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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 70

1897 - Leipzig : Hirt
70 erhalten. Wie eine Fee im Mrchen nahm die Prinzessin den Strumpf auf, und er wuchs zusehends unter ihren flinken Hnden. Inzwischen er-zhlte die zutraulich gewordene Kleine, der Vater sei zu arm, um sie in die Schule zu schicken, und sie mchte doch so gern lernen. Prinze Augusta bezahlte selbst das Schulgeld fr ihren Schtzling; bald erschien sie bei der Lehrerin, um sich zu berzeugen, ob das Kind auch Fortschritte mache. Dabei fand sie die greise Mutter der Lehrerin auf hartem Holzschemel; die alte Frau wollte sich erfurchtsvoll erheben; das litt aber die edle Frstentochter nicht; sie drngte sanft die Greisin auf ihren Sitz zurck. Nach einiger Zeit aber kam ein weicher Lehnstuhl fr das Mtterchen an, und der Waldhter erhielt das Geld fr den weiteren Unterricht der Tochter. 3. Mit dieser klugen und gefhlvollen Gemahlin erzog Prinz Wilhelm seine beiden Kinder, den Prinzen Friedrich Wilhelm und die Prinze Luise auf das sorgfltigste. Die Mutter wohnte fat immer den Lehrstunden bei und lernte noch mit den Kindern. Sie ging ihnen mit dem Muster steter, ernster Beschftigung voran. 4. Auch Prinz Wilhelm war unermdlich thtig fr das Heerwesen, das ihm sein Bruder, König Friedrich Wilhelm Iv., vollstndig anvertraute. Da dieser unheilbar erkrankte, trat er (1858) als Prinzregent und, nachdem der Bruder (1861) gestorben war, als König an die Spitze Preuens. Er zhlte schon 64 Jahre, als er den Thron bestieg; er glaubte wohl selbst nicht, da es ihm noch beschieden sein wrde, groe Thaten zu vollbringen. Aber mit der ihm eigenen Pflichttreue unterlie er nicht, das Heer, auf dem von jeher die Gre Preuens beruht hatte, zu verstrken und zu ver-bessern. Wie nur selten ein Fürst, besa er die Gabe, die tchtigsten Männer zur Durchfhrung seiner Plne zu finden und an sich zu fesseln. So wurde Otto von Bismarck, ein kluger und thatkrftiger Staats-mann, der gleich Friedrich dem Groen Preußen anstatt sterreichs an die Spitze Deutschlands bringen wollte, mit der Leitung der auswrtigen An-gelegenheiten betraut; Kriegsminister wurde der General von Roon, welcher das Schwert zum Kampfe schrfte, wahrend der General von Moltke die Plne zum Kriege entwarf. Unter den Prinzen des Kniglichen Hauses fanden sich zwei tchtige Heerfhrer: der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl. Im Jahre 1864 ntigte der bermut Dnemarks, welches die alten deutschen Grenzlnder Schleswig und Holstein sich einverleiben wollte, zu einem Kriege, der durch die Erstrmung der Dppeler Schanzen und den
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