Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Geschichte des Mittelalters - S. 245

1872 - Münster : Coppenrath
1 245 Nur mit einem klglichen Ueberrefie seines Heeres entkam Leopold nach Winterthur. Jetzt verwandelten die drei Waldstdte ihren frheren, auf zehn Jahre geschlossenen Bund in einen ewigen, und dieser bildete die eigentliche Grundlage der jetzigen Schweizer Eidgenossenschaft. 67. Ludwig von Bayern (13141347) und Friedrich der Schne von Oesterreich (13141330). Unterdessen wurde der Krieg zwischen den beiden Gegenkaisern, Ludwig von Bayern und Friedrich von Oesterreich, mit der grten Erbitterung gefhrt, und Deutschland hierbei auf das schrecklichste verwstet. Endlich, im Jahre 1322, kam es bei Mhldorf in Bayern zu einer entscheidenden Schlacht. Sie whrte von Sonnenaufgang zehn Stunden lang. Anfangs schien das Glck die Oesterreicher zu begnstigen. Friedrich selbst focht ritterlich an der Spitze seiner Leibwache, sitzend nur einem stolzen Rosse, in vergoldeter Rstung, mit einem Helme geschmckt, auf dem sich der Reichsadler erhob, und warf Alles vor sich nieder. Gegen Mittag aber machte Schweppermann aus j Nrnberg, Ludwig's erfahrener Feldhauptmann, eine nuerwar-tete Schwenkung, so da die Feinde Sonne, Wind und ^taub in's Gesicht bekamen. Diesen Vortheil benutzten die Bayern und drangen mit Ungestm in die Oesterreicher. Schon fingen diese an Zu weichen, als sie pltzlich einen Zug Reiter mit sterreichischen Fhnlein und Feldzeichen erblickten. Sie mein-ten, es sei der Herzog Leopold, der in der Stunde der Gefahr mit seinen Scharen seinem Bruder zu Hlfe ziehe, und jubelten ihm entgegen. Allein es war nicht Leopold, es war der Burg-gras von Nrnberg, der mit einer Reiterschar, welche sterreichische Feldzeichen fhrte, um die Feinde zu tuschen, pltzlich ! aus seinem Hinterhalte hervorbrach und den jubelnden Oesterreichern in den Rcken fiel. Da war die Verwirrung und Flucht allgemein. Friedrich selbst wurde gefangen und nach dem festen Schlosse Trausuitz im nrdlichen Bayern gebracht.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 35

1907 - Leipzig : Freytag
35 gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es Zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs von Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht. Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Trausnitz zu seinem Gefan-genen, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ver-sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hanse kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang. 19. Die Städte. Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 59

1907 - Leipzig : Freytag
59 gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs vou Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht. Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Transnitz zu seinem Gefan-gelten, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen- andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blinb geweint hatte. Gern verzichtete er auf dett Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ber* sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hause kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang. 34. Die Städte. Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe

3. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 246

1894 - Dresden : Jacobi
246 Deutschen vermuteten, da ihr Herr vergiftet sei. Die kaiserliche Leiche wurde in Pisa bestattet. 6. Ludwig von Bayern (13131346) und Friedrich der Schne von sterreich (13131330). a) Wahl der Gegenknige. Erst ein Jahr nach dem Tode Heinrichs Vii. kam eine Neuwahl zustande, leider eine zwiespltige. In Frankfurt am Main whlten die Erzbischse von Mainz und Trier, der Markgraf von Brandenburg, sowie der König von Bhmen den Wittelsbacher Ludwig von Bayern und jenseits des Mains in Sachsenhausen der Erzbischos von Cln, der Pfalz-graf bei Rhein und der Herzog von Sachsen den Habsburger Friedrich den Schnen, den Sohn Albrechts. b) Kampf derselben. Aufs neue wurde jetzt der Sden Deutschlands durch einen erbitter-ten Brgerkrieg verheert. Auf die Seite Ludwigs stellten sich die Reichs-stdte, welche ihn als brgerfreundlichen Herrn kannten, während sich der hohe Adel um Friedrich von sterreich scharte. Da die Machtmittel beider Könige gering waren, beschrnkten sich die Feindseligkeiten auf gegenseitige Schdigungen und Verwstungen. Endlich kam es 1322 bei Mhldorf oder Amfing zum Entscheidungskampf. Der tapfere Habsburger war von vorne herein im Nachteil, weil sein khner Bruder, der Herzog Leopold, nicht rechtzeitig mit seinen Scharen herbeizueilen vermochte.' Trotzdem hieb Friedrich an der Spitze der Seinen wacker in den Feind ein und glaubte die Schlacht schon fr sich gewonnen, da sprengte der Burggraf Fried-rich Iv. von Nrnberg mit einer frischen Reiterschar gegen die fter-reichischen Heerhaufen, die den gewaltigen Angriff nicht zu ertragen ver-mochten." Die Scharen Friedrichs weichen; wer nicht erschlagen wird, sticht Jern Heil in eiliger Flucht; er selbst wird von einem Dienstmanne der Hohenzollern gefangen genommen und vor Ludwig gefhrt, der ihn hinfort auf der festen Burg Trausnitz in der Oberpfalz gefangen hielt. (Die Verdienste des Feldhauptmanns Schweppermann in dieser Schlacht gehren der Sage an.) Mit dem Siege bei Mhldorf war der unselige Brgerkrieg noch nicht beendet, da ihn Herzog Leopold mit groem Eifer fortsetzte. Auch der Papst erklrte sich gegen Ludwig und sprach den Bannfluch der ihn aus, welcher diesmal aber von den Fürsten und dem Volke wenig Be-achtnng fand. Um dem Brgerkriege ein Ende zu machen, schlo Ludwig mit seinem gefangenen Gegner einen Vertrag, nach welchem er ihm Freiheit und sein Land zurckgab, wenn er den Kampf beendigen knnte. Als dies Friedrich in sterreich nicht gelang, kehrte er freiwillig in die Ge-fangenschast zurck. Ludwig hielt ihn fortan als seinen Busenfreund, bis Friedrich 1330 starb. c) Der Kurverein zu Rhense 1338. Ludwig zog auch, gleich seinem Vorgnger, der die Alpen. In

4. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 138

1892 - Gera : Hofmann
138 fo viel Spiee, als er mit den Armen umspannen konnte und begrub sie in seine Brust. Im Falle ri er die Ritter nieder; durch die Lcke drangen die Schweizer in das eherne Viereck und metzelten alles nieder. Da die Trobuben mit den Rossen entflohen waren, so kamen die meisten Ritter auf der Flucht um, oder erstickten bei der Sommer-glut in ihren Harnischen. Unter den Toten war auch Leopold, der die Niederlage nicht berleben mochte. Die Tapferkeit der Schweizer wurde sprichwrlich, und die meisten Fürsten suchten sie in ihren Dienst zu nehmen. Die Hellebarte (Helm ober Halm = Stiel, Barte = Axt), wrtlich Skelaxt, em Spie mit Beil zum Hauen urtb Stechen, Die Hellebarte ent-wickelte sich aus der alten germanischen Streitaxt. 2) Morgensterne, Keulen, bte nach allen Seiten mit eisernen Spitzen besetzt waren. Fragen: Weshalb whlten bte Fürsten Adolf von Nassau und nicht so-gleich Albrecht? Was versteht man unter Schirmvogtei" und Landes-hoheit" (Gegensatz: Reichshoheit)? Was verschaffte den Schweizern den Sieg? Was erstrebten die Kaiser seit Rudolf von Habsburg? Wilhelm Tell" von Schiller. Tell und sein Kind" von Arnim und Brentano. Wilhelm 1 Tell" von Zedlitz. " * 52. Ludwig It. von Bayern. 1. Er folgte dem edlen Luxemburger Heinrich Vii. Nach js'nig Albrechts Ermorbung (1309) wurde der edle Luxemburger Heinrich Vii. zum Könige gewhlt. Auf seinem Rmerzuge ereilte ihn ein frher Tod. Nach dem Gercht vergiftete ihn ein Mnch beim 1313 Abendmahle. Die Habsburgische Partei whlte jetzt Friedrich den Schnen von sterreich, Albrechts Sohn, und die Gegenpartei Ludwig von Bayern. 2. Er kmpfte mit Friedrich dem Schnen Jim die Krone. Ein achtjhriger Brgerkrieg verheerte nun Deutschland,^bis bte Schlacht bei Mhldorf (am Inn, stlich von Mnchen) endlich die Entscheidung brachte. Ludwig gewann sie durch das rechtzeitige Eingreifen Fried-richs von Hohenzollern. Er bekam sogar Friedrich den Schnen in seine Gewalt. Derselbe war nach bermenschlicher Waffenarbeit von seinem todwunden Rosse zur Erde geworfen und von dem Ritter Rindsmaul berwltigt worden. Ludwig empfing ihn mit den Worten: Vetter, wir sehen euch gern!" und nahm ihn in frstliche Hast auf dem Schlosse Transnitz an der Nab (stlich von Nrnberg). Die sptere Volkssage hat den Sieg der Kriegskunst des tapfern Nrnberger Feldhauptmanns Schweppermann zugeschrieben, dessen Teilnahme an dieser Schlacht jedoch nicht sicher verbrgt ist. Ludwig soll, als nach der Schlacht nur wenige Eier zur Stillung des Hungers ausgetrieben werden konnten, diesen Feldherrn durch das Wort geehrt haben: Jedem Mann ein Ei, dem braven Schweppermann zwei!" 3. Er entzweite sich mit dem Papste und vershnte sich mit Friedrich. Leopold, der Bruder des Besiegten derselbe, den die j

5. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 122

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Deutsche Geschichte. ^ich, Albrechtsi. Sohn; die Gegner erhoben Herzog Ludwig von Bayern, einen Wittelsbacher, zum Könige. So tobte in Sddeutschland wieder ein Brgerkrieg, der sich lange Jahre ergebnislos hinzog. 84. Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schnen Kampf und Vershnung. Der Brgerkrieg zwischen den streitenden Knigen wurde Sl6fel durch die Schlacht bei Mhldorf am Inn entschieden. Sie wurde durch 1322- den pltzlichen Angriff Friedrichs Iv., des Burggrafen von Nrnberg, der auf Ludwigs Seite focht, fr den Wittelsbacher gewonnen; Friedrich der Schne wurde geschlagen, gefangen genommen und nach der Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Der Brgerkrieg nahm 'jedoch auch jetzt noch kein Ende. Denn Friedrichs Bruder Leopold fetzte ihn tatkrftig und unvershnlich fort, im Banne, und zugleich belegte der zu Avignon residierende Papst Ludwig mit dem Banne. Jetzt tat dieser selbst den ersten Schritt, um sich mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen: er versprach ihm die Freiheit, wenn er auf die Krone verzichtete und auch Leopold und seine brigen Verwandten bestimmen knnte, in diesen Frieden einzuwilligen. Aber Leopold ver-fer'sge0 weigerte hartnckig seine Zustimmung. Da kehrte Friedrich, dem Ver-sprechen getreu, in die Haft zurck; Ludwig aber sprach ihn nunmehr von der Gefangenschaft los und schlo mit ihm einen neuen Vertrag, wonach beide gemeinsam als Könige regieren wollten. Indessen ist Friedrichs Einflu immer sehr gering gewesen; er starb im Jahre 1330, der Brgerkrieg hatte damit ein Ende. 85. Ludwigs sptere Regierung. Ludwig war schon vor Fried-richs Tode nach Rom gezogen und hatte sich von einem Gegenpapst die Kaiserkrone aufs Haupt setzen lassen. Indessen hielt der Papst in Avignon den Bann aufrecht. Da traten im Jahre 1338 die deutschen Kurfrsten lenfe.in zu Renfe am Rhein zusammen, dort, wo sich noch heute ein steinerner, auf Sulen ruhender Bau, der Knigsstuhl, erhebt. Hier setzten sie in dem sogenannten Kurverein fest, da der deutsche König zu seiner Wahl der Zustimmung des Papstes nicht bedrfe. Hausmacht. Jedoch war Ludwig wenig beliebt, besonders weil er in hlicher Weise jede Gelegenheit benutzte, um seine Hausmacht zu mehren. So bertrug er seinem Sohne Ludwig die Mark Brandenburg. Die Lndergier Ludwigs hatte zur Folge, da die meisten Kurfrsten von Erhebnn abf*elen- @ie whlten im Jahre 1346 Karl von Bhmen, den Karls"tv. Enkel Heinrichs Vii. aus dem Hause Luxemburg, zum König; auch die

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 75

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
75 Tells Tat habe das Zeichen zum Aufstand gegeben; die Zwingburgen wurden gebrochen und das Land befreit. Die Geschichte wei dem gegenber nur davon, da die drei Waldsttte einen Bund miteinander schlssen, um ihre Freiheit zuzatte-sichern, da sie aber unter Albrechts L Regierung sich der Herrschaft der Habsburger fgten. Nach der Knigswahl Friedrichs des Schnen glaubte sein Bruder, Herzog Leopold, die Zeit gekommen, um mit ihnen endgltig abzurechnen. Aber als die sterreichischen Ritter am Morgarten, ^?rtcnm einem Bergpa im Kanton Zug, emporstiegen, erlitten sie mit ihren unbehilflichen Rstungen durch die mit Hellebarden bewaffneten Schweizer eine furchtbare, blutige Niederlage. 77. Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schnen Kampf und Vershnung. Sieben Jahre nach der Schlacht am Morgarten wurde der Brgerkrieg zwischen den streitenden Knigen durch die Schlacht bei Mhl-dorf am Inn entschieden. Friedrich hatte sie begonnen, ehe sein Bruder Leopold hatte zu ihm stoen knnen. Sie wurde durch den pltzlichen Angriff Friedrichsiv., des Burggrafen von Nrnberg, der auf Ludwigs Seite focht, zu dessen Gunsten entschieden; Friedrich wurde geschlagen und sogar gefangen genommen und nach der Burg Trausuitz in der Oberpfalz gebracht. Der Brgerkrieg nahm jedoch auch jetzt noch kein Ende. Denn Herzog Leopold setzte ihn tatkrftig und unvershnlich fort; und zugleich nahm jetzt der zu Avignon residierende Papst Johann Xxii., obwohl er ganz Papst von dem franzsischen Könige abhngig war, die alten Machtansprche des xxjx Papsttums wieder auf, forderte, da die Entscheidung des Thronstreits ihm bertragen wrde, und belegte Ludwig mit dem Banne. Jetzt tat dieser selbst den ersten Schritt, um sich mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen; er versprach ihm die Freiheit, wenn er auf die Krone verzichtete und auch Leopold und seine brigen Verwandten bestimmen knnte, in diesen Frieden einzuwilligen. Aber Leopold verweigerte hartnckig seine Zustimmung. Da Vershnung kehrte Friedrich, dem Versprechen getreu, in die Haft zurck; Ludwig aber "' sprach ihn nunmehr von der Gefangenschaft los und schlo mit ihm einen neuen Vertrag, wonach beide gemeinsam als Könige regieren wollten. In-dessen ist Friedrichs Einflu immer sehr gering gewesen; er starb wenig spter. Vorher schon war sein Bruder Leopold aus dem Leben ge-schieden, und damit hatte der Brgerkrieg sein Ende gesunden. 78. Ludwigs sptere Regierung. Ludwig war schon vor Friedrichs Tode nach Rom gezogen und hatte sich in Rom die Kaiserkrone aufs Haupt setzen lassen. Indessen hielt Johann Xxii. auch

