Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Bd. 1 - S. 169

1846 - Braunschweig : Westermann
167 Achtes Kap. Geschichte der Griechen. Alten war die dumpfe, trägmachende Lust dieses Landes, welches gleichwohl, außer vielen Heroen, einen Hesiod und Pindar, eine Korinna, einen Plutarch, einen Pelopidas und Ep am in on das zeugte, und auf der Höhe des Helikon den lieblichsten Hain der Musen besaß. Von den vielen Bergen Böotiens, worunter der rauhe Cithäron, ergoß sich eine Menge von Bächen; die meisten derselben, mit dem böotischen Cephissus, stürzten in den großen See Kop als, welcher, ein anschwellendes Binnenwasser, das ganze Land würde bedeckt haben, wenn nicht schon in vorhistorischen Zeiten die Natur selbst oder die Hand herkulischer Menschen — nachgeholfen hat solche offenbar — ihm einen geheimen Abfluß in den opuntischen Meerbusen durch lange Höhlungen im Berge Ptous verschafft hätte. Westlich an Böoticn, von dem korinthischen Busen bis zum hohen Deta- gebirge, lagen die kleineren Länder Phokis, Doris und das dreifache Lokris. Das erste durch den delphischen Tempel auf dem Parnassus, das zweite (von seinen ältesten Einwohnern auch Dryopia genannt) als der Punkt merkwürdig, von welchem aus die Hcraklidcn erobernd auf den Peloponncsus stürzten. Dorer und Phoker waren Hellenen, und so auch die Lokrer, von denen die Ozolcr am Anfange des korinthifchen Busens, die Opuntier und Epiknemidier aber am euböischcn Meere wohnten. In das Land der leztcrcn führte aus Thessalien zwischen den schroffen Felsen des Oeta und dem Meere der Engpaß Thermopylä, welchen eine der höchsten Erinnerungen des Alter- thumes heiligt. Die Lokrer selbst haben einen geringen Antheil an dem grie- chischen Ruhme. Dasselbe ist von den Bewohnern Aetolicns und Akarnanicns, in dem west- lichen Theile von Hellas, zu sagen. Als wilde Raubhorden waren die Acto- 11 er berüchtigt; und blieben immer diesem Charakter getreu. Erst bei dem Verfalle Griechenlands, nach Alexanders ivl. Zeiten, spielen sie eine bedeu- tende Rolle. Von Akarnanien mag aus Abgang eigenen Ruhmes bemerkt wer- den, daß hier, beim Vorgebirge Aktium — gegenüber Epirus —- der Römer Oktavian die Herrschaft der Welt erkämpfte, auch daß in den leukadischen Fluten viele Liebende, wie Sappho, eine hoffnungslose Flamme löschten. § 12. Von Epirus und Thessalien. Zu Nord - Griechejffand wird von Einigen blos Thessalien (Janniah), von Anderen auch das westlich daran stoßende Epirus gerechnet. Aber die

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 404

1833 - Halle : Schwetschke
404 A. Europa. bischer Zauberkünste berühmt. — Thessalien wird begränzt nörd- lich von Macedonien, westlich von Epirus, südlich von Aetolien, Doris und Lokris, und östlich vom ägäischen Meere. Die Erzäh- lung von der Fluth des Deukalion deutet dahin, daß dicfls Land noch nach der Einwanderung der Pelasger bedeutende Verände- rungen erlitten und vielleicht größtentheils mit Wasser bedeckt war, bis der Peneus sich einen Ausweg ins Meer bahnte, wodurch bis auf einige Seen und Sümpfe das Land erst bewohnbar wurde. Es hat unter allen griechischen Staaten die bedeutendsten Flüsse. Der wichtigste ist der Peneus, jetzt Salambria, welcher die mei- sten Gewässer des Landes, namentlich den A p i d a n u s, jetzt G u r a, und den Enipeus dem Meere zuführt; er durchströmt zwischen den Bergen Ossa und Olymp das im Alterthume wegen seiner Schönheit berühmte Thal Tempe. Der S p e r ch i u s, jetzt H el- la d a, fließt nicht weit von der südlichen Gränze des Landes. Die wichtigsten Gebirge waren der Olympos, an der Gränze von Macedonien, der gewöhnliche Wohnsitz der Götter; der Ossa, vom Olymp nur durch das Thal des Peneus getrennt; der Pin- dus an der Gränze von Epirus, und der Oeta, auf welchem Herkules sich verbrannte, an der südlichen Gränze. Die alten Geo- graphen theilten Thessalien in 4 Theile: Thessaliotis, Phthio- tis, Pelasgiotiö und Heftiäotis; statt der beiden letzten werden auch Magnesia und Perrhäbia genannt. Die wichtigsten Oerter in Thessalien waren: Larissa, am Peneus, die ansehnlichste Stadt in Thessalien; sie besteht noch unter dem Namen Ienitschehr. Jo lkos, von wo die Argonauten ausschifften. Trachin, später Heraklea; hier hielt sich Herkules in seinen letzten Jahren auf. Pharsälus, eine ansehnliche Stadt, bei welcher I. Cäsar den Pompejus besiegte. In der Nähe lagen die Hügel Kynos- kephalä genannt, wo der jüngere Philipp von den Römern ge- schlagen wurde. 2. Die nördlichen Lander Griechenlands. Wir rechnen dazu die von den Griechen für halb barbarisch geachteten Länder Epirus, Macedonien und Thracien. a) Epirus, jetzt Albanien oder Arnaut, am ionischen Meere, südlich von Akarnanien, östlich von Thessalien, nördlich von Jllyrien begränzt; ein im Innern von wilden Gebirgen, den Akrokeraunischen im Norden, dem Pindus, jetzt Mezzo- wo, im Osten, und dem Tmaros im Innern durchzogen, wel- ches nur an der Küste milde und fruchtbar war. Die rauhe Be- schaffenheit des Landes und der Bewohner hat wohl die Veranlag

2. Geschichte der Griechen und Römer - S. 38

1858 - Hannover : Hahn
38 2) Nicht lange vor Beginn der historischen Zeit wanderten nämlich Zweige der pelasgischen Thesproter, die Thessalier, aus Epirus nach dem Thalgebiet des Pineus, das nach jenen den Namen Thessalien sührt. Mit dem Cultus und den Sa- gen der alten Heimath war auch der bedeutsame Name Hellas auf die neuen Sitze übertragen worden. Denn seitdem gab es auch im südlichen Thessalien, in der Gebirgslandschaft Phthia einen Bezirk Hellas, von dem die umwohnenden kleinen Ge- birgsvölker den Namen Hellenen empfingen. 3) Bon Thessalien zunächst gingen dann jene Züge und vielfachen Wanderungen griechischer Schaaren nach dem Süden der Halbinsel aus, die mit der sogenannten dorischen abschlossen und die Stellung der Stämme und Mischung der Völkerschaften auf der Halbinsel vorzüglich bewirkten, wie sie im Wesentlichen in historischer Zeit geblieben ist. Bei dieser Umgestaltung der alten Bölkerverhältnisse in pelasgischer Zeit scheinen die kräftigen und kriegerischen Bergbewohner des südlichen Thessaliens, die Hellenen, eine hervorragende Rolle eingenommen zu haben. Wir wissen übrigens nur so viel, daß beim Beginne der histori- schen Zeit, etwa seit dem 8. Jahrhundert vor Chr., der Name Hellenen allmählig National- und Gesammtname aller griechi- schen Völkerschaften wurde. 4) Das Volk der Griechen war auf griechischem Boden ent- sprechend der individualistischen Natur des"durch Berge und Thä- ler vielfach getheilten Landes zu mehrfachen Stämmen mit eigen- thümlicher Richtung in Gesittung und Mundart herangewachsen. *) Hiernach gruppirte sich in historischer Zeit die große Mehrzahl der Griechen unter drei Hauptstämme, Dorer, Ionier und Aeoler. Die Verwandtschaft und die Namen derselben erklärten die Grie- chen nach einer genealogischen Mythe durch die angeblich gemeinschaftliche Abstammung von Deukalion und seinem Sohne Hel len. 2) ft Vergl. unten §. 45. 2) Eine alte allmählig manchfaltig erweiterte Sage der Griechen stellt Deu- kalion, den Sohn des Titanen Prometheus, der die Menschen aus Wasser und Erde geknetet, ihnen auch das Feuer als Bedingung des Lebens und der Gesittung gegeben, an die Spitze ihres Geschlechtes und dessen Geschichte. Deukalion gründete das Heiligthum zu Dodona, und herrschte über die Umgegend, über Hellas. Aber in seinen Tagen sendete Zeus unendliche Regen vom Himmel und es entstand eine große Fluth, die nur Deukalion und sein Weib Pyrrha überlebten. Sie flüchteten sich in einem Kasten auf die Gipfel des Pin dos (oder gemäß fortschreitender Ausdehnung der Sage, des Othrys oder Parnassos). Dort empfing er vom Zeus nach vollbrachtem Dankopfer die Weisung, die „Knochen der Mutter-Erde", d. i. die Steine (ein Wortspiel des griechischen Xä; Stein und Xao; Volk) hinter sich zu Wersen, damit neue Menschen entständen. Und die Steine, die Deukalion warf, wurden zu Män- nern, die der Pyrrha zu Weibern. — Deukalion hatte zwei Söhne,

