Xi'abcu
Trarbach
Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit
Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel.
Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge
und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen,
des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte»
Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der
Sage und Poesie.
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188
C. Länderkunde.
Aufgabe. Warum war der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals eine Förde-
rung deutscher Seefahrt?
§ 296. d) Die Nebenländer sind 1. die kleinen baumlosen Faröer
(= Schafinseln) nördlich von den Britischen Inseln, deren Bewohner von
Schafzucht, Fischerei und Jagd auf Seevögel leben (Dannenhandel); 2. die am
Nördlichen Polarkreis liegende Insel Island s —Eisland), mit 100000 qkrn
dreimal so groß wie Dänemark, aber von nur 80000 Menschen bewohnt.
103. Heiße Quellen: Geiser auf Island.
Große öde Lavafelder, Felswüsten, Moore und — besonders im So —
Gletscher bedecken die Insel, die eine vielseitige vulkanische Tätigkeit aus-
weist (tätige Vulkane und heiße Springqnellen, Geiser genannt).
Tie Isländer sind Nachkommen der im 9. und 10. Jahrhundert ein-
gewanderten Skandinavier und wohnen meist weit zerstreut auf Einzelhöfen
iverkehr durch kleine Reitpferde). Hauptort ist Reykjavik (reichawik)^ mit
4000 E. Östlich davon der gefürchtete Vulkan Hekla.
Aufgabe. Wie liegt Island zum Polarkreis?
1 Reykjavik = Rauchbucht (noch benachbarten heißen Quellen).
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika.
247
schiffbar sind und regelmäßig befahren werden. Die Kongoflotte verfügt über
150 Fahrzeuge, darunter 50 Dampfer. Alle Katarakte find durch Bahn-
bauten umgangen.
Von größter Bedeutung ist das Kongogebiet durch feinen Reichtum an
Kautschuk, Elfenbein und Kupfer. Es wurde erfchloffeu durch den kühnen
Weltreisenden Stanley [ßtanle], der 1877 auf Kosten des belgischen Königs
das Land von Sansibar aus in kühnem Zuge durchquerte und die bisherige
Ansicht als unrichtig erwies, daß Jnnerafrika ein dünnbewohntes Land sei.
Politische Übersicht. Der südwestliche Teil des Kongolandes gehört zu
Portugiesisch-Westafrika (Angola), der nordwestliche zu Französisch-
Kongo. Den Hauptteil bildet Belgisch-Kongo.
Belgisch-Kongo, begründet vom Könige Leopold Ii. von Belgien. Den Fluß
entlang sind zum Schutze des Handels Stationen angelegt. Der Handel mit
den arabischen Händlern im 0 wird vom oberen Kongo aus betrieben.
§ 395. 2. Das tropische Ostafrika. Das tropische Ostafrika ist das
Land der Hochgebirge und der Seen. Das Hochland wird in nordsüdlicher
Richtung von tiefen Grabenfenhingen durchzogen. Im östlichen Gebirgs-
rande erheben sich mächtige Bergriesen, erloschene Vulkane, darunter der
auf deutschem Gebiete liegende Kilimandscharo (6000 m), der höchste Berg
des Erdteils. Sein Gipfel ist von Gletschern umgürtet. In den Senkungen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der V:ktoria-See der
größte ist. Im 0 senkt sich der Gebirgsrand in Terrassen zu einer Küsten-
ebene, die von Korallenriffen umfäumt ist. Sie haben sich zu den San-
sibar-Jnseln zusammengeschlossen. Das Osthorn Afrikas bildet das
zwischen Italien und Großbritannien geteilte Somal-Land. Das Klima ist
im Küstengebiet ungesund, im hochgelegenen Innern ist es den Europäern zu-
träglicher. Die Länder der Ostküste nördlich von Mocambique bestreicht im
Sommer der südlichen Halbkugel der Nordostmonsün^. Im Südwinter, wenn
in Vorderindien starke Hitze herrscht, fließt die Luft von hier nach Vorderindien ab.
