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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 7

1911 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 7 Mesopotamiens) Lage. Das Tiefland liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich. Nur im Nw. zieht eine Bodensenkung zum Orontes und nach dem Mittel- meer. Diese ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil dadurch die so wichtige Verbindung vom Indischen Ozean nach dem Mittelmeer geschaffen wird. Naturbeschaffenheit. Ihre Bewässerung empfängt die Ebene vom Armenischen Hochlande, wo Euphrat und Tigris entspringen. Beide Ströme folgen der Abdachung des Landes nach So., bald sich einander nähernd bald sich weiter voneinander entfernend. Vor der Mündung in den Persischen Golf vereinigen sich die beiden Ströme zum S ch att-el-Arab. Mesopotamien ist großenteils Anschwemmungsland der Zwillingsströme; da aber die Randgebirge dem Tiefland die Niederschläge entziehen, überdies die alten Bewässerungsanlagen meist verfallen sind, so trägt die Landschaft heute den Charakter einer Steppe und streckenweise einer Wüste. Kultur. Im Altertum war die Ebene die Wiege der beiden Weltreiche Assyrien und Babylonien, mit Riesenstädten bedeckt und infolge der trefflichen Bewässerungsanlagen von fabelhafter Fruchtbarkeit. Später verfielen diese An- lagen und die Steppe rückte wieder vor. Mit der Vollendung der hauptsächlich von deutschen Unternehmern in Angriff genommenen Euphrat- oder Bagdad- bahn wird in dem bis setzt verödeten Gebiete wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine Umlegung erfahren. Das Land geht einer besseren Zukunft entgegen. Bevölkerung und Siedelungen. . Die wenig zahlreiche Bevölkerung besteht aus Arabern, Türken und Kurden. — Das unter der Herrschaft der Türken stehende Gebiet zählt heutzutage nur noch wenige Städte von Bedeutung. Am Tigris liegt Mosul (mösul), in dessen Nähe die Ruinen von Ninive sind. — Bag dad, im Mittelalter eine Stadt voller Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben; 145000 Einw. — Am Euphrat Hilleh; in dessen Nähe die Ruinen von Babylon. — Am Schat-el-Arab: Basra. Kleinasien, Syrien, Mesopotamien und Teile von Armenien und Arabien bilden zusammen die Asiatische Türkei. Iran. Umgrenzung. Im Norden wird Iran vom Elbursgebirge mit dem 5500 in hohen Vulkan Demawend und weiter östlich vom gewaltigen Hindu- kusch, im Westen vom Armenischen Hochlande, im Süden von den steilaufsteigenden Parallelketten des Südpersischen Gebirges, im Osten endlich vom Suleiman- gebirge umschlossen. Es gehört zu den am meisten abgeschlossenen Ländern Asiens. Das Innere. Die mächtige Gebirgsumwallung benachteiligt Iran in hohem Maße; sie erschwert den Verkehr mit den umliegenden Tiefländern und mit der Küste, wo am Persischen Golfe die Hafenorte Abnschehr und Bender- Abbas liegen. Ferner entziehen die Randgebirge den Winden die Feuchtigkeit, *) Zwischenstromland, vom griechischen mäsos — mittel und potamös = der Fluß. )

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1. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 195

1908 - Langensalza : Beyer
2. Mesopotamien. 195 bis zu den Gestaden des Persischen Golfes reicht und sich durch ungemeine Fruchtbarkeit auszeichnet. Das war der eigentliche Gottesgarten, das „Land Sinear" der heiligen Schrift, dessen Fruchtbarkeit und Reichtum die Schrift- steller der Alten preisen und von dessen unvergleichlicher Schönheit und Herrlichkeit uns die „Märchen aus 1001 Nacht" berichten. Fruchtbare Felder, auf denen Weizen und Mais die Fülle wuchsen, ausgedehnte Obst- und Weingärten, die die köstlichsten Früchte spendeten, und weite Palmen- Wälder, die große und schöne Datteln lieferten, bedeckten damals das Land und machten es zu einem wahren Gottesgarten und zu einer unerschöps- lichen Kornkammer der alten Welt. Sachliche Vertiefung: Wie kommts wohl, daß zwischen die Hoch- länder Vorderasiens eine solch ausgedehnte Mulde eingebettet ist? — Wie ist die weite Ebene entstanden? — Wie kommts, daß die beiden großen Ströme sich im Unterlaufe vereinigen? — Woher rührt wohl die Ver- schiedenheit in der Bodenform der beiden Landschaftsgebiete? — Zusammenfassung: Mesopotamiens Lage und einstiger Reichtum. 2. Wie konnte Mesopotamien sich zum blühenden Gottes- garten entfalten? Mesopotamien ist zwar sehr fruchtbar; aber es ist regen los wie Ägypten. Und trotzdem keine Wüste? Wie Ägypten seine Fruchtbarkeit dem Nil verdankt, so wird Meso- potamiens Fruchtbarkeit hervorgebracht durch die Zwillingsströme Euphrat und Tigris. Die Zwillingsströme haben nicht nur die ausgedehnte Mulde, die einst ein weiter Meerbusen war, mit fruchtbarem Schwemmland aus- gefüllt, sondern sorgen auch jahraus jahrein für die Erhaltung und Er- höhung dieser Fruchtbarkeit. Alljährlich, wenn im April auf den Gipfeln des Armenischen Hochlandes die Schneeschmelze eintritt, dann schwellen die beiden Zwillingsströme an, treten über die Ufer und tränken das dürstende Land. Bei dem ruhig dahinfließenden Euphrat geht diese Überflutung ebenso regelmäßig und ruhig von statten, wie bei dem Nil. Da der Euphrat nur von niedrigen Ufern umsäumt wird und die Sohle des Flusses durch die Schlammablagerungen sich beständig erhöht, so findet die ungeheure Wasser- masse wenig Widerstand, ergießt sich über die weite Ebene und setzt wie der Nil eine fette Schlammerde ab. Anders der Tigris. Wie schon sein Name besagt — Tigris heißt Pfeil —, fließt dieser Strom in einem schmalen Bette, das häufig durch Felsen eingeengt wird, wildbrausend und schäumend dahin. Er ist weit wasserreicher als der Euphrat, denn er nimmt viele von den östlichen und nördlichen Gebirgen herabfließende Bergströme auf. Seine Fluten, die er über das anliegende Land wirft, werden diesem zum Verderben, denn sie entführen den Feldern die lockere Fruchterde und ver- wandeln das Land in ein ausgedehntes Sumpsland. Segen und Flucb, den beide Ströme austeilten, wußten aber die Bewohner des Landes ehedem zum Nutzen des Landes auszubeuten. Durch ungeheure Dämme, die sie längs der Ufer des wildschäumenden Tigris aufführten, zügelten sie den ungestümen Lauf des Stromes und geboten so seiner zerstörenden Gewalt Einhalt. Der 13 *

2. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 54

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 Asien. wesentlichen durchaus auf den: Ackerbau, auf den: Getreidereichtum und der hierdurch bedingten Volksdichte beruhte. Die Untersuchung darüber, w e l ch e n Stand materieller K u l t u r e u t w i ck l u u g das heutige B a g d a d b a h n g e b i e t im A l t e r t n m besessen hat, ist daher eine der wichtigsten, die überhaupt angestellt werden können, wenn wir die Frage nach der Wiedererweckung dessen, was dort einst war, beantworten wollen. — Wir müssen im Gebiet der Bagdadbahn und ganz besonders in dem meso potamifch-babylonifchen Strom lande beachten, daß es dort zwei grundverschiedene Arten von Kulturland gibt. Die eine Art ist v o m Regen bewässertes Land; die andere bedarf zur Hervorbringung irgendwelcher Früchte in jedem Falle künstlicher Bewässerung vermittelst fließenden Wassers. Unzweifel- haft ist ein viel größerer Teil Mesopotamiens, als man gewöhnlich bisher anzu nehmen geneigt war, im Altertum und während des früheren Mittelalters, d. h. bis ins achte und zehnte Jahrhundert, bebaut und besiedelt gewesen, und ich habe als Resultat aller darauf verwandten Studien gefunden, daß in der äußeren N a t n r seit jener Zeit keinerlei Umstände eingetreten sind, aus denen m an genötigt wäre, zu folgern, jene blühenden Zustände ließen sich heute nicht mehr durch geeignete Maßnahmen herstellen. Daß diese Tatsache, die Nichtände- rnng des Klimas in historischer Zeit, von entscheidender Wichtigkeit für die Be siedelnngs- und Kultivierungsfrage ist, braucht wohl nicht erst besonders hervor gehoben zu werdeu. Während heutzutage sich nur noch eine ganz schmale Kulturzone vom Rande des iranischen Hochlandes östlich Mossnl längs des Tigris und des sogenannten Tur Abdin westwärts über den Euphrat hinüber bis nach Nordsyrien hineinzieht, eine Zone, die so schmal ist, daß sie öfters fast vollkommen von der „Wüste" unterbrochen wird, war der ganze nördliche und nordwestliche Teil Mesopotamiens, dazu das ganze im engeren Sinne assyrische Gebiet, d. h. das Dreieck zwischen dem Tigris, den: untern Sab und dem Hochlande, schon um das Jahr 1090 v. Chr. so dicht be völkert, wie wahrscheinlich nur uoch ganz wenige Teile der damals besiedelten Welt. Nur das Alluvialland am Unterlauf der großen Ströme mag schon zu jener Zeit eine noch stärkere Bevölkerung ernährt haben. Bei dem Zustande, in den: sich Mesopotamien nach Menschenzahl, Reichtum und Anbau heutigestags befindet, wäre es sowohl für den Besitzer, der es verteidigt, als auch für den Prätendenten, der es erstrebt, eine Torheit, so viel Blut um das Land zu vergießen, denn es ist zu mehr als neun Zehnteln eine Wüste, in der nichts wächst außer dürrem Steppenkraut, und wo noch keine Viertelmillion seßhafter Einwohner und einige Zehntausende armseliger Beduinen leben. Und dennoch bedürste es auch heute keiner weiteren Veränderung, als der politischen Sicherheit für den Ackerbauer, damit der Pflug wiederum wie vor 1000 und 2000 und wohl auch 3000 und 4000 Jahren über die tiefgründige braune Ackererde geht und

3. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 170

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 170 — Ararat verbunden. Im Norden des Ararat, von den: Aras^ im Süden und Osten und der Kura^ im Norden und Westen um- flössen, liegt Russisch-Armenien, eine liebliche Schweizerlandschaft mit Schneebergen, Hochwiesen und Bergseen. Der westliche Teil, das Quellgebiet des Euphrat^ und Tigris^ ist Hocharmenien, eine Hochsteppe, in deren Mittelpunkt Erserum^ liegt, und gehört mit dem südlichen Teile Armeniens, dem abflußlosen Gebiet des Wan- sees, zur Türkei. Den Ostteil nimmt das ebenfalls abflußlose Ge- biet des in der persischen Provinz Aderbeidschan gelegenen Urmia- sees ein. Abgeschlossen wird Armenien gegen Mesopotamien durch die Fortsetzung des kurdischen Gebirges, welche als Armenischer Taurus zu dem kleinasiatischen Taurus hinüberzieht. Die Armenier, die ihr eigenes religiöses Bekenntnis (der Mittelpunkt ihrer Gottes- verehrung ist das Kloster Etschmiadsin, d. h. Herabkunft, im Gou- vernement Eriwan), ihre eigene Sprache und Literatur und ihren Volkscharakter sich erhalten haben, machen nur ein Drittel der Be- völkerung aus; die übrigen Bewohner sind nomadisierende Turkmenen und am oberen Tigris Kurden. Mesopotamien. Gib Quelle, Laufrichtung und Mündung des Euphrat und des Tigris an! Welche historisch wichtigen Orte liegen an den beiden Flüssen? Mesopotamien'' ist das Gebiet der Zwillingsströme Euphrat (2 600 km) und Tigris (1850 km). Das Zwischenstromland hat etwa die Figur einer Sanduhr und übertrifft Österreich-Ungarn an Größe. Es zerfällt in einen nördlichen, höher gelegenen (El Dschesira, das türkische Irak"?) und in einen südlichen, von Anschwemmungen gebildeten Teil (Irak Arabi, das arabische Irak). Das nördliche Hochmesopotamien zeitigt an den Abhängen des Gebirges die Olive und den Granatbaum, trägt grüne Talgründe und Reisfelder (Frucht- ebene von Diarbekr^) und umfaßt zu beiden Seiten des oberen Tigris das alte Assyrien. Weiter abwärts folgt bis zur ersten An- Näherung der Flüsse bei Bagdad (persische Mauer!) die bäum- und wasserlose, verbrannte Hochsteppe mit einzelnen Kulturstellen, von Wanderhirten, wie schon zu Abrahams Zeit, durchzogen. Von der Annäherungsstelle der beiden Flüsse wird Mesopotamien ein An- schwemmungsgebiet, das im Altertum von zahlreichen Kanälen durch- zogen war und einem Gartenlande von üppigster Fruchtbarkeit glich. Nach der Eroberung des Babylonischen Reichs durch die Perser schütteten diese, um durch Abschneidung des Handels das Binnen- land zu schwächen, die Mündungen beider Flüsse, die bis dahin ge- sondert den Persischen Meerbusen erreicht hatten, zu. Dadurch und durch die Vernachlässigung des Landes während der Türkenherr- schaft sind die großartigen Ent- und Bewässerungsanlagen verfallen, ist das Land teils Sumpf, teils Wüste. * Dampfend rauschendes Wasser. 2 Ehemals Cyrus — Wasser, Fluß. 3 U-fratus — sehr breit. 4 Pfeil. 5 Das Hochgelegene. 6 Zwischenstromland. 7 Eine Umformung des alten Arjarka — das arische Land. 8 Land Bekrs, des Eroberers.

4. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 196

1908 - Langensalza : Beyer
196 1. Vorderasien. befruchtenden Flüssigkeit aber suchten sie durch Anlage von Kanälen und Wasserbehältern, die zuweilen an Umfang einem See gleichen, einen sicheren Lauf zu bereiten. So kam man der Natur der beiden Ströme zu Hilfe, und führte den entlegenen Gegenden das befruchtende Wasser zu. Darum war die ganze Ebene mit einer so großen Zahl von kleinen und großen Kanälen, Dämmen und Gräben überzogen, daß die großartigen und kunst- vollen Wasserbauten in aller Welt Bewunderung und Erstaunen erregten. sachliche Vertiefung: Inwiefern kann Mefopotomien als ein Ge- schenk des Euphrot und Tigris bezeichnet werden? — Wie kommts, daß der Euphrat so ruhigen Lauf hat? — Wie kommts, daß sich das Bett des Enphrat beständig erhöht? — Warum empfängt der Euphrat nur wenig Neben- flüsfe? — Woher rührt das starke Gefälle des Tigris? — Warum fließen dem Tigris so viele Flüsse zu? — Wie kommts, daß die beiden Ströme soviel fruchtbare Schlammerde mit sich führen? — Wodurch wurden die künstlichen Wasserbauten ermöglicht? — Warum waren die Bewohner zum Bau der künstlichen Wasserwerke gezwungen? — Worin hat die Regenarmut des Landes ihren Grund? — Wodurch wurde die Fruchtbarkeit erhöht? — Woher rührt das heiße trockene Klima? Zusammenfassung: Die Ursachen der Fruchtbarkeit Mesopotamiens. 3. Was der Reichtum des Landes zur Folge? Die fruchtreichen Ebenen Mesopotamiens waren vor alters dicht be- siedelt, und auf dem Boden Mesopotamiens erwuchsen die mächtigen Reiche der Assyrer und Babylonier, deren Macht weit über die Grenzen Meso- potamiens reichte. Und in diesen Reichen blühte ein reiches und mannig- faltiges Kulturleben. „Dichtbevölkerte, befestigte Städte, dazu Dörfer und Weiher ohne Zahl bedeckten das Land." Am Tigris blühte die Königsstadt Ninive, die Residenz der assyrischen Herrscher, die durch die hängenden Gärten der Semiramis bekannt war. Am Euphrat entstand Babylon, das durch eine doppelte Mauer geschützt war, und im Mittelalter blühte am Tigris Bagdad, die Stadt der Kalifen. Prachtbauten aller Art: Paläste und Tempel, Türme und Pyramiden zierten die Städte und erregten Staunen und Bewunderung bei den Völkern ringsumher. Die Kultur Mesopotamiens stand in hoher Blüte. Bodenbau und Bodenkultur waren hoch entwickelt; Kuustsleiß und Handel blühten außerordentlich. Weithin wurden die kost- baren Waren, die in den Goldschmiedereien, Webereien, Färbereien und Stickereien hergestellt wurden, von den babylonischen Händlern gebracht und die Heilige Schrift berichtet an verschiedenen Stellen von köstlichen baby- tonischen Mänteln und Teppichen, von goldenen Armspangen und Ringen u. dergl. m. Zusammenfassung: Mesopotamiens Blüte im Altertum. 4. Inwiefern gleicht nun Mesopotamien hentigestags einem Raub- felde und wie kommt das? Mesopotamien, das einst als „der fruchtbarste Acker des ganzen Orients" gepriesen ward, ist heute zum größten Teile eine dürre, wüstenähnliche Ein-

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 46

1845 - Heidelberg : Winter
46 §. 15. Die Patriarchenzeit. Statt aber die Erfüllung dieser Verheißung abzuwarten, greift Abram vor und nimmt auf Sarah's Rath die Ägyp- terin Hagar zur Nebenfrau, und bekommt von ihr den I s m a e l zum Sohne, den der Herr nicht als den Sohn der Verheißung anerkennen konnte, ihn jedoch zum Stamm- vater eines großen, aber wilden Volkes, der Ismaeliten oder nachmaligen Araber, bestimmte. Erft als Abram 99 Jahre alt war, verhieß der Herr ihm von Sarah den Isaak, wandelt Abram's Namen in A b r a h a m (d. i. Vater vieler Völker) und richtet einen Bund mit ihm und durch ihn mit seinen Nachkommen auf. ^-ls Isaak herangewachsen war, sorgte Abraham durch seinen treuen Knecht Elieser, daß Isaak ein Weib aus Abraham-s gläubiger Verwandtschaft (tit Mesopotamien) bekam. — Isaak's Ehe mit Rebekka war mit Zwillingen gesegnet, und Rebekka hatte die Verheißung erhalten,- daß der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren, Esau und seinen Stamm, Herr werden, also in das Bun- desverhältniß zu Iehovah treten sollte. Da der alte blindgewordene Isaak dieser Verheißung unkundig und vom Herrn nur im Allgemeinen der Bundes- bestätigung versichert war, und demnach seinem altern Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen wollte, weiß es Rebekka, (tit der von der Angst erzeugten Meinung, die Erfüllung der Verheißung eigenmächtig herbeiziehen zu müssen), durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen Segen bekommt. Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben trachtet, schickt Rebekka den Jakob, um ihn diesen Nach- stellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Isaaks Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien. ^er geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom

6. Noah bis Kyros - S. 5

1829 - Leipzig : Cnobloch
5 sich so recht dem Hirtenleben widmen könnte; denn dieß ist gemächlicher, als das der Ackers- leute. Da man nun in Erfahrung brachte, es wäre das nicht weit abgelegene Sinear, nach- mals so genannte Mesopotamien (a! Dschesi- ra), ein solches Land, so beschloß man, dahin zu ziehen; man nahm also das Wenige, was man mitnehmen konnte, und zog nach diesem Lande. Hier in Sinear ergab man sich denn auch vornehmlich nur dem Hirten leben oder der wei- denden Viehzucht. Man zog von einem Wei- deplätze zum andern, wenn rrsterrr vom Vieh abgefressen war, letzterer aber um so reichlicheres Futter spendete, und zwar zieinlich weit umher, ohne daß man sich von einander auch allzu weit entfernte. Die Hütten und Zelte, in welchen man wohnte, brach man ab, wenn man weiter ziehen wollte und errichtete sie daselbst wieder, wo man eine Zeitlang zu bleiben beschloß. Man lebte also, wie man zu sagen pflegt, als Nomade.— Noah starb, nachdem er — man denke — neu ri- ll) u n d e r t fünf und fünfzig Jahre gelebt hatte. Thurmbau zu Babel. Einige Jahrhunderte nach Noah's Tode wa- ren der Menschen in Mesopotamien schon «ine nicht unbedeutende Menge geworden. Da un- ternahmen sie es, einen äußerst hohen Thurm zu

7. Die Erdteile außer Europa - S. 91

1908 - Leipzig : Wagner & Debes
Westasien, 91 590. Welche persische Provinz gehört zu Armenien, und wie heißt ihre (bereits bei Persien erwähnte) Großstadt? 591. Inwiefern nimmt diese Provinz auch auf der Völkerkarte eine Sonderstellung ein? 592. Wie heißt die größte Stadt im türkischen Armenien, und was ist an ihrer mathem. und geogr. Lage bemerkenswert? 593. Inwiefern entspricht ihrer Verkehrslage ihre militärische Bedeutung? 594. Welche Festung liegt auf dem gegenüberliegenden russischen Gebiete? 595. Welches (alte, als religiöser Mittelpunkt der armenischen Christen bedeutungsvolle) Kloster befindet sich hier, und welche Stadt liegt in seiner Nähe? 596. Wie heißt die Landschaft auf der sw. Abdachung des armenischen Hochlandes? 597. Nenne ihre Hauptstadt, und bezeichne deren Lage! 598. Welche Mittellage besitzt Mesopotamien a) nach den um- Mesopota- gebenden Bodenformen, d) nach den benachbarten Meeren? 599. Für welchen Überlandweg wird es in dieser Lage das wichtigste Durchgangsgebiet? 600. Durch welche Gunst der Bewässerung wird die Aus- nutzung dieser Stellung befördert? 601. Nenne die Hauptströme Mesopotamiens, und bezeichne ihr Quellgebiet, ihre Laufrichtungen und ihren Mündungsbusen! 602. In welcher Beziehung sind sie dem Nile verwandt? 603. Mit welchem Rechte könnte man wohl Mesopotamien ein Geschenk des Euphrat und Tigris oder auch ein Geschenk Armeniens nennen? 604. Charakterisiere Mesopotamien in bezug auf seine geolo- gischen, klimatischen, pflanzen- und kulturgeographischen Erscheinungen! 605. Auf welche Stellen beschränkt sich der Bodenbau, und welche Vorkehrungen müßten (wieder) getroffen werden, sollte das Land (wie in früherer Zeit) eine Kornkammer werden? 606. Woraus erklärt es sich, daß hier seit ältester Zeit Back- steinbauten errichtet werden? _ 607. Welchem Bevölkerungszweige und welcher Religionsgemein- schast gehören die Bewohner Mesopotamiens an? 608. Welchen Namen führt a) das obere, b) das untere Meso- potamien? 609. Auf welche Eigentümlichkeit spielt der Name El-Dschesire, d. h. die Insel, an? 610. Bezeichne je eine Stadt und eine Trümmerstätte a) im oberen, b) im unteren Mesopotamien! 611. Woraus kannst du schließen, daß der Tigris bei Mosul ein starkes Gefälle hat (und demnach, wie auch der Euphrat, im Mittellaufe noch nicht schiffbar ist)?

8. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 34

1867 - Rostock : Hirsch
34 einen eben beschriebenen Zugang hat und mit Trümmern von Häusern, Palästen, Tempeln, Säulen, Brücken, Statuen, Triumphbogen ganz be- deckt ist. Dies ist der Ort , an welchem einst Petra stand. Kings um die Wohnungen der Lebendigen zog sich im Kreise die Stadt der Tod- ten hin. Bis auf die Höhe von mehreren hundert Fuss sind die innern Wände des Gebirges glatt abgeschliffen und lange Reihen von Grabmä- lern mit Sälen , Hallen und Gängen in die Felsen hineingehauen, einige vollendet, andere halb fertig , andere kaum angefangen , so dass man sieht, die Bevölkerung ist vernichtet, als sie eben an ihrer Todtenstadt arbeitete. Hoch über die Felsenstadt hinweg ragt der Berg Hör, auf welchem Aaron starb. Im Osten an der Edomiter Land, gegen Chaldäa zu lag wahrscheinlich das Land Uz, welches das Ileimathsland des Hiob war. Iv. Die Länder der Gefangenschaft. 1. Mesopotamien. Ostwärts von dem grossen Flusse Euphrat liegen die Länder, in welche Israel gefangen geführt wurde, Mesopotamien, Assy- rien und B ab yl oni en. Zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris liegt eine ausgedehnte Ebene, welche im südlichen Theile „die Ebene Sinear“, im nördlichen „Mesopotamien“, d. i. das Land zwischen den Flüssen, genannt wurde. Mesopotamien bestand aus zwei ganz verschiedenen Theilen. Der Norden , wel- cher an das gebirgige Armenien grenzte , lag hoch und hatte ein rauhes , kaltes Klima. Viehzucht war der Hauptnahrungsquell der Einwohner, liier im rauhen Norden, dem frühern Wohnsitz der Chaldäer, lag die Stadt Ur, von wo Tharali wegzog, um sich in einer mildern Gegend niederzulassen. Er kam nach Daran in dem wärmeren südlichen Theile von Mesopotamien und blieb da- selbst. Von dort zog Abraham auf Gottes Befehl weiter nach Ka- naan ; seine Verwandten aber blieben grüsstentheils in Daran zu- rück. — An den Fluss Che bar schickte Nebukadnezar einen Theil der Gefangenen aus Juda. Unter ihnen lebte der Prophet Ezechiel und tröstete die Traurigen mit der Verheissung, dass der Herr selbst sich seiner Herde annehmen und sie suchen werde, wie ein Hirte seine Herde suchet. T. Atssyfi'ficsa. Wenn man von Mesopotamien ostwärts über den Tigris geht, so gelangt man in das uralte Land Assyrien, welches im Nor-

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 76

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
76 Stufenland des Euphrat und Tigris. §. 26. Quellarmen) vereinigten obern Enphratlanfes, und beide Flüsse laufen im Ganzen mit einander parallel. In ihrem mittleren Laufe schließen sie die weite, nach Süden hin sich immer mehr verengende Ebene von Mesopotamien ein (türkisch Al Dfchesirah, d. h. Insel), welche im Alterthum dnrch künstlich regulirte Bewässerung fruchtbar war, heutzn- tage aber im Innern einer Wüste gleicht, ans welcher plündernde Räuber- Horden, reißende Thiers, verheerende Henschreckenzüge und versengende Winde hervorbrechen. Nachdem die beiden Flüsse (deren Quellgebiet nur 150 M. von der Mündung in gerader Entfernung absteht) in doppelter Stromentwicklung (der Euphrat an 350 M. weit, also ungefähr der Länge der Donau gleich) ein Stromgebiet vom Umfange Deutschlands bewässert haben, ergießen sie sich, vereinigt zum Schat el Arab, in mehreren Armen in den persischen Bnsen. Mit diesem bilden sie eine von der Natur selbst geebnete Bahn vom indischen zum mittelländischen Meere. a. Aus den Tafelländern des armenischen Hochlaudes oder in dem Quellgebiete des Euphrat, Tigris und Araxes bilden die Armenier seit der russischen Invasion (1829) nicht mehr die Hauptbevölkerung, sondern sind unter die verschiedensten Völker des Morgenlandes zerstrent, wo sie sich in besondere Gemeinden gesammelt haben. In der Heimat sind sie Hirten und Ackerbauer geblieben, in der Fremde aber Handelsleute und Gewerbtreibende der verschiedensten Art („christliche Juden") geworden. Außer ihnen bewohnen theils nomadische Turkmenen, theils Kurden das armenische Hochland. b. Das Thal des Euphrat. Von den beiden Quellarmen: Mnrad und Frat (oder Karasu), durchströmt der letztere die Hochebene von Erzerum (gewerbreiche Stadt mit 60 000 E.). Nach der Vereinigung der beiden Arme durchbricht der Euphrat wildflutend, in den gewaltigsten Krümmungen und unter sehr zahlreichen (300), aber wenig bedeutenden Stromschnellen, das Ostende der Tauruskette und nähert sich hier den Quellen des Tigris (ober- halb Diarbekr) fast auf eiue Stunde. Nach dem Austritt aus dem Gebirge nimmt er eine südwestliche Richtung an, als wollte er sich dem benachbarten (nur 20—30 Meilen entfernten) Mittelmeere zuwenden, und gerade die An- näherung an dieses Eulturbecken der alten Welt in Verbindung mit der bald folgenden (südlichen und südöstlichen) Abwendung zum persisch-indischen Meere hat ihn zu dem wahren hydrographischen Vermittluugsgliede des Orients und Oceidents bestimmt. In seinem weitern, südöstlichen Laufe uähert sich der Euphrat immer mehr dem Tigris und verengt in zunehmender Progression (gleich einer Sanduhr) die Landschaft Mesopotamien, bis Bagdad gegenüber. Nebenflüsse kann die regenlose syrische Wüste ihm nicht liefern. c. Das Thal des Tigris. Die Hauptquellen des Tigris an den Südabhängen des armenischen Gebirges sind nur durch einen schmalen Jsth- mus vom obern Lanse des Euphrat getrennt. Durch eine entschiedene Wen- dung nach Osten entfernt er sich vom Euphrat, durchbricht in füdlicher Rich- tung und mit reißendem Gefälle die armenischen Berge und tritt in das einförmige Tiefland Mesopotamien ein. Gegenüber von M osul (50 000 E.), welches vor dem Aufblühen der englischen Fabrikation ganz Europa mit Maus- seltnen versorgte, aber (wie die meisten Städte Mesopotamiens) nur einen Schatten des alten Glanzes bewahrt hat, sind auf dem linken Ufer (1848) die Ruinen des alten Ninive entdeckt, untersucht und ausgebeutet worden. Unterhalb Mosul erhält der Tigris aus dem Terrassenlande des Westabfalls von Iran den großen und kleinen Zab (auch: Zarb) und erreicht am

