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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 133

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Überblick. 133 520 km, Main 420 km, Neckar und Saale 360 km, Spree 340 km. Havel und Eins 320 km, Pregel 190 km.) 3. Deutschland ist sehr reich an Seen. Am zahlreichsten vertreten sind dieselben 1) im Gebiete der deutschen Alpen mit dem Alpenvorlands und 2) auf dem baltischen Landrücken. Die größten derselben sind der Boden- see und der Müritzsee. 3. Ostsee und Nordsee vergl. S. 17 u. 18. 3. Klima. Im allgemeinen stuft sich die mittlere Jahreswärme, wie bei Europa überhaupt (S. 89), nach N.-O. ab. Je weiter nach 8. und W., desto wärmer. Da aber ein großer Teil der s. Länder Deutschlands unter den erkältenden Einflüssen des Hochgebirges und Hochlandes steht, ver- ringern sich die Wärmeunterschiede zwischen dem Ist. und S., so daß zwischen der süddeutschen Hochebene und dem deutscheu Tieslande kein wesentlicher Unterschied besteht. Durchschnittlich beträgt die mittlere Iah- reswärme 8 — 9°C. Das mildeste Klima (19° C. mittlere Jahreswärme und darüber) weisen die oberrheinische Tiefebene, das Neckar- und Main- thal auf. Im Gegensatz hierzu stehen, abgesehen von den hohen Gebirgs- gegenden, die südöstlichen Gegenden Ostpreußens mit 5 — 6°C. — Die meisten Niederschläge weisen die Alpen, die Hochebene, einzelne Mittel- gebirge und die Küstenländer der Nordsee auf. Das geringste Maß von Niederschlägen hat das Binnenland des ostdeutschen Tieflandes. Die mittlere Regenhöhe beträgt im deutschen Reiche 709 mm. — Der Ein- fluß des Meeres tritt in den w. Küstenländern mehr hervor als im deutscheu Osten, der in erster Linie den Einwirkungen der Luftströmungen des osteuropäischen Tieflandes ausgesetzt ist. Deutschlands Klima ist daher zum großen Teil gekennzeichnet durch den Übergang vom Binnenlands- klima Osteuropas zum Seeklima der westlichen Küstenländer. 4. Dir Zzewoyner. Die Bevölkerung des Deutschen Reiches ist zu 9/io deutscher Ab- stammung. Die zahlreichen deutscheu Stämme gliedern sich in Nieder- deutsche, welche das deutsche Tiefland bewohnen, und in Ober- deutsche, welche besonders im 8. und im Gebiet der mitteldeutschen Gebirgsschwelle heimisch sind. Die Stammesuuterschiede treten besonders im Dialekt hervor, aber auch in den Sitten und Gebräuchen. Unter den Nichtdeutschen sind die S l a v e n am stärksten vertreten (über 3 Mill.). Zu ihnen gehören die Polen (2 72 Mill.) in Westpreußen, Posen und Oberschlesien, die M a s u r e n in: s. Ostpreußm, die Kassuben im n. Westpreußeu und angrenzenden Pommern, die Wenden in der Lausitz und die Tschechen in einzelnen Teilen Schlesiens. Im N.-0. von Ost- preußen wohnen Littauer (ein lettischer Volksstamm); in den südwest- lichen Grenzgebieten findet sich französische und wallonische und im X. Schleswigs dänische Bevölkerung. Hinsichtlich der Religionsverhältnisse gehören etwa 2/s der Bevölkerung der evangelischen, V3 der katholischen Kirche an. Erstere herrscht mehr im N., letztere mehr im 8. und S.-W. des Reichs. Sektierer giebt es gegeu 199999. Die Anzahl der Inden beträgt über

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1. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 29

1849 - Berlin : Schultze
29 8. Die Seine entspringt auf dem Coted'or-Gebirge, nimmt rechts die Marne auf, und wendet sich nordwestlich zum Kana! la Manche. 9. Die Schelde fließt nördlich, theilt sich in zwei Arme, Wester- und Osterschelde genannt, und geht in das deutsche Meer. 10. Die Maas entspringt auf den Vogesen, fließt nördlich, bildet einen nach Westen offenen Bogen, und geht nach Vereinigung mit der Waal und dem Leck in die Nordsee. 11. Die Themse mündet nach einem südöstlichen Laufe in die Nordsee. 12. Der Rhein. Er entspringt auf den Alpen aus drei Bachen, fließt nördlich durch Helvetien in den Bodensee, und strömt dann auf der Granze zwischen Deutschland und der Schweiz gegen Westen. Bei Lausten bildet er einen berühmten Wasserfall, wendet sich bei Basel nach Norden, trennt Frankreich von Deutschland, tritt dann ganz in Deutschland ein, und ergießt sich durch die Niederlande in die Nordsee. Von seinen Nebenflüssen sind auf dem linken Ufer die Aar und die Mosel, auf dem rechten der Neckar, der Main, die Lahn, die Ruhr und die Lippe die bedeutendsten. Von seinen fünf Mündungsarmen gehen zwei (Pssel und Vecht) in den Zuidersee, einer (Rhein) zur Nordsee, und zwei (Waal und Leck) zur Maas. Bis zur Mündung des Mains wird er Oberrhein, von da an aber Nie- derrhein genannt. 13. Die Ems entspringt auf dem Teutoburger-Wald und ergießt sich in den Dollart. 14. Die Weser entsteht aus dem Zusammenfluß der Fulda und Werra, von welchen die erstere auf dem Rhöngebirge und die letztere im Thüringer Walde entspringt. Beide vereinigen sich, bereits schiffbar geworden, bei Münden, nehmen hier den Namen Weser an, und sehen ihren Lauf in nördlicher Richtung bis zur Mündung in die Nordsee fort. Der größte Nebenfluß ist die ler, welche die Leine aufnimmt. 15. Die Elbe nimmt ihren Ursprung auf dem Nie- sengebirge, drangt sich durch das Erzgebirge, und

2. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 125

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
»taats- und Aebensoränungen äer Germanen. Nach Tacitus. Machdem Tacitus in der „Germania" die Lage Deutschlands und die Abstammung der drei Urstämme des Volkes, der Jn-gävonen, au der Nordsee (Friesen), der Herminonen (Sueveu) und der Jstävonen (am rechten Rheinufer abwärts »cm Main) von Tuisco und seinem Sohne Mannus kurz er-wähut, beschreibt er die inneren Zustände der Germanen auf folgende Weise: „Ich selbst trete der Ansicht derer bei, die da glauben, die Stämme Germaniens seien dadurch, daß sie nicht durch Ehen mit anderen Völkerschaften fremdes Blut in sich aufnahmen, zu einem selbständigen, reinen und nur sich selbst ähnlichen Volke geworden. Deshalb ist auch die Körperbeschaffeu-heit, trotz der ungeheuren Menschenmenge, dieselbe bei Allen: trotzige blaue Augen, röthliches Haar, große Leiber, doch nur zu entschlossener That tüchtig. Gegen Anstrengung und Arbeit zeigen sie nicht die gleiche Ausdauer und am wenigsten, wenn es gilt, Durst und Hitze zu ertragen. An Kälte und Hunger hat Klima und Boden sie gewöhnt.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 55