Politische Übersicht. Von N nach S folgen die europäischen Besitzungen:
1. Italienisches Somal-Land. Es ist noch völlig-nnerschlossen.
2. Britisch-Ostasrika reicht bis an den Viktoria-See, wohin eine
Eisenbahn von der Küste sührt.
3. Deutsch-Ostafrika (f. die deutschen Kolonien, § 410sf.).
4. Sultanat Sansibar. Es steht unter britischer Schutzherrschaft.
Die Hauptstadt Sansibar ist der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas. Hier
fammeln sich die Kaufleute aus Arabien, Indien und Europa, um vor allem
das Elfenbein des Innern zu erhandeln. Noch vor kurzem aber zogen von hier-
aus auch die arabischen Sklavenhändler ins Innere, ganze Dörfer ausraubend,
um ihre Menschenware nach Asien zu verkaufen. „Der Weg von Sansibar
zu den Seen war einst mit den Knochen der auf dem Transport umgekommeneu
Sklaven besät." Jetzt ist die Stadt der Ausgangspunkt des friedlichen Verkehrs
.. * ^andmassen sind in Ostafrika dann von der Sonne stark erhitzt, dadurch wird
die Luft über ihnen leichter, und infolgedessen strömt die schwerere, feuchte Luft von No
von Vorderindien her, ein. '
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Extrahierte Personennamen: Stanley Leopold_Ii Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sansibar Portugiesisch-Westafrika Angola Belgisch-Kongo Belgisch-Kongo Belgien Ostafrika Ostafrika Afrikas Italien Mocambique Deutsch-Ostafrika Sansibar Ostafrikas Indien Europa Asien Sansibar Ostafrika
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
207
§ 319. Oberflächenbild. Das Land der Kordilleren. Der W
bildet eine Hochgebirgslandschaft ohne Tiefebene; der 0 dagegen hat weite
Ebenen mit großen Strömen; die Gebirge des Ostens sind niedriger und
schneefrei. Die Kordilleren (— Schnüre, Ketten) oder Anden (anta =
Kupfer) umrahmen den Erdteil von der Magalhaes-Straße bis zur Insel
Trinidad. Im 3 ist das Gebirge teilweise ins Meer eingesenkt und bildet hier
den unwirtlichen Feuerland-Archipel; eine westliche Vorkette ist durch
Einsinken ins Meer zur Patagonischen Jnselreihe geworden, durch die
das Meer fjordartig tief ins Land eindringt. Auf dem 20. Grade sind die
Gebirgsmassen am breitesten, die beiden Hauptketten treten hier auseinander
und schließen abflußlose Hochebenen ein, auf denen sich das Wasser in
Hochseen sammelt. Der größte ist der Titicäca-See auf einer Ebene von
fast 4000 m Höhe. Riesengipfel von mehr als 6000 m bilden die Um-
gebung. Der König der Bergriesen ist der Aconcägua mit 7000 m, süd-
lich vom 30. Grade, nur 700 m niedriger der Chimborazo ftschimborässo^,
südlich vom Äquator, der lange als der höchste Punkt Südamerikas galt.
Etwas östlicher liegt der höchste tätige Vulkan der Erde, der Cotopäxi
(6000 m), dessen Feuersäule weit durch die Nacht leuchtet.
Während das Gebirge in seinem südlichen Teil meist zwei Ketten bildet,
verzweigt es sich nördlich vom Äquator zu drei Ausläufern: die westliche
Kette setzt sich in der Zentralamerikanischen Gebirgsschwelle fort, die mittlere
bildet die Sierra de Santa Marta von mehr als Montblanc-Höhe,
die östliche ist die Küstenkette von Venezuela und ihr letzter Horst
die Nordküste der Insel Trinidad. Die Anden bilden nächst den asiatischen
Hochgebirgen die höchsten Erhebungen der Erde; ihr Abfall ist nach W
steil, nach 0 sanfter. Der Kamm wird von zahlreichen Vulkangipfeln über-
ragt. Da ihnen tiefere Paßübergänge fehlen, bilden sie ein großes Ver-
kehrshemmnis; die dortigen Bahnen sind die kühnsten Gebirgsbahnen der
Erde; fast in Montblanc-Höhe übersteigen sie in Peru den Gebirgskamm.
