1845 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Progymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Lateinschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
z. 13. Die Perser.
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Bendemir, der sich in einen Salzsee verliert), Ackerbau trieben.
Über diesen sieben niedern Stämmen stunden drei höhere,
darunter der Stamm der Pa sarg ad en der vornehmste
war, aus dessen edelstem Geschlcchte die Könige stammten.
Aus der Oberhoheit der Altassyrer, unter welche die
Perser mit den Medern gekommen waren, kamen sie unter
die von Arblces gegründete mcdische Herrschaft, und blieben
mit geringer Unterbrechung unter derselben bis in die Mitte
des 6. Jahrhunderts v. Chr., in welchem sie unter Cyrus
selbstständig wurden, wovon weiter unten die Rede seyn wird.
Von den Medern gieng nun die ganze religiöse
und politische Einrichtung auf das persische Reich
über, in welchem das medische Volk stets das be-
deutendste blieb. Die Kaste der medischen Priester oder
Magier mit dem Zoroastrischen Cultus hatte, wie zuvor tm
medischen, so nun im persischen Reiche, weniger eine äußere,
als eine innerliche Gewalt, womit sie die rohe Kraft der krie^
gerischen Perser in Schranken hielten.
Diese medischen Priester machten auch hier das Reich mit
seiner Hofeinrichtung zu einem ccrcmoniellen Abbild deö himm-
lischen Ormuzd-Reiches. Um den König, als irdischen Ver-
treter der Gottheit, standen zunächst die sieben obersten Hof-
beamten, als Abbilder der sieben höchsten göttlichen Kräfte.
Eine höchste Rathsversammlung von priesterlichen Richtern,
die d a s göttliche Gesetz darstellen sollten, umgab ihn,
und wachte, obwohl oft voll Furcht vor der Allgewalt des
Herrschers, über sein Verhalten in Bezug auf das Ceremoniel
seiner äußern Erscheinung.
Den Zwang dieses Ceremoniels legte der persische Despot
bloß in seinem H a r e m oder Frauenpalast ab, wo dieser
Stellvertreter der Gottheit oft das unwürdigste Leben führte
und ein Spiel der Frauenränke ward, durch die nicht selten
die Geschicke des Reichs bestimmt wurden.
Im Übrigen trug das Hoflager des persischen Königs,
selbst als das Reich sich nachher durch die Eroberung Baby-
loniens und anderer Länder vergrößert hatte,.gewissermaßen