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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 12

1897 - Leipzig : Hirt
12 das Hunnenland. Unterwegs verweilen sie lngere Zeit auf der Burg Bechlarn beim Markgrafen Rdiger. Noch einmal lacht den Burgundern des Lebens Lust, als Giselher sich mit der holdseligen Tochter Mdigers verlobt. Am Hofe Etzels angelangt, merken die burgundischen Helden bald, da ihrer ein schweres Los harrt, da sie der Rache Kriemhilds verfallen sind. In grimmigem Trotze beginnt Hagen selbst den Streit, indem er da-mit prahlt, der Mrder Siegfrieds gewesen zu sein. Kriemhild spornt durch Thruen, klagende Reden und lockende Versprechungen einen Hunnenhaufen nach dem andern an, den Kampf gegen die Burgunder aufzunehmen. Aber diese sind entschlossen, ihr Leben teuer zu verkaufen. In tapferem Kampfe fllt einer nach dem andern. Auch Markgraf Rdiger mu sich als Unter-than Etzels und Kriemhilds entschlieen, gegen die Gastfreunde, die er eben noch beherbergt hat, gegen den Verlobten der eignen Tochter das Schwert zu ziehen. Fr ihn ist der Tod im Kampfe die Erlsung aus schwerer Seelennot. Als letzten Kmpen sendet Kriemhild den am Hofe Etzels weilenden Gotenknig Dietrich (Theoderich) gegen die von der Blutarbeit matt ge-wordenen Burgunder; erst ihm gelingt es, die noch brig gebliebenen Helden Hagen und Gunther zu binden und vor Kriemhild zu führen. Er em-Pfiehlt der Knigin, das Leben der Helden zu schonen, und geht in trbem Ernst, da seine Mannen bis auf den treuen Hildebrand, seinen Lehrer und Waffenmeister, smtlich gefallen sind, von dannen. Kriemhild will den Becher der Rache bis auf den Boden leeren: Hagen soll ihr den Nibelungenhort zurckgeben, wenn er am Leben bleiben wolle. Doch dieser erklrt, solange einer seiner Herren lebe, gehre diesem der Schatz. Da lt die entmenschte Schwester ihrem Bruder Gunther das Haupt abschlagen und trgt es zu Hagen. Und Hagen? Nun ist es ja zum Ende, wie du gewollt, gebracht; Nun ist es so ergangen, wie ich mir selbst gedacht; Nun ist von Burgunden der edle König tot, Wie Giselher der junge und auch Gernot. Den Schatz wei nun niemand, als Gott und ich allein: Dir aber, grimmes Weib, soll ewig er verhohlen sein." Da ttet Kriemhild durch das Schwert den Mrder Siegfrieds mit eigner Hand; so weit verirrt sich die einst so anmutsvolle und liebreizende Frau. Entsetzt der diese teuflische Grausamkeit, trifft der alte Hildebrand, der den Wunsch seines Gebieters so verachtet sieht, die Frevlerin selbst mit
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