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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 175

1872 - Essen : Bädeker
175 der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Hohe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge- schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg- straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der. Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral- quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, -bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber sinden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. —> Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe, so sinden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen- gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000') gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be- wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer- nung, sehen wir hier den Böhmerwald (4000') und dort das Fichtel- gebirge (3400'), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. — Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (3900') verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden.— Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz- reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocksberg (3500'). Er hat ungeheuer tiefe Schluchten, unter- irdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich

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1. Die Grundzüge der Geographie - S. 17

1904 - Braunschweig : Westermann
— 17 — und ihnen im allgemeinen parallel ziehen sich der mit dichten Tannenwäldern bedeckte Schwarzwald (Feldberg 1500 m), und nördlich von diesem der Odenwald hin; dazwischen liegt die fruchtbare Oberrheinische Tiefebene; durch diese strömt der Rhein, der im Herzen des Alpenlandes entspringt und von W. her die Iii, von 0. den im prächtigen Tale südlich vom Odenwald durchbrechenden Neckar und nördlich desselben den Main aufnimmt. Im Norden dieser Landschaften breitet sich das Rheinische Schiefergebirge aus, ein plattenförmiges Massengebirge, das nur an wenigen Stellen Kettenbildung zeigt; mitten hindurch bricht in tiefem Tale, dessen Wände immer wechselnde, herrliche landschaftliche Bilder zeigen, der Rhein. Die Täler seiner Nebenflüsse, die ihm von beiden Seiten her Zuströmen, zerlegen dies Bergland in mehrere Abschnitte; links die Nahe und die Mosel mit der Saar, zwischen ihnen der kahle Hunsrück, nördlich von der Mosel die vulkanische Eifel mit dem hohen Venn; rechts die Lahn, Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe. Zwischen Main und Lahn liegt der schön bewaldete, an Heilquellen reiche Taunus, an seinem Südabhang, dem Rheine zugekehrt, der Niederwald mit dem Nationaldenkmal, einem Standbilde der Germania, das zum Gedächtnis an den ruhmreichen französischen Krieg 1870/71 errichtet ward; zwischen Lahn und Sieg der Westerwald mit dem Siebengebirge. Zwischen Sieg und Ruhr dehnt sich das erz- und kohlenreiche Sauerland aus; nördlich von der Ruhr erstrecken sich endlich die kahlen Rücken des Haarstrang. Der Fränkische Jura zieht sich, aus seiner anfänglich § 12. nordöstlichen in eine nördliche Richtung übergehend, vom Donauufer gegen das Fichtelgebirge hin. Hier entspringen die beiden Quellströme des Main, der Weiße und der Rote Main; der Main selbst strömt durch das Fränkische Stufenland mit im allgemeinen westlicher Richtung dem Rheine zu, er umschließt in einer fast viereckigen, nach Norden geöffneten Ausbuchtung das Waldgebirge des Spessart. Vom Fichtelgebirge aus erstreckt sich in nordwestlicher Richtung zunächst der Franken-, dann der schöne Thüringerwald, der die thüringischen Gaue von den westwärts gelegenen Gebieten der Hessen trennt. Seinen ganzen Südwestabhang begleitet die Werra, welche an der Stelle, wo Thüringer- und Frankenwald Zusammenstößen, aus mehreren Quellbächen sich bildet. Westlich von der Werra erhebt sich die Rhön, welche Verbindung mit dem Spessart hat, und weiterhin der Vogelsberg zwischen Rhön und Taunus. Auf der Rhön entspringt die Fulda; Bussler, Grundzüge. 2

2. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 19

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 19 — fön ig (800 m) vorgelagert. Auf dem Großen Feldberge befindet sich eine von Bäumen völlig entblößte, etwa 25 ha große Fläche, die nur mit Heidekraut und Moos bedeckt ist. Auf ihr liegt ein mächtiger Quarzfels, der Brunhildenstein, auch Brunhildenbett^genannt. Nicht weit von diesem quillt der Brunhildenborn. Eine Sage er- zählt, daß die vertriebene Königin Brunhilde, die auf dem Alt- könig ein Schloß besaß, vom Feldberge aus nach Hilfe ausschaute. Nach einer andern Sage soll die Walküre Brunhilde hier von Siegfried aus dem Schlafe erweckt fein, in den Wodan sie versenkte. Höchst wahrscheinlich war der Feldberg in grauer Vorzeit eine wichtige Stätte der Götterverehrung, und der Brunhildenstein diente dabei als Opferaltar. Darauf deutet auch eiue künstlich hergestellte Vertiefung im Felsen mit einer ausgefurchten Rille zum Abfluß des Blutes hin. Bei klarem Wetter hat man vom Feldberge aus eine herrliche Fernsicht. Der Blick reicht über den Taunus und den Westerwald hin bis zum Siebengebirge, über die Hessische Senke und das Bergland hinweg bis zum Thüringer Walde und nach Süden über die gesegnete Main- und Rheinebene bis zum Spessart, zum Odenwald und zu den Türmen von Worms und Mannheim. — Die Ebene überschaut man noch besser vom Altkönig aus. Dieser Berg trägt einen dreifachen, riesigen Steinwall, der vielleicht eine keltische oder altgermanische Befestigung oder Gerichtsstätte anzeigt. — Der Gipfel des Kleinen Feldberges ist bewaldet und gewährt keine Aussicht. Westlich von diesen höchsten Punkten des Gebirges erheben sich auf dem Kamme noch viele einzelne Kuppen. Die hauptsächlichsten derselben heißen von Osten nach Westen der Rossert, der Stanffen, die Hohe Kanzel, der Trompeter und die Platte über Wies- baden. Der Niederwald (340 m) bricht zwischen Rüdesheim und Aßmannshansen schroff zum Rhein hin ab. b) Das Plateau. Während der Kamm des Taunus nach Süden hin sehr steil zur Main- und Rheinebene abfällt, geht er nach Norden hin allmählich in ein breites Hochland über. Dasselbe ist freilich keine ebene Fläche, sondern es ist von vielen ziemlich breiten und an einigen Stellen tief eingeschnittenen Tälern durchfurcht. Mit Ausnahme des Wispertales, das zum Rhein hin sich öffnet, ziehen sie alle fast rechtwinklig zur Linie des südlichen Kammes der Lahn zu. ^ Auch diese Täler siud gleich den größeren des Rheines, der Mosel und der Lahn durch Wasserläufe gebildet und werden noch jetzt von Flüßchen durchzogen. Die Talweiten an dem mittleren Laufe dieser Flüsse zeigen die im ganzen geringe Abdachung der Hochfläche nach Norden Hin an. Während die meisten dieser Täler einander fast parallele Richtungen haben und dadurch die ziemlich gleichmäßige Neigung des Plateaus andeuten, nähern sich die beiden bedeutendsten Rinnen dem Limburger Becken zu, das wohl schon vor der Auswaschung des Lahntales entstand und die meisten der vom Taunus und vom Westerwald ablaufenden Gewässer aufnahm. Durch die Flußtäler wird das Plateau des Taunus in mehrere von Süden

3. Realienbuch - S. 29

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 29 artig erweitert. So liegt Koblenz (54), die wichtigste Stadt des Rheinischen Schiefer- gebirges, am Einflüsse der Mosel in den Rhein, nicht weit von der Sahnmündung. Der Stadt gegenüber erhebt sich auf hohem Felsen die Festung Ehrenbreitstein, die den Schlüssel zum Rhein-, Mosel- und Sahntale bildet. Unterhalb Koblenz er- weitert sich das Rheintal. Bevor jedoch der Strom die Universitätsstadt Bonn (82) erreicht, wird er durch die Berge des Siebengebirges (s. u.) nochmals eingeengt. Dann erst tritt er in breitem Saufe in die Eölner Tieflandsbucht ein (s. S. 18). 2. Der rechtsrheinische Teil des Zchiefergebirges besteht aus mehreren Gebirgen, die durch Flußtäler voneinander geschieden sind. Zwischen Main und Sahn liegt der Taunus, zwischen Sahn und Sieg der Westerwald, zwischen Sieg und Ruhr das Sauerland (d.i. Südland, im Gegensatze zum westfälischen Uordlande). a) Der Taunus erhebt sich wallartig aus der breiten Mainebene. Sm Feld- berg erreicht er eine Höhe von 880 rn. Ruf dem westlichen, niedrigen Teile des Gebirges, dem „Riederwalde", steht gegenüber von Bingen ein herrliches Denkmal mit der Germania. Es soll uns an die großen Taten erinnern, die in dem ruhm- reichen deutsch-französischen Kriege 1870/71 die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches herbeigeführt haben. — Wie ein nach Süden gerichtetes Dach werden die dem Main und dem Rhein zugewendeten Rbhänge des Taunus von der Sonne stark erwärmt. Da sie zugleich durch den hohen Gebirgswall gegen die rauhen Nordwinde Line Fabrikstadt. (Essen.)

4. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 4

1890 - Breslau : Goerlich
I 4 vorherrscht. In den freundlichen Thälern sind Hammerwerke und Schmelz- hütten angelegt. Unten in den Tiefen der Erde hacken und sprengen die Berg- leute, über ihnen feuern und schmieden die Hüttenleute, und in den Wäldern, haben Holzfäller und Köhler ihre Arbeit. Das schönste Thal des Unterharzes ist das Bodethal bei der Roßtrappe. Hier erheben sich die steilen Felswände so hoch, daß man leicht schwindlig wird, wenn man in das Thal hinunter sieht, in welchem die Bode brausend über große Blöcke fließt. Am Ende des Thales befindet sich ein hochragender Felsen, auf dessen Rande man eine riesengroße, in Stein gehauene Hufeisenform zeigt. Wie die Sage erzählt, wurde hier einst eine Prinzessin von einem wilden Riesen verfolgt und wagte auf der Flucht den furchtbaren Sprung von diesem Felsen nach dem gegenüber liegenden Hexentanz- platz. Der Huf ihres Pferdes drückte sich tief in den Felsen ein, der davon den Namen Roßtrappe erhielt. f. Die lange Gebirgskette, welche die Tiefebene im Norden von den Hochebenen Süddeutschlauds scheidet, setzt sich nach Westen fort im Rhön- gebirge, dem Spessart, dem Vogelsberge, dem Taunus und endet jenseits des Rheines im Hunsrück. Die Rhön, der Vogelsberg und der Westerwald sind gleichsam wie eine Schutzmauer vor das Thal des Main und des Rhein hingebaut; sie halten die kalten Nordwinde ab und sammeln die übermächtigen Regenmassen. Daher ist das Klima auf diesen Gebirgen rauh, und die Feldfrüchte gedeihen nur kärglich. Besonders auf dem Rhöngebirge sind die Bewohner sehr arm und müssen oft bittern Hunger leiden; aber sie ertragen ihr Los mit Gottergebenheit und Zufriedenheit. Dieser Gebirgskette sind nach Norden vorgelagert: die Wesergebirge, der Teutoburger Wald, der Haarstrang, der Westerwald, das Siebengebirge, das Eifelgebirge und das Hohe Venn. g. Längs des Rheines, nur durch den Neckar von einander getrennt, ziehen sich der Odenwald und der Schwarzwald von Norden nach Süden. Der Schwarz rvald führt seinen Namen von den dunkeln Tannenwaldungen, mit welchen seine Kronen und Abhänge bewachsen sind. Der südliche Teil des Schwarzwaldes ist rauh und wild, so daß die Kirschen erst im September reif werden; nach Norden zu senkt sich das Gebirge, hat ergiebigen Boden und ist mit Korn, Obstbäumen und Weintrauben bepflanzt. Die Bewohner des Schwarzwaldes fällen Holz und schnitzen viele Holzwaren, fertigen besonders Uhren, die bis nach Amerika und Australien gehen. Aus der linken Rheinseite zieht sich der Dasgenwald (die Vogesen) hin. Der höchste Berg im Schwarzwald ist der Feldberg (1500 m), im Wasgenwalde der Sulzer-Belchen (1400 ra). 3. Das süddeutsche Heöirgsland. h. Vom Fichtelgebirge zieht sich nach Südosten der Böhmerwald, der mit hohen Tannenwäldern bedeckt und wenig bewohnt ist; der höchste Berg ist der Arber (1500 m). Nach Südwesten zieht sich vom Fichtelgebirge der Fränkische Jura, der zum größten Teile aus Kalk besteht; an diesen schließt sich in südwestlicher Richtung der Schwäbische Jura oder die Rauhe Alb, von deren Bergen der Hohenzollern und der Hohenstaufen besonders berühmt sind. Während das Flußgebiet der Regnitz oder die fränkische Hochebene große Sandstrecken, Kiefernwälder und magere Felder ausweist, ist das Flußgebiet des Neckar oder die schwäbische Hochebene sehr fruchtbar und gut angebaut. i. Zwischen den Alpen und der Donau breitet sich die bayerische Hoch- ebene aus. Ihr Klima ist rauh und feucht; denn die Alpen halten die

5. Elemente einer Heimathskunde für den Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 16

1871 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 16 — kauten mit der des großen und kleinen Feldbergs! Wie liegen zu einander Salzburger Kopf und Fuchskauten? Welchem Flusse liegen diese Berge näher, der Lahn oder der Sieg? Die Thalbildungen des Westerwalds'sind nicht so bedeutend, als die des Taunus. Im Allgemeinen sind, seine Thäler flach. Tief und eng eingeschnitten dagegen ist das Gelbachthal, sowie der untere Theil des Nisterthales. Durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet das untere Elbthal. Welche Thäler durchfurchen die südliche, welche die westliche, welche die nördliche Abdachung des Westerwaldes? Zwischen Westerwald und Taunus das Lahnthal. Im Ganzen eng und von steilen Bergwänden umschlossen. In der Gegend von Limburg ein flaches und fruchtbares Becken bildend. Im Osten senkt sich der Westerwald zum Dillthal. Offen und freundlich, reich an herrlichen Wiesengründen. Das Bergland nordöstlich der Dill gehört zum sanerlän- dischen Gebirge, das sich größtenteils über Westfalen erstreckt. Zu bedeutenden Höhen erhebt sich dasselbe in der Kalteiche und im Ederkopf. (Gezeigt.) Zwischen welchen Flüssen bildet der Ederkopf die Wasserscheide? Welchem Lande gehört dieser Berg an? Zusammenstellung der wichtigsten Berge. Im Taunus: Großer Feldberg. Kleiner Feldberg. Alt- könig. Hohe Kanzel. Trompeter. Hohe Wurzel. Hallgarter Zange. Platte. Im Westerwalds Fuchskauten. Salzburgerkopf. Knoten. Montabaurer Höhe. Im Berglande nordöstlich der Dill: Kalteiche. Ederkopf. S) Klima. Das Klima unseres Regierungsbezirkes ist im Allgemeinen gemäßigt und gesund. Jedoch treten einige sehr bemerkbare Unter- schiede hervor. Auf dem Westerwalds und auf den Höhen des Taunus ist der Winter länger und kälter, der Schnee häufiger, als in den Thälern und Ebenen am Rhein, Main und an der Lahn. Abhängig vom Klima das Fortkommen und die Entwicklung der Pflanzen. '— Wie zum Beispiel? — Umgekehrt ist das Klima auch abhängig vom Pflanzenwuchs. Auf dem unbewaldeten Wester- walde ist der Winter rauher und der Sommer drückender, als auf dem bewaldeten Taunus. Wälder machen Sommer und Winter gemäßigter. 6) Bodenkultur. Fast alles Land unseres Regierungsbezirks ist angebaut, also Kulturland. Wüst liegende Strecken finden sich auf dem hohen

