Ähnliche Ergebnisse
1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Mesopotamien. 195
bis zu den Gestaden des Persischen Golfes reicht und sich durch ungemeine
Fruchtbarkeit auszeichnet. Das war der eigentliche Gottesgarten, das „Land
Sinear" der heiligen Schrift, dessen Fruchtbarkeit und Reichtum die Schrift-
steller der Alten preisen und von dessen unvergleichlicher Schönheit und
Herrlichkeit uns die „Märchen aus 1001 Nacht" berichten. Fruchtbare
Felder, auf denen Weizen und Mais die Fülle wuchsen, ausgedehnte Obst-
und Weingärten, die die köstlichsten Früchte spendeten, und weite Palmen-
Wälder, die große und schöne Datteln lieferten, bedeckten damals das Land
und machten es zu einem wahren Gottesgarten und zu einer unerschöps-
lichen Kornkammer der alten Welt.
Sachliche Vertiefung: Wie kommts wohl, daß zwischen die Hoch-
länder Vorderasiens eine solch ausgedehnte Mulde eingebettet ist? — Wie
ist die weite Ebene entstanden? — Wie kommts, daß die beiden großen
Ströme sich im Unterlaufe vereinigen? — Woher rührt wohl die Ver-
schiedenheit in der Bodenform der beiden Landschaftsgebiete? —
Zusammenfassung: Mesopotamiens Lage und einstiger Reichtum.
2. Wie konnte Mesopotamien sich zum blühenden Gottes-
garten entfalten?
Mesopotamien ist zwar sehr fruchtbar; aber es ist regen los wie
Ägypten. Und trotzdem keine Wüste?
Wie Ägypten seine Fruchtbarkeit dem Nil verdankt, so wird Meso-
potamiens Fruchtbarkeit hervorgebracht durch die Zwillingsströme Euphrat
und Tigris. Die Zwillingsströme haben nicht nur die ausgedehnte Mulde,
die einst ein weiter Meerbusen war, mit fruchtbarem Schwemmland aus-
gefüllt, sondern sorgen auch jahraus jahrein für die Erhaltung und Er-
höhung dieser Fruchtbarkeit. Alljährlich, wenn im April auf den Gipfeln
des Armenischen Hochlandes die Schneeschmelze eintritt, dann schwellen die
beiden Zwillingsströme an, treten über die Ufer und tränken das dürstende
Land. Bei dem ruhig dahinfließenden Euphrat geht diese Überflutung ebenso
regelmäßig und ruhig von statten, wie bei dem Nil. Da der Euphrat nur
von niedrigen Ufern umsäumt wird und die Sohle des Flusses durch die
Schlammablagerungen sich beständig erhöht, so findet die ungeheure Wasser-
masse wenig Widerstand, ergießt sich über die weite Ebene und setzt wie
der Nil eine fette Schlammerde ab. Anders der Tigris. Wie schon sein
Name besagt — Tigris heißt Pfeil —, fließt dieser Strom in einem schmalen
Bette, das häufig durch Felsen eingeengt wird, wildbrausend und schäumend
dahin. Er ist weit wasserreicher als der Euphrat, denn er nimmt viele
von den östlichen und nördlichen Gebirgen herabfließende Bergströme auf.
Seine Fluten, die er über das anliegende Land wirft, werden diesem zum
Verderben, denn sie entführen den Feldern die lockere Fruchterde und ver-
wandeln das Land in ein ausgedehntes Sumpsland. Segen und Flucb, den
beide Ströme austeilten, wußten aber die Bewohner des Landes ehedem zum
Nutzen des Landes auszubeuten. Durch ungeheure Dämme, die sie längs
der Ufer des wildschäumenden Tigris aufführten, zügelten sie den ungestümen
Lauf des Stromes und geboten so seiner zerstörenden Gewalt Einhalt. Der
13 *
1913 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Wütschke, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
54
Asien.
wesentlichen durchaus auf den: Ackerbau, auf den: Getreidereichtum und der
hierdurch bedingten Volksdichte beruhte. Die Untersuchung darüber, w e l ch e n
Stand materieller K u l t u r e u t w i ck l u u g das heutige
B a g d a d b a h n g e b i e t im A l t e r t n m besessen hat, ist daher
eine der wichtigsten, die überhaupt angestellt werden können, wenn wir die
Frage nach der Wiedererweckung dessen, was dort einst war, beantworten
wollen. —
Wir müssen im Gebiet der Bagdadbahn und ganz besonders in dem meso
potamifch-babylonifchen Strom lande beachten, daß es dort zwei grundverschiedene
Arten von Kulturland gibt. Die eine Art ist v o m Regen bewässertes
Land; die andere bedarf zur Hervorbringung irgendwelcher Früchte in jedem
Falle künstlicher Bewässerung vermittelst fließenden Wassers. Unzweifel-
haft ist ein viel größerer Teil Mesopotamiens, als man gewöhnlich bisher anzu
nehmen geneigt war, im Altertum und während des früheren Mittelalters, d. h.
bis ins achte und zehnte Jahrhundert, bebaut und besiedelt gewesen, und ich habe
als Resultat aller darauf verwandten Studien gefunden, daß in der äußeren
N a t n r seit jener Zeit keinerlei Umstände eingetreten
sind, aus denen m an genötigt wäre, zu folgern, jene
blühenden Zustände ließen sich heute nicht mehr durch
geeignete Maßnahmen herstellen. Daß diese Tatsache, die Nichtände-
rnng des Klimas in historischer Zeit, von entscheidender Wichtigkeit für die Be
siedelnngs- und Kultivierungsfrage ist, braucht wohl nicht erst besonders hervor
gehoben zu werdeu.
Während heutzutage sich nur noch eine ganz schmale Kulturzone vom Rande
des iranischen Hochlandes östlich Mossnl längs des Tigris und des sogenannten Tur
Abdin westwärts über den Euphrat hinüber bis nach Nordsyrien hineinzieht, eine
Zone, die so schmal ist, daß sie öfters fast vollkommen von der „Wüste" unterbrochen
wird, war der ganze nördliche und nordwestliche Teil Mesopotamiens, dazu das
ganze im engeren Sinne assyrische Gebiet, d. h. das Dreieck zwischen dem Tigris,
den: untern Sab und dem Hochlande, schon um das Jahr 1090 v. Chr. so dicht be
völkert, wie wahrscheinlich nur uoch ganz wenige Teile der damals besiedelten
Welt. Nur das Alluvialland am Unterlauf der großen Ströme mag schon zu jener
Zeit eine noch stärkere Bevölkerung ernährt haben.
