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1. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1905 - Leipzig : Hirt
Die Jungfrau von Orleans. 79 und jung freudetrunken die Jungfrau umgab. In den nchsten Tagen nahm sie, die Fahne vorauftragend, an den gefhrlichsten Unternehmungen teil, und der Erfolg entschied stets fr sie; ihre Schar strzte sich blindlings ins Gefecht, während das englische Heer von aberglubischem Schrecken gelhmt war. Mehrere von dem englischen Heere haben erklrt, da sie, wenn sie den Namen der Jungfrau hrten oder ihre Fahne bemerkten, pltzlich Kraft und Mut verloren und ihre Bogen nicht mehr spannen, noch aus den Feind losschlagen konnten. Ehe die Jungfrau kam," sagt Dunois lange nachher aus, jagten 200 Englnder 800 bis 1000 von dem Heere des Knigs, und seit ihrer Ankunst kmpften 400 bis 500 Franzosen gegen die gesamte Macht der Englnder und zwangen sie, sich in ihre Befestigungen zurckzuziehen." Ein Kriegsrat der eng-tischen Feldherren beschlo, die Belagerung von Orleans aufzuheben. Johanna suchte sogleich den Weg nach Reims zu gewinnen und Karl zur Krnung zu geleiten. Allein der unschlssige König scheute eine tatkrftige Unternehmung, zumal mehrere einflureiche Hofbeamte dem khnen Plane der Jungfrau entgegenwirkten. Aber Johanna hielt an ihrer Absicht fest, und ihr Wille wurde erfllt. Ein neugebildetes franzsisches Heer setzte sich in Bewegung. Die Städte im Norden der Loire wurden eine nach der andern besetzt, und mehrere glckliche Ge-fechte, in denen die englischen Feldherren Talbot und Suffolk gefangen genommen wurden, bahnten den Weg nach Reims. Die englische Be-satzung zog ohne Widerstand ab. Karl wurde im Dome nach alter Sitte durch den Erzbischos gesalbt und gekrnt. Johanna stand mit ihrem Banner am Altare. An den Herzog von Burgund richtete sie von Reims aus ein Schreiben, worin sie ihn im Namen des Knigs des Himmels aufforderte, mit dem Könige von Frankreich Frieden zu machen; es sei ein Kampf gegen den Himmel. Karl selbst begann mit dem Herzoge zu unterhandeln. Obgleich der Bund mit England schon gelockert und der Herzog wankend geworden war, kam der Friede zwischen dem Könige von Frankreich und dem Herzoge von Burgund doch erst einige Jahre nach dem Tode Johannas zustande. Nach der Krnung Karls hielt Johanna ihr Werk noch nicht fr vollendet; sie erklrte, nicht eher ruhen zu wollen, bis sie Paris genommen und die Englnder aus Frankreich verjagt habe. Doch gab sie sich auch oft schwermtigen Betrachtungen hin, besonders wenn sie sah, wie sehr in der Umgebung des Knigs ihren Plnen entgegengewirkt wurde. Wenn auch mehrere der Heerfhrer, wie Dunois und La Hire, in ihrer Hin-gebung und ihrem Vertrauen nicht wankten, so wurden doch die Unter-nehmungen durch andre Einflsse gelhmt. Zu spt wurde der Angriff auf Paris gewagt, und ungeachtet der heldenmtigen Todesverachtung, mit der Johanna beim Sturme voranschritt, mute das franzsische Heer zurckweichen. Johanna wurde verwundet; ihr Schwert von Fierbois
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