Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Lehrgang der Alten Geschichte - S. 4

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
4 § 3. Die Ägypter. § 3. Die Ägypter. 1. Das Land Ägypten. Ägypten heißt das untere Stnsenland des Nils an der Nord ostecke Afrikas. Zeitweise gehörte zu Ägypten als unterworfene Provinz auch das südwärts angrenzende Nubien, im Altertum gewöhnlich Äthiopien geheißen. Das Ganze ist ein langer, aber sehr schmaler Gebietsstrich, der im Osten und Westen von Wüstengebirgen eingeschlossen wird und sich ertt in der Küstengegend zum sogenannten Nildelta erweitert. Das regenarme Land ist quellenlos und verdankt daher seine Existenz einzig km Nilstrom und dessen alljährlichen Überschwemmungen. „Ägypten ist ein Geschenk des Nils", sagt der griechische Geschichtschreiber Herödot.i) Der Nil, der aus den großen Binnenseen in der Nähe des Äquators entspringt, nimmt näuilich in seinem oberen und mittleren Sause infolge der tropischen Regen (zur Zeit der Sommersonnenwende) eine außerordentliche Wassermenge auf. Eude Juni zeigt sich dann in Ägypten ein langsames Steigen des Stromes, das zwei Monate lang zunimmt und im August und -ieptember allmählich das schmale Talland mit einer weithin reichenden Überschwemmung bedeckt. -Liefe alljährliche Bewässerung und der zurückgebliebene Schlamm bewirken eine ungewöhnliche Fruchtbarkeit des sonnigen Bodens, der jährlich eine zwei- bis dreimalige Ernte reisen läßt. Durch Kanäle und Dämme, durch schleusen und künstlich angelegte Seen hatte man im Altertum besser als heute dafür gesorgt, das Wasser für späteren Bedarf auszusparen und auch den höher gelegenen Landstrichen zuzuführen. 2. Provinzen und Städte. Das kleine Gebiet, das ehedem nur in Ober- und Unterägypten geteilt war, nährte eine sehr dichte Bevölkerung und hatte eilte große Zahl bedeutender Städte. In Oberägypten, an der Stelle der heutigen Orte Lnkfor und Karnak, stand das „hnnderttorige" Theben, wie es die Griechen im Gegensatze zu ihrem „siebentorigen" Theben benannt haben : in Unterägypten, 30 km südwärts vom heutigen Kairo, aber am linken Nilufer, lag Memphis, die älteste Hauptstadt des Landes. Im Delta waren die ansehnlichsten Orte O n oder Heliopölis *) und S a'is. Über alle erhob sich später die Seestadt Alexandrias, die Alexander der Große gegenüber der Insel Pharus anlegen ließ. 3. Wollis- und Staatswesen. Ägypten war von mächtigen Königen regiert, die den Ehrennamen Pharaonen, d. i. Bewohner des „großen Hauses", führten und sich Söhne des Sonnengottes Re oder Amon nannten. -)|Sach den Königen bildeten die Priester den vornehmsten Stand der Bevölkerung; denn sie leiteten nicht nur das Religionswesen, sondern waren x) Uber die Betonung der altgeschichtlichen Eigennamen vgl. die Regel S. 22 unten.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Hellas - S. 147

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Der Krieg der Sieben gegen Theben, 147 Aufbruch der Sieben. Das Heer brach denn nach Theben auf; als es in der Gegend von Nemea war, litt es furchtbar durch Wassermangel. Da trafen die Helden auf Hypsipyle, eine Sklavin des Knigs Lykurgos von Nemea s. A. 2, welche dessen kleines Shnchen im Arme hielt. Sie erbarmte sich der Noth der Helden, legte den Kleinen ans den Boden und fhrte das Heer in eine tiefe Schlucht, wo eine verborgene Quelle floss. Wie die Fhrer aber mit Hypsiphle zurckkamen, hatte eine Schlange das Kind verzehrt, dafs nichts von ihm brig blieb, als die Gebeine. Amphiraos weissagte zwar wiederum aus diesem Ereignisse seinen Genossen einen unglcklichen Ausgang ihres Unternehmens und nannte das Kind Archemros d. i. Fhrer zum Tode; sie aber behaupteten, das Zeichen wre gnstig, denn sie hatten den Drachen noch getdtet. Darauf wurde die kleine Leiche des Knigskindes feierlich begraben und demselben zu Ehren feierte man Leichenspiele, welche den Anfang der nemetfchett, heiligen Kampfspiele bildeten. Hypsiphle wnrde, als das argivische Heer weitergezogen war, von der Mutter des Kindes ins Gefuguiss geworfen, um einen grausigen Tod zu erleiden, ihre eigenen Shne von Jason (f. 28) fanden und befreiten sie aber vorher. In der Nhe von Theben angekommen, schickten die Sieben den Tydeus als Gesandten nach der Stadt, damit er dort versuche, einen Frieden zu vermitteln; Eteokles und der denselben umgebende thebanische Adel verlachten aber den kleinen, unscheinbar aussehenden Tydeus. Da forderte dieser des Knigs Umgebung zum Zweikampfe heraus und besiegte sie alle nach einander. Die hierber aufgebrachten Thebaner stellten nun dem tapferen Helden einen Hinterhalt von 50 Kmpfern, als er die Rckkehr zu seinem Heere antrat, er aber besiegte auch diese und tdtete sie Alle bis auf Einen, den er nach Theben entlie, damit doch Jemand seinen Sieg den Feinden verknden knne. Der Kampf vor Theben. Die 7 Helden vor der Stadt vertheilten sich nun zum Angriffe auf dieselbe an die 7 Thore Thebens. Anfangs schien der Sieg auf ihrer Seite und die Angst in Theben war groß. Da verkndigte Teiresias den Thebanern, der Drache des Ares verlange Shne aus dem kniglichen Hause. Des Kreon Sohn Men'keus hatte kaum diesen Ausspruch vernommen, da strzte er sich mit durchbohrtem Halse von der Hhe der Mauer herab an die Ufer der Dirke-Quelle. Jetzt war Ares zufrieden-gestellt, denn Kreon stammte von einem der 5 Bodenentsprossenen des Kadmos ab. Unterdessen war aber das argivische Herr noch siegreich. Schon hatte Kap n eu's auf einer Sturmleiter die Mauer erstiegen, indem er prahlte, selbst Zeus' Blitzstrahl werde ihn nicht abhalten die Stadt ein-zunehmen. Kaum hatte er in frevelndem Uebermuthe diese Worte ausge-sprechen, da zerschmetterte ihn Zeus mit seinem Wetterstrahle. Ueber dieses Zeichen des Gttergrolles entstand groe Verwirrung unter den Argivern und sie wanden sich zu wilder Flucht. Tydeus sank verwundet zu Boden. Schon wollte ihm seine Schtzerin Athene zu Hlse eilen, um seine Wunden zu heilen, da brachte ihm Amphiros das abgeschlagene Haupt eines semer Feinde. In wilder Rachgier zerschlug Tydeus den Schdel und trank das Hirn aus; darber schauderte Athene so sehr, dass sie 10*