Bei dem Zustande, in den: sich Mesopotamien nach Menschenzahl, Reichtum
und Anbau heutigestags befindet, wäre es sowohl für den Besitzer, der es verteidigt,
als auch für den Prätendenten, der es erstrebt, eine Torheit, so viel Blut um das
Land zu vergießen, denn es ist zu mehr als neun Zehnteln eine Wüste, in der nichts
wächst außer dürrem Steppenkraut, und wo noch keine Viertelmillion seßhafter
Einwohner und einige Zehntausende armseliger Beduinen leben. Und dennoch
bedürste es auch heute keiner weiteren Veränderung, als der politischen Sicherheit
für den Ackerbauer, damit der Pflug wiederum wie vor 1000 und 2000 und wohl
auch 3000 und 4000 Jahren über die tiefgründige braune Ackererde geht und
1905 -
Halle a.S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 170 —
Ararat verbunden. Im Norden des Ararat, von den: Aras^ im
Süden und Osten und der Kura^ im Norden und Westen um-
flössen, liegt Russisch-Armenien, eine liebliche Schweizerlandschaft mit
Schneebergen, Hochwiesen und Bergseen. Der westliche Teil, das
Quellgebiet des Euphrat^ und Tigris^ ist Hocharmenien, eine
Hochsteppe, in deren Mittelpunkt Erserum^ liegt, und gehört mit
dem südlichen Teile Armeniens, dem abflußlosen Gebiet des Wan-
sees, zur Türkei. Den Ostteil nimmt das ebenfalls abflußlose Ge-
biet des in der persischen Provinz Aderbeidschan gelegenen Urmia-
sees ein. Abgeschlossen wird Armenien gegen Mesopotamien durch
die Fortsetzung des kurdischen Gebirges, welche als Armenischer
Taurus zu dem kleinasiatischen Taurus hinüberzieht. Die Armenier,
die ihr eigenes religiöses Bekenntnis (der Mittelpunkt ihrer Gottes-
verehrung ist das Kloster Etschmiadsin, d. h. Herabkunft, im Gou-
vernement Eriwan), ihre eigene Sprache und Literatur und ihren
Volkscharakter sich erhalten haben, machen nur ein Drittel der Be-
völkerung aus; die übrigen Bewohner sind nomadisierende Turkmenen
und am oberen Tigris Kurden.
Mesopotamien. Gib Quelle, Laufrichtung und Mündung des Euphrat
und des Tigris an! Welche historisch wichtigen Orte liegen an den beiden
Flüssen?
Mesopotamien'' ist das Gebiet der Zwillingsströme Euphrat
(2 600 km) und Tigris (1850 km). Das Zwischenstromland hat
etwa die Figur einer Sanduhr und übertrifft Österreich-Ungarn an
Größe. Es zerfällt in einen nördlichen, höher gelegenen (El Dschesira,
das türkische Irak"?) und in einen südlichen, von Anschwemmungen
gebildeten Teil (Irak Arabi, das arabische Irak). Das nördliche
Hochmesopotamien zeitigt an den Abhängen des Gebirges die Olive
und den Granatbaum, trägt grüne Talgründe und Reisfelder (Frucht-
ebene von Diarbekr^) und umfaßt zu beiden Seiten des oberen
Tigris das alte Assyrien. Weiter abwärts folgt bis zur ersten An-
Näherung der Flüsse bei Bagdad (persische Mauer!) die bäum- und
wasserlose, verbrannte Hochsteppe mit einzelnen Kulturstellen, von
Wanderhirten, wie schon zu Abrahams Zeit, durchzogen. Von der
Annäherungsstelle der beiden Flüsse wird Mesopotamien ein An-
schwemmungsgebiet, das im Altertum von zahlreichen Kanälen durch-
zogen war und einem Gartenlande von üppigster Fruchtbarkeit glich.
Nach der Eroberung des Babylonischen Reichs durch die Perser
schütteten diese, um durch Abschneidung des Handels das Binnen-
land zu schwächen, die Mündungen beider Flüsse, die bis dahin ge-
sondert den Persischen Meerbusen erreicht hatten, zu. Dadurch und
durch die Vernachlässigung des Landes während der Türkenherr-
schaft sind die großartigen Ent- und Bewässerungsanlagen verfallen,
ist das Land teils Sumpf, teils Wüste.
* Dampfend rauschendes Wasser. 2 Ehemals Cyrus — Wasser, Fluß. 3 U-fratus — sehr
breit. 4 Pfeil. 5 Das Hochgelegene. 6 Zwischenstromland. 7 Eine Umformung des alten Arjarka
— das arische Land. 8 Land Bekrs, des Eroberers.
1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
196 1. Vorderasien.
befruchtenden Flüssigkeit aber suchten sie durch Anlage von Kanälen und
Wasserbehältern, die zuweilen an Umfang einem See gleichen, einen sicheren
Lauf zu bereiten. So kam man der Natur der beiden Ströme zu Hilfe,
und führte den entlegenen Gegenden das befruchtende Wasser zu. Darum
war die ganze Ebene mit einer so großen Zahl von kleinen und großen
Kanälen, Dämmen und Gräben überzogen, daß die großartigen und kunst-
vollen Wasserbauten in aller Welt Bewunderung und Erstaunen erregten.
sachliche Vertiefung: Inwiefern kann Mefopotomien als ein Ge-
schenk des Euphrot und Tigris bezeichnet werden? — Wie kommts, daß
der Euphrat so ruhigen Lauf hat? — Wie kommts, daß sich das Bett des
Enphrat beständig erhöht? — Warum empfängt der Euphrat nur wenig Neben-
flüsfe? — Woher rührt das starke Gefälle des Tigris? — Warum fließen
dem Tigris so viele Flüsse zu? — Wie kommts, daß die beiden Ströme
soviel fruchtbare Schlammerde mit sich führen? — Wodurch wurden die
künstlichen Wasserbauten ermöglicht? — Warum waren die Bewohner zum
Bau der künstlichen Wasserwerke gezwungen? — Worin hat die Regenarmut
des Landes ihren Grund? — Wodurch wurde die Fruchtbarkeit erhöht? —
Woher rührt das heiße trockene Klima?
Zusammenfassung: Die Ursachen der Fruchtbarkeit Mesopotamiens.
3. Was der Reichtum des Landes zur Folge?
Die fruchtreichen Ebenen Mesopotamiens waren vor alters dicht be-
siedelt, und auf dem Boden Mesopotamiens erwuchsen die mächtigen Reiche
der Assyrer und Babylonier, deren Macht weit über die Grenzen Meso-
potamiens reichte. Und in diesen Reichen blühte ein reiches und mannig-
faltiges Kulturleben. „Dichtbevölkerte, befestigte Städte, dazu Dörfer und
Weiher ohne Zahl bedeckten das Land." Am Tigris blühte die Königsstadt
Ninive, die Residenz der assyrischen Herrscher, die durch die hängenden
Gärten der Semiramis bekannt war. Am Euphrat entstand Babylon, das
durch eine doppelte Mauer geschützt war, und im Mittelalter blühte am
Tigris Bagdad, die Stadt der Kalifen. Prachtbauten aller Art: Paläste
und Tempel, Türme und Pyramiden zierten die Städte und erregten Staunen
und Bewunderung bei den Völkern ringsumher. Die Kultur Mesopotamiens
stand in hoher Blüte. Bodenbau und Bodenkultur waren hoch entwickelt;
Kuustsleiß und Handel blühten außerordentlich. Weithin wurden die kost-
baren Waren, die in den Goldschmiedereien, Webereien, Färbereien und
Stickereien hergestellt wurden, von den babylonischen Händlern gebracht und
die Heilige Schrift berichtet an verschiedenen Stellen von köstlichen baby-
tonischen Mänteln und Teppichen, von goldenen Armspangen und Ringen
u. dergl. m.
Zusammenfassung: Mesopotamiens Blüte im Altertum.
4. Inwiefern gleicht nun Mesopotamien hentigestags einem Raub-
felde und wie kommt das?
Mesopotamien, das einst als „der fruchtbarste Acker des ganzen Orients"
gepriesen ward, ist heute zum größten Teile eine dürre, wüstenähnliche Ein-
1845 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Progymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Lateinschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
46 §. 15. Die Patriarchenzeit.
