Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1913 -
Frankfurt a.M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Wollweber, Valentin
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 34
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Wiesbaden, Nassau
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 14 —
dieser Stelle entstand die Stadt Frankfurt. — So erzählt die Sage. Indessen reicht
der Ursprung Frankfurts weit über die Zeiten Karls des Großen hinaus. Dieser
besaß hier eine Pfalz (an der Stelle des Saalhofes) und hielt in Frankfurt 794
schon einen Reichstag ab. Sein Sohn Ludwig der Fromme erhob den Ort zu einer
Stadt. An die Sachsen erinnert der Name der Vorstadt Sachsenhausen. Hier hat
Karl der Große gefangene Sachsen angesiedelt. Auf der alten Mainbrücke befindet
sich das Standbild Karls des Großen.
*@ute Kaiserkrönung in Frankfurt.
Es war eine schöne Zeit für Frankfurt, als dort die deutschen Kaiser gekrönt
wurden. In feierlichem Zuge wurde der Kaiser nach dem Donie zur Krönung und
von da in den Rön^er zum Krönungsmahle geleitet. Der Weg vom Dome nach dem
Römer war mit Teppichen belegt. Wo der Zug vorüber war, wurden diese dem
Volke überlassen. Auf dem Römerberg, dem
Platze vor dem Römer, wurde ein Volksfest
gefeiert, bei dem es sehr fröhlich herging. Der
Kaiser ließ Hände voll Gold- und Silbermünzen
unter die Menge werfen. Es war ein großer
Haufen Hafer aufgeschüttet, von dem sich ein
jeder holen konnte. Ein Brunnen mit zwei
großen Kufen rechts und lmks goß aus der
einen Röhre weißen und aus der andern roten
Wein. Ferner war ein ganzer Ochse gebraten;
er wurde auch der Menge preisgegeben. Man
hielt dabei soviel wie möglich auf Maß und
Ordnung, doch ging es ohne Gedränge, Weh-
geschrei und Jubel nicht ab. Bis spät in die
Nacht dauerte das bunte Treiben.
Goethe wurde am 23. August 1749 zu
Frankfurt a. M. (im Goethehause) geboren
und starb als Minister des Herzogs von Weimar im Jahre 1832. Er wird als der
größte deutsche Dichter gefeiert. In seiner Vaterstadt hat man ihm ein schönes
Denkmal gesetzt.
Von 1816—1866 war Frankfurt der Sitz des deutschen Bandes-
tages, zu welchem alle deutschen Staaten ihre Vertreter schickten. Seit
1815 bildete Frankfurt mit einer Anzahl Dörfer einen kleinen Staat,
eine freie Stadt. Im Jahre 1866 aber kam es mit Nassau an Preußen.
1871 wurde hier im Hotel zum Schwan der Friede mit Frankreich ge-
schlössen. Die nordöstlichen Stadtbezirke Bornheim und Seckbach bildeten
früher Dörfer. Der nordwestliche Stadtbezirk Bockenheim war ehemals
eine selbständige (bis 1866 kurhessische) Stadt. Er hat Maschinen-
fabriken, Eisengießereien und viele andere Fabriken. Die Stadtteile auf
der linken Mainseite sind Sachscnhausen, Oberrad und Niederrad. In
S. liegt die schöne Dreikönigskirche, das Städel'sche Institut mit be-
deutenden Kunstsammlungen und das Hippodrom mit großer Reithalle.
Die Bewohner treiben viel Gärtnerei und Gemüsebau. S. hat viele
Bierbrauereien und Ävfelweinkeltereien. Auf dem linken Mainuser dehnt