2. Pensum der Sexta - S. 43

1889 - Leipzig : Teubner
Ödipus. 43 Felsen in der Nähe der Stadt Theben und gab jedem Vorübergehenden ein Rätsel ans. Wer dasselbe nicht lösen konnte, wurde von der Sphinx getötet. Schon viele hatten dadurch ihr Leben eingebüßt. Endlich ließ Jokaste, die Witwe des Lains, bekannt machen, daß derjenige ihre Hand und die königliche Würde erhalten sollte, welcher das Rätsel der Sphinx löste. Denn das Orakel hatte verkündet, Theben würde von dem Ungeheuer befreit werden, wenn die richtige Lösung des Rätsels gefunden würde. Inzwischen war Ödipus nach Theben gekommen. Als er von der Not, die im Lande herrschte, hörte, machte er sich auf und ließ sich von der Sphinx das Rätsel vorlegen. Diese sprach: „Was ist das für ein Geschöpf, das am Morgen auf vier, am Mittage auf zwei und am Abend auf drei Beinen geht?" Sofort gab Ödipus die richtige Lösung: „Das ist der Mensch; am Morgen seines Lebens kriecht er als Kind aus allen Vieren umher, ant Mittage geht er als Mann aufrecht und Abends, wenn die Kräfte ihn verlassen, nimmt er als drittes Bein den stützenden Stab zur Hilfe." Da stürzte sich die Sphinx von dem Felsen in den Abgrund, und das Land war von der schrecklichen Plage befreit. Dem Ödipus wurde nun der Preis zu teil, damit zugleich aber auch fein Schicksal erfüllt. Er bestieg den Königsthron von Theben und heiratete Jokaste, die Witwe des Laius, feine eigene Mutter. Lauge Jahre herrschte Ödipus über Theben. Da verhängten die Götter eine furchtbare Pest über die Stadt. Um das Unheil abzuwenden, schickte der König Gesandte an das delphische Orakel. Hier erhielten dieselben die Antwort, daß die Pest eine Strafe der Götter wäre, weil der Tod des Königs Laius noch nicht gesühnt sei. In Theben gab man sich nun eifrig Mühe, den Mörder zu entdecken. Hierdurch kam endlich die Wahrheit ans Licht. Voll Verzweiflung darüber erhängte sich Jokaste in ihrem Palaste. Ödipus aber stach sich die Augen aus und floh, nur begleitet von seiner Tochter Antigone, aus seinem Vaterlande. Lange irrte er als Bettler umher. Endlich fand er Ruhe im heiligen Hain Kolonos bei Athen. Hier verschwand er unter Donner und Blitz auf geheimnisvolle Weise.

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 24

1869 - Hildburghausen : Nonne
24 Alte Geschichte. Jugend d. Oedipus. Reise nach Theben. Ermordung d. Lajus. Dresphl mr Letzteren zu Adrastus. Zug der „Sieben" gegen Theben. Einschließung der Stadt. Aufopferung des Königssohns. Siegreicher Ausfall der Vertheidiger. Gegenseitige Ermordung des Eteokles und Polynikes. 3. Grausames Gebot des Königs Kreon. Liebesthat der Antigone. Harte Bestrafung. 4. Rache der Epigonen: Einnahme und Plünderung der Stadt Theben. 1. Einer von Kadmus' Nachkommen war der thebanische König Lajus. Diesem und seiner Gattin Jo käste war durch das Orakel ge- weissagt worden, daß ihr Sohn einst der Mörder seines Vaters und der Gemahl seiner Mutter werde. Aus Furcht gaben sie ihr Knäblein einem Sklaven, damit er es an den Knöcheln durchsteche und auf dem Berge Kithäron i) an einem Baum aufhänge. Hirten des korinthischen Königs Polybus fanden das wimmernde Kind und brachten es ihrer Herrin, welche es mit mütterlicher Sorgfalt aufzog. Den Kleinen nannte man zum An- denken an die starben, welche an seinen Füßen zurückgeblieben waren, Oedipus, d. i. Schwellfuß. Er wuchs kräftig auf und fühlte sich glück- lich, bis ein Gespiele ihm vorwarf, er fei nur ein angenommenenes Kind. Da war sein Stolz gekränkt. Um über seine Herkunft sichere Nachrichten zu erhalten, wandte er sich an das Orakel zu Delphi. Dieses gab ihm den Bescheid: „Meide deine Heimat, sonst wirst du deinen Vater erschla- gen und deine Mutter heiraten!" Erschreckt durch diesen Ausspruch, be- schloß er, das korinthische Land, wo seiner Meinung nach die rechten Eltern lebten, nicht wiederzusehen, und wanderte nach Theben. An einem Kreuz- wege begegnete er einem Wagen, worin ein angesehener Mann mit mehre- ren Dienern saß. Oedipus konnte nicht wohl ausweichen und ward von den raschen Rossen auf die Seite gedrängt. Alsbald schlug er auf den fremden Wagenlenkcr los; der Herr mischte sich in den Streit und so ent- stand eine förmliche Rauferei. Oedipus drang wüthend auf die Gegner ein, tödtete den Gebieter und seine Gefährten und setzte dann die Reise fort. Nur ein Diener hatte Zeit gewonnen, sich zu retten, und brachte nach Theben die traurige Nachricht, König Lajus sei von Räubern erschlagen worden. So war also der erste Theil des Orakels erfüllt. Als nun Oedipus in die Gegend von Theben kam, fand er die Be- wohner in großer Bestürzung. In der Nähe hauste seit Kurzem die Sphinx, ein Ungeheuer, welches obenher wie ein Weib aussah, unten aber Löwentatzen und überhaupt einen Löwenleib hatte. Die Sphinx legte Jedem, den sie traf, ein Räthsel vor, und wer es nicht zu lösen vermochte, wurde von ihr verschlungen. Schon waren unzählige Opfer gefallen und noch fehlte der Retter. In dieser Noth machte Kreon, ein Bruder der Jokaste, bekannt, daß die Königin gesonnen sei, dem Hand und Krone zu geben, welcher das Ungethüm tödte. Von diesem Lohne gelockt, begab sich Oedipus zur Sphinx und vernahm folgende Frage: „Was geht des Morgens auf vier, des Mittags auf zwei, des Abends auf drei Beinen?" Nach kurzem Bedenken antwortete er: „Das ist der Mensch, denn er geht am Lebensmorgen der Kindheit auf Händen und Füßen, am Mittage des Lebens auf zwei Beinen und wankt am Abend des Greisenalters mit Hülfe des Stabes dem Grabe zu." Kaum hatte er diese Lösung ausgesprochen, i) Kithäron, Berg im südlichen Theil von Böotien, am korinthischen Meerbusen.

4. Alte Geschichte - S. 28

1879 - Dillenburg : Seel
— 28 — Zweck der Unternehmung war, das goldne Vließ von dort zu holen. Mit diesem verhielt es sich folgendermaßen. Phrixus, der Sohn des Königs Athamos, floh mit seiner Schwester Helle vor den Verfolgungen seiner Mutter Ino auf einem goldfelligen Widder. Beim Uebergang über das Meer fiel Helle in dasselbe, welches davon den Namen Hel.lespont erhielt. Nach vielen Mühen erreichte Phrixus Kolchis, opferte dort den Widder und schenkte das Vließ (Fell) desselben dem Könige Aestes, der es in einem Haine aufhängen und von Drachen bewachen ließ. — Die Argonauten hatten viele Abenteuer zu bestehen, erreichten aber endlich das Ziel ihrer Fahrt, wo sich Jason das Vließ mit Hülfe einer Zauberin zu verschaffen wußte. Nach vielen Irrfahrten kamen sie endlich wieder nach Jolkos zurück. d. Der Zug der Sieben gegen Theben. Dieser Zug war nicht gegen das Ausland gerichtet und fällt in das Jahr 1230 1230 v. Chr. Der Urenkel des Begründers von Theben, Laius, »-Chr. König in Theben, war vom Orakel vor der Heirath mit Jo käste gewarnt worden, da der dieser Ehe entsprießende Sohn sein Mörder werden würde. Um dem zu entgehen, ließ Jokaste den Sohn mit durchstochenen Fersen aussetzen. Der Sklave aber gab den Knaben einem Hirten, der ihn nach Korinth zu dem dortigen Könige brachte. Dieser nahm ihn an und ließ ihn so erziehen, daß er allgemein als Königssohn angesehen wurde. Seiner geschwollenen Füße wegen erhielt er den Namen Oedrpus d. H. Schwellfuß. Als er einst das Orakel wegen feiner Geburt befragte, bekam er die Antwort, er solle seine Heimath meiden, denn er würde sonst der Mörder seines Vaters und der Gatte feiner Mutter werden. Er hielt Korinth für feine Heimath und zog deshalb weg nach Theben. Unterwegs bekam er mit einem Unbekannten Streit und erschlug in demselben, ohne es zu wissen, feinen Vater. Weiter ziehend kam er zu einer Sphinx, welche jedem ein Räthsel vorlegte und, wenn er es nicht errieth, ihn tödtete. Oedipus löste das Räthsel und befreite so das Land von einer furchtbaren Plage. In Theben angekommen, erhielt er den darauf gesetzten Preis: den Thron des Landes und die Hand der Jokaste. So war der Orakelspruch erfüllt. — Nach langer und glücklicher Regierung brach in Theben eine Pest ans. Auf Befragen erklärte das Orakel, daß die Plage nicht eher weggenommen werden würde, als bis der Mörder des Laius verbannt fei. Begierig, diesen zu erfahren, fragte Oedlpus einen Seher, und dieser ent-

