Brasilien. Der Kirchenstaat wurde besetzt und mit dem Königreich Italien vereinigt, der Papst gefangen nach Savona und später nach Fontainebleau gebracht. Napoleons Bruder Ludwig, König von Holland, dankte ab, weil er die Kontinentalsperre ohne Schädigung seines Landes nicht durchführen konnte. Darauf wurde Holland als „Anschwemmung französischer Flüsse" mit Frankreich vereinigt. Auch Oldenburg, die Hansestädte und der nördliche Teil von Hannover wurden mit Frankreich vereinigt, um hier die Kontinentalsperre durchzuführen. Dagegen mißlang die Eroberung Spaniens und Portugals, weil England hier im Interesse seines Handels energisch Hilfe leistete. Besonders zeichnete sich in diesem Kriege der später vielgenannte Wellington aus.
Ruhmreiche Ereignisse. Der unglücklichste aller preußischen Kriege hat auch Ruhmestaten in der mannhaften Verteidigung der Festungen Kolberg und Graudenz auszuweisen. Die Festung Kolberg in Pommern
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons_Bruder_Ludwig Napoleons Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Napoleons Königsberg Warschau Sachsen Jena Hessen Westfalen Kassel England Englands Portugal Holland Brasilien Italien Savona Fontainebleau Holland Holland Frankreich Oldenburg Hannover Frankreich Spaniens Portugals England Wellington Kolberg Kolberg
74
C. Länderkunde.
2. Das Herzogtum Sachsen-Koburg und Gotha mit dem nördlichen
Hauptteil um Gotha und um Kobnrg südlich vom Thüringer Wald im
Maingebiet.
3. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit der freundlichen Hauptstadt
Meiningen an der Werra.
4. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg liegt mit dem Hauptteile und der
Hauptstadt Altenburg südlich von Leipzig schon außerhalb Thüringens,
mit dem kleineren Teile an der Saale.
5. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt mit der Oberherrschaft
um Rudolstadt an der Saale, mit der Unterherrschaft am östlichen Kyff-
Häuser.
6. Das Fürstentum Schwarzburg-Soudershausen hauptsächlich um die
Hauptstadt Sondershausen, westlich vom Kyffhänser gelegen.
7. Das Fürstentum Reuß Älterer Linie, der kleinste deutsche Buudes-
staat, mit der durch Weberei blühenden Hauptstadt Greiz an der Elster.
8. Das Fürstentum Reuß Jüngerer Linie mit der zweitgrößten Stadt
Thüringens, Gera an der Elster, ebenfalls mit lebhafter Textilindustrie.
§ 114. b) Der Harz und sein Vorland. Der Harz ist ein Massen-
gebirge. Fast nach allen Seiten ist er gegen die Nachbargebiete scharf
abgegrenzt, nur nach So senkt er sich ganz allmählich. Während das
übrige Gestein durch Wasser und Wind abgetragen wurde, hat der Granit
der Verwitterung besser widerstanden und bildet auf den Hochflächen buckel-
förmige Höheu, die mit zahlreichen Blöcken und Klippen bedeckt sind. Nament-
lich die höchste Erhebung, der Brocken (1150 m), trägt solche Gesteins-
trümmer, die eine landschaftliche Eigenart des Gebirges bilden. (Bild 48.)
Der Brocken ist für die Bewohner der Norddeutschen Tiefebene der nächste
Berg, der sich über die Baumgrenze erhebt. Der reiche Niederschlag hatte
auf den flachen Teilen des Berges Moorbildung zur Folge. Allen Seiten
des Brockens entspringen Quellen. Von hier zieht der „Acker" nach Sw
und trennt so das Dreieck des Oberharzes ab, dessen noch junge Städte
durch das Vorkommen von Silber-, Blei- und Eisenerzen entstanden sind.
Der Bergbau wurde durch eine im Anfang des 16. Jahrhunderts aus
Franken und dem Erzgebirge eingewanderte Bevölkerung begründet, die in-
mitten des niederdeutschen Gebietes eine oberdeutsche Sprachinsel bildet. Doch
lohnt der Bergbau nicht mehr und wird von der Regierung zum Teil nur
wegen der Bergleute aufrechterhalten, teils dient er Studienzwecken. In Klaus-
tal ist eine Bergbau-Akademie errichtet.
Aufgabe. Welche eigentümlichen Schönheiten des Harzes zeigt das Bild
Nr. 47 ?
