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1. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 124

1905 - Leipzig : Hirt
124 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuern Zeit bis zum Westflischen Frieden. Wallensteins Persnlichkeit. Wallenstein war der Sohn eines unbe-mitteilen bhmischen Edelmannes. Er hat ein bedeutendes Vermgen erworben teils durch Heirat, teils durch billigen Ankauf von Gtern gechteter bhmischer Adligen. Er hatte groe Reisen unternommen und umfang-reiche Studien gemacht; auch befate er sich mit Sterndeutern und hatte stets einen italienischen Sterndeuter in seiner Umgebung. Er verstand es, seine Gefhle zu verbergen. Nach seiner ersten Absetzung zeigte er sich heiter und stolz, obwohl der Schmerz darber seine Seele durchwhlte. Knigliche Pracht entfaltete er auf fernen Schlssern. Schweigsam ging er umher, er beobachtete alles und wute hinter alle Geheimnisse zu kommen. Auf feinen Gtern kmmerte er sich um Kleines und Groes; er wute, wieviel Gnse und Hhner sich auf jedem feiner Hfe befanden. Wie in der Armee seine Generale, so schulte er hier seine Be-amten. Er verstand wie ein geborener Herrscher ungefgige Naturen zu willenlosen Werkzeugen zu machen, und auf dieser Kunst beruhten seine Erfolge. Von der Herrschaft Friedland in Bhmen fhrte er den Herzogstitel. Nrdlingen. Nach Wallensteins Ermordung wurde des Kaisers ltester Sohn Ferdinand zum Oberanfhrer des Heeres ernannt. Die Seele der Heeresleitung war Graf Gallas. Dieser wute die Uneinigkeit, die zwischen dem schwedischen Kanzler und den Generalen bestand, so gut auszuntzen, da er im Jahre 1634 den glorreichen Sieg bei Nrdlingen im bayrischen Schwaben errang. Der Schwedisch-deutsch-franzsische Krieg. Infolge dieses Waffenerfolges traten auch die Franzosen 1635 ffentlich in den Kampf ein, und es beginnt nun der vierte Abschnitt des Krieges, der Schwedisch-deutsch-franzsische Krieg, der bis 1648 dauerte. Leiter der franzsischen Staatsangelegenheiten war damals Kardinal Richelieu. Im eignen Lande hielt er die Hugenotten nieder, in Deutschland untersttzte er die Anhnger der Reformation gegen den Kaiser. Seit den Tagen Marias von Burgund zieht sich durch die franzsische auswrtige Staatsleitung das stete Bestreben, das Haus Habsburg zu schwchen. Die letzte Zeit des Krieges geht hin in wsten und wilden Zgen. Die Schweden verlangten Pommern, die Franzosen das Elsa, die ver-lierenden Fürsten Entschdigungen. Johann von Werth. Zu den ruhmreichsten Feldherren des Dreiig-jhrigen Krieges auf kaiserlicher Seite gehrt Johann von Werth. Er war der König unter den Reitergeneralen dieses Krieges, der Liebling der Soldaten, der Schrecken seiner Feinde. Nach der Sage soll er in seiner Jugend auf einem Hofe zu Cln als Knecht gedient haben und in den Krieg gezogen fein, weil eine Dienstmagd des Hofes von feinen Be-Werbungen nichts wiffen wollte. In feinem Testamente aber sagt er selbst, er sei zu Bttgen bei Neu erzogen und habe den grten Teil seiner Jugend dort verlebt. Seine Familie war von altem Adel, aber
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