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1. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 24

1905 - Leipzig : Hirt
Das Deutsche Reich des Mittelalters. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, Joch nicht des Reiches Feinden hat mchtig er gewehrt; Es tst der eigne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Emprung blutrotes Banner trug. Zu Quedlinburg im Dorne ertnt die Mitternacht vom Priester wird das Vxfer der Messe dargebracht; Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes herz, Gebet in heil'ger Stunde steigt brnstig himmelwrts. Da ffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein; <Es hllt die starken Glieder ein Berhemde ein; Er schreitet zu dem Kaiser, er wirft sich vor ihn hin Die Knie er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn. Bruder, meine Fehle, sie lasten schwer auf mir, hter liege ich zu Fen, Verzeihung flehend, dir, was ich mit Blut gesndigt, die Gnade macht es rein, vergib, o strenger Kaiser, vergib, du Bruder mein." Doch strenge blickt der Kaiser den snd'gen Bruder an: Zweimal Hab' ich vergeben, nicht frder mehr fortan, Die Acht ist ausgesprochen, das Leben dir geraubt, Nach dreier Tage Wechsel, da fllt dein schuldig Haupt!" Bleich werden rings die Fürsten, der Herzog Heinrich bleich, Und Stille herrscht im Kreise, gleichwie im Totenreich; Man htte mgen hren jetzt wohl ein fallend Laub, Denn feiner wagt zu wehren dem Lwen feinen Raub. Da hat sich ernst zum Kaiser der fromme Abt gewandt, Das ew'ge Buch der Bcher, das hlt er in der Hand. Er liest mit lautem Munde der heil'gen Worte Klang, Da es in aller herzen wie Gottes Stimme drang. Jund Petrus sprach zum Herren: Nicht so? Gengt ich Hab', wenn ich dem snd'gen Bruder schon siebenmal vergab? Doch Jesus ihm antwortet: Nicht siebenmal vergib, ~ Nein, siebenzigmal sieben; das ist dem Vater lieb." Da schmilzt des Kaisers Strenge in Trnen unbewut, Er hebt ihn auf, den Bruder, er drckt ihn an die Brust! Ein lauter Ruf der Freude ist jubelnd rings erwacht. Nie schner ward begangen die heil'ge Weihenacht! Bruno. Whrend diese Verwandten feindlich gegen den König auf-traten, stand fein Bruder Bruno mit unerschtterlicher Treue ihm stets zur Seite. Er war des Knigs Reichskanzler und Hoskaplan, spter wurde er Erzbischof von Cln und Herzog von Niederlothringen. Mit unermdlicher Kraft und seltner Ausdauer arbeitete Bruno in den Reichs-geschsten und widmete seine Muestunden dem Studium. Er ist der eigentliche Begrnder der deutschen Hochschule. In seiner Domschule zu Coln wurde eine Reihe vorzglicher Männer ausgebildet, die spter als Btfchfe und Reichsfrsten ihren Namen berhmt gemacht haben.
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