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Überblick. 55 Profil Deutschlands von den Alpen nach der Ostsee. Demnach lassen sich im allgemeinen folgende natürliche Landesgebiete unterscheiden: 1. Das deutsche Alpenland und seine Vorländer. 2. Das südwestdeutsche Becken. 3. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 4. Das deutsche Tiefland. Der Sprachgebrauch unterscheidet auch Süddeutschland und Norddeutsch- land. Ersteres umsaßt die beiden erstgenannten, letzteres die beiden übrigen natür- lichen Landesgebiete. Die Grenze zwischen beiden ist etwa die Mainlinie. 2. Die Ströme Deutschlands folgen in ihrer Entwicklung der südnörd- lichen Abdachung des Landes. Nur der Donaustrom durcheilt in östlicher Richtung das süddeutsche Hochlandsgebiet. Zum Gebiet der Nordsee gehören der Rhein mit Neckar, Main und Mosel, die Weser und die Elbe mit der Saale und der Havel. Zur Ostsee fließen die Oder mit der Warthe und die Weichsel. Von allen deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der sämtliche Höhen- stufen von den Alpen bis zum deutschen Tieflande durchfließt. Weser und Elbe haben sich ihren Weg durch das mitteldeutsche Gebirgslaud und das deutsche Tiefland gebahnt, während Oder und Weichsel fast ausschließlich dem Tieflande augehöreu. — Welcher von den deutschen Strömen gehört von der Quelle bis zur Mündung deutschem Reichsgebiet au? 3. Deutschland ist sehr reich an Seen. Am zahlreichsten vertreten find sie 1. in dem Gebiete der deutscheu Alpen mit dem Alpenvorlande und 2. im N. an der Ostseeküste. Der größte der deutschen Seen ist der Bodensee. 4. Ostsee und Nordsee dringen in tiefen Busen in das deutsche Küsten- land ein. Dadurch entstehen zahlreiche Inseln und Halbinselbildungen. An der Ostseeküste finden sich größere und kleinere Strandseen, Hasse genannt. Sie werden dnrch eine schmale Landzunge oder Nehrung vom Meer getrennt. 3. Die Staaten des Deutschen Reiches. Das Deutsche Reich wurde am 18. Januar 1871 durch Köuig Wilhelm l. von Preußen errichtet. Der jedesmalige König von Preußen ist Dentscher Kaiser. Wie heißt der jetzige deutsche Kaiser? Er herrscht über das ganze weite Reichsgebiet. Anßer ihm giebt es aber noch 21 deutsche Fürsten, von denen jeder ein eigenes Land beherrscht, welches zum Reiche gehört. Drei dieser Fürsten find Köuige, sechs Großherzöge, fünf Herzöge und sieben Fürsten. Alle erkennen aber den Deutschen Kaiser als den Herrscher des ganzen Reichsgebietes an. Insonderheit ist er der oberste Kriegsherr über alle Truppen des Reichs. Anßer diesen monarchischen Staaten des deutscheu Reichsgebietes giebt es noch drei Stadt-Republiken, die freien

4. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 2

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Das Deutsche Reich. Der Sprachgebrauch unterscheidet Süddeutschland und Nord- deutschland. Die Grenze liegt etwas n. vom Main. Den 80. von Süddeutschland nehmen die Deutschen Alpen mit ihrem Vorland ein. Den Sw. Deutschlands erfüllt der Graben der Oberrheinischen Tief- ebene mit seinen Horstgebirgen am Rande und den daran angelehnten Stufenländern. Durch die Mitte Deutschlands zieht sich vom mittleren Rhein bis nach dem fernen 80. Deutschlands ein vielgegliederter Gebirgszug hin, den man die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle nennt. Nördlich rigebrrrfc 1 Aljvenland, \Hochehw&\ Mittelgebirge \ l)eidt\ches Tiefland '.Osttee/. Querschnitt durch Deutschland von den Alpen nach der Ostsee, 50 X überhöht. breitet sich bis zu den Küsten der Ostsee und Nordsee das große Deutsche Tiefland aus, das in ein ostdeutsches und ein westdeutsches Tief- land gegliedert wird. Demnach lassen sich folgende natürliche Bodengebiete unterscheiden: 1. Die Deutschen Alpen und ihr Vorland. 2. Das Südwestdeutsche Becken. 3. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 4. Das Norddeutsche Tiefland. 2. Die Ströme Deutschlands folgen bis auf einen in ihrer Ent- Wickelung der nördlichen Abdachung des Landes. Welche Haupt- und welche größeren Nebenflüsse entwässern sich zur Nordsee? Ems und Pregel er- innern ihrer Natur und Stromlänge nach bereits an Küstenflüsse. — Dvs Alpenvorland durcheilt in ö. Richtung die Donau, die nur ihrem Oberlaufe nach zum Deutschen Reiche gehört. Mit ihr reicht das Gebiet des Schwarzen Meeres bis tief ins deutsche Land. Von allen deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der sämt> liche Höhenstufen von den Alpen bis zum Tieflande durchfließt. Sein Flußtal hat durch die natürliche Verbindung des Nordens und Südens nicht wenig zum Ausgleich der Landschaften in Nord- und Süddeutschland bei- getragen. Weser und Elbe haben sich ihren Weg durch das Mitteldeutsche Gebirgsland gebahnt, während Oder und Weichsel durchaus Tieflands- ströme sind. Welcher von den deutschen Strömen gehört von der Quelle bis zur Mündung deutschem Reichsgebiet an? Wie verhalten sich in dieser Hinsicht die übrigen Ströme? Flußlängen. Donau 2900 km Oder 850 km Spree 400 km Rhein 1200 „ Main 530 „ Havel 340 „ Elbe 1100 Weser 430 „ Weichsel 1050 „ Saale 430 „ Deutschland ist sehr reich an Seen. Am zahlreichsten vertreten sind sie. in den Gebieten ehemaliger, diluvialer Vereisung, nämlich 1. in den Deutschen Alpen und dem Alpenvorlands und 2. auf dem Baltischen Landrücken. Die. größten sind der Bodensee, die Müritz und der Spirdingsee. 3. Ostsee und Nordsee vergl. beim Norddeutschen Tieflande.