6. Realienbuch - S. 31

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 31 artig erweitert. So liegt Koblenz (57), die wichtigste Stadt des Rheinischen Schiefer- gebirges, am Einflüsse der Mosel in den Rhein, nicht weit von der Lahnmündung. Der Stadt gegenüber erhebt sich auf hohem Felsen die Festung Ehrenbreit st ein, die den Schlüssel zum Rhein-, Mosel- und Lahntale bildet. Unterhalb Koblenz er- weitert sich das Rheintal. Bevor jedoch der Strom die Universitätsstadt Bonn (88) erreicht, wird er durch die Berge des Siebengebirges (s. u.) nochmals eingeengt. Dann erst tritt er in breitem Laufe in die Tölner Tieflandsbucht ein (S. 19, 2 b). 2. Der rechtsrheinische Teil der Schiefergebirger besteht aus mehreren Gebirgen, die durch Flußtäler voneinander geschieden sind. Zwischen Main, Rhein und Lahn liegt der Taunus, zwischen Lahn und Sieg der Westerwald, zwischen Sieg und Ruhr das Sauerland (d. i. Südland, im Gegensatze zum westfälischen Uordlande). a) Der Taunus ist eine meist bewaldete Hochfläche, die von zahlreichen Bächen und Flüssen durchfurcht wird. Zum Main- und besonders zum Rheintale fällt er steil ab. Sm Feldberg erreicht er eine höhe von 880 in. Ruf dem westlichen, niedrigen Teile des Gebirges, dem „Uiederwalde", steht gegenüber von Bingen ein herrliches Denkmal mit der Germania. Ts soll uns an die großen Taten erinnern, die in dem ruhm- reichen Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches herbeigeführt haben. — wie ein nach Süden gerichtetes Dach werden die dem Main und dem Rhein zugewendeten Rbhänge des Taunus von der Sonne stark erwärmt. Da sie zugleich durch den hohen Gebirgswall gegen die rauhen Nordwinde geschützt sind, gedeihen auf dem fruchtbaren, kalkhaltigen Boden des „Rheingaues" köstlicher wein (Rüdeshcim) und vortreffliches Gbst in reicher Fülle. Ruch die edle Kastanie reift dort ihre Früchte. Dort, wo am Taunus heilkräftige, meist warme Mineralquellen hervor- sprudeln. sind, durch das milde Klima begünstigt, weltberühmte Kurorte aufgeblüht: am Südabhange Wiesbaden (109) und Homburg (14), am Rordabhange Selters (Sel- terser Wasser!) und im schönen Lahntale Tms (7). b) Der Westerwald ist besonders in seinen östlichen Teilen unbewaldet und mit Mooren bedeckt (Nord- und Ostwinde bringen Kälte, Westwinde Regen!). In diesen unwirtlichen Gegenden brauchen — wie man sagt — die Kirschen zwei Jahre um zu reifen. Im ersten Jahre werden sie auf der einen Seite rot, im zweiten auf der andern. Das dem Rheine zugewendete Gebiet ist aber gut angebaut und hat fette weide- gründe, sowie prächtige Wälder. Rn Bodenschätzen birgt der Westerwald Braunkohlen, Eisenerze und Töpferton. Sie bewirkten das Rufblühen verschiedener Gewerbe. — Landschaftlich schön ist die vulkanische Berggruppe des Siebengebirges (Name!), die, wie wir bereits wissen, oberhalb von Bonn sich unmittelbar am Rhein erhebt. o) Jenseits der Sieg liegt das Sauerland, auf dem Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr entspringen, wie auf dem Westerwalde kann auch auf den kalten Hoch- flächen des Sauerlandes nur wenig Rckerbau getrieben werden. Das Gebirge ist aber außerordentlich reich an Steinkohlen (Ruhrkohlengebiet), sowie an Eisen-, Blei- und Zink- erzen. Sie werden besonders bei Dortmund (192; prov. Westfalen), das am Dort- mund-Ems-Kanal (S. 19) liegt, gefördert. Dort sind daher bedeutende Industrieorte entstanden. Rls Triebkraft vieler gewerblicher Rnlagen dient feit alter Zeit das Wasser der schnell fließenden Wupper. Seitdem die Dampfmaschine erfunden ist, trat sie in Wettbewerb mit dem Wasserrade. In unserer Zeit sucht man die Wasserkraft wieder mehr auszunutzen. Zu dem Zweck werden ganze Täler durch eine hohe Mauer ab- gesperrt, so daß sich dahinter die Bäche zu gewaltigen Seen aufstauen (Talsperren).

7. Lehrstoff der unteren Klassen - S. 40

1897 - Leipzig : Engelmann
40 Zweiter Kursus. flossene Lothringischehochebene an. Ihr Klima ist weit rauher als das der Oberrheinischen Tiefebene; auch ist der Boden vielfach steinig, doch bieten namentlich die Thalniederungen noch vielfach guten Ackerboden. An der Saar bedeutende Kohlenlager. Aus der rechten Rheinseite: 3. Der Schwarzwald bis zum Neckar, von mehr plateau- artigem Charakter; im 8. der Feldberg, 1500 na, der zweithöchste Berg der Deutschen Mittelgebirge. Nach N. senkt sich der Schwarz- wald rasch zu dem niedrigen Neckarhügelland. 4. Der Odenwald zwischen Neckar und Main. 5. Der Spessart, nördlich vom Main, von diesem an drei Seiten umflossen. Die oberrheinischen Gebirge sind überall gut bewaldet. Im 8. wiegen Nadelbänme vor, besonders die dunkle Edeltanne, welche dem Schwarzwald den Namen gegeben; im Spessart dagegen ausschließlich Buchenwald. An den Hängen, namentlich nach der Rheinebene zu, vielfach trefflicher Wein. Das Rheinische Schiefergebirge bildet im allgemeinen ein gleich- förmiges Plateau von 500 m Höhe, aus welchem sich nur einzelne von Sw. nach No. verlaufende Bergrücken höher erheben, doch erreichen auch diese nirgends eine Höhe von 1000 m. Der Rhein durchbricht das ganze Gebirge in einem engen, durch malerische Schönheit aus- gezeichneten Thal, das sich nach Nw. zu der breiten Kölnertief- landsbucht erweitert. Die Nebenflüsse des Rheins zerlegen das Gebirge in weitere Teile. Am linken Rheinufer: t. Der Hundsrück, südlich der Mosel; 2. die Eifel, nördlich der Mosel, ein äußerst ödes und unfruchtbares, vielfach von Mooren bedecktes Plateaugebirge. An dasselbe schließen sich im W. 3. die Ardennen an. Am rechten Rheinufer: 4. Der Taunus (auch die Höhe genannt) zwischen Main und Lahn, reich an Mineralquellen; 5. der Westerwald, nördlich der Lahn; 6. das Siebengebirge bei Bonn, aus mehreren einzelnen Kuppen zusammengesetzt; 7. das Westfälische Sauer land (ent- standen aus Süderland, d. h. Südland, das südliche Westfalen), zwischen Sieg und Ruhr, eine gut bewaldete, liebliche Hügellandschast, reich an Eisenerzen. („Wo der Märker Eisen reckt.") An seinem nörd- lichen Rande längs der Ruhr die ausgedehntesten Stein- kohlenlager Deutschlands. Der deutsche Jura ist die unmittelbare Fortsetzung des Schweizer Iura, doch kein Ketten-, sondern ein Plateaugebirge von 600 in mittlerer Höhe. Er wird im 8. von der Donau, weiter nördlich von zwei Nebenflüssen derselben, der Wörnitz und Altmühl, von letzterer in einem zweimal rechtwinkelig gebrochenen und vielfach gewundenen Lauf, durchbrochen. Man unterscheidet zwei Hauptabschnitte im Gebirge: 1. Der Schwäbische Iura, bis zur Wörnitz, verläuft von Sw. nach No.; zur Donau dacht er sich sanft, zum Neckar fällt er

