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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 13

1897 - Leipzig : Hirt
13 seinem Schwerte: da sinkt mit einem grlichen Schrei Kriemhild neben ihrem Todfeinde Hagen nieder. Mit Leid war beendet des Knigs hohes Fest: Wie stets die Freude Leiden zum allerletzten giebt." 4. Gudrun. 1. In alten Zeiten hie die Nordsee das deutsche Meer". An dessen Ksten wohnte das wackere Volk der Friesen. der sie herrschte einst der König Hettel mit seiner Gemahlin Hilde. Diese hatte er aus eigentm-liche Weise gewonnen. Sie war nmlich von ihrem Vater Hagen, dem Könige von Irland, einem gewaltigen Recken, der die Strke von 26 Mnnern besa, wie ein Kleinod gehtet worden, und wer um sie warb, der setzte sich einem schmachvollen Tode aus. Da hatte aber Hettel drei seiner Helden abgeschickt, die Hilde fr ihn gewinnen sollten: seinen Erzieher, den Markgrafen Wate, einen wahren Riesen mit grimmigem Antlitz, der trotz Alters mit den Jngsten in Kampfes-lust wetteiferte, und den Dnenfrsten Frute mit seinem Neffen Horand, die guten Rat zu finden wuten. Sie erlangten, als Kaufleute verkleidet, Zutritt zu Hagens Burg; so schwer es ihm auch wurde, Wate mute sich doch dazu verstehen, im Frauengemach zu sitzen und die Knigin und ihre Tochter zu unterhalten. Als sie ihn fragten, ob es ihm bei ihnen gefiele, war er freilich aufrichtig genug zu bekennen, da ihm die wilde Feldschlacht lieber sei. Scherzend erkundigten sie sich bei seinen Gefhrten, ob er denn zu Hause auch Weib und Kind bese, und ob er diese auch manchmal herzte und kte. Da erfuhren sie, da er wohl eine Familie htte, doch seit frher Jugend schon ein gefrchteter Haudegen wre und, so sanft er sich hier auch stellte, wie ein grimmer Eber im Kampfe stritte. Das zu hren, erfreute König Hagen, und schnell erbot er sich, dem Fremden kunst-volle Hiebe zu lehren; doch erkannte er bald, da Wate ihm gewachsen wre im Schwerterkampfe. Ihrem Ziele kamen die Abgesandten Heitels noch viel nher, als Horand seinen herrlichen Gesang anstimmte, einen Gesang, da selbst die Vgel zu singen aufhrten vor dem lieblichen Tone und Hilde ihren Vater bat: Lieb Vterlein, heie ihn, uns noch neue Lieder singen!" Dadurch bekam Horand die Gelegenheit, der Knigstochter zu erzählen von Hettel, seinem Herrn, und er wute sie schlielich zu bereden, ihm als Knigstochter nach Friesland zu folgen.
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