§ 320. Klima, Bevölkerung. Das Gebirge erstreckt sich durch alle
Zonen; ein Abstieg von den Höhen des Innern zum Meere zeigt die
wechselvollsten Laudschaftsbilder. Die vom Großen Ozean kommenden
Winde, die als Sturmwinde über die Höhen brausen, bringen dem 3
viel Regen; die Mitte der Küste dagegen bestreicht ein aus dem Polar-
meere kommender kalter Strom, der die über ihn hinziehenden warmen
Westwinde abkühlt, so daß die Wolken schon über dem Meer entfeuchtet
werden und nur trockene Winde an die Küste kommen. So entsteht hier
ein regenloses Gebiet, in dem auf dem Wendekreise die salpeterreiche
Wüste Atacäma liegt. Die Ostseite erhält Regen vom Atlantischen Meere
her und trägt hoch hinauf üppigen Wald. Der nördliche Teil hat im 0
tropischen Regen. Während nach W nur kurze, reißende Gebirgsbäche
fließen, sendet das Gebirge nach 0 hin die Riesenströme des Erdteils. Im
hochgelegenen W bedurften die Spanier der Neger weniger, weshalb der
Indianer und der Mestize vorherrschen.
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Extrahierte Personennamen: Horst
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Trinidad Patagonischen_Jnselreihe Hochseen Venezuela Montblanc-Höhe Peru
256
C. Länderkunde.
5. Die deutschen Kolonien.
§ 409, Überblick. — Aufgabe. Suche auf dem Atlas oder auf dem
Globus: Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, das mela-
uesische Schutzgebiet skaiser-Wilhelmslaud, Bismarck-Archipel), die mikrouesifchen
Schutzgebiete Marshall-Jnseln, Marianen, Karolinen, Palau-Inseln), das
polynesische Schutzgebiet (deutsche Samöa-Jnselu), die Pachtung Kiautschöu.
1. Deutsch-Ostafrika.
947 000 qkm, etwa 10 Mill. E. 1908: 2900 Europäer, ohne die Schutztruppe.
§ 410. a) Lage und Grenzend Deutsch-Ostafrika, das größte und
volkreichste der deutschen Schutzgebiete, liegt zwischen dem 1. und 11." f. Br.
und dem 30. und 40." ö. L. v. Gr. Somit liegt es den großen Verkehrs-
linien von Europa nach dem 0 (Sueskanal!) nicht allzufern und gestattet
einen verhältnismäßig leichten Verkehr mit den reichen Landschaften um die
großen Seen Jnnerafrikas. Die Ostgrenze bildet, in der Mitte der afrika-
nischen Südostküste, eine Küstenstrecke von der Länge Lübeck—memel, die
Nordgrenze geht um den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (vgl.
Buntbild!), herum und durch den Viktoria-See, der W reicht bis zum
Tanganjika- und zum Njassa-See, die Südgrenze folgt dem Fluß Rowüma.
Die Grenznachbarn sind die Portugiesen, Engländer und Belgier. Die
südlichste Küsteninsel Mafia ist deutsch und im Aufblühen begriffen.
§ 411. b) Bodengestalt. Das Land steigt von der Küste in mehreren
Terrassen an, die sich im N am höchsten erheben. Die niedrige Küste ist
mit Mangrovewäldern und Palmen geschmückt; die Schiffahrt wird durch
Korallenriffe erschwert. Die Niederschlagsmenge ist infolge der feuchten
Ostwinde viermal stärker als in Nordwestdeutschland; dennoch mangelt es an
gutem Trinkwasser. Die Hitze sinkt an der Küste selten unter 25" (Fig. 136).