8. Die altklassischen Realien im Realgymnasium - S. 74

1911 - Berlin : Teubner
74 - werden als praefectus castrorum 7 und da spter jede einzelne Legion einen solchen hatte, der dann den Namen praefectus legionis fhrte, so war ihm schlielich auch der Oberbefehl der die Legion und damit die Aufnahme in den Ritterstand zugnglich. 9. Der Grenzschutz. 1. Der Limes. Das gesamte rmische Heer war, abgesehen von den hauptstdtischen Truppen, an den Grenzen des Reiches in festen stehenden Lagern untergebracht. Unter Angnstus und seinen nchsten Nachfolgern stand die Hauptmacht mit 8 Legionen am Rhein. Domitian (81 96) schob durch glckliche Kmpfe gegen die Chatten die Grenze nrdlich vom Main weiter nach Osten vor, so da die Grenzlinie nun, am Rhein beginnend, bei Ems die Lahn berschritt, der den Kamm des Taunus nordstlich bis an die Auslufer des Vogelsberges sich erstreckte und von da aus sdwrts zum Main, nahe dem Einflu der Kinzig, verlief. Zur Sicherung gegen die freien Germanen wurden auf dieser ganzen Linie zahlreiche kleine Kastelle angelegt und mit Truppen besetzt, welche zunchst die Aufgabe hatten, einen breiten Streifen lngs der Grenze von Bumen zu subern, um so den limes herzustellen. Dieser bildet also einen fortlaufenden Grenz-weg, der von Patrouillen begangen werden konnte, von Fremden aber nur an bestimmten Punkten unbewaffnet berschritten werden durfte. Zwischen den Kastellen, welche die Hanptwege und Flu-tler deckten, wurden auch noch an geeigneten Stellen Wacht-trme erbaut. Trajan (98 117) setzte das Befestigungswerk in sdlicher Richtung jenseits des Maines fort, indem er durch den stlichen Odenwald eine lange Reihe von Kastellen bis zum Neckar und an diesem entlang errichten lie. Diese Linie schob Hadrian (117138) dann weiter nach Osten vor und brachte sie in Ver-bindung mit der rechtwinklig ostwrts ansetzenden Grenzbefestigung des Donaugebietes, dem limes Raetiae. Er lie auch den ganzen Limes mit einem Palisadenzaun versehen und die von Domitian in der Ebene zwischen Rhein, Main und nrdlichem Limes an-. gelegten Kastelle aufheben. Dieses Gebiet befand sich jetzt in vlligem Frieden, eine fleiige brgerliche Bevlkerung und zahl-reiche Ackerbauer hatten sich dort angesiedelt. So konnten die Be-satznngen nun ebenfalls an die Grenze verlegt werden, wo an Stelle der bisherigen kleinen Erdkastelle groe Kohortenlager entstanden, die nunmehr dem Grenzschutz dienten.

9. Weltkunde - S. 19

1886 - Hannover : Helwing
19 Pforte; alte Straße von S. nach N., jetzt Eisenbahn.) Länge der Sudeten etwa 350km; Teile derselben: a) Das Elbsandsteingebirge (sächsische Schweiz), von der Elbe durchbrochen, wegen seiner Naturschönheiten viel besucht, b) Das Lausitzer Bergland, e) Das Jser- und Riesen- gebirge (Schneekoppe 1600 in), höchste Erhebung im mitteldeutschen Gebirgslande, erinnert mit seinen nackten Kuppen, tiefen und wilden Schluchten und zahlreichen Wasserfällen an die Alpen. Die Gehänge deckt dunkler Tannenwald, weiter oben Knieholz und Alpenwiesen (Banden). Sagen vom Berggeist Rübezahl, ä) Das Waldenburger Bergland mit reichen Kohlenlagern, e) Der Glatzer Gebirgskessel, eine schöne, fruchtbare, stark bevölkerte Hochebene einschließend, f) Das mährische Gesenke mit dem Altvater, 1490 m. Der Böhmer Wald (hoher Arber 1470 m) ist in der Mitte ein wildes, mit dichten Waldungen lnamentlich Tannen) bedecktes Gebirge. Ihm vorgelagert ist der steil zur Donau abfallende bayerische Wald. (Walhalla!) Der Jura ist ein wasserarmes Kalkgebirge. Teile: a) Fränkischer Jura, nur durch die tief eingegrabenen Thäler Gebirgscharakter erhaltend (fränkische Schweiz: Höhlen). — b) Schwäbischer I. oder die rauhe Alp, rauh und unfruchtbar. (Solenhofer Schiefer) Am N.-W.-Abhange eine Reihe schöner, abgestumpfter Bergkegel (Hohenzollern 860 m; Hohen- staufen 682 m). — c) Französischer I., mehrere Parallelketten mit abgerundeten Gipfeln (bis 1720 m). 2. Zwischen der Zurakette, dem Böhmer Walde und den Alpen liegt eine große Hochebene, die durch den Bodensee in zwei Teile geschieden wird: die schweizerische und die schwäbisch- bayerische Hochebene. Die schweizerische H., 400—500m hoch, von mäßigen Erhebungen, die von den Alpen ausgehen, durchzogen, ist fruchtbar und gut bewässert (Flüsse, Seeen). Von hier ans drang die Bevölkerung in die Alpenthäler. — Die schwäbisch-bayerische H. steigt von der Donau bis zu den Alpen allmählich an (300—600 m). Zwischen den Bergrücken im S. liebliche Seeen (Ammer-, Würm-, Chiemsee.) An den Ufern der Flüsse sumpfige und moorige Strecken (in Schwaben Riede, in Bayern Moose . genannt), zwischen den Flüssen viel trockenes Wiesenland (Heiden, z. B. das Lechfeld). Das Klima ist rauh; die Pflanzenwelt gleicht der Norddeutsch- lands. — Die Oberpfalz (3—400 m) dacht sich nach der Donau hin ab. 3. Am Rhein liegen folgende Gebirge: a) der Schwarz- wald rechts und der Wasgau (die Vogesen) links; d) der Odenwald (r.) und die Hardt (l.); c) zu beiden Seilen: das niederrheinische Schiefergebirge, dessen Teile an der Ost- seite des Rheins der Taunus (die Höhe), der Westerwald und das Sauerlandsgebirge, auf der Westseite der Hunsrück, die Eifel und das hohe Veen. — Östlich vom Taunus, durch das fruchtbare Thal der Wetterau von ihm getrennt, der Vogels- berg; zwischen diesem und dem Thüringer Walde die Rhön; südlicher, an drei Seiten vom Main umflossen, der Spessart. — Die schwäbisch-fränkische Hochebene wird an allen Seiten von Gebirgen (von welchen?) eingeschlossen. Zwischen den unter a) und b) genannten Gebirgen erstreckt sich vom franz. Jura im S. (Basel) bis zum Taunus (Bingen) im N. die etwa 300 km lange, 20—40 km breite oberrheinische Tiefebene. Der Boden ist meist fruchtbar, doch finden sich auch sandige und moorige

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 78

1836 - Leipzig : Schumann
78 Allgemeine Erdkunde. gegenüber am rechten User der Odenwald, der eine Fortsetzung desselben bildet. Sein höchster Punkt ist der 2200 Fuß hohe Katzen- buckel; am westlichen Fuße des Odenwaldes lauft die berühmte Bergstraße. Wo er am Main aufhört, beginnr jenseits desselben der Spessart mit dem 1900 Fuß hohen Geiersberge. §. 374. Nördlich vom Spessart liegt die Rhön, ein finsteres Lava- und Basaltgebirge, das man als eine Fortsetzung des thü- ringer Waldes betrachten kann, mit dem 2800 Fuß hohen Kreuz- berge. Sic streicht vom Anfange des Kinziggebietes bis nach Vacha. Nördlich vom Spessart, am rechten Ufer der Kinzig, liegt in Oberhessen der Vogelsberg oder das Vogelsgebirge, das etwa 10 bis 12 Stunden lang und eben so breit ist; höchster Punkt der Oberwald, 2280 Fuß. 8. 375. Südwestlich vom Vogelsberge liegt zwischen Main, Rhein und Lahn der Taunus oder die Höhe, ein an Erzen und Mineralquellen reiches, mit Laubwäldern bedecktes Gebirge, dessen höch- ster Punkt, der g r oß e Fel d b e rg, sich bis zu 2600 Fuß erhebt. Jen- seit der Lahn, und zwar zwischen dieser, dem Rhein und der <c?ieg, liegt der Westerwald, mit dem etwa 1900 Fuß hohen Salzburger- kopfe; eine nordwestliche Fortsetzung des Westerwaldes ist das Sie- bengebirge zwischen der untern Wied, dem Rhein und der untern Sieg, mit der Löwenburg 1900 Fuß. Nördlich vom Wester- walde liegen zwischen Ruhr und Lippe die sauerländischen Ge- birge, und nordöstlich finden wir das Rothlagergebirg e, das von der Lahnquelle bis zur Diemel zieht, mit dem 2000 Fuß hohen Ederkopfe; im Norden steht es in Verbindung mit der Egge, welche etwas nördlicher in der Gegend der Ems- und Lippequellen den Namen des teutoburger Waldes oder Osning annimmt, und sich wenig über 1000 Fuß erhebt. Der nördlichste Theil des teutoburger Waldes führt den Namen der Wesergebirge, welche bei Minden die westphälische Pforte bilden. §. 376. Nach Osten hin hängt das Rothlagergebirge durch Höhenzüge mit dem Habichtswalde, dem Reinhards- walde und den übrigen" hessischen Höhenzügen zusammen. Jso- lirt liegt einige Meilen südöstlich von Kassel der Meisner, ein 2200 Fuß hoher basaltischer Berg. §. 277. Zwischen Leine und Weser finden wir die Hufe, und sodann den Solling, dessen höchster Punkt, der Moosberg, sich nicht bis zu 1600 Fuß erhebt; er hängt durch den Jhdt, Kanstein und die lauensteiner Berge, welche gegen die Weser abfallen, einerseits mit dem Deistergebirge zusammen, welches nordöstlich gegen Hannover zu in die Ebene ausläuft, und andererseits mit dem Süntel, der bis zur Weser reicht. §. 378. Mit dem Sollinge steht der Kramwald in Ver- bindung und dieser mit dem Kaufungerwalde, welchen die Leine von den Vorbergen des Harzes scheidell Der Harz zieht sich von Nordwesten nach Südosten in einer Länge von 25 Stunden und hat an einigen Stellen eine Breite bis zu 8 Stunden. Er bildet, mit Ausnahme des Brockens, kein Massengebirge, sondern besteht aus unregelmäßigen Höhen mit flachen Kuppen. Sein höchster

11. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 19

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 19. — nicht selten neben der Anhäufung großer Reichtümer auch drückende Armut. Warum ist der Taunus als eiu Teil des Rheinischen Schiefergebirges an- zusehen? Woher kommt es, daß das Gebirge zum Rhein und zur Lahn so schroff abfällt? Inwiefern liegt es im Aufbau des Taunus begründet, daß fast alle feine Flüsse nach Norden abfließen? Mit welchem Rechte bezeichnet man das Wisperthal als Längsthal des Gebirges? Aus welchen Gründen ist der Südabhang des Taunus vorzüglich zum Weinbau geeignet? Warum hat man den westlichen Theil des Taunuskammes'„Niederwald" genannt? Wie kommt es, daß am Südrande des Taunus so viele Städte liegeu? Warum wird der Taunus so sehr viel von Fremden besucht? Welche Folgen hat der starke Fremdenverkehr für die Bewohner des Gebirges? 3. Der Westerwald. Lage, Ausdehnung, Grenzen. Nördlich vom Taunus liegt zwischen Lahn, Rhein und Sieg der Westerwald, der mittlere Teil des rechtsrheinischen Schiefergebirges. Seine Längenausdehnung vom Mittelrhein bis an die Hessische Senke ist ungefähr 80 km; feine Breite zwischen der mittleren Lahn und der Sieg beträgt etwa 50 km. Er bedeckt demnach einen etwas größeren Raum als der Taunus. Im Nordosten hängt der Westerwald zwischen der oberen Lahn und der oberen Sieg mit dem höheren Rothaargebirge zu- sammen. Der Westerwald wird im Norden von der Sieg begrenzt; nach Westen hin reicht er bis an den Rhein und an das Becken von Neuwied, und im Süden und Osten scheidet die Lahn ihn vom Taunus und von der Hessischen Senke. Ausbau. Der Westerwald bildete früher mit dem Taunus zu- sammen ein einziges Plateau. Erst durch die Entstehung des Lahn- thales wurde dieses in zwei Teile geschieden. Darum zeigt der Westerwald fast dieselbe Oberflächenform wie der nördliche Taunus: eine Hochebene, die von muldenförmigen Flnßthälern durchzogen ist. Doch ist die Neigung dieser Hochebene nicht einseitig wie beim Taunus. Von den Quellen der Sieg und der Lahn her zieht sich zwischen beiden Flüssen ein flacher Rücken nach dem Rhein hin. Von ihm aus dacht sich das Land fast unmerklich nach Südosten und nach Nordwesten hin ab. Nach Westen hin sällt der Westerwald allmählich zum Neuwieder Becken ab. Nördlich von diesem ist die Basaltgruppe des Sieb engebirg es bis unmittelbar an den Rhein vorgeschoben. Im Winkel zwischen Rhein und Lahn liegt die Montabaurer Höhe (550 m). Zum tief eingeschnittenen Thale der unteren Lahn bricht die Hochebene mit scharfem Rande ab, während sie nach Osten zum mittleren Lahnthale einzelne Ausläufer sendet, z. B. den Dünsberg, nordwestlich von Gießen, die Kirch- spitze, den Weißen st ein und den Dammelsberg mit dem Marburger Schloß berg. Der Westerwald zeigt gleich der ihm an der linken Rheinseite gegenüberliegenden Eifel viele Spuren vulkanischer Thätigkeit. Die vorwiegend aus Grauwacke bestehende Hochfläche ist von Basalt-

12. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 6

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 6 — Nur die Eder schickt ihr Wasser einem anderen Strome, der Weser zu. Sie entspringt wie Lahn und Sieg am Ederkops und durchfließt in vielgewundenem, schönen Tale den nördlichsten Teil des Bezirks. Nassau ist reich an Wasserstraßen; es besitzt drei schiffbare Flüsse: Rhein, Main und Lahn. Größere stehende Gewässer (Seen) hat es nicht. Dagegen finden sich auf dem Westerwald?, besonders im Gebiete der Wied, größere Weiher oder Teiche, welche zur Fischzucht angelegt sind. Der größte derselben ist der Dreifelder Wciher oder Sceweiher, V- Stunde lang und 125 da groß. Er liefert beim Ausfischen 500 Zentner Karpfen und Hechte. Der Taunus liegt zwischen Rhein, Main, Nidda, Wetter und Lahn. Er sendet den genannten Flüssen Bäche zu und bildet demnach die Wasser- scheide zwischen ihnen. Der Westerwald wird von Rhein, Lahn, Dill und Sieg begrenzt und bildet zwischen diesen Flüssen die Wasserscheide. 4. Klima. Das Klima (die herrschende Witterung) Nassaus ist im ganzen ge- mäßigt und gesund. Warm sind die tieferen Teile des Landes, das Main-, Rhein- und Lahntal. Am mildesten aber ist die Gegend südlich der Taunus- höhe, da letztere die kalten Nordwinde abhält. Kälter ist es ans den Höhen der Gebirge. Die rauheste Gegend ist der Hohe Westerwald. Hier ist der Winter am längsten und kältesten. Fußhoher Schuee bedeckt überall das Gebirge. Kalte Winde sausen über die weite, kahle Hochfläche und treiben den Schnee zusammen, daß oft Türen und Fenster zugeschneit werden. Spät wird es Frühling. Wenn er aber endlich kommt, so kleidet er in kurzer Zeit alles in frisches Grün. 5. Fruchtbarkeit. Bodenanbau (Bodenkultur'). Der Boden unseres Regierungsbezirks ist meist fruchtbar und dabei gut augebaut. Unbebaute und wüste Strecken kommen auf dem Hohen Westerwald? vor. Sie werden als Viehweiden benutzt. Das angebaute Land (Kulturland) zerfällt in Gartenland, Ackerland, Wein- berge, Wiesen und Wald. Das fruchtbarste Ackerlaud findet man in der Mainebene, an der mittleren Lahn und in den unteren Tälern der Ems, Aar und Elb. Weinberge finden sich überall am Rhein (besonders im Nheingan), an einzelnen Stellen des Main- und Lahntales. Die herrlichsten Wieseugründe hat der untere Westerwald, vornehmlich das Dilltal. Die größten und schönsten Waldungen besitzt der Tamms und der untere Westerwald. Wenig Wald trägt der Hohe Westerwald und die I) Abschnitt 5 kann auch nach den Kreisen, vor dem Abschnitte 8 durchge, nommen werden.

13. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 46

1874 - Langensalza : Beyer
46 11. Südlich vom Odenwalds, durch das Ncckarthal von ihm getrennt, erhebt sich der Schwarzwald. In seinen südöstlichen Theilen trifft er mit der rauhen Alp zusammen. Der südliche Theil ist der höchste, dort der hohe Feldberg 4600 Fuß hoch. Der Abfall nach Westen, nach dem Rheinthale zu ist kurz und steil, nach Osten hin sanst und allmählich. Auf seinem Rücken trägt das Gebirge prächtige Tannenforste, an seinem West- lichen Abhange prangen Laubwälder, Obsthaine und Weinberge. Die Be-- wohner sind ein starkes, thätiges, gutmüthiges Volk, das von Ackerbau, Viehzucht und Bergbau lebt, auch durch seine Holzarbeüen (Schwarzwälder Uhren) Ruf hat. Die rauhe Alp, der fränkische Jura, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald und Schwarzwald umgürten das schwäbisch-fränkische Terrassen- land. Es ist ein gesegnetes Land, in dem Laubwälder, Ackerfelder, Gärten und Weinberge mit einander abwechseln. Zahlreiche Flüsse und Bäche bewässern das Land, und von den Bergen schauen Schlösser und alte Burgen auf alte, thurmreiche Städte im Thale. Auf der linken Seite des Rheins zieht dem Schwarzwalde gleichlaufend der Wasgenwald. Seine bedeutendste Höhe erreicht er im südlichen Theile, wo der Sulz er Belchen 4400' hoch. Er ist ein bewaldetes Gebirge, das besonders im nördlichen Theile durch seine malerischen Berg- formen, seine zahlreichen Burgen und seine köstlichen Aussichtspunkte auf das Rheinthal'und den gegenüber liegenden Schwarzwald sich auszeichnet. Zwischen Schwarzwald und Wasgenwald dehnt sich wie ein blühender Garten die oberrheinische Tiefebene aus, die in ihrer üppigen Frucht- barkeit, mit ihren lachenden Dörfern und zahlreichen alten Städten eine der gesegnetsten Stellen unseres deutschen Vaterlandes ist. 12. Nordwestlich von den zuletzt genannten Gebirgen erhebt sich an beiden Ufern des Rheins das niederrheinische Schiefergebirge, von dem Strome in einem engen, felsigen Thale durchbrochen. Als Theile desselben merken wir auf der Ostseite den Taunus, den Westerwald, das Siebengebirge, auf der Westseite den Hunsrücken, die Elsel und hohe Veen. a) Der Taunus hat kurzen, steilen Abfall gegen Süden, sanften nach Norden hin. Er ist reich an Mineralquellen, und an seinen Abhängen nach dem Rheine zu gedeiht vortrefflicher Wein. Das Rheinthal an seiner Seite ist wegen seiner malerischen Schönheit berühmt. b) Der Westerwald ist ein metallreiches Gebirge mit dichten Wal- düngen und grünen Wiesenteppichen bekleidet. Der Getreidebau ist wegen des rauhen Klimas nur gering. Die schönen Kuppen an seinem westlichen Ende am Rhein bilden das reizende Siebengebirge. c) Nördlich vom Westerwalds dehnt sich das kalte, dürre Sauer- land aus, das nur spärlich Hafer erzeugt. Doch sein Reichthum an Metallen und Steinkohlen hat ein bedeutendes Fabrikwesen hervorgerufen und eine übergroße Bevölkerung auf verhältnißmäßig geringem Räume zu- sammengedrängt. ä) Der Hunsrücken dem Taunus gegenüber zwischen Rhein, Mosel und Nahe. Er ist ein fruchtbares, an Naturschönheiten und geschichtlichen

14. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 16

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
I. Das Rheinische Schiefergebirge. § 21. 1. Begrenzung und Einteilung. Das Rheinische Schiefer- gebirge hat seinen Namen von dem Tonschiefer, aus dem es vorwiegend besteht. Seine Grenzen sind im Osten die Hessische Senke, im Süden das Süddeutsche Gebirgsland, im Norden die Norddeutsche Tiefebene, im Westen das Maastal. Es hat die Form eines Rechtecks von 350 km Länge und 150 km Breite. Durch den Rhein wird es in einen Oft- und einen Westflügel geteilt. Den Ostflügel zerlegen die Täler der Lahn und Sieg in Taunus, Westerwald und Sauerland, der Westflügel zerfällt durch die Mosel in Huusrück und Eisel. (Siehe Fig. 6.) Das ganze Gebiet bildet eine einförmige Hochfläche, und die einzelnen Gebirge find nur Teile derselben, also selbst Hochflächen. Das Klima ist rauh und feucht. Auf den Hochflächen gibt es anbaufähigen Boden nur in geringem Umfaug. Dagegen tragen sie ausgedehnte Waldungen. Fig. 6. Das Rheinische Schiefergebnge. 2. Der Taunus wird von Rhein, Main und Lahn eingeschlossen. Nach Süden fällt er steil ab, so daß er vom Rhein- und Maintal aus als eine ansehnliche Gebirgskette aufsteigt. Nach Norden dacht er sich allmählich ab und geht auf dieser Seite in eine sanft geneigte Hochfläche über. Die höchsten Erhebungen (Großer und Kleiner Feldberg und Altkönig) liegen in dem östlichen Teil, die Höhe genannt. Der Taunus ist das lieblichste unter den rheiuischeu Schiefergebirgen. Wald, Weizen, Wein und Wasser — vier W — machen den Reichtum dieses gesegneten Landstriches aus. Herrliche Laub- und Nadelwälder krönen

15. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 155

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
155 oder auch deutsche Seite des Gebirges ist bei weitem reicher, schöner als die französische und häufig mit Reben bedeckt. Besonders tragen die Hardt und das Pfälzer-Gebirge beliebte Weine, wie Kalmuk, Förster, Deidesheimer u. a. Die west- lichen Seitenarme, welche nach Lothringen hineinragen, sind rauher und wilder und oft Wohnstätten von Wölfen. Mit dem Südende der Vogesen hängen westlich die etwa 1500' hohen Sichelberge (Faucilles) zusammen, von denen die Saone nach S., nach R. die Marne und die Maas ablaufen. Von da erstreckt sich die Hochplatte von Langres, über welche die Wasserscheide zwischen der Marne, einem Nebenflüsse der Seine, und der Maas, auf den Argonnen, einem schluchtenreichen Walde von nur 1300' Höhe, und der natürlichen Nordwestgrenze Frankreichs hin, zum Ardenner- walde geht. Die Ardennen sind ein schiefriges niedriges Bergland ohne Bergketten, mit tiefen Einschnitten, steilhängigen Thä- lern und verschiedenen Kuppen. Es ist waldig, hat schöne Laubholzwälder, es hat aber auch viele kahle, öde, unwirth» liche, rauhe und moorige Striche, wo meilenweit kein Baum und Strauch zu sehen ist. Herrlich prunkt dagegen mit Wie- sen und Feldern die Thalgegend an der Maas. An der äußersten Abflachung der Ardennen, auf den Martinshügeln, noch 17 Meilen vom Meere unweit der Sambrequelle entspringt die Schelde, welche, obgleich sie für sich in die Nordsee fließt, dennoch mit der Rheinmündung in naher Berührung steht. Nur ein sanfter Landrücken, wel- chen der Kanal von St. Quentin durchschneidet, trennt sie von dem Gebiete des französischen Küstenflüßchen Somme. Ihr Lauf beträgt etwa 34 Meilen, ihr Gefall ist sehr ge- ring, ihre Ilferfülle nicht unbedeutend, denn schon bei Cam- bray wird sie fahrbar, unterhalb Antwerpen mischt sie sich mit Meerwasser, ist 30' tief, 2000' breit und trägt See- schiffe. Außer den begrenzenden Gebirgszügen sind noch solche zu erwähnen, welche in dem Gebiete selbst sich finden. Beson- ders verdienen hierbei Beachtung Odenwald, Spessart, Taunus, Westerwald, Siebengebirge, Ebbe, Haar- strang, Lennegebirge, Hundsrück mit Hoch- und Zdar- wald, Eifel und Veen. -Der Odenwald ist als eine nördliche Fortsetzung vom Schwarzwalde zu betrachten und liegt zwischen Rhein, Main, Tauber und Neckar. Er ist ein nur 1200' hohes Bergland mit welligem, überall angebautem Scheitel. Sein Abfall ist wie beim Schwarzwalde kurz und steil in die Rheinebene, von wo

16. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 100

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
Darum haben die oberen Teile des Taunus, des Westerwaldes, des Vogelsberges, des Spessarts und besonders der Rhön geringere Wärme, aber viel mehr Niederschläge (namentlich Schnee) als die umliegenden Gegenden. Die Richtung der Gebirgszüge ist von großem Einfluß für die Besonnung ihrer Abhänge und für die Windbewegnngen. Während die Südseite der in ostwestlicher Richtung streichenden Gebirge stark erwärmt wird, treffe» die Sonnenstrahlen die Nord- seite derselbe in einem kleinen Winkel und können deshalb auch nur eine geringe Wirkung haben. Daraus erklärt sich der Umstand, daß im Rheingau, im Wisper-, Lahn- und Kinzigtale fast ausschließ- lich die Berghänge am rechten Flußufer zum Weinbau benutzt werden. — Die Winde sind ans das Klima ebenfalls von großem Einfluß. Nordwinde bringen Kälte und oft Schnee; der Ostwind verursacht im Winter gleichfalls Kälte und im Sommer nicht selten andauernde Trockenheit; Süd-, Südwest- und Westwinde führen warme und feuchte Luft herbei und bewirken häufige Niederschläge. Darum herrscht an den Nordabhängen der Gebirge meist ein viel rauheres Klima als an ihrer Südseite und in den ihnen nach Süden hin vorgelagerten Ebenen. Besonders groß sind diese Unterschiede bei den von Osten nach Westen ziehenden Gebirgen, so beim Westerwald und Taunus, beim Knüll und auch beim Vogelsberge. Die Verteilung von Land und Wasser beeinflußt das Klima insofern, als das Wasser die Wärme langsamer aufnimmt, aber auch länger behält als das Land; dazu vermehrt es durch Ver- dunstung den Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Größere fteheude Ge- wässer fehlen unserer Provinz; aber immerhin wirken auch die vielen kleinen Flüsse ausgleichend auf das Klima. Vorteilhaft ist für dieses der Umstand, daß Sümpfe und Moore außer auf der Rhön und dem Westerwalde in Hessen-Nassau kaum vorkommen und durch kalte Nebel, die aus ihnen aufsteigen würden, keinen nachteiligen Einfluß auf das Klima ausüben. Endlich kommt für das Klima noch die Bedeckung des Bodens in Betracht. Die Wälder mildern die Hitze und die Kälte, sie hemmen die Wiude und sind von günstiger Wirkung auf die Menge der Niederschläge. Unsere Provinz hat sehr bedeutenden Waldbestand; sie ist die waldreichste im ganzen Königreich Preußen. Ein wie großer Segen dieser Waldreichtum für die klimatischen Verhältnisse unseres Landes ist, zeigt ein Vergleich der milden Witterung auf dem Taunus mit der unwirtlichen auf dem kahlen Westerwalde, und ebenso ein Hinblick auf das rauhe Klima der waldentblößten, von den Winden ungehindert bestricheueu Hohen Rhön. Die Provinz Hessen-Nassau hat im allgemeinen ein gemäßigtes, gesundes und für den Pflanzenwuchs günstiges Klima. Die durch- schnittliche Wärme beträgt 8 — 9 0 G. Im Rhein- und Main- tale steigt sie auf 9—10° C, und im geschützten Rheingau ist sie sogar 10 —11° C. Unter dem Durchschnitt bleibt mit 7— 8 0 G die Temperatur in den mittleren Lagen des Taunus, des Westerwaldes,

17. Vaterländische Erdkunde - S. 120

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 120 — 2lj2 mal so groß als das Königreich Sachsen {Sachsen = 15 000 qkm). Mehr noch als die physikalische Karte lehrt die geologische (s. S. 30/31), clafs es ein einheitliches Gebiet ist, indem es in seinem ganzen Umfang einer Formation angehört. Es kommt ihm eine gewisse geologische Ehrwürdigkeit zu, denn es übertrifft (wenn wir von den Granitrücken der Gebirge absehen) an Alter alle anderen deutschen Landschaften um die Kleinigkeit von einigen Hunderttausenden bis zu Millionen von Jahren. Seine Schichten (Devon) ge- hören noch der vorkarbonifchen (Karbon — Steinkohlengebirge) Zeit an und lagern mehr oder weniger direkt auf dem Urgebirge. — Das Gestein ist über- wiegend ein grauer bis grauschwarzer Thonschiefer, daher auch der Name Schiefergebirge. x) (2* Gliederung und Charakter.) Das große Gebiet ist jetzt durch die Flüsse in vier^), bezw. fünf Teile3) zerlegt. Vor Einnagung derselben (s. Ab- schnitt „Entstehung des Rheinthales" S. 128) bildete es eine gewaltige Hoch- fläche. Die einzelnen „Gebirge" Hnnsrück, Eifel, Taunus, Westerwald, Sauer- land sind nichts anderes als Teile derselben, sind also selber Hochebenen, nicht eigentlich Gebirge. Wer nicht gerade aus den engen Flußthälern in sie hinauf- steigt, bekommt nur selten den Eindruck, daß er im Gebirge wandert. ^) Am meisten wahren noch Hnnsrück und Taunus den Gebirgs-Eharakter, namentlich da, wo Quarzriffe der Verwitterung widerstanden und nun als Berge und Rücken das Plateau überragen; im übrigen herrscht die wellige Plateauform vor. Dürstige Getreidefelder, meist wertvolle Waldungen, große Heidestrecken und Torfmoore wechseln miteinander ab. Das Klima ist, wie immer auf Hoch- flächen, rauh. Wir betrachten I. die Gebirge, Ii. das Rheinthal. Iii. die übrigen Fluß- thäler und als Anhang Iv. die Kölner Bucht und V. das Münsterland. 1. und 2. Taunus und Hnnsrück. (1. Vergleich.) Taunus und Hunsmck sind Geschwistergebirge, ähnlich wie Wasgenicalcl und Schwarzwald. 1. Beide bestehen aus dem gleichen eine richtige Schwelle zwischen Nord- und Süddeutschland (nicht der Main scheidet Süd- und Nord-, bezw. Mitteldeutschland). Die dieser Schwelle nördlich vorgelagerten Gebirge sind Eifel, Rothaargebirge mit seinen Ausläufern (Westerwald und Sauerlaud)^und Harz. Wir betrachten im Zusammenhang mit den mitteldeutschen Berglandschaften auch die ihnen nördlich angegliederten Tieflandbusen. Es sind 1. die Niederrheinische (oder Kölner) Bucht, 2. das Münsterland, 3. die weite Mulde Thüringen-Sachsen und 4. Schlesien. Diese einbezogen reicht Mitteldeutschland ziemlich genau bis zum 52. Breitenkreis. Es ergiebt sich dann eine Teilung Deutschlands in drei gleich breite Streifen von je zwei Grad: Süddentschland liegt in der Hauptsache zwischen 48—50, Mitteldeutschland zwischen 50—52, Norddeutschland überwiegend zwischen 52—54° n. Br. x) Ob und wie weit diese uralten Formationen noch wieder von den jüngeren Meeren (z. B. Trias-, Jura-, Kreide-Tertiär-Meer) überflutet und von den entsprechenden Formationen bedeckt gewesen ist, steht nicht fest. Sicherlich ist es nicht in seiner ganzen Ausdehnung ständig Festland gewesen, denn hin und wieder finden sich Reste jüngerer Bedeckungen, z. B. solche aus der Brauukohlen-(Trias-)Zeit (s. Westerwald.) 2) Links: Hunsrück und Eifel; rechts: Taunus und Rothaargebirge (letzteres mit seinen Ausläufern Westerwald und Sauerland). 3) Links: Hunsrück und Eifel; rechts: Taunus, Westerwald, Sauerland. 4) Der Plateau-Charakter ist dem Gebirge übrigens erst durch die Abtragung (Denudation) aufgeprägt. Die Schichten liegen durchaus nicht wagerecht, sondern sind sehr verwickelt gefaltet, aber durch die Thätigkeit der atmosphärischen Kräfte sind die Falten „abrasiert".

