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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 22

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 22 — berger". Rheinaufwärts folgen die Flecken ^Winkel, ^Ostrich und Hatten- heim. Bei letzterem wachsen vorzügliche Weine: der „Markobrunner" und der „Steinberger". Entfernt vom Rheine am Gebirge finden wir das ehemalige Kloster Ellerbach, jetzt Genesungsheim für Soldaten, und die Irrenanstalt Eichberg. Die Stadt Eltville (deutsch Ellfeld) am Rheine besitzt schöne Landhäuser, eiue bedeutende Schaumweiufabrik und ein kath. Lehrerinnenseminar. Ihr gegenüber im Strom liegt die Eltviller Ane. E. war früher der Hanptort des Rheingaues. Im 15. Jahrhundert verlegte Gutenberg, welcher zu Mainz die Buchdruckerkunst erfunden, seine zweite Druckerei hierher und starb hier 1468. Hoch ist Nauental gelegen, bei welchem Dorfe der treffliche „Rauentaler" wächst. Unterhalb Rüdesheim steht mitten im Rhein auf einer kleinen Insel der Mäuseturm. Dort wurde früher vou den vorüberfahrenden Schiffen Zoll oder Maut erhoben. Tie Sage vom Mäuseturm. Der Bischof Hatto von Mainz soll ein hartherziger Mann gewesen sein. Als einst eine Hungersnot in seinein Lande ausbrach, kamen die Armen und baten ihn um Nahrung. Hatto, dein ihre Bitten zu lästig wurden, versprach ihnen Brot und ließ die Leute in seiner Scheune versammeln. Dann aber ließ er das Gebäude zu- schließen und anzünden. Als die Unglücklichen in den Flammen laut jammerten, sagte er noch zu seinen Leuten: ^,Hört ihr, wie die Mäuse pfeifen!" Für diesen un- erhörten Frevel traf ihn sogleich Gottes Strafgericht. Ein Heer von Mäusen brach aus der brennenden Scheune hervor und verfolgte ihn überall hin. Da flüchtete sich Hatto in einen Turm, den er mitten im Rheine hatte erbauen lassen. Allein auch dahin folgten ihm die Mäuse; sie schwammen über den Strom, drangen in den Turm und sraßen den Bischof auf. — Diese Sage ist ganz unbegründet. Mäuseturm oder Mausturm ist nur ein falsch gedeutetes Wort, entstanden aus Mautturm (Zollturm). Etwas unterhalb des Mänsetnrms befindet sich das Bingerloch. Aßmannshausen, Dorf am Rhein, zieht den besten deutschen Rotwein („Aßmannshänser"). Auf deu Niederwald führt von hier aus eine Zahn- radbahn. In der Nähe liegt das ehemalige Kloster *Marienhausen, jetzt eine kath. Anstalt für arme, verwahrloste Kinder (Rettungshans). M. ist auch Jdioteuaustalt. Reich an Wald, aber arm an Ortschaften ist das Rheingaugebirge und die Wispergegend. Am Eingange des Wispertales liegt die Stadt Lorch. 9. Nreis St. Goarshausens. Größtenteils liegt derselbe im Gebiete des Taunus; nur ein kleiner Teil gehört dem Westerwalde an. An Gewässern finden wir in diesem Kreise den Rhein, die uutere Lahn und den oberen Mühlbach. Die Kreisstadt bildet St. Goarshausen am Rhein. Hier ist ein Winterhafen. Oberhalb der Stadl steigt ein 130 m hoher mächtiger Schieferfelsen fast senkrecht am Strome empor, die berühmte Lurlei. Die Eisenbahn führt durch einen Tunnel unter derselben hin. i) St., Abkürzung von Sankt — heilig.
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