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1. Der Lehrstoff der ersten Klasse - S. 21

1905 - Breslau : Hirt
194. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iii. nach den Befreiungskriegen. 21 Im Juni 1815 wurde in Jena die Allgemeine Deutsche Burschenschaft gegrndet. Wahres Christentum, ernste Geistesarbeit, Sittlichkeit und echtes und rechtes Deutschtum waren die ursprngliche!: Ideale dieses Bundes. Ein mit Schnren besetzter schwarzer Samtrock mit bergeklapptem, breitem, weiem Kragen und ein schwarz-rot-goldnes Band auf der Brust waren die Abzeichen. Eifrig wurde auf Jahus Veranlassung auch das Turnen betrieben. Burschenschaften entstanden bald an allen deutschen Universitten. Seitens der Regierungen wurden die Bestrebungen der Burschenschaften und des Turnvaters Jahn nicht gern gesehen, besonders dann nicht, als die jungen Leute anfingen, Politik zu treiben. Die dritte Jahrhundertseier der Reformation im Jahre 1817 gab den Burschenschaften Anla, einen groen deutschen Burschenschaftstag abzuhalten. Am 18. Oktober 1817 kamen die Burschenschafter aus allen deutschen Gauen auf der Wartburg zusammen. Das Fest hatte einen ernsten, religisen Anstrich. Zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig flammten auf den Bergeshhen die Oktoberfeuer. Da fhrten einige Studenten ohne Vorwissen des Festausschusses ein verhngnisvolles Nachspiel auf. Es wurden eine Anzahl Bcher1), die man als uu-deutsch und unchristlich bezeichnete, herbeigeschleppt und mit einer Heugabel ins Feuer gestoen. Zuletzt flogen die Nachbildungen eines hessischen Zopfes, eines sterreichischen Korporalstockes und eines preui-sehen Gardistenschnrleibes ins Feuer. Damit war das der studierenden Jugend verbotene Gebiet der Politik betreten,- die Schuld der einzelneu wurde der ganzen Studentenschaft zur Last gelegt. 194. Hemmungen der freiheitlichen Bewegungen in Deutschland. 1. Ursache der Hemmung. Schon die Vorkommnisse beim Wartburgfest erregten den Unwillen der Regierungen. Zu einem strengen Einschreiten gegen jegliche freiheitliche Bewegung aber wurden sie ver-anlat, als im Mai 1819 der russische Staatsrat Kotzebue von dem Studenten der Theologie Karl Sand aus Wunsiedel in Mannheim ermordet wurde. Kotzebue war der deutschen Jugend verhat, weil er scharfe Artikel gegen die freiheitlichen Bewegungen schrieb. Sand hatte keine Mitschuldigen. Einige Wochen spter wre beinahe der nassauische Prsident Jbell in Wiesbaden der Mordwaffe des Studeuteu Luing zum Opfer gefallen. 3. Die Karlsbader Beschlsse (20. September 1819)2). Sogleich nach dem Wartburgfeste wurden in Preußen die Studentenverbindungen verboten und die Turnpltze sorgfltig bewacht. Die Greueltaten in Mannheim und Wiesbaden aber boten Metternich Veranlassung, noch *) Solche von Kotzebue, Kamptz, Haller u. a. 2) Quellenbuch S. 370 ff.
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