5. Hellas - S. 142

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
142 Das Heroenzeitalter. Pentheus, Lbdakos, Dirke. Als Kdmos Theben verlie, war sein Sohn Polhdros noch min-derjhrig, darum bernahm fr diesen der Sohn Agave's, Pentheus, die Herrschaft der Theben. Das selbstverschuldete furchtbare Geschick des Pen-thens kennen wir bereits. Nach seinem Tode wurde Athnmas König von Theben. Auch dieser erlag dem Zorne der Here (f. 23, A. 1 und 28, A. 3). Athamas berlie nach seinem schweren Schicksale die Re-gierung von Theben seinem Schwager Polhdros und begab sich nach Thessalien. Auf Polydros folgte sein Sohn Lab da kos, nach welchem die Fa-mitte des Kdmos anstatt Kadmiden auch Labdakiden genannt wurde. Als Lbdakos starb, war sein Sohn Laios erst ein Jahr alt. Fr Latos regierte erst sein Grovater und dann sein Grooheim. Stammtafel des Geschlechtes von Lbdakos Gemahlin, das eine Zeit latt der Theben herrschte. Nykteus -- Lykos I verm. mit Dirke, N k te ^=^176 e J"8 verm.mitlbdakos. verm. mit Zeus. <^c9ei0d5- Jp___i__ Zeths Amphron verm. mit Nibe, der Tochter des Tntalos. Nach dem Tode des Nykteus wurde sein Bruder Lykos Herrscher der Theben. Dieser behandelte seine Nichte Antipe sehr grausam. Antipe war die Gemahlin des Zeus gewesen und hatte, als Zeus in den Olymp zurckkehrte, ihre Heimath verlassen und war zu dem Könige Ep-peus von Sikyon geflohen. Von da holte sie Lhkos zurck und warf sie ins Gesngniss, wo seine Gemahlin Dirke die Arme schrecklich peinigte, ja Dirke wollte sogar einen frchterlichen Tod der sie verhngen. Antipe hatte aber 2 Shne von Zeus, Amphton und Zethos, welche auf dem Kithrn lebten; zu diesen beschloss sie zu entfliehen. Es gelang ihr, aus dem Kerker zu entweichen, aber in dem Gebirge umherirrend, konnte sie ihre Kinder nicht finden. Unterdessen war ihr Dirke mit den zu einer Bakchosseier versammelten Mnaden nachgeeilt. Antipe wurde ergriffen und zu ihren in der Nahe lebenden Shnen gebracht, damit diese die von Dirke der sie bestimmte Todesstrafe an ihr vollzgen. Schon waren alle Vorbereitungen dazu getroffen, da erkannten die Shne ihre Mutter, be-freiten sie und lieen die Dirke nun auf dieselbe Art den Tod erleiden, wie diese es fr ihre Nichte Antipe bestimmt hatte. Sie banden sie mit den Haaren an die Hrner eines wilden Stieres, welcher sie, nachdem er losgelassen war, zu Tode schleifte. Den Leichnam warfen sie in die nach ihr benannte Quelle Dirke. Amphkon wurde nun König von Theben. Er zeichnete sich aus durch seine Liebe zur Musik, während Zethos die Jagd und den Klang der Waffen vorzog. Amphion spielte so wundervoll auf der Lyra, dass, als er die untere Stadt Theben mit Mauern umgeben wollte, die Steine sich -von selbst nach dem Klange seines Spieles zusammensetzten. Seine Gemah-litt war Niobe. der Beider trauriges Geschick s. 17, A. 8.

6. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 37

1893 - Aachen : Barth
Der Krieg der Sieben gegen Theben. 37 Nach vielen Irrfahrten kamen die Argonauten nach Griechen-land zurck. Als Pelias sich auch jetzt noch weigerte, dem Jason die Herrschaft zu berlassen, brachte ihn Medea durch ihre Zauberknste um das Leben. Allein Jason mute jetzt Jolkus verlassen und begab sich mit Medea nach Theben. Hier verlie er seine Gemahlin aus eine treulose Weise. Da nahm diese schreckliche Rache an ihm, indem sie seine Kinder ttete und dann auf ihrem Schlangenwagen wieder davon fuhr. Jason nahm sich aus Trauer hierber selbst das Leben. . Der Krieg der Sieben gegen Theben. 1. Veranlassung des Krieges. König dipus von Theben hatte zwei Shne, Eteokles und Polynices. Als es offenbar wurde, das er seinen Vater gettet und seine Mutter geheiratet habe, verletzten die Shne in liebloser Weise die Pflicht der kindlichen Ehrfurcht, indem sie sich von dem Un-glcklichen abwandten. Daher fluchte der Vater denselben, da sie im Streite um sein Erbe sich gegenseitig tten sollten. Um diesem Fluche zu entgehen, verabredeten die Brder, da sie abwechselnd ein Jahr regieren wollten. Eteokles, der ltere, shrte die Regierung zuerst. Allein als das Jahr abgelaufen war, trat er nicht zurck, sondern vertrieb seinen Bruder aus dem Lande. Der Vertriebene ging nach Argos zu dem Könige Adrastus, und dieser leistete ihm Hlse. 2. Der Zug gegen Theben. Unter der Fhrung von sieben auserwhlten Helden zogen sieben Scharen gegen Theben. Als sie in den Wald von N e m e a kamen, litt das Heer groen Durst. Da fanden sie unter einem Baume eine Frau mit einem Kinde auf dem Arme. Dieselbe war eine fremde Frstin, aber von Seerubern dem Könige von Nemea als Sklavin ver-kauft worden. Sie mute jetzt das Kind des Knigs warten. Die Archiver baten sie, ihnen eine Quelle zu zeigen, und sie will-fahrte ihrer Bitte. Aber da erschien der Drache, welcher die

7. Die alte Geschichte - S. 43

1899 - Langensalza : Gressler
43 zum Streite, endlich zur Schlägerei, und — der Sohn erschlägt den Vater. Immer noch nichts ahnend, kommt er in die Nähe von Theben. Hier hauste damals ein Ungeheuer, die Sphinx genannt. Ein Löwenkörper endete hinten in einen Drachenschwanz; vorn war der Kopf und Hals eines Mädchens, und oben schwangen sich zwei Flügel. Ties Ungetüm weilte auf einem Felsen, über den alle von und nach Theben Reisende gehen mußten, und legte jedem ein Rätsel vor. Wer es nicht raten konnte — und keiner vermochte es — wurde von ihm aufgefressen. Nun kam Odipns. „Halt!" brüllte es ihm entgegen; „nicht eher weiter, bis du mein Rätsel erraten haft!" — „Laß hören!" sprach Ödipus. — „Was ist das: Des Morgens geht es auf Vieren, des Mittags auf Zweien, des Abends auf Dreien." — „Der Mensch!" rief Ödipus; „denn in der Kindheit kriegt er auf Händen und Füßen, als Mann geht er aufrecht, und am Abend des Lebens geht der Greis auf den Stab gestützt." — „Leider getroffen!" klagte die Sphinx, und aus Verzweiflung stürzte sie sich den Felsen hinunter. Nun hatte aber Kreon, der Bruder der Jokaste, der damals an deren Stelle regierte, bekannt gemacht, daß, wer die Sphinx überwältigte, die Hand der Königin erhalten und König von Theben werden solle. Sobald also Ödipus nach Theben kam, strömte ihm das Volk frohlockend entgegen und begrüßte ihn als König. Als solcher heiratete er seine Mutter Jokaste. Anfangs ging alles gut; endlich aber wurde das Land von einer furchtbaren Pest heimgesucht, und das Orakel, das man befragte, antwortete, sie würde nicht eher aufhören, bis man die Mörder des La'ios bestrafe. Man forschte nach, und da fand sich denn, daß der Mann, den Ödipus damals erschlagen hatte, La'ios gewesen war. Aber daß dieser fein Vater sei, klärte sich erst auf, als Polybos um dieselbe Zeit starb. Denn da Ödipus um diesen als seinen Vater trauern wollte, benahm ihm Periböa den Irrtum. Nun wurde die ganze Sache genauer unter-lucht, und mit Entsetzen fand man, daß das damals vor feiner Geburt schon ausgesprochene Orakel erfüllt sei. „O wehe mir Unglücklichen!" rief Ödipus; „wird mich nicht die Erde verschlingen? Ich habe meinen Vater erschlagen und meine Mutter zur Frau

8. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 20

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 20 — tun. Odipus zog deshalb in die Fremde und wollte nach Theben. In einer engen Schlucht kam ihm ein Wagen entgegen, auf dem ein alter Mann saß. „Mach Platz!" rief der Fahrer ihm herrisch zu. „Oho, mach du Platz!" antwortete Odipus. Es kam zum Streite, und Odipus schlug den Fremden, ohne daß er es wollte, tot. 2. Die Sphinx. In der Ferne erblickte er bald die Burg von Theben. Vor den Toren der Stadt hielt ihn ein greuliches Ungeheuer an, das halb Mensch, halb Löwe war. Sphinx nannte man es. Das Ungetüm gab jedem, der des Weges kam, ein wunderliches Rätsel auf, und wer dieses nicht löste, war des Todes. Auch Odipus bekam das Rätsel auf: „Morgens geht es auf vier, mittags auf zwei und abends auf drei Füßen; was ist das?" „Das ist der Mensch," sagte Odipus, „denn wenn er ein kleines Kind ist, kriecht er auf zwei Händen und zwei Füßen; ist er erwachsen, so geht er aufrecht auf zwei Beinen, und im Alter stützt er sich auf einen Stock!" „Recht!" brummte das Ungeheuer; dafür muß ich selber sterben!" Und es stürzte sich in einen Abgrund. 3. Das Schicksal des Ödipus. Die Thebaner waren das schreckliche Untier los und freuten sich sehr. Sie erklärten dem Fremdling, daß ihr König erschlagen sei, und machten ihn zu ihrem neuen Herrscher und zum Gemahl der Königin. Daß beide seine Eltern waren, ahnte der unglückliche Odipus nicht. Die Götter aber wußten es und verhängten ergrimmt Hunger und Pest über Theben. Odipus wandte sich wieder an die Priester in Delphi und fragte sie, woher das Verderben komme. Voll Entsetzen erfuhr er die Wahrheit: er hatte also feinen eigenen Vater erschlagen und feine Mutter geheiratet. Vor Raserei blendete sich Odipus, und seine Mutter erhängte sich. Als Bettler wanderte der blinde König ruhelos in der Welt umher. Endlich erbarmten sich die Götter seines Leides. Sie sandten ihm seine geliebten Töchter Antigone und Ism 6 ne , daß er sich ihrer noch einmal freuen könnte; dann tat sich die Erde auf, und Odipus sank friedlich in die Unterwelt, die Stätte der Toten, hinab. 9. Antigone. 1. Antigones Tat. Auch die beiden Söhne des Odipus traf das Verderben. Sie stritten vor den Toren von Theben grimmig widereinander und fielen im Bruderkampf. Ihr Oheim K r e o n ließ nur die Leiche des älteren bestatten; der jüngere dagegen, der ein schlimmer Bedränger der Thebaner gewesen war, sollte, so gebot er, unbeerdigt liegen bleiben; wer ihn bestatte, würde des Todes sein.

9. Geschichte des Altertums - S. 36

1879 - Mainz : Kunze
36 Zweiter Abschnitt. Jllyrien, wo er und seine Gemahlin Harmonia in Schlangen ver-wandelt wurden. Unter den Nachkommen des Kadmus ist das Geschick des Knigs Lius und seiner Familie das traurigste; es gab den Dichtern des Altertums reichen Stoff zu Trauerspielen. König La.us Dem König Laius hatte das Orakel geweissagt, der Sohn seiner und Jokaste @emaf>(jn Jokaste (Epikaste) werde ihm Thron und Leben rauben. Aus Furcht gab er darum seinen Sohn einem Hirten und gebot demselben, dem Knblein die Knchel zu durchstechen und es an einen Baum aufzuhngen. Der Hirte empfand Mitleid mit dem zarten Kinde und gab es einem Dritten; dieser brachte es nach Corinth, wo das knigliche Ehepaar, welches kinderlos war, Elternstelle an dem Un-glcklichen vertrat und den Knaben grozog. Man nannte den Kleinen zum Andenken an die Narben, welche an seinen Fen zurckgeblieben Ihr Sohn waren, Oedipus oder Schwellfu. So wuchs Oedipus am Hofe des Oedipus corinthifchen Knigs Polybus krftig auf und fhlte sich glcklich, bis ein Freund im Rausche ihm vorwarf, er sei nicht der Sohn des Knigs, sondern nur ein angenommenes Kind. Sein Stolz war gekrnkt; er mochte diese Beschimpfung nicht lnger ertragen und befragt wandte sich ans Orakel zu Delphi. Dies gab ihm die Antwort, er das Orakel. |0e Heimat meiden, sonst werde er seinen Vater erschlagen und die eigene Mutter zur Frau erhalten. Da Oedipus den Polybus und seine Gemahlin fr seine wirklichen Eltern hielt, so beschlo er, Corinth nie mehr zu sehen und begab sich von Delphi nach Theben. Unterwegs kam er an eine Stelle, wo mehrere Pfade zusammenliefen und einen Kreuzweg bildeten. Hier begegnete ihm ein Wagen, worin ein angesehener Mann mit einem Herolde und drei Dienern sa. Oedipus konnte nicht wohl ausweichen, und da die Rosse ihn auf die Seite drngten, so schlug er mit seinem Stabe den Wagenlenker. Der Eigentmer des Wagens erwiderte diesen Angriff durch einen Peitschenhieb, welchen er gegen Oedipus fhrte. Dieser strmte Oedipus er- wthend auf die Gegner ein, tdtete den Gebieter und seine Reise-Wster.cn gefhrten und setzte dann seine Reise fort. Ein Diener hatte Zeit gewonnen sich zu retten und brachte die traurige Botschaft nach Theben, < König Lius sei von Rubern erschlagen worden. So hatte Oedipus, ohne es zu wissen, den eigenen Vater erschlagen. In Theben hatte unterdessen der Bruder der Knigin (er hie Kreon) die Regierung bernommen, als ein noch greres Unglck der die Stadt hereinbrach. Die Knigin des Himmels, Hera mit Namen, hatte aus Feindschaft gegen Theben ein Ungeheuer ausge- -x

10. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 165

1822 - Berlin : Trautwein
165 Thebanische Kriege. rüstet hatten, sandten sie den Tydeus nach Theben, um zu erfahren, ob Eteokles wohl zu einem Verglei, che geneigt wäre, doch erfolglos lief die Gefandfchaft ab, Eteokles dachte sogar auf Tydeus Ermordung und legte fünfzig Mann in einen Hinterhalt, welche aber sämtlich von Tydeus überwunden und erschla, gen wurden. Eteokles forschte bei dem weifen Ti, resias, den Zeus zum Ersaz seines durch Here's Zorn verlornen Gesichtes die Sehergabe verliehen hatte, nach dem Ausgange des Krieges, und erhielt de» Aus, spruch: Menökeus, Kreon'6 Sohn, müsse sich dem Ares opfern, dann werde Theben siegen. Menö, keus, von Begeisterung ergriffen, kam dem Ausspruchs nach, und gab sich vor den Thoren von Theben den Tod. So war denn der Krieg nicht mehr aözuwenden, die Helden zogen zur Belagerung von Theben heran und schlossen die Stadt enge ein, vor jedem der sieben Thore stand einer derselben mit seiner Schaar, und vor allen zeichnete sich Kapaneus aus: Wie schreklich hat er nicht der Stadt gedroht! Es werde nie sein Wort an uns zur That! Die Götter, sprach er, wollen's oder nicht, So werd' icb dennoch diese Mauern stürzen; Und selbst der Zorn des Zeus, wenn er vor ihm Die Erde spalte, wehre ihn nicht ab. Die Blizze und des Donners Gluthgeschoß Sind bei ihm nur der Mittagshizze gleich. Auf seinem Schilde steht ein nakter Mann*), In dessen Händen eine Fakkel brennt, *) Prometheus.