7. Teil 2,1 - S. 147

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
die deutsche Kaiferseit. 147 Die grte Schlacht jener Jahre hat mit dem Thronstreit nichts zu tun. Leopold, Kiedrichs Z^der, versuchte den habsburgem die drei bei mor-Waldsttten, die inzwischen trotzig ihre Freiheit behauptet hatten, wieder 9jjsn untertnig zu machen. Mit einem glnzenden Ritterheere zog er gegen sie. Die Eidgenossen erwarteten Leopolds Heer bei Mor garten (zwischen dem Zricher- und vierwaldsttter See). Durch herabgestrzte Felsblcke brachten sie die Bitter in entsetzliche Verwirrung. Der grte Teil des Heeres erlag darauf ihren Hellebarden ober ertrank im See. Zum ersten Male Hattert verachtete Bauern ein schwergerstetes Ritterheer geschlagen (1315). Trotz dieser Nieberlage waren die Habsburger boch dem tittelsbacher im ganzen berlegen. Rber 1322 gelang es Ludwig, ein starkes Heer Mhldorf zusammenzubringen, ba ihm der ritterlich khne Bhmenknig Johann lvaffenhilfe leistete. Bei Mhlbors am Inn trat ihm Friedrich gegenber. Er hatte Verstrkung durch seinen Bruder Leopold zu erwarten; trotzdem nahm er Ludwigs Aufforderung zur Schlacht an. In dieser soll er 50 Bitter mit eigner Hand niedergeworfen haben. Die bhmischen und bayrischen Bitter wichen, nur das bayrische Fuvolk hielt noch den Angriff auf. Da griff der Burggraf von Nrnberg, Friedrich Iv. von hohen-zollern, mit einem Untersttzungstrupp im entscheidenden Augenblicke fr Ludwig ein und gewann die Schlacht. Friedrich selbst mute sich ergeben. Er wurde in die Burg Trausni^ gesandt und dort gefangen gehalten. Erst spter erzhittman, da der Feldhauptmann Seqfned der Schwepper-mann das hauptverdienst an dem Siege gehabt habe. Rls nach der Schlacht die Bitter ihren Hunger stillen wollten, waren nur Eier da. Da sagte König Ludwig: Jedem ein Ei, dem braven Schroeppermamt zwei." Rber damit war der Krieg nicht zu Ende. Leopold fhrte ihn mit Ausshnung (Erfolg fort. Ludwig, der auch mit dem Papste in Streit geraten war, Ludwig und wnschte Frieden mit den habsburgern. Er bervog Friedrich, dessen Sinn 5nectt$! durch lange Haft verdstert war, zu einem vertrage. Er wurde freigelassen und versprach, Leopold zum Frieden zu bestimmen. Gelnge ihm das nicht, so wollte er in die Haft zurckkehren. Der trotzige Sinn Leopolds war aber nicht umzustimmen. Da gab Friedrich ein schnes Beispiel ritterlicher Treue. Freiwillig stellte er sich seinem Gegner wieder, obwohl ihn der Papst fr diesen Fall mit dem Banne bedroht hatte. Ludwig hielt ihn in Zukunft nicht wie einen Gefangenen, sondern wie seinen Freund. Er war sogar bereit, die Herrschaft mit ihm zu teilen; und wirklich hat Friedrich bis zu seinem Tode (1330) die Ehren, wenn auch nicht die Macht eines deutschen Knigs genossen. 123. Ludwigs Streit mit dem Papste. 3n Rvignon herrschte papft 3. zu dieser Zeit Papst Johann Xxii., ein Franzose von Geburt. Er tvari,ann Xxil ein achtzigjhriges, winziges Mnnlein, aber scharfsinnig und unermdlich ttig, dabei zh und eigensinnig. Er selbst lebte bedrfnislos und ein 10*

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 154

1898 - Breslau : Hirt
154 Geschichte des Mittelalters. Dritte Periode. machte sich Friedrich der Schne, der Sohn des ermordeten Albrecht, Hoffnung auf die Krone; aber die meisten Kurfrsten, die seine Haus-macht frchteten, whlten Ludwig von Bayern. 2. Ludwig von Wayern; 13141347. Auch Friedrich der Schne hatte einige Stimmen fr sich, er wurde sogar vom Erzbischos von Kln gesalbt. In dem nun ausbrechenden Brgerkriege hatte er anfangs sogar die bermacht; aber er wurde gleichzeitig in einen Kampf mit der Eidgenossenschaft von Schwyz, Uri und Unterwalden verwickelt, die ihre Reichsunmittelbarkeit gegen die Habsburger verteidigten. Friedrichs Bruder Leopold wurde von ihnen bei Morgarten (1315) vollstndig geschlagen; da besttigte Ludwig den drei Sttten ihre Reichsunmittelbarkeit. Im Kampf gegen seinen habs-burgischen Gegner war Ludwig vom Glck begnstigt; denn in der 1322 Schlacht bei Mhldorf blieb er hauptschlich durch deu rechtzeitigen Angriff des Burggrafen von Nrnberg, Friedrichs Iv. von Hohenzollern, Sieger und nahm seinen Gegner gefangen. In der langen Haft, so heit es, ergrauten Friedrichs Locken, seine Gemahlin weinte sich die Augen blind. Unterdessen setzte Leopold den Kampf gegen Ludwig fort. Da bot dieser seinem Gefangenen die Freiheit unter der Bedingung an, da er Leopold zum Frieden bewege. Darauf ging Friedrich ein; als aber Leopold sich nicht beugen wollte, stellte er sich wieder zu freiwilliger Ge-faugenschaft. Das rhrte Ludwig so, da er nun den Feind zum Freunde machte und die Regierung mit ihm teilte. Im Kampfe der beiden Gegenknige hatte der Papst auf Friedrichs Seite gestanden und Ludwig nebst seinen Anhngern in den Bann gethan; auch nach Friedrichs Tode dauerte Ludwigs Feindschaft mit der Kirche fort. Ludwig erklrte den Papst fr abgesetzt und berief sich auf ein Konzil. . Der Papst stand um jene Zeit ganz unter dem Einflu des franzsischen Knigs. Darum ermannten sich die Kurfrsten und be-1338 schworen auf dem Kurverein zu Rhenfe, da der deutsche König seine Wrde allein von Gott und durch die Wahl der Kur-frsten habe. Dem Papst solle dabei keinerlei Recht zustehen. Auf dem noch in demselben Jahre abgehaltenen Reichstage besttigten Fürsten und Städte diesen Beschlu und erklrten, da der ohne ppstliche Besttigung gewhlte König auch zur Fhrung des Kaisertitels berechtigt sei. Das gute Verhltnis zu den Fürsten verscherzte auch Ludwig durch unersttliche Lndergier. In Brandenburg war im Jahre 1320 das Haus der Askanier ausgestorben; der Kaiser belehnte mit diesem Lande seinen Sohn Ludwig und vermhlte ihn alsdann mit Margarete Manltasch, der Erbiu von Tirol und Krnten. Deren nn-