Statt aber die Erfüllung dieser Verheißung abzuwarten,
greift Abram vor und nimmt auf Sarah's Rath die Ägyp-
terin Hagar zur Nebenfrau, und bekommt von ihr den
I s m a e l zum Sohne, den der Herr nicht als den Sohn
der Verheißung anerkennen konnte, ihn jedoch zum Stamm-
vater eines großen, aber wilden Volkes, der Ismaeliten
oder nachmaligen Araber, bestimmte.
Erft als Abram 99 Jahre alt war, verhieß der Herr
ihm von Sarah den Isaak, wandelt Abram's Namen
in A b r a h a m (d. i. Vater vieler Völker) und richtet einen
Bund mit ihm und durch ihn mit seinen Nachkommen auf.
^-ls Isaak herangewachsen war, sorgte Abraham durch
seinen treuen Knecht Elieser, daß Isaak ein Weib aus
Abraham-s gläubiger Verwandtschaft (tit Mesopotamien)
bekam. — Isaak's Ehe mit Rebekka war mit Zwillingen
gesegnet, und Rebekka hatte die Verheißung erhalten,- daß
der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren,
Esau und seinen Stamm, Herr werden, also in das Bun-
desverhältniß zu Iehovah treten sollte.
Da der alte blindgewordene Isaak dieser Verheißung
unkundig und vom Herrn nur im Allgemeinen der Bundes-
bestätigung versichert war, und demnach seinem altern
Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen wollte,
weiß es Rebekka, (tit der von der Angst erzeugten Meinung,
die Erfüllung der Verheißung eigenmächtig herbeiziehen zu
müssen), durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen
Segen bekommt.
Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben
trachtet, schickt Rebekka den Jakob, um ihn diesen Nach-
stellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Isaaks
Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien.
^er geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und
über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom
1829 -
Leipzig
: Cnobloch
- Autor: Rockstroh, Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
5
sich so recht dem Hirtenleben widmen könnte;
denn dieß ist gemächlicher, als das der Ackers-
leute. Da man nun in Erfahrung brachte, es
wäre das nicht weit abgelegene Sinear, nach-
mals so genannte Mesopotamien (a! Dschesi-
ra), ein solches Land, so beschloß man, dahin
zu ziehen; man nahm also das Wenige, was
man mitnehmen konnte, und zog nach diesem Lande.
Hier in Sinear ergab man sich denn auch
vornehmlich nur dem Hirten leben oder der wei-
denden Viehzucht. Man zog von einem Wei-
deplätze zum andern, wenn rrsterrr vom Vieh
abgefressen war, letzterer aber um so reichlicheres
Futter spendete, und zwar zieinlich weit umher,
ohne daß man sich von einander auch allzu weit
entfernte. Die Hütten und Zelte, in welchen
man wohnte, brach man ab, wenn man weiter
ziehen wollte und errichtete sie daselbst wieder, wo
man eine Zeitlang zu bleiben beschloß. Man lebte
also, wie man zu sagen pflegt, als Nomade.—
Noah starb, nachdem er — man denke — neu ri-
ll) u n d e r t fünf und fünfzig Jahre gelebt
hatte.
Thurmbau zu Babel.
Einige Jahrhunderte nach Noah's Tode wa-
ren der Menschen in Mesopotamien schon
«ine nicht unbedeutende Menge geworden. Da un-
ternahmen sie es, einen äußerst hohen Thurm zu
1908 -
Leipzig
: Wagner & Debes
- Autor: Mahler, Richard
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
Westasien,
91
590. Welche persische Provinz gehört zu Armenien, und wie
heißt ihre (bereits bei Persien erwähnte) Großstadt?
591. Inwiefern nimmt diese Provinz auch auf der Völkerkarte
eine Sonderstellung ein?
592. Wie heißt die größte Stadt im türkischen Armenien, und
was ist an ihrer mathem. und geogr. Lage bemerkenswert?
593. Inwiefern entspricht ihrer Verkehrslage ihre militärische
Bedeutung?
594. Welche Festung liegt auf dem gegenüberliegenden russischen
Gebiete?
595. Welches (alte, als religiöser Mittelpunkt der armenischen
Christen bedeutungsvolle) Kloster befindet sich hier, und welche Stadt
liegt in seiner Nähe?
596. Wie heißt die Landschaft auf der sw. Abdachung des
armenischen Hochlandes?
597. Nenne ihre Hauptstadt, und bezeichne deren Lage!
598. Welche Mittellage besitzt Mesopotamien a) nach den um- Mesopota-
gebenden Bodenformen, d) nach den benachbarten Meeren?
599. Für welchen Überlandweg wird es in dieser Lage das
wichtigste Durchgangsgebiet?
600. Durch welche Gunst der Bewässerung wird die Aus-
nutzung dieser Stellung befördert?
601. Nenne die Hauptströme Mesopotamiens, und bezeichne ihr
Quellgebiet, ihre Laufrichtungen und ihren Mündungsbusen!
602. In welcher Beziehung sind sie dem Nile verwandt?
603. Mit welchem Rechte könnte man wohl Mesopotamien ein
Geschenk des Euphrat und Tigris oder auch ein Geschenk Armeniens
nennen?
604. Charakterisiere Mesopotamien in bezug auf seine geolo-
gischen, klimatischen, pflanzen- und kulturgeographischen Erscheinungen!
605. Auf welche Stellen beschränkt sich der Bodenbau, und
welche Vorkehrungen müßten (wieder) getroffen werden, sollte das
Land (wie in früherer Zeit) eine Kornkammer werden?
606. Woraus erklärt es sich, daß hier seit ältester Zeit Back-
steinbauten errichtet werden?
_ 607. Welchem Bevölkerungszweige und welcher Religionsgemein-
schast gehören die Bewohner Mesopotamiens an?
608. Welchen Namen führt a) das obere, b) das untere Meso-
potamien?
609. Auf welche Eigentümlichkeit spielt der Name El-Dschesire,
d. h. die Insel, an?
610. Bezeichne je eine Stadt und eine Trümmerstätte a) im
oberen, b) im unteren Mesopotamien!
611. Woraus kannst du schließen, daß der Tigris bei Mosul
ein starkes Gefälle hat (und demnach, wie auch der Euphrat, im
Mittellaufe noch nicht schiffbar ist)?
1867 -
Rostock
: Hirsch
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
34
einen eben beschriebenen Zugang hat und mit Trümmern von Häusern,
Palästen, Tempeln, Säulen, Brücken, Statuen, Triumphbogen ganz be-
deckt ist. Dies ist der Ort , an welchem einst Petra stand. Kings um
die Wohnungen der Lebendigen zog sich im Kreise die Stadt der Tod-
ten hin. Bis auf die Höhe von mehreren hundert Fuss sind die innern
Wände des Gebirges glatt abgeschliffen und lange Reihen von Grabmä-
lern mit Sälen , Hallen und Gängen in die Felsen hineingehauen, einige
vollendet, andere halb fertig , andere kaum angefangen , so dass man
sieht, die Bevölkerung ist vernichtet, als sie eben an ihrer Todtenstadt
arbeitete. Hoch über die Felsenstadt hinweg ragt der Berg Hör, auf
welchem Aaron starb. Im Osten an der Edomiter Land, gegen Chaldäa
zu lag wahrscheinlich das Land Uz, welches das Ileimathsland des
Hiob war.