11. Theil 1 - S. 44

1880 - Stuttgart : Heitz
44 Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. glücklicherweise war aber Theben gerade seine Vaterstadt. Nichts ahnend, wanderte er ruhig daher. Da begegnete ihm auf einem schmalen Stege Lai'os, sein Vater, der eben nach Delphi will, um das Orakel über das Schicksal seines Sohnes zu befragen. Keiner erkennt den Andern. Des Königs Herold befiehlt dem Oedipus auszuweichen; es kommt zum Streite, endlich zur Schlägerei und — der Sohn erschlägt den Vater. Immer noch nichts ahnend, kommt er in die Nähe von Theben. Hier hauste damals ein Ungeheuer, die Sphinx genannt. Ein Löwenkörper endete hinten in einen Drachenschwanz; vorn war der Kopf und Hals eines Mädchens, und oben schwangen sich zwei Flügel. Dies Ungethüm weilte auf einem Felsen, über den alle von und nach Theben Reisende gehen mußten, und legte Jedem ein Räthsel vor. Wer es nicht rathen konnte — und Keiner vermochte es — wurde von ihm aufgefressen. Nun kam Oedipus. „Halt!" brüllte es ihm entgegen; „nicht eher weiter, bis du mein Räthsel errathen hast!" — „Laß hören!" sprach Oedipus. — „Was ist das: des Morgens geht es auf Vieren, des Mittags auf Zweien, des Abends auf Dreien." -— „Der Mensch!" rief Oedipus, „denn in der Kindheit kriecht er auf Händen und Füßen, als Mann geht er aufrecht, und am Abend des Lebens geht der Greis auf den Stab gestützt." — „Leider getroffen!" klagte die Sphinx, und aus Verzweiflung stürzte sie sich den Felsen hinunter. Nun hatte aber Kreon, der Bruder der Jokaste, der damals an deren Stelle regierte, bekannt gemacht, daß, wer die Sphinx überwältigte, die Hand der Königin erhalten und König von Theben werden sollte. Sobald also Oedipus nach Theben kam, strömte ihm das Volk frohlockend entgegen und begrüßte ihn als König. Als solcher heirathete er seine Mutter Jokaste. Anfangs ging Alles gut; endlich aber wurde das Land von einer furchtbaren Pest heimgesucht, und das Orakel, das man befragte, antwortete, sie wurde nicht eher aufhören, bis man die Mörder des Lai'os bestrafe. Man forschte nach, und da fand sich denn, daß der Mann, den Oedipus damals erschlagen hatte, Lai'os gewesen war. Aber daß dieser sein Vater sei, klärte sich erst auf, als Polybos um dieselbe Zeit starb. Denn da Oedipus um diesen als seinen Vater trauern wollte, benahm ihm Periböa den Irrthum. Nun wurde die ganze Sache genauer untersucht, und mit Entsetzen fand man, daß das damals vor seiner Geburt schon ausgesprochene Orakel erfüllt sei. „O wehe mir Unglücklichen!" rief Oedipus; „wird mich nicht die

12. Die Sagen von den Göttern und Heroen der Griechen und Römer - S. 96

1873 - Düsseldorf : Druck und Verlag der L. Schwann'schen Verlagssammlung
96 weigerte sich mitzuziehen. Da wute ihn Polyneikes durch eine List zur Teilnahme zu bewegen, und so zogen sieben Helden gegen Theben: Adrastos, Polyneikes, Tydeus, Kapaneus, Parthenopaios, Hippomedon und Amphiaraos. Als Eteokles auf die wiederholte Aufforderung die Herrschaft abzutreten, nicht einmal antwortete, rckten die sieben Helden vor Theben, indem jeder ein Thor besetzte. Eteokles hatte die Thebaner ebenfalls zu den Waffen gerufen und unter sieben Anfhrern den Argtoern entgegengestellt. Die Belagerer waren glcklich, und schon hatte Kapa-neus die Mauern Thebens erstiegen, als er vom Zeus durch einen Blitz erschlagen wurde, weil er im bermute gesagt hatte, er werde trotz den Blitzen des Zeus die Mauern Thebens erstrmen. Durch den Fall des Kapaneus erschreckt, gingen die andern zurck, und viele von ihnen fielen. Jetzt vereinigten sich die streitenden Parteien dahin, da die Brder durch einen Zweikampf den Streit entscheiden sollten. Dieser fand statt, und die feindlichen Brder tteten sich gegenseitig. Nun waren alle argivischen Helden bis auf Adrastos und Amphiaraos gefallen, und deshalb flohen beide. Amphiaraos wart) von Zeus lebendig in den Scho der Erde aufgenommen und unsterblich, Adrastos aber rettete sich durch die Schnelligkeit seines Rosses und kam nach Athen. Hier nahm ihn Theseus auf und zog mit einem Heere gegen Theben, um die Bestattung der Toten zu erzwingen, die Kreon, der Nachfolger des Eteokles, dessen Feinden verweigerte. Sogar Antigene, die es gewagt hatte, auf den Seich* nam des Polyneikes Staub zu werfen und ihn so der Ehre der Bestattung teilhaftig zu machen, wurde zum Tode verurteilt und erhngte sich. Infolge dessen gab sich auch Haimon, des Kreon Sohn und Antigones Verlobter, den Tod. Theseus aber nahm Theben ein, und die Bestattung der gefallenen Argiver ward vorgenommen, wobei des Kapaneus Gattin sich auf den brennenden Scheiterhaufen strzte und mit dem Leichnam ihres Gatten verbrannte. So endete der Zug der Sieben gegen Theben. Zehrt Jahre spter rief Adrastos die Shne der vor Theben gebliebenen Helden auf, um den Tod der Vter an Theben zu rchen. So zogen denn die Nachkommen der frheren Helden, die Epigonen, gegen Theben, nahmen die Stadt ein, schleiften die Mauern und Thore derselben und machten groe Beute. Einen groen Teil derselben weihten sie dem Apollon zu Delphi und zogen mit dem Rest in die Heimat.

