1845 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Progymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Lateinschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
176 §. 65. Der Sieg des Christentums über das Heidenthum.
wurden vom 3. Jahrhundert an nur diejenigen Bi schösse
als Stellvertreter Christi angesehen, die von der Kirche
zu ihrem Amte verordnet, d. i. von don versammel-
ten Bischöffen der Provinz, jedoch stets nur mit Zuziehung
der betreffenden Gemeinde, gewählt waren. (Denn vorher
hatten die Kirchengemeinden allein das Recht gehabt, ihre
Bischöffe zu verordnen.)
Obgleich alle Bischöffe gleiche Rechte hatten, so waren
doch diejenigen unter ihnen die angesehensten, welche in den
Hauptstädten Rom und Constantinopel, und in den
Muttergemeinden Jerusalem, A n t i o ch I a und Al e r a n-
d r7a ihren Sitz hatten und deßwegen die Synoden (Con-
eilien, Kirchenversammlungen) leiteten. Auf diesen Synoden
wurden die allgemeinen Angelegenheiten der Kirche besprochen
und die Reinheit der Kirchenlehre gewahrt.
So z. B. hatte sich eben unter der Regierung Constantinos
durch den Bischof Arius ein Streit über das Verhältniß
Christi zu Gott erhoben, der die ganze Kirche zu spalten
drohte: daher Constantin
32ñ die allgemeine Kirchenversammlung zu Nicaa be-
rief, auf welcher die schriftwidrige Lehre des Arius verworfen
und das nicänischeglaubensbekenntniß aufgestellt
wurde. Und als der römische Bischof, der bereits das höchste
Ansehen in Anspruch nahm, sich den Begünstigungen, die der
Bischof von Constantinopel erfuhr, entgegensetzte, so bestimmte
das allgemeine Concilium zu Constantinopel (381) dem letz-
tern den Rang gleich nach jenem, weil Constantinopel Neu-
Nom sey.
Von Constantin's drei sittenlosen Söhnen, unter die er
bei seinem Tode das Reich getheilt hatte, vereinigte zuletzt
Confiantius wieder das ganze Reich, erhöhte den Glanz
der christlichen Kirche und räumte besonders der Geistlichkeit
viele Macht ein. Doch mit der Gunst, welche das Christenthum
bei den Mächtigen der Erde fand, und mit dem steigenden äußern
Glanz und Reichthum der Kirche nahm bald die hohe Einfalt
und Demuth, die innere Kraft und Lauterkeit des Lebens und