5. Mitteleuropa - S. 2

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 nördlich vom Main bildeten unter Führung Preußens den Norddeutschen Bund, während die Staaten südlich vom Main sich unter Führung Bayerns zum Süddeutschen Bund vereinigt hatten. In dem glorreichen Kriege 1870/71. wurde durch Blut und Eisen Nord und Süd zusammengeschmolzen zu einem einigen deutschen Reich. In der Geographie sieht man die Gebiete, die in ihrer Bodengestaltung und -beschaffenheit, in ihren: Pflanzen- und Tierleben, in der Lebensweise und Beschäftigung der Bewohner große Übereinstimmung zeigen, als eine natürliche Einheit an. Eine solche Einheit nennt man eine natürliche Landschaft. Unsere Skizze gibt uns einen Überblick über die Landschaften Deutschlands. Die größte Landschaft ist die Norddeutsche Tiefebene, die durch die Elbe in das Ost- (Ii A) und Westdeutsche Tiefland zerlegt wird. Das Ostdeutsche Tiefland wird im Norden von der Ostsee (I b), das Westdeutsche Tiefland von der Nordsee (I a) begrenzt. Südlich von dem Tiefland liegt das Mitteldeutsche Gebirge. Die Tiefebene reicht mit einzelnen Buchten (Schlesien Ii 6, Sachsen Ul b und Thüringen) in das Gebirge hinein. Das Mitteldeutsche Gebirge umfaßt die Gebirge zwischen dem Tiefland und den: Main. Zu beiden Seiten des Rheines liegt das Rheinische Schiefer-

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 2

1918 - Paderborn : Schöningh
2 von den Germanen, sondern von frheren Bewohnern Deutschlands, den Reiten und einer noch lteren sonst ganz unbekannten Urbevlkerung, her. Erst seit der Berhrung der Germanen mit den Rmern erhalten wir von ihnen durch rmische Schriftsteller genauere Runde. Unter diesen geben der groe rmische Feldherr und Staatsmann Julius Csar (f 44 v. Chr.) und der Geschichtschreiber Tacitns (um 100 n. Chr.), letzterer besonders durch seine Schrift Germania, den besten Ausschlu der Land und Volk der Germanen. Das rechtsrheinische Land der Germanen schildern die Rmer als kalt, rauh und unfruchtbar, zum grten Teil mit Smpfen und Wldern bedeckt. Die bebaute Ackerflche mar noch klein, die Erzeugnisse des Landes waren sprlich. Rinder und Pferde schienen klein und unansehnlich; doch nhrten die Wlder eine Menge Wild, darunter viele im jetzigen Deutschland unbekannte Tiergattungen, wie Elentiere, Auer-ochsen und Bren. Die unterirdischen Schtze des Bodens, wie Rupfer und Eisen, wurden wenig und meist nur zur Anfertigung von Waffen benutzt. Vom Auslande geschtzt war der Bernstein, der am Strande der Ostsee gesammelt wurde. Die Germanen zerfielen, wie es bei ihrer allmhlichen Vorwanderung nach dem Westen und in dem durch weite Sumpfgelnde und Waldgebirge zerklfteten Lande natrlich war, in eine groe Zahl selbstndiger Vlkerschaften. 1. Die Stmme auf der linken Rheinseite (unter den Belgern sowie in der heutigen Pfalz und im Elsa) verloren frh ihre nationale Eigenart. So erging es ajich den Ubiern, welche Augustus vom rechten Rheinufer auf die linke Rheinfeite verpflanzte, wo Colnia Agrippinensis (Cln) ihr Hauptort war. 2. Am rechten Rheinufer wohnten von der Mainmndung abwrts die Tenkterer, die Sigambrer und die Ufipeter, im Rheindelta die Bataver. 3. An der Rste der Nordsee wohnten die Friesen bis zur Emsmndung, die Chauken bis zur Mndung der Elbe. 4. Im Binnenlande bis zur Elbe hin wohnten hauptschlich die Brkterer zwischen der oberen Ems und der Lippe, die Marser zwischen Lippe und Ruhr, die Chatten (Hessen) zwischen Main und Werra, die Hermunduren am oberen Main und der oberen Saale, die Cherusker an der mittleren Weser. 5. An der Elbe wohnten die Markomannen in Bhmen, die Semnonen im westlichen Teile der Provinz Brandenburg, die Lango-

7. Katechismus der deutschen Geschichte - S. 7

1879 - Leipzig : Weber
Die Germanen vor der Völkerwanderung. 7 Nordosten wohnend und den Uebergang zu den scandinavischen Germanen bildend. Andere Namen wie z. B. die Marsi bezeichnen Schutz- und Trutzvereinigungen benachbarter Völkerschaften von vorübergehender Natur. Eine andere Eintheilung römischer Schriftsteller unterscheidet Sueben und Nichtsueben. Zu jenen werden alle hermino-nischen, gothisch-vandalischen und scandinavischen Völkerschaften gerechnet; die Nichtsueben bewohnten das ganze nordwestliche Deutschland, wo später der Name der Sachsen auftritt. § 7. Die wichtigsten unter den germanischen Völkerschaften waren folgende: die Sigambrer, später der Kern der salischen Franken, aus dem rechten Rheinufer aufwärts bis zur Sieg; die Usipeter und Tenet erer; die Brukterer im heutigen Münsterland, die Marsen, ebenfalls im Lippe- und Emsgebiet; an der Weser die Cherusker, deren Name wie der der Marsen auch eine größere Vereinigung kleinerer Völkerschaften bezeichnet. Längs der Nordsee, von der Mündung der Ems bis zur Elbe, die Chauken; ihre westlichen Nachbarn waren die Friesen bis zur mittleren Rheinmündung, mit denen sie später verschmolzen. Von der Vereinigung der Werra und Fulda südwärts bis gegen den Main wohnten die Chatten, zwischen der mittleren Elbe und Oder die Semnonen, in der heutigen Altmark und im Lüneburgischen die Langobarden; nördlich von ihnen in die jütische Halbinsel hinein die Teutonen, die Cimbern (§ 8), die Angeln u. a. Unter den Völkerschaften im innern Deutschland sind bemerkenswerth: die Hermunduren, die südlichen Grenznachbarn der Chatten, zwischen Main und Donau; die Markomannen und die Quaden (§ 14 u. 16). Am weitesten nach Osten und Nordosten hatten die Völker gothisch-vandalischen Stammes ihre Sitze: die Gothen (§ 19), die Burgundionen zwischen Weichsel und Oder, und die Vandalen. In entgegengesetzter Richtung, nach Westen, kamen bereits vor Chr. Geb. mehrere deutsche Völkerschaften auf das linke Rheinufer: die Vangionen, Nemeter und Triboker; die Ubier, die Bataver und Kaninefaten.

8. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 571

1836 - Stuttgart : Scheible
571 Das T - i e r r e i ch. b) Familie der Archen. Arcacea. I. Nucula Lara. Nusimuschel. — rostrata. Nord» und Ostsee. c) Familie der Miesmuscheln. Nlytilacea. I. Iviytilus L. Miesmuschel, — edulis, Nord- und Ostsee. Etzbar. Ii. Anodonta Lrng. Teichmuschel, — ventricosa, die bauchige Teichmuschel, — ponderosa, schwere Teichmuschel, in Teichen und Bachen beipirmont, — cellensis, — cygnea, — anatina, — intermedia, in Teichen und Flussen. Iii. Cnio Lrug. Flutzperlenmuschel, — rostrata, — picto- rum, — margaritifera, die achte Flutzperlemnuschel, iin Jos- bach und Main in der Wetterau, in den Flussen Bohmens und Sachsens, — littoralis, — riparia, — batava, — de- pressa, — sinuata, — tumida, — elongatula, in Bachen und Flussen. d) Familie der Klaffmuscheln. ^lyacca. I. s e r e d 0, Holzbohrer, — navalis. Bohrt sich in das Holz der Schiffe und Damme, und zerstort sie; an der hollandischen Knste. Ii. Imya, Klaffmuschel, — lutraria, — arenaria, — truncata. Nord- und Ostsee. e) Familie der Herzmuscheln. Cardiacea. I. lellina, Tellmuschel, — radiata, — balustina. Nordsee. Ii. Cyclas Pfeiffer, — rivicola, — cornea, —. lacustris, — calyculata, — nucleus. In Sumpfen, Bachen und Flussen. Iii. kisidiura Pfeiff. — fontinale, — obliquum, — obtusale, wie die vvrigen. Iv. Donax L. Dreieckmnschel, — trunculus. Nordsee. V. Venus L. Venusmnscl)el, — gallina. Vi. M a c t r a L. Backt rogmusch el, —- solida, — stultorum. Nordsee. Mi. Cardium L. Herzmuschel, —-edule, — tubcrculatum. Nord- und Ostsee.

9. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 575

1836 - Stuttgart : Scheible
575 Das T h i e r r e i ch. Die nachstehende Uebersicht giebt die deutschen Süßwasserfische jo vollständig, als es bis jetzt möglich ist; von den Fischen der Nord- und Ostsee besitzen wir leider noch keine vollständigen Verzeichnisse, es mögen daher noch manche nachzutragen übrig bleiben. ite Ordnung: Bauchflosser. Gastervpter^ii. I. (Glupen L., der Häring. — sprattus L., die Sprotte. Nordsee. — encrasicolus, die Sardelle. Nordsee. — Hareng'iis, der Häring, getrocknet Bückling. Nord» und Ostsee. — Alosa, die Else, der Maifisch. Kömmt aus der Nord- und Ostsee im Mai in die Flüsse, selbst bis in den Neckar herauf. N. Ozlprittus L., Karpfe. — Carpio, der gemeine Karpfen. Ueberall in Flüssen und Seen. — macrolepidotus, der Spiegelkarpfen, ist nur eine Spielart desselben. — Carassius L., die Karausche; in Norddeutscbland häufig, im Main, in der Donau, auch in Teichen. — Gibelio Gm., der Giebel, die Karpfenkarausche. Im Main. — auratus L., der Goldfisch, wird in Häusern und Bassins gehalten. — amarus L., der Bitterling. Im Main, Tauber. — darbn-; I.., die gemeine Barbe. Ueberall in Flüssen. — Gobio I.., der Gründling, die Gresse. Im Neckar, Main, Donau rc. — Tinea L., die Schleihe. Ueberall in Flüssen. — — auratus, die Goldschleihe. In den Flüssen Schlesiens und Böhmens. — drama I.., der Brachsen, Blei. Ueberall in Flüssen mfb Seen. — Blicca L., die Plötze, Güster, Makel, der Blätt» ling, häufig im nordöflichen Deutschland, im Neckar, Main; auch in Schlesien und Böhmen. — Ballerns L., die Zope, Schwuppe. In der Ostsee und den in sie einmündenden Flüssen; auch in Böhmen.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 207

1847 - Königsberg : Bon
207 weht sogar der Sirocco; der Winter dauert mit wenig Schnee nur 2 Monate; im Juni reift schon das Korn, im September die Traube. An den Ufern der Nordsee dauert dagegen der Winter 6 Monate, die Pflaume gedeihet nicht mehr, von der Rebe zeigt sich keine Spur, und die Wallnuß,. Kastanie und Mandel wird hier durch die Kartoffel ersetzt. Vorzüglich reich ist Deutschland an Gemüse, Getreide, und Hülsenfrüchten, Obst, Flachs, der Grundlage der bedeutenden Leinen- und Garnaus- fuhr, Hanf, Hopsen; auch fehlt es nicht an Tabak und Farbe- krautern. Wein gewinnt man nur viel und guten am Rheine, am Neckar und an der Mosel; auch am Maine und an der Donau wächst guter Wein, zusammen nicht viel über 3 Mill. Eimer. Pferde von vorzüglicher Race giebt es besonders in den Küstenländern der Nordsee, Rindvieh von der schönsten Art eben- daselbst, sso wie am Main und Neckar: Schafe, durch spanische Böcke veredelt, mit so feiner Wolle, daß sie von den Engländern selbst der spanischen vorgezogen wird, finden sich namentlich in Sachsen, Schlesien rc. Die allgemein verbreitete Schweinezucht ist besonders in Westphalen bedeutend. Wild ist allenthalben, am meisten im N., wo Schweine, Hirsche und Rehe für den Ackerbau oft zur Plage werden. Bären und Wölfe kommen nur noch als seltene Ausnahmen vor; aber die Füchse und einige kleinere Raubthiere sucht man vergebens zu vertilgen. Feder- vieh wird überall, doch im S. bei weitem mehr als im N. ge- zogen; hier gehören aber, besonders an der Ostsee, in Pommern, Meklenburg und Holstein, die Gänse zu Hause. Wildes Geflü- gel, als Fasanen, Schnee-, Birk- und Auerhühner hat vorzüglich Böhmen und Oestreich; die bekannten Leipziger Lerchen wer- den meistens in der Nähe von Halle gefangen. Wegen sei- ner vielen Gewässer ist Deutschland überaus fischreich. Auch Perlmuscheln finden sich in einigen Bächen Baierns. Der Sei- denbau wird vorzüglich in Preußen eifrig betrieben, obgleich ihm das Klima beinahe unüberwindliche Hindernisse in den Weg legt. Die Bienenzucht ist allenthalben verbreitet, am meisten in den nördlichen Heidegegenden. §. 43. Gewerbe und Kandel. Landwirthschaft im weitesten Sinne des Wortes, Berg- bau, Fabriken und Handel sind die Hauptbeschäftigung der Deutschen, alle blühend, aber nicht allenthalben gleich vertheilt. Im Bergbau und in der Forstwissenschaft ist der Deutsche allen übrigen Völkern Muster, in Ackerbau und Viehzucht steht er dem Engländer nahe, weit über dem Franzosen. Die Fabriken sind, besonders in manchen Gegenden von großer

11. Im alten Reich - S. 28

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
2. Das Frankenreich. Es war 481 Jahre nach Christi Geburt, da lebte auf beiden^Seiten des Niederrheins ein starker deutscher Volksstamm, die Franken. Sie waren eigentlich auch schon kein Stamm, sondern ein Bündel von Stämmen, die sich zusammengetan hatten, um besser gegen die Feinde kämpfen zu können. Sie saßen von der Nordsee bis an den Rhein und an die Mosel und an den Main. Ein ordentliches Königreich waren sie auch noch nicht, hatten auch wieder ihre einzelnen Teile und Fürsten, aber über den westlichsten Teil, der bis an die Nordsee stieß, wurde damals ein Mann König, der packte alle diese Teile mit seiner festen Äand und drückte sie zusammen, daß sie einzig seinem Willen gehorchen mußten, und nahm noch ein paar andere Länder dazu und gründete das große Frankenreich. Das war der König Chlodwig, der von 481—511 regierte. Er war eigentlich noch gar kein Mann, als er König wurde, sondern ein Junge von 15 Jahren, aber er hatte Mut für drei, und dazu war er ein harter, grausamer, listiger Mensch, der kein Blut und keine Freveltat scheute. Das römische Reich war vor ein paar Jahren in Stücke geschlagen, einen römischen Kaiser gab es nicht mehr, bloß da in Frankreich in der Gegend von Paris saß noch ein römischer Feldherr und war Chlodwigs Nachbar und hatte sich ein eigenes Reich gegründet. Als aber Chlodwig 20 Jahre alt geworden war, sagte er: „Was will denn dieser Fremde hier in unserer Gegend? Er könnte auch machen, daß er nach Lause kommt." And griff diesen Römer an und schlug ihn in einer großen Schlacht und steckte diesen letzten Rest des römischen Kaiserreichs in seine Tasche. Nun ging sein Reich schon bis in die Mitte von Frankreich hinein, und 10 Jahre war er damit zufrieden. Als er aber 30 Jahre alt geworden war, sah er über die andere Grenze seines Reiches hinüber, wo südlich von der Mosel und südlich vom Main bis an den Bodensee hinauf der große Völkerbund der Alemannen wohnte. „Die sind mir auch