13. Hellas - S. 144

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
144 Das Heroenzeitalter. brachten ihn zu dem kinderlosen Könige Plybos von Korinth, dessen Gemahlin Merpe ihn mit derselben Liebe, als wre er ihr eigenes Kind, grozog. Man nannte ihn wegen der durchbohrten und geschwollenen Fchen Adlpos d. i. Dickfu. Als dipos erwachsen war, sagte ihm einst bei einem Gastmahle einer der anwesenden jungen Leute, er wre kein Sohn des Knigs von Korinth. Dies beschftigte den Geist des Jnglings so sehr, dass er zu demorakel nach Delphi eilte, um sich Aufklrung hierber zu verschaffen. Hier ward ihm aber statt aller Antwort der Ausspruch, er solle sein Vaterland meiden, sonst werde er seinen Bat er tdten und seine Mutter heirathen. dipos, um diese schrecklichen Verbrechen nicht begehen zu mssen, kehrte nicht nach Korinth zurck, denn er hielt seine liebevollen Pfleger immer noch fr seine natrlichen Eltern, sondern machte sich auf den Weg nach Theben. Unterwegs begegnete er in einem Engpasse dem Laios, der in einfacher Begleitung auch zu dem Orakel kam. Der junge Mann wich dem Könige und seinem Geleite, welche er fr einfache Brgersleute hielt, nicht gleich aus, da trieb der Wagenlenker des Laios die Pferde auf ihn ein, wurde aber von )Vtpos dafr abgestraft. Als dieser dann an dem Wagen vorbeigehen wollte, traf ihn Laios mit feinem Stachelstabe auf das Haupt. Von unmigem Zorne erfafst, schlug dipos den Greis so stark mit seinem Stabe, dass der-selbe tobt zurcksank. Darauf entbrannte dipos in noch grerer Wuth und erschlug das ganze Geleite des La'ios bis auf Einen, der nach Theben entfloh und, weil er sich seiner Flucht vor einem einzigen Manne schmte, daselbst vorgab, eine Ruberbande habe den Zug berfallen. So hatte dipos durch sein Aufgehen in leidenschaftliche Zorneswuth den ersten Theil des grausen Schicksalsspruches erfllt. Adkpos König von Theben. Nach dieser Unthat kam dipos vor Theben, wo damals die frchterliche Sphinx hauste (f. 4, 3, A. 12). Diese gab allen des Weges daher Kommenden ein Rthsel auf, und da sie es nicht lsen konn-ten, fra sie dieselben auf. Tglich fielen ihr eine Menge Thebaner zum Opfer; auch ein Sohn Kreons war getdtet worden. Kreon war ein Bruder der Jokste und herrschte nach des Laios Tode der Theben. Um der Roth seiner Stadt ein Ende zu machen, bestimmte nun Kreon, dass Der-jenige, der die Stadt von dem Ungeheuer befreie, die Hand feiner Schwester und den Knigsthron erhalten solle. Das Rthsel der Sphinx aber lautete: was geht des Morgens auf 4, des Mittags auf 2 und des Abenbs auf 3 Beinen?" L/dipos lste basfelbe, inbem er sagte: das ist der Mensch, denn er geht in der Kindheit, am Morgen seines Lebens, auf Hnden und Fen; erwachsen geht er ausrecht auf feinen 2 Beinen und am Abende feines Lebens nimmt er als Greis den sttzenden Stab als drittes Bein zu Hlfe." Jetzt strzte sich die Sph.inx vom Felsen herab in den Abgrund und ward nicht mehr gesehen; O'dipos aber erhielt die Hand der Knigswittwe und mit dieser die Herrschaft der Theben. So war auch der zweite Theil des Orakels erfllt, denn er hatte seine Mutter geheirathet. Lange Jahre regierte zwar dipos ahnungslos und glcklich der Theben und erfreute sich blhender Kinder; aber das Verderben schwebte der ihm, denn einst ja mnsste die Stunde der Enthllung kommen.

14. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 36

1916 - Berlin : Weidmann
36 ihm: Gehe nicht wieder in dein Vaterland; sonst wirst du deine Vater tten, deine Mutter heiraten." Erschreckt stand dipus von einer Rckkehr zu dem korinthischen Knigspaare ab, in dem er noch immer seine Eltern sah, und zog gen Theben. Auf dem Wege da-hin traf er in einem Engweg auf ein Gefhrt, das den Laius und seinen Herold trug, und erschlug sie beide im Streit. Ohne zu wissen, da er den Vater gettet hatte, gelangte er nach Theben. Hier hufte damals die Sphinx, ein schreckliches Ungeheuer mit dem Gesicht einer Jungfrau und dem Leib eines Lwen. Jedem gab sie das Rtsel auf: Was ist das fr ein Wesen, das, mit einer Stimme begabt, am Morgen vierbeinig, um Mittag zweibeinig und am Abend dreibeinig ist?" Wer das Rtsel nicht lsen tonnte, den verschlang sie. Viele Thebaner waren ihr schon zum Opfer gefallen, und um Rat und Hilfe gegen sie zu erbitten, war Laios nach Delphi gezogen, wobei er den Tod gefunden hatte. Nun bot Kreon, der Bruder der Jokaste, dem die Krone und die Hand der Schwester an, der das Rtsel lsen und Theben von dem Ungeheuer befreien wrde. -dipus fand die Lsung; jenes Wesen sei der Mensch, sagte er der Sphinx. Da strzte sie sich selbst vorn Burgfelsen hinab, dipus aber ward König von Theben und Gemahl seiner Mutter. Sie bekamen zwei Shne, Eteokles und Polyneikes, und zwei Tchter, Antigene und Jsmene. Als die Schuld des Knigspaares endlich offenbar ward, erhngte sich Jokaste, dipus aber blendete sich und wanderte, geleitet von seiner Tochter Antigone, ins Elend, nachdem er seinen Shnen, die ihn aus der Stadt vertrieben, geflucht hatte. Er fand einen ruhigen Tod im Haine von Kolnus bei Athen, an feinen Shnen aber ging fem Fluch in Erfllung. Polyneikes nmlich, von Eteokles aus Theben verdrngt, suchte und fand im Peloponnes mchtige Bundesgenossen gegen seinen Bruder. Mitadrastus,Amphiarus, Tydeus, Kaplneus u. a. unternahm er den Zug der Sieben gegen Theben. Alle auer Adrastus fanden vor der Stadt ihren Tod; Polyneikes und Eteokles tteten sich gegenseitig. Antigene, die gegen Kreons Gebot den Polyneikes bestattete, ward lebendig begraben. Zehn Jahre nach dem Zug der Sieben zogen ihre Shne, die Epigonen, unter ihnen Tydeus' Sohn Diomedes und Kapanens' Sohn Sthenelus, gegen Theben, eroberten die Stadt und zerstrten ihre Mauern.

15. Vorderasien und Griechenland - S. 65

1874 - Leipzig : Teubner
— 65 - Bettler, von der Tochter Antigone begleitet, in der Fremde umher, bis er auf dem Hügel Kolonos bei Athen den Tod und die endliche Ruhe fand. Die Söhne aber suchten dem Fluche des Vaters dadurch zu entgehen, daß sie abwechselnd Jahr um Jahr in Theben die Herrschaft zuführen beschlossen. Als jedoch nach einem Jahre Eteokles dem Polyneikes den Thron übergeben sollte, jagte er ihn aus dem Lande. Polyneikes floh nach Argos zu dem König Adrastos, dessen Tochter er heirathete und mit dessen Hülse er ein Heer sammelte, um den väterlichen Thron mit Gewalt zu erobern. Man nennt diesen Krieg den Krieg der Sieben gegen Theben, weil sieben Fürsten an der Spitze des Heeres standen. Vor den Mauern Thebens erfüllte sich der Vaterfluch; Polyneikes und Eteokles erschlugen sich gegenseitig im Zweikampf, worauf das ganze argivische Heer zu Grunde ging. Nur Adrastos rettete sich auf feinem schnellen Rosse. Kreon, der in Theben wieder die Regierung übernommen, bestattete den Eteokles ehrenvoll, verbot aber bei Todesstrafe, die Leiche des Polyneikes, der gegen die Vaterstadt fremdes Kriegsvolk geführt, zu begraben. Aber Antigone, eine Jungfrau von hohem, kühnem Sinn, erwies, unbekümmert um das Verbot, dem Todten die Schwesterpflicht und bestattete ihn. Kreon ließ sie deshalb in das Grabgewölbe ihrer Ahnen einmauern, daß sie vor Hunger sterbe. Dort erhängte sich die Jungfrau, und in Folge davon erstach sich ihr Bräutigam, Haimo«, Kreons Sohn. Adrastos, der dem Kriege entronnen, wartete, bis die Söhne der vor Theben Erschlagenen erwachsen waren, und zog daun mit diesen abermals vor Theben. Dies ist der s. g. Krieg der Epigonen, d. h. der Nachgebornen. Theben ward erobert und völlig zerstört. V. Der Argonautenzug. Ju der böotischeu Stadt Orchomenos herrschte der König A t h a m a s, ein Sohn des Aiolos. Der hatte eine göttliche Stoll, Grs äs) lungcn. I. 2. Aufl. 5

16. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 11

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iv. Ödipus. 11 Kapitel Iv. Ödipus. § i. Der Orakeltprucb. In der Stadt Theben in Böotien herrschte der König Lato s. Dessen Gemahlin hieß Jokaste. Sie hatten aber keine Kinder. Da ging Laws zum Orakel zu Delphi. Das aber antwortete: Laws, Labdakos' Sohn, durch Kinder willst du beglückt seht. Habeu sollst du deu Sohn, doch ist es des Schicksals Bestimmung, Daß er den Vater töte und seiner Mutter Gemahl sei. Da erschrak Laws gewaltig. Und als Jokaste wirklich einen Sohn bekam, ließ er das Kind aussetzen und ihm die Füße durchstechen. Doch Hirteu aus Korinth fanden den schreienden Knaben, erbarmten sich seiner und brachten ihn zu ihrem Herrn, dem König. Da wuchs der Kuabe kräftig heran. Weil er aber geschwollene Füße hatte, nannte man ihn Ödipus d. i. Schwellfuß. § 2. Ödipus kommt nad) Cbeben. Als Ödipus zum Jüugliug herangereift war, hatte er einmal mit Altersgenossen Streit. Da nannten ihn die einen Findling. Darüber wurde er sehr traurig und forschte nach seiner Abkunft. Doch feine Pflegeeltern, die ihn fehr liebten, gaben ihm keine ordentliche Antwort. Da ging er auch uach Delphi und fragte das Orakel. Das antwortete ihm, er werde feinen Vater töten und die Mutter heiraten. Da packte ihn Entsetzen, und weil er seine Pflegeeltern in Korinth für-feine richtigen Eltern hielt, ging er nicht wieder dorthin zurück. So kam er nach Theben. § 3. Das Orakel erfüllt sich. Als er in die Nähe von Theben kam, mußte er einen Hohlweg gehen, der sehr eng war. Da kam ihm ein Wagen entgegen. Ödipus konnte nicht schnell genug ausweichen. Da schlug ihn der Wagenlenker mit der Peitsche. Ödipus setzte sich zur Wehr und wurde sehr zornig. Als auch der ältliche Herr, der im Wagen saß, ihm drohte, schlug er beide, den Wagenlenker und den Herrn, tot. Er hatte aber, ohne es zu ahnen, seinen richtigen Vater erschlagen. Denn der ältliche Herr war König Laws gewesen. In Theben herrschte nun große Trauer. Uud da Ödipus nichts von seinem Abenteuer erzählte, blieb der Mörder unbekannt. Der neue König war Jokastes Bruder Kreon. Nun aber machte damals ein schreckliches Ungeheuer, die Sphinx, die Umgegend von Theben unsicher. Das Geschöpf hatte einen Löwenleib, aber den Kopf eines Mädchens. Jedem, den die Sphinx antraf, gab sie ein Rätsel auf. Wer dasselbe nicht raten konnte, wurde von ihr aufgefressen.

17. Alexander der Große und der Hellenismus - S. 13

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv. Reaktion gegen die makedonische Ittachtentfaltung 13 richtigeres Augenmaß bekommen. 3ch sagte also: „Wenn manche allzu sorgenvoll sind, weil sie Theben auf Philippos' Seite mahnen, so verkennen sie wohl die augenblickliche Lage,- denn wäre es an dem, so hätten wir gewiß nicht zu hören bekommen, daß er jetzt in (Elateia sei, sondern an unserer Grenze. Freilich, daß er gekommen ist, um sich Theben gefügig zu machen, ist meine feste Überzeugung, hört zu, wie es damit steht, wen er in Theben durch Geld gewinnen oder täuschen konnte, die hat er alle sich geneigt gemacht; doch wer von Hnfang an sein Gegner war, die sind es noch, und nimmermehr kann er sie bestechen. was will er denn nun eigentlich? warum hat er (Elateia genommen? Seine bewaffnete Macht will er in drohender Nähe zeigen, um Blut und Hochgefühl feiner Freunde zu beleben und feine Gegner einzuschüchtern, damit Furcht oder Zwang ihnen Zugeständnisse erpresse, die sie jetzt nicht machen wollen, üerstocfen wir uns nun im gegenwärtigen Augenblick in der Sucht, des Böfen zu gedenken, das uns Theben etwa tat, und in dem mißtrauen, das es auf der Partei der Feinde wähnt, so erreichen wir, was Philippos' frommer Wunsch wäre, und dann — fürchte ich — schließen sich feine jetzigen Gegner dem einen großen Bunde der Philipposfreunde an, und beide fallen über Attika her. Folgt ihr mir jedoch und macht euch an die vorurteilslose Prüfung meiner Vorschläge, so — glaube ich — werden meine Worte euch einleuchten und die drohende Gefahr zerstreuen, was ist nun mein Vorschlag? Zunächst lasse man die eigene Furcht fahren und richte in allgemeinem Umschwung das ängstliche Interesse auf Thebens Rettung. Denn die Thebaner sind der Gefahr viel näher, und ihnen schlägt zuerst die Stunde der (Entscheidung. Sodann: es soll die dienstpflichtige Miliz und das Reiterkorps nach (Eleufis ausrücken und allen zeigen, daß ihr gewappnet seid, so wird euern Gesinnungsgenossen in Theben die Möglichkeit gewährt, sich gleich unbefangen über die erforderlichen Maßnahmen zu äußern; denn dann sehen sie, daß es nicht bloß für die Vaterlandsverräter einen Rückhalt gibt, sondern daß auch die Freiheitskämpfer an euch einen bereitwilligen Schutz finden werden, wenn jemand sich an sie heranwagt. Ferner rate ich, zehn Gesandte zu ernennen und ihnen nebst den Feldherrn Vollmacht über den Zeitpunkt ihrer Abreise und über den Ausmarsch zu erteilen, wie die Gesandten es in Theben anfangen sollen, dafür schenkt mir besonders aufmerksam Gehör. Nicht bitten sollen sie die Thebaner (dazu wäre der Zeitpunkt schlecht gewählt), nein, selbst zu helfen sollen sie sich auf Wunsch erbieten, denn für jene fei die Krisis da, die wir besser voraussähen als sie; gehen sie darauf ein und folgen uns, so haben wir erreicht, was wir wollen, und tun es in einer für die Stadt anständigen Form; bleibt der (Erfolg aus, so haben jene sich alles Unglück selbst zuzuschreiben, uns trifft kein Vorwurf der (Entwürdigung und Demütigung." Nach diesen

18. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen höherer Lehranstalten - S. 96

1908 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Kadmos, dipus. Ein Nachkomme des Kadmos brachte nach der Sage groes Unheil der die Stadt. Der Knabe Dem König Lat'os von Theben verkndete das Orakel, da sein dipns. foert ggter tten und dann die Mutter heiraten werde. Da lie der König das Kind gleich nach der Geburt mit gebundenen Fen von einem Hirten aussetzen; dieser aber brachte es dem Herrscher von Korinth. Der nannte den Knaben wegen der geschwollenen Fe dipns und erzog ihn sorgfltig. Als dipus einst das Orakel nach seiner Herkunft fragte, warnte es ihn vor der Rckkehr ins Vaterland, da er sonst den Vater tten und die Mutter heiraten werde. dipus mied deshalb sein vermeintliches Vaterland Korinth und zog gen Theben. Die Sphinx Da war groe Not. Ein seltsames Ungeheuer, die Sphinx, mit vor Theben. jjem $0pfe einer Jungfrau und einem Lwenleib, lauerte vor der Stadt, gab den Vorbergehenden ein Rtsel auf und ttete sie, wenn sie es nicht lsten. Da muten viele sterben. König Lat'os reiste nach Delphi, um beim Orakel Rat in dieser Not dipns ttet zu holen. In einem Hohlwege begegnete er dem dipus. Da dieser dem den Vater, kniglichen Wagen nicht sofort auswich, herrschte ihn der König an; aber der erzrnte dipus erschlug den Greis und seine Diener; nur einer entfloh. Der Bruder der verwitweten Knigin bot nun dem die Herrschaft der Theben und die Hand der Knigin an, der das Rtsel der Sphinx lsen werde. lst das Rtsel Da kam dipus des Weges daher. Das Ungeheuer gab ihm das der Sphinx, Rtsel auf: Wer ist das, der am Morgen auf vier, am Mittag auf zwei und am Abende aus drei Fen geht?" dipus berlegte nicht lange: Das ist der Mensch", sagte er, am Morgen seines Lebens, in der Kindheit, bewegt er sich auf Hnden und Fen fort; am Mittage seines Daseins geht er auf seinen beiden Fen, und an seinem Lebens-abende nimmt er beim Gehen den Stab zu Hilfe, geht also auf dreien." Da strzte sich die Sphinx in den Abgrund, und Theben wurde frei, heiratet die Der Befreier aber trat die Herrschaft der die Stadt an und heiratete Mutter kie Knigin, seine eigene Mutter. Das Orakel war erfllt. und herrscht dtpms herrschte viele Jahre als weiser Fürst. Da brach eine Pest der Theben, im Lande aus. Man forschte bei einem Seher nach der Ursache und erfuhr, was dipus, ohne es zu wissen, Schreckliches begangen hatte. Ende des Da ttete sich die Knigin in der Verzweiflung, und dipus stach dipus. Augen aus. Der blinde Greis wurde aus der Stadt getrieben;