Der Unter harz ist der niedrige 80 des Gebirges, der durch feilt
milderes Klima und die lieblichen Flußtäler anziehend wirkt. Die tiefere
Lage gestattet Ackerbau, der Boden ist mit Laubwald bedeckt, während die
Fichte der Baum des Oberharzes ist.
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244
Das Zeitalter der Zerstörung de« alten und der Entstehung des neuen Reichs.
§ 246. Der Friede. Am 23. August wurde der endgültige Friede Friede zu zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits auf dem Schlachtfelde ?Prafl‘ von Königgrätz ausgesprochen, daß es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit Österreich wiederherzustellen. So wurden ihm denn sehr milde Friedensbedingungen auferlegt. Zwar mußte Österreich die Auflösung des deutschen Bundes und die Gründung eines neuen norddeutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, daß sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrößerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung zugemutet, und an Kriegskosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen.
Härter wurden die Gegner Preußens in Norddeutschland behandelt. Sachsen wurde zwar aus Rücksicht auf Österreich, das für diesen treuen Waffengefährten mit aller Entschiedenheit eintrat, in seinem bisherigen Annexionen. Besitzstände belassen. Dagegen wurden nicht nur die Elbherzogtümer, sondern auch Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurtdem preußischen Staat einverleibt. Dieser vergrößerte sich um ein Viertel seines Bestandes; drei neue Provinzen traten zu den bisherigen hinzu, und die beiden Hälften, in die Preußen bisher zerfallen war, wuchsen nun zu einer Einheit zusammen.
Den süddeutschen Staaten gegenüber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Mäßigung. Nur geringe Gebietsabtretungen und Kriegsentschädigungen wurden gefordert. Daß Preußen aber mit ihnen ein noch näheres Verhältnis einging, wurde durch die Ansprüche Napoleons Iii. bewirkt. In Frankreich war die Überraschung über die schnellen Siege der Preußen sehr groß gewesen; die Franzosen empfanden die Schlacht von Königgrätz fast wie eine eigene Niederlage und forderten, wenn Preußen sich vergrößerte, auch für sich einen Gebietszuwachs. Als aber jetzt Napoleon Franzsstschedurch seinen Gesandten Benedetti Entschädigungsansprüche erhob fdjätvflungs; und auf die Rheinpfalz und Rheinhessen hinwies, wies ihn Bismarck rund-fribinmgen ^ ^ Zugleich enthüllte er diese französischen Ansprüche den süddeutschen Regierungen; und diese, welche jetzt erkannten, wo ihr wahrer Freund zu Schutzbund suchen sei, schlossen mit Preußen geheime Schutz- und Trutzbünd-lisse mit den n i s s e ab, wonach im Kriegsfall ihre Truppen unter den Oberbefehl des Staaten. Königs von Preußen treten sollten. So umschloß bereits jetzt ein enges Band die nord- und süddeutschen Staaten. Im nächsten Jahre wurden die Bündnisse auch veröffentlicht.
Groß waren die Erfolge dieses Krieges; die Heeresreform König Wilhelms hatte sich auf das glänzendste bewährt. Die Folge davon war
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Extrahierte Personennamen: August Bismarck Wilhelm Bismarck Napoleons Königgrätz Napoleon_Franzsstschedurch Napoleon Benedetti_Entschädigungsansprüche Bismarck König_Wilhelms Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Venetien Italien Norddeutschland Sachsen Kurhessen Nassau Napoleons Frankreich Rheinpfalz Rheinhessen
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 447
bedeckt. Fruchtbar und für den Feldbau wohl geeignet sind dagegen die
unteren Abschnitte der Talgehänge und die Becken (Casseler Becken). Die Tal-
böden sind häufigen Überschwemmungen ausgesetzt und infolgedessen meist als
Weideland in Benutzung genommen. Abgesehen von einigen Braunkohlen-
feldern und beträchtlichen Salzlagern im Werragebiet sowie einigen Heil-
quellen Wildungen, Nauheim), ist das Land an Bodenschätzen arm und
daher die Industrie wenig entwickelt.
V. Bewohner, politische Gliederung und Siedlungen. Das Land wird von § 294.
den Nachkommen der alten Katten, den Hessen, bewohnt, dem oberfränkischen
Stamme, der allein von allen fränkischen Volksteilen sich nnvermischt erhalten hat.
