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1. Geschichte des Altertums - S. 242

1879 - Mainz : Kunze
242 Anhang. seiner Bestattung und bei der Verkndigung seiner Auferstehung. Christus hatte die Frauen, welche im Orient und in Griechenland eine unwrdige, gedrckte Stellung einnahmen, auf eine dem Manne gleichgeordnete Stufe erhoben und ihnen die gebhrende geistige Frei-heit zurckgegeben. Darum wuchs die Theilnahme der Frauen fr seine Lehre zusehends. In den Christengemeinden, welche durch die Bemhungen der Apostel allenthalben entstanden, sehen wir die Frauen beraus thtig. Ihr Wandel war tadellos; Arbeit, Fasten und Gebet, Armen- und Krankenpflege, Frsorge fr die Bedrfnisse der Gemeinde beschftigte sie ausschlielich. Darum gedieh auch das Werk des Herrn zusehends im Kreise der Familie. Bald aber brachen die heftigsten Verfolgungen der die Bekenner der neuen Lehre herein, und sie weisen unzhlige Beispiele von weiblicher Glaubensstrke, Heldensinn und Aufopferungsfhigkeit auf. Die Heiligengeschichte und die Legenden der christlichen Kirche wissen nicht genug zu rhmen, mit welcher Sndhaftigkeit und Entschlossenheit die Frauen dem schmachvollsten Tode entgegengingen, um die Wahrheit der christlichen Lehre mit ihrem Herzblute zu besiegeln. Schon oben ist der Helden-mtigen Sclavin Blandina gedacht worden. In den ersten Jahren des dritten Jahrhunderts, unter dem Kaiser Septimius Severus, wtete eine furchtbare Christenverfolgung in Nordafrika. Zu Kar-thago ward Vivia Perpetua, 22 Jahre alt, aus edlem Geschlechte entsprossen, einen Sugling in dem Arm, den heidnischen Vater jammernd zu ihren Fen, in ihrem treuen, Welt berwindenden Glauben die willige Beute einer wilden Kuh und eines Gladiator-dolches. Ihre Glaubens- und Leidensgefhrtin, die Sclavin Felicitas, im Kerker Mutter geworden, entgegnete dem Hohne der Heiden: Jetzt leide ich; dann aber wird ein Anderer mit mir sein und fr mich leiden, weil ich um seinetwillen leide." Potamina zu Alexandrien, eine edle, durch Geistes- und Leibesschnheit gleich ausgezeich-nete Jungfrau, ward, bis an ihr Ende standhaft, von den Sohlen bis zum Scheitel langsam in siedendes Pech versenkt. Umgekehrt verstand auch ein heidnisches Weib aus derselben Stadt, die philosophisch und mathematia hochgebildete Hypatia, fr ihre Ueberzeugung zu sterben. Sie fiel als ein Opfer der Hetzereien eines orthodoxen Bischofs und der Wut eines fanatifirten Pbels (415). Endlich ward es Licht in den Herzen der rmischen Kaiser; sie erhoben die christliche Lehre zur Staatsreligion. Da die Frauen an dieser Umwandlung groen Antheil hatten, zeigt die Vorliebe mehrerer rmischer Kaiserinnen fr die christliche Religion. Helena,
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