19. Das Altertum - S. 10

1893 - Leipzig : Dürr
— 10 — berühmte Herrschergeschlechter walteten, nachdem das Königtum wieder hergestellt war, in Theben, man nannte diese Zeit das mittlere Reich. Ägypten erfreute sich abermals einer langen, glücklichen Zeit der Ruhe. Die Könige von Theben sorgten angelegentlich sür den Wohlstand ihrer Unterthanen. Sie erweiterten und vermehrten die Kanäle, durch welche die Bewässerung des Landes während der Überschwemmungen geregelt wurde; so zogen sie unter anderem die Oase Faijum, welche nur durch eine Bergwand von dem westlichen Nillande getrennt war, zu Ägypten, indem sie durch eine Schlucht einen Kanal hinüber leiteten und in dem neugewonnenen Lande selbst ein großes Wasserbecken (den Mörissee) anlegten, aus dem in dürren Jahren dem Lande Wasser zugeführt werden konnte. Auch eroberten sie das goldreiche Nubien am südlichen Ende Ägyptens, stellten Straßen her, die zum arabischen Meere hin führten und knüpften Tauschhandel mit Syrien und Arabien an, um die Schätze dieser Länder, besonders Weihrauch zu erhalten. Sprache und Schrift vervollkommneten sich in solcher Weise, daß das mittlere Reich später als die klassische Zeit Ägyptens angesehen wurde. Aber auch diese Herrlichkeit hatte keinen Bestand. Von der Sinai-halbinsel her kam ein wildes Hirtenvolk, bemächtigte sich des Deltalandes und erhob Tribut von allen Gauen Ägyptens. Wieder war es Theben, das nach jahrhundertelanger Schmach dem Lande die Freiheit gab. Ein König von Theben vertrieb die Hyksos nach schweren Kämpfen aus dem Laude. Damit beginnt das neue Reich. Die neuen Herrscher von Theben erhoben Ägypten zu einem der mächtigsten Staaten des Altertums. Die friedlichen Ägypter wurden Krieger, die alles Land eroberten im Osten der Sinaihalbinsel bis an den Euphrat und weit hinauf am oberen Nil bis in den Sudan. Auch Palästina ward Ägypten tributpflichtig. Solch einen großen Besitz konnten die Könige des neuen Reiches nur durch immerwährende Kriege mit den Nachbarvölkern behaupten. Einer der berühmtesten königlichen Streiter ist König Ramses Ii., der 67 Jahre regiert haben soll und der, nachdem er das Reich nach außen durch Friedensschlüsse gesichert, in einer langen Friedenszeit viel für die Wohlfahrt des Landes gethan hat. Besonders liebte er es, den Glanz seiner Regierung in großen Bauten zu verewigen, in ganz Ägypten und bis tief nach Nubien hinein tragen zahlreiche Tempelüberreste seinen Namen. Allein seine Nachkommen waren nicht im stände, eine solche Macht zu behaupten. Zwar gelang es dem Begründer der zwanzigsten Dynastie, Ramses Iii., noch einmal, die Grenzen des Reiches tapfer zu verteidigen, aber dann verfiel das neue Reich um fo schneller. Die Könige wurden mehr und mehr abhängig von dem reichen, stolzen

20. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 43

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
43 bei, ihn tu schlichten, und gewahrte zu seinem Erstaunen, daß Polynikes einen Löwen, Tydeus einen Eber im" Wappen führe. Jetzt sah er, daß der Orakelspruch in Erfüllung gehen solle, und machte die beiden Flüchtlinge zu seinen Schwiegersöhnen. Theben hatte 7 Thore, welche mit Sturm genommen werden mußten.und der Zu., Darum wählten Adrast und seine beiden Schwiegersöhne, Polynikes imdg^mt'sl. Tydeus, noch mehrere andere Helden zu Mitstreitern, den Partheno-piius, einen Sohn der Jägerin Atalante, den Ktlpaneus und denhippo-medon, Männer von fürstlicher Abkunft, und zuletzt den Scher Amphiaraus. Letzterer versagte seine Theilnahme, obwohl er ebenfalls ein Schwiegersohn des Adrastus war. Einmal sah er den unglücklichen Ausgang dieses Krieges voraus, und dann wußte er, daß er sein eigenes Leben dabei verlieren würde. Darum versteckte er sich vor den Abgesandten, welche ihn zur Theilnahme an dem Zuge der Sieben gegen Theben einladen sollten. Allein seine Gemahlin Eriphyle war eine eitle, putzsüchtige Frau und ließ sich von ihrem Schwager Polynikes mit einem goldnen Halsband bestechen, den Schlupfwinkel ihres Mannes zu verrathen.' Jetzt mußte sich Amphiaraus dem verhängnisvollen Zn ge anschließen, da man seinen Prophezeiungen keinen Glauben schenkte. Adrastus stellte sich an die Spitze des Unternehmens, welches unter dem Namen des Zuges der Sieb e n g eg en Th eb en berühmt geworden ist. Die Schaaren der verbündeten Sieben zogen jubelnd aus Argos gegen Theben und da friedliche Unterhandlungen zu keinem Ziele führten, so wurden die 7 Thore der Stadt streng belagert. Es hatte den Anschein, als ob die Thebaner ihren Gegnern unterliegen müßten. Hart bedrängt fragten sie den Seher Tircfias um Rath, und dieser weissagte der Stadt "den Untergang, wenn sich nicht jemand fände, der sein Leben freiwillig für dieselbe opfere. Unverzüglich stürzte sich ein Sohn des Königs Kreon trotz der Bitten und Thränen des jammernden Vaters im Angesicht von Freund und (Veittd von der S tadtmauer herab. Dies edle Beispiel entstammte den Muth der Belagerten aufs neue; sie deckten die angegriffenen Thore und schlugen die Ärgiver zurück. Alle sieben Anführer mit Ausnahme des Adrastus kamen um; den Amphiaraus verschlang die Erde, Eteokles und Polvnikes tödteten sich gegenseitig im Zweikampfe, wie es der Fluch des Vaters vorausgesagt hatte, den Kapanens traf der Blitz, die anderen Führer erlagen den Streichen ihrer tapferen Feinde. Aber noch war das Schicksal des thebanischen Königshauses nicht erfüllt. Neue Uuglücksfälle sollten es treffen. Von den Verwandten des Oedipns lebten noch seine beiden Töchter Antigone und Jsmene, sein Schwager Kreon und dessen Gemahlin Eurydike, sowie bereit Sohn Hamon, der Bräutigam der Autigoue. Nach dem blutigen Ende des Eteokles und Polynikes übernahm Kreon Bcijd>am als der nächste männliche Verwandte des königlichen Danses die Regierung bc,n mou von Theben und befahl grausamer Weise, es solle Polynikes, weiter den ^ Zug der-Sieben gegen Theben veranlaßt habe, nnbestattet liegenbleiben, und sein Leichnam den Hunden und Vögeln zum Fraße dienen. Icder welcher dies königliche Gebot übertrete, solle mit dem Tode bestraf! werden. Antigone, von diesem Gebyte des Königs um so schmerzlicher