10. Länderkunde, Anfangsgründe der Allgemeinen Erdkunde - S. 130

1910 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
130 Vin. Asten. Vordringen gen W. eine Zeitlang wehrten. Die größte vorderasiatische Insel, Cypern, weist wie mit ausgestrecktem Finger in den Golf von Jsken- derun; sie heißt nach dem Kupfer, das hier schon die Phönizier gruben, und ist jetzt von den Engländern besetzt. Mesopotamien. Iii. Mesopotamien 1 senkt sich allmählich vom S.-Rand Armeniens /Oberflächen- gen So. zum Persischen Meerbusen. Es ist ein Flachland, dem es durch die Einbettung in höheres, umliegendes Land an Regen gebricht, so daß Steppen-, selbst Wüstenbildung eintritt. Der niedrigste und heißeste Schlußteil des Landes besteht aus fruchtbarstem Deltaboden, trug bei künst- licher Bewässerung einst reiche Ernten und könnte sie noch immer tragen. Hier nähern sich Euphrat und Tigris auf 40 km, entfernen sich noch einmal voneinander und münden dann vereint als Schat el Arab.2 Mesopotamien ist wie Syrien altes, semitisches Kulturland, wo seit Eindringen der Moslim arabische Sprache herrscht und die Araber auch mehr als anderwärts außerhalb Arabiens die geringzählige Be- völkerung zusammensetzen. Bei der argen Hitze und Dürre des Sommers ist dies Steppen- und Wüstenland nur so weit seßhaft zu bewohnen, als man es aus und an den Flüssen durch Berieselungskanäle zu befruchten vermag. Oberhalb des Deltas hat stets die größte Stadt am Tigris da gelegen, wo eine Übergangsstraße nach Iran vom Flußtal abzweigt, so jetzt am r. Ufer 'Moful [mösul], nach dem der Musselin, eine feine Art von Baum- wollgewebe, benannt ist, und einst l. vom Tigris Ninive, die alte Königs- stadt der Assyrier. In diesem Mittellauf sind Euphrat wie Tigris noch so reißend, daß man die Waren nur auf Flößen aus ausgeblasenen Hammel- häuten abwärts befördern kann; das Holz, das die Oberfläche der Flöße bildet, wird dann im holzarmen Unterland verkauft, die Schläuche auf Eselsrücken zurückgebracht; aber im Delta sind die Zwillings ströme nach beiden Richtungen schiffbar. Wie am Nil lockten die jährlichen Fluß- Überschwemmungen, eine Folge der Schneeschmelze in Armenien, und die von ihnen bewirkten, fruchtbaren Schlammabsätze zum Ackerbau, verboten hingegen Jäger- und Hirtenleben. So entstand die älteste asiatische Kultur, vielleicht die älteste auf Erden überhaupt, hier in Chaldäa auf dem Schlammlande, das von beiden, einst selbständig mündenden Flüssen in Jahrtausenden erbaut wurde. Der Persische Meerbusen reichte früher viel weiter ins Land. Den Mittelpunkt der alten Kultur bildete späterhin formen. > Siedelung 1 b. h. Zwischenstromland (vom griechischen mesos = mittel, potamos — Fluß, Strom). — * Schat ist ein anderer Name für den Tigris; der vereinigte Strom heißt „der arabische Tigris", weil er hier von Arabern umwohnt wird.

11. Geschichte des Altertums - S. 8

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
8 Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. wird in jedem Haushalt alles Nötige selbst hergestellt, sondern das Gewerbe hat sich entwickelt. Die Landbevölkerung bestellt den Acker und treibt Viehzucht. x5it den Städten, die sich hier sehr früh gebildet haben, werden Leinweberei, Töpferei, Glas- und Papiermacherei betrieben. Das Festhalten der Gedanken durch Notizen wird entdeckt. Die Schrift wird erfunden, und zwar ist sie zuerst eine Bilderschrift. (Im Gebrauch der Priester heißt' diese heilig, daher der Name Hieroglyphen.) Aus der treuen Naturbeobachtung entwickelt sich künstlerischer Nachahmungstrieb (Malerei und plastische Arbeit). Schon früh aber weist diese Kultur auf ein anderes Land, mit ähnlichen natürlichen Bedingungen, ans Mesopotamien. Kapitel Ii. Mesopotamien bis zum Aufkommen der Aff^rer. Landes^ Die Doppelflüsse Euphrat und Tigris bewässern ein Land, das ihr Werk ist wie das des Nils. Erst durch künstliche Verteilung der Wassermassen (Kanäle) wird aber das Wasser wirklich kulturfördernd. . Hier wohnten in geschichtlicher Zeit, die so alt ist, wie die ägyptische, zwei Völker: 1. die snmerisch-alarodischen Völker und 2. die Semiten. 1. Die erstgenannten sind bis auf einige Kaukasusstämme ausgestorben. Summer. Sie bewohnten einst ganz Vorderasien. Die Kultur der Sumerier war hoch. Sie hatten das Flußland urbar gemacht und Babel (Babylon) gebaut. ©emitcu. 2. Die Semiten. Diese drangen als Nomaden in das Land, setzten sich am oberen Lauf des Doppelflusses fest und gründeten hier das Reich Assyrien, dehnten ihre Herrschaft auch über den Süden aus, so daß die Sumerier in Babylon semitische Sprache annahmen. Die Stadt Babylon war zuerst ein religiöser Mittelpunkt, unter dem semitischen König Hammurabi wird sie auch politisch mächtig. Dieses semitische Volk war das Volk der Chaldäer. Von hier haben semitische Einwanderer babylonische Kultur auch nach Ägypten gebracht. Zwischen beiden Stromländern bestand immer reger Verkehr. Babyloniens Weil keine Gebirge in der Nähe sind, wurden die Steine aus Ton gebrannt (Ziegelsteine). Die früh vorhandene Schrift ist die Keilschrift. Dasselbe Zeichen V gibt in verschiedener Lage und Zusammensetzung verschiedenen Sinn. Religion. In dem weiten, gleichförmigen Land wird die Betrachtung des Sternenhimmels zur Notwendigkeit. Die Gottheiten sind deshalb Sterngötter. Der Himmelsgott Anu, der Lichtgott Bel und die Erde Ea ist die Götterdreiheit. Eas Sohn ist Merodach, die Frühlingssonne. Sein feindlicher Bruder ist Nergal, die Herbstsonne. Der 21. Jnui und der 21. Dezember sind die Todestage beider, die unter Wehklagen gefeiert wurden. Merodachs. Gemahlin ist Jstar (bei den Phöniziern Astarte). Also ein Naturmythus wie in Ägypten. Diese Hauptgötter wurden nebst Sonne und Mond als Planeten sichtbar, und nach diesen sieben Himmelslichtern wurde die Woche eingeteilt. Die

12. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 42

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 42 — lege deine Hand nicht an den Knaben; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen." Da sah Abraham einen Widder in der Hecke mit den Hörnern hängen und opferte ihn an seines Sohnes statt. Und der Engel sprach abermals: „Dieweil du solches gethan hast, spricht der Herr, will ich deinen Samen mehren, wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres; und durch ihn sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden." Also kehrte Abraham wieder heim gen Bersaba und wohnte daselbst. 18. Isaak srob seine Söhne. 1. Die Sendung des Elieser. — Sarah war 127 Jahre alt und starb, und Abraham beweinte und begrub sie. Abraham aber war wohl betagt, und der Herr hatte ihn gesegnet allenthalben. Und er sprach zu Elieser, seinem ältesten Knecht, der allen seinen Gütern vorstand: „Schwöre mir bei dem Herrn, daß du meinem Sohne kein Weib nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, sondern daß du ziehest zu meiner Freundschaft nach Mesopotamien und nehmest meinem Sohne Isaak eine Weib." Da schwur ihm solches der Knecht und nahm zehn Kameele und allerlei Güter seines Herrn und zog gen Mesopotamien. Und vor der Stadt Nahors, des Bruders Abrahams, ließ er die Kameele sich lagern bei einem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, wann die Weiber pflegten Wasser zu schöpfen. Und er sprach: „Herr Gott. thue Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham, wenn nun eine Jungfrau kommt, zu der ich spreche: „Neige deinen Krug," und sie sprechen wird: „Trinke, ich will deine Kameele auch tränken," daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak bescheert hast." 2. Rebekka. — Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam Rebekka, Bethuels Tochter, der ein Sohn war Nahors, und trug eilten Krug auf ihrer Achsel. Und sie war sehr schön von Angesicht. Die stieg hinab zum Brunnen und füllte den Krug. Da sprach Elieser: „Laß mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken." Und sie sprach: „Trinke, mein Herr," und schöpfte auch allen seinen Kameelen. Elieser aber wunderte sich ihrer, that goldene Arm-

13. Griechische und römische Geschichte - S. 20

1917 - Leipzig : Hirt
20 Geschichte der Griechen. Der König, den man Pharao nannte, war der unumschrnkte Herr des Landes. Das Volk gliederte sich in drei Stnde: Priester, Krieger und Gewerbetreibende. Die Priester waren zugleich rzte, Richter, Stern-kundige und Zeichendeuter. Seltsam war die Religion der gypter. Als Gottheiten verehrten sie unter andern Osiris und seine Gemahlin Isis. Auch gewisse Tiere waren ihnen als Sinnbilder von Gttern heilig, z. B. Krokodile, Katzen und Schlangen, am meisten aber als Sinnbild des Sonnengottes ein Stier, den sie Apis nannten; dieser mute am ganzen Leibe schwarz sein und durfte nur auf der Stirn einen weien dreieckigen Fleck haben. Die gypter glaubten, da die Seele eines Toten fortlebe, solange der Leib erhalten bleibe; deshalb balsamierten sie die Leichen ein und bestatteten sie in festen Grabkammern, z. B. in den Pyramiden und in Felsengrbern. Viele solcher Leichen, die wir Mumien nennen, haben sich bis heute unversehrt erhalten. Die Wnde der Tempel, Palste, Pyramiden und Grabkammern sind mit einer Bilderschrift bedeckt, deren Bedeutung schon am Ende des Altertums verloren ging und erst vor etwa hundert Jahren wieder ent-deckt wurde. Man nennt diese Bilderschrift Hieroglyphen. 28. Mesopotamien. In Mesopotamien, dem Lande zwischen den Flssen Enphrat und Tigris, entstand frh eine hnliche Kultur wie in gypten. Im Norden des Landes wohnten die Assyrer mit der Hauptstadt Niuive am Tigris, im Sden die Babylonier mit der Hauptstadt Babylon am Euphrat. Um das Jahr 2000 v. Chr. beherrschten die Babylonier das ganze Land. Einer ihrer grten Könige war Hammurabi, von dessen weiser Gesetzgebung uns eine vor wenigen Jahren gefundene Inschrift Kunde gibt. Eine Zeitlang gewannen die Assyrer die Herrschaft, doch gelang es im 8. Jahrhundert v. Chr. den Babyloniern, sich wieder zu be-freien. Ihr König Nebnkadnezar, ein Zeitgenosse Solons, eroberte im Jahre 586 Jerusalem und fhrte die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft, ans der spter der Perserknig Cyrns sie befreite und in die Heimat zurckschickte. Die Babylonier waren ein arbeitsames, ackerban- und gewerbetreibendes Volk. Durch zahlreiche Kanle sorgten sie fr die Bewsserung des Landes. Die berreste von Palsten und Tempeln und mancherlei Bildwerke zeugen von ihrer Baukunst. Auch waren sie geschickt in der Anfertigung von Waffen und Metallgerten, Teppichen, Lederarbeiten, Glas- und Stein-waren. In den praktischen Wissenschaften, besonders in der Vermessnngs-knnde, Mathematik und Sternkunde machten sie wichtige Entdeckungen. Da wir die Stunde in 60 Minuten einteilen, geht auf die Babylonier zurck. Mit den Nachbarvlkern trieben sie gewinnbringenden Handel; babylonisches Ma und Gewicht wurde in andern Lndern, auch in Griechen-land, aufgenommen.

14. Alte Geschichte - S. 9

1881 - Halle : Anton
9 Herren des Landes. Nur die Tyrer wußten sich noch eine Zeit lang zu halten. Um gegen Angriffe geschützt zu sein, wurde auf einer nahegelegenen Insel Neu-Tyrus erbaut und mit einer 150 Fuß ho* hen Mauer umgeben. Aber auch diese Stadt wurde 332 vor Chr. durch Alexander den Großen erobert und zerstört und damit dem phöuizischen Welthandel ein Ende gemacht. Iii. Aaöytonier und Assyrer. 1. Oestlich von Phönizien, zwischen Euphrat und Tigris, lag Mesopotamien (— das Zwischenstromland). Wenn auf dem armenischen Hochlande, dem beide Ströme entspringen, der Schnee schmolz, schwollen die Flüsse an, traten aus ihren Ufern und überschwemmten vom April bis zum Juni das Land. So machten Euphrat und Tigris Mesopotamien — wie der Nil Ägypten — ungemein fruchtbar. Der mit Getreide besäte Boden gab zwei - bis dreihundertfältige Frucht; die Blätter des Weizens und der Gerste wurden handbreit; Palmen, mit eßbaren Früchten beladen, befriedigten fast sämtliche Bedürfnisse der Bewohner. Im Süden dieses Landes wohnten die Babylonier, nordwärts von diesen die Assyrer. 2. Die Hauptstadt Babyloniens war Babylon. Sie war im Viereck auf beiden Seiten des Euphrat erbaut. Ihr Umfang betrug 10 — 12 Meilen, denn zwischen den einzelnen Stadtteilen und Häusern lagen Felder, Garten und Dattelhaine. Die Stadt wurde von einer 200 Ellen hohen und 50 Ellen dicken Mauer umschlossen, die mit 250 Türmen geschmückt und mit 100 Thoren versehen war. Eine 3000 Fuß lange Brücke verband die beiden Ufer des Euphrat. In dem einen Stadtteile erhob sich die königliche Burg mit den hängenden Gärten. Nebnkadnezar hatte diese letzteren seiner Gemahlin zu Liebe, die Sehnsucht nach den heimischen Bergen empfand, erbauen lassen. Auf steinernen Bogen erhoben sich diese Gärten terraffenförmig übereinander bis zu einer Höhe von 300 Fuß. Die Bogen waren mit Steinfchichten und Bleiplatten bedeckt; darüber lag eine Erdschicht, dick genug, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. So schienen die Gärten frei in der Luft zu schweben. Auf der obersten Terrasse stieg ein Springbrunnen in die Höhe, mit dessen Wasser sämtliche Anlagen in kurzer Zeit übergössen werden konnten. Von da oben konnte Nebnkadnezar die große Babel überschauen, die er erbaut hatte zu Ehren seiner Macht und Herrlichkeit. Assyriens Hauptstadt war Ninive. Sie war am Tigris gelegen und hatte noch größeren Umfang als Babylon (— der Prophet Öonos sagt, sie sei drei Tagereisen groß gewesen —). Gegen zwei

15. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 43

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 43 — zum Opfer". Und als sie kamen an die Stätte, Laute Abraham daselbst einen Altar, legte das Holz darauf und reckte seine Hand aus und faßte das Messer, daß er seinen Sohn schlachtete. Da rief der Engel des Herrn vom Himmel: „Abraham, Abraham! lege deine Hand nicht an den Knaben; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen". Da sah Abraham einen Widder in der Hecke mit den Hörnern hängen, und opferte ihn an seines Sohncs Statt. Und der Engel sprach abermals: „Dieweil du solches gethan^ hast, spricht der Herr, will ich deinen Samen mehren, wie die ötente am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres; und durch ihn sollen alle Völker auf Erben gesegnet werben". Also kehrte Abraham roieber heim gen Bersaba und wohnte baselbst. 18. Isaak und seine Söhne. 1. Die Senbung des Elieser. — Sarah war 127 Jahre alt und starb, und Abraham beweinte und begrub sie. Abraham aber war wohlbetagt und der Herr hatte ihn gesegnet allenthalben. Und er sprach zu Elieser, seinem ältesten Knecht, der allen seinen Gütern vorstanb: „Schwöre mir bei dem Herrn, daß bu meinem Sohne kein Weib nehmest von beu Töchtern bet Kana-niter, sonbern daß bu ziehest zu meiner Frennbschaft nach Mesopotamien, und nehmest meinem Sohne Isaak ein Weise“. Da schwur ihm solches der Knecht und nahm zehn Kameele und allerlei Güter seines Herrn und zog gen Mesopotamien. Und vor der ^Ltabt 9iahors, des Brnbers Abrahams, ließ er die Kameele sich lagern bei einem Wasserbrmtnen des Abenbs um die Zeit, wann die Weiber pflegten Wasser zu schöpfen. Und er sprach: „Herr Gott, thue Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham; wenn nun eine Tochter kommt, zu der ich spreche: „Neige beinen Krug", und sie sprechen wirb: „Trinke, ich will beine Kameele auch tränken", daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak bescheert haft". 2. Rebekka. — Und ehe er ansgerebet hatte, siehe ba kam Rebekka, Bethuels Töchter, der ein Sohn war Nahors, und trug

16. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 175

1825 - Rostock : Adler
Familien vereiniget hatten; denn späterhin noch wird Iabal Stammvater der Hüttenbewohner genannt; Jubal Urheber der Geiger und Pfeifer, und Thu- ba lkain schon ein Meister in Erz-und Eisenarbeiten ein Handwerk, welches man im rohen Naturstande nicht findet. Da nun die Menschen, erzählt Moses, so wie sie sich mehrten auf Erden, auch immer verderbter wur- den, und sich vom Geiste Gottes nicht mehr wollten strafen lassen; so habe Gott sie, bis auf den from- men Noah und seine Familie, durch eine große Wasser- stuth vertilget, und somit sey Noah der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes geworden. Die Noachische Flut, oder Süudflut, setzet man in das Jahr 1656 nach Erschaffung Adams. Bis dahin sind alle Zeitrechnungen sehr dunkel und ungewiß. Deshalb berechnet man, um sicherer zu gehen, die nachfolgenden Begebenheiten nach den Jahren, in denen sie vorchristi Geburt geschehen sind. Die ältesten Reiche und Staaten. Ungefähr 2000 Jahre vor Christi Geburt bildeten, sich die ersten uns bekannten großen Staaten Asiens^ Medien, zwischen den Flüssen Indus und Tigris; nördlicher B a etri a am Flusse Orus oder Gihon; und westwärts am Euphrat und Tigris Ar am, wo späterhin das große Assyrische und Babylo- nische Reich entstand. *) Nach i Mos. 10,^8 bis 10 war Nimrod der Stifter des Babylonischen Reiches, wenigstens legte er den ersten Grund zur Erbauung von Babylon; und Assur, der Stifter des Assyrischen Reiches gründete Ninive, die Hauptstadt desselben; daher die griechischen Geschichtschreiber ihn Ninus nennen. Seine *) Svri e n heißt das Land diesseits des Euphrats; Assyrien jenseits des Tigris; Mesopotamien, das Land zwischen diesen beiden Flüssen; Babylo- nien das südliche Mesopotamien.

17. Noah bis Kyros - S. 14

1829 - Leipzig : Cnobloch
14 Abraham in Mesopotamien. Noch etwas eher als 2000 Jahre v. Chr. G. lebte der fromme Abram oder Abraham, rin Nachkomme Sem's, in Mesopotamien. Er ist der Stammvater eines sehr merkwürdigen Volks, nämlich der Israeliten oder Juden.— Ge« boren zu Ur, in der Gegend oberhalb Babylo- nien am rechten Tigrisufer, kam Abraham mit seinem Weibe Sara nach Ha ran in Me- sopotamien, als sein Vater Thara mit den Srinigen und seinen zahlreichen Heerden — Scha- fen, Ziegen, Kamelen, Eseln u. a. Thieren -- da- hinzog, um sich nachdem südwestlich gelegenen Ka- naan zu begeben; doch änderte er seinen Entschluß und verblieb in Haran. Abraham trennte sich jedoch nebst seiner Sara hier bald von des Tha- ra' s gcsammter Familie, da in ihr Abgötterei herrschte, dagegen er nur den einzigen, wahren Gott verehrte. Cs lebte aber Abraham, wie sein Vater, als N o m a d e. Auch er besaß eine ansehnliche Heerde und hatte in seinem Dienste Sklaven und Sklavinnen, d. h. solche ihm untergebene Personen, die ihm für immer eigen- thümlich angehörten und in Allem von seinem Wil- len abhingen; daher keine Freiheit hatten. Doch genossen sie von ihm eine gute Behandlung.