Iv. Die Länder der Gefangenschaft.
1. Mesopotamien.
Ostwärts von dem grossen Flusse Euphrat liegen die Länder, in
welche Israel gefangen geführt wurde, Mesopotamien, Assy-
rien und B ab yl oni en. Zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris
liegt eine ausgedehnte Ebene, welche im südlichen Theile „die
Ebene Sinear“, im nördlichen „Mesopotamien“, d. i.
das Land zwischen den Flüssen, genannt wurde. Mesopotamien
bestand aus zwei ganz verschiedenen Theilen. Der Norden , wel-
cher an das gebirgige Armenien grenzte , lag hoch und hatte ein
rauhes , kaltes Klima. Viehzucht war der Hauptnahrungsquell der
Einwohner, liier im rauhen Norden, dem frühern Wohnsitz der
Chaldäer, lag die Stadt Ur, von wo Tharali wegzog, um sich
in einer mildern Gegend niederzulassen. Er kam nach Daran in
dem wärmeren südlichen Theile von Mesopotamien und blieb da-
selbst. Von dort zog Abraham auf Gottes Befehl weiter nach Ka-
naan ; seine Verwandten aber blieben grüsstentheils in Daran zu-
rück. — An den Fluss Che bar schickte Nebukadnezar einen
Theil der Gefangenen aus Juda. Unter ihnen lebte der Prophet
Ezechiel und tröstete die Traurigen mit der Verheissung, dass der
Herr selbst sich seiner Herde annehmen und sie suchen werde, wie
ein Hirte seine Herde suchet.
T. Atssyfi'ficsa.
Wenn man von Mesopotamien ostwärts über den Tigris geht,
so gelangt man in das uralte Land Assyrien, welches im Nor-
1879 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm, Behr, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
76 Stufenland des Euphrat und Tigris. §. 26.
Quellarmen) vereinigten obern Enphratlanfes, und beide Flüsse laufen
im Ganzen mit einander parallel. In ihrem mittleren Laufe schließen
sie die weite, nach Süden hin sich immer mehr verengende Ebene von
Mesopotamien ein (türkisch Al Dfchesirah, d. h. Insel), welche
im Alterthum dnrch künstlich regulirte Bewässerung fruchtbar war, heutzn-
tage aber im Innern einer Wüste gleicht, ans welcher plündernde Räuber-
Horden, reißende Thiers, verheerende Henschreckenzüge und versengende
Winde hervorbrechen. Nachdem die beiden Flüsse (deren Quellgebiet nur
150 M. von der Mündung in gerader Entfernung absteht) in doppelter
Stromentwicklung (der Euphrat an 350 M. weit, also ungefähr der
Länge der Donau gleich) ein Stromgebiet vom Umfange Deutschlands
bewässert haben, ergießen sie sich, vereinigt zum Schat el Arab, in
mehreren Armen in den persischen Bnsen. Mit diesem bilden sie eine
von der Natur selbst geebnete Bahn vom indischen zum mittelländischen
Meere.
a. Aus den Tafelländern des armenischen Hochlaudes oder in
dem Quellgebiete des Euphrat, Tigris und Araxes bilden die Armenier
seit der russischen Invasion (1829) nicht mehr die Hauptbevölkerung, sondern
sind unter die verschiedensten Völker des Morgenlandes zerstrent, wo sie sich
in besondere Gemeinden gesammelt haben. In der Heimat sind sie Hirten und
Ackerbauer geblieben, in der Fremde aber Handelsleute und Gewerbtreibende
der verschiedensten Art („christliche Juden") geworden. Außer ihnen bewohnen
theils nomadische Turkmenen, theils Kurden das armenische Hochland.
b. Das Thal des Euphrat. Von den beiden Quellarmen: Mnrad
und Frat (oder Karasu), durchströmt der letztere die Hochebene von Erzerum
(gewerbreiche Stadt mit 60 000 E.). Nach der Vereinigung der beiden Arme
durchbricht der Euphrat wildflutend, in den gewaltigsten Krümmungen und
unter sehr zahlreichen (300), aber wenig bedeutenden Stromschnellen, das
Ostende der Tauruskette und nähert sich hier den Quellen des Tigris (ober-
halb Diarbekr) fast auf eiue Stunde. Nach dem Austritt aus dem Gebirge
nimmt er eine südwestliche Richtung an, als wollte er sich dem benachbarten
(nur 20—30 Meilen entfernten) Mittelmeere zuwenden, und gerade die An-
näherung an dieses Eulturbecken der alten Welt in Verbindung mit der bald
folgenden (südlichen und südöstlichen) Abwendung zum persisch-indischen Meere
hat ihn zu dem wahren hydrographischen Vermittluugsgliede des Orients und
Oceidents bestimmt. In seinem weitern, südöstlichen Laufe uähert sich der
Euphrat immer mehr dem Tigris und verengt in zunehmender Progression
(gleich einer Sanduhr) die Landschaft Mesopotamien, bis Bagdad gegenüber.
Nebenflüsse kann die regenlose syrische Wüste ihm nicht liefern.
c. Das Thal des Tigris. Die Hauptquellen des Tigris an den
Südabhängen des armenischen Gebirges sind nur durch einen schmalen Jsth-
mus vom obern Lanse des Euphrat getrennt. Durch eine entschiedene Wen-
dung nach Osten entfernt er sich vom Euphrat, durchbricht in füdlicher Rich-
tung und mit reißendem Gefälle die armenischen Berge und tritt in das
einförmige Tiefland Mesopotamien ein. Gegenüber von M osul (50 000 E.),
welches vor dem Aufblühen der englischen Fabrikation ganz Europa mit Maus-
seltnen versorgte, aber (wie die meisten Städte Mesopotamiens) nur einen
Schatten des alten Glanzes bewahrt hat, sind auf dem linken Ufer (1848)
die Ruinen des alten Ninive entdeckt, untersucht und ausgebeutet worden.
Unterhalb Mosul erhält der Tigris aus dem Terrassenlande des Westabfalls
von Iran den großen und kleinen Zab (auch: Zarb) und erreicht am
1910 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Lampe, Felix
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
130
Vin. Asten.
Vordringen gen W. eine Zeitlang wehrten. Die größte vorderasiatische Insel,
Cypern, weist wie mit ausgestrecktem Finger in den Golf von Jsken-
derun; sie heißt nach dem Kupfer, das hier schon die Phönizier gruben,
und ist jetzt von den Engländern besetzt.
Mesopotamien. Iii. Mesopotamien 1 senkt sich allmählich vom S.-Rand Armeniens
/Oberflächen- gen So. zum Persischen Meerbusen. Es ist ein Flachland, dem es durch
die Einbettung in höheres, umliegendes Land an Regen gebricht, so daß
Steppen-, selbst Wüstenbildung eintritt. Der niedrigste und heißeste
Schlußteil des Landes besteht aus fruchtbarstem Deltaboden, trug bei künst-
licher Bewässerung einst reiche Ernten und könnte sie noch immer tragen.
Hier nähern sich Euphrat und Tigris auf 40 km, entfernen sich noch
einmal voneinander und münden dann vereint als Schat el Arab.2
Mesopotamien ist wie Syrien altes, semitisches Kulturland, wo
seit Eindringen der Moslim arabische Sprache herrscht und die Araber
auch mehr als anderwärts außerhalb Arabiens die geringzählige Be-
völkerung zusammensetzen. Bei der argen Hitze und Dürre des Sommers
ist dies Steppen- und Wüstenland nur so weit seßhaft zu bewohnen, als man
es aus und an den Flüssen durch Berieselungskanäle zu befruchten vermag.