Die nördliche Stammesgrenze wird durch die Linie Kahler Astenberg—münden
gebildet. Da die Beschäftigung der Bevölkerung überwiegend in Ackerbau, im
Vogelsberg und in der Rhön besonders in Viehzucht besteht, große Industriebetriebe
sich aber nur vereinzelt finden, so ist die Volksdichte geringer als der Durchschnitt
des Deutschen Reiches und die Anzahl größerer Städte beschränkt.
Staatlich gehören der Vogelsberg, das Niddatal und das Gebiet bis zum
Lahnknie bei Gießen als Provinz Oberhessen zum Großherzogtum Hessen; der
qarue Rest des Hessischen Beralandes verteilt sich auf die preußische Provinz Hessen-
Nassau und das Fürstentum Waldeck.
1. Großherzogtum Hessen <Oberhessen). Wo die alte Frankfurter Straße
durch die Wetteren auf die Lahnstraße mit der Eisenbahn nach Coblenz und Metz
trifft, entstand die hessische Universitätsstadt Gießen (30).
3. Provinz Hessen-Nassau. Von Gießen nur 25 km entfernt liegt die
preußische Universitätsstadt Marburg (25). An der schiffbaren Fulda ist Cassel
(160), Kreuzung der Hamburg—frankfurter und der Leipzig—cölner Bahn, ein
wichtiger Handelsplatz mit bedeutender Industrie (Lokomotivenbau), zu deren Ent-
Wicklung die Kohlenlager des benachbarten Habichtswaldes besonders beigetragen
haben. Die Stadt hat den Schloß- und Kurort Wilhelmshöhe eingemeindet.
Oberhalb an der Fulda sind der Eisenbahnknotenpunkt Bebra (s. o.) und die älteste
Stadt Hessens, die Kloster- und Bischofsstadt Fulda (25), von Bonifatius gegründet
(Grab des Apostels der Deutschen im Dom), bemerkenswert.
3. Provinz Hannover. Das schmale Tal der Weser ist arm an Siedlungen.
An seinem südlichen Anfange liegt auf einer Landspitze an der Vereinigung von
Werra und Fulda (Hannoverisch-)Münden (11).
4. Fürstentum Waldeck. Im spärlich bevölkerten, waldreichen Fürstentum
Waldeck (westlich von Cassel), das von Preußen verwaltet wird, ist das kleine
Arolsen (3) die Hauptstadt.
3. Das Weserbergland.
I. Lage. Weserbergland heißt das Gebiet zwischen dem Hessischen Berg- § 295.
lande und dem Norddeutschen Tieflande, zwischen dem Rheinischen Schiefer-
gebirge und dem Harz. Es ist niedriger als das Hessische Bergland und
im Gegensatz zu diesem von Gebirgsketten durchzogen.
Ii. Bodenanfbau und Bewässerung. Die alten Schichtgesteine des Rheini-
schen Schiefergebirges sind hier tief abgesunken und von den verschiedensten Ge-
steinsbildnngen späterer Erdzeiten, besonders von Sandsteinen, Kalken, Mergeln
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Extrahierte Personennamen: Cassel Bonifatius Apostels Cassel
466
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Erde und von noch immer steigenderwichtigkeit. Unter den Handelsartikeln Leipzigs
stehen Pelz- und Rauchwaren, Leder- und Tuchfabrikate obenan; im Buchhandel nimmt
es die erste Stelle auf der Welt ein. Mit dem Buchhandel hängt seine bedeutende
Industrie in Druckerei, Schriftgießerei, Buchbinderei n. a. zusammen; ansehnlich ist
serner das chemische Gewerbe. Leipzig, von jeher eine Pflegstätte der Wissenschaft
und Kunst, ist ein bedeutsamer Brennpunkt deutschen Geisteslebens; seine Univer-
sität ist die drittgrößte in Deutschland, seine Handels- und seine Musikhochschule
genießen vorzüglichen Ruf, und seit 1879 ist es Sitz des deutschen Reichsgerichts.
An dem Elster-Pleißegebiet haben außer dem Königreich Sachsen Anteil:
3. die Provinz Sachsen mit Zeitz (35) an der Elster, die beiden Fürstentümer
Reuß Alterer und Jüngerer Linie und das Herzogtum Altenbnrg. Die Haupt-
städte von Reuß Jüngerer und Alterer Linie, Gera (50) und Greiz (25)
(beide an der Elster), betreiben lebhafte Weberei und Färberei. Altenburg (40) liegt
an der Pleiße in sehr fruchtbarer Umgebung.