3. M. Johann Georg Hagers, Rect. zu Chemnitz, Kleine Geographie vor die Anfänger - S. 673

1755 - Chemnitz : Stößel
Das Xv. Buch, von der Europ. Türkey. 67z ner Halbinsel, welcher seinen Schatten auf 50. Meilen in die See werfen soll. Es wohnen überaus viele Mönche in 2;. Klöstern darauf. 6. Libanova, ehemals Sya6i8a, ein geringer Ort an dem conresi-Ä-en Meerbusen, allwo Aristoteles geboh- ren, und deswegen Sragirira genennet worden ist. 7. Philipp!, jetzt ein geringer Orr, ehedessen eine be- rühmte Stadt, an deren Einwohner der H.ap. Paulus seine Epistel geschrieben hat. Es ist ein griechischer Metropolit daselbst, der sich von Philippi und Rama schreibt. (3) Von Thessalien. Thessalien, Lat. Yoder Ianjnia, ist gleichsam der Mittelpunct von Griechenland und mit Bergen umgeben, wo- durch es gegen Norden von Makedonien, gegen Westen von Epirus, und gegen Süden von Ltvadia getrennet wird, gegen Osten stoßt es an denarchipelagum,und ist gv.meilen lang, und 20. Meilen breit, wein, Tirronen, Pomeranzen, Grana- ren, Oliven und andere Früchte hat man im tteberfiusse. Die Pferde waren ehedessen sehr berühmt. Es steht gänzlich unter türkischer Bothmasigkeit. 1. 7.Lit0n, eine Scadr an einem Meerbusen, der Von selbiger seinen Nahmen hat. 2. Pharsalon, Lat. Pharfalus, ein geringer Ort, in dessen Gegend die pharsalischen Felder bekannt sind, allwo Lasar den Pompejus geschlagen hat. Z. Pelion, und 4,088a, zween berühmte Berge, wel- che dierresen über einander gefetzt haben seilen, als sie in den Hmrmel klettern wollen. 5. Lakissa, eine gross und ehemalige Hauptstadt Von Thessalien. Jetzo ist ein griechischer Metropolit daselbst. 6. Tempe, die von den Dichtern so berühmte Gegend. 7. Olympus, Alacha. 8. Pier1us, 9.Pindus. Io. Helicon, und n.parnassus,sinddieinderdichtkunssbekañtenberge. 12. Janna, eine gross und volkreiche Stadt an den Grenzen von Epirus. 13. Therm.opylae,je£tbacca di Lupo, ein enger Paß. (4) Von Epirus. Epirus, Lar. Emvs, stößt gegen Mitternacht an Albanien, gegen Morgen an Thessalien, gegen Mittag an Livadien, und gegen Abend an den Golfo di Venetia. Es ist 24. Meilen- Hag. kleine Geogr. Wu lang,

4. Griechische Geschichte - S. 2

1896 - Dresden : Höckner
geraden Mannigfaltigkeit?) Zudem ist Griechenland zum größten Teile von einer Gebirgswelt erfüllt, deren Charakter vor allem durch eine enge Vereinigung sich kreuzender Gebirge bestimmt wird. Hierdurch wird es in eine Anzahl von Kessel-landschaften gegliedert, deren Gewässer sich zum Teil in Binnenseen sammeln, zum Teil in engen Thälern die Gebirgsnmwan-dung durchbrechen, um das Meer oder einen tieferen Thalkessel zu erreichen. Wie die Auflockerung des Landes durch die in alle Teile desselben eindringende See das griechische Volk von früh an in den See- und Küstenverkehr einer neuen größeren Welt hereinzog, so war die eigenartige Reliefgestaltung seiner Oberfläche angelegt zur Förderung einer großen Mannigfaltigkeit der Bildung, Sitte und Sprache, insbesondere aber zu schärfster Entwickelung des Kantonalgeistes, dem jeder natürliche Mittelpunkt einheitlicher Staatenbildung fehlte. Andererseits war aber doch auch die Trennung nicht schroff genug, um einen Austausch unmöglich zu machen; so schuf vor allem der Hauptgegensatz des harten dorischen und des weichen ionischen Wesens durch stete Reibung bewegtes Leben. 2. Sowohl in bezug auf wagerechte wie senkrechte Gliederung zeigt sich die östliche, Vorderasien zugekehrte Seite der griechischen Halbinsel als die bevorzugte. Deshalb ist sie vorzugsweise der Schauplatz der griechischen Geschichte geworden. Die westlichen, nach dem adriatischen Meere gelegenen Landschaften Jllyrien und Epirus sind zumeist erfüllt von einer Masse nahegereihter, von Nordwest nach Südost parallel streichender Felskämme. Zwischen ihnen liegen oft durch Querriegel wieder in mehrere Kantone geschiedene Längsthäler, deren ungebändigte, ursprünglich illyrische und erst später hellenisierte Hirtenstämme jeder staatlichen Gemeinschaft widerstrebten. Nur in der centralen und nicht unfruchtbaren Hochebene konnte die Bildung einer monarchischen Gewalt eine wesentliche Stütze finden. Die wenig gegliederten Gestade sind wild und unwirtlich. • Darum sind beide Landschaften eigentlich immer Barbarenländer geblieben. Dagegen besteht Maeedonien in dem von Hämus und *) Die Küstenlänge der ganzen Balkanhalbinsel (8300qu.-M.) wird auf 663 M. berechnet; hiervon kommen ans Alt-Griechenland (mit Thessalien und Epirus, aber ohne die Inseln 1304 Qu.-M.) 420 M. In keinem der Mittelmeerländer tragen die eindringenden Golfe die belebende Wirkung des Meeres so tief in das Innere des Landes: kein Pnnkt des Peloponnes ist weiter als 7 M. (52 kni), keiner Mittelgriechenlands weiter als 8 M. (60 km), keiner in Epirus und Thessalien weiter als 14 M. (102 km) vom Strande entfernt.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 76

1839 - Wesel : Bagel
76 nicht zu verwechseln ist. Er hat ein sehr dunkles Wasser, so daß ihn die Türken den schwarzen Fluß nennen. Die Hauptstadt hieß Ambrakia, nicht so berühmt, als die durch ihr uraltes Orakel bekannte, den Willen und Rath des Zeus verkündende Dodona. Sein tapferer König Pyrrhus scheiterte an der noch größeren Kriegsgewandtheit der Römer, sowie auch früher Alexander von. Epirus in Italien seinen Tod fand. In neuerer Zeit hat Ali Pascha von Janina den classischen Boden von Epirus durch unerhörte Grausamkeiten befleckt, bis seine schwarze Seele durch einen Befehl des Sultans in den dunkeln Orkus entsendet wurde. Thessalien, von Peneus bewässert, das Vaterland des tapfern Achill, erhielt diesen Namen von Thessalus (Ton auf der ersten Silbe), einem Epiroten, und Vater des genannten Gräcus. Hier, in diesem an Erzeugnissen der Natur außerordentlich reichen Lande, wo auch jetzt noch Wein und eine Menge von Oliven, Citronen und Mandeln wachst, hütete Apoll die Hecrden des Admet. Hier sind die Berge Olymp, der Sitz der Götter, halb so hoch als der Montblank, am Eingänge in Pas liebliche Tempethal, wo er, von den lieblichsten Farben bemalt, majestätisch aufsteigt, der Ossa, den die himmelstürmenden Giganten auf den in der Nähe befindlichen Pelion setzten, um in ihrem Kampfe mit den Göttern diesen näher zu seyn, und wo auch Chiron, Achills Erzieher, seine Höhle hatte, der Oeta und der Pindus. Bekannte Städte waren: Larissa, Pharsalus (Ton auf der zweiten Silbe), wo der unglückliche Pompejus von Cäsar besiegt wurde, Magnesia und Pherä, durch den grausamen Tyrannen Alexander von Pherä bekannt Außerdem ist Thessalien durch seine gute Pferdezucht (die Centauren, die ersten Pferdebändiger), ferner durch den obgleich negativen Reich- thum an giftigen Kräutern bekannt, weswegen die Thessalierinnen auch im Rufe der Zauberei standen. Macedonien, nördlich von Thessalien, südlich vom Hämus oder Balkan gelegen, jener Name an Philipp von Macedonien erinnernd, der das Gebirg bestieg, weil er der Meinung war, man könne von da aus das adriatische Meer, den Pontus oder das schwarze Meer und den Jster, den in der Türkei befindlichen Theil der Donau, überschauen, aber in seiner Erwartung sehr getäuscht wurde, indem ein ungeheurer Nebel ihn bedeckte, außerdem daß der Weg sehr beschwerlich war und die allzudichten, wilden Baumgruppen beinahe das Himmelslicht ent- zogen, dieser durch die Uebersteigung der Russen im Kampfe für ihre Glaubensgenossen bekannt, hatte früher Pella, später Thessalonich zur Hauptstadt. Außerdem sind zu merken: Pydna, wo Alexanders Mutter,

6. Römische Geschichte - S. 148

1881 - Leipzig : Teubner
148 J.lager b. Dyrrhachium. Niederl. b. Dyrrhachium. mit Pornpejus selbst überzusetzen. Dieser hatte mittlerweile aus den östlichen Provinzen ein großes Heer zusammengezogen und sich eine Flotte von 500 Segeln verschafft. Mit dem Landheer marschierte er im Winter 49 ans 48 nach der Küste von Epirus, um eine Landung Cäsars zu verhindern; aber ehe er zur Stelle war, landete Cäsar plötzlich und unerwartet mit 6 Legionen. Zum Transport des ganzen Heeres fehlte es ihm an Schiffen; Antonius sollte die übrigen 4 Legionen nachbringen. Unterdes kam Pornpejus an der Küste an und bezog dem Cäsar gegenüber ein Lager bei Dyrrhachium. Hier lag er trotz seiner dreimal stärkeren Macht still bis zum Frühjahr; Cäsar aber befand sich, eingeschlossen zwischen dem Landheer und der Flotte des Pornpejus, in bedrängter Lage und wartete vergebens auf die Ankunft feiner übrigen Legionen. Da entschloß er sich, mitten im Winter aus einen Fischerkahn nach Bruudisium hinüberzufahren, um selbst die Truppen zu holen. Die See stürmte gewaltig, so daß der Schiffer verzagend umkehren wollte; aber Cäsar ries ihm zu: „Fasse Mut, du führst den Cäsar und sein Glückt Doch das Wetter ward immer stürmischer, und der Kahn mußte wieder umkehren. Endlich beim Herannahen des Frühjahrs brachte Antonius den Rest der Truppen glücklich herüber, und die Operationen konnten beginnen. Cäsar schloß das Lager des Pornpejus mit einer Linie von Belagerungswerken ein, die nicht weniger als 7 Stunden weit sich ausdehnten. Aber Pornpejus durchbrach dieselben und brachte dem feindlichen Heere einen beträchtlichen Verlust bei, weshalb sich Cäsar in raschen Märschen nach Thessalien zurückzog. Pornpejus marschierte ihm nach, in der Hoffnung, ihn bald völlig zu vernichten. Bei Phar-salos näherten sich beide Heere; das des Pornpejus war 45 000 Mann zu Fuß und 7000 Reiter stark, während das des Cäsar nur aus 22 000 Mann Fußvolk und 1000 Reitern bestand. Die Optimaten in des Pornpejus Lager waren so siegesgewiß, daß sie schon über die Güter ihrer Feinde stritten und über ihre Bestrafung berieten. Sie

7. Das Altertum - S. 93

1895 - Paderborn : Schöningh
— 93 — ohne Führer zu schlagen und dann sich gegen den Führer ohne Heer zu wenden. Er überraschte die Legaten des Pompejns an einem Nebenflüsse des Ebro und zwang sie, sich zu ergeben. Jetzt erst setzte er dem Pompejns nach Griechenland nach. Obwohl die Pompejaner mit ihrer Flotte das Meer beherrschten, so gelang doch die Landung in Epirus glücklich. Aber es fehlte seinem Heere an der nötigen Zusuhr, welche sein Unterfeldherr Marcus Antonius nicht rechtzeitig von Brnndisium herüberschaffen konnte. Da wagte er sich selbst bei stürmischem Wetter nochmals auf das Meer, um die zurückgebliebenen Schiffe zu holen. Aber vergebens ermunterte er den Steuermann seines Schiffes mit den Worten: „Fahre getrost: denn du fährst Cäsar und sein Glück." Er mußte, vom Sturme zurückgetrieben, umkehren. Bei Dnrrhachinm, dem früheren Epidamnns, erlitt er von Pompejns eine Niederlage. Aber Pompejus benützte seinen Sieg nicht, so daß Cäsar sagen konnte, wohl der Sieg, nicht aber der Sieger sei auf der Seite des Gegners. Da Cäsar daran verzweifelte, den Pompejus an der Küste von Epirus, wo dieser durck feine überlegene Flotte stets neue Zusuhr erhielt, zu bezwingen, so verlegte er den Kriegsschauplatz in das Innere von Thessalien. Pompejus zog ihm nach und lieferte ihm gegen feine eigene bessere Einsicht auf das Drängen seiner allzu siegesgewissen adligen Umgebung eine entscheidende Schlacht bei Pharfälus, 48. Als er sah, wie seine Reiterei, auf die er seine meiste Hoffnung setzte, von Cäsars tapferster Legion, den Zehnern, durch wuchtige, nach dem Gesicht der Reiter gezielte Lanzenstöße in die Flucht getrieben wurde, gab er die Schlacht verloren. Er floh nach dem Thal Tempe und an das Meer und segelte nack Lesbos. Von da flüchtete er weiter nach Ägypten, wo damals die Vormünder des jugendlichen Königs Ptolemäus Dionvsos dessen zur Mitherrschaft bestellte Schwester Kleopatra von der Regierung zu verdrängen suchten. Auf den Rat feines Erziehers beschloß Ptolemäus den Flüchtling zu töten, um sich den Dank Cäsars zu verdienen. Ei' sandte ihm daher bei der Landung an der seichten Küste von Pelüsinm ein kleines Boot mit einigen Soldaten entgegen. Kaum war Pompejus in die Barke gestiegen, da stieß ihn ein Kriegstribun, der früher unter ihm gedient hatte, mit dem Schwerte nieder. So endete Pompejus der Große auf einer öden Düne durch die Hand eines seiner alten Soldaten. Als Cäsar auf der Verfolgung nach Ägypten kam und ihm das abgeschlagene Haupt seines Gegners überbracht wurde, wandte er sicb mit Thränen ab.

8. Geschichte des Alterthums - S. 133

1850 - Regensburg : Manz
Aenderung in der Verfassung der griechischen Staaten. 133 in Macedonien gründeten. Von der Landschaft Emathia aus breitete sich dasselbe allmälig bis zu den Gränzen von Epirus, Thessalien und den thracisch-griechischen Colonieu aus und obwohl in keiner Verbindung mit dem Mutterlande, ward es bald mäch- tiger als alle griechischen Colonieu. Von dem achten Jahrhun- derte an kennt man die Reihe der Könige. Von diesen hat Ale- xander bei Gelegenheit des Kampfes der Hellenen mit den Persern bei Platäa jenen wesentliche Dienste geleistet. Später hinderten Thronstreitigkeiten eine 'größere Entwicklung des Reiches. So wuchs es unter mannigfaltigen Kämpfen besonders mit den Odrhsern und Athenern langsam zum Staate heran, und er- langte in dem Momente Bedeutung und Ansehen, als die Macht der Griechen sich in den heillosen inneren Zwistigkeiten bereits zersplittert hatte. §. 5. Aenderung in der Verfassung der griechischen Staaten. 1. Das Königthum in der heroischen Zeit. Ursprünglich standen die einzelnen Vereine der Griechen unter Stammsürsten, ßaaiitvg, mit welchen die dreifache Würde eines obersten Heerführers, Richters und Priesters verbunden war. Ihre Macht galt als eine von Zeus empfangene, und so wenig dieser einen andern Gott neben sich duldete, so wenig galt Vielherrschaft auf Erden für gut. Allein wie dieser Herr- scher der Herrscher, a\a% ävaxiwv, seine Macht im Laufe der Zeit mit Göttern theilen mußte, welche im homerischen Zeitalter noch eine untergeordnete Rolle spielen, so geschah es auch mit dem Königthum der heroischen Zeit und den Staatsverfassungen der Griechen im Allgemeinen. 2. Abschaffung der königlichen Würde. Zwischen 1080 — 700 wurden in allen griechischen Staa- ten , Epirus und Sparta ausgenommen, republikanische Ver- fassungen eingeführt, welche, obwohl unter vielem Wechsel und mannigfaltigem Kampfe mit Tyrannen (das Wort im Sinne der

9. Theil 1 - S. 63

1875 - Leipzig : Brandstetter
63 Wie Herodot versichert, verehrten die Pelasger namenlose Götter; doch mochten die verschiedenen Gestaltungen und Kräfte der Natur sich früh zu verschiedenen Vorstellungen gesondert haben. Der Einfluß des Lichtes, der Sonne, das Wasser, die Erde selbst, die erzeugende, mütterliche, und die unterirdisch wirkende Macht, welche das Saatkorn in ihrem Schooße ernährt, Zeus, Poseidon, Demeter, Aides, waren pelasgische Götter aus der ältesten Zeit. Auch des Zeus Gemahlin, Hera oder Dione, gehörte als nahrungspendende Feuchtigkeit in diesen Kreis und die Kabiren, jene geheimnißvollen Gottheiten, deren Dienst die Griechen in das Dunkel der Mysterien hüllten, die vulkanischen Gewalten, die erzeugenden und zerstörenden Schöpsungsmächte im Schooße der Erde, an welche sich später der Feuergott Hephästos anschloß. „Wie die Perser und die Germanen," heißt es in Curtius griechischer Geschichte, „verehrten die Pelasger den höchsten Gott; die hochragenden Berggipfel waren ihnen die von der Natur geschaffenen Hochaltäre; auch ohne persönlichen Namen beteten sie jenen Höchsten an, denn Zeus (Deus) bezeichnet nur den Himmel, den Aether, die Lichtwohnung des Unsichtbaren. Diese lautere keusche Andacht der göttlichen Pelasger ist nicht blos der Inhalt einer frommen Tradition des Alterthums, sondern mitten in dem von Tempeln und Bildern überfüllten Griechenland glühten nach wie vor die Bergaltäre dessen, der nicht in Häusern wohnt, die von Menschenhand bereitet sind, und die meisten griechischen Götternamen sind ursprünglich nur Eigenschaftsnamen der unbenannten Gottheit. Das Ursprüngliche und Einfache hat in den alten Religionen sich immer am längsten und treusten erhalten." So weit der berühmte Alterthumsforscher. Daß er die Pelasger als einen Theil jener nach Westen gewanderten arischen Stämme erkennt, von welchem oben die Rede gewesen, bedarf wohl kaum noch erwähnt zu werden. In dem südlichen Theile von Epirus, in der kleinen Landschaft Thesprotien, am Abhange des quellenreichen Tomarongebirges, lag inmitten einer feuchten Niederung, im üppig wucherndem Waldesdickicht, ein uraltes Heiligthum des pelasgischen Zeus und der Dione. Es war dies das weitberühmte und auch später vielbesuchte Orakel zu D o d o n a. In dem dunkeln Schatten mächtiger Eichen deuteten heilige Männer (Homer nennt sie Seller oder Heller) aus dem Rauschen der Blätter, aus dem Murmeln der Quelle, welche am Fuße des geweihten Eichbaums dem Boden entströmte, oder aus dem Fluge der Tauben, die in seinen Zweigen nisteten, den Bewohnern Hellopia's, „des hellblickenden Landes", oder den orakelsuchenden Fremden,. den Willen des Gottes. Auch in Thessalien gab es vor Alters eine Landschaft Hellas und eine Ebene, welche Pelasgiotis genannt ward; und es wurde von einem pelasgischen Volke erzählt, welches, von Epirus den Kamm des Pindus übersteigend, in den Fluren des Peneus sich niedergelassen hatte. So scheint die Sage von dem Sonnenland, Hellas und seinen Bewohnern, den

10. Europa - S. 116

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
116 Felsenkämmen, deren Gipfel mehrfach 2000 in übersteigen, liegen schmale, wenig zugängliche Längstäler. Daher ist das Gebirge von jeher eine Scheidemauer zwischen den anliegenden Landschaften Epirus im W. und Thessalien im O. gewesen, und auch heute noch ist der Verkehr über den Zygospaß, den be- quemsten Übergang, gering. Die alte Landschaft Epirus, das heutige s. Albanien, ist ganz von kahlen Kalkbergen erfüllt, zwischen denen aber einige fruchtbare Täler und Becken liegen, darunter das von Janina (S. 104). Der größere Teil gehört zur Türkei. Aus Epirus strömt der am Pindus entspringende Aspropötamos (Acheloos), der größte Fluß Griechenlands, nach S. und mündet in den Busen von Pütras. Thessalien ist ein weites, rings von hohen Bergen umschlossenes Kesselland, an dessen Nord- ostende der gewaltige Olymp, den die alten Griechen für den Wohnsitz der Götter hielten, bis zur Höhe der Zugspitze emporsteigt (2980 m). Ein sö. ver- laufender Höhenzug zerlegt es in ein oberes und ein unteres Becken. Ent- wässert wird Thessalien vom Salümbria (Peneios), der die ö. Bergkette in einer gewaltigen Schlucht, dem berühmten Tempetal, durchbricht. An der Nordseite Thessaliens zieht vom Pindus zum Olymp das Kambunische Gebirge, die natürliche Grenze gegen Makedonien. Der Olymp, noch auf türkischem Boden, ist ein fast inselartig aufsteigender, aus Schiefer und Marmor bestehender Gebirgs- stock. Er gipfelt in zwei wildzerrissenen, schroffen, zackigen Kämmen und ist in den mittlern und untern Teilen von strahlenartig nach allen Seiten gerichteten Schluchten- tälern durchfurcht. Die Abhänge sind z. T. noch gut bewaldet, während die Höhen als kahle Felsmassen emporragen, die den größten Teil des Jahres im Schneemantel glänzen. Vom Olymp zieht das Meer entlang nach S.-O. das Thessalische Küstengebirge, aus dem noch zweimal Bergmassen zu bedeutender Höhe emporsteigen, die gewaltige, kahle Kalkpyramide des Ossa (1950 m) und der Ptzlion (1620 m), dessen Nordabhang mit prächtigen Wäldern bedeckt ist, die schon im Altertum gepriesen wurden. Das Tempetal, zwischen Olymp und Ossa, „eine in Kalkfels eingeschnittene, windungsreiche Erosions- schlucht, das Werk des Flusses, hat eine Länge von 8 Irin, während das ganze Engtal doppelt so lang ist. Die Schlucht verengt sich bis auf 40 io, und ihre Wände steigen bis 500 in fast senkrecht empor. Oft findet kaum der Fluß und die sich von dem einen aufs andre Ufer windende Straße Raum. Alle Felsen und Hänge wie die Ufer des Flusses siud mit üppigem Grün bedeckt, das der aus der kahlen Thessalischen Ebene Kommende um so mehr bewundert" (Th. Fischer). Durch das Tempetal und dann an der Küste ent- lang führte im Altertum die Hauptstraße von Thessalien nach Makedonien. Daher er- warteten hier die Griechen zuerst den Xerxes, der aber seinen Weg über das Kambunische Gebirge nahm. An der Südseite wird Thessalien von dem sanftgeformten Othrysgebirge umrahmt (1730 na). Es endet an dem fast kreisrunden Busen von Volo (dem Paga- säischen Golf), der im O. und S. von der schmalen, felsigen, singerförmig gekrümmten Halb- insel Magnesia umschlossen wird. Die Thessalische Ebene, die größte der Griechischen Halbinsel, hat sehr fruchtbaren Schwemmlandboden. Sie war im Altertum die Kornkammer Griechen- lands und berühmt durch die Zucht vorzüglicher Pferde. Heute ist der Anbau

11. Geschichte des Altertums - S. 24

1879 - Mainz : Kunze
24 Zweiter Abschnitt. Zweiter Abschnitt. Geschichte der Griechen. . 7. eogmpfiifcfi Mefietfitfif ifcs alten rietfiencantcs. gr^hische Griechenland, die sdstlichste Halbinsel Europas, bestand aus Uebersicht des3 Haupttheilen, Thessalien mit dem westlich davon gelegenen Epirus, chenl St un^ P^^pounes (Nord-, Mittel- und Sdgriechenland). Im Norden ist das Land von hohen Gebirgen umgrenzt. An der Grenze von Thessalien und Macedonien erhebt sich der 6000 Fu hohe Olymp, sdlich davon der Ossa, und zwischen Olymp und Ossa strmt aus Thessalien der Flu Peneus und bildet das von den Dich-tern gepriesene Tempe, ein reizendes Thal, welches fr die erhabenste paradiesische Sttte galt, welche je von den Gttern sterblichen Men-schert zum Wohnplatz angewiesen war. Zwischen Thessalien und Epirus zieht die Kette des Pindus von Norden nach Sden, und der Oeta mit dem berhmten Thermopylenpa scheidet Hellas von Thessalien. Hellas selbst ist erfllt mit einzelnen Berghaufen, z. B. dem Par-nassus in Phocis, dem Helikon und Cithron in Botien, dem Hym-mettus in Attila, und luft im Sd-Osten in die Halbinsel Attila aus, eine gebirgige Hochebene, welche mit geringer Ausnahme fruchtbares Weideland, reiche Kornfluren und gesegnete Olivenhaine trgt. Der Peloponnes selbst ist eine von hohen Rndern eingeschlossene Hochebene. Sdwrts zieht das lakonische Gebirge Taygetos. Zwei Halbinseln im Sden und eine im Osten geben dem Peloponnes eine eigentmliche, glckliche Kstengestaltung. Die von den Bergketten eingeschlossenen Thler waren im Altertum wegen ihrer Anmut und Fruchtbarkeit ausgezeichnet; ein ewig heiterer Himmel wlbte sich der denselben und beglckte die lebensfrohe Bevlkerung. Nordgriechenland umfat die Landschaften Epirus mit dem uralten Zeus-Orakel von Dodona und Thessalien mit den sagenberhmten Hfen von Jolcos und Pher. Mittelgriechenland umfat folgende neun Landschaften: 1) Acarnanien am ambracifchen Meerbusen; 2) Aetolien, durch den Flu Achelous von der vorigen getrennt; 3) das ozolische Lokris mit der Stadt Amphissa; 4) das kleine Bergland Doris; 5) Phocis mit dem berhmten Apollon-Orakel Delphi;

12. Bd. 1 - S. 170

1846 - Braunschweig : Westermann
168 Achtes Kap. Geschichte der Griechen. meisten Bewohner dieses leztcren — worunter Chaoner, Thesproter und Mo- losser vorzugsweise genannt werden — waren nicht von griechischem Stamme, und galten auch lange bei den Griechen für Barbaren. Dennoch verehrten diese das alte Orakel von Dodo na; und das Königsgeschlecht der Aeakidcn in Epirus war griechischen Ursprungs. Erst im folgenden Zeiträume wird Epirus merkwürdig. Thessalien aber glanzt mehr in alten Zeiten hervor. Die Ketten des Oeta, des Pindus und des Olymp schließen auf drei Seiten, und auf der vierten das Meer, Thessalien ein. Mehrere Gebirgsrcihen durchziehen das innere Land, dessen meiste Gewässer der Peneus durch das reizende Tempe in den t her maischen Busen führt. Ein Erdbeben hatte nach der Sage ihm zwischen dem Olympus und Offa den Durchgang geöffnet; ohne solchen wäre Thessalien ein Sec. In der Mythologie und Hcrocnge- schichte ist Thessalien überaus wichtig. Die Titanen (s. o. S. 136), La- pithen und Centauren (Pferdebändiger?), Japctus und Prometheus, ja die vorzüglichsten Anführer der beiden griechischen Hauptgeschlechter, Pclas- gus (Thessalus und Gräkus seine Nachkommen) und Dental ion, weiter Achilles, Philoktet, Jason u. s. w. gehören Thessalien an, und es war lange Zeit der Tummclplaz fast aller Heroen. In welchem Verhältnisse Pclas- gcr und Hellenen, Aimoncr (von denen das Land auch Aimonia hieß), Pcr- rhäbcr und andere Völker daselbst gewesen, und sich gefolgt, mag der Philolog bei Gat ter er (fynchr. U. H.) nachsehen. Wir bemerken blos, daß um die Zeiten des trojanischen Krieges 10 Staaten in Thessalien bestanden, welche zwar, denn dies thaten alle Griechen, nach Freiheit strebten, auch fast insge- sammt im Bunde der Amphiktyoneu waren; aber dennoch oftmals von Tyrannen — jene von Larissa und Pherä werden vorzüglich genannt — beherrscht wurden. Einiger derselben werden wir im folgenden Zeiträume er- wähnen. §. 13 Von den griechischen Inseln*). Mit diesen eigentlich griechischen Ländern standen die vielen an beiden Küsten und bis Asien hin liegenden Inseln in fortwährender Verbindung. *) Vergi, über tic Geschichte der Jnsclgriechen, der klein-asiatischen Griechen, Groß-Grie- chenlands und der übrigen Kolonien insbesondere die Werke vonk.ottfr. Müller, Msin- ter, Schelling (über die Gottheiten von Samothrakc), Rambach, Manso, Hege- wisch, Heyne, Ricbesel (Reise durch Sicilien und Groß-Gricchenland) ». A.

13. Bd. 1 - S. 104

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
104 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. überall aus den Felsen quollen und dem Flusse Zueilten, der majestätisch, einem Spiegel ähnlich, unter dem Schatten der Bäume dahinschwebte und eine Menge grünender Inseln umfing. An seinen Usern hin zogen sich Laub- gänge von Lorbern, die an Daphne's Verwandlung und ihre Flucht an denselben Ufern erinnerten. Alle Felsen waren mit Epheu bekleidet; aus allen Gebüschen sangen Chöre von Vögeln: und die Altäre umher dampften von dem Weihrauch der Feiernden, deren Processionen und Opfer dieses an- muthige, von Göttern bewohnte Thal belebten. Schön und fruchtbar bis zur Ueppigkeit war die ganze Landschaft Thessalien in dem Schooße ihrer weiten Thäler. Große Herden trefflicher Rosse weideten hier, welche der thessalischen Reiterei einen so großen Ruhm verschafften, und den Heeren des macedonischen Philipp einen so siegreichen Zuwachs gaben. Hier entstand die Fabel von den Centauren, einem berittenen Bergvolke; hier war die Wiege der hellenischen Stämme, die von ihren Gebirgen nach Süden zogen und überall die alten Bewohner des Landes verdrängten; hier der Schau- platz der Deucalionischen Flut. Kein Land ist reicher an alten Mythen, als dieses: hier zogen, von Jason geführt, die Minyer aus, um die furchtbaren Pforten des Pontus Euxinus zu öffnen, und die östliche und westliche Grenze der Erde in abenteuerlichen Irren auszusuchen: von hier folgten die Myr- midonen dem Sohne der Thetis, dessen Name (Achilles) allein schon eine ganze Epopöe von Sagen umschließt. Hier streute die kolchische Medea ihre giftigen Kräuter aus und vererbte auf die Weiber Thessaliens die Künste der Zauberei; hier bildete Chiron, der untadelige Centaur, die Söhne der Helden durch ritterliche Uebungen; hier sang Thamyris, der blinde Sänger, und Andere, ehe die Künste der Musen über die Berge in den Süden von Hellas hinabstiegen. Wie früher ein Schauplatz der Sagen, so ward Thessalien, seiner Ebe- nen halber, in späteren Zeiten oft ein Schauplatz blutiger Kriege. Hier lag in der Mitte des Landes Kynoskephalä, berühmt durch Philipp's Iii. Niederlage, ein Vorspiel der Schlacht bei Pydna, an der nördlichen Grenze, durch die Macedonien ein Raub der Römer ward. Unfern von Kynoskephalä dehnten sich die Ebenen von Pharfalus aus, wo Cäfar's Glück zugleich deu Ruhm des Pompejus und die römische Republik zu Boden warf. Die Einwohner dieser Provinz Zeichneten sich durch einen unruhigen Freiheitssinn aus, der nicht aus edlen Quellen, sondern aus der Gesetzlosig- keit entsprang; daher ihr Land ohne^ Unterlaß von Zwietracht zerrissen war. Während es erst der neuesten Diplomatie vorbehalten war, ein König- reich Hellas ohne Thessalien zu schaffen, wird Epirus schon von den Alten fast allgemein als nicht zu Hellas gehörig betrachtet, weil in den historischen Zeiten seine Bewohner den Hellenen als Barbaren galten, obgleich die all- gemeine Tradition des Alterthums gerade die Gegend um Dodona als einen der ältesten und bedeutendsten Wohnsitze des pelasgischen Stammes bezeichnet.

14. Lehrbuch der alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 2

1886 - Hannover : Meyer
Nordgriechenland scheidet der vom Lakmon südwärts laufende Pindns in die Landschaften Epirns und Thessalien. Der bedeutendste Fluß in dem rauhen, gebirgigen Epirus ist der Achelons, der in reißendem Laufe durch Mittelgriechenland zum ionischen Meere fließt. Da die Gebirge reich an Höhlen sind, verschwinden bisweilen Plötzlich die Flüsse unter der Erde, so der Acheron mit seinem Nebenfluß Koeytus, welcher durch den acherusischen See unterirdisch zum ionischen Meere strömt. Daher verlegten die Alten hierher den Eingang zur Unterwelt. — Ein anmutigeres Bild bot Thessalien, welches im 8. von einem Ausläufer des Pindns, dem Ota-Gebirge, begrenzt wird. Ihm parallel streicht im südlichen Thessalien der Othrys. Längs der Meeresküste erheben sich der Olymp, Ossa und Pclion. Der Olymp, Griechenlands höchster Berg, 3000 Meter hoch, galt den Alten als Sitz der Götter. Seine Spitze ragt in die Wolken hinein. Hier herrscht der „Wolkensammler" Zeus, der Vater der Götter und Menschen. Alle Gewässer des Landes sammeln sich in dem Penens, der in der Niederung einen großen Landsee bildete, bis er sich zwischen Olymp und Ossa durch das Thal Tempe einen Weg zum Meere bahnte. Der reich bewässerte Boden hatte schönes Ackerland und saftige Wiesen, so daß hier die Pferdezucht gedieh. Daher verlegt hierher die Sage den Wohnsitz der Centauren. Die Hauptstraße aus Mace-donien führte durch das Thempe- Thal längs des Peneus nach Larissa, Pharsalus und über das Othrys - Gebirge nach Lamia ins Thal des Sperchens. Von Larissa zweigte sich eine Straße über Pherü nach dem pagasäischen Meerbusen ab, wo Pagasä und Jolkus lagen. Von Jolkus fuhr Jason mit den Argonauten, um das goldene Vließ zu holen, in welcher Sage sich die Erinnerung an die ersten Handelsfahrten der Hellenen nach dem Pontus euxiuus ausspricht. In geschichtlicher Zeit aber waren die Thessaler kein Seevolk, nur wegen ihrer Reiterei gern gesehene Bundesgenossen. Das Öta-Gebirge tritt hart an den malischen Meerbusen heran und läßt einen sehr schmalen Paß übrig, den nur ein Wagen passieren konnte. Warme Quellen, die dort hervorsprudelten, gaben dem Passe den Namen „Thermopylen". An den Öta setzen sich die Berge Mittelgriechenlands an, die im Westen von N. nach 8. verlaufen. Das Längsthal des Achelous trennt die bergigen und stark bewaldeten Landschaften Akarnanieu und Ätolien. Die Einwohner lebten in bäuerlicher Abgeschiedenheit, städtischen Ansiedelungen gram. Die bedeutendste Erhebung im östlichen Hellas ist der zweigipflige Parnafsus, der Sitz des Apollo und der Musen. An seinem Fuße sprudelte die heilige Quelle Kastalia; hier gediehen Lorbeer und Olwe. Am Südabhauge lag Delphi mit dem berühmten Orakel des Apollo. Auf dem Parnaß entspringt der Cephissus, welcher die Landschaften Doris, Phocis, Böotien bewässerte. Er ergießt sich in den Kopais-See und führt sein Wasser durch unterirdische Kanäle dem Euripus zu. Zahllose kleinere Flüsse strömen dem See zu und schufen Wiesen und fruchtbares Ackerland. Daher blühte auch hier wie in

15. Das Altertum - S. 176

1891 - Münster i.W. : Schöningh
176 Altertum. von der Stellung des Pompejus bei Liffus zu landen und dann, nicht minder wunderbar, durch eine Umgehung dieser Stellung sich mit Cäsar zu bereinigen. Trotzdem war Cäsars Lage noch immer eine verzweifelte. Eine regelmäßige Verpflegung ließ sich bei der Überlegenheit der feindlichen Seemacht nicht herstellen, und Pompejus durfte den Krieg nur mit Beharrlichkeit in die Länge ziehen, um den Feind, der schon zu den kümmerlichsten Nahrungsmitteln greifen mußte, sicher zu vernichten. Beide Teile operierten nun in der Nähe von Dyrrhachium mit Schanzen und Gräben gegeneinander: dabei geschah es, daß Cäsar zweimal und das zweite Mal mit schwerem Verlust von Pompejus geschlagen wurde. Jedem anderen Feldherrn hätte unter diesen Umständen das Heer den Gehorsam versagt; nicht so dieses Heer, welches von seinem Feldherrn selbst die härteste Strafe für die verschuldete Niederlage, das Todeslos für jeden zehnten Mann, begehrte. Darauf ging Cäsar nicht ein, aber seine Lage war hoffnungslos: ein letztes Mittel nur war ihm übrig, aber es war ein Mittel der Verzweiflung und das ihm zu wehren gleichfalls in der Hand des Pompejus lag: ein Rückzug ins Binnenland. Cäsar bewerkstelligte diesen Rückzug über Apollonia, überschritt die Bergkette zwischen Thessalien und Epirus, das Thal des Aous aufwärts marschierend, zog das Korps des Cu. Domitius Calvus, das er zuvor gegen den von Pompejus nach Thessalien befehligten Metellus Scipio entsendet hatte, wieder an sich und stand so an den Quellen des Peneusflusses. Von hier aus setzte er sich dann in Thessalien fest, noch ehe Pompejus ihn erreichen konnte, der sich mit der Verfolgung nur wenig beeilt hatte. Der Übermut der siegreichen Partei kannte nach den Erfolgen von Dyrrhachium keine Grenzen mehr. Sie versäumten es, sich, wie einsichtige Männer rieten, sofort Italiens wieder zu versichern: die Gefahr, wenn sie je dagewesen, schien ihnen vorüber. Der übrige Zug werde nichts mehr sein, als ein ungefährlicher Marsch: die wilden Rachepläne, mit denen sie die sullanische Restauration und ihre Schrecken noch weit überboten haben würden, schienen ihrer Verwirklichung ganz nahe. So war die Stimmung im Heere, vor allem unter der übermütigen jungen Aristokratie, als Pompejus7 Heer mit dem Korps Seipios bei Larissa sich vereinigte, während Cato mit 18 Kohorten in Dyrrhachium zurückblieb und die Pompejanische Flotte von 300 Schiffen sich bei Corcyra vor Anker legte. Am linken Ufer des Enipensbaches, welcher die Ebene zwischen der Hügelreihe der Kynoskephalä im Norden und den Verbergen des Othrys-gebirges im Süden durchschneidet, bei der Stadt Pharsalus stand Cäsar; am rechten Ufer, am Fuße der Kynoskephalä nahm Pompejus seine Stellung. Auch hier hätte es bei Pompejus gestanden, den Gegner durch Verlängerung des Krieges zu vernichten, und er selbst, kriegserfahren, wie

16. Bd. 1 - S. 82

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
82 Iv. Aelteste Geschichte von andern Völkern und Ländern. Jonischen Meer bis zu seiner Südspitze herab begrenzt. Es bestand aus drei Theilen: Nordgriechenland, welches Epirus und Thessalien in sich faßte, Mit- telgri ech cnland oder Hellas im engern Sinn, und der südlichen Halbinsel oder dem Peloponnes. In Epirus hausten aber neben den Griechen auch Bar- baren (unkultivirte Menschen). Die größte Länge des Landes von Süd nach Nord betrug 110 Stunden, seine größte Breite von Ost nach West 70 Stunden. Es hatte mächtige, 5 bis 8000 Fuß hohe Berge, so den Pindus zwischen Thessalien und Epirus, den Göt- terberg Olymp in Thessalien, den Parnaß, auf wel- chem Deukalions Arche sitzen geblieben seyn soll, und den Musenberg Helikon in Hellas, endlich den Kyllene auf der südlichen Halbinsel. Seine zwei Hauptflüsse waren Peneus und Achilous, von denen der erstere in's Aegaische, der andere in's Jonische Meer strömt. Griechenland bot eine außerordentliche Abwechslung von wilden Gebirgsgegenden und den reizendsten Thälern und Ebenen dar. In das von den Dichtern hochbesun- gene Thal Tempe zwischen den Bergen Olymp und Ossa konnte Keiner treten, ohne im Anblick der furcht- baren Felsen und des wunderlieblichen Thalgrundes Schauer und Wonne zugleich zu empfinden. Doch hat frühe schon in diesem Laude das Anmnthige überwogen. Unter dem fast immer reinen glänzenden Himmel mit seinem tiefen Blau prangte es im Schmuck seiner Eypressen-, Lorbeer- und Myrtbenhaine, seiner Feigen-, Oliven- und Rebenpflauzungen, seiner duftigen Kräuter- und Blumen- sülle. An seinen Gestaden umher wimmelten Fische und Schildkröten. Im Schoos der Erde barg es edle Me- talle und herrlichen Marmor. — Das sei einstweilen ge- nug von dem Lande selbst; von der weitern Eintheilung in kleinere Landschaften, sowie von den Inseln umher wollen wir künftig handeln. Als älteste Bewohner dieses Landes werden allgemein die Pelasger und Hellenen angegeben. Es sind beide

17. Alte Geschichte - S. 8

1870 - Mainz : Kunze
die Brücke von und nach Vorderasien; ■— Cycladen, Sporaden. Kreta schließt das bunte Jnselmeer wie ein Querriegel nach Süden ab. ll. Grenzen, Gliederung des Landes durch Gebirge, Flüsse und Meerestheile. Ueberall stark ausgeprägte Naturgrenzen; von drei Seiten Meer; im Norden gegen Jllyrien und Macedonien die mächtige Scheidewand der Cer au nischen und Cambunischen Berg- kette; der 9000' hohe Olympus als Grenzwächter. Griechen- land erscheint wie eine Welt für sich. Die Griechische Halbinsel gliedert sich durch das Zusammen- wirken von Meer und Gebirge wieder in drei peninsulare Bil- dungen, deren südliche fast zur Insel wird: Nord-, Mittel- (Hellas) und Süd-Griechenland (Peloponnes). Den Meeres- einschnitten des Malischen und Ambracischen, des Korinthischen imb Sarvnifchen Busens entspricht genau die Formation der Ge- birge, namentlich auf der Ostseite. a. Nord-Griechenland: Der Lacmon die Wurzel aller- griechischen Gebirge, der Quellpunkt der 4 größten griechischen Flüsse. Seine südliche Fortsetzung der Pindus zwischen Thessalien und Epirus, der Rückgrat des Landes. Von ihm östlich der Othrys und der O eta, die Scheidewand gegen Ost-Hellas, mit dem Ther- mopylenpaß; zwischen den letzteren das S p e r ch i u s - Thal. Der Haupttheil Thessaliens eine fast geschlossene Tiefebene, vom Peneus durchflossen, von Pelion und Ossa, Pindus und Othrys umgeben, das Engthal Tempe nebst dem Pagasäischen Golf die einzige Oeffnung des Landes. Die Westseite, Epirus steht durch das A ch e l o n s - Thal mit West-Hellas in Verbindung. ll. Mittel-Griechenland (Hellas im engeren Sinne) zerfällt in zwei ungleiche Hälften: die westliche, ein wüstes halb- barbarisches Hochland durch den unwegsamen Corax von der östlichen Culturseite getrennt. Das Stammgebirge von Ost- Hellas der heilig gehaltene Parnassns (7500' hoch) mit seinen südöstlichen Fortsetzungen der Helicon und Cithaesron; dieser mit dem Parnés die Grundlinie des Dreiecks von Attica. Vom Parnassus kommt der Cephisus.

18. Kurzer Entwurf der alten Geographie - S. 66

1792 - Leipzig : Heinsius
66 Europa. .-.n - .»"1 Griechenland. 1. Name: Vor dem Homer hatte Griechenland noch kei- nen gemeinschaftlichen Namen. Zwey Stam- me bewohnten seit den ältesten Zeiten dieses Land, die pelasger und Helenen. Beyde wohnten anfangs durch einander und führten häufige Kriege mit einander. Endlich wurde der Na- me der Hellenen der allergemeinste. Die Pe- lasger stohen. Dies geschah einige Zeit nach dem Homer. Seitdem ist der Name Hellenen unter den Griechen selbst der gewöhnlichste wor- den. Der Name (Grieche (1'fpukog) war alter, aller Wahrscheinlichkeit nach aber nur ein Particulärname, den besonders die Griechen in Epirus und Aetolien führten, die den Römern am ersten bekannt wurden. 2. Umfang: Hellas wurde in t?cn ältesten Zeiten nur cia kleiner Strich in Thessalien genannt. Dann verstund »nan darunter die griechischen Freystaa- ten außer denr Peloponnesus. Nach den Krie- gen mit den Persern zählte inan Thessalien und den Peloponnes dazu; endlich begnss man unter diesem Namen alle Länder, in denen man grie- chisch redete, auch Epirus und Makedonien., ?. Granzen:

19. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 10

1915 - Paderborn : Schöningh
10 Griechische Geschichte. grere nordthessalische Ebene, der Sperchsus durch die schmale Ebene von Sdthessalien. Aus der Sage bekannt ist der kleine Flu cheron in Epirus mit dem Kochtus. deren Namen man auf die Flsse der Unterwelt bertrug. 2. In Mittelgriechenland der Achelous, der vom Pindus sdwrts durch das Gebirgsland von Epirus und des westlichen Mittelgriechenland fliet; der phocische Cephisus, der durch Phocis und die Ebene von Botien in den Kopa'issee einmndet; der attische Cephisus mit dem kleinen Bache Jlissus, an dem Athen liegt. 3. Im Peloponnes fliet der Alpheus durch das fruchtbare Hgel- und Flachland von Elis, der Pamisus durch die reichgesegnete Ebene von Messenien, der Eurotas durch die Ebene von Sparta und der kleine Inachus durch die von Argos. Die Quellen dieser Flsse sind in dem zentralen Gebirgs-lande von Arkadien. d) Klima und Erzeugnisse. Das Klima Griechenlands ist durch den Einflu des Meeres gemigt, aber durch den starken Wechsel von Hochland und Tiesland zeigen sich groe Gegenstze oft unvermittelt nebeneinander. Das Bergland eignete sich zur Viehzucht, besonders zur Schaf- und Ziegenzucht. In den Ebenen wurde Ackerbau getrieben, der bei der Drre des Kalkbodens nur in der Nhe von Flssen einen reichen Ertrag lieferte. Das Hauptgetreide war Gerste. Im Flachlande wie an den niedrigeren Bergabhngen gediehen auch die Frchte des Sdens, wie Oliven, Feigen und Weintrauben, oft in prchtiger Flle. Im ganzen aber zeichnete sich das griechische Land nicht durch besondere Frucht-barkeit aus und ntigte seine Bewohner zu fleiiger Arbeit. Viele Landschaften, z. B. Attika, bedurften fremder Zufuhr, um die Bewohner ernhren zu knnen. An mineralischen Schtzen bot das Land Eisen. Silber und vielenorts prchtigen Marmor, den herrlichsten Rohstoff fr die bildenden Knstler. e) Die Landschaften. A. In Nordgriechenland: Epirus und Thessalien, durch den Pindus voneinander getrennt. In Epirus lag Dodona, das lteste griechische Orakel, im Lande der Molosser; unweit der Kste Ambracia. In Thessalien waren die Städte Larissa. Pher. Pharsalus, Lmia. die Hgelreihe Kynos-kephal.

20. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 269

1872 - Hannover : Hahn
§. 83. Verticale Gliederung und Bewässerung. 269 :dann durch das Thal Tempc ins Land. Hier erwarteten die Griechen den Xerxes, der sich aber einen Weg durch die Kambunischen Berge bahnte; hier hatten später die Macedonischen Könige die stärksten Befestigungen angelegt, um welche in dem letzten Kampfe zwischen Mace-donien und Rom seit 171 lange gekämpft wurde, bis mit dem Fall von Tempe den Römern der Weg nach Macedonien und zum Schlacht- felde bei Pydna (168) sich öffnete. — Nach Westen hin schließt die steile Mauer des Pindus das Land gegen Epirus ab. Nur von den Quellen des Peneus führt ein über 5000' hoher Paß nach Metzowo und von dort über Janina zur Meeresküste. Das ist der Weg, den der bei Dyrrhachium von Pompejus geschlagene Cäsar nahm, um den Krieg nach dem Osten zu verlegen, Pompejus folgte ihm auf einem Umwege und drang von Süden her auf Thessalien ein, um bei Phar-salos (48 v. Chr.) geschlagen zu werden. Von Süden her führt ebenfalls nur ein Weg ins Land. Er beginnt bei ß ei tun (Camia) und fuhrt direct nach Norden. Daher die Bedeutung von Latnia in den Zeiten der Macedonier, die es zu einer starken Festung als Eingangsthor von Griechenland umschufen (f. S. 259). Westwärts vom Bora Dagh und Pindus erstreckt sich ein wildes Gebirgsland, das heutige Albanien, stets der Sitz ungebändigter Hirtenstämme, die in einzelne kleine, durch tiefe Thäler geschiedene Ge-birgskantone getrennt, jeder staatlichen Gemeinschaft feind sind. Im Norden lassen die Gebirge zwischen sich und dem Meere noch Platz zu einer Küstenebene, aber im Süden, dem eilten Epirus, reichen die wild zerklüfteten Gebirge, voller Höhlen und verschwindender Flüsse (Acheron!) bis unmittelbar ans Meer. Zum Glück aber besitzt Epirus ^ine centrale fruchtbare Hochebene. Hier lag am Südende des Acherusi-fchen Sees das uralte Dodona, an dessen Stelle jetzt Janina getreten ist. Ueber diese Stelle führte eine südliche Abzweigung der via Egnatia zum Ambracischen Golf und von dort über Delphi nach Thessalien. Das war die Straße, welche Pompejus zog, s. oben. Die südlichen Berglandschaften von Epirus bilden das heutige, in den Freiheitskämpfern so bekannt gewordene Suli, dessen heldenmüthige Bewohner jetzt aber meistens nach Griechenland eingewandert sind. Die Landschaften Akarnanien und Aetolien, westlich vom Korar, sind noch jetzt, wie im Alterthume, wenig bewohnte, waldreiche Distrikte, deren Bergketten dem Pindus parallel von Nord nach Süd ziehen, so daß hier das große im Norden bis zum Gebirgsknoten von Metzowo hinaufreichende Längsthal des Achelous sieb bilden konnte. In der östlichen größeren Hälfte von Mittelgriechenlaud lassen sich zwei den Küsten parallel lausende Bergketten unterscheiden, die in Attika, der Südostspitze des Landes, zusammentreffen. Auf der Ostseite zweigt sich im Quellgcbiete des Sperchius der unwegsame Oeta (höchster Gipfel = 6495') vom Pindus ab und läuft dem Othrys parallel bis zur Küste, wo der von seinen heißen Quellen so benannte, durch Leonidas weltberühmt gewordene, jetzt durch Anschwemmungen bedeutend erweiterte Paß der Thermopylen die einzige Verbindung zwischen