Oberhalb des Deltas hat stets die größte Stadt am Tigris da gelegen,
wo eine Übergangsstraße nach Iran vom Flußtal abzweigt, so jetzt am
r. Ufer 'Moful [mösul], nach dem der Musselin, eine feine Art von Baum-
wollgewebe, benannt ist, und einst l. vom Tigris Ninive, die alte Königs-
stadt der Assyrier. In diesem Mittellauf sind Euphrat wie Tigris noch
so reißend, daß man die Waren nur auf Flößen aus ausgeblasenen Hammel-
häuten abwärts befördern kann; das Holz, das die Oberfläche der Flöße
bildet, wird dann im holzarmen Unterland verkauft, die Schläuche auf
Eselsrücken zurückgebracht; aber im Delta sind die Zwillings ströme nach
beiden Richtungen schiffbar. Wie am Nil lockten die jährlichen Fluß-
Überschwemmungen, eine Folge der Schneeschmelze in Armenien, und die
von ihnen bewirkten, fruchtbaren Schlammabsätze zum Ackerbau, verboten
hingegen Jäger- und Hirtenleben. So entstand die älteste asiatische Kultur,
vielleicht die älteste auf Erden überhaupt, hier in Chaldäa auf dem
Schlammlande, das von beiden, einst selbständig mündenden Flüssen in
Jahrtausenden erbaut wurde. Der Persische Meerbusen reichte früher viel
weiter ins Land. Den Mittelpunkt der alten Kultur bildete späterhin
formen.
> Siedelung
1 b. h. Zwischenstromland (vom griechischen mesos = mittel, potamos — Fluß,
Strom). — * Schat ist ein anderer Name für den Tigris; der vereinigte Strom heißt
„der arabische Tigris", weil er hier von Arabern umwohnt wird.
1909 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Philipp, Hans
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Mädchen
8 Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
wird in jedem Haushalt alles Nötige selbst hergestellt, sondern das Gewerbe hat sich entwickelt. Die Landbevölkerung bestellt den Acker und treibt Viehzucht. x5it den Städten, die sich hier sehr früh gebildet haben, werden Leinweberei, Töpferei, Glas- und Papiermacherei betrieben. Das Festhalten der Gedanken durch Notizen wird entdeckt. Die Schrift wird erfunden, und zwar ist sie zuerst eine Bilderschrift. (Im Gebrauch der Priester heißt' diese heilig, daher der Name Hieroglyphen.) Aus der treuen Naturbeobachtung entwickelt sich künstlerischer Nachahmungstrieb (Malerei und plastische Arbeit).
Schon früh aber weist diese Kultur auf ein anderes Land, mit ähnlichen natürlichen Bedingungen, ans Mesopotamien.
Kapitel Ii. Mesopotamien bis zum Aufkommen der Aff^rer.
Landes^ Die Doppelflüsse Euphrat und Tigris bewässern ein Land, das ihr Werk ist wie das des Nils. Erst durch künstliche Verteilung der Wassermassen (Kanäle) wird aber das Wasser wirklich kulturfördernd.
. Hier wohnten in geschichtlicher Zeit, die so alt ist, wie die ägyptische, zwei Völker: 1. die snmerisch-alarodischen Völker und 2. die Semiten.
1. Die erstgenannten sind bis auf einige Kaukasusstämme ausgestorben.
Summer. Sie bewohnten einst ganz Vorderasien. Die Kultur der Sumerier war hoch.
Sie hatten das Flußland urbar gemacht und Babel (Babylon) gebaut.
©emitcu. 2. Die Semiten. Diese drangen als Nomaden in das Land, setzten
sich am oberen Lauf des Doppelflusses fest und gründeten hier das Reich
Assyrien, dehnten ihre Herrschaft auch über den Süden aus, so daß die Sumerier in Babylon semitische Sprache annahmen. Die Stadt Babylon war zuerst ein religiöser Mittelpunkt, unter dem semitischen König Hammurabi wird sie auch politisch mächtig. Dieses semitische Volk war das Volk der Chaldäer. Von hier haben semitische Einwanderer babylonische Kultur auch nach Ägypten gebracht. Zwischen beiden Stromländern bestand immer reger Verkehr.
Babyloniens Weil keine Gebirge in der Nähe sind, wurden die Steine aus Ton gebrannt (Ziegelsteine). Die früh vorhandene Schrift ist die Keilschrift. Dasselbe Zeichen V gibt in verschiedener Lage und Zusammensetzung verschiedenen Sinn.
Religion. In dem weiten, gleichförmigen Land wird die Betrachtung des Sternenhimmels zur Notwendigkeit. Die Gottheiten sind deshalb Sterngötter. Der Himmelsgott Anu, der Lichtgott Bel und die Erde Ea ist die Götterdreiheit. Eas Sohn ist Merodach, die Frühlingssonne. Sein feindlicher Bruder ist Nergal, die Herbstsonne. Der 21. Jnui und der 21. Dezember sind die Todestage beider, die unter Wehklagen gefeiert wurden. Merodachs. Gemahlin ist Jstar (bei den Phöniziern Astarte). Also ein Naturmythus wie in Ägypten. Diese Hauptgötter wurden nebst Sonne und Mond als Planeten sichtbar, und nach diesen sieben Himmelslichtern wurde die Woche eingeteilt. Die
1888 -
Kreuznach [u.a.]
: Voigtländer
- Autor: Andrä, Jakob Carl
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 42 —
lege deine Hand nicht an den Knaben; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen." Da sah Abraham einen Widder in der Hecke mit den Hörnern hängen und opferte ihn an seines Sohnes statt. Und der Engel sprach abermals: „Dieweil du solches gethan hast, spricht der Herr, will ich deinen Samen mehren, wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres; und durch ihn sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden." Also kehrte Abraham wieder heim gen Bersaba und wohnte daselbst.
18. Isaak srob seine Söhne.
1. Die Sendung des Elieser. — Sarah war 127 Jahre alt und starb, und Abraham beweinte und begrub sie. Abraham aber war wohl betagt, und der Herr hatte ihn gesegnet allenthalben. Und er sprach zu Elieser, seinem ältesten Knecht, der allen seinen Gütern vorstand: „Schwöre mir bei dem Herrn, daß du meinem Sohne kein Weib nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, sondern daß du ziehest zu meiner Freundschaft nach Mesopotamien und nehmest meinem Sohne Isaak eine Weib." Da schwur ihm solches der Knecht und nahm zehn Kameele und allerlei Güter seines Herrn und zog gen Mesopotamien. Und vor der Stadt Nahors, des Bruders Abrahams, ließ er die Kameele sich lagern bei einem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, wann die Weiber pflegten Wasser zu schöpfen. Und er sprach: „Herr Gott. thue Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham, wenn nun eine Jungfrau kommt, zu der ich spreche: „Neige deinen Krug," und sie sprechen wird: „Trinke, ich will deine Kameele auch tränken," daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak bescheert hast."
2. Rebekka. — Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam Rebekka, Bethuels Tochter, der ein Sohn war Nahors, und trug eilten Krug auf ihrer Achsel. Und sie war sehr schön von Angesicht. Die stieg hinab zum Brunnen und füllte den Krug. Da sprach Elieser: „Laß mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken." Und sie sprach: „Trinke, mein Herr," und schöpfte auch allen seinen Kameelen. Elieser aber wunderte sich ihrer, that goldene Arm-
1917 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Hartmann, Moritz, Kreutzer, Johannes, Freundgen, Josef, Dahmen, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Mädchen
20
Geschichte der Griechen.
Der König, den man Pharao nannte, war der unumschrnkte Herr des Landes. Das Volk gliederte sich in drei Stnde: Priester, Krieger und Gewerbetreibende. Die Priester waren zugleich rzte, Richter, Stern-kundige und Zeichendeuter.
Seltsam war die Religion der gypter. Als Gottheiten verehrten sie unter andern Osiris und seine Gemahlin Isis. Auch gewisse Tiere waren ihnen als Sinnbilder von Gttern heilig, z. B. Krokodile, Katzen und Schlangen, am meisten aber als Sinnbild des Sonnengottes ein Stier, den sie Apis nannten; dieser mute am ganzen Leibe schwarz sein und durfte nur auf der Stirn einen weien dreieckigen Fleck haben.
Die gypter glaubten, da die Seele eines Toten fortlebe, solange der Leib erhalten bleibe; deshalb balsamierten sie die Leichen ein und bestatteten sie in festen Grabkammern, z. B. in den Pyramiden und in Felsengrbern. Viele solcher Leichen, die wir Mumien nennen, haben sich bis heute unversehrt erhalten.
Die Wnde der Tempel, Palste, Pyramiden und Grabkammern sind mit einer Bilderschrift bedeckt, deren Bedeutung schon am Ende des Altertums verloren ging und erst vor etwa hundert Jahren wieder ent-deckt wurde. Man nennt diese Bilderschrift Hieroglyphen.
28. Mesopotamien. In Mesopotamien, dem Lande zwischen den Flssen Enphrat und Tigris, entstand frh eine hnliche Kultur wie in gypten. Im Norden des Landes wohnten die Assyrer mit der Hauptstadt Niuive am Tigris, im Sden die Babylonier mit der Hauptstadt Babylon am Euphrat. Um das Jahr 2000 v. Chr. beherrschten die Babylonier das ganze Land. Einer ihrer grten Könige war Hammurabi, von dessen weiser Gesetzgebung uns eine vor wenigen Jahren gefundene Inschrift Kunde gibt. Eine Zeitlang gewannen die Assyrer die Herrschaft, doch gelang es im 8. Jahrhundert v. Chr. den Babyloniern, sich wieder zu be-freien. Ihr König Nebnkadnezar, ein Zeitgenosse Solons, eroberte im Jahre 586 Jerusalem und fhrte die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft, ans der spter der Perserknig Cyrns sie befreite und in die Heimat zurckschickte.
Die Babylonier waren ein arbeitsames, ackerban- und gewerbetreibendes Volk. Durch zahlreiche Kanle sorgten sie fr die Bewsserung des Landes. Die berreste von Palsten und Tempeln und mancherlei Bildwerke zeugen von ihrer Baukunst. Auch waren sie geschickt in der Anfertigung von Waffen und Metallgerten, Teppichen, Lederarbeiten, Glas- und Stein-waren. In den praktischen Wissenschaften, besonders in der Vermessnngs-knnde, Mathematik und Sternkunde machten sie wichtige Entdeckungen. Da wir die Stunde in 60 Minuten einteilen, geht auf die Babylonier zurck. Mit den Nachbarvlkern trieben sie gewinnbringenden Handel; babylonisches Ma und Gewicht wurde in andern Lndern, auch in Griechen-land, aufgenommen.
1881 -
Halle
: Anton
- Autor: Kunze, Bruno, Kunze, Otto
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
9
Herren des Landes. Nur die Tyrer wußten sich noch eine Zeit lang zu halten. Um gegen Angriffe geschützt zu sein, wurde auf einer nahegelegenen Insel Neu-Tyrus erbaut und mit einer 150 Fuß ho* hen Mauer umgeben. Aber auch diese Stadt wurde 332 vor Chr. durch Alexander den Großen erobert und zerstört und damit dem phöuizischen Welthandel ein Ende gemacht.
Iii.
Aaöytonier und Assyrer.
1. Oestlich von Phönizien, zwischen Euphrat und Tigris, lag Mesopotamien (— das Zwischenstromland). Wenn auf dem armenischen Hochlande, dem beide Ströme entspringen, der Schnee schmolz, schwollen die Flüsse an, traten aus ihren Ufern und überschwemmten vom April bis zum Juni das Land. So machten Euphrat und Tigris Mesopotamien — wie der Nil Ägypten — ungemein fruchtbar. Der mit Getreide besäte Boden gab zwei - bis dreihundertfältige Frucht; die Blätter des Weizens und der Gerste wurden handbreit; Palmen, mit eßbaren Früchten beladen, befriedigten fast sämtliche Bedürfnisse der Bewohner.
Im Süden dieses Landes wohnten die Babylonier, nordwärts von diesen die Assyrer.
2. Die Hauptstadt Babyloniens war Babylon. Sie war im Viereck auf beiden Seiten des Euphrat erbaut. Ihr Umfang betrug 10 — 12 Meilen, denn zwischen den einzelnen Stadtteilen und Häusern lagen Felder, Garten und Dattelhaine. Die Stadt wurde von einer 200 Ellen hohen und 50 Ellen dicken Mauer umschlossen, die mit 250 Türmen geschmückt und mit 100 Thoren versehen war. Eine 3000 Fuß lange Brücke verband die beiden Ufer des Euphrat. In dem einen Stadtteile erhob sich die königliche Burg mit den hängenden Gärten. Nebnkadnezar hatte diese letzteren seiner Gemahlin zu Liebe, die Sehnsucht nach den heimischen Bergen empfand, erbauen lassen. Auf steinernen Bogen erhoben sich diese Gärten terraffenförmig übereinander bis zu einer Höhe von 300 Fuß. Die Bogen waren mit Steinfchichten und Bleiplatten bedeckt; darüber lag eine Erdschicht, dick genug, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. So schienen die Gärten frei in der Luft zu schweben. Auf der obersten Terrasse stieg ein Springbrunnen in die Höhe, mit dessen Wasser sämtliche Anlagen in kurzer Zeit übergössen werden konnten. Von da oben konnte Nebnkadnezar die große Babel überschauen, die er erbaut hatte zu Ehren seiner Macht und Herrlichkeit.
Assyriens Hauptstadt war Ninive. Sie war am Tigris gelegen und hatte noch größeren Umfang als Babylon (— der Prophet Öonos sagt, sie sei drei Tagereisen groß gewesen —). Gegen zwei
1876 -
Kreuznach
: Voigtländer
- Autor: Andrä, Jakob Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
— 43 —
zum Opfer". Und als sie kamen an die Stätte, Laute Abraham daselbst einen Altar, legte das Holz darauf und reckte seine Hand aus und faßte das Messer, daß er seinen Sohn schlachtete. Da rief der Engel des Herrn vom Himmel: „Abraham, Abraham! lege deine Hand nicht an den Knaben; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen". Da sah Abraham einen Widder in der Hecke mit den Hörnern hängen, und opferte ihn an seines Sohncs Statt. Und der Engel sprach abermals: „Dieweil du solches gethan^ hast, spricht der Herr, will ich deinen Samen mehren, wie die ötente am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres; und durch ihn sollen alle Völker auf Erben gesegnet werben". Also kehrte Abraham roieber heim gen Bersaba und wohnte baselbst.