7. Das Schlesische Gebirgsland.
tz 306. I. Ausdehnung und Naturcharaktcr. Die Sudeten 270 km lang, er-
strecken sich in der Richtung von Nw nach So von der Lausitzer Pforte im
Neißetal bis zur Mährischen Pforte (310 m), der Vermittlerin des Ver-
kehrs zwischen Donau-, Oder- und Weichselgebiet. Sie bilden einen langen,
waldreichen Wall zwischen dem Böhmischen und Mährischen Becken einer-
seits und der Schleichen Tieflandsbucht anderseits, daher auch die Wasser-
scheide zwischen der Ostsee, der Nordsee und dem Schwarzen Meere.
Die breiten, welligen Rücken der Sudeten bestehen vorwiegend aus ältesten Ge-
steinen der Erdrinde, aus Gneis, Granit, Glimmer und Urtonschieser. Sie
stellen die letzten Horste eines alten Faltengebirges dar, das von Schollen-
einbrüchen in der Längsrichtung des Harzes im No und Sw begrenzt wird. Quer-
brüche haben die ehemals geschlossene Masse in meridionaler Richtung auseinander-
gerissen und in einzelne ziemlich selbständige Teile zerlegt; deren Streichungsrichtung
stimmt jedoch nicht immer mit der des ganzen Walles überein. Daher bilden die
Sudeten einen vielgliedrigen, paßreichen und durch große Wegsamkeit aus-
gezeichneten Gebirgszug. Die Senken wurden später von jüngeren Ablage-
ruugeu ausgefüllt. So entstand das Waldenburg er Bergland, ein durch die
Landeshuter Pforte nach Böhmen hineinstreichendes Steinkohlengebirge. Die
Senkungen und Schichtenstörungen waren von vulkanischen Erscheinungen begleitet,
die nicht nur in den Bruchspalten des Gebirges, sondern auch im Vorlande Basalt-
und Phonolithberge auftürmten. An der böhmischen Seite bildeten sich am
Ufer des einstigen Kreidemeeres Ablagerungen von Quadersandstein.
^ 307. Ii. Die einzelnen Gebirgsteile. 1. Das Jser- und Riesengebirge zieht
von der Lausitzer Pforte bis zu der Landeshuter Senke, der Straße nach
Böhmen und ins Elbtal. Der westliche Teil, das Jsergebirge, ist von dem
östlichen, dem Riesengebirge, nur durch eine flache Einsenkung (900 m) ge-
trennt; beide bilden daher nur ein Gebirge. Das Jsergebirge besteht aus
zwei durch das moorige Hochtal der Jser getrennten, breitrückigen Kämmen
1 Der Gesamtname ist bei den Anwohnern nicht gebräuchliche
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Leipzigs Leipzig Deutschland Sachsen Zeitz Gera Greiz Altenburg Neißetal Mährischen Donau- Ostsee Nordsee Waldenburg
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Die Besiegung Preuens 1806 1807.
197
Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand. Mit unvergnglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol- Kolberg. Berg. Zuerst war es der Leutnant von Schill, der von dort aus durch j~ verwegene Streiszge dem Feinde viel Schaden zufgte. Dann bernahm , der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Brgerschaft unter der Fhrung des alten Seemanns / Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind G r au d enz nehmen, dessen Besehlshaber / der greise General Courbire war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grafen Gmen verteidigte ' Glatz. Auch Danzig wehrte sich lange, mute sich aber schlielich ergeben.
Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen,
und ein russisches Heer erschien in Ostpreuen. Im Februar 1807 wurde die blutige Schlacht von Preuisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein lngerer Stillstand in den kriegerischen Unter-nehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Juni 1807 den Sieg von Fried land der die Verbndeten davon, die^rieviand jetzt der die Memel zurckweichen muten. ^
Da schlo Alexander trotz aller Beteuerungen, die er Friedrich Wilhelm gemacht hatte, mit Napoleon Frieden. Zu Tilsit kamen die beiden Friede* Kaiser auf einem in der Memel verankerten Flo zusammen; am zweiten 3ult 1807-Tage wurde auch der König von Preußen zu den Unterhandlungen zugezogen. Frankreich und Rußland gingen miteinander ein Bndnis ein. Den preuischen Staat lie der Sieger, wie es in der Friedens-urkunde hie, nur aus Geflligkeit gegen den Kaiser von Rußland bestehen; auch die Frsprache der Knigin Luise, die sich, obwohl von ihm schwer gekrnkt, hatte bereden lassen ihm als Bittende zu nahen,
konnte ihn nicht bewegen, die harten Bedingungen zu mildern, die er dem gehaten Staate auserlegte. Friedrich Wilhelm mute die Hlfte seines Gebiets abtreten, nmlich alle Lande links der Elbe und dazu die bei den polnischen Teilungen erworbenen Gebiete auer Westpreuen. Westlich der Elbe schuf Napoleon ein Knigreich Westfalen und gab dies seinem jngsten Bruder Jerome, der in Kassel seine Residenz nahm und dort ein lustiges, verschwenderisches Leben fhrte. Die polnischen Gebiete der-.
wies er als ein Herzogtum Warschau Friedrich August von Sachsen,
der nach der Schlacht von Jena dem Rheinbund beigetreten war und den Knigstitel erhalten hatte. Auerdem wurde Preußen die Zahlung einer Kriegssteuer auferlegt.
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Extrahierte Personennamen: Schill Major_Neithardt_von_Gneisenau Joachim_Nettelbeck Alexander_von_Rußland Alexander Napoleon Napoleon Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich Friedrich August
244
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
246 Der Friede. Am 23. August wurde der endgltige Friede Friede zu zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits auf dem Schlachtfelde von Kniggrtz ausgesprochen, da es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit Osterreich wiederherzustellen. So wurden ihm denn sehr milde Friedens-bedingungen auferlegt. Zwar mute Osterreich die Auflsung des deutschen Bundes und die Grndung eines neuen norddeutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, da sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung zugemutet, und an Kriegs-kosten hatte es nur 20 Millionen Taler zu bezahlen.
Hrter wurden die Gegner Preuens in Norddeutschland behandelt. Sachsen wurde zwar aus Rcksicht auf Osterreich, das fr diesen treuen Waffengeshrten mit aller Entschiedenheit eintrat, in seinem bisherigen Annexionen. Besitzstande belassen. Dagegen wurden nicht nur die Elbherzogtmer, sondern auch Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt dem preuischen Staat einverleibt. Dieser vergrerte sich um ein Viertel seines Bestandes; drei neue Provinzen traten zu den bisherigen hinzu, und die beiden Hlften, in die Preußen bisher zerfallen war, wuchsen nun zu einer Einheit zusammen./^
Den sddeutschen Staaten gegenber beobachteten König Wilhelm und Bismarck Migung. Nur geringe Gebietsabtretungen und Kriegsentschdigungen wurden gefordert. Da Preußen aber mit ihnen ein noch nheres Verhltnis einging, wurde durch die Ansprche Napoleons Iii. bewirkt. In Frankreich war die berraschung der die schnellen Siege der Preußen sehr groß gewesen; die Franzosen empfanden die Schlacht von Kniggrtz fast wie eine eigene Niederlage und forderten, wenn Preußen sich vergrerte, auch fr sich einen Gebietszuwachs. Als aber jetzt Napoleon Franzsischefcurch seinen Gesandten Benedetti Entschdigungsansprche erhob schadigungs- und auf die Rheinpfalz und Rheinhessen hinwies, wies ihn Bismarck rund-f 0 weg ab. Zugleich enthllte er diese franzsischen Ansprche den sddeutschen Regierungen; und diese, welche jetzt erkannten, wo ihr wahrer Freund zu Schutz- und suchen sei, schloffen mit Preußen geheime Schutz - und Trutzbnd-Nisse mit den u i s s e ab, wonach im Kriegsfall ihre Truppen unter den Oberbefehl des Staaten. Knigs von Preußen treten sollten. So umschlo bereits jetzt ein enges Band die nord- und sddeutschen Staaten. Im nchsten Jahre wurden die Bndnisse auch verffentlicht.
Gro waren die Erfolge dieses Krieges; die Heeresreform König Wilhelms hatte sich auf das glnzendste bewhrt. Die Folge davon war
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Extrahierte Personennamen: August Bismarck Wilhelm Bismarck Napoleons Kniggrtz Napoleon_Franzsischefcurch Napoleon Benedetti_Entschdigungsansprche Bismarck König_Wilhelms Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Schleswig-Holstein Venetien Italien Norddeutschland Sachsen Osterreich Kurhessen Nassau Frankfurt Napoleons Frankreich Rheinpfalz Rheinhessen