Außer der Hauptstadt Daressaläm, d. i. Hans des Friedens, findet sich
nur im 3 ein tiefer Hafen, Lindl
Der Gebirgsrand ist, besonders im N, durch die Ostwinde noch reich-
licher befeuchtet und infolgedessen vielfach mit dichten Urwäldern bestanden.
In der Landschaft Ufambära haben sich die meisten Deutschen angesiedelt.
Der „Ostafrikanische Graben", eine n. s. verlaufende Senkung,
trennt die am Rande liegenden Gebirgslandschaften vom inneren Hochlande,
das im Nw bis zu 1200 m ansteigt. Zur Regenzeit ist es mit hohen
Gräsern bedeckt und von zahlreichem Wild belebt; im Sommer wird das
Land zur dürren Steppe. Es senkt sich, oft in jähem Absturz, zu den
großen Seen Jnnerafrikas. Da die Senkung Steilwände besitzt, die aber
nach W und 0 sanft abfallen, hat sie die Bedeutung einer Wasserscheide zwischen
dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Njassa- und Tanganjika-See
füllen einen Teil des „Zentralafrikanischen Grabens" aus, der auch
sonst noch eine Reihe Landseen enthält. Noch auf deutschem Gebiet steht
der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan mit doppeltem Gipfel und
i Vgl. Fig. 12 u, 13, S. 23.
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§ 52. Die Alpen.
und Handelshafen, bedeutende Handelsstadt. Universität. Berühmtes
Museum mit den Bildhauerarbeiten Thorwaldsens; stark befestigt. —
Korsör, Überfahrtshasen nach Kiel. — Aarhus, der einzige be-
deutende Handelsplatz auf dem Festlande, 52000 Einw.
Zu Dänemark gehören:
s) Die zwischen Schweden und Pommern gelegene Insel Born-
Holm mit ihren steilen Kreidefelsen.
d) Die n. von Schottland gelegenen Färöer ( = Schafinseln),
deren Bevölkerung unter Stürmen und viel Niederschlägen zu leiden
hat. Außer Schafzucht wird Fische und Vögelfang (Eidergänse) ge-
trieben.
c) Die im Nw. des Atlantischen Ozeans gelegene Insel Island
(= Eisland). Diese nächst Großbritannien größte Insel Europas ist
ganz gebirgig, von gewaltigen Gletschern und Schneefeldern bedeckt, nur
an der S.-Küste zugänglich. Die Hauptmasse der Gebirge ist vulkanisch;
der größte Vulkan ist der Hekla. Merkwürdig sind die heißen Spring-
quellen, Geysir genannt, welche zu Zeiten bis zu 70 m ihr Wasser in
die Lüfte schleudern. Die Strenge des Klimas und die Rauheit des
Landes überhaupt bewirkt, daß nur 80000 Menschen meist in zerstreuten
Höfen oder nahe der Küste wohnen; sie nähren sich von Schafzucht und
Fischfang. Das Isländische Moos kommt zur Ausfuhr aus dem einzigen
Hafen Reikjavik, 4000 Einw, der im Sommer Dampferverbindung
mit Kopenhagen hat.
Mitteleuropa.
8 52.
Die Alpen.
jl. Lage und Ausdehnung. Die Alpen, das europäische
Hauptgebirge, berühren mit ihrem Sw.-Ende den Golf von Genua, im
O. erreichen sie einerseits die Donau bei Wien, andererseits nähern sie sich
dem N.-Ende des Adriatischen Meeres. Sie ähneln in ihrer Flächen-
ausdehnung einem Füllhorn, dessen Öffnung nach der Ungarischen Tief-
ebene, dessen ausgebogene Seite nach Frankreich und Deutschland, dessen
eingebogene Seite nach Italien gewendet ist. Im allgemeinen nimmt
die Höhe der Alpen nach O. ab, dagegen die Breite und Gespaltenheit
zu. Die Länge des Gebirges beträgt über 1000 km, die von ihm
bedeckte Fläche 220000 qkm; die Breite wechselt zwischen 120 und
220 km.
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Extrahierte Personennamen: Holm
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Aarhus Schweden Pommern Schottland Island Europas Kopenhagen Mitteleuropa Genua Donau Wien Frankreich Deutschland Italien
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
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§ 68. Die Inseln. — § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. 149
Nach der Form unterscheidet man Massen- und Kettengebirge.
Kamm oder Grat ist die über dem Rücken der Gebirge fortlaufende
Linie. Einschnitte der Kammlinie ergeben Einsattelungen, Pässe,
Erhebungen der Kammlinie führen zu Gipfeln.
§ 68.
Die Inseln.
Wir unterscheiden kontinentale und ozeanische Inseln.
Kontinentale Inseln gehören sowohl nach ihrer geologischen
Formation als auch nach dem auf ihnen vorhandenen Tier- und Pflanzen-
leben zum benachbarten Festlande, oder sind wohl gar in älterer Zeit
von diesem losgerissene Stücke (friesische Inseln, England, Tasmanien).
Die ozeanischen Inseln können einen dreifachen Ursprung haben,
a) Sie sind letzte Überreste versunkener Kontinente Madagaskar), b) sie
sind durch vulkanische Tätigkeit über den Meeresspiegel emporgehoben,
c) sie sind durch die Tätigkeit der Korallentiere entstanden und umsäumen
dann entweder riffartig andere Küsten oder bilden ringförmige Inseln
(Koralleninseln, Atolle). Da die Koralle nur in bestimmter Meerestiefe
zu leben vermag, und die Korallenbauten oft in gewaltige Tiefen reichen,
so finden sich diese Bauten nur in Gebieten säkularer Senkung (f. §67).
§ 69.
Wirkungen der Gewässer auf der Erde.
Von der ungeheuren Fläche der Ozeane erheben sich ununterbrochen
Wasserdämpfe, die als Wolken über die Kontinente dahinziehen und hier
als Regen, Schnee, Hagel, Tau, Reif, Nebel niederschlagen.
Ein Drittel dieser Niederschläge verdunstet wieder, ein Drittel
fließt an der Oberfläche ab, ein Drittel saugt die Erde auf. Die Aus-
trittsstellen dieser Wassermassen aus der Erde sind die Quellen.
Das die Erde in lausenden von Adern durchdringende Wasser
löst mancherlei Bestandteile in sich auf, besonders kohlensauren Kalk,
Kieselsäure und Salze. Häufig kommt es aus so großer Tiefe, daß
es eine Temperaturerhöhung erfahren hat. So entstehen unsere
Mineral- (besonders Sol-)quellen und unsere warmen und
heißen Quellen.
Wie schon hieraus ersichtlich, übt das Wasser eine zersetzende
Tätigkeit aus, nicht nur in der Erde, sondern auch auf derselben. Die
härtesten Gesteine werden unter dem teils mechanischen, teils chemischen
(Sauerstoff) Einfluß von Luft und Wasser zerstört, sie verwittern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: England Tasmanien Madagaskar
§ 70. Das Meer.
15t
In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt,
auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo
sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind,
ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in
Niederdeutschland (Bourtanger Moor).
Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche
solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb,
und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen.
Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt.
Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in
Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze
(s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch
ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts
gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten-
und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach
oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch
die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo
Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach
Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien,
nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde
sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in
ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die
Eismassen als Eisberge im Meere umher.
§ 70.
Das Meer.
Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m
(§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee
nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean
die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte
man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest.
Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers
ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch-
salz (die Ostsee nur 1%, warum?).
Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen
liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und
daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren
an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe
ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwarzwald Oberbayrischen_Hochebene Niederdeutschland Deutschland Gletscherbach Skandinavien Norb- Stillen_Ozean