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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 6

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
6 Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. Die zentrale Lage Deutschlands bringt aber auch schwere Gefahren mit sich. Tie Nachbarstaaten Deutschlands sind zum Teil Militärstaaten ersten Rangs. In diesem Umstand liegt eine stete Gefährdung der politischen und wirtschaftlichen Machtstellung des Reiches. Deutschland bedarf daher zu seinem Schutz sowohl stark bewehrter Grenzen (Nenne die wichtigsten Festungen der West- und Ostgrenze!) wie auch einer gefürchteten militärischen Macht und politischer Bündnisse. 2. Deutschlands Lage nahe dem Mittelpunkt der Landhalbkugel. Denkt man sich die Erdkugel in eine nö. oder Landhalbkugel und eiue sw. oder Wasserhalbkugel geteilt, so bildet die Mitte der Landhalbkugel Südeugland und Nord- frankreich, die Mitte der Wasserhalbkugel Neu-Seeland. Der Verkehr sucht, einem natürlichen Gesetz folgend, stets den kürzesten Weg, er strebt also, wie nach der Mitte der einzelnen Länderräume, so auch nach der Mitte der bewohnten Erde hin. Nahe diesem Zentrum liegen alle Randstaaten der Nordsee, und auch das Deutsche Reich genießt die Vorteile dieser Lage. Seine Beziehungen zu den übrigen Teilen der ltrdfeste werden durch die Lage nahe dem Mittelpunkt der Landhalbkugel wesent- lich erleichtert. 3. Deutschlands Meereslage. Im Norden weist das Meer seine Anwohner vor allem auf den Verkehr mit den kulturell hochentwickelten Völkern der Gegengestade und dann mit den überseeischen Ländern hin. Die ruhmreiche Geschichte der Hanse und die glänz- volle Entwicklung unseres überseeischen Handels in der Gegenwart, der nur mehr von dem Englands übertrofsen wird, zeugen laut davon, daß das deutsche Volk im Meer „eine Quelle seiner Größe", einen Lebensnerv seines wirtschaftlichen Ge- deihens erkannt hat. So ist Deutschland dank der Gunst feiner Lageverhältniffe ein Land des Handels und des Verkehrs. 4. Geographische Länge. Die westöstliche Ausdehnung Deutschlands reicht von 6° bis 23° ö. L. v. Gr., also über 17 Längengrade = 17-70 km = 1200 km. Sie hat zur Folge, daß der äußerste £. und der äußerste W. nur eine Stunde Zeitunterschied haben. Dieser Zeitunterschied findet feine Ausgleichung durch die „Mitteleuropäifche Zeit". Sie wird bestimmt nach dem 15.° ö. L. v. Gr., dem Meridian von Stargard und Görlitz. Die einheitliche Zeit erleichtert in erheblichem Maß die Einrichtungen des Fernverkehrs im ganzen Reich. Teutschlands Breitenlage und ihr Einfluß auf Älima und Bodenwirtfchaft. Das Deutsche Reich erstreckt sich von 471/2° bis fast 56° n. Br., also über nahezu Sy2 Breitengrade = 8y2 ■ 111 km = rund 1000 km in südnördlicher Richtung. Diese erheblichen Breitenunterschiede beeinflussen aber Klima und Naturerzeugnisse Deutsch- lands nur in geringem Maß; denn die Wirkungen der höheren Breitenlage werden durch die Absenkung des deutschen Bodens nach N. wie durch die Nähe des Meers wieder ausgeglichen.
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