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
182 Bruders nicht ab und kmpfte, in goldener Rstung weithin kenntlich, allen voran; Ludwig dagegen hielt sich Eltig zurck und berlie dem Burg-grafeu von Nrnberg. Friedrich Iv. von Zollern, nud seinem Feld-Hauptmann S ch w e p p e r m a n n die Fhrung. Durch eine List des Burg-grasen getuscht, wurde Friedrich geschlagen und fiel, ermdet von bermenschlicher Waffenarbeit, in die Gefangenschaft. Im Jahre 1315 suchten die Schweizer sich von der Herrschaft der Oster-reicher frei zu machen. Leopold von O st erreich zog mit einer auserlesenen Schar sterreichischer Ritter gegen sie, wurde aber in dem Engpasse von Mor-garten vollstndig geschlagen. Die Schweizer wlzten Steinblcke von den Bergen herab oder schleuderten sie mit groer Leibeskraft auf die gedrngten Haufen der Feinde; dann machten sie von der Seite her einen Angriff mit Morgensternen, Streitxten und Beilen. Fast das ganze Heer Leopolds, der sich mit einem klglichen Reste nach Winterthur rettete, wurde aufgerieben. 2. Gefangenschaft Friedrichs und Ausshnung. Ludwig empfing den gefangenen Gegner mit freundlichen Worten, nahm ihn in frstliche Hast und wies ihm das Schlo Transnitz in der Oberpfalz.als Woh-nuug an; Leopold aber setzte den Krieg fort. Nach drei Jahren entlie Ludwig feinen Gegenkaiser aus der Haft, jedoch unter der Bedingung, da er allen Ansprchen auf den Thron entsage und seinen Bruder Leopold bewege, Frieden zu schlieen. Dieser wollte von einer Ausfh-nung nichts wissen und setzte den Krieg fort; Friedrich ging, feinem Versprechen getreu, in die Gefangenschaft zurck.x) der solche Redlichkeit gerhrt, schlo Ludwig seinen Feind in seine Arme und nannte ihn Bruder; die Regierung sollte von jetzt ab gemeinschaftlich gefhrt werden. Doch Friedrich beschrnkte seine Ttigkeit auf die Verwaltung feiner Erblnder; er starb im Jahre 1330. 3. Ludwig als Alleinherrscher. Nach dem Tpde Friedrichs regierte Ludwig noch siebenzehu Jahre, aber auch diese Zeit war sehr unruhig und brachte weder ihm, noch dem Reiche Glck und Segen. Einen heftigen Gegner fand der Kaiser an dem Papste Johann Xxii. Dieser hatte sich fr Friedrich und gegen Ludwig erklrt und bei der Doppelwahl in Deutschland fr sich das Recht in Anspruch genommen, vorlufig die Reichsverwaltung in Italien zu führen und in dem Thronstreite die Entscheidung zu treffen; zudem begnstigte er die Erhebung des franzsischen Knigs ans den deutschen Thron. Ludwig legte hierge-gen Verwahrung ein und schickte auch den Feinden des Papstes in Jta- *) Vergleiche Uhlauds Drama: Ludwig der Bayer".

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 95

1905 - Breslau : Dülfer
Ludwig von Bayern und Friedrich der Schne von sterreichs 95 l). Kampf derselben. Aufs neue wurde jetzt der Sden Deutsch-lands durch einen erbitterten"brger?rieg verheert. Auf die Seite Ludwigs stellten sich die Reichsstdte, ~we?2)e Hnak?" brgerfreundlichen Herrn kannten, während sich der hohe Adel um Friedrich von sterreich scharte. Da die Machtmittel beider Könige gering waren, beschrnkten sich die Feindseligkeiten auf gegenseitige Schdigungen und Verwstungen. Endlich kam es i$22 bei Mhldorf ober mfing zum Entscheidungs- 1322 kmpf. Der tapfere Habsburger war von vornherein im Nachteil, weil sein khner Bruder, der Herzog Leopk7 nicht rechtzeitig mit seinen Scharen herbeizueilen vermochte. Trotzdem hieb Friedrich an der Spitze der Seinen wacker in den Feind ein und glaubte die Schlacht schon fr sich gewonnen; da sprengte der Burggraf Friedrich Iv. von Nrnberg mit einer frischen Reiterschar gegen die sterreichischen Heerhaufen, die den gewaltigen Angriff nicht zu ertragen vermochten". Die Scharen Friedrichs des Schnen weichen; er selbst wird von einem Dienstmann des Hohen-zllern gefangen genommen und vor Ludwig gefhrt, der ihn hinfort auf der festen Bura Trausnik in der berpfalz gefangen Hielt. (Die^Berdienste des Feldhaupt-^manns^Schweppermann in dieser Schlacht gehren der Sage an.) Mit dem Siege bei Mhldorf war der unseliae Brgerkrieg noch nicht beendet, da ihn Herzog Leopold mit groem Eifer fortsetzte. Auch der Papst erklrte sich gegen Ludwig und sprach den Bannfluch der ihn aus, welcher diesmal aber bei den Fürsten und dem Volke wenig Beachtung fand. Um dem Brgerkriege ein Ende m machen, schlo Ludwig jmt seinem gefangenen Gegner einen Vertrag, nach welchem er ihm die Freiheit zurckgab, wenn er den Kampf beendigen konnte. Als dies Friedrich ijt Qerretch nim"gelang, kehrte er freiwillig in die Gefangen-schast zurck. Ludwig hielt ihn fortan als feinen Busenfreund, bis Friedrich 1330 starb. 1330 c. Der Kurverein zu Rense 1338. Ludwig zog auch, gleich seinem Vorgnger, der die Alpen. In Rom empfing er die Kaiser frone aus den Hnden des Volkes; der Papst weilte zu jener Zeit zu .Kvignon,,.im sogenannten babylonischen Exil der Kirche (1305 bis '! : 137617 Als dem Kaiser in Italien die Mittel ausgingen, kehrte er, von den Italienern verachtet, ohne Geld und Anhnger" in die deutsche Heimat zurck. Der Streit zwischen Kaiser und Papst dauerte noch immer fort. Da alle^Mrftungen der Fürsten beim Papste, den langjhrigen Hader zum Besten des Reiches zu schlichten, erfolglos blieben, versammelten sich 1338 die darber ausgebrachten Kurfrsten zu Rense und er- 1338 klrten, da der von der Mehrzahl der Kurfrsten erwhlte König nicht der Besttigung des ppstlichen Stuhles bedrfe. Nachdem die Fürsten so energisch zur Partei des Kaisers ytelten, war es mit dem Ein-flusse des Papstes in Deutschland vorbei.' (I. Ausgang des Kaisers Ludwig. Bald darauf erregte die erneute Lndergier des Kaisers das hchste Mifallen der Fürsten. Schon 13 24 1324

11. Geschichte des Mittelalters - S. 88

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 86. Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schnen Kampf und r*r Vershnung. Sieben Jahre nach der Schlacht am Morgarten wurde der Mhzors Burgerkrieg zwischen den streitenden Knigen durch die Schlacht bei Mhl-1322 dors am Inn entschieden. Friedrich hatte sie begonnen, ehe sein Bruder Leopold hatte zu ihm stoen knnen. Sie wurde durch den pltzlichen Angriff Friedrichs Iv., des Burggrafen von Nrnberg, der auf Ludwigs Seite focht, zu dessen Gunsten entschieden; Friedrich wurde geschlagen und sogar gefangen genommen und nach der Burg Trausnitz in der Ober-Pfalz gebracht. Der Brgerkrieg nahm jedoch auch jetzt noch kein Ende. Denn Herzog Leopold setzte ihn tatkrftig und unvershnlich fort; und zugleich nahm Johann der zu Avignon residierende Papst Johann Xxil, obwohl er ganz von Xxh' dem franzsischen Könige abhngig war, die alten Machtansprche des Papsttums wieder auf, forderte, da die Entscheidung des Thronstreits ihm bertragen wrde, und belegte Ludwig mit dem Banne. Jetzt tat dieser selbst den ersten Schritt, um sich mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen; er versprach ihm die Freiheit, wenn er aus die Krone ver-zichtete und auch Leopold und seine brigen Verwandten bestimmen knnte, in diesen Frieden einzuwilligen. Aber Leopold verweigerte hartnckig seine tfmzi Zustimmung. Da kehrte Friedrich, dem Versprechen getreu, in die Haft zurck; Ludwig aber sprach ihn nunmehr von der Gefangenschaft los und schlo mit ihm einen neuen Vertrag, wonach beide gemeinsam als Könige regieren wollten. Indessen ist Friedrichs Einflu immer sehr gering gewesen; er starb im Jahre 1330, nachdem schon vorher sein Bruder Leopold aus dem Leben geschieden war und damit der Brgerkrieg sein Ende gefunden hatte. 87. Ludwigs sptere Regierung. Ludwig war schon vor Friedrichs Tode nach Rom gezogen und hatte sich von dem Vertreter des rmischen Volkes die Kaiserkrone aufs Haupt setzen lassen. Indessen hielt Johann Xxil Kurzem auch ferner den Bann aufrecht. Da traten im Jahre 1338 die deutschen 311 Srenfe Kurfrsten zu Renfe am Rhein zusammen, dort, wo sich noch heute ein steinerner, auf Sulen ruhender Bau, der Knigsstuhl, erhebt und von wo, wie man sagt, der Schall des Hifthorns nach den Landen von vier Kurfrsten getragen ward. Hier setzten sie in dem sogenannten Kur-verein fest, da der deutsche König zu seiner Wahl der Zustimmung des Papstes nicht bedrfe. Hausmacht Jedoch war Ludwig wenig beliebt, besonders weil er in hlicher Weise jede Gelegenheit benutzte, um seine Hausmacht zu mehren. Im

12. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 83

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ludwig der Bayer 1314 1347 und Friedrich der Schne 1314 1330. 83 sterreichischen Ritter ammorgarten, einem Bergpa im Kanton Schlachtham Zug, emporstiegen, erlitten sie mit ihren unbehilslichen Rstungen '1315. durch die mit Hellebarden bewaffneten Schweizer eine furchtbare, blutige Niederlage. 86. Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schnen Kampf und Vershnung. Sieben Jahre nach der Schlacht am Morgarten wurde der Brgerkrieg zwischen den streitenden Knigen durch die Schlacht bei Mhldorf am Inn entschieden. Friedrich hatte sie begonnen, ehe sein Bruder Leopold hatte zu ihm stoen knnen. Sie S^ttach^be, wurde durch den pltzlichen Angriff Friedrichs Iv., des Burggrafen 1322. von Nrnberg, der auf Ludwigs Seite focht, zu dessen Gunsten ent-schieden; Friedrich wurde geschlagen und sogar gefangen genommen und nach der Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Der Brgerkrieg nahm jedoch auch jetzt noch kein Ende. Denn Herzog Leopold setzte ihn tatkrftig und unvershnlich fort; und zugleich nahm jetzt der zu Avignon residierende Papst Johann Xxii., obwohl er ganz von dem franzsischen Könige abhngig war, die alten |^nxxh Machtansprche des Papsttums wieder auf, forderte, da die Ent-fcheidung des Thronstreits ihm bertragen wrde, und belegte Ludwig mit dem Banne. Jetzt tat dieser selbst den ersten Schritt, um sich mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen; er versprach ihm die Freiheit, wenn er auf die Krone verzichtete und auch Leopold und seine brigen Verwandten bestimmen knnte, in diesen Frieden einzuwilligen. Aber Leopold verweigerte hartnckig seine Zustimmung. Da kehrte Friedrich, dem Versprechen getreu, in die Haft zurck; Vershnung Ludwig aber sprach ihn nunmehr von der Gefangenschaft los und der Sont0e' schlo mit ihm einen neuen Vertrag, wonach beide gemeinsam als Könige regieren wollten. Indessen ist Friedrichs Einflu immer sehr gering gewesen; er starb im Jahre 1330, nachdem schon vorher sein Bruder Leopold aus dem Leben geschieden war und damit der Brgerkrieg sein Ende gefunden hatte. 87. Ludwigs sptere Regierung. Ludwig war schon vor Friedrichs Tode nach Rom gezogen und hatte sich in Rom von einem Gegenpapst die Kaiserkrone aufs Haupt setzen lassen. Indessen hielt Johann Xxii. auch ferner den Bann aufrecht. Da traten im Jahre 1338 die deutschen Kurfrsten zu R e n s e am Rhein zusammen, Derkurverew dort, wo sich noch heute ein steinerner, auf Sulen ruhender Bau, u 9felt'e-der Knigsstuhl, erhebt und von wo, wie man sagte, der Schall des Hifthorns nach den Landen von vier Kurfrsten getragen ward. Hier setzten sie in dem sogenannten Kurverein fest, da der deutsche König zu seiner Wahl der Zustimmung des Papstes nicht bedrfe. 6*

13. Das Mittelalter - S. 228

1893 - Leipzig : Hirt
228 Erste Abteilung. Zweiter Abschnitt. Geschichte des Mittelalters. 1314. enthoben hatte, erlitt Leopold mit seinen Rittern in dem Pa bei Mor- 1322. garten eine Niederlage, und in der Schlacht bei Mhldorf oder Ampfing verlor Friedrich selbst, der kampfesmutig die Ankunft seines Bruders Leopold nicht abwartete, Krone und Freiheit. Schon neigte sich der Sieg entschieden ans sterreichs Seite, wo Friedrich in goldenem Harnisch, strahlend in Schnheit, allen voran stritt; groer Jubel erscholl in seinem Heere, als zur Besperzeit es hinter ihm heranzog mit sterreichischen Fahnen und Farben, denn alle vermeinten, Herzog Leopold nahe zur letzten Entscheidung des Sieges. Aber die Freude wandte sich schnell in Schrecken und itsetzen; es war der Burggraf von Nrnberg, den, wie die Sage erzhlt, der kluge Feldhauptmann Ludwigs, der altersgraue Seifried Schweppermann, mit einem Schlachthaufen, der sterreichische Farben fhrte, in den Hinterhalt gelegt hatte. Die schon siegreichen Oesterreicher wurden durchbrochen und geworfen, der tapfere Friedrich strzte unter sein Ro und wurde gefangen vor seinen Gegner gefhrt, der klug seine Person geschont hatte und nun den besiegten Gegner mit den Worten empsing: Better, wir sehen euch gern! Am Abend dieser Schlacht war es, wo Ludwig einer Sage nach die wenigen Eier, welche das einzige Labsal waren, mit dem berhmt gewordenen Spruche verteilt haben soll.- Jedem ein Ei, dem tapferen Schweppermann zwei." Friedrich wurde als Gefangener auf die feste Burg Trausnitz an der Nab gesetzt, sein Bruder Leopold fhrte aber den Kampf fort, trat jetzt mit Frankreich in Verbindung und versprach, fr die Wahl des franzsischen Knigs in Deutschland zu wirken. Auch der Papst Johann Xxii. trat gegen Ludwig auf, erklrte ihn fr abgesetzt und schleuderte Bann und Interdikt gegen ihn und seine Anhnger. Allein der Papst stand nicht mehr auf jener Machthhe, vor der alle Gewalten der Erde sich beugten; er war ein Werkzeug franzsischer Politik geworden. Sein Bannstrahl zndete so wenig, da Gelehrte der Universitten Prag und Bologna, sowie andere angesehene Meister" das ppstliche Verfahren fr widerrechtlich erklrten und die angemate Obergerichtsbarkeit des ppstlichen Stuhles bekmpften, und die Minoriten, die mit dem Papste der die Frage von der wahren Bedeutung der Armut Christi zerfallen waren, auf Ludwigs Seite traten. Indessen geriet dieser im fort-gesetzten Kampfe doch in eine bedrngte Lage; er ritt daher nach Trausnitz und entlie den ehemaligen Jugendfreund der harten Gefangenschaft, in der seine blonden Locken ergraut waren, während seine Gemahlin sich um ihn blind geweint hatte. Da es Friedrich dem Schnen aber nicht gelang, weder seinen Bruder noch den Papst zur Nachgiebigkeit zu be-wegen, so kehrte er, aetreu seinem gegebenen Worte, unbekmmert um des Papstes Zorn und Verbot, zu seinem Gegner nach Mnchen zurck. Ludwig nahm ihn, gerhrt durch solche Treue, mit herz-licher Freude auf, und er soll mit ihm, wie in den Tagen der glcklichen Knabenzeit, wieder Wohnung, Tisch und Lager geteilt haben; selbst die Reichsgeschfte wollten sie gemeinsam führen. Friedrich starb aber bald, und noch vor ihm erlag Leopold seinen.rastlosen Anstrengungen.

14. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 86

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Die Zeit der zunehmenden Auflsung de? Reichs 1273 1519. srstliche Macht begrnden wollten. Dieser Ereignisse hat sich die Sage be-mchtigt. Sie erzhlt, wie die Vgte, welche Albrecht I. der das Land ge-setzt habe, sich malose Bedrckungen htten zuschulden kommen lassen, vor allen der Landvogt G e ler, der seinen Hut auf dem Markt zu Altdorf ctuf-richten lie und von den Vorbergehenden verlangte, da sie den Hut grten Die^Tell-wie ihn selbst. Sie erzhlt, wie der khne Alpenschtze Wilhelm Tell srtitfnge. sich dessen geweigert, wie er den Apfel auf dem Haupte feines Sohnes getroffen, wie er in der hohlen Gaffe bei Knacht den Landvogt erfchoffen habe. Sie berichtet ferner, wie sich ehrenhafte Männer aus den drei Kantonen in stiller Nacht auf dem R t l i, einer Waldwiefe hoch der dem See, zusammen-gefunden und den Schwur getan htten, das Vaterland zu befreien. Tells Tat habe das Zeichen zum Aufstand gegeben; die Zwingburgen wurden ge-brachen und das Land befreit. Waldsttte Die Geschichte wei demgegenber nur davon, da die drei Waldsttte bereits 1291 einen Bund miteinander schlssen, um ihre Freiheit zu sichern, da sie aber unter Albrechts I. Regierung sich der Herrschaft der Habsburger fgten und da erst Heinrich Vii. ihnen ihre Freiheiten besttigte. Nach seinem Tode glaubte Herzog Leopold, Friedrichs des Schnen Bruder, die Zeit gekommen, um mit ihnen endgltig abzurechnen. Aber als im Jahre mrfalten.1315 die sterreichischen Ritter am Morgarten, einem Bergpa im 1315. Kanton Zug, emporstiegen, erlitten sie mit ihren unbehilflichen Rstungen durch die mit Hellebarden bewaffneten Schweizer eine furchtbare, blutige Niederlage. 86. Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schnen Kampf und Vershnung. Sieben Jahre nach der Schlacht am Morgarten wurde der 5or6fci Brgerkrieg zwischen den streitenden Knigen durch die Schlacht bei Mhl-1322. dorf am Inn entschieden. Friedrich hatte sie begonnen, ehe sein Bruder Leopoib hatte zu ihm stoen knnen. Sie wurde durch den pltzlichen Angriff Friedrichs Iv., des Burggrafen von Nrnberg, der auf Ludwigs Seite focht, zu dessen Gunsten entschieden; Friedrich wurde geschlagen und sogar gefangen genommen und nach der Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Der Brgerkrieg nahm jedoch auch jetzt noch kein Ende. Denn Herzog Leopold fetzte ihn tatkrftig und unvershnlich fort; und zugleich nahm ,der 3u Avignon regierende Papst Johann Xxii., obwohl er ganz von xxii. dem franzsischen Könige abhngig war, die alten Machtansprche des Papst-tums wieder auf, forderte, da die Entscheidung des Thronstreits ihm ber-tragen wrde, und belegte Ludwig mit dem Banne. Jetzt tat dieser selbst den ersten Schritt, um sich mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen; er

15. Theil 2, Abth. 5 - S. 49

1826 - München : Lentner
- 49 — Reihen waren gedrängt. Zn diesem Augenblicke wälzten die Fünfzig unter lautem Geschrey vie le angehauste groß» Steine vom Morgarten herab, und schleuderten andere mit großer Leibeskraft in die Schaaren. Als die Drey- hundert auf dem Berge Sattel die dadurch entstandene Verwirrung der Pferde wahrnahmen, stürzten sie in gu« ter Ordnung herab, und fielen in vollem Laufe den Fein« den in die Seite, zerschmetterten mit Keulen die Rüstun- gen, und versetzten mit langen Hellebarden schwere Mun- den. Da fielen mele der Grafen und Ritter und Edlen auö Leopolds Heer; zween der Geßler wurden erschlagen, und Landenberg nicht mehr verschont. Viele Pferde spran- gen auö der ungewohnten Schlacht, vom glattüberfrornen Wege in die See; die meisten drängten rückwärts, und zertraten zum Theil das Fußvolk. Herzog Leopold wurde mit Mühe durch einen landeskundigen Mann auö dem Schrecken der Schlacht gerettet, und kam auf abgelegenen Pfaden in tiefer Traurigkeit nach Winterthur. Daö ganze Heer von Oesterreich nahm die unordentlichste Flucht, und die Schweizer hatten binnen anderthalb Stunden ohne beträchtlichen Verlust einen vollständigen Sieg erfochten. Von dieser Zeit an wurde der Bund der Schweizer immer mehr befestigt, und immer mehr Orte darin ausgenommen. In Deutschland aber dauerte der Streit zwischen Friedrich von Oesterreich und Ludwig von Bayern noch immer fort. Viele Gegenden wurden mit Feuer und Schwert verwüstet, bis im Jahre 1522 den 28. Sept. bey Mühldorf ein entscheidendes Treffen erfolgte. Friedrich ließ sich unbesonnen in dasselbe ein, ohne seinen Bruder Leopold zu erwarten, der ihm mit Hülfe zuzog. Die Schlacht dauerte von Sonnenaufgang zehen Stunden lang. Friedrich selbst focht ritterlich in vergoldeter Rü- stung vor seiner Leibwache. Um Mittagszeit aber machte Ludwigs erfahrner Feldhauptmann, Seyfried Srhwepper- mann aus Nürnberg, eine Schwenkung, wodurch die W. minim Vtschichr» v. H»st. D