18. Isaak und seine Söhne.
1. Die Senbung des Elieser. — Sarah war 127 Jahre alt und starb, und Abraham beweinte und begrub sie. Abraham aber war wohlbetagt und der Herr hatte ihn gesegnet allenthalben. Und er sprach zu Elieser, seinem ältesten Knecht, der allen seinen Gütern vorstanb: „Schwöre mir bei dem Herrn, daß bu meinem Sohne kein Weib nehmest von beu Töchtern bet Kana-niter, sonbern daß bu ziehest zu meiner Frennbschaft nach Mesopotamien, und nehmest meinem Sohne Isaak ein Weise“. Da schwur ihm solches der Knecht und nahm zehn Kameele und allerlei Güter seines Herrn und zog gen Mesopotamien. Und vor der ^Ltabt 9iahors, des Brnbers Abrahams, ließ er die Kameele sich lagern bei einem Wasserbrmtnen des Abenbs um die Zeit, wann die Weiber pflegten Wasser zu schöpfen. Und er sprach: „Herr Gott, thue Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham; wenn nun eine Tochter kommt, zu der ich spreche: „Neige beinen Krug", und sie sprechen wirb: „Trinke, ich will beine Kameele auch tränken", daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak bescheert haft".
2. Rebekka. — Und ehe er ansgerebet hatte, siehe ba kam Rebekka, Bethuels Töchter, der ein Sohn war Nahors, und trug
1825 -
Rostock
: Adler
- Autor: Röper, Friedrich Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
Familien vereiniget hatten; denn späterhin noch wird
Iabal Stammvater der Hüttenbewohner genannt;
Jubal Urheber der Geiger und Pfeifer, und Thu-
ba lkain schon ein Meister in Erz-und Eisenarbeiten
ein Handwerk, welches man im rohen Naturstande
nicht findet.
Da nun die Menschen, erzählt Moses, so wie sie
sich mehrten auf Erden, auch immer verderbter wur-
den, und sich vom Geiste Gottes nicht mehr wollten
strafen lassen; so habe Gott sie, bis auf den from-
men Noah und seine Familie, durch eine große Wasser-
stuth vertilget, und somit sey Noah der zweite
Stammvater des Menschengeschlechtes geworden.
Die Noachische Flut, oder Süudflut, setzet
man in das Jahr 1656 nach Erschaffung Adams.
Bis dahin sind alle Zeitrechnungen sehr dunkel und
ungewiß. Deshalb berechnet man, um sicherer zu
gehen, die nachfolgenden Begebenheiten nach den
Jahren, in denen sie vorchristi Geburt geschehen sind.
Die ältesten Reiche und Staaten.
Ungefähr 2000 Jahre vor Christi Geburt bildeten,
sich die ersten uns bekannten großen Staaten Asiens^
Medien, zwischen den Flüssen Indus und Tigris;
nördlicher B a etri a am Flusse Orus oder Gihon;
und westwärts am Euphrat und Tigris Ar am, wo
späterhin das große Assyrische und Babylo-
nische Reich entstand. *)
Nach i Mos. 10,^8 bis 10 war Nimrod der
Stifter des Babylonischen Reiches, wenigstens legte
er den ersten Grund zur Erbauung von Babylon;
und Assur, der Stifter des Assyrischen Reiches
gründete Ninive, die Hauptstadt desselben; daher
die griechischen Geschichtschreiber ihn Ninus nennen.
Seine
*) Svri e n heißt das Land diesseits des Euphrats;
Assyrien jenseits des Tigris; Mesopotamien,
das Land zwischen diesen beiden Flüssen; Babylo-
nien das südliche Mesopotamien.
1829 -
Leipzig
: Cnobloch
- Autor: Rockstroh, Heinrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
14
Abraham in Mesopotamien.
Noch etwas eher als 2000 Jahre v. Chr. G.
lebte der fromme Abram oder Abraham, rin
Nachkomme Sem's, in Mesopotamien. Er
ist der Stammvater eines sehr merkwürdigen
Volks, nämlich der Israeliten oder Juden.— Ge«
boren zu Ur, in der Gegend oberhalb Babylo-
nien am rechten Tigrisufer, kam Abraham
mit seinem Weibe Sara nach Ha ran in Me-
sopotamien, als sein Vater Thara mit den
Srinigen und seinen zahlreichen Heerden — Scha-
fen, Ziegen, Kamelen, Eseln u. a. Thieren -- da-
hinzog, um sich nachdem südwestlich gelegenen Ka-
naan zu begeben; doch änderte er seinen Entschluß
und verblieb in Haran. Abraham trennte sich
jedoch nebst seiner Sara hier bald von des Tha-
ra' s gcsammter Familie, da in ihr Abgötterei
herrschte, dagegen er nur den einzigen, wahren
Gott verehrte. Cs lebte aber Abraham, wie
sein Vater, als N o m a d e. Auch er besaß eine
ansehnliche Heerde und hatte in seinem Dienste
Sklaven und Sklavinnen, d. h. solche ihm
untergebene Personen, die ihm für immer eigen-
thümlich angehörten und in Allem von seinem Wil-
len abhingen; daher keine Freiheit hatten. Doch
genossen sie von ihm eine gute Behandlung.
1915 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Franke, Theodor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Töchterschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 189 —
nisch-kaukasischen Grenze an. Hier ist es auch gleich von Anfang an zu heftigen Kämpfen gekommen. Die Russen hatten schon seit langer Zeit im Kaukasusgebiet Truppen angesammelt. Die Türkei hatte deshalb ebenfalls an die russifch^kaukafische Grenze Truppen geworfen. Wiewohl die Russen in der Übermacht waren, wurden sie doch geschlagen, so bei Köpriköi in der Nähe von Erzerum. Eine andre Abteilung der Türken drang gegen Batum am schwarzen Meere vor. Eine dritte Gruppe wandte sich nach der persischen Grenze hin, da die Russen auch von dort ins türkische Gebiet einzufallen drohten. Sie fand Hilfe bei den persischen Stämmen, denen die russische Fremdherrschaft sehr verhaßt war. Die Russen mußten daher Teile des nordwestlichen Persiens räumen. Die Kämpfe in diesem gebirgigen Lande waren nicht leicht. Der Winter machte sie noch schwieriger. Aber der türkische Kampfesmut besiegte auch diese Schwierigkeiten. Seit dem September 1915 ist der Großfürst Nikolai Nikolajewitfch Oberbefehlshaber der russischen Kaukasusarmee. Wird er hier den Sieg an seine Fahnen heften? Jedenfalls fürchten sich die Türken nicht vor ihm, so wenig wie die Deutschen.
Mit welcher Kampfesfreudigkeit die Türken den Krieg führten, zeigt folgende Strophe aus einem türkischen Gedichte:
Schöner Kaukasus, erwache!
Denn du hast genug geruht.
Deine bleichen Züge färbe Mit des Feindes rotem Blut!
'Werde rot wie unser Banner,
Brenne mit der Sonne Glut!
Sieh, von neuem strahlt der Halbmond;
Eile freudig auf ihn zu,
Wenn die Trennung von den Türken Dir genommen Schlaf und Ruh.