18. Der Weltkrieg - S. 189

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 189 — nisch-kaukasischen Grenze an. Hier ist es auch gleich von Anfang an zu heftigen Kämpfen gekommen. Die Russen hatten schon seit langer Zeit im Kaukasusgebiet Truppen angesammelt. Die Türkei hatte deshalb ebenfalls an die russifch^kaukafische Grenze Truppen geworfen. Wiewohl die Russen in der Übermacht waren, wurden sie doch geschlagen, so bei Köpriköi in der Nähe von Erzerum. Eine andre Abteilung der Türken drang gegen Batum am schwarzen Meere vor. Eine dritte Gruppe wandte sich nach der persischen Grenze hin, da die Russen auch von dort ins türkische Gebiet einzufallen drohten. Sie fand Hilfe bei den persischen Stämmen, denen die russische Fremdherrschaft sehr verhaßt war. Die Russen mußten daher Teile des nordwestlichen Persiens räumen. Die Kämpfe in diesem gebirgigen Lande waren nicht leicht. Der Winter machte sie noch schwieriger. Aber der türkische Kampfesmut besiegte auch diese Schwierigkeiten. Seit dem September 1915 ist der Großfürst Nikolai Nikolajewitfch Oberbefehlshaber der russischen Kaukasusarmee. Wird er hier den Sieg an seine Fahnen heften? Jedenfalls fürchten sich die Türken nicht vor ihm, so wenig wie die Deutschen. Mit welcher Kampfesfreudigkeit die Türken den Krieg führten, zeigt folgende Strophe aus einem türkischen Gedichte: Schöner Kaukasus, erwache! Denn du hast genug geruht. Deine bleichen Züge färbe Mit des Feindes rotem Blut! 'Werde rot wie unser Banner, Brenne mit der Sonne Glut! Sieh, von neuem strahlt der Halbmond; Eile freudig auf ihn zu, Wenn die Trennung von den Türken Dir genommen Schlaf und Ruh. Die Briten trugen den Krieg nach Mesopotamien, in das Mündungsland des Euphrats und Tigris, des Schatt el Arab. Von Indien und Persien aus sandten sie Truppen dahin. Dabei stützten sie sich auf die Häuptlinge der Stämme, welche sie schon längst mit ihrem Golde bestochen hatten, wie den Sultan von Koweit. Sie konnten auch von Koweit aus nach Basra zu vordringen, aber große Erfolge ernteten sie auch hier nicht. Die Türken hatten dies geahnt und daher auch dahin Truppen, entsandt. Es kam ihnen die Bagdadbahn zustatten, obwohl sie noch nicht ganz fertig war. Die Briten erlitten in den häufigen Gefechten oft empfindliche Schlappen (bei Koma). Die Briten mußten erfahren, daß sie sich doch geirrt hatten; denn der heilige Krieg wirkte auch in Arabien und Mesopotamien einigend. Die Mohammedaner erblickten in den Briten ihren gemeinsamen Feind, auch wenn sie sich zum Scheine fteundlich stellten. Manchmal gingen Araber zum Schein auf die britischen Verlockungen ein, dann aber kehrten sie doch ihre Waffen geaeti die verhaßten Briten.
56 Biblische - und Religionögcschichtc. aber Gott läßt es nicht zu. Sarah stirbt und wird be/ graben. — Eliefer reist nach Mesopotamien und bringt von dort die Rebecca, Isaacs Gemahlin, mit. — Abraham stirbt im hohen Alter. — Z. 7. Jfaac hatte Zwillingssöhne, den Esau und den Jacob. — Jener verkauft diesem seine Erstgeburt für ein Linsengericht, und Jacob bringt feinen Bruder durch List um den väterlichen Segen. — Esau drohet, den Jacob um/ zubringen. — Jacob flüchtet nach Mesopotamien; — er lebt bei dem Laban, heirathet dessen Töchter, Lea und Rahel; zieht mit ihnen in sein Vaterland zurück — versöhnt sich mir sei/ nem Bruder Esau, und wird Vater von 12 Söhnen, unter denen Joseph der merkwürdigste ist. §.8. Joseph wird von feinen Brüdern beneidet und gehaßt — an Jömaelitische Kaufleute verkauft, die ihn nach Aegypten bringen und an den Potiphar verkaufen, dessen Ge/ mahlin ihn zum Dösen verführen will, und durch falsche Anklage es dahin bringt, daß Joseph ins Gefängniß gesetzt wird. — Hier legt er dem Oberschenken und Oberbäcker Träume aus, welche eintreffen. — Er deutet auch Pharaos beide Traume, ertheilt ihm weisen Rath, und kömmt zu hohen Ehren und Ansehen in Aegypten. — Um Getreide zu kaufen, kommen seine Brüder nach Aegypten, — Joseph be/ handelt sie hart. — Sie kommen zum zwettenmale mit Benjamin. — Er giebt sich ihnen zu erkennen, verzeiht ihnen, und läßt seinen Vater und seine ganze Familie nach Aegypten kommen, wo sie im Lande Gosen wohnen. — Jacob stirbt. — H. 9. Rach Josephs Tode werden die Israeliten in Aegypten schwer gedrückt; ihre neugebohrnen Sühne ins Wasser geworfen rc. Moses wird gebohren; seine Mutter setzt ihn im Schilfe aus; hier findet ihn die Tochter des Königs, die ihn aufnimmt, und am Hofe des Königs erzie/ hen läßt. — Moses Unwille über die Behandlung seiner Landsleute, — er flüchtet sich nach Median zu Jethro. —• Hier erhält er den Befehl von Gott, die Israeliten zu be/ freien und aus Aegypten zu führen; Pharao verweigert den Auszug: — es kommen 7 Landplagen. — Endlich .befiehlt Pharao den Auszug der Jscaeltien (Passah). — Pharao seht ihnen nach — findet aber seinen Untergang im rothen Meere. — Moses führt die Israeliten durch die große arabi/ sche Wüste, in der sie 40 Jahre verweilen, von Gott erhal/ ten.werden, (Manna, Wachteln) sich aber doch zum öfter»

20. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 197

1908 - Langensalza : Beyer
2. Mesopotamien. 197 öde: hier eine ausgedehnte Sandwüste, dort ein unübersehbares Sumpfgebiet, das von riesigen Schilf- und Rohrdickichten überzogen ist. Die alten kunst- vollen Wasserbauten, die Kanäle und Wasserbecken sind versandet, und den beiden Lebensadern des Landes, dem Euphral und Tigris, hat man das befruchtende Wasser zum Teil entzogen, so daß sie heut während des Sommers armseligen Bächen gleichen. Die alten blühenden Kulturreiche der Assyrer und Babylonier sind untergegangen, und auch das blühende Reich der arabischen Kalifen besteht nicht mehr. Die blühenden Städte mit ihren Prachtbauten aber sind in Trümmer gesunken, und elende Ruinen nur zeugen noch von der einstigen Pracht und Herrlichkeit. Das einst so reich bevölkerte Land ist jetzt zum großen Teile entvölkert. Die Städte des heutigen Mesopotamien haben nicht die Größe und Bedeutung wie zu den Zeiten der Babylonier. Unter den wenigen, die in der öden Mulde aufgeblüht sind, stehen Mossul am oberen Tigris, Bagdad am Tigris und Basra am Schat-el-Arab obenan. Nur hier und da sind die Spuren der einstigen Herrlichkeit noch zu erkennen. Wo die Dämme noch nicht vollständig verfallen und die Kanäle noch nicht versandet sind, da finden wir noch Palmenhaine, da stehen in ge- pflegten Gärten Feigenbäume und Weinreben, Melonen und Granatäpfel in üppiger Fülle und gedeihen auf fruchtbaren Äckern noch Mais, Reis und Weizen. Die Industrie, die einst in so hoher Blüte stand, ist zurückgegangen und das Mesopotamien der Gegenwart vermag nur wenig Erzeugnisse in den Handel zu bringen. Der Handelsverkehr mit den Nachbarländern, der einstmals so blühend war, ist ins Stocken geraten und die Handelsstraßen, auf denen die Händler die wertvollen Erzeugnisse von Ninive, Babylon und Bagdad in die fernsten Länder trugen, sind verfallen und nicht wieder hergestellt. An Eisenbahnen aber fehlt es ganz. sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß die großen Wasserbauten verfallen und versandet sind? — Warum ist ein großer Teil Mesopotamiens in eine Sandwüste, ein andrer in ein Sumpfland verwandelt worden? — Wie kommts. daß gegenwärtig die bedeutendsten Städte am Tigris liegen? — Warum konnten Industrie und Handel nicht zu neuer Blüte gelangen? usw. Zusammenfassung: Der gegenwärtige Kulturzustand Mesopotamiens. Rückblick und Zeichnung. Lage und Ausdehnung. — Bodenform und Gewässer. — Klima und Regenarmut. — Bodenfruchtbarkeit und Bodenkultur. — Industrie und Handelsverkehr. — Siedelungen. 3. Stück: Palästina. Ziel: Wir lernen nunmehr das gelobte Land kennen, darinnen einst „Milch und Honig" floß.