1845 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Progymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Lateinschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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$. 70. Das Frankreich.
für die Wohlthaten des Christenthums zu gewinnen, stiftete
er besonders in Deutschland viele Bisthümer, baute Kirchen
und sorgte für die bessere Bildung des geistlichen Standes.
— Um die Bildung zu heben, gründete er Klosterschulen,
und zog auswärtige Gelehrte, darunter vornehmlich den
Engländer Aleuin, an seinen Hof; besonders lag ihm die
Ausbildung der deutschen Sprache, so wie überhaupt die
Reinhaltung deutscher Sitte und Art sehr am
Herzen. — Um den Landbau emporzubringen, legte er Mu-
fterwirthschaften auf seinen Gütern an und suchte so auf alle
Weise die Wohlfahrt seines Reiches zu befördern.
Da Karl über den bei weitem größten Theil des ehema-
ligen abendländischen Römerreiches gebot, so wurde dadurch,
daß vom Papste Leo Ui am Weihnachtsfeste zu R o m
800 Karl zum römischen Kaiser gekrönt wurde, die
alte Cäsarenwürde auch der Form nach auf die Germanen
übergetragen, und in dem nunmehrigen Kaiser der Vorste-
her des Rechts und Friedens in Europa und der
Schutz - und Schirmherr derkirche anerkannt.
Nach Karl's Tode übernahm
814 Ludwig der Fromme die ihm von seinem Vater über-
tragene Regierung, ohne seines Vaters Geist zu besitzen. Er
theilte das Reich zu früh unter seine Söhne, die darüber in
Zwist mit ihm geriethen und ihm durch unwürdige Behand-
lung das Leben verbitterten, indem ihn der ältere, Lothar,
unter Beihülfe des römischen Stuhles, zur Abdankung zu
nöthigen suchte.
Aber der jüngste Sohn, Ludwig, trat mit den Deut-
schen seinem Bruder Lothar entgegen, und als nach des Va-
ters Tode der Zwist unter den Brüdern ausbrach und
Lothar das ganze Reich an sich zu bringen suchte, zwang er
ihn
843 zu dem Vertrage zu Verdun, wodurch Lothar die
Kaiserwürde mit der Herrschaft über Italien und die Länder
am linken Rheinufer (mit Ausnahme der Landschaften Mainz,
Worms und Speyer) unter dem Namen Lotharingien, Karl