1895 -
Halle a. d. S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Landeskunde.
8. Provinz Hessen-Nassau, a) Das Land. Der W. gehört mit Taunus
und Westerwald zum rheinischen Schiefergebirge, der 0. zum hessischen
Berglande. Bewässert wird das Land vom Rhein, Untermain, der Lahn und
Fulda._ Das Klima ist rauh im Westerwalde und hessischen Berglande, sehr milde
im Rhein- und Mainthal. Diese Thäler sind auch die fruchtbarsten Gebiete der
Provinz. Westerwald und Hessen sind wenig ergiebig. An nutzbaren Mineralien liefert
die Provinz Eisen, Braunkohlen und Dachschiefer/ Die Provinz ist die Wald-
reichste aller preußischen Provinzen.
l>)^Die Bewohner, 8/4 Evangelische, sind durchweg Deutsche (Mainfranken
und Hessen). Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft; besonders sind
Wein- und Obstbau sehr hoch entwickelt (Rheingau!), aber auch die Viehzucht ist
nicht unbedeutend. Der Handel ist hoch entwickelt und hat in Frankfurt a. M. seinen
Mittelpunkt. Berühmte Bäder an den Heilquellen.
c) Einteilung und Orts kund e. Reg.-Bez.: Kassel und Wiesbaden.
S. 62: Frankfurt a. M.
S. 70: Wiesbaden, Ems, Selters, Soden, Homburg. — Johannisberg,
Rüdesheim.
S. 71: Kassel, Marburg.
_ 9. Rheinprovinz. a) Das Land umfaßt den Westflügel des rheinischen
Schiefergebirges, Ausläufer des Ostslügels desselben und die Tieflands-
baucht von Köln. Bewässert wird es vom Rhein als Hauptfluß, der Mosel,
Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe. — Das Klima ist rauh auf dem Hunsrück
und der Eifel, sehr milde im Rhein- und Moselthal. Die Fruchtbarkeit ist iu den
genannten Flußthälern und im rheinischen Tieflande bedeutend (Wein-, Obst- und
Getreidebau), auf den Höhen des Hunsrücks und der Eifel sehr gering. Die Provinz
ist reich an Wald und weist großen Reichtum an Steinkohlen (Saargebiet und
Anteil am Ruhrbecken) auf.
b) Die Bewohner, 3/4 Katholiken, sind deutsche Rheinfranken, die im
Tieflande aber bereits niederdeutsch reden. Im Grenzlande des Aachener Bezirks
Wallonen. Hauptnahrungsquelle ist Großiudustrie. In dieser Hinsicht
nimmt die Rheinprovinz die erste Stelle im Staate ein. Der Mittelpunkt
der Industrie ist das Wupperthal. Die Landwirtschaft blüht im niederrheinischen
Tieflande und als Obst- und Weinbau im Mosel- und Rheinthal. Viehzucht ziemlich
bedeutend. Der Handel ist hochentwickelt. Die Hauptverkehrsader bildet der rechts
und liuks von Bahnlinien begleitete Rheinstrom. Mittelpunkt des Handels ist Köln.
c) Einteilung und Orts künde. Reg.-Bez.: Köln, Düsseldorf, Koblenz,
Trier, Aachen.
S. 70: Trier, Aachen, Koblenz, Elberfeld, Barmen, Bonn, Solingen, Essen.
S. 86: Köln, Deutz, Düsseldorf, Krefeld, Duisburg, Wesel.
Zum Verwaltungsbezirk der Rheinprovinz gehört auch in mancher Hinsicht das
Fürstentum Hohenzollern, welches einen eigenen Regierungsbezirk Sigmaringen
ausmacht. S. 60.
10. Provinz Westfalen, a) Das Land umfaßt das Sauerland, die westlichen
Striche des Weserberglandes mit dem Teutoburger Wald und die Ties-
landbucht von Münster. Bewässert wird die Provinz von Sieg, Ruhr, Lippe,
Ems und Weser. — Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande und Hellweg;
Reichtum an Mineralien im Ruhrgebiet und Sauerlande. Die Provinz gehört
zu den waldreichen Ländern Preußens.
b) Die Bewohner sind durchweg Deutsche, und zwar niedersächsischer Ab-
stammung. Mehrzahl katholisch. Hauptnahrungsquelle ist die Großindustrie,
welche im Ruhrgebiet besonders als Metallindustrie austritt; im nordöstl. ^.eil
der Provinz Leinweb erei. Bergbau (Kohle und Eisen) und Hüttenwesen im
Ruhrgebiet und Sauerlande. — Ackerbau und Viehzucht im Niederlande. Handel
und Verkehr werden durch ein dichtes Eisenbahnnetz sehr gefördert.
c) Einteilung und Ortskunde. Reg.-Bez.: Münster, Minden, Arnsberg.
S. 70: Dortmund, Iserlohn, Arnsberg.
S. 71: Minden, Bielefeld.
S. 86: Münster, Hamm.