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1912 -
Straßburg i. E.
: Bull
- Autor: Lehmensick, Fritz
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 48 —
Er kümmerte sich nicht um ihren Unwillen; er zeigte auf den Gefangenen und fragte: „Was soll mit diesem?“ — (Sie antworteten: „Er soll geopfert werden. Er ist unser Feind, unser Gefangener“.)
Er bat mit milder, freundlicher Stimme: „Laßt ihn frei!“ Er bat so sanft, daß sie dachten, er wäre mit ihm verwandt. Sie fragten:—(„Ist das dein Bruder?“) Er aber sprach: „Ich kenne ihn nicht. Aber mein Gott gebietet“: — („Du sollst nicht töten. Du sollst deinen Feind lieben.“)
Und sie? — („Was geht uns dein Gott an? Donar verlangt, daß wir ihn opfern.“)
Er wieder? — („Donar kann nichts verlangen. Er ist gar kein Gott.“)
b) Tat.
„Nimm dich in acht!“ sagen die Hessen. „Hier steht seine Eiche und“ — (Und „wenn du ihn lästerst, so wird sein Blitz dich zerschmettern.“)
Der Priester aber: „Diese Axt werde ich an den Baum schlagen. Donar wird mir nichts tun“. Und die Hessen? — (Drohende Fäuste, Keulen, geschwungene Äxte, gehobene Spieße.)
Da erklang aus der Menge der Hessen eine Stimme, die sagte dasselbe wie bei Gideon. — („Laßt doch den Donar selbst für sich streiten.“)
Da ergreift der Mann im Priesterkleide die Axt. Aber er legt sie wieder hin. Wir fragen? —(Warum?)
Die heidnischen Hessen höhnen: — („Ha, ha, er fürchtet sich! Er getraut es sich nicht.“)
Der Priester faltet die Hände. — (Er betet.)
Dann aber? — (Ergreift er von neuem die Axt und haut zu.)