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1. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 50

1905 - Leipzig : Hirt
50 Das Deutsche Reich des Mittelalters. des Deutschen Reiches. Heinrichs unerwarteter Tod bewirkte einen pltzlichen Rckschlag. Die Reichsfrsten hatten bereits zu Lebzeiten Heinrichs dessen zweijhrigen Sohn Friedrich zum Nachfolger gewhlt. Aber jetzt blieben sie dem kniglichen Kinde nicht treu, sondern schritten zur Neuwahl. Diese war zwiespltig. Die Anhnger der staufischen Partei whlten den Bruder Heinrichs Vi., den Herzog Philipp von Schwaben, die welfische Partei dagegen den Sohn Heinrichs des Lwen, Otto Iv. Zwischen diesen entbrannte nun ein Brgerkrieg, der sich durch zehn Jahre hinzog, bis König Philipp im Jahre 1208 ermordet wurde. Dann regierte Otto vier Jahre allein. Da lieen die Fürsten ihn fallen und whlten 1212 zum zweiten Male Friedrich, den Sohn Heinrichs Vi. Otto starb 1218 zu Braunschweig. Philipps Gemahlin Irene, eine Tochter des griechischen Kaisers, hat Walter von der Vogelweide eine ,,rs' ne dorn, ein tube sunder gallen" genannt. Kurze Zeit nach der Ermordung ihres Gemahls folgte sie diesem ins Grab. Papst Innozenz Iii. In dem Zeitalter der Gegenknige Otto und Philipp ragt Papst Innozenz Hi. hervor, der von 11981216 die Tiara trug. Mit 37 Jahren wurde er zum Papste gewhlt, und sein achtzehnjhriges Ponti-fikat bildet den Hhepunkt der politischen Macht des Papsttums. Er nahm fr das Papsttum das Recht in Anspruch, die Streitigkeiten der Groen der Erde als oberster Schiedsrichter zu schlichten. Den franzsischen König Philipp August zwang er, feine verstoene Gemahlin Jngeborg von Dnemark zurckzunehmen; die gegen die kirchlichen Bestimmungen eingegangene Ehe des Knigs von Leon in Spanien mit seiner Nichte lste er auf. Dem Könige von England, Johann ohne Land, fprach er wegen seiner Grausamkeiten und Gewaltttigkeiten gegen die Geistlichen sein Knigreich ab, belegte England mit dem Interdikt, d. h. er verbot die Abhaltung des Gottesdienstes, und forderte den König von Frankreich auf, England in Besitz zu nehmen. Als dieser wirklich Anstalten zur Vollziehung der ppstlichen Aufforderung machte, shnte sich Johann mit dem Papste aus und nahm sein Knigreich von ihm zu Lehen. In Portugal, Ungarn, Bulgarien, Norwegen und Dnemark trat Innozenz als Schieds-richtet in Thronstreitigkeiten auf. Die Kaiserin Konstanze von Sizilien, Heinrichs Vi. Gemahlin, erkannte ihn als Lehensherrn ihres Mischen Knigreichs an und bertrug ihm auf dem Sterbebette die Vormundschaft der ihren dreijhrigen Sohn Friedrich. Eine besonders gnstige Gelegenheit zur Geltendmachung des ppst-lichen Ansehens boten ihm die Thronstreitigkeiten in Deutschland zwischen Otto Iv. und Philipp. Er entschied sich fr Otto, der aber dem tchtigen Hohenstaufen nicht gewachsen war. Nach der Ermordung Philipps
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