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1845 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Progymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Lateinschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
§. 89. Fortgang der Reformation.
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gründet sey und der wahre Glau-e sich von poli-
tischen Absichten rein erhalten müsse. Die evan-
gelischen Stände sahen das ein, und traten aus „reiner, groß-
artiger Gewissenhaftigkeit" von jedem gewaltthätigen Vor^
haben ab.
Wie sehr gut aber Luther Geistliches und Weltliches
zu scheiden wußte, ersteht man aus seinem Aufruf an die
Fürsten, daß sie die dem deutschen Vaterlande von den
Türken furchtbar drohende Gefahr gemeinsam durch das
Schwert abwehren und Gott zu Ehren mit ihrem Kaiser
in den Krieg ziehen sollten. Schon waren nämlich die Tür-
ken unter Soliman Ii, nachdem sie 1521 Belgrad er-
obert und 1526 die Ungarn bei Mohacz besiegt hatten,
1529 in Deutschland eingedrungen und belagerten Wien.
Doch ehe noch das deutsche Hauptheer dort anlangte, be-
wog die ansdauernde Vertheidigung der Stadt die Türken
zum Abzug.
Als hierauf der Kaiser, der unterdeß während einer
neunjährigen Abwesenheit durch glückliche Kriege gegen den
französischen König Franz und durch Beilegung seiner Irrun-
gen mit dem Papste sein Übergewicht in Italien befestigt hatte
(s. §.90) persönlich wieder nach Deutschland zum bevorstehen-
den Reichstag zu kommen im Begriff war: so beschloßen die
protestantischen Stände öffentlich darzuthun, daß sie keine
neue Kirche stiften, sondern nur die alte gerei-
nigt wieder Herstellen wollten. Sie übergaben daher
dem Kaiser
1330 auf dem Reichstage zu Augsburg ihr Glaubens-
bekenntniß, das — auf den Grund von 13 Artikeln Luthers
in Übereinstimmung mit der heiligen Schrift und mit den drei
ältesten Kirchenbekenntuissen — von M e l a n ch t h o n auf das
gewissenhafteste und wohlerwogenste abgefaßt war, und von
nun an den Namen Augsburgische Confession erhielt,
auf welche die lutherische Kirche gegründet ist.
Der Kaiser ließ zwar eine „Widerlegung" derselben ab-
fassen; aber die lutherischen Stände ließen dagegen eine