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1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 109

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Nordwesteuropa. 109 dem Einfluß des Meeres mehr entrückt und den trockenen Ostwinden ausge- setzt ist, nähert es sich dem Landklima mit wärmeren Sommern und kälteren Wintern als in Norwegen. „Trockene Luft, viel Licht und Sonnen- schein" herrscht in Schweden. Der felsige Boden und der Gebirgscharakter des Landes schränken den Anbau sehr ein, so daß in Norwegen 2/3, in Schweden V2 der Flächen ungenutzt sind. Von dem Nutzlande ist zudem der weitaus größte Teil (insonderheit die Gebirgsabhänge) bewaldet. Der s. Teil des Gebirges ist reich an Mineralien. Doch fehlt es an Steinkohlen und Salz. Das Tief- land Südschwedens ist die Kornkammer des Landes. 2. Die Bewohner. Skandinavien hat unter allen Ländern Europas die geringste Bevölkerungsdichtigkeit. Diese Erscheinung ist in der rauhen, nnwirtbaren Natur des Binnenlandes begründet. Den ältesten Teil der Bevölkerung bilden die mongolenartigen Finnen und Lappeu, welche in die n. Gebirge und Küstenstriche zurückgedrängt sind und hier von der Renntierzucht, dem Fischfange, etwas Ackerbau und der Jagd leben. Die Hauptbevölkerung besteht aus den nordgermanischen Norwegern und Schweden, welche sich fast ausschließlich zur evangelischen Kirche bekennen. Die Volksbildung steht trotz der in der Landesnatur liegenden Hindernisse auf hoher Stufe. In den kleinen Dörfern und weit zerstreut liegenden Einzelgehöften sorgen Eltern und besondere Wanderlehrer für den nötigen Unterricht der Jugend. Die Nahrungsquellen der Bewohner richten sich ganz nach der Natur des Landes. Die Norweger wurden als Anwohner des offenen Meeres von altersher auf den Seehandel hingewiesen. Die norwegische Handelsflotte gehört mit zu den größten der Erde. Die Hauptausfuhr besteht in Seefischen (Heringen und Stockfischen) und Holz; die Haupteinfuhr in Getreide. — Die Schweden übertreffen an Kopfzahl die Norweger mehr als um das Doppelte, sind in dem geräumigen Flachland Ackerbauer und bringen aus ihrem waldreichen Lande Holz und außerdem gutes Eisen in den Handel. Die Industrie ist in beiden Ländern fast ohne Bedeutung, da es an Kohlen fehlt. Nennenswert ist die Fabrikation von Zünd- Hölzchen. 3. Einteilung und Ortskuude. Skandinavien besteht aus den König- reichen Norwegen und Schweden, die zwar verschiedene Verfassung, Gesetze und Verwaltung, aber einen Herrscher haben. a) In Norwegen: Christiana, sehr schön gelegene Hst. und einzige Groß- stadt Norwegens. — B erg en Hauptfischmarkt des Landes. Massenfang des Herings. — Tronthjem (deutsch: Drontheim), die alte Hst. Norwegens, in fruchtbarer Umgebung am gleichnamigen Fjord gelegen. Handelsstadt. Von hier aus Bahnverbindung in s.-ö. Richtung über das sonst unwegsame Gebirge nach Schweden. — Hammerfest, nördlichstes Handelsstädtchen der Erde, auf einer Küsteninsel gelegen. Im Sommer geht hier 10 Wochen lang die Sonne gar nicht unter, im Winter ebenso lange nicht auf. b) In Schweden: Stockholm (250 Tsd. E.) am Ausgange des Mälarsees ins Meer auf Inseln (Holmen) und Halbinseln sehr schön gelegen; Haupt- und Residenz- stadt, erste Industriestadt der Halbinsel, Ausfuhrhafen für schwedisches Eisen und Holz: Mittelpunkt des geselligen und wissenschaftlichen Lebens im Reiche. Upsäla, alte Pflegestätte der Wissenschaft in Skandinavien; Universität; Sitz des Erzbischof-Primas — Göteborg (jöteborj), (deutsch Gotenburg), zweite Handelsstadt des Landes, am Kattegat und der Göta-Elf. Haparanda, n. Hafen, bekannte Station für Witternngsbeo- bachtungen.
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