12. Faßlicher Unterricht in der Natur-, Himmels- und Erdkunde - S. 73

1831 - Heidelberg : Oßwald
73 l Deutschland und der Schweiz gegen Westen, bildet bei faustn einen berühmten Wasserfall, wendet sich bei Basel nordwärts, trennt-ffrank- reich von Deutschland, tritt dann ganz in Deutschland ein, strömt zulezt durch die Niederlande, und ergießt sich in die Nordsee. Die grösten seiner Mündungsarme sind die Waal, die Issel (Eifel), der Leck und die Vecht. Von seinen Nebenflüssen auf dem linken Ufer sind die Aar und die Mosel, auf dem rechten Ufer der Neckar, der Main, die Lahn, die Ruhr und die Lippe die bedeutendsten. Bis zur Mündung des Main Heist er Oberrhein, und von hier an Niederrhein. 22) Die W^ßer kn Deutschland entsteht aus der Werra und Fulda, und mündet in die Nordsee. Ihr gröster Nebenfluß ist die Aller, welche die Leine aufnimmt. 23) Die Ei.b e, Deutschlands wichtigster Strom, entspringt auf dem Riesengebirge in Böhmen, drängt sich durch das Erzgebirge, und strömt nordwestwärts der Nordsee zu. Auf dem linken Ufer nimmt sie an schiffbaren Nebenflüssen die Moldau, Eger, Mulde und Saale, und auf dem rechten Ufer die H a v e l auf, mit welcher sich die Spree verbindet. 24) Die Oder entspringt auf den Sudeten, bildet vor ihrer Mündung das stettinerhaff, und ergießt sich durch 3 Mündungen in die Ostsee. Ihre vornehmsten Nebenflüsse sind der Bober, die Neiße und die W a r t h e. ‘ 25) Die Weichse l kommt von den Karpathen, und mündet in die Ostsee. Ihr gröster Nebenfluß ist der Bug. 26) Der Pregel und die Memel (Niemen) in Preußen mün» den in die Ostsee. 27) Die Düna in Rußland mündet in den rigaischen Meerbusen. 28) Die Newa in Rußland, Abfluß des Ladogasees, mündet in den finnischen Meerbusen. 29) Der Torn ea, Gränzfluß zwischen Rußland und Schweden, mündet in den bothnischen Meerbusen. Eben dahin geht auch die Dal - Elv in Schweden. 30) Die Götha-Elv, Abfluß des Wencrsees, fällt in das Kattegat. 31) Der Glommen, Hauptfluß Norwegens, strömt in die Nordsee. 32) Die Dwina in Rußland mündet in das weiße Meer. 33) Die Petschora in Rußland entquillt dem Ural, und mün- det in das nördliche Eismeer. 7. Die merwürdigsten Seen sind in Rußland: Der Ladoaa -, Onega-, Peipus-und Ilmensee; in Schweden: der Malar-, Wener-- und Wettersee; in Preußen: der Spirdings- und Anger- burgische See; in Deutsch l and: der Chiem-, Zirknitzer -, Eickrer- und Bodensee; in der Schweiz: der Genfer-, Reucnbnrgcr*,

13. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 225

1901 - Leipzig : Teubner
§ 6. Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. 225 der deutschen überlegen, war es 1898 nur noch 7%fach. Der deutsche Außenhandel hat den französischen seit 1887 weit überholt und sich von 1890—1900 um 3 Milliarden (von 7,7 auf 10,7) gehoben, der englische nur um 2,3 Milliarden (auf 16,3 Milliarden Mt). Aber der Ostfeehandel bleibt weit hinter dem der Nordsee zurück, und feine Flotte hat feit 1871 um die Hälfte abgenommen. Her Dampfer hat den Segler weit überflügelt, und so sind die kleinen Häfen und Werste verödet. 5. Die Verkehrsmittel. In großartigem Maße entwickelte sich das deutsche Eisenbahnwesen. Die Gesamtlänge der preußischen Eisenbahn- Eisenbahnen, linien (die der Haupt- und die der feit 1885 überwiegend gebauten Nebenbahnen) stieg von 2967 km im I. 1850 auf 11460 bis 1871 und auf fast 29000 bis 1898; im ganzen Reich gab es 1898 48228 km. Nachdem Bismarck 1876 den großartigen Plan, alle Eisenbahnen für das Reich anzukaufen, hatte fallen lassen müssen, führte er die Verstaatlichung der Verstaatlichung Eisenbahnen in Preußen durch. Sie bewährte sich sowohl hinsichtlich^e5 preußischen der Betriebssicherheit als der Rentabilität vorzüglich. Der Ausbau der nm mg™ ^ Wasserstraßen war lange über den der Eisenbahnen vernachlässigt, nur Ausbau der die Hanseaten waren unausgesetzt thätig, die Fahrrinnen der unteren Elbe Wasserstraßen, und Weser zu vertiefen. Von 1840—1886 wurden nur 210 km Kanäle Große Kanalgebaut, dann aber, von kleineren Kanälen abgesehen, der Oder-Spreekanal, bauten seit isst. der Kaiser-Wilhelmkanal, der Dortmund-Emskanal und der Elbe-Trave-kanal. Der untere Main wurde kanalisiert. Die Binnenschiffahrt (ein-Binnenschiffahrt schließlich der Küstenschiffahrt) nahm dadurch einen gewaltigen Aufschwung, und Seeschiffahrt, die Tragfähigkeit ihrer Schiffe stieg 1887—97 von ca. 2100000 t auf 3370000 t, während die Seeschiffahrt am 1. Januar 1899 nur über ca. 2330000 t verfügte. Den größeren Städten erwuchs feit 1870 in den Straßenbahnen ein mächtiges Verkehrsmittel. Seit W. Siemens 1882 Straßenbahnen die Elektromotoren erfand, wurde bei vielen der elektrische Betrieb ein- feit 187a geführt (1899 in 89 Städten auf 2049 km). Noch riesenhafter als die Entwicklung der Eisenbahnen ist die der Telegraphen und der Telephoneinrichtungen gewesen, beide von An- Telegraphenfang an Staatsregale. 1876 wurde mit der Legung der unterirdischen und Fernsprech-Telegraphenlinien begonnen, und das gesamte Telegraphenwefen, dessen Te cn' Eigenverwaltung Fehlbeträge ergab, mit der Post verbunden. Die Länge der Telegraphendrähte stieg im Reiche von 1889—1898 von 334000 km auf 461000 km, die Zahl der Telegramme von ca. 42 Mill. auf fast 71 Mill. Der erste Fernsprecher (Telephon) trat am 24. Okt. 1877 in Berlin in Thätigkeit. 6. Das Postwefen. Nachdem 1867 schon vom Norddeutschen Postwesen. Bunde nach Ablösung des Thurn- und Taxisschen Postregals ein einheit- liches Postwefen mit dem Einheits-Briefporto von 10 Pf. hergestellt war,, organisierte 1871 der geniale Heinrich Stephan (f 1897) als General-postmeister die Reichspost. Er hatte im Kriege 1870/71 durch die musterhaft eingerichtete Feldpost Großes geleistet. Im Deutsch-Österreichischen Postverein wurde zu dem Einheitsporto für Briefe das für Packete Einheitsporto (50 Pf. für 5 kg) gefügt und dadurch ein riesenhaft anwachsender Waren-fur *acfete 1873, Fernverkehr zum Nachteil des ortsansässigen Kleinhandels ermöglicht. Stephans Schenk, Lehrbuch. Ix. Neuzeit, von E. Wolfs. 15

