1845 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Progymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Lateinschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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§. 78. Die pyrenälsche Halbinsel.
reich, das gegen das Ende des 13. Jahrhunderts unter
Pedro Iii, durch dessen Vermahlung mit der Tochter Man-
freds Iii (Bruders Kaiser Konrad's Iv), den Besitz von
Sizilien erwarb; — der älteste Sohn erhielt Castilien als
Königreich, an das nachher Leon durch Erbschaft fiel.
Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts lebte in Castilien
der durch seine heldenmütige Tapferkeit in den Kämpfen gegen
die Mauren berühmt gewordene Cid, der Eroberer von
Valencia (gest. 1099). — Die Kämpfe der Christen gegen
die Mauren in Spanien hatten immer mehr Erfolg, besonders
durch die Tapferkeit der im 12. Jahrhundert dort entstandenen
geistlichen Ritterorden, bis durch die verbündete Macht der
Könige von Castilien, Aragonien und Navarra (seit dem
Siege bei Tolosa 1212) die arabische Herrschaft auf
Granäda beschränkt wurde, wo sie sich noch einige Jahr-
hunderte lang erhielt, weil Castilien und Aragonien selbst
häufige Kriege mit einander führten.
Castilien besonders litt unter Alfons dem Weifen
und seinen Söhnen viel durch innere Zerrüttungen, welche
meist durch die anmaßlichen Eingriffe der Großen in die
königlichen Rechte verursacht wurden, bis endlich die Ver-
mähluung Jsabella's von Castilien mit Ferdinand
von Aragonien die Vereinigung dieser beiden
Königreiche 1474 zur Folge hatte. Die Regierung Ferdi-
nands und Jsabella's und ihres großen Ministers, des durch
Thätigkeit, Scharfsinn, Einfachheit und Frömmigkeit ausge-
zeichneten Cardinals Zbimenes, befestigte die königliche Macht
im Reiche durch kräftige Maaßregeln, besonders durch die Ein-
führung der Jnquifitionsgerichte. (S. §. 73 a. E.)
Die Inquisition oder das Ketzergericht war in Spa-
nien seit 1481 zunächst eigentlich gegen die Juden und Mo-
hammedaner, so wie gegen solche Christen, die zu diesen Seelen
übertraten, gerichtet, wurde aber bald von den spanischen
Königen dazu gebraucht, den Adel und den Klerus im Zaum
zu halten und überhaupt alle diejenigen Personen zu ver-