Die Briten trugen den Krieg nach Mesopotamien, in das Mündungsland des Euphrats und Tigris, des Schatt el Arab. Von Indien und Persien aus sandten sie Truppen dahin. Dabei stützten sie sich auf die Häuptlinge der Stämme, welche sie schon längst mit ihrem Golde bestochen hatten, wie den Sultan von Koweit. Sie konnten auch von Koweit aus nach Basra zu vordringen, aber große Erfolge ernteten sie auch hier nicht. Die Türken hatten dies geahnt und daher auch dahin Truppen, entsandt. Es kam ihnen die Bagdadbahn zustatten, obwohl sie noch nicht ganz fertig war. Die Briten erlitten in den häufigen Gefechten oft empfindliche Schlappen (bei Koma). Die Briten mußten erfahren, daß sie sich doch geirrt hatten; denn der heilige Krieg wirkte auch in Arabien und Mesopotamien einigend. Die Mohammedaner erblickten in den Briten ihren gemeinsamen Feind, auch wenn sie sich zum Scheine fteundlich stellten. Manchmal gingen Araber zum Schein auf die britischen Verlockungen ein, dann aber kehrten sie doch ihre Waffen geaeti die verhaßten Briten.
1822 -
Leipzig
: Barth
- Autor: Baumgarten, Johann Christoph Friedrich
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
56 Biblische - und Religionögcschichtc.
aber Gott läßt es nicht zu. Sarah stirbt und wird be/
graben. — Eliefer reist nach Mesopotamien und bringt von
dort die Rebecca, Isaacs Gemahlin, mit. — Abraham stirbt
im hohen Alter. —
Z. 7. Jfaac hatte Zwillingssöhne, den Esau und den
Jacob. — Jener verkauft diesem seine Erstgeburt für ein
Linsengericht, und Jacob bringt feinen Bruder durch List
um den väterlichen Segen. — Esau drohet, den Jacob um/
zubringen. — Jacob flüchtet nach Mesopotamien; — er lebt
bei dem Laban, heirathet dessen Töchter, Lea und Rahel; zieht
mit ihnen in sein Vaterland zurück — versöhnt sich mir sei/
nem Bruder Esau, und wird Vater von 12 Söhnen, unter
denen Joseph der merkwürdigste ist.
§.8. Joseph wird von feinen Brüdern beneidet und
gehaßt — an Jömaelitische Kaufleute verkauft, die ihn nach
Aegypten bringen und an den Potiphar verkaufen, dessen Ge/
mahlin ihn zum Dösen verführen will, und durch falsche
Anklage es dahin bringt, daß Joseph ins Gefängniß gesetzt
wird. — Hier legt er dem Oberschenken und Oberbäcker
Träume aus, welche eintreffen. — Er deutet auch Pharaos
beide Traume, ertheilt ihm weisen Rath, und kömmt zu
hohen Ehren und Ansehen in Aegypten. — Um Getreide zu
kaufen, kommen seine Brüder nach Aegypten, — Joseph be/
handelt sie hart. — Sie kommen zum zwettenmale mit
Benjamin. — Er giebt sich ihnen zu erkennen, verzeiht
ihnen, und läßt seinen Vater und seine ganze Familie nach
Aegypten kommen, wo sie im Lande Gosen wohnen. — Jacob
stirbt. —
H. 9. Rach Josephs Tode werden die Israeliten in
Aegypten schwer gedrückt; ihre neugebohrnen Sühne ins
Wasser geworfen rc. Moses wird gebohren; seine Mutter
setzt ihn im Schilfe aus; hier findet ihn die Tochter des
Königs, die ihn aufnimmt, und am Hofe des Königs erzie/
hen läßt. — Moses Unwille über die Behandlung seiner
Landsleute, — er flüchtet sich nach Median zu Jethro. —•
Hier erhält er den Befehl von Gott, die Israeliten zu be/
freien und aus Aegypten zu führen; Pharao verweigert den
Auszug: — es kommen 7 Landplagen. — Endlich .befiehlt
Pharao den Auszug der Jscaeltien (Passah). — Pharao
seht ihnen nach — findet aber seinen Untergang im rothen
Meere. — Moses führt die Israeliten durch die große arabi/
sche Wüste, in der sie 40 Jahre verweilen, von Gott erhal/
ten.werden, (Manna, Wachteln) sich aber doch zum öfter»
1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Mesopotamien. 197
öde: hier eine ausgedehnte Sandwüste, dort ein unübersehbares Sumpfgebiet,
das von riesigen Schilf- und Rohrdickichten überzogen ist. Die alten kunst-
vollen Wasserbauten, die Kanäle und Wasserbecken sind versandet, und den
beiden Lebensadern des Landes, dem Euphral und Tigris, hat man das
befruchtende Wasser zum Teil entzogen, so daß sie heut während des Sommers
armseligen Bächen gleichen.
Die alten blühenden Kulturreiche der Assyrer und Babylonier sind
untergegangen, und auch das blühende Reich der arabischen Kalifen besteht
nicht mehr. Die blühenden Städte mit ihren Prachtbauten aber sind in
Trümmer gesunken, und elende Ruinen nur zeugen noch von der einstigen
Pracht und Herrlichkeit. Das einst so reich bevölkerte Land ist jetzt zum
großen Teile entvölkert. Die Städte des heutigen Mesopotamien haben
nicht die Größe und Bedeutung wie zu den Zeiten der Babylonier. Unter
den wenigen, die in der öden Mulde aufgeblüht sind, stehen Mossul am
oberen Tigris, Bagdad am Tigris und Basra am Schat-el-Arab obenan.
Nur hier und da sind die Spuren der einstigen Herrlichkeit noch zu
erkennen. Wo die Dämme noch nicht vollständig verfallen und die Kanäle
noch nicht versandet sind, da finden wir noch Palmenhaine, da stehen in ge-
pflegten Gärten Feigenbäume und Weinreben, Melonen und Granatäpfel in
üppiger Fülle und gedeihen auf fruchtbaren Äckern noch Mais, Reis und
Weizen.
Die Industrie, die einst in so hoher Blüte stand, ist zurückgegangen
und das Mesopotamien der Gegenwart vermag nur wenig Erzeugnisse in
den Handel zu bringen. Der Handelsverkehr mit den Nachbarländern, der
einstmals so blühend war, ist ins Stocken geraten und die Handelsstraßen,
auf denen die Händler die wertvollen Erzeugnisse von Ninive, Babylon und
Bagdad in die fernsten Länder trugen, sind verfallen und nicht wieder
hergestellt. An Eisenbahnen aber fehlt es ganz.
sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß die großen Wasserbauten
verfallen und versandet sind? — Warum ist ein großer Teil Mesopotamiens
in eine Sandwüste, ein andrer in ein Sumpfland verwandelt worden? —
Wie kommts. daß gegenwärtig die bedeutendsten Städte am Tigris
liegen? — Warum konnten Industrie und Handel nicht zu neuer Blüte
gelangen? usw.
Zusammenfassung: Der gegenwärtige Kulturzustand Mesopotamiens.
Rückblick und Zeichnung.
Lage und Ausdehnung. — Bodenform und Gewässer. — Klima und
Regenarmut. — Bodenfruchtbarkeit und Bodenkultur. — Industrie und
Handelsverkehr. — Siedelungen.
3. Stück: Palästina.
Ziel: Wir lernen nunmehr das gelobte Land kennen, darinnen einst
„Milch und Honig" floß.