18. Leitfaden bei dem Unterrichte in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 93

1873 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Das westliche Mittelgebirge. 8- 52. 93 aa. Der Taunus oder die Höhe, zwischen Main und Lahn (mit dem großen Feldberg, 377 m.). bb. Der Westerwald, zwischen Lahn und Sieg, dessen Nordwestende (am Rhein) das Siebengebirge heißt. cc. Das sauerländische (eigentlich süderländische) Gebirge, zwischen Sieg und Ruhr. dd. Die Haar oder der Haar st rang, zwischen Ruhr und Lippe, der schmale und niedrige Nordrand der ganzen Masse. Beide letztere bilden durch ihren Neichthnm an mineralischen Schätzen einen der großartigsten Judustriebezirke Deutschlands. Aas westliche Wittetgeöirge erstreckt sich vom Rheine und der Saone-Nhone bis zur Garonne vorherrschend in der Nichtuug von N. nach S. Dasselbe zerfällt in eine nördliche und eine südliche Hälfte; jene enthält die Ge- birgslandschaften im W. des Rheines, diese die im W. der Rhone. Die nördliche Hälfte umfaßt a. Das Wasgau-Gebirge (oder den Wasgenwald, die Vo- gefen). Wie der gegenüberliegende Schwarzwald, läuft das Waögau-Gebirge mit dem Rheine parallel und fällt im O. in die Rheinebene steil ab, während die Westseite das von Hügeln durchschnittene Plateau von Lothringen bildet. Auch hat das Wasgau-Gebirge, wie der Schwarzwald, seine größte Höhe im südlichen Theile (der Sulzer Belchen oder Ballon de Sulz, 1432 m.). Die schönen, engen Thäler in dem höchsten Theile des Wasgau-Gebirgeö, wie das Leberthal, das Amariuthal, sind zugleich Mittelpunkte der Industrie. Beide Gebirge haben eine nördliche, niedere Fortsetzung: das Wasgau-Gebirge in dem (durch das Zornthal von ihm getrennten) Hardtgebirge (mit dem Donners- berge, 682 m.), wie der Schwarzwald in dem Odenwalde (mit dem Me- libocus, 523 m.). d. Das rceft nieder rheinische Bergland, welches eine große Übereinstimmung mit dem auf der Ostseite des Rheines liegenden Gebirgslande zeigt und aus drei durch Flußthäler getrennten Massen besteht: «. dem Hunsrücken, oder der Hochebene zwischen Nahe und Mosel, ß. der Eisel, dem Berglande zwischen Mosel und Maas (dessen nord- westlicher Theil das Hohe Veen (d. h. Sumpf), an den Quellen der Roer, eine mit ausgedehnten Torfmooren bedeckte Hochfläche ist), mit zahlreichen vulkanischen Erhebungen (die hohe Acht 752 m.), sowie mit erloschenen Kratern und Kraterseen („Maaren"), Y- den Ardennen, einer plateauartigen Masse zu beiden Seiten der Maas, deren mineralischer Reichthum einen zweiten großen Industrie- bezirk Mitteleuropas gebildet hat. 2. Die südliche Hälfte umfaßt a. das Verbindungsglied zwischen den Vogesen und dem süd-

19. Elemente einer Heimathskunde für den Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 21

1871 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 21 — 10) Die Bewohner uns eres Regierungsbezirks. Stände. Behörde»^ Gintheilnng des R -Be- zirks in Kreise. Der Regierungsbezirk Wiesbaden zählt ungefähr 600,000 Einwohner. Wie viele in: Durchschnitt auf einer Quadrat-Meile, wenn der ganze Bezirk etwa 100 Äuadrat-Meilen groß ist? Die Bevölkerung ist nicht gleichmäßig vertheilt. Auf dem Westerwald und dem Taunus wohnen verhältnismäßig nicht so Viele, als in den Thälern und Ebenen von Rhein, Main und Lahn. Warum wohl? Die Einwohner bilden einen kleinen Theil des großen deutschen Volkes. Mit Ausnahme der zerstreut lebenden Juden bekennen sich Alle zur christlichen Religion. Die größere Hälfte gehört der evangelischen, die kleinere der katholischen Kirche an. Die Bewohner gliedern sich in verschiedene Stände. Nach der Geburt unterscheidet man Adel- und Bürgerstand; nach der Beschäftigung Nähr-, Lehr- und Wehrstand. Der Nährftand ist der zahlreichste. Unter 100 Bewohnern gehören im Durchschnitte 95 dem Nährstande an. Zu ihm rechnet man die Ackerbauer, Handwerker und alle diejenigen, welche für die Bedürfnisse des Leibes sorgen. Der Lehrstand sorgt in Kirche und Schule für die Bedürfnisse des Geistes. Ihm gehören vorzugsweise die Geistlichen und Lehrer an. Das Haupt der evangelischen Geistlichkeit ist das Con- sistorimn zu Wiesbaden. Die katholischen Geistlichen stehen unter dem Bischöfe zu Limburg. — Die Lehrer unterrichten theils an Elementar-, theils an höheren und Fachschulen. Die höheren Schulen führen verschiedene Namen, wie: höhere Bürgerschule, Realschule, Pädagogium, Progymnasium. Gymnasium. Zu den Fachschulen rechnet man: das evangelische Predigerseminar, das katholische Priesterseminar, das Lehrerseminar, die Cadetten- schule, die Unterofficierschnle, das landwirtschaftliche Institut, die Bergschule, die Obstbauschule, die Gewerbschule. (Zweck?) Besondere Unterrichts- und Erziehungsanstalten sind: die Blinden-Anstalt, die Taubstummen-Anstalt, das Rettungshaus für arme, verwahrloste Kinder, die Jdioteu-Anstalt. Der Wehrstand wird hauptsächlich gebildet durch das Militär und die Beamten. Zum Militär ist jeder waffenfähige junge Mann verpflichtet, sobald er das 20. Lebensjahr erreicht hat. Die Dienstzeit der Soldaten dauert im Ganzen 12 Jahre: 3 Jahrgänge bilden die Linie, 4 Jahrgänge die Reserve, 5 Jahrgänge die Landwehr. Die Soldaten aus unserem Regierungsbezirk werden größtenteils dem 11. Armeecorps und zwar dem 87. und 88. Regimente zugetheilt. Nach der Art der Bewaffnung unterscheidet

20. Theil 1 - S. 154

1864 - Langensalza : Greßler
154 Dann im Frühlinge müssen die Winzer die Stöcke aufstellen, den Boden lockern, umgraben und düngen. Und hier fährt man nicht etwa mit einem vierspännigen großen Wagen den Dünger aufs Feld sondern derselbe muß in kleinen Mengen oft stunden- weit in die Berge hinaufgetragen werden. Der Landmann hat im Sommer nur zuzuschauen, wie die Kornähren wachsen, blühen und reisen; der Winzer darf seine Stecklinge fast das ganze Jahr nicht außer Acht lassen. Gleich nach dem Aufstellen der Stöcke und dem Graben muß im Frühjahr auch das alte Holz ausgehauen werden. Der Boden ist immer locker zu halten, damit er Licht, Wärme und Wasser in sich aufnehme. Die Winzer müssen ihn daher im Som- mer abermals graben und ihn von dein überflüssigen Holze befreien. Dies sind aber nur die großen, regelmäßig wiederkehrenden Arbeiten. Zwischendurch geht noch die kleinere Mühe und Noth, das Anbinden losgerissener Zweige, das Jäten u. s. w. Außerordentlich sind auch die Anstrengungen, welche durch die Zerstörungen von Wasser und Wind veranlaßt werden. Der Regen richtet zuweilen große Ver- wüstungen an. Es sammeln sich wilde Bäche, welche den auf die Felsenabhänge gebrachten Erdboden wegschwemmen und den Acker von oben herabführen. So finden die armen Leute am Morgen zu- weilen alle ihre mühselig hergeschleppten, zerhackten und sorgfältig ausgebreiteten Erdklöße und Schieferstücke mit dem Erdreich ihrer Nachbarn am Fuße des Berges zu einer Schlamm-Lawine vermischt. Um das beständige Hin- und Herschleppen der Geräthschaften und Werkzeuge zu vermeiden, haben die Weinbauer sich hier und da kleine Winzerhäuschen gebaut, die dann in der Zeit der Trau- benreife als Wachthäuser dienen. Sie gewähren vom Flusse aus einen sehr lieblichen Anblick. Zuweilen hat man irgend ein altes Mauerwerk, einen von den Rittern des Mittelalters oder gar von den Römern erbauten Wacktthurm dazu benutzt. Zuweilen hat man blos die Felsengrotten und die Höhlen in den Bergabhängen mit verschließbaren Thüren und Eingängen versehen. Vor diesen Höhlen sitzen die Wächter des Abends beim Feuer, oder die Arbeiter wäh- rend der Mittagssonne im kühlen Schatten, sich mit Trank und Speise labend. 28. Die Gegend zwischen dem Taunus und dem Westerwalde.* Nassau, das abgerundete Ländchen unserer Karte und das rei- zende Stück von Gottes Erdboden mit seinen 85 Quadratmeilen, wie ein buntes Tuch am Rheine ausgebreitet und von zwei be- deutenden Falten, dem Taunus und dem Westerwalde, durch- zogen, ist eine wahre Perle unter den deutschen Landen. Dort * Sttehlkr.