14. Teil 2 - S. 13

1912 - Leipzig : Freytag
13 9. Folgen der Wanderungen. Infolge der Wanderung der ostgermanischen Stämme wurde der Rest der römischen Herrschaft in Deutschland völlig vernichtet. Der größte Teil des weströmischen Reiches ging in den Besitz der Germanen über. Die Ostgermanen erschienen Überall als erobernde Kriegerkaste; nach und nach aber verschmolzen sie mit den Römern, weil diese in der großen Mehrheit waren und eine bedeutend höhere Kultur hatten. So entstanden in wenigen Jahrhunderten die romanischen Nationen, die Italiener, Spanier und Franzosen. Die Ostgermanen gingen also dem Deutschtum verloren. — Die verlassenen Gebiete zwischen Elbe und Weichsel wurden von denslaven besetzt; sie drangen aus den weiten russischen Steppen nach dem Westen vor und besiedelten sogar Böhmen und den Winkel zwischen Elbe und Saale. — Mit der Ausbreitung der Germanen wuchs der Machtbereich der christlichen Lehre, da alle Germanen, die sich auf römischem Boden festsetzten, den katholischen Glauben annahmen. So bahnte sich die Durchführung der Idee von der Einheit der katholischen Kirche an; damit hob sich naturgemäß die Stellung ihres Oberhauptes, des römischen Bifchofs. Die Päpste von Rom haben später zur Ausbreitung des Christentums viel getan; selbst die Angelsachsen und Franken erkannten ihre Herrschaft an. — Die Ereignisse der Völkerwanderung veranlaßten eine reiche Sagenbildung. Die bewegliche Phantasie der Völker verschmolz Gestalten der Götterlehre mit geschichtlichen Helden und schuf herrliche Sagen und Lieder, die sich anfangs mündlich von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzten und erst in späteren Zeiten ausgezeichnet und von gottbegnadeten Dichtern, deren Namen wir freilich nicht kennen, zu gewaltigen Heldengedichten verflochten wurden. Das bekannteste davon ist das Nibelungenlied. 2. Das Frankenreich. 1. Die Gründung des Frankenreichs. Das bedeutendste Volk unter den Westgermanen wurden nach und nach die Franken. Sie zerfielen in drei große Stämme: in die Salier, die von der Nordsee bis zur Maas wohnten, in die Ripuarier, die hauptsächlich auf der linken Seite des Mittelrheins ihre Wohnsitze hatten, und in die Oberfranken, die sich zwischen Mosel und Rhein und teilweis auch ant Main niedergelassen hatten. Zu jedem einzelnen Stamme gehörten wieder mehrere Völkerschaften, die alle unter der Führung eines besonderen Fürsten standen. Ein einiges Volk in einem festgefügten Staate bildeten also die Franken noch nicht. Da trat bei den salischen Franken der mächtige König Chlodowech auf; er war eine gewaltige Herrschernatur. Mit List und Betrug, mit Energie und Tapferkeit, mit Mut und Klugheit suchte er ein mächtiges Reich zu gründen. Zuerst griff er den römischen Statthalter Syagrius an, unter dessen Herrschaft der letzte Rest des weströmischen Reiches stand. In der Schlacht bei Soissons wurde der Römer geschlagen; sein Land zwischen Loire, Maas und Somme nahm Chlodowech an sich, besiedelte es mit Franken und machte Paris

15. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 91

1916 - Stuttgart : Bonz
91 manen (= Nachbarn?). Jetzt befat man unter diesem.namen 1) die Ostgermanen oder Goten, 2) die Nordgermanen Skandinaviens, 3) die Westgermanen oder Deutschen. Der Name Deutsche ist erst um 900 aufgekommen, diutisk volkstmlich (von diot = Volk) hie zuerst die Sprache, dann das Volk. 2. Stmme. Als die Rmer sie kennen lernten, zerfielen sie in eine Menge von Stmmen. Wir nennen von ihnen die Batav er im jetzigen Holland, die priesen an der Nordsee, die Sngffmbrer und Marser in Westfalen, bte hatten im Hessenland, die Cherusker um die Weser, die Hermunduren in Thringen, die Lange-Verden an der unteren Elbe, die Markomannen um den obern Main, spter in Bhmen n. a. Nicht em einzelner Stamm scheinen die Sueben oder Sueven gewesen zu sein; frher hat man den Rainen als schweifte Leute" erklrt, in neuerer Zeit hat man den Namen fr einen Spottnamen (Schlfer") erklrt: er sei den Stmmen des inneren Deutschlands gegeben worden, weil sie lange sitzen geblieben und erst spt der die mitteldeutschen Gebirge nach Sd^g vorgedrungen seien. y/3. Land und Leute. Den Rmern erschien das Land im Ver-gleich mit ihrer sonnigen Heimat rauh und unwirtlich. Riesige Wlder breiteten sich drin ans, in denen Wild die Flle, auch noch der Ur (Auerochs), das Elentier, der Wolf, der Br hausten. Dazwischen nahmen wasserreiche Strme ihren ungeregelten Lauf; weite Strecken waren de Smpfe und unbewohnbare Moore. Das Klima war rauh, feucht und khl. In diesem Land lebte ein Volk, das den Rmern schon durch seine krperliche Erscheinung, die riesigen Leiber, die gewaltige Kraft, das weigelbe Haar, das blitzende Feuer der blauen Augen auffiel. Die alten Deutscheu waren keine Wilden, sie waren, als die Rmer sie kennen lernten, im Begriff, vom No-madeu- und Jgerleben zum Ackerbau berzugehen. Sie haben Heimat und Wohnsitze, sind aber geneigt, sie leicht wieder preiszu-geben und bessere aufzusuchen; sie bauen Huser, wo sie sich nieder-lassen, aber nur von Holz und leichter Arbeit, die sich allenfalls noch auf Wagen laden und mit fortfhren lassen; sie bestellen, wo sie lnger bleiben, auch den Boden, aber Krieg, Jagd und Viehzucht bilden ihre Hauptbeschftigung und ihren Haupterwerb." Da sie den nie gedngten Acker nur ein Jahr oder einige Jahre bauten und dann jahrelang dem Graswuchs berlieen, brauchten sie viel Raum. Den Acker bauten die Frauen und die zum Krieg uubrauch-baren Männer, bei Reichen auch wohl Sklaven und Leibeigene. Die Männer hielten nur Jagd, Krieg, Nichtstun fr wrdig. Sie wohnten nicht in Stdten, sondern in einzelnen Hfen oder hu-siger in Drfern zusammen, aber so, da jedes Hans von Hof und Anger umgeben war. Ihre Huser waren einfache Holzbauten ohne Bruchsteine oder Ziegel. Die Kleidung war einfach: die Kinder

16. Kursus 2 - S. 6

1897 - Altenburg : Pierer
6 das Markomannenreich, das eine groe Ausdehnung gewinnt. Zahl-reiche deutsche Stmme werden unterjocht, viele schlieen sich freiwillig an und suchen im mchtigen Markomannenreiche Schutz vor den Rmern. Was hat den Marbod veranlat, hier ein Reich zu grnden? Sein Volk hat der Rmer Druck erfahren mssen; von Drusus geschlagen ist nur ein kleiner Teil brig geblieben. Da die alten Wohnsitze nicht mehr sicher sind denn die Rmer dringen auch hier siegreich vor so fhrt er die Markomannen nach dem Bhmerlande. b nicht noch andere Beweggrnde vorhanden waren? Marbod wird bestrebt ge-Wesen sein, sich ein eignes Reich zu grnden, in dem er unab-hngig von den Rmern herrschen konnte. Inwiefern konnte das Markomannenreich nun als Feind der Rmer angesehen werden? Die Rmer, die auch am Neckar und Main ihre Herrschaft ausdehnten, waren die Veranlassung gewesen zur Grndung des neuen Reiches, das im Sden und Westen der Rmer Provinzen berhrte. Ohne Zweifel ging Marbods Plan dahin, sein Reich immer mehr nach Westert und Sden hin auszudehnen und so die Rmer allmhlich aus dem deutschen Lande zu vertreiben. berschrift: Wie Marbod das groe Markomannenreich grndet. Ob er seinen Plan durchfhren kann? 2. Wie kam es, da Marbod nach Westen hin sein Land nicht ausdehnen konnte? Die Rmer untersttzten die Hermunduren, die sich dem Markomannenbunde nicht anschlieen wollten. Warum thaten dies die Rmer? Sie wollten die Macht des Marbod ein-schrnken; denn sie erkannten gar wohl die groe Gefahr, welche ihnen aus der Macht des Markomaunenknigs erwachsen konnte, und darum blickten sie mit groer Besorgnis auf die geeinigte germanische Macht. Weshalb haben sie nicht sofort einen Kriegszug unternommen? Ein solcher Zug htte einen unglcklichen Ausgang nehmen knnen; denn Marbod, der in Rom die rmische Kriegskunst erlernt, hatte sich ein groes und tchtiges Heer gebildet. Bei den Rmern aber war es kluge Berechnung; dadurch da sie Gesandtschaften und Geschenke dem Marbod zusandten, wollten sie ihn nur tuschen und ihn in Sicherheit wiegen. Und Marbod schenkte ihnen Vertrauen und ahnte nicht, da die, die sich so freundlich stellten, auf seinen Untergang sannen. Ja er er-kannte selbst die Gefahr noch nicht, als der Feind in feinem eignen Lande stand. Wie kam es, da trotz der Sorglosigkeit des Marbod der Plan nicht gelang? Der Ausstand, der unter den Alpenvlkern ausbrach, veraulate Tiberius, den Feldzug gegen Marbod aufzugeben; denn die Emprer konnten gar leicht ihm in den Rcken fallen und ihn samt seinen Legionen vernichten. Inwiefern war jetzt die Gefahr fr die Rmer doppelt groß? Jetzt konnte Marbod mit den Aufstndischen, die ihn vom Untergange errettet hatten, gemeinsame Sache machen, sich mit ihnen zusammenschlieen und gegen Tiberius ziehen^ dessen Untergang sicher gewesen wre. Dann htte er vielleicht auch die Rmer aus Deutschland vertreiben und sein Reich bis zum Rheine und bis zur Nordsee hin ausdehnen knnen. Zusammen-fassung: Wie durch den Aufstand der Alpenvlker der Feldzug gegen Marbod vereitelt wird.

17. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. III

1915 - Berlin : Oldenbourg
Inhaltsübersicht. Seite 1 Erdkundliche Grundwerte................................................ rdkundliche Grundbegriffe. (Wiederholung und Erweiterung.) 1. Globuskunde......................................................4 2. Grundlagen der Klimalehre........................................7 uropo. Überblick D. Mitteleuropa. Überblick. Das Deutsche Reich. Seite Seite raphifche Lage.................... nungsmaße........................ ^rslage und politische Grenzen . rrgrenzen............................ und Einwohnerzahl .... ;icht der Bodengestalt und Bewässerung Alpen und das Alpenvorland. Die Bayerischen Alpen .... 2>ie Schwäbisch-Bayerische Hoch-läche, das Deutsche Alpenvorland Deutschen Mttelgebirge. Süddeutschen Stusenländei ^>as Stufenland der Naab, die Oberpfalz......................... Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland, das Main- und Neckargebiet 3. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge.................. Das Stufenland der Mosel, Lothringen........................ Politische Übersicht der süddeutschen Staaten.............................. 10 10 10 11 11 11 13 15 17 19 21 25 25 B. Die Mitteldeutsche Gebirgs-sch welle. Bestandteile, Klima und Erzeugnisse 1. Das Rheinische Schiefergebirge 2. Das Hessische Bergland 3. Das Weserbergland . . 4. Thüringen und Harz . 5. Das Sächsische Bergland 6. Die Sudeten .... 7. Das Tarnowitzer Plateau Politische Übersicht der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle..................... 26 26 30 30 31 35 37 39 39 Iii. Das Norddeutsche Tiefland. A. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee. Oberflächenform, Klima und Bewässerung .................................41 Marschen, Moore, Geestland und Fruchtland am Gebirgsfuße . . 43 Bevölkerung und politische Einteilung 45 Die Nordsee und ihre Küste ... 47

18. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. uncounted

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Inhaltsverzeichnis. Seite Seite Mitteleuropa.......... 1 Die sächsische (Leipziger) Tieflands- Das Deutsche Reich. (Einleitung: Gelände- bucht .......... 32 bild............ 1 Die Sudeten........ 33 Süddeutsckland........3- -17 Das norddeutsche Tiefland . . 36 -54 Die deutschen Klpen...... 3 Das ostelbische Tiefland .... 37 Die voralpine Fjochfläche . . . . 4 Die Vstsee......... 47 Das südwestdeutsche Becken: Uber- Das roestelbische Tiefland . . . . 47 blick.......... 8 Die Nordsee........ 53 Das Stufenland des Neckars und Rückblick und Gesamtauffassung . 54- -63 Mains.......... 8 Das Klima.......... 54 Die lmttelrheinische Tiefebene mit Rohstoffe von pflanzen und Tieren 55 ihren Randgebirgen..... 11 mineralische Rohstoffe...... 55 Das lothringische Stufenland . . . 15 Das Gewerbe......... 56 Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle 17- -36 Der Verkehr......... 57 Das Rheinische Schiefergebirge und Der Handel......... 59 die beiden Tieflandbuchten im Unsere wirtschaftliche Weltmachtstellung 60 Norden......... 17 Das Deutsche Reich als Ganzes. . . 61 Das hessische und Weser-Bergland . 22 Die einzelnen Staaten nach der Volks- Die Thüringerittnlde mit ihrenrand- Zählung von 1905 ..... 62 gebirgen ......... 25 Die deutschen Großstädte 1905 . . 62 Das sächsische Bergland..... 29 Das Königreich Preußen..... 65

19. Länderkunde des Deutschen Reiches, Mathematische Erdkunde, Wirtschafts- und Verkehrskunde - S. uncounted

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Inhaltsverzeichnis. Seite Das Deutsche Reich.......1—64 Süddeutschland.........2—16 Die deutschen Alpen........ 2 Die voralpine Hochfläche...... 4 Das Stufenland des Neckars und des Mains............. 7 Die mittelrheinische Tiefebene ... 10 Das lothringische Stufenland . . . . 15 Die mitteldeutsche Gebirgs- fchwelle...........16—36 Das Rheinische Schiefergebirge ... 17 Das hessische und Weserbergland. . . 22 Diethüringerrtulde mitraudgebirgen 24 Das sächsische Bergland.......29 Die sächsische Tieflandsbucht.....32 Die Sudeten...........33 Das norddeutsche Tiefland. . 37—34 Das ostelbische Tiefland......38 Die Ostsee............47 Das roestelbische Tiefland......48 Die Nordsee...........54 Rückblick und Gesamtauffassung 54—64 Ii. Das Klima..........54 Rohstoffe von pflanzen und Tieren . 55 mineralische Rohstoffe.......55 Das Geroerbe...........57 Der Verkehr...........58 Der Handel............60 Unsere wirtschaftliche Weltmachtstellung 61 Seite Iii. Das Deutsche Reich.......62 Das Königreich Preußen.....63 Mathematische Erdkunde. . . 65—76 Einleitung............65 vom Horizontraum........65 Erdgestalt............66 Rotation der Erde.........66 Revolution der Erde........68 Der Kalender...........72 Der Mond............72 Die Finsternisse..........73 Sternarten............74 Planetensystem..........75 Rückblick.............76 Der Sonnenplanet.........76 Grundzüge der Wirtschafts- kunde............ 77—85 Wirtschaftsformen.........77 tdirtfchaftsjtufen.........78 Wirtschaftszonen.........78 Wirtschaftsstaaten................79 Die wichtigsten Güter des Weltverkehrs 80 Grundzüge der Verkehrskunde 86—95 Der Landverkehr.........86 Hauptlinien des Eisenbahnverkehrs . 87 Schiffahrtsverkehr.........89 Hauptstraßen des Seeverkehrs .... 92 Nachrichtenverkehr.........94 Verzeichnis der Abbildungen.....95

20. Staats- und Bürgerkunde - S. 446

1910 - Wittenberg : Herrosé
446 die Maschinen setzen an, und hinaus geht es nach Norden — dem Feinde entgegen! Unterwegs gesellte sich zu „Arkona" und „Nymphe", denn diese waren es, noch die „Loreley" mit zwei ge- zogenen Zwölfpfündern. Gegen Mittag kamen die Schiffe an der Greifswalder Oie vorüber. In Kiellinie, Volldampf voraus, ging es in der Richtung der Stubbenkammer. Da — der Feind ist in Sicht! Die Angriffslinie, „Arkona" auf dem rechten, „Nymphe" auf dem linken Flügel, „Loreley" in der Mitte, wird formiert, unter höchster Anspannung der Maschinen geht es dem Feinde ent- gegen. „Klar zum Gefecht!" erschallt das Kommando; jeder steht schweigend auf seinem Posten. Da fällt von der „Arkona" der erste Schutz: der Kampf zwischen dem preutzischen Aar und dem Danebrog (dänische Flagge = weitzes Kreuz im roten Felde) be- ginnt. Ringsum, gleich Fontänen, spritzt das Wasser von den ein- schlagenden Granaten und Vollkugeln auf. Jetzt platzt eine feind- liche Granate auf der „Arkona": die ersten Toten und Verwun- deten. Die Dänen konzentrieren ihr Feuer auf die kleine „Nymphe", diese übel zurichtend. Aber „Arkona" und „Loreley" lassen sie nicht im Stich; nach 2y2 Stunden ist der Kampf beendet. „Arkona" und „Nymphe" kehrten nach Swinemünde zurück, wäh- rend ihnen die Dänen in größerer Entfernung beobachtend folgten. Die preußische Flotte hatte sich das erste Lorbeerblatt errungen. In der Nordsee befanden sich bei Ausbruch des Krieges die Kanonenboote „Basilisk" und „Blitz", sowie der Radaviso „Adler". Da sie die Ostsee nicht mehr erreichen konnten, stießen sie zu dem österreichischen Geschwader, bestehend aus den Fregatten „Schwarzenberg" und „Radetzky" unter dem Befehl des späteren Siegers von Liffa, des Admirals Tegetthoff. Diesen Schiffen stellten sich am 9. Mai bei Helgoland zwei dänische Fregatten und eine Korvette entgegen. Zwei Stunden dauerte der Kampf, der schließlich bei einer Enlfernung von 200 m geführt wurde. Da ent- stieg der „Schwarzenberg" eine gewaltige Feuergarbe: eine Gra- nate hatte sie in Brand geschossen. Jetzt versuchten die Dänen, dem „Basilisk" den Rückzug abzuschneiden. Schon galt das Boot für verloren, als die verfolgende dänische Fregatte durch einige wohlgezielte Schüsse kampfunfähig gemacht wurde. Die preußischen Fahrzeuge hatten weder Tote noch Verwundete, da die Dünen ihr Feuer auf die österreichischen Schiffe konzentrierten, nach deren Bewältigung sie mit den Preußen leichtes Spiel gehabt hätten. Das Jahr 1866 bot den preußischen Schiffen keine Gelegen- heit, in den Kampf einzugreifen. Sie bewachten die Elbe und sollten erforderlichenfalls den Abzug der Österreicher verhindern. Nach dem Frieden schloß Preußen mit den Staaten nördlich vom Main den Norddeutschen Bund; die preußische Marine ging an den Bund über. Um den hölzernen Schiffsrumpf gegen die ein- schlagenden Granaten wirksamer zu schützen, wurde er von jetzt an mit einem starken Panzer aus Eisen umgeben. So entstanden die sogenannten Panzerschiffe.