16. Deutsche Geschichte - S. 128

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
128 35. Ludwig der Bayer. 13141347. ein langer Krieg um die Krone aus. In der Entscheidungsschlacht bei Mhldorf blieb Ludwig Sieger und nahm seinen Gegner gefangen. Er verdankte seinen Sieg vor allem der Tapferkeit eines Hohenzollern, des Bnrggrafen Friedrichs Iv. von Nrnberg, der mit einer frischen Reiterschar den Oesterreichern pltzlich in die Flanke fiel. Der gefangene Friedrich der Schne wurde aus die Burg Trausnitz (an der Naab) gebracht. Sein kriegerisch gesinnter Bruder Leopold setzte jedoch den Kampf fort. Auch der Papst mischte sich in den Streit und tat Ludwig in den Bann. b. Die Ausshnung. Nun suchte sich Ludwig mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen. Er versprach ihm die Freiheit, wenn er auf die deutsche Krone verzichte und seinen Bruder berrede, die Waffen niederzulegen; gelnge ihm das nicht, so sollte er in die Gefangenschaft zurckkehren. Da aber Friedrich seinen Bruder nicht zum Frieden bewegen konnte, kehrte er, seinem Worte getreu, wieder zu Ludwig zurck, obgleich der Papst das einem Gebannten geleistete Versprechen fr ungltig erklrte, ja ihm die Rckkehr zu Ludwig bei Strafe des Bannes verbot. Gerhrt durch diese Treue, sprach Ludwig ihn nunmehr von der Gefangenschaft los und schlo mit ihm einen neuen Vertrag, wonach er Friedrich als Mitknig anerkannte; beide wollten fortan die Regierung gemeinsam führen und sich wieder als Freunde und Brder ansehen. Damit war der Thronstreit be-endet, zumal Herzog Leopold, Ludwigs unvershnlicher Gegner, bald darauf starb. Ein Chronist jener Zeit schreibt der sie: So essen und trinken diese zween Fürsten, welche sich Könige nennen, bis auf den heutigen Tag mit einander, schlafen zusammen in einem Gemach und sind ein Sinn und ein Herz". Friedrich der Schne starb schon nach einigen Jahren (1330), worauf Ludwig von allen Fürsten als König anerkannt wurde. 2. Ludwigs sptere Regierung, a. Kampf mit dem Papste und der Kurverein zu Renfe 1338. Als Ludwig sich mit seinem Gegner vershnt hatte, trat er einen Heereszug nach Italien an, setzte in Rom einen neuen Papst ein und lie sich von ihm krnen. Er mute jedoch bald wieder aus Italien weichen. Indessen hielt der abgesetzte Papst auch ferner den Bann der Ludwig aufrecht. Er wie sein Nachfolger in Avignon verlangten, Ludwig msse die Besttigung seiner Wahl bei dem Papste nachsuchen. Dieser Anmaung traten die deutschen Fürsten, geistliche wie weltliche, entgegen. Im Jahre 1338 kamen die Kurfrsten zu Reuse am Rhein, da, wo die Gebiete aller vier rheinischen Kurfrsten aneinandergrenzen und wo sich noch heute ein steinerner, auf Sulen ruhender Bau, der Knigsstuhl, erhebt, zusammen und erklrten feierlich, da ein von der Mehrzahl der Kur-frsten erwhlter deutscher König feine Wrde von Gott habe und der ppstlichen Besttigung nicht bedrfe. (Der Kurverein zu Renfe). Sie nahmen sich also der Rechte ihres Knigs gegen den Papst mannhaft an. Dieser Beschlu wurde dann zum Reichsgesetz erhoben. b. Die bayrische Hausmacht. Leider dauerte diese schne Eintracht zwischen Kaiser und Fürsten nicht lange, und Ludwig machte

17. Deutsche Geschichte - S. 74

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Die Zeit der zunehmenden Auflsung des Reichs 12731519. Tells Tat habe das Zeichen zum Aufstand gegeben; die Zwingburgen wurden gebrochen und das Land befreit. Waldsttte Die Geschichte wei dem gegenber nur davon, da die drei Waldsttte bereits 1291 einen Bund miteinander schlssen, um ihre Freiheit zu sichern, da sie aber unter Albrechts 1. Regierung sich der Herrschaft der Habsburger fgten. Nach Heinrichs Vii. Tode glaubte Herzog Leopold, Friedrichs des Schnen Bruder, die Zeit gekommen, um mit ihnen endgltig ab-Morgarten'"zurechnen. Aber als im Jahre 1315 die sterreichischen Ritter am Mor-1315. garten, einem Bergpa im Kanton Zug, emporstiegen, erlitten sie mit ihren unbehilflichen Rstungen durch die mit Hellebarden bewaffneten Schweizer eine furchtbare, blutige Niederlage. 77. Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schnen Kampf und Vershnung. Sieben Jahre nach der Schlacht am Morgarten wurde der Schlachto bei Brgerkrieg zwischen den streitenden Knigen durch die Schlacht bei Mhl-1322. dorf am Inn entschieden. Friedrich hatte sie begonnen, ehe sein Bruder Leopold hatte zu ihm stoen knnen. Sie wurde durch den pltzlichen Angriff Friedrichs Iv., des Burggrafen von Nrnberg, der auf Ludwigs Seite focht, zu dessen Gunsten entschieden; Friedrich wurde geschlagen und sogar gefangen genommen und nach der Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Der Brgerkrieg nahm jedoch auch jetzt noch kein Ende. Denn Herzog Leopold setzte ihn tatkrftig und unvershnlich fort; und zugleich nahm Johann W ^er P Avignon residierende Papst Johann Xxii., obwohl er ganz von dem franzsischen Könige abhngig war, die alten Machtansprche des Papsttums wieder auf, forderte, da die Entscheidung des Thronstreits ihm bertragen wrde, und belegte Ludwig mit dem Banne. Jetzt tat dieser selbst den ersten Schritt, um sich mit seinem gefangenen Gegner zu vershnen; er versprach ihm die Freiheit, wenn er auf die Krone verzichtete und auch Leopold und seine brigen Verwandten bestimmen knnte, in diesen Frieden Vershmmg einzuwilligen. Aber Leopold verweigerte hartnckig seine Zustimmung. Da kehrte Friedrich, dem Versprechen getreu, in die Haft zurck; Ludwig aber sprach ihn nunmehr von der Gefangenschaft los und schlo mit ihm einen neuen Vertrag, wonach beide gemeinsam als Könige regieren wollten. In-dessen ist Friedrichs Einflu immer sehr gering gewesen; er starb im Jahre 1330, nachdem schon vorher sein Bruder Leopold aus dem Leben geschieden war und damit der Brgerkrieg sein Ende gefunden hatte. 78. Ludwigs sptere Regierung. Ludwig war schon vor Friedrichs Tode nach Rom gezogen und hatte sich in Rom von einem Gegenpapst die Kaiserkrone aufs Haupt setzen lassen. Indessen hielt Johann Xxii. auch

18. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 124

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
124 Eidgenossenschaft vllig vom Reich, und ihr- Unabhngigkeit von diesem wurde tm westflischen Frieden 1648 anerkannt. Die Ausshnung der beiden Könige. Der Thronstreit zwischen ^udwlg und Friedrich whrte sieben Jahre und endigte im Jahre 1322 1322 mit der Schlacht bei Mhldorf auf der Ampfingerheide am Inn, sd-stltch von Landshut in Oberbayern. Ludwig siegte mit Hlfe des Bura-grasen Friedrich Iv. von Nrnberg so vollstndig, da sein Gegner sogar tu Gefangenschaft geriet. Drei Jahre schmachtete Friedrich auf der festen Burg Trausnitz (Oberpfalz), während sein Bruder Leopold hartnckig den Kampf fortsetzte und alles aufbot, um die Krone seinem Hause zu retten. Da entlie Ludwig den kniglichen Gefangenen aus seinem Gefngnis unter der Bedingung, da die Habsburger auf die Krone verzichteten und sich Lndwtg unterwrfen. Friedrich selbst, durch die lange Kerkerhaft ge-krochen, war dazu bereit, während sein Bruder Leopold zur Niederleguug der Waffen nicht zu bewegen war. Deshalb kehrte er dem Vertrage gem m dte Gefangenschaft trotz der Bitten seiner Gemahlin und der Abmahnungen des Bruders zurck. Ludwig bewies sich, durch diese Treue gerhrt, gro-mutig; er schlo mit ihm zu Mnchen einen Shnevertrag (1325) und nahm den einstigen Jugendfreund zum Mitregenten an. Doch bereits im Jahre 1330 starb Friedrich. Kaiser Ludwig im Streit mit dem Papste. Die Ppste hatten von 13051378 ihren Sitz zu Aviguon in Sdfrankreich und kamen dadurch ganz unter den Einflu der franzsischen Könige, die sie als Werkzeuge ihrer Politik besonders gegen Deutschland gebrauchten. So wollte Papst Johann Xxii. nach der Schlacht bei Mhldorf als Schiedsrichter zwischen Ludwig und Friedrich auftreten, und als ihm Ludwig solches nicht zugestand, bannte er ihn, belegte das Reich mit dem Interdikt und erklrte den deutschen Thron fr erledigt. In dem weiteren Verlauf des Kampfes zwischen dem Kaiser und dem Papst standen das deutsche Volk und seine Fürsten treu zu Ludwig. Nach-dem dessen wiederholter Versuch, sich mit dem Papste auszushnen, ge-scheitert war, erklrten die deutschen Kursrjten gegenber dem Anspruch des Papstes, da die letzte Entscheidung der die deutsche Knigskrone ihm 1338 zustehe, im Jahre 1338 auf einem Tage zu Renfe (am linken Rheinufer, oberhalb der Lahnmndung), da der ohne des Papstes Zustimmung recht-miger König der Deutschen sei, der von der Mehrzahl der Kur-frsten gewhlt worden?) Dieser Beschlu wurde durch den auf dem *) Nicolaus der Minorit, Der Kurverein zu Renfe. Der Erla Kaiser Lud-wigs vom 6. Aug. 1838 zu Frankfurt.

19. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 70

1905 - Leipzig : Hirt
70 Das Deutsche Reich des Mittelalters. koren den Herzog Ludwig von Bayern, die andern den Herzog Friedrich von Osterreich. Ludwig war ein Sohn jener Tochter Rudolfs von Habs-brg, die dem Herzoge von Bayern vermhlt war, Friedrich ein Sohn des Kaisers Albrecht. Sie waren demnach Vettern, beide Enkel Rudolfs von Habsburg. In ihrer Jugend waren sie Freunde gewesen, hufig hatten sie die Spiele der Kindheit zusammen gespielt, dann wegen Erb-schastsstreitigkeiten sich entzweit und ihre Zwistigkeiten mit den Waffen ausgetragen. Die zwiespltige Wahl der Kurfrsten hatte die Zwietracht vergrert; der Kampfpreis, um den sie jetzt stritten, war die deutsche Knigskrone und die rmische Kaiserkrone. Die Entscheidung fiel erst im neunten Jahre des Kampfes, im Jahre 1322, zwischen Mhldorf und Ampfing in Bayern. Ludwig siegte. Schweppermann. An die Schlacht von Mhldorf knpft sich die Sage von Seifried Schweppermann aus Nrnberg, der den Sieg Ludwigs herbeigefhrt haben soll. Als nach der Schlacht, so erzhlt die Sage, die mden Kmpfer sich mit Speise und Trank erquicken wollten, waren die Vorrte sehr gering. Es wurden Eier verteilt, und König Ludwig sagte: Jedem ein Ei, dem treuen Schweppermann aber zwei." Geschichtlich lt sich nicht nachweisen, da ein Ritter Schweppermann an der Schlacht bei Mhldorf teilgenommen hat. Es ist das Verzeichnis derjenigen Helden erhalten, die nach der Schlacht vom Könige belohnt worden sind. Der Name Schweppermann fehlt darin. Wohl hat ein Seifrieb Schweppermann zwanzig Jahre frher dem Herzog Ludwig gute Dienste geleistet. Eidestreue. Da die Brder Friedrichs den Kampf fortfetzten, ent-lie Ludwig den Gefangenen feiner Haft unter der Bedingung, da er feine Brder zur Einstellung der Feindseligkeiten berreden sollte. Friedrich ging nach sterreich. Aber sein Bruder Leopold wollte nichts von einer Beendigung des Krieges wissen. Da begab sich Friedrich, seinem Eide getreu, nach Bayern zurck und stellte sich freiwillig wieder zur Ge-fangenfchaft. König Ludwig, dem edle Regungen nicht fremd waren, und dem viel darauf ankommen mute, mit der sterreichischen Partei Frieden zu haben, teilte sich nun mit seinem Vetter in die Reichsregierung. Die beiden Fürsten schlssen zu Mnchen einen Vertrag, da sie das Rmische Reich, zu dessen Verwaltung sie beide erwhlt und geweiht feiert, gemeinschaftlich regieren wollten. Beide sollten den Knigstitel und das knigliche Siegel führen, und das Siegel des einen sollte zugleich den Namen des andern enthalten. Was der eine verordnete, sollte der andre besttigen; alle Urkunden sollten die Namen beider Könige tragen. Friedrichs Tod. Herzog Leopold starb bereits ein Jahr nach diesem Vertrage; da zog König Friedrich sich von der Reichsregierung zurck und starb vier Jahre nachher in seinem Erblande.

20. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte von der Reformation bis zur Aufrichtung der napoleonischen Militärherrschaft - S. 49

1916 - Leipzig : Teubner
10. berblick der die Geschichte Brandenburg-Preuens usw. 49 Z. Die Zeit der Wittelsbacher und Luxemburger (13201415) und die Vorgeschichte der hohenzollern. a) Die Wittelsbacher. Kaiser Ludwig der Bayer aus dem Hause der Wittels-bacher zog Brandenburg als erledigtes Reichslehn ein und behielt es im Besitz seiner Familie. Die Herrschaft der Wittelsbacher wrbe um 1350 ernstlich gefhrdet durch das Auftreten des falschen Waldemar, dem nicht nur die meisten brandenburgischen Städte zufielen, sondern der auch durch Kaiser Karl Iv. aus dem Hause der Luxemburger die Belehnung mit der Mark erhielt. Erst nach der Vershnung zwischen Wittelsbachern und Luxemburgern gelang die Verdrngung des zweifelhaften Thronbewerbers. b) Die Luxemburger. 1373 trat der Wittelsbacher tto der Faule fr 500000 (Bulben die Mark Branbenburg, die inzwischen durch die Golbene Bulle die Kurwrde erhalten hatte, an das Herrscherhaus der Luxemburger ab (Bb. I, 5. 111). Die Kurfrsten aus biesern Geschlechte lieen burchgngig herrscherfhig-feiten und Sorge fr das Wohl ihres Landes vermissen, verbrachten nur den kleinsten Teil ihrer Regierungszeit im Lanbe und verschulbeten das berhanb-nehmen ritterlicher Willkrherrschaft und des Buschkleppertums. mit der Herstellung georbneter Verhltnisse beauftragte Kaiser Sigismund, der zugleich Kurfürst von Brandenburg war, 1412 den Burggrafen von Nrnberg, Friedrich Vi. von hohenzollern (Bb. I, S. 114). c) Vorgeschichte der hohenzollern. Unter Arie brich Barbarossa war das 1061 zum ersten Male urkunblich erwhnte schwbische Rittergeschlecht der Zollern mit der Burggrafschaft Nrnberg belehnt warben.1) Unter Kaiser Srtohrich Ii spaltete sich das Geschlecht in die frnkische, jetzt kaiserlich-knigliche Linie, und in die schwbische, jetzt frstlich hohenzollernsche Linie. (Ein Zweig baoon ist das gegenwrtige rumnische Knigshaus.) Burggraf Friedrich Iii. von Nrnberg verhalf Kubolf von Habsburg zur Kaiserkrone. (1273.) (Bb. I, S. 105.) . Sein Nachfolger Friedrich Iv. erklrte sich gegen die Habsburger Fnertch den Schnen und Leopolb und entschieb neben Schweppermann fr Ludwig von Bayern den Sieg bei Itthlborf. (1322.) (Bb. I, S. 109.) Friedrich Vi. war fr die Wahl Sigismunbs zum Kaiser eingetreten. (1410.) d) Die hohenzollern in Brandenburg von 1415 bis 1640. Friedrich Vi. von hohenzollern. der Tanb von Nrnberg", brach den Wiberstanb der trotzigen flbelsgeschlechter, zerstrte mehrere Burgen, u. a. die (Quitzowschen Festen Frt es ace und Plaue (Die faule Grete"), und schlug einen Angriff der Pommern zurck. Ernst v. Wildenbruch, Die lzzuitzows". Im Jahre 1415 bertrug ihm Kaiser Sigismunb die Herrschaft der das Kurfrstentum Branbenburg, behielt sich aber das Recht vor, das Land gegen Zah- 1) Die Burgschaft Nrnberg umfate die kaiserliche Burg zu Nrnberg, die gelegene Xadolzburg und die Stadt rth. Die freie Reichsstadt Nrnberg gehorte mcht dazu.