Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 43

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 43 — Einführung des Christentums in unserer Heimat. Durch die Römer soll schon im 3. Jahrhundert von Mainz (Mogun- tiäcum) aus das Christentum nach den benachbarten nassauischen Gegenden gebracht worden sein; dauernderen Eingang aber verschaffte es sich erst im 4. Jahrhundert durch deu hl. Lubentius. Dieser kam von Trier, predigte in der Lahngegend das Christentum und erbaute dort die uralte Kirche zu Dietkirchen, die erste in Nassau. Eiu anderer Missionär mar der Einsiedler St. Goar, der im 6. Jahrhundert am Rhein wirkte. Nach ihm sind die Städte St. Goar und St. Goarshausen benannt. Einige hundert Jahre später führte Kaiser Karl der Große bei allen deutschen Stämmen das Christentum ein und gründete Bistümer, Klöster, Kirchen und Schulen. In dieser Zeit entstand auch das Kloster Bleidenstadt, das älteste in Nassau. Klöster und Kirchen bildeten oft den Grund zu Dörfern und Städten. Auflösung der Gauverfassung. Grafen und Zerren. Um das Jahr 1000 hörte die Ganverfassung nach und nach auf. Die deutschen Kaiser fingen an, Bischöfen und Klöstern weltliche Herr- schast über bedeutende Länderstrecken zu verleihen. Der Rheingan fiel z. B. dem Erzbischose von Mainz, die untere Lahngegend dem Erzbistum Trier zu. Von Klöstern war später Eberbach am reichsten begütert. Auch die Gaugrafen strebten nun nach Erlangung erblicher Gebiete. Grafen und Herren mit erblichen Besitzungen, welche jetzt austraten, waren z. V. die von Laurenburg, Katzeuelubogeu, Eppstein und Cronberg. Sie er- bauten sich auf steilen Anhöhen seste Burgen, an deren Fuß später oft Dörfer und Städte angelegt wurden. Aus dem Geschlechte der Grase« und Herren gingen später die Ritter hervor. Die Herren von Lauren- bürg erbauten ungefähr um das Jahr 1100 die Burg Nassau und nannten sich von da an Grafen von Nassau. Der Name Nassau, der schon 915 in Urkunden vorkommt, bezeichnete zuerst einen Landsitz (Villa Nassöva = Nassaue oder nasse Au) Kaiser Konrads I. von Franken. Im 13. Jahrhundert vereinigte Gras Heinrich der Reiche von Nassau die Grafschaften Idstein, Weilburg, Dillenburg und Siegen. Nach seinem Tode wurde das Land unter seine beiden Söhne Otto und Walram geteilt. Erstem bekam das Gebiet nördlich, letzterer das Gebiet südlich der Lahn. Dadurch entstanden zwei nassauische Linien: die ottoische und die walramische. Durch weitere Teilung bildeten sich später wieder viele nassauische Grafschaften. Zu bedeutendem An- sehen gelangte das Haus Nassau, als Adolf, ein Sohn Walrams, zum deutschen